1831 / 80 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 21 Mar 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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Hinsicht im vorigen Jahre beschäftigter gewesen, a's im Jahre 1829. Da die Ernten in Gallizien s{chl?-cht ausgefa!- len waren, so wurde mehr Getreide von allen Gattungen ausgeführt. Die Ausfuhr Russischer Wolle überstieg dic von

1829 um 20,000 Pud, wogegen nur Vierzehn Pud einge-

führt wurden; im Jahre 1829 ‘betrug die Einfuhr ausländi- {her Wolle 7000 Pud. Dagegen führte man mehr Fabri- fate aus Wolle, Baumwolle, Seide und Flachs ein; Seide aber und verarbeitete Metalle weniger. :

Odessa, 1. März. Jm hiesizen Courrier heißt es: „¡Neu-Rußland wird hofsentlih von der Cholera bald vôlig ‘befreit seyn. Am láten v. M. waren im Tiraspolschen Kreise nur 10 Kranke übrig geblieben, von denen 9 ihrer Genesung entgegen sahen. Im Otviopolschen Kreise hatte man am 3. Febr. noch 14 Kranke; von diesen waren am 14áten zwei genesen und die übrigen auf dem Wege der Ge- nesung; seitdem erfranfte dort Niemand mehr. Jm Tauris- hen Gouvernement zrigt sich die Kranfheit nur noch in der Stadt Karassu-Basar uns zwar mit sehr s{chwachen Symp- tomenz; am 9. Februar waren do:t nur noch 12 Kranke úbrig. Uebrigens ist- der Gesundheits-Zustand in genannten Bezirken vollkommen zufriedenstellend. Derselbe Fall ist es mit Beßarabien, das im Ganzeu uur 19 Kraufke zähle, näm- lich 5 in Chotin, 6 im Kreise gleiches Namens und 8 im Jassyschen Kreise.“

B olen.

Warschau, 17. März. Die hiesigen Blätter ent- halten wieder mehrere Tagesbefehle des Generalissimus ; dur zwei derselben werden mehrere Besdrderungen und Verstz-

zungen in der Armce vorgenommen; zwei andere enthalten

Danksagungen an die Bürger der Hauptstadt, für die Orga- nisation des Regiments der sogenannten „Sdhue Warschaus““, - und anden Kommandanten ünd die Besähung der Festung Zomosc, für deren Expedition nach Uscilug; noch ein anderer besagt, der Generalissimus habe sh Überzeugt daß die Be- fehle und Circulare, welche von dem Kriegs - Ministerium in Administrations - Angelegenheiten an die Armee erlassen wür- den, nicht sogleih in Ausführung kämen, wodütch die Haupt- Operationen oft in den wesentlichsten Beziehungen der Unsi- cherheit ausgescßt werden fönnten, und er befehle daher allen Corps -, Divisions - und Brigade; Generalen, Regiments -, Bataillons - und Compagnie - Chefs, alle Aufträge der genann- ten Behörde im Allgemeinen und Besonderen unter eigener Verantwortlichkeit auf das púnkclichste zu vollziehen und für . die Ausführung derselben zu sorget, : Die Búrger des Zten Stadtbezirkes von Warschau sind durch die National - Regierung von neuem aufgefordert wor- den, sich heute au dem dazu bestimmten Ort zu versamineln,

um zu einer neuen Deputirten: Wahl zu schreiten, da die in

diesem Bezirk auf den Finanz-Minisier Herrn Biernacki ge- fallene Wahl für ungültig erklärt worden ist, :

„Der. Municipal-Rath zeigt den Haus Cigenthüämern von Warschau an, daß er ihnèn für die Wohnungen, welche sie im vergangenen- Jahre an Polnische und Russische Militairs vermiethet gehabt, uad worüber sie unmittelbar mit diesen Leßteren Kontrakte abgeschlossen hätten, kein Miethsgeld mehr

bezahlen fôune, da dies früher nur fraft des Quartier -Ge- |

sebes geschehen. sey, wclhes aber jet niht mehr exitiire; sie «möchten: daher über ihre P ALONGA anders disponiren.

¡Auch ermahnt derselbe die úcger, die ihhen angesagten Quartiere für die. Armee bei. deu jeßigen dringenden Umstän-

dei ftets-in völliger Bereitschaft zu: halten, widrigenfalls sie

7es sich gefallen lassen müßten, wenn man auf ihre Kosten in „andéren: Häusern Lokale zu diesem Zweck rnieche. Ferner «macht diejelbe Behdrde bekannt, daß sle aus Rücksicht darauf, daß: viele Persouen, wélche Pfänder lm Lelhhause verseßt hätten, dieselben untet dén jeßigen Verhjältnissen , besonders ‘da vicle.aus Warschau. abwesend wären, nicht zur gehörigen Zeit wúz en einldôsen können, den Termin für die am 14ten

„d. M. verj, senen Pfänder noch bis zum 9. Maî verlängert ha-

bom Durch cine andere Bekanntmachung des Municipal-Rachs

¿verden die H aus-Eigenthümer und Miether aufgefordert, die Kosten zu. deten, welche, die Organisation der neuen War-“

schauer Regimenter verutsacht hat, und die in diesen Bézie-- o Mugen A AUN LARaeN, Contributionen , wenn sie {uicht | Sxecutions ¿Maaßregelu „ausseten wollten, angehbliclih zu | ath_ bekahat, n T Ae 2 agen aar Ge- roß der Armeée ‘gebraucht’ würden Und for-

4 entr chtên, ; 7E End lich, mat «ter Municipal - noch ¿gegen 150 Pferde, 160 Wazen ‘und "70 P

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l rre für den L 14 dert Alle, welche. dergleichètt zu liéferti im Stande, sind, auf,“ z¡¿Mch n seiiem Büreau zu inélden. uad ia Inder Polnische Zeitung. liest man ‘Folgendes: ¡Die außetordentlihe Cinqüärticcrung, welche unter den “60:

genwärtigen Umständen den Einwohnern von Warschau auf- erlegt ist, giebt häufigen Anlaß zu Streit zwischen den Haus- Eigenthümern und Miethern. Die Eigenthümer halten wohl Quartier und Lager für die ihnen ‘angesagte Truppenzahl be- reit; aber wenn diese zuweilen stärker ist, ais angekündigt worden , so follten docy die Miether nicht so rauh seyn und verlangen, daß die tapferen Krieger, wenn sie vom Schlacht- felde zurückkehren, Undecnemlichkeit erieiden und feinen Rüuhe- plaß finden follen. Jn diesen dringenden Augenblicken müs- jen Alle ohne Unterschied sich für die allgemeinen Bedürfnisse bereitwillig aufopfern.‘/

Der „„patriotishe Verein// wird, wie dasselbe Blatr meldet, jeßt nux noch zweimal wöchentlich Sizungen halten, nämlich Sonntags und Donnerstags um 6 Uhr Abends, bei außerordentlichen Umständen indeß wird derselbe auch außer dieser Zeit noch zusammenkommen,

_ Der vorgenannte Verein hat eine Adresse an den jeßigen Generalissimus Sfkrzynecki erlassen, ‘worin er demseiben für die Annahme dieser Würde seinen Dank aöbstattet.,

Die Warschauer Zeitung enthält foigende Nachrich- ten: „Jm Pavillon des Königlichen Schlosses werden An- stalten zum Empfang des in diesen Tagen hier erwarteten Französischen Kavallerie - Generals, Graf Exceimans , getrof- fen. Der hiesige Französische Konsul, Herr Durand, foll aus Warschau abberufen und durch Herrn Firmin erseßt werben,“

Die hiesige Stgats-Zeitung meldet : „Der Eikgang dauert noch immer fort. Schnee und Regen wechseln be- stäudig, und die Wege werden immer schwieriger zu: passiren. Dies scheint auch die Ursache zu seyn, daß wir gar keine Nachrichten vom Kriegsschauplaß haben. Das Dampfboot, welches vor dem hiesigen Schlosse aufder Weichsel stand, isk vox einigen Tagen untergegangen.“ «

Ju der hiesigen Staats-Zeitung liest man fol- gende, von einem Augenzeugen mitgetheilte, Details über bie Thätigkeit des Generals Chlopicki in der Schlacht vom 25. Zebruar : „Seit der Schlacht vom 19ten hiëlt s{ch Geaekalk Chlopicki im Feldlager von Grochow auf und wohnte daselbst in eincm unserer Avant - Garde zunächst gelegenen Häuschen. Des Nachts ertheilte er inmerwährend Befehle, wie: man im Fall eines feindlihen Angriffs ‘operiren solle, wobei er hauptsächlich das Eindringen mit dem Bajonett anempfahl. Am 25sten um Z Uhr Morgens zog er, wie gewöhnlich, ‘mit eiuer kleinen Schaar gegen die Vorposten des Feindes ‘aus- um dessén Lager und Bewegungen kennen zu lernen. Da bis um 6 Uhr auf dem linken Flügel der Russen keine Be- wegung zu verspüren war, so glaubten wir, an diesem Tage vor einem Angriff sicher zu seyn. Gegen 8 Uhr aber begann: das Feuer der Kanonen in der Division des Generals Kru- fowiecki und verbreitete sich bald über die ganze Linie. Ge- neral Clopicfi seßte sich zu Pferde und begab si@ fogleih zu der Batterie des Obersten Pientfa, welche das Feuer der zahlreichen Russischen Artillerie mit Erfolg erwiederte; von diesem Punft aus übersaß er die Schlacht und ertheilce seine- Befehle, stets dem ‘ftärksten Kanonenfeuer ausgeseßt. Das vor dem Centrnm unserer Linien befindliche Erlenwäld-

Beginn der Schlacht schickte er seinen Adjutanten Wysoekb an den General Zymirski ab und enipfahl diesem, das Wäld- chèn auf das hartnäcfigste zu vértheidigen. Als er gegen 10 Uhr an der ersten Linie hinabritt, traf ihn einè Karabiners fugel am Fuß, verleßte ihn jedoch nur unbedeutend; furz: darauf wurde ihrn das erste Pferd durch eine Kartätscherku-z gel verwundet. Da er C UT/ daß der Feind in das Er- lengehölz eindrang, ließ er den General Zymirsfki zweimal durch seinen Adjutanten Krusßzewski auffordern , die heran- rücenden Russen zurücfzuhalten, ‘es möchte kosten, wäs' cs wolle, aber uusere Bataillone, von dem langen und unglei- hen Kampf ermattet, könnten ‘dies nicht vollführen, und Ges eral Zywirski verlor die eine Hand, "Jeßt trug Chlopickë dem Generat Sfkrzynecki auf, die linke Seite “des ‘Erlétiwáld- chens wieder zu nehmen, und 3 Grenädier Bätáaillonen,“ das- _selhe auf ‘der rechten Seite zu béwerkstelligen. Diese ‘Kos „loËfinen feuerte General Chlopicki selbst durch Wört “und That ‘au, indem er Ke bis dicht ‘vor das Erletigehölz “mit _tiner Hestigkeit zum Angriff führte, dèr nichts widerskéhen zu kötinen schien, und bald" war ‘auch das ganze Wäldehen. voti dem Feinde geräumt. Seine" Kalrblütigkeit üntet?Leiw feindlichen Kugelt‘egèn, seine Geistesgegenwaärt, seine ützen-

“aber bestimimten“ Befehle aufdem Kampfpläß zèlchtieten "den

General —Chlopicki vor Allen qús. Eiñe "Granate /**ivelche

[ tniteen unter seinem Stabe zèrspratig, verivundere schwer' sein ¿weites Pferd uind noch 3 atidere, ohne jedoch einen Menschen

“zu beshädigen. | So befänd r sich flecs und" überallmitten-

- herbei, trugen iha vom Schlachtfelde, um |

chen war das Hauptziel seiner Aufmerksamkeit ; gleich ‘beim

545-Fl. pr. Centner herabgeseht.

heileit zu lassen.“

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in- den Gefahren, wo nur immer seine Gegentwart ‘erforder- lich war. - Gegen 3 Uhr fiug das feindliche Feuer an nach- zulassen, und unsere Linien behaupteten noch ihre Positionen, obgleich die Russen mehrmals frische Truppen in den Kampf führten. General Chlopicki ritt an der Division des Gene- rals Szembek vorbet und begab sich zum Fürsten Radziwill, nach el- ner furzen Berathung mit dernjelben kehrte er zur 1sten Linie zu- rú; schon glaubte man an eine Niederlage des Feindes ; da traf eine Granate das Pferd des Generals Chlopicki, zersprang,

«warf dessen Adjutanten Kruszewsfi mit scinem Pferde zu

Boden , tôdtete beide Thiere und verwundete den General Chlopicfi an beiden Füßen. Seine Seelenruhe blieb auch in diesem Augenblick unershüttert ; die Adjutanten [prengten

seine Wunden be- sichtigen zu lassen, und so verließ er am 25stten den Kampf: pla. Es zeigte sich später, daß jeine Wunden nicht gefähr-

lich waren. ‘‘ , : Jn der Staats-Zeitung wird der von General Creuß

Hei dessen Einrücken in Lublin zum Präsidenten der dorrigen

Wojewodschafts- Kommission eingeseßte Herr Anton Postwo- rowefi gegen einen Angriff des ¿Neuen Polens‘, worin ihm die Annahme tieses Amtes zum Vorwurf gemacht wird, ver-

‘théeidigt. ¿Die Zeit‘/, heißt es am Schluß dieses Artikels,

„wirb. die Wahrheit an den Tag bringen, und die Zeitung »1Meu-Poten‘’ ‘‘, diese Zeitung, welche in ihren fortwährenden Durchhechelungen cinzeluer Bürger sh ein Vergnügen daraus

- macht, dieselben zu verläumden und anzuschwärzen, wird viel- “leicht bald ihre auch diesmal úberflässige und unzeitige Vor-

iligfeit bereuen.“

g Dasselbe Blatt enthält einen langen Artikel mit der Ueber\schriit: „„Polen und das Französiiche Ministerium“, in welchem mit empfindlichen Ausdrücken alle Hülfe und Vermittelung des letzteren zurücfzewlesen, und, da dasselbe weiter ‘nichts für Polen habe thun wollen , als die Gnade des Kaisers für die Polnischen Rebellen zu erbitten, der Entschluß ausgesprochen wird, feinen Rath mehr anzunch-

quen und die Polnische Sache für sich allein auszufechten.““

Das Ministerium des Junern hat durch die medizinische

g: Fakultät eine Abhandlung über die Cholera abfassen und her- ausgeben lassen.

1 Bezug auf eine frühere Verfügung, wonach es ei- nem a Bürger freisteht , Vich zu \chlahten und Fleisch

: J verkaufen, warut der Vice-Präsident der Hauptstadt, Hr.

Schuch, die Einwohner, größeres Vich in ihren Häusern

¡und Hôfen zu - schlachten oder das Fleisch heimlich zu verkau;

fen , und- befiehit ihnen, das erstere in den Schlachthäufern am Ufer der- Weichsel, das lehtere aber hur auf öffentlichen Maárften und- in Fleishbänken zu thun, indem sie sich fas jedesmal eine Geldstrafe von 40 Fl. unterziehen würden. Eben derselbe eriunert die Bürger daran, die dentlichen Stra-

| ßen- und Pläße rein zu erhalten, da es bei dem jeßigen Schlag-

wetter für die Gesundheit besonders der in Warschau befind- lichen Kranken und Verwundeten unumgänglich nôthig sey,

e. fo viel als. môglich reine Lusc in der Hauptstadt zu be- i mit Anh warnt derselbe davor, den Soldaten Trank

und Speise in zinnernen Gefäßen zu verabreichen , so wie

_ Âberhaupt dergleichen Geräthe zu diesem Zweck zu verfertigen.

Der gewLühnliche Einfuhr-Zoll auf Fleisch, welches in

- Warschau eingebracht wird, so wi? auch die Schlachtsteuer,

find avieder in Kraft getreten. i J Berücksichtigung eiugegangetner Beschwerden von Seiten der Poluischeu Professionisten über den hohen Ein-

fuhr - Zoll , „der von- weißem Eiseublech entrichtet werde, hat - “die National: Regierung mittelst Verorduung vom 12ten d.

die Eitigangs! und Verbrauchs-Steuer auf diesen Artikel auf

_ Vorgestern hat - die Zichung ber Partial-Obligationen von i Dice t R Dai begonnen, Mi :

Vom 2ksten d. M.-an wird hier eing religids - politische Zeitschrift unter - dem Titel: „„Der Aristarch“/, erscheinen, deren Redacteur Herr J. Loyola Richter ift. N

Krafaus 15. März. Der hiesige Kurier meldet; „General Chlopicki- befiadet ch - seit 3 Tagen in ünseren Mauern; er ist

1 Judemselben chung des Senats - Präsidenten-Grodzicki „- wonach die Kra-

dur: Regierung: im.dierneue von, Warschau aus beschlossene Postverbindung“ zwischen: beiden=Städten ‘eingeht.

di

_ Das genannte hält Warschau; vom- (thten d. M. worin gémeldet wird, daß-der Feldmäat schall : Diebitsch „denzGeneral Witt des Generals Dwernicki abgeschickt, und daß der Polnische

5 Genlétal Szembek scine Entlassung genommen habe.

hierher gekommen, um“ sich seine Wunden Blatt befindet scheine Bekanntma-. “terricht errichtet werden, welche den Zw Blatt. enthält, auch einen Brief aus

ur Verfolgung“ 1d . “Dynastle, dié am 24. v. M. |in-Straßl

Der Posener Zeitung zufolge, soll sih das Haupt quartier des Feldmarschalls Diebitsch, nah Polnischen Anu- gaben, jeßt in Zielihhow (auf dem halben Wege zwischen A und Lublin, auf dem rechten “Weichselufer) be- nden.

Fe antr hi

Pairs-Kammer. Die Sißung vom 12. März erdffuete der Herzog v. Valentinois mit einem Bericht úber verschiedene, bei der Kammer eingegangene Bittschriften. Sodann wurde der Geseß-Entwurf, wodurch die Stadt Paris zur Eröffnung einer Anleihe von 15 Millionen Fr. ermächtigt werden foll, ohne irgend eine Berathung mit 86 Stimmen gegen 1 angenommen. An der Tages - Ord- ung waren jeßt die Berathungen über den Geseb - Entwurf wegen der künftigen Erhebung der direkten Steuern, worin die betreffende Kommission unter Zustimmung des Finanz- Ministers verschiedene Aenderungen in der Redaction vorge- nommen hatte. Da Niemand das Wort darüber verlangte, so wurde sofort úber die einzelnen Artifel abgestimmt, were auf der Geseß-Entwurf mit 90 gegen 8 Stimmen durchging. Derselbe muß jet noch einmal der Deputirten-Kammer vor- gelegt werden. Die Kammer treante sich ohne Anbera8- mung ihres nächsten Sißungstkages.

Deputirten-Kammer. Sißung vom 12. März. Auch diese Sibung, worin Hr. Dupin d. Aelt. präsidirte, begann mit verschiedenen Petitions - Berichten, die jedoch größtentheils von unerheblichem Interesse waren. Während diejelben abgestattet wurden, trat Hr. Laffitte in den Saaï. und nahm seinen gewöhnlichen Plaß auf der Ministerbank

ein, wodur sich das Gerücht von selbst widerlegte, daß die

Veränderung des Ministeriums der Kammer schon an diesem Tage- bekannt gemacht werden würde. Nach Beendigung der Bitcschriftea - Berichte beschäftigte die Versammlung sich mit dem Géset - Eatwurfe, wodurch die Prozedur vor den Geschwornen-Gerichten hei Prozessen über Preß-Vergehen

vereinfaht werden soll. Ein einziger Redner , Hr. Bizien

du Lézard, ließ sich über den Gegensiand, uud zwar gegen den Gesel - Entwurf vernehmen , worauf die 5 Art. desseïbeu mit den von der betreffenden Kommission in Antrag gebrach- ten Amendements angenommen wurden. Der ganze Gesehß- Entwurf ging sodann mit 223 gegen 30 Stimmen dur. An der Tagesordnung waren jebt die Berathungen über das Geses, wodurch die Stadt Rouen Behufs der Verbesserung des dortigen Hafens und der Quais längs der Seine zu einer Anleihe von 840,000 Fr. ermächtigt werden soll. Nach einíis

_geu Bemerkungen des Hrn. Bérigny, Deputirten der niedern

Seine, úder die beabsihtigten Bauten , die im Ganzen über eine Million fosten werden und innerhalb zweier Jahre beens digt seyn sollen, wurde der Gescß- Entwurf mit 210 gegen 15 Stimmen «angenommen. Am Schlusse der. Sißung stattete noch Hr. Jacquinot de Pampelune den Koms- missions-Bericht über die von ihm selbst herrührende- Propos sition wegen der gefänglichen Einziehung der Schulduer ab. Der Tag, an welchem die Berathung über diesen Gegens stand beginnen soll, wurde nicht näher festgeseßt, und dis Si6ung“ um 45 Uhr aufgehoben.

Paris, 13. März, Der König ertheilte gestern dem Admiral Cochrane und dem Baron Louis Privat-Audienzen. Nachmittags hielt Se. Majestät einen Minister -Rath, dec bis spät in den Abend dauerte und welchem Herr Casimir Périer beiwohnte.

Einer Königl. Verordnung vom {12ten d. M.“ ufdlge, sollen künftig die Schul- Amts - Kandidaten , welche ch ‘für den Elementar - Unterricht melden, bei den Prüfungs - Behöre den-üuk dén' Beweis, daß sie das 18te Mets Vot hon und ein Zeugniß Aber ihre sittliche Aufführung von dem Maire des Ortes, an welchem sie drei Jahre lang gelebt, vorzulegen haben. Den bisher geltenden geseßlichen Bestim- mungen pufolg e, mußte der Kandidat, außer dem vom Maire ausgefertigten Sitten - Zeugniß, auch ein gleiches vom Orts-

Pfarrer und ein von der geistlichen Behörde ‘ertheiltes" Zeug

niß Uber seine religidse Bildung einreih. 4 Nl Anhätt cnte ¡Delten Coin 11tend. M. dátiktenVerord- nung, soll hier eine Normal - Schule für den Eletnentar :Un-

R: ara Lehrer für die hiesige Akademie zu bilden und! mit den neéten, ‘auf den Elèmentar - Unterricht anwendbaren ‘Methoden Ver- suche u mae 9 S E N “Der Moúlteur éttlärt die von dèx Quotidienne ‘gege bene Nachricht von cler Bewegung zi Gunsten der vorigen burg stattgefunden“ ‘bu sollté, für gänzlich ungegründet. |