1831 / 90 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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mit einer oder mehreren Handels-Compagnieenr zu unterhan- deln) niht weiter widerseßen wolle, obgleich diese Bestim-

mung vorher in reifliche Erwägung gezogen worden sèy und

nur unter dringenden Umständen zu einem leßten Nothkehelfe habe dienen sollen, fuhr derselbe also fort:

¡Da ich seit meinem Eintritte in das Ministerium heute zum erstenmal diese Rednerbühne besteige, so halte ih es für meine Pflicht, Sie von der Lage des Landes zu unterrichten und Fhnen die Absichten zu erkennen zu geben, zu deren Errcichung die Regierung Fhr Vertrauen in Anspruch nimmt. Und zwar bitten wir zunächst um Bree Vertrauen im Namen der Grund- säbe, die bet der Bildung des Conseils vorgewaltet haben. Mit

em Vertrauen des Königs beehrt, glaubte ih demselben nicht eger entsprechen zu können, als wenn -ih Sr. Majestät cin Mi- - nisterium T CENEE/ das, start durch die vollkommene Ueberecin- slimmung allex Mitglieder desselben, von den verschiedenen Be- hörden die nämliche Einheit und Mitwirkung zu verlangen be- rechtigt wäre. Unter dem Schuße der Verfassung wollen wir die uns nöthige Unterstüßung nur auf parlgmentarischem Wege suchen. Eine große Maaßregel is angekündigt worden; die Krone will die Nation befragen: damit aber die Antwort aufrich- tig sey, ne Ruhe im Lande herrschen. Für die-Wahlfreiheit ist der dfentliche Friede unerläßlich, und nie war jene Freiheit nothwendiger, als bei der Zusammenstellung ciner Kammer - die eine der Ei verfassungsmäßigen Fragen lösen soll. Weder N noch- die Regierung dürfen vergessen, daß die hevor-

chende Session die Konstituirung der Pairs - Kammer, die- ses unentbehrlichen Elements der geseßgebendin Gewalt, zu vollenden hat. - Wir haben daher unsere Blicke zunächfi auf die innere Lage Frankreichs gewandt. Ueberall fühlt fich das Land glücklich und is olz auf seine Revolu- tion, seine Justitutionen, seinen König. Gleichwohl zeigt zeigt sich unter den Gemüthern eine gewisse Unruhe und cin Arg- wohn; die den matertellen Fnteressen der Gesellschaft {haden und {hon mehr als einmal in ofenen Widerstand gegen die Regie- rung ausgeartet sind. Glücklicher Weise hat der gesunde Sinn des Volks oftmals den Mangel an Suhordination erseßt und dic Ruhe îm Allgemeinen zu behaupten gewußt. Fndem die Natio- nal - Garde Überall den Versuchen des Parteigeisteë die (Bewalt der Gesetze emgegensiclite, zeichnete sie, unseres Beöunkens, allen gut erunten Bürgern thre Pflicht vor. Jun der That müssen

tese Ee daß die Meinungs - Freiheit keinesweges das Recht verleiht, seine Ansichten gewaltsam durchzuseßen, und daß es au- ßerhalbh der Charte nur unsinnige Wünsche und trügerische Hoff- in tig, giebt. Wir werden also vor Allem darauf bedacht scyn, künftigen Unruhen vorzubeugen ; zu diesemZwecke sind bercitsMaaß- regeln getroffen und Geseße vorgelegt worden. Die finanzielle Lage des Landes hat, wir müssen es gestehen, durch die Volksbewegun- gen gelitten; indessen is dieses Geständniß ohne Gefahr. Frank- reich hat ja \o viel Hülfsquellen! Mit dexr Ordnung und dem

rieden wird die Wohlfahrt gar bald zurückkehren. Aus diesem

esichtspunkte betrachtet, haben wir geglaubt, daß das Land in seine Angelegenheiten nicht tief genug eingeweiht werden könne. Wir wünschen, wie Sie wissen, m. H. daß Über die Lage des Schaßes eine genaue Untersuchung angestellt werde. Wir Fönnen uns für die Zukunft nur verbürgen , insofern die Gegen- wart vorher gehörig konstatirt wird, und die Theilnahme beidèr Kammern ag jener Untersuchung soll uns daher die Last unserer Verantwortlichkeit erleichtern. Nur wenn Ordnung im Fnnern wal- tet und die Finanzen fich in gutem Stande befinden, kann Frankreich feine äußeren Verhältnisse so ordnen, wie sein Bestes solches er-

eischt; nur wenn Freiheit und Kredit im Lande herrschen, kann Frankreich Über Krieg und gear entscheiden. Wie mächtig unser. Einfluß is, dafúr \pr {ht ¿Belgien / dessen Unabhängigkeit

uns beweist , daß Frankreich wieder den ihm gebührenden Rang

ên Europa eingenommen hat. M. H., ih wünsche JFhnen die

Doe des Ministeriums klar und deutlich darzulegen. Wo von o wichtigen Fnteressen die Rede ist, muß es uns bavuti u thun mg daß Jedermann unsere Grundsäze kenne. rankretcch und ein König wollen den Frieden. Auch Europa will ihn, denn es s in Europa: keine Macht, die bet einem Kriege nicht mehr

fahr liefe, als derselbe ihr Vortheil verspräche. Ohne Zweifel

D E Saa R d fcirt und ihre Freiheiten wiedererrungen. Jm Namen der verleh- ten estreue hat sie ju iese ffen egen und die bestehen gle ch

ih nah erxruigenem Siege war aber auch ihre nächste Sorge, Thron und Gesehe riederhergu-

Mat nurx zerstört, weil die l / des Laiaas i chnt hatt se selb gegen die Fnstitutionen ellen. Europa weiß dies; auch weiß es, daß in cinem freien

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Kana! und Wünsche sih“ Gehör verschaffen kdn- oder jener Männer, dieser oder jener Partet als die Syrache S cfinnungen Frankreichs und et Regierung. Endli / D weiß Europa auch, daß unsere Revolution, ihrem Ur-

runge getreu, cine unermeßliche Kraft besißt und ndthigen- ane „allen ihren Feinden Troß bieten könnte: Kaum - war iese Revolution aber vollendet, \#o stellte Frankreich auch den Grundsaß der Nicht - Einmischung auf, den ih in den Reihen der Opposition zu vertheidigen gelernt habe. Jndessen hält die B % die den. Auftrag hat, vor Allem Fe nd di

di ncip derselben alle Throne

et daher nicht die Sprache utd Gefinnungen die-

ie den Ehre und den das Landes wahrzunehmen, ‘sich nicht für verpflichtet,

alle Fusurrectionen ohne Ünteriied in Schuß zu nehmen und zu vertheidigen. Dies is die Richtschnur unsers Verhaltens; wir werden das Princip der Nicht-Einmischung überall anwenden, wo unser Fnteresse uns dazu auffordert, Überall, wo eine Verleßung desselben unsere National-Unabhängigkeit bedrohen und der Würde

des Landes zu nahe treten würde; alsdann werden wir ndôthtgen- falls jenes Princip auch mit bewaffneter nd behaupten. Aber es ist - iht-Einmischung. dem ge=-

nicht unsexe Absicht, das Princip der sammten Europa gewaltsam aufzulegen oder ein neutrales Land zu durchziehen, um demselben überall Achtung. zu verschaffen. Wir behalten uns die Wahl des Orts und der Zeit vor. Also, m. H./ Friede, aber niemals auf Kosten der Ehre, der Unabhän- igkeit, oder auch nur des allgemeinen Beften! Einer dieser drei âlle trete ein, und man wird bald sehen, ob wir die Verant= wortlichkeit eines nothwendigen Krieges scheuen. Wahrlich, m. H.,

‘nicht in dieser Kammer, worin so ‘viele erprobte Feldherren siven,

nicht in Gegenwart dieses lebendigen Andenkens eines unver= änglichen Ruhmes darf man Anstand nehmen, zu behaupten, daß rankreich den Kricg nicht fürchtet. Europa, glauben Sie mir, braucht nicht erst hieran erinnert zu werden. Durch eine angemesz sene Entwickelung unserer Kräfte und durch eine offene Politik hoffen wir gber dic einzig mögliche Bürgschaft des Friedens eine gemeinsa- me Entwaffnung,gesiÜßt auf ein gegen! eiriges Vertrauèn, zu'erlangen. Alle Mächte haben ‘uns die be | daß sie den Friéden wünschen; wir halten diese Versicherungen für aufrichtig, denn auch wir geben dieselbe Erklärung ab, und zwar mit der größten Aufrichtigkeit. Möge daher bald der Tag kommen, wo wir uns gegenseitig den bestèn Beweis hiervon da-

durch geben können, daß wir mit unserm Mißtrauen zugleich

auch unsere Waffen ‘ablegen. Von Frankreich hängt es b, die=- sen von allen-Völkern sehnlich erwünschten Tag zu beschleuni en. Die Kraft einer Regierung, m. H.,. zeigt sih auch in den Mi:=

teln, die sie zur Vertheidigutg des Landes - Gebiets entwielt,:

so wie in der Energie, womit sie im Fnnern den Geseßèên Gc=

horsam zu verschaffen weiß. Wir werden alle unsre Kräfte auf-

bieten, um keine dieser beiden Pflichten zu verabsäumen. Ein Ministerium, das, eben \o wenig wie seine Vörgänger, um

die Leitung der dentlichen Angelegenheiten nachgesucht hat und

wie diese aus den großen Ereignissen des- Jult hervorgegangen ist, darf; indem es ch für Alle verantwortlich macht, M ) wohl erwarten, daß Alle es in der Lösung der ihm gewordenen Auf= gabe unterstüßen werden. Die Verwaltung sichert ihren Schub

allen ergebenen und fähigen Männern zu ; sie betrachtet als ihre

Freunde, als ihre Vertheidiger Alle die redlih an der Sache

der Verfassung gearbeitet haben. Was die Fnstitutionen betrifft,

deven allmälige Entwickelung aus den Grundsäßen unserer

Charte hervorgehen muß, so drehen sich die în dieser Bezichung herr=

schenden scheinbaren Meinungs - Verschiedenheiten vielleicht bloß um Ort und Zeit; die Einen wollen rascher, die Andern langsamer vorschreiten. Dies war auch der einzige wahre Unterschied, der w:= schen den verschiedenen Anhängern der von uns besiegten Contre-Rc=

volution bestand; vergessen wîir- nicht , ‘daß- wir bei diesem Siege

gerade von _denen unterstüßt wurden, die zu rasch zu vollbringen trachteien, was die Klügeren nur zu gelegener Zeit versuchen wollten. Möge dieses Beispiel uns ‘zur Lehre dienen! Hüteit wir uns vor der Gefahr, unsern Feinden die Waffen in die Ha d ju geben Je u! E Be Fehler E fe u M E M. És en, daß unser Vaterland groß und mächtig sey; wir fit

stolz auf die leßte Revolution und Lan

dexselben; wir es aber nicht, daß sie, um ihre Macht zu beweisen, sich blind oder verzweiflungsvoll in den Kampf zu stür=- zen brauche. Die vorige Regierung ging unter, weil se ihre

Schwäche nicht kannte; möge die jeßige ihre Kraft erkennen, und |

sie wird nicht untergehen.(/

Nach dieser, mit großem Beifall aufgeiommenen Rede trat der Graf v. Montalembert: auf und erklärte, daß er dem Ministerium die -verlangten Summen nicht bewilli-

en -fônne, da diese Summen nur dazu diene - sollten, das

seit 6 Monaten befolgte System der Schwäche und des Zau-

derns fortzuseßen; unmöglich könne er das Geld der Steuer- pflichtigen einem Ministerium bewilligen, das, seiner Mei- nung nach, die Lage des Landes noch nicht richtig erkannt habe; er wisse gar wohl, daß seine Weigerung unter den g-s genwärtigen Umständen sehr ernster Natur sey, indessen könne er E gegen seine Ueberzeugung handeln; man verlan; 200 -Mill. zur Aufrechthaltung des Friedens; doch frage er- welches. Friedens? Etwa des Pariser Friedens vom Jahre 1815? Dee, Traktat bestehe aber niht mehr, seitdém die lebte Revolution ihn zerrissen habe; was die Londoner Pro- tofolle anbetreffe, so sey es hôchst auffallend, in welchem S'yle dieselben abgefaßt worden; man sollte danach glauben, dag gar feine Revolution stattgefunden hätte; Frankreich ge-

wiune dadurch das Ansehen, als ob es mit dem gegenwär: *z „gen Systeme von Europa im höchsten Grade zufrieden sey und man gerathe in Versuchung, sh in ‘das Jahr 1829 z'- rüczuverseßen und statt des Namens Talleyrand den Nar en

v. Polignac zu lesen; das Ministerium bilde sch ungemein

viel darauf ein, daß es das. Princip der Nicht - Einmischung

in Bezug auf Belgien geltend gemacht habe; Belgien \er,

| gleichsam das Stecfenpferd des Ministers der auswärtigen

ngelegenheiten, Der Unistand, daß “kei diesen Wor-

dito Mai

immtesten Versicherungen gegeben,

dúrsten nah den Resultaten

C U U D R U N G L R R R S S R E E H E D tiR U G ti G Dez B E A HEUE Az Ä and

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ten der Graf Sebastiani ironisch lächelte, verdroß den Redner. _,„, Jh muß mich wundern ‘/, äußerte er, „daß der Herx Míkister lacht ; lieber würde es mir seyn, wenn er sih

‘darauf vorbereitete, mir zu antworten !‘/ Von Belgien, def:

sen Unabhängigkeit Herr von Moutalembert noch gar nicht für fo ganz gesichert hielt, so lange die Luxemburgische Frage noch nicht gelôs| sey, wandte derselbe sih nach Polen. Es sey unveräntwortlih, meinte er, daß Frankreich diesem Lande feine húülfreihe Hand geleistet häbe; er wisse sehr wohl, was

man ihm antworteti werde, daß nämlich eine Armee sich nicht

in Luftballons nah Polen transportiren - lasse; hierauf er- wiedere- er abet, daß dies auch gar nicht nôthig sey, und daß

es hinreihend gewesen wäre, wenn Frankreich, dem St.

Petersburger Kabinette gegenüber, eine feste und energische Sprache geführt hätte, um. es von einem Einmarsche in Po- len abzuhalten. * Der Redner schloß mit folgenden Worten : ¿Man wird mich beschuldigen, daß ih den Krieg um jeden Preis will, dies ist aber niht der Fall; ih nehme ihn nur als eine unvermeidliche Folge unserer Lage an, indem die ge- genwärtige Ordnung der Dinge mit dem Systeme des Wie- ner Kongresses unvereinbar ist. Hierüber kann nur eine Stimme éersten. Welcher Arm wäre mächtig genug, um nach dem Ausbruche eines feuerspeienden Berges der Lava eine Gränze zu ziehen, ihr ein Bett zu bereiten und ihren Lauf zu bestimmen ? Doch genug, m. H.; noch vel mehr könnte ih jageñ, um zu beweisen, daß eine Verwaltung feine Unter- stüßung verdient, deren äußere und innere Politik seit 6 Monaten nür darin bestanden hat, sih stark mit den

Schwachen und s{chwacch mit den Starken zu zeigen.“ (Ge-

lächter.) Der Marquis v. Pange glaubte, daß man die dem Staate annoch zugehdrenden Waldungen zu hoh ver- arschlage, und daß man hôcchstens noch über 700,000 Hek-

taren zu verfügen habe; die Regierung müsse aber wohl dar-

auf bedacht seyn, sich das zu dem Schiffsbau nöthige Holz zu reseroiren.. Denselben Wunsch gab auch der Bericht- erstatter zu erfennèn. Nach einigen Gegenbemerkungen des Handels-Ministers wurde die allgemeine Berathung geschlo}sen, worauf die 5 ersten Artikel des Geses-Entwurfes, nach vorheriger Beseitigung dreier Amendements der Herren Fabre, v. Pange und v. Rougé, durchgingen. Der Ein- gangs erwähnte 6te Artikel dagegen wurde einstimmig ver- worfen. Nach der Annahme des 7ten und demnächst des Sten und leßten Artikels des Geseßes wurde über den ganzen Entwurf abgestimmt, worauf derselbe mit 98 Stimmen ge- gen 18 durchging. Er muß jeßt noch einmal in die Depu- tirten Kammer wandern. Am Sehlusse der Sibung theilte

- der Präsident noch den ihm eben von der andern Kammer

ugefertigten Geseßes - Vorschlag wegen des künftigen Veèr- Pots beC! asescbiéitigeii Beziehung mehrerer Gehalte und Pen- sionen mit und ernannte, auf den Wunsch der Versamm- lung, eine Kommission zur Prüfung desselben. Der Be- richt über das Wahlgeselz wird wahrscheinlih erst gegen das Ende der Woche von dem Herzoge Decazes abgestattet werden.

Deputirten-Kammer. Sibung vom 22. März. Nach der Vorlesung des Protokolls theilte Duboys-Aymé eine Tages zuvor. vou ihm auf das Bu- reau niedergelegte Proposition mit, wonach vom 1. Januar f. J. ab Gehalts - und Pensions: Abzüge in derselben Weise, wie solche bereits im Jahre 1816 bestanden, wieder einge- führt werden sollen. (Damals waren die Gehalte in 33 Klas- Fen getheilt, und in-einer jeden derselben stiegen die Abzüge um 1 Cent. vom Franken, so daß die höchsten Gehalte einen Abzug voù 33 Cent. oder ein Drittheil erlitten.) Ausgenom- men davon sollen bloß diejenigen Gehalte und Pensionen seyn, die 600 Fr. und darunter betragen ; auch soll Riemand im Laufe dieses Jahres eine Gehalts-Zulage oder Pensions: Erhdhung erhalten dürfen. Nachdem die Versammlun darein gewilligt, daß der Proponent am folgenden Tage sei- nen Antrag näher entwickele, berichtete Hr. Girod über die Propofition des Hrn. Baude wegen-der Verbannung des vorigen Königs - und seiner Familie von dem Französischen Gebiete. Er äußerte sch im Wesentlichen folgendermaßen : „Das Geschäft Jhrer Kommission, m. H., bestand nothwen-

dig darin, die Natur. des vorliegenden Antrages richtig zu be-

immen, und in dieser Hinsicht haben wir uns mit dem Urheber Pete in vollkom ai A baclitlimneg gefunden. Nicht ein Urtheil ist es, was Sie hier zu- fällen haben, denn dieses gebührt

der Geschichte; diese wird einst sagen,-durch welche Attentate der

Aufstand des Franzdsischen Volks herbeigeführt wurde. Eben #60 wenig wird- P Aft ee Zornes und dex Rache von Fhnen *ver- langt; ein solcher würde Jhrer und der Nation, welche zu reprä- sentiren Sie die Ehre P en, niht würdig seyn; es ist vielmehr eine Maaßregel der höhern Politik, die um so imposanter und wirksamer is, als sie durch keinen Groll, keine Leidenschaft eit- gegeben und nur die geseßliche Befkräftigung geschehener That=

zuvörderst Herr

sachett isi. Der Für, der noch unlängst über Frankreich herrschte, und den die Verleßung des beshwornen e M : trages vom Throne fiúrzte, wohnt “in einem Nachbar- lande, von seinew Descendenten Umgeben; seine Dynastie jäblt noch Añhänger unter uns und sucht Unterstüßung im Aus-= ande. Die unerbittliche Nothwendigkeit wird ohne Zweifel ver- L Hoffnungen zerüdren, und es wird endlich der Tag der ntsagung kommen ; bis dahin aber möchten Fntriguen und Ma= chinationen versucht und von der Habsucht, ja selbst. von irre ge= leiteten edlen Gemüthern unterstüßt werden. Die Sicherheit des Staats wird dadurch zwar nicht gefährdet , aber auch die döffent-

liche Ruhe darf getr werden, und man muß im voraus

auf die Mittel zur Aufrechthaltung dersclben bedacht seyn. Das - ersie dieser Mittel is dieses, Karl K., seine Nachkommen, #o wie die Gemahle und Gemahlinnen seiner Nachkommen auf ewig. vom Sranzösishen Gebiete auszuschließen. Mit welchem Rechte wür= den ste unter uns verweilen, und angenommen, daß wir von ih=- rer Gegenwart nichts zu befürchten hätten, welche Sicherheit würden wir ihnen verbürgen fönnen? Diese Ausschließung ist cine durch den Nationalwillen- volldrachte unwiderrufliche That= fache, die jezt nur noch die Autorität des Gesehes erhalcen soll. Jn der Proposition is auf Verbannung angetragen. Ob-=-

leich der Urheber derselben mit diesem Worte nur die Folgen der

usschließung vom Französischen Gebiete verbunden wissen will, indem die Verbannung cine Strafe wäre und die Anwendung

einer solchen nur das Resultat eines richterlichen Urtheils seyn -

fönnte, so hat Fhre Kommission es- dennoch für angemessen be=

funden, diesen Punkt des Antrags zu veränderu. Warum sollten wir der Ausschließung den Charakter einer Strafe geben? Soll=

ten die Personen, gegen welche: sie ausgesprochen is, unser Gee biet ohne feindliche Absicht wieder betreten wollen, so würde es hinreichen, sie davon zu vertreiben; wenn sie dagegen auf Fran= zösischem Boden Komuplotte \chmiedeten und. mit bewaffneter -

Hand eindrängen, so würden sle sich die geseßlichen Folgen ihrer Verwegenheit zuziehen. Aehnliche Rücksichten haben uns abge= halten, Korrespondenzen und Mitthcilungen mit den Gliedern der frühern Dynastie durch eine allgemeine Bestimmung zu gute tersagen und mit gewissen Strafen zu belegen; stnd diese Mitthei=

lungen unschuldig und gefahrlos für den Staat, so würde es un= -

ercht seyn, sie zu verbicten; is dagegeir ein sirafbares Einver= fändniß ihr Fuhalt, \o finden die bestehenden gelepnen Straf- Bestimmungen darauf Anwendung, und die Sache der Regierung ist es, in dieser Hinsicht strenge Wachsamkeit zu Üben. ie auf solche Weise und wegen solcher Gründe, wie in dem vorliegen- den Falle, von unserm Gebiete ausgeschlossenen Personen, verlieren die Eigenschaft eines Franzosen; sie befinden sih ohnehin in ei nem Falle, det dem im Art. 17. des Civil-Geseßbuches vorherge- schenen ähnlich ist, indem ihnen feine Hoffnung jur RÚck- kehr bleibt; wir haben daher geglaubt, daß dieser Artikel guf sie anzuwenden sey. Nachdem sie sonach aufgehört, Franzo- sen ju seyn, und da unser Gebiet ihnen untersagt ist, so find fie damit auch unfähig geworden, Güter zu erwerben und Einkünfte zu bezichen, da die Verwaltung der ersteren und die- Einzichung der leßteren durch Agenten leicht politischen Umtrieben zum Deck= mantel dienen föônnten; noch weniger können ihnen Pensionett bewilligt werden. Wir haben also die diesfällige Bestimmung des Antrages, weil sie uns. gerechtfertigt schien, beibehalten. Was die Güter anlangt, welche- die vorige. Dynastie '‘gegenwär= tig noch in Frankreich besißt, 0 haben wir die “gerechte Bestimmung der Charte Über diesen Punkt var geehrt, aber die Ausübung des Besißrechtes gewissen Bedingungen, - welche die Klugheit erheischte, unterworfen. Die Güter, auf welche- Karl X. nur scheinbare Ansprüche hat, so wie diejenigen, ‘die ihm deftnitivy als sein Besißthum zuerkanut werden können, ind von sehr verschiedenartigem Ursprunge, dessen Natur und olgen sich nur mit großen Schwierigkeiten bestimmen lassen. n dem Berichte über die Liquidation der alten Civil-Liste sind einige dieser Schwierigkeiten angedeutet worden ;- es giebt derett anderé, bei denen wir uns nicht aufhalten, da g s erst bei -der Mean jener Civil-Liste ee erdrtern seyn wer= den. Dasselbe is mit. der Domaine Chambord der Fall, die durch die Umstände, unter denen die Schenkung, so - wie ommen Hure in bleslbe Kategorie gesbrt. Bis dabin werden nommén wourde, in dieselbe Kategorie gehört. erde diese Güter von der Kommission der alten Civilliste verwaltet

werden. Gegen den Besiß der den übrigen im Artikel 1 des Mie

trages bezeichneten Personen gehdrenden Güter lassen icht olche Ei L : G ber

i _ abe b die Besiper dieselben binten ciner späterhin zu bestimmenden Frist : v enn fie unfähig sind, neues Besißthum in Frankreich zu erwerben, so können sic auch um derselben Gründe willen hier n E E i Hnd a WBestbern bedeutende Kapitalien in die Hän auf dieser Güter, der de ern bedeu : A de gedenw tde, weiter hinausschiebenmüsse, als in der Propositionge-

eiber dieselb erheben; un N -nothwendig

‘schehen T es läßt sch leid voraussehen, welcher Gebrauch Ao vi y en a

n geldsten Summen gemacht werden könitte. Um den Zeitpunkt des Zerfau aufzuschieben und den Uehbelständen HOTIUDeUgeY d die in der Zwischenzeit aus der Verwaltung der Güter Und dem Génusse der Einkünfte hervorgehen würden, ' {lagen tiv -vór,

den Genuß der Einkünfte dieser Güter, so wie das 2 Eg -

recht darüber, auf ein Fahr- auszuseßen ‘und zu bestimmen , R A und binnen welchex se zum Verkauf ve n sollen, spät

festzuseyen ist. Die Verwendung dieser Fonds zu den Entschädigungen, L

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