1875 / 72 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 Mar 1875 18:00:01 GMT) scan diff

283,255 Tblr. gewährt, gegen 7816 mit 197,536 Thlr. im Jahre 1873. An Beiträgen zu den Kleiderkassen für Postunterbeamte wurden aus der Postkasse gezahlt für 3178 Briefträger 24,596 Thlr., 634 Postschaffner 4896 Thlr., 1454 Postpacketträger 13,716 Thlr., 929 Stadtpostboten 5373 Thlr. und 9809 Landbriefträger 98,658 Thlr. Aus dem Remunerationsfonds sind außerordentlihe und fort- laufende Unterstüßungen bez. Remunerationen bewilligt worden an 2843 Beamte, 5741 Unterbeamte und an 1178 Hinterblietene von Beamten. Jm Ganzen erfolgten im Jahre 1874 Zuwendungen an 18,982 Personen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Der ständige Auss{uß des Deutschen Handelstages, welcher zu einer Begutachtung vershiedener Abschnitte des deutschen Justizgeseßentwurfes (d-utscher Civilprozeß) aufgefordert wurde, hat zur Verathung eines folhen Gutachtens eizxe Kommission ein- berufen.

Die Arbeiten an dem an der Geburtsftätte Wilhelms des Schweigsamen aufgeführten sogenannten Wilhelms-Thurm sind, wie aus Dillenburg, 22. März, pmeieel wird, nunmehr vellendet. Die Einweihung des Denkmals foll am 29. Juni stattfinden. Die Kommission ift bestrebt, weitere Beiträge zu beschaffen, damit dur auf den Gründer der uiederländishen Unabhängigkeit bezügliche Bil- der 2c. auch die innere Ausftattung des Thurmes eine der äußeren entsprechende werde.

Der Privatdozent an der Universität Göttingen, Dr. Aurel Edmund Voß, is zum ordentlichen Professor der Mathematik an der polytechnishen Schule in Darmstadt, und der Yrivat- dozent an der polytehnishen Schule zu Aachen, Dr. Hermann Her- wig, zum ordentlihen Professor der Physik an derselben Anstalt er- nannt worden. Der ordentliche Professor an der polytechnischen Schule, Dr. Friedrich Kohlrausch ist auf sein Nabsuchen mit ti vom 1, April 1875 an von seiner Dienststelle entlassen Worden.

Die Königlich bayerischGe Akademie der Wissen- schaften in München wird am Dienstag, den 30. d., Vormittags 11 Uhr, zur Feier ihres einhundert und sechzehnten Stiftungstages (vom 28. März) eine öffentlihe Sibßung halten. Der Vorstand, Hr. Stifts- propst Reichsrath Dr. v. Döllinger, wird die Sißung mit einleiten- den Worten eröffnen, und nach Ehrenerwähnung der jüngst verstor- benen Mitglieder duch die Klassen-Sekrctäre wird Hr. Professor

Der Verein der Lehrer höherer Unterrihtsanstalten der Provinz Brandenburg: beschäftigte sich in seiner am Mitt- woch abgehaltenen Hauptverfammlung nah Erstattung des Jahres- uud Kassenberihtes mit der Frage einer Schuljahr- und Ferien- Ordnung. Es wurden eine Anzahl Thesen gefaßt, dahin gehend, die Schulsemester denen des bürgerlihen Jahres anzupassen und die Hauptferien von fünf bis sechs Wochen in die heiße Jahreszeit zu verlegen. Ferner genehmigte die Versammlung die Statuten einer Unterstüßungskasse, die aus\{ließlich Lehrer, welche die facultas docendi besißen, oder folchen Musik- und Zeichenlehrern, welche aka- demisch gebildet sind, zu gute kommen soll.

Das Genecral-Comité der internationalen Gar- tenausstellung in der Flora genehmigte; der „Köln. Ztg.* gutes: in feiner am vergangenen Sonntag abgehaltenen Ver- ammlung die von Stadtbaumeister Weyer angefertigten Pläne zu einer Maschinenhalle, einer Ausstellungshalle für künstliche Blumen und zu einem Reftaurationsgebäude. Die Maschinenhalle wird eine Ausdehnung von ungefähr 150 Mtr. erhalten, in zwei Etagen errichtet werden und aus einem hohen Mittelraume mit zwei seitlich sich an- \chließenden Hallen bestehen. Wie {on ihr Name besagt, soll fie zur Aufstellung von landwirthschaftlihen Maschinen und von solchen für Gartenbau, ferner für Robprodukte, Terracotta-Gegenstände 2c. be- nußt werden. Die Ausstellungehalle für künstlitße Blumen erhält einen Pavillon von 40 Mtr. Auédehnung mit zwei Aussichts- thürmen und den nöthigen Bureaux, von welchen sich als zwei

lügel zwei Hallen von je 80 Meter Ausdehnung hinzichen.

ie ganze Halle wird gedeck und erhält hohes Seitenliht. Sie wird getrockneten und fkünstlihen Blumen, gemachten Früchten, Schmuckgegenständen, Werken der Garten-Literatur 2c. zur Aufnahme dienen. Das Nestaurationsgebäude erhält zwei geschlossene Säle von 50 Mtr. Breite und 30 Mtr. Tiefe, und zwischen diesen eine gedeckte Halle von 30 Mtr. Ausdehnung. Mit der Errichtung dieser drei Gebäude auf dem Ausstellungsfelde wird in kurzer Zeit begonnen und das zur Flora, hinzugezogene Terrain, um möglihfst viel Raum für die Ausstellung zu erübrigen, in franzöfishem Stil angelegt wer- den. Unter den neuerdings in großer Menge angemeldeten Gegen- ständen befindet sich auch ein großartiger kunftvoller Springbrunnen, sodann ein Modell des für den Niederwald bestimmten Germania- Denkmals, welches in einem eigenen Tempel aufgestellt werden wird, ferner aus den Niederlanden eine vielleicht einzig dastechende Sammlung getrockneter Früchte und ein Beet zur Aufnahme von 1000 verschiedenen Rosen. In den Niederlanden sind bereits viele ‘Filial-Comités ins Leben getreten; auch in Paris nimmt die Angelegenheit Betreffs Errichtung von solchen Comités guten Fortgang. Die Versammlung

Dr. Burfian, ordentl. Mitglied der philosophis{-philologischen Klasse, Le „den religiösen Charafter des griehischen Mythos* eine Rede alten.

Unter dem Titel: „Die öffentliche Verwaltung der Landgemeinde“ ift in der Königlichen Hofbuchhandlung von Herr- mann Burdach (Warnaß u. Lehmann) in Dresden eine Reihe von interessanten gemeinfaßlihen Abhandlungen von Louis Richter er- schienen, welche in 2 Bänden folgende Gegenstände behandeln: Die Aufgabe der öffentlichen Verwaltung, Gemeinden und Gemeindehaus- halt, Grundzüge für Armenpflege und Armenpolizei, Mittel gegen Verarmung, Grundzüge der Sittenpolizei, das Verhältniß der Orts- polizeiverwaltung zu den öffentlichen Wegen, über Förderung der Pflege der Landwirthschaft, Grundzüge der Sanitätêpolizei, Grund- züge der Gewerbepolizei, über die Wirksamkeit der Ortsschulvorst ände, allgemeine Bemerkungen, Fortbildungs\hulen, Schulversäumnisse, über einzelne Zweige der Gemeinde- und Polizeiverwaltung, Ortsstatuten, Gemeindeverbände, Pflichten des Gemeinde- und Bezirksvertreters, die Zahl der Gemeindeauss{hußpersonen in Landgemeinden, die Po- lizeidiener. in kleinen Orten, die Feldpolizei-Ordnungen, Aufnahme E E Staatsangehörigkeit, Gewinnung des Unterstüßungs- wohnsißzes.

Die mehrfach erwähnte, bei F. A. Brock&haus in Leipzig verlegté „Jllustrirten Bibel“, von der bereits eine dritte Auflage nöthig geworden, liegt in dieser neuen Gestalt bis zum Römerbrief in 26 Lieferungen vor. Das vortrefflich ausgestattete Werk, für dessen künstlerishen Shmuck die bedeutendsten deutschen Zeichner und Holzshnëéider beigetragen haben, ficht somit seiner baldi- gen Beendigung entgegen. Der im Verhältniß zu der Ausstattung niedrige Preis hat der „Jlluftrirten Bibel* als Pans und Fest- geschenk bereits an vielen Orten Eingang verschafft. *-;

Das zweite Märzheft von „Unsere Zeit. Deutsche Revue der Gegenwart" (Leipzig, F. A. Brockhaus) enthält: Scelling und die Gegeuwart. Von Eduard von Hartmann. Der österreichische Reichscath und seine hervorragendsten Mitglieder. Von Sigmund Hahn. Die internationale Postreform. Von G. Tybusch. Zur Regelung der deutschen Rechtschreibung. Von Daniel Sanders. Chronik der Segenwart: Todtenshau. —=-=-. : Nach dem Text der anerkannt besten Ausgabe des Horaz von Moriß Haupt hat Wilhelm Osterwald soeben eine gut aus- gestattete deutsche Ueberseßung der 4 Bücher Oden unter dem Titel: „Quintus Horatius Flaccus' Lieder * im Verlage der

wählte gegen 20 Subkommissionen, deren Mitglieder theils in Cöln, theils auch auswärts wohnen. Ea (VES,

An den am Dienstag stattgehabten Ersaßwahlen zur Stadtverordneten-Versammlung betheiligten fich bei der dritten Abtheilung des 7. Wahlbezirks, welche für den auëgeschiedenen“ Kauf- mann Rust zu wählen hatte, von 864 Wahlberechtigten nur 109, und von diesen stimmten 62 für Hrn. W. Röseler, 46 für Hrn. Dr, Buvry. In der erften Abtheilung des 22, Wahlbezirks, die für den auêge]hiedenen Rentier Sonntag zu wählen hatte, erschienen von 89 Wählern 62, von denen 52 für den Kaufmann Louis Schulte, Sebastiänstraße 87, 9 für den Rentier Rausch stimmten. Die Herren Röseler und Schulße find demnach zu Mitgliedern der Stadtverord- neten-Versammlung bis ult. 1876 gewählt.

__ Vor längerer Zeit beritete die „Elsässische Korrespondenz" über einen alten Reliquienschrein in Steinarbeit, welher vom Archi- tekten Winkler in Straßburg in der Kirche zu Marsal aufgefunden wurde. Auf Anordnung des Oberpräsidenten von Elsaß-Lothringen sind die wohlerhaltenen Reste dieses wmittelalterlichßen Kunstkleinods nah Angabe des Hrn. Winkler durch den Bildhauer Müller zu Straß- burg jeßt einer gründlichen Restauration unterzogen worden. Die räum- lichen Verhältnisse des Kunstwerkes sind die Riebe: Breite 0,35 M., Länge 0,70 M., Höhe 1,60 M. Der S{werpunkt an dem Kunstwerke fällt dem bildnerishen Shmudcke zu. Die ringsum sichtbaren Haut- relieffiguren find von meistethafter Vollkommeuheit und waren fast gänzlih erhalten. Beschädigt und vom Zahne der Zeit zer- nagt, erschienen hauptsählich die architektonischen Theile, in welher Hinfiht vor Allem ein den länglihen Bau des Shreines weit überragender Dachreiter, dann die Kreuzblumen der Wimperge und auch die Fialen zu ergänzen waren. Das zu diesen Erneuerungen nöthige Material fand sich glücklicherweise in einem, niht mehr benüßten, zunächst Marsal gelegenen Steinbruche, der “ein sehr kompaktes Kalfsteingebilde liefert, welches jedoch dem Froste nit widersteht und wohl deshalb bei Bauten keine Verwendung mehr finde, Der aus diejem Material aufgeseßte Dachreiter, die er- gänzten Fialen und Kreuzblumen wurden, nach den an dem kleinen Prachtwerke vorhandenen Motiven ausgeführt und die Oeffnung des tapellenartigen Ganzen mit einer R RSee in durchbrochener Arbeit verschlossen. Die Wimpergblumen haben, entgegen der Gewohnheit der Zeitepohe des Entstehens des Reliquienshreines Anfang des X1V. Jahrhunderts nur eine Etage und wachsen nicht aus einem vier- oder achteckigen Stiele, sondern aus cinem runden Knopfe hervor. Hieraus scheint abermals zu erhellen, daß der auéführende Künstler hauptsähliG Bildner war und gleich- wohl auch den architektonischen Ausbau übernommen hat. Bei ge-

Buchhandlung des Waisenhauses in Halle erscheinen lassen. Die Uebertragung im Versmaße des Urtextes {ließt sih genau au den Wortlaut der lateinischen Originale an und hat, wo irgend mög- li, der deutschen Sprache allzu großen Zwang zu ersparen gesucht. 1

Die im Verlage der Buchhandlung des Waisenhauses in Halle erscheinenden „Bilder aus der WeltgeschGichte *, für das deutsche Volk dargestellt von H. Keck, G. Kallsen, A. Sah, find zunächst für den Gebrauch in der Fortbildun sshule und den höheren Klassen der Bürgerschule bestimmt; indessen foll die Samm- lung auch ein belehrendes und unterhaltendes Buch für den Bildung suchenden Laien sein. Beide Ziele sind auf das Glüdcklichfte durch die Art der Bearbeitung erreicht, welhe das Dargestellte in- übersicht« lihen Bildern zu grupviren verstanden und die hervorragenden Per- sonen der Geschichte zum leuchtenden Mittelpunkt derselben gemacht hat. Von den vorliegenden beiden, Theilen umfaßt der erste (vorx Gymnafialdirektor Dr. Heinri Keck in Husum) in fesselnder, allge- mein verständlicher - Behandlung Bilder aus dem Alterthum, der zweite (vom Konxektor am Gymnasium zu Husum, Prof. Dr. Oito Kallsen) die Bilder aus dem Mittelalter.

Gewerbe und Handel.

Der Weberstrike in Dewsbury hat nach fünfwöhents liher Dauer sein Ende genommen und 8000 Weber sammt einer gleihen Anzahl anderer Arbeiter kehren wieder zu ihrer Beschäftignng

zurü. Verkehrs-Anstalten. /

Die Nr. 23 der Zeitung des Vereins Deutscher Eisen- bahn-Verwaltungen hat folgenden Inhalt: Statistik der preußi- schen Eisenbahnen für das Betriebsjahr 1873, S{luß aus Nr. 22 (VI. Reservefonds, Beamtenverhältaisse, Unfälle). Oesterreihisch- Ungarische Korrespondenz: Vorarlberger Bahn und Betriebsdefizite, Thätigkeit des Eisenbahnausschusses, Nichtgenehmigung eines Bereins- beshlusses, Maximaltarife für den Personenverkehr, vierte Wagen- klasse, Seemanns Bremêschuhe, aus der Konzession von Leobersdorf- St. Pölten, Bauthätigkeit in Oesterreihß zu Ende 1874, Rechtsfall, betreffend Coupons-Volleinlösung, Bahnpolitik des neuen ungarischen Kommunikations - Ministers, Frachtbrief - Formular - Bemerkungen, Albrehtsbahn und die galizishe Fusion, Hof-Rath Weber und Ofen- heim, Courênotiz. Braunschweigishe Eisenbahnen, Geschäftsbericht pro 1873. Marktberiht. Eisenbahnkalender. Beilage: Notizen über neue Tarife und Tarifänderungen pro Februar 1875.

New-YVork, 24, März. Der Dampfer „Klopstock" von der Adlerlinie ist in Halifax eingelaufen. um Kohlen einzunehmen.

nauer Untersuchung de3 architektonishen Baues kann es in Ueberein- stimmung hiermit der Beobachtung nicht entgehen, daß das Kunst- werk neben der meifterhaften bildnerischen Ausführung in den Linien mit verhältnißmäßiger Sbwäche behandelt ist. Der_wiederherge- stellte Reliquienschrein soll demnächst wieder der Kirche zu Marsal übergeben werden, indessen follen photographische Nacbildungen das größere Publikum mit dem Reliquienschrein aus Marsal bekannt machen. Theater. j

Die gestern im Friedrih-Wilhelmstädtishen Theater zur ersten Aufführung gelangte Operette: „Die {ne Bourbon- naise“ ist, wie Lecocqs „Giroflé-Girofla*, eine Arbeit von Epigonen Offenbach-Cremieux-Halevy's, wie sie in Frankreich täglich zahlreicher werden. Hier nennen si die Verfasser Coedès (Komponist), Dubreuik und Chabrillot. An das vorgenannte Werk erinnert die „Bourbon- naise“ auch durch das Kunststück, welhes der Primgdonna zugemuthet wird: zwei Rollen zu gleicher Zeit in verschiedenen Verkleidungen 21" spielen. Jn dieser Operette heißt die Doppelrolle Gräfin Dubarry und Manon, die Bourbonnaise, welche, der Favoritin Ludwigs XV. außerordentlich ähnlich und von großer Schönheit, nah dem Plane einer vers%worencn Partei am Hofe ihren Sturz herbeiführen foll. Durch die Ungeschicklichkeit eines Höflings aber wird außer der wahren noch eine falsche Bourbonaise entführt, „und damit dér Knoten zu den lächerlihsten Verwickelungen geschürzt. Die Erfin= dung ift nicht weniger geshick, als in andere-leihten französischen Werken dieser Art, die Behandlung sogar rühmenswerth dezent. Indessen geht der Musik Coedès freilich jener prickelnde Reiz der Offenbachschen Weisen ab. Einzelne Nummern, wie die Arie des Vlaise im 1. Akt, besonders das Pastorale und die Briefarie mit Chor find nicht ohne Charakter und zeugen von Erfindungsgabe und Sorgfalt der Durcharbeitung, namentlich in der JInstrumentation. Jedenfalls war die ablehnende Haltung eines Theils des Publikums gegen den Schluß der Operette durhaus ungerechtfertigt und rief mit Recht den lauten Protest der Mehrheit hervor. 7

Die Ausftattung war glänzend, die Aufführung vortrefflich. An erster Stelle verdient Fräul. Meinhardt in ihrer Doppel- rolle als Dubarry - Manon genannt zu werden, welche für ihre Leistungen wiederholten Beifall erntete. Neben der Ge- nannten erheiterten die Damen v. Csepcsanyi - als Villotte und Fräul. E. Schmidt als Gervaise dur ihre naiv-komischen Parthien. Der Baron de Cotignac des Hrn. Bollmann war ein kleines Ka- binetsftück; auch Hr. M. Swulz als Sergeant Brindamour ist an diefer Stelle nicht zu vergessen. Hr. Swoboda kam in seiner Rolle als BVlaise nicht recht zur Geltung. Die Operette wird voraussihtlich viele Wiederholungen erleben.

Abonnements-Bestellungen auf den Deutschen Reihs- und niglich Preußischen Staats-Anzeiger für das mit dem 1. künftigen Monats beginnende Quartal nehmen für Berlin die Expedition dieses Blattes, Wilhelmstr. 32, sowie die hiesigen Stadtpost-Aemter, außerhalb jedoch nur die Post-Aemter entgegen. Bei verspätetem Abonnement kann eine Nach- lieferung bereits erschienener Nummern nur soweit erfolgen, als der Vorrath reicht.

Der vierteljährliche Abonnementspreis des aus dem Deutschen Reihs-Anzeiger und dem Königlich Preußischen Staats-Anzeiger bestehenden Gesammtblattes beträgt ein\s{ließlich der Besonderen Beilage, des Postblattes und des Central - Handelsregisters für das Deutsche Reih

4 Mark 50 Pf. (1 Thlr. 15 Sgr.)

Während der Dauer der Sessionen des Bundesrathes, des Deutschen Reichstags und des preußischen Landtags werden über deren Sizungen Referate, welhe den Gang der Verhandlungen überfichtlih darstellen und die Beschlüsse der Versammlungen enthalten, in den Deutschen Reichs 2c.

Anzeiger aufgenommen.

Sodann publizirt derselbe den Wortlaut der Gesezentwürfe nebst Motiven, welhe im Namen der verbündeten Regierungen dem Deutschen Reichstage und von der Königlih preußischen Staatsregierung dem preußischen Landtage vorgelegt werden, sowie die nah dem stenographischen Berichte mitgetheilten Ausla}sungen der Bevollmächtigten zum Bundesrath und Bundes-Kommifssarien resp. Minister und Regierungs-Kommissarien, namentlih sofern dieselben im Anschlusse an die

Motive für die Interpretation der Geseze von Wichtigkeit find.

Ferner veröffentlicht der Deutsche Reichs- 2c. Anzeiger den authentischen Worilaut der- jenigen landesherrlichen Erlasse und der dur dieselben genehmigten und bestätigten Urkunden 2c., welche nach §. 1 des Geseßes vom 10. April 1872 nur durch die Regierungs - Amtsblätter

publizirt werden.

Besondere Beilagen zum Deutschen Reihs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger werden auch ferner erscheinen. Dieselben find bestimmt, Aufsäge über deutsche

-

Kulturgeschichte zu bringen.

Außerdem erscheint am 15. jeden Monats ein „Postblatt“ zum Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger, welhes Nachrichten von allgemeinem Jnteresse über den Verkehr mit der Poft 2c. auf Grund amtliher Maierialien bringt, und unter Anderem auch

und preußishe Geschichte, Landes- und Staatskunde, sowie über deutsche Kunft, Literatur und

U P E.

vakanten Stellen.

eine tabellarische Uebersicht der geltenden Portosäge für die frankirten Briefe, Drudcksachen, Waaren=- proben nach dem Inlande und dem Auslande enthält.

Das „Postblatt“ ist auch im besonderen

Abonnement zum Preise von 3 Mark (1 Thlr.) jährli ch durch die Poft und den Buchhandel zu beziehen,

Das Ceutral-Handelsregister für das Deutsche Reich, welches in der Regel täglih erscheint , enthält sämmliche auch im Deutshen Reihs- und Königlich Preußischen Staats= Anzeiger veröffentlihte Bekanntniahungen der Eintragungên 2x. in den Handelsregistern des Deutschen Reichs, einschließlih (vom 1. Mai an) der Waarenzeichen auf Grund des Gesehes über Markena \{chuy vom 30. November 1874, sowie die Konkurse betreffende Publikationen, und hat den Zweck, dem Handels- und Gewerbestand, sowie dem betheiligten Publikum Gelegenheit zu bieten, sich über die Rechtsverhältnisse der verschiedenen Firmen leiter zu informiren, als dies dur Zusammensuchen der Bekanntmachungen aus einer großen Zahl von Lokalblättern geschehen kann. Zwelmäßig geordnete periodishe Uebersihten über den Inhalt, welche demnächft erscheinen werden, erhöhen“ den praktischen Nußen des Central-Handelsregisters. Das Central-Handelsregister kann zum Preise von 1 Mark 50 Pf. (15 Sgr.) vierteljährlich durch die Post und durch den Buchhandel bezogen werden.

Die Allgemeine Verloosungs-TabelUle des Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers, welche in Folge amtlicher Veranlassung der Königlichen Hauptbank her aus=- gegeben wird und die Ziehungs- und Restantenlisten sämmtlicher an der Berliner Börse gangbaren Staats-, Kommunal-, Eisenbahn-, Bank-, und Industriepapiere enthält, erscheint wöchentlih eins mal zu dem vierteljährlihen Abonnementspreise von 1 Mark 50 Pf. (15 Sgr.)

Der buchhändlerishe Debit

der Allgemeinen Verloosungs-Tahelle, des Postblattes gnd des Central-Haudelsregisters für das Deutsche Neich ift an Carl Heymanns Verlag (Berlin SW., Königgräßerstraße Nr. 109) übertragen worden.

In Folge Allerhöhsten Erlasses vom 1. August v. I. veröffentlicht der Reihs- und Staats Anzeiger in deu „„Deffentlichen Anzeiger“/ wöchentlih die amtlichen Vacanzeulistew der bei den Behörden in den Provinzen Brandenburg und Pommern durch Militär-Anwärter zu befeßenden Stellen), und im Anschluß daran die Zusammenstellung der in dem Deutschen Reihs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger zur Beseßung angezeigten

Berlin: Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (eins{ließlich Börsen- und Handelsregister-Beilage).

Erste Beilage

zum Deulscheu Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

2 72. i

Königreich Preußen. Preußische Bank.

BetanntmaGunng,

Indem ih den nachstehenden Auszug aus dem Verwaltungs- Bericht der Preußischen Bank für das Jahr 1874 gemäß §8. 97 der Bank-Ordnung vom 5. Oktober 1846 hierdurh zur allge- meinen Kenntniß bringe, bestimme ih zugleich, daß die Zahlung der Rest-Dividende für das Iahr 1874 zum Betrage von

247 Á 50 S ]

gegen den betreffenden Dividendenshein vom 25. d. M. ab bei der Königlichen Hauptbank hierselbst, bei den Provinzial-Comtoiren zu Breslau, Cöln, Danzig, Königsberg i. Pr. , Magdeburg, Münster, Posen und Stettin, sowie bei den Commanditen zu Aachen, Altona, Bielefeld, Bremen, Bromberg, Cafsel, Coblenz, Coeslin, Crefeld, Dortmund, Düsseldorf, Elberfeld, Elbing, Emden, Erfurt, Essen, Flensburg, Frankfurt a. M., Frankfurt a. O., Gleiwiß, Glogau, Görliß, Graudenz, Halle a. S., Hans nover, Insterburg, Kiel, Landsberg a. W., Liegniß, Memel, Meg, Minden, Mülhausen i. Els., Nordhausen, Osnabrüt, Siegen, S E Straßburg i, Els, Stolp, Thorn und Tilsit geleistet werdé.

Der vollständige Bericht wird den Bankantheils-Eignern in Berlin bei der Hauptbank im Archiv der Bank-Äntheile , in den F bei den vorgenannten Bank- Anstalten verabfolgt werden.

Berlin, am 24. März 1875.

‘Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, Chef der Preußischen Bank. Dr, Achenbach.

A uszug aus dem E Preußischen Bank für das

Jahr ;

Das. Jahr 1874 if für den Handel und für die Industrie höht ungünstig verlaufen. Mit Ausnahme der Landwirthschaft, die mit den gewonnenen Resultaten noch einigermaßen zufrieden sein kann, giebt es kaum einen Jndustriezweig, welcher auf das verflossene Jahr mit Genugthuung zurückblicken könnte und vielleicht noch mehr hat der Wohlstand des Landes unter den verheerenden Wirkungen gelitten, welche die vorausgegangéene Ueberspekulation auf den Couréstgnd aller Feine feste Rente tragenden Cffekten ausgeübt hat. Auch die Preußische Bank ist von den Wirkungen dieser traurigen Verhältnisse nicht frei geblieben, Verluste von Bedeutung haben sie zwar nicht betroffen, aber die Umsäße wie die Gewinne find, wie die nachfolgenden An- gaben uahweisen, weit hinter denen des Vorjahres zurückgeblieben.

Activa.

S

Wr E Ta

Grundfstücks - Ankäufe zum Neubau eines Haupt-Bankgebäudes A

Wechsel-Bestände . . .

E 123,342,922 ab: für zweifelhafte Forderungen .

550/900 22,723,530 55,200 4,168,890

B mbard-Sorderu ab; hiervon für nicht bankmäßig gedeckte Lomhard-Darlehne . S S

DiILerte Sorberua C ab: hiervon für den Neubau des Haupt- bank-Gebäudes und für die Einrich-

tung desselben. 200,000|—

anf i 3,968,890 um Umlauf nichGt mehr ecignete y 9 ; di E s E 5,047,267

Banknoten

Diverse Effekten, und zwar: disfkfontirte verlooste Effelen . . . Effekten zum Course vom 31. Dezember 1874

Kassen-Bestände . Silber. li Vater aae Gold in Baxren und Sorten.

33,083 16,912

382,379,126 7,759,082 : 99,429,691

Berlin, Donnerstag. den 25. März

„Der Gesammt-Umsaß dex.Bank hat im Jahre 1874 5746 Millionen Thaler und eins{ließlich der mit den Provinzial-Bankanstalten und anderen Behörden verrechneten Summen 9374 Millionen Thaler Buen mithin 2420 resp. 3359 Millionen weniger als im

erjahre.

Der Bank-Zins fuß berechuet sich im Durchschnitt des ganzen Favre E auf 4,38 % für Wechsel und auf 5,38 % für das

ombard. -

An Banknoten find durchscnittlich 277,467,000 Thlr. im Um- [lauf Hie ca. 13 Millionen Thaler weniger als im Vorjahre. Im Durchschnitt des ganzen Jahres waren die umlaufenden §oten mit 82,46 % durch Metall gedeckt.

Der Reservefonds ist unverändert geblieben und mit dem Mark-Betrage von 18 Millionen auf das Jahr 1875 übertragen.

An Wechseln wurden gekauft oder zur Einziehung übernommen 2,102,388 Stück über 1380 Millionen Thaler, gegen 1873 um 45,678 Stück und circa 435 Millionen Thaler weniger.

Der Gewinn aus dem Wechselge#\chäft hat 3,492,557 Thlr. 3 Sgr. 6 Pf. wen iger betragen als im Jahre 1873.

Von den am 31. Dezember 1874 im Bestande gewesenen Wech- feln waren fällig:

binnen 15 Tagen. 48,617,200 Thlr. E20 71,902,400 O 103,534,300 50 s 120

An Lo mbard-Darlchnen wurden neu ertheilt 165 Millionen Thaler, 82 Millionen Thaler weniger als im Jahre 1873. Am Schlusse des Jahres 1874 blieben 4800 Darlehne mit 223 Millionen Thaler ausgeliehen. Die aus diesem Geschäft aufgekemmenen Zinsen aen 380,647 Thlr. 18 Sgr. 6 Pf. weniger als im Vorjahre

etragen.

Die durchschnittliche Wechsel- und Lombard-Anlage betrug 154,718,000 Thlr., ca. 57} Millionen Thaler weniger als im Jahre 1873.

Das Geschäft in edlen Metallen hat einen Gewinn von 9119 Thlr. 12 Sgr. ergeben. Der am 31. Dezember 1874 vor- handene Bestand an edlen Metallen in Barren und Sorten hatte einen Werth von 43,188,774 Thlr. 9 Sgr.

Auf dem Effektenkonto der Bank haben im Jahre 1874 keine Umsäße stattgefunden. “Die Bank besißt {on seit dem Jahre 1872 feine Effekten mehr.

Bei dem Comtoir zur Aufbewahrung von Werth- papieren blieben am Schlusse des Jahres 1874 Effekten im No- minalwerth von 814 Millionen Thaler deponirt, welhe 2345 Dépo- nenten gehörten. Die Zahl der verschiedenen Effekten-Gattungen, welche deponirt worden find, betrug 1291 gegen 935 im Jahre 1873. Bei 414,864 Stück Werthpapieren war dem Comtoir die Kontrole über ‘die Verloosung übertragen. An Zinsen resp. Dividenden von

Bilanz der Preußischen Bank am 31, Dezember 1874. Tar: Su pf M |

1,209,320 ER0E 3,627,960|— | Banknoten:

; ; ; | T N e 638,105/20/—| ‘1,914517|—|| n ven Bank Lasfon

N 368,376,066 70 | Depositen-Kapitalien: verzinsliche E e unverzinéêliche

122,792,022 | I

j l

22,668,330 68,004,990 |Bank-Antheils-Konto . |Staats-Aktiv-Kapital .

[Reserve-Konto

¡ Giro-Verkehr:

Unbezahlte Anweisungen . | Diverse Forderungen Dividenden-Konto

9,016,157) 27,048,473

| Hierzu der Rest aus 1873

49,996 149,988 75 |

425,567,90L! 1|—! 1,276,703,703 10 ||

Bekanntmachungen. L

Das bevorstehende Studien-Semester unserer Universität nimmt mit dem 12. April seinen geseßlichen Äufang. Jndem wir dies hier- dur zur allgemeinen Kenntniß bringen, machen wir Diejenigen, welche die Absicht haben, die hiesige Universität zu besuchen, darauf auf- merksam, daß sie sich pünktlih mit dem Beginne des Semesters hier einzufinden haben, um sich dadurch vor den Nachtheilen zu bewahren, welche ihnen durch das Versäumen des Anfangs der Vorlesungen un- ausbleiblich erwachsen müssen. Zugleih ersuchen wir hiermit die Eltern und Vormünder der Studirenden, auch ihrerseits zur Be- obachtung dieses wichtigen di avino der akademischen Disziplin mög- lichst mitzuwirken. In Ansehung derjenigen Studirenden, welche auf Grund vorschriftsmäßiger Dürsftigkeitsatteste die Wohlthat der Stun- dung des Honorars für die Vorlesungen in Anspruch zu nehmen be- absihtigen oder um eiu .akademisches Stipendium fih bewerben wollen, bemerken wir, daß nah neueren geseßlihen Vorschriften derartige Gesuche bei Vermeidung der Nichtberücksichtigung, und zwar die Stundungsgesuche innerhalb der ersten Woche und die Gesuche um Verleihung eines Stipendiums innerhalb der ersten vierzehn Tage na dem geseßlichen Anfange des Semesters von den Petenten in Person eingereiht werden müssen, und daß von denjenigen Studi- renden, welchen die Wohlthät der Stundung bereits zuerkannt worden ist, unter dem Präjudiz des Verlustes ihrer Berechtigung von dem er- haltenen Stundungsscheine innerhalb der ersten Woche nach dem geseßlichen Anfange des Semesters bei der Quästur Gebrauch gemacht werden muß. L

Boun, den 18. März 1875. : Rektor und Senat der Rheinischen Friedrih-Wilhelms-

Universität.

TI,

Die Jmmatrikulation für das bevorstehende Studien-Semester findet vom 5. bis zum 19. April inkl. statt, Später können nah den bestehenden Vorschriften nur diejenigen Studirenden noch im- matrifulirt werden, welhe die Verzögerung ihrer Anmeldung dur Nachweisung gültiger Verhindernngsgründe zu entschuldigen vermögen. Behufs der Immatrikulation haben 1) diejenigen Studirenden, welche die Universitätsstudien beginnen, insofern fie länder find, ein vor- \chriftsmäßiges Schulzeugniß und, falls sie Ausländer sind, einen Paß

1 1

581,941,833! 1|—| 1,745,825,499110 | oder sonstige ausreichende Legitimationspapiere, 2) diejenigen, welche von anderen Universitäten kommen, außer den vorstehend bezeichneten

apieren uo ein vollständiges Abgangszeugniß von jeder früher be- uchten Universität vorzulegen. Ca lgen Inländer, welche keine Maturitätsprüfung bestanden, beim Besuche der Universität auch nur die Absicht haben, fich eine allgemeine Bildung für die höheren Lebenskreise oder eine besondere Bildung für ein gewisses Berufsfach zu geben, ohne daß fie sich für den eigentlichen gelehrten Staats- oder Kirchendienst bestimmen, können auf Grund des §. 36 des Regle- ments vom 4. Juni 1834 nur nah vorgängiger, ihnen hierzu Seitens des Königlichen Universitäts-Kuratoriums ertheilter Erlaubniß immatrikulirt werden.

Bonn, den 18. März 1875. A Die Immatrikulations-Kommission.

Die Nr. 25 des „Amts-Blatts der Deutschen Reichs- Post-Verwaltung“ hat folgenden Inhalt: Ser na vom 20. März 1875: Ausgaben von Noten der Preußischen Bank

u 1000 A i: Nr. 5 des „Deutschen Postar{ivs“ rihel zum Amtsblatt der Deutschen E Do Det M hat folgenden In- halt: I. Aktenstücke und Aufsäße: Aus dem Berichte über die Ergeb- nisse der Reichs-Postverwaltung während der Jahre 1870—1872. (Dritter Artikel.) Deutsche Poststenographie nah F. X. Gabéels- bergers System. (3. Lektion.) 11. Kleine Mittheilungen: Die Gehéimschreibekunst in ihrer Anwendung auf die Reihs-Postkarten. Kenntniß der Stenographie unter den Post eamten. Die Tiefsee- forschungen der Königlich Großbritannishen Admiralität und der eChallenger“. II, Literatur des Verkehrswesens.

Nr. 2 des Ministerial-Blatts für die gesammte innere Verwaliung in den Königlich Preußischen Staaten, herausgegeben im Bureau des Ministeriums des Junern, hat folgenden Jnhalt: Cirkular, Ersaßwahlen zum Hause der Ab- geordneten betreffend, vom 2. Februar 18375. Erlaß, die estellung und Zahlung der den Standesbeamten für die Beschaffung der Materialien zur Statistik der Bewegung der Bevölkerung zu gewäh- renden Entschädigungen betreffend, vom 20. Januar 1875. Be- scheid, die tiStant der Gemeinde- und Gutsvorsteher zur

Uebernahme des Amts eines Standesbeamten betreffend, vom 29.

zum Umlauf niht mehr geeignet i

Schuldige Depositen-Zinsen

[Gewinn-Konto für den Staat . Guthaben Königlicher Kassen | aus eingezogenen Uebershüssen .

Guthaben der Giro-Interessenten . .

Unvertheilte Extra-Dividende pro 1874

Ueberhobene Zinsen und Erträge

1875

den deponirten Effekten sind den Deponenten bis zum S@{lusse des Jahres 1874 4,175,212 Thlr. 13 Sgr. 6 Pf. gezahlt worden. An Gebühren sind 20,537 Thlr. 4 Sgr. 6 Pf. eingekommen. fh

S. pf

Der Brutto-Gewinn pro 1874 hat be-

C 7.111,963 12 6 Davon gehen ab:

a. die Verwaltungskosten mit . 1,393,467 1 b, die Depositenzinsen mit . . 820,506 c. für Banknotenanfertigung mit d, der Beitrag zur Verzinsung

der Anleihe von 1856 mit , 621,910 2,860,883 2

bleibt Gewinn 4,251,080 10 6

S pf

Hiervon find {on gezahlt: 1) die Zinsen vom Eins{Guß des Staats . [Guß

2) die Zinsen vom Eins{chuß der Bankantheilseianer . . , „9

966,738 S bleiben 3,284,342 10 6 welchen die an den reservirten Beträgen gegen

L R N 6,023 12 6

noch hinzutreten, so daß \ich pro 1874 ein

Reingewinn Qn „.. 3,290,365 23

ergiebt, wovon die Hälfte mit . 1,645,182 26 6 dem Staat, die andere Hälfte zuzüglih der im vorigen Jahre unver- theilt gebliebenen 7279 Thlr. 11 Sgr. mit 1,652,462 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. den Bankantheilseignern zufällt.

Die Bankantheilseigner erhalten demgemäß für jeden Bankantheil von 1000 Thlrn. außer den für das erste und zweite Semester ge- zahlten 45 Thlr. als Restvoividende 82 Thlr. 15 Sgr., in Mark 247 # 90 S, oder im Ganzen einen Ertrag von 122% (1873: 20%) 2462 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. bleiben für das nächste Jahr reservirt.

Der Staat erhält :

a. an Zinsen von seinem Einschußkapital 66,738 Thlr. Sgr. Pf. der Anleihe von 1856 .

; I i c. die Hälfte des Reingewinnes M ¿1040182 O 6

Ueberhaupt 2,333,830 Thlr. 26 Sgr. 6 Pf.

b. als Veitrag zur Verzinsung

“Passiva,

e Sf o Sd A |g

217,061,145)

.} 279,4(%000|=— : | j ; 5,047,267 |

| 501,582,412/15|—| 1,504,747,237 50 32,497,290 | 127,840) 32,625,130/12| 6) 97,875,391/25 379,952 13 1,139,857 30 20,000,000 —|—| 60;000,000 5,720,400

1,906,800 |— ¡Ds

6,000,000|— 1,645,182/26| 4,935,548 65 | 2,581,433|— f

860477 20 cal 40,453,433/40 2,396,215/15

13,484,477 |24— ; 798,738 11) 6 j 268,841| 7| 6) 806,523 75 203,898| 5\—| 611/694 50 1,645,182 || E

7/279 | | 1,652,462| 7| 6| 4,957,386/75 533,459| 8| 6] 1/600,377 85

581,941,833] 1 1,745,825,499/10

Januar 1875. Cirkular, die Revision der Geschäftsführung der Standesbeamten betreffend, vom 29. Januar 1875. Verfügung, die Feststellung des Ausdrucks „öffentliche Anstalten", welche geseßli zur Erstatiung von Geburts- 2c. Anzeigen an das Standesamt be- rechtigt sind, vom 20. Januar 1875. Cirkular, die Befreiung der Inhabex von Dienstwohnungen mit -einem Gehalte bis zu 1050 Mark von den Kosten der Unterhaltung derselben, vom 21. Januar 1875. Cirkular, die Tabelle der kirlich-\atistischen Nachrichten über die der Aufsicht des Evangelischen Obec-Kirchenraths unterliegenden acht reußischen Provinzen betreffend, vom 11. Januar 1875. Plenar- Beschluß des Königlichen Gerichtshofes für kirchliche Angelegenheiten zur Ergänzung und näheren Erläuterung des §. 16 des Geseßes über die Vorbildung der Geistlichen vom 11. Mai 1873 und des F. 3 des Geseßes vom 20. Mai 1874 über die Verwaltung katholischer Bis« thümer, vom 27. Januar 1875. Cirkular, die Uebersicht der auf den ypreußischen und den übrigen deutschen Universitäten ims matrikulirten Theologen betreffend, vom 1. Februar 1875. Cirkular, die Formulare zu Impfscheinen betreffend, vom 28. Januar 1875. Erlaß, die Entscheidung über die kommunale Selbständig- fFeit einer Ortschaft als Landgemeinde oder Gutsbezirk betreffend, vom 29. Dezember 1874. Cirkular, die Behandlung der Bes{chwer- den über Gemeindevorstandswahlen etre, vom 11. Januar 1875. Verfügung, die Unzulässigkeit der Einführung einer Hundesteuer mittelst freiditaittariscer Anordnung betreffend, vom 11. Januar 1875. Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenz-Konflikte vom 13. Juni 1874: Vergütungs- nsprüche für Spanufuhren und ähnliche Kriegsleiftungen, welche einzelne Mit- glieder einer Gemeinde auf Anordnung der leßteren prästirt haben, können gegen dieselbe nicht im Rehtswege verfolgt werden (§8. 12, 17 des Geseßes vom 11. Mai 1851, Ges.-Samml. S. 263 und als vom 14. November 1868, Just.-Min.-Bl, S. 388). Exrkenntni des Gerichtshofes zur En? cheidung der Kompetenz-Konflikte vom 14. November 1874: Das Bürgervermögen gehört zum Gemeinde- vermögen; über die Benußung des leßteren und insbesondere über eine Scriwandlang von Bürgervermögen in Kämmereivermögen haben die städti]hen Behörden zu beschließen, so daß den Gerichten in die er Beziehung eine Koinition nicht dupehe (55. 11, 49, 50 der Städte rdnung vom 30. Mai 1853, Ges.-Samml. S. §61 und Dekl, vom 26. Juli 1847, Ges.-Samml. S. 327). Cirkular, die Auslieferung von Verbrechern aus Deutschland nach Italien betreffend, vom