1875 / 74 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 30 Mar 1875 18:00:01 GMT) scan diff

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an Goldmünzen: 884,540,800 Mark Doppelkronen, 242,616,720 Mark Kronen; an Silbermünzen: 18,595,985 Mark Z5-Mark- ftüde, 43,196,571 Mark 1-Markstüe, 12,273,092 Mark 80 Pf. 20- Pfennigstücke; an Rickelmünzen : 6,086,971 Mark 20 Pf. 10-Pfen- nigstücke, 2,703,604 Mark 30 Pf. 5-Pfennigstüe ; an Kupfer- münzen: 2,294,353 Mark 64 Pf. 2-Pfennigstüe, 979,395 Mark 42 Pf. 1-Pfennigstücke. Gesammtauspragung: : n Goldmünzen : 1,127,157,520 Mark; an Silbermünzen: 74,065,648 Mark 80 Pf. ; an Nickelmünzen: 8,790,575 Mark 50 Pf. ; an Kupfermünzen: 3,273,749 Mark 6 Pf.

_— Die Materialien zur Statistik der Bewegung der Be- völkerung, wélche - früher von den Geistlichen geliefert wurden, können nah Einführung des Gesezes vom 9. Mârz pr. über die Beurkundung des Personenstandes und die Form der Eheschließung nur dur eine Mitwirkung der Stan desbeamt en beschafft wer- den. Die Statistik der Bewegung der Bevölkerung ist für die Wissen- \haft ebenso unentbehrlich, wie für die praktische Verwaltung; auf die Beschaffung der Materialien für dieselbe kann nicht verzichtet werden und ist deshalb Seitens des Ministers des Innern dur die Cirkular-Verfügung vom 20. November pr. die Ausfüllung von Zählkarten für jeden Registerfall und deren Einsendung an das Königliche Statistishe Bureau, welche die centralisirte Verarbeitung der eingelieferten Materialien bewirken \oll, ange- ordnet worden. j L

Diese Anordnung if erfolgt nah Anhörung der Statistischen Central-Kommission, welche sich einstimmig dahin ausgesprochen hat, daß eine Mitroirkung der Standesbeamten zur Erreichung jenes Zwecks in Anspruch genommen werden müsse. Zugleich ist durch die thunlichste Beschränkung der Zahl der Fragen, sowie durch die Aufstellung von Formularen * zu den Zählkarten, welche die Beantwortung der gestellten Fragen auf die leihteste und einfahste Weise in der Regel mit einem Worte ermöglichen, darauf Bedacht genommen worden, die Erreihung des Zwecks mit einer möglich| geringen Belästigung der Standesbeamten zu sichern, während zugleich dur den Erlaß einer übersichtlihen und klaren Instruktion, welche das Statistische Bureau ausgearbeitet hat, die erforder- . liche Anleitung zur Ausfüllung der Zählkarten gegeben worden ist. Endlich ist den Standesbeamten eine mäßige Entschädigung für Kopialien mit 3 H für je 100 ausgefüllte Zählkarten in Ausficht gestellt worden. /

Das Vertrauen des Ministers, daß si die Standesbeamten der Erkenntniß der Unentbehrlichkeit einer Statistik über die Bewegung der Bevölkerung dieser von ihnen beanspruchten, verhältnißmäßig geringen Mühwaltung nicht entziehen würden, ist im Allgemeinen nit getäusht worden; es sind bisher nur vereinzelte Weigerunz x Kon Standesbeamten vorgekommen, deren Beseitigung durch eng und entsprehende Einwir- fung überall gelungen ift. 7 „ad :

Allerdings besteht für di Standesbeamten als solche keine geseulihe Verpflichtung, die oben bezeihneten Zählkarten über die stattgefundenen Registerfälle auszufüllen und dem Statistischen Bureau einzusenden. Die Standesb-amten werden deshalb hierzu zwangsweise nicht angehalten werden können , sofern sie nit etwa in ihrer sonstigen amtlichen Stellung zur Erledigung der Geschäfte der allgemeinen Landesverwaltung verpflichtet sind. Insbesondere würde ‘es niht zulässig sein, einem Standesbeamten, welchem wegen fortgesezter Weigerung der Erfüllung dieser An- forderungen die Führung der Standesamtsgeschäfte abgenommen werden müßte, die durch die Uebertragung dieser Geschäfte an einem Dritten entstehenden Kosten zur Last zu legen, beziehungs- weise ihm ein derartiges VPerfahron anzudrohen.

cutg Det “Zühlkäarten für das Seenoeamten, welche „Dia wei- :

nze x gern sollten; nach lien Citcularreskripte des Ministers des In- nern vom 183. d. M. mit Rücksicht auf die Vorschrift in §. 12 Al. 2 des Geseges vom 9. März pr. sih nicht der Verpflichtung entziehen können, zum Zwecke der Beschaffung dieser im amt- lihen Interesse unentbehrlihen Materialien über jeden vorge- fommenen Registerfall einen gebührenfreien Registerauszug aus- zustellen und dessen Einsendung an den betreffenden Amtsvor- steher zu bewirken. Es würde sodann die vermittelnde Thätigkeit des Amtsvorstehers auf Grund des §. 66 der Kreisordnung vom 13. Dezember 1872 in Anspruch zu nehmen sein, um zur Beantwortung - der in den Zählkarten enthaltenen Fragen die- jenigen Nachrichten, welhe niht ohne Weiteres aus den Register- auszügen zu ersehen sind, einzuziehen.

Da die Ausfüllung des Zählkarten-Formulars den Standes- beamten geringere Mühe verursacht, als die Ausstellung eines vollständigen Registerauszuges, zu dessen gebührenfreier Lieferung dieselben würden angehalten werden können, und im leßteren Falle außerdem noch die Mitwirkung der Amtsvorsteher in An- \pruch genommen werden müßte, so \priht der Minister in dem erwähnten Cirkularerlaß die Hoffnung aus, daß kein Standes- veamter durch seine Weigerung die Nothwendigkeit herbeiführen werde, dieses weitläufigere Verfahren eintreten zu lassen. Nöthigenfalls werde jedoch auf dem vorbezeihneten Wege vor- zugehen und die Einsendung der auf diese Weise beschafften Materialien an das Statistishe Bureau zu bewirken sein.

Die gerihtlichen Untersuchungen in der Provinz Posen zur Feststellung des heimlihen päpstlichen Delegaten, welcher da- selbs in geseßwidriger Weise den katholischen Klerus mit In- ftruktionen versieht, giebt dem Ober-Tribunal shon seit Be- ginn dieses Jahres Gelegenheit zu vielfahen Erörterungen über den gerihtlihen Zeugnißzwang. Fast jeder Geistlihe, wel- cher von den Untergerichten in der Provinz Posen zum Zeugniß vorgeladen wird, versuht durch Ginwände, die theils auf fein Amt, theils auf seine Person, theils “auf \sahlihe Momente fich beziehen, fich der Zeugnißpfliht über die Person des päpstlihen Delegaten zu entziehen und verfolgt dieses vermeintlihe Recht bis zum höchsten Gerichtshof, welcher bisher jedoch noch keine Veranlassung hatte, die eingelaufenen Beschwerden als gegrün- det anzuerkennen. Zur allgemeinen Charakteristik dieser That- sahen theilen wir aus mehreren, in den leßten Wochen ergangenen Verfügungen des Königlichen Ober - Tribu- nals gegen fatholishe Geistliche, welhe von den Unter- gerihten zum Zeugniß über die Person des geheimen päpstlihen Delegaten aufgefordert worden waren und die bisher eine Aus- sage verweigert hatten, folgende Stellen mit: „Die Pflicht, -in den gesezlih vorgeschriebenen Fällen Zeugniß abzulegen, ist durch die Behauptung, daß hierin eine Nôöthigung zur Denunziation - Tiege, nicht zu beseitigen. Im vorliegenden Falle handelt es \ih nah der thatsächlihen Annahme der Instanzrichter um die Unter- \suhung eines mit Wahrscheinlichkeit verübten Vergehens, und es besteht daher nah 8. 7 der Kriminalordnung für Jeden die Pflicht, dem Richter auf Erfordern Alles mi!zutheilen, was ihm in Beziehung auf das Vergehen oder dem Thäter bekannt ift. Die’ Ablehnung des Zeugnisses zur Wahrung des Amtsgeheim- niffses kann als berehtigt nicht anerkannt werden, da das Amts-

en der Oberen iglihen Appel- Entgegennahme es unberehtigten päpstlihen Delegat ren Handlung nicht enthalte,

gung des Zeugnisses über- diese chtigen, nit genöthigt Die fernere An-

niht auf strafbare Handlun; der Annahme K

geheimniß fi erstreckt. F

Inftru

Thatbestand einer strafba deführende daher durch Able fi einer solchen Handlung zu bezü sirrthum nicht zu finden. Nr. 2 der Kriminalordnung (betr. die Vernehmung ablehnen kann) nur auf Künstler und Gewerbetreibenden zu chtfertigt, und wenn der Besch urch Ablegung seines Zeu! in Folge dessen seiner gei hierdurch erheblihe Nachtheile er- diese Besorgniß als retlich begründet da die Exkommunikation nah §. 2 Nr. 1 Mai 1873 nicht deshalb, weil der geseß- ung des Zeugnisses genügt wird,

wird, is ein Recht daß §8. 313 Zeuge seine technische Geheimnisse der iehen \ei, if rende hervor

eseglih gere ebt, daß er d der Exkommunikation verfalle,

Aemter verlustigt werde, leiden könnte, #o nicht erachtet werden ; des Gesetzes vom 13. lichen Verpflihtung zur Ableg verhängt oder verkündet werden darf.“

Ein Zeitungs-Korrespondent kann, nach einem des Ober-Tribunals vom 5. März cr., seine zeu- Vernehmung über den Urheber einer von ihm verbreiteten Mittheilung niht ablehnen. Dies gilt e wie für ausländische Korrespondenten, fenthalt haben.

Rath und Präsident ist nah Leipzig zu-

geneidlihe in der Presse gleihmäßig für preußisch so lange fie in Preußen ihren Au

Der Kaiserlihe Wirklihe Geheime des Reichs-Oberhandelsgerihts, Dr. Pape, rückgekehrt.

Der kommandirende General des IX. Armee-Corps ckow, vor Kurzem zum General behufs persönlicher Meldung heute fen und im Hotel Royal ab-

General-Adjutant- von Tres der Infanterie ernannt, is früh aus Altona hier eingetro

_— Der General der Infanterie von Sto\ch, Chef der Kaiserlihen Admiralität und à la s fich zu den daselbst z Dülmen und demnächst und Kiel begeben. General-Adjutant Gouverneur von Mainz hat fi Der General-Major von Thile, Infanterie-Brigade, begiebt pagnien des 4. G lenz. Der Genera Besichtigung der Train-Bata

Provinzen auf Dienstreise Präses des Ingenieur-

uite des See-Bataillons, hat [tenden Schießversuen nah zu Inspizitrungen nah Wilhelmshaven General der Infanterie von Boyen, Sr. Majestät des Kaisers und Königs und ch nach Mainz zurückbegeben. Commandeur der 4. Garde- behufs Inspizirung der Com- dier-Regiments Königin -nah [-Major und Train-Inspecteur Kritter hat illone ‘und Depots in den General-Major Comités, mit Urlaub nah

u veransta

arde-Grena

n und der

Leuthaus, Wiesbaden begeben.

Mit Genehmig Armee rückt morgen die Bataillons in einer Stärk Unteroffizieren und 80 Mann zur der Militärbahn nah Zossen bez.

_— S. M. S. „Elisabeth“ ist laut telegraphischer Mel- dung am 25. d. Mis. in Gibraltar gewesen.

*— Das Königlich preußishe Reben Röm im Hauptamtsbezi in ein Nebenzollan*

&cwrrgen, * 22. März.

ung des Chefs des Generalstabes der 1. und 2. Compagnie des Eisenbahn- e von 4 resp. 3 Offizieren, 10 Fortsezung des Bahnbaues Blankenfelde ab.

zollamt I. auf der Insel rk TondeL4 ist mit dem 1. März d. Js. e Uge od s 5 Das Geburtsfest Sr. WMas- jestät des Kaisers wurde hier, » wie man dem- „Schw. M.“ reibt, besonders festlih begangen. nats find es 25 Iahre, seit Hohenzollern an Preußen gekommen, und es gestaltete sh daher das diesjährige Geburtsfest des Deutschen Kaisers und Königs einer Jubelfeier fich auh vielfach die am Festabend veranstalteten Festbanket, ani welchem gegen 300 Männer Theil genommen, gehalten wurden. des Festes trug besonders au die auf dem Hohenzollern gar- nisonirende 6. Compagnie des 6. Badischen Infanterie-Regiments bei, welhe nah dem Festgottesdienste auf dem“ Markt vor den Landweht-Offizieren einen Parademarsh ausführte.

Bayern. München, 28. März. Se. Majestät der König hat am Charfreitag Nachmittag der Trauermette in der Aller- heiligenhofkirhe und am Ostersonntag der Messe in der alten Hoffapelle beigewohnt. Die gestern erschienene Nr. 17 des Verordnungsblattes des Kriegs-Ministeriums bringt an seiner Spitze folgende Personalnachriht: Se. Majestät der König hat durch Allerhöchstes Handschreiben vom 17. d. Allerhöchstihren Kriegs-Minister zum General der Infanterie zu befördern Aller- gnädigst geruht. Nah dem Reichsgesez vom 9. Februar d. I. hat das Geseg des Norddeutschen Bundes vom 259. Juni 1868, betreffend die Quartierleistung für die bewaffnete Macht während des Friedenszustandes im KönigreiÞh Bayern, vom 1. Juni d. I. an in Kraft zu treten, in Folge dessen dieses Geseh im heut erschienenen Gesez- und Verordnungsblatt publi-

Den 8. kommenden Mo-

von Preußen Hohenzollern. Darauf bezogen

trefflihen Reden, Zur Verherrlihung

Der Gesegzentwurf, die Brandversicherungs-An - stalt für die Landestheile diesseits des Rheines betreffend, hat bereits die Allerhöchste Sanktion erhalten und wird demnächst als Gese publizirt werden.

Der einzige Artikel des Geseßentwurfes, die baye- ) und Wechselbank lautet: „Die in Bezug auf die banerishe Hypotheken- und Wechselbank erlassenen Geseße vom 1. Juli 1834, vom 15. April 1840 und: vom 24. Juni 1866 werden aufgehoben. an welhem gegenwärtiges Gesez in Wirksamkeit tritt, wird durch Verordnung bestimmt.“

Noch aus einer Reihe von kleineren Städten und Ort- \{haften, insbesondere in Mittelfranken und Shwaben, find Nachrichten von Feierlichkeiten, welche zum Geburtstage des Kaisers ftattfanden, eingegangen.

27. März. (W. T. B.) Die von der „Donau-Zeitung“ gebrachte Mittheilung, der Kardinal Fürst von Hohenlohe sei Seitens der bayerischen Régierung als Kandidat für den erz- bischöflihen Stuhl in Bamberg in Ausfiht genommen, wird von zuverlässiger Seite für vollkommen unbegründet erklärt und als eine Erfindung bezeichnet, welche lediglich im Partei- interesse verbreitet worden sei,

Württemberg.

Hypotheken- betreffend,

Der Tag,

: Dem „Württemb.Staats-Anz.“ berichtet man aus Ravensburg, 23. März: Der katholishe Pfarrer Mayer von Ebersbah, O.-A. Saulgau, Schwurgerichte wegen Beleidigung des Deutschen Kaisers zu sechsmonatliher Festungshaft verurtheilt.

wurde heute vom

Namens des bis{chöf-

lihen Ordinariats wohnte der Verhandlung Syndikus Vogt von Rottenburg an.

Baden. Karlsruhe, 26. März. Das vorgestern ausgegebene „Gesezes- und Verordnungsblatt“ enthält eine M i- nisterial-Bekanntmachung, daß mit Rückficht auf das Reichsgesey vom 30. November 1874 über den Markens\s{chußyÿ die unterm 2. Iuli 1857 zwishen dem Großherzogthum und Frankreich abgeschlo}ene Uebereinkunft über den gegenseitigen Schutz der Waarenstempel und Fabrikzeichen gekündigt worden ist. Die erwähnte Uebereinkunft und die Vollzugsverordnung dazu vom 17. Februar 1859 treten mit dem 21. August 1875 außer Wirksamkeit.

Das Ministerium des Innern hat bezüglih des Lehr- plans der neu errichteten Fortbildungs\chulen einem auf dem lehten Landtage kundgegebenen Wunsche dahin entsprochen, daß es für den geschichtlichen Lesesto} „das Wichtigste über die Verfassung und politishe Einrichtung des Groß - herzogthums mit Erweiterung auf das Deutsche Reih“ bestimmt hat. Dem von fklerikaler Seite ausgesprochenen Verlangen nach Aufnahme des Religions-Unterrichts konnte uit entsprohen werden. Der hiefige Altkatholiken-Verein hat in seiner leßten Versammlung auf Antxag des Hrn. Grafen v. Gnzenberg den Hrn. Alt-Ober-Bürgermeister Mal#\ch einstimmig zum Vor- stande berufen. Auch wurde der Ausschuß um 9 Mitglieder ver- stärkt. Nachdem der altkatholische Verein in Offenburg fih zur altkatholishen Gemeinde gestaltet und leßtere von der Regierung anerkannt iff|, is nunmehr ein Kirchengemeinde-Rath gebildet worden und damit die Organisation der altkatholishen Gemeinde definitiv geregelt.

Sachsen-Meiningen. Meiningen, 27. März. Ueber das fünfzigjährige Vermählungs-Iubelfest des Her- zogs Bernhard und der Herzogin Marie am 23. d. M. berichtet das „Reg.-Bl.“ u. A. Folgendes: Das Hohe Iubelpaar feierte den Tag in körperlicher und geistiger Frische inmitten der Her- zoglichen Familie, deren sämmtliche Glieder an Fürstlichen Kindern und Kindeskindern anwesend waren. Am Vorabend brachten die hierzu vereinigten Gesangvereine der Residenzstadt unter In- ftrumentalbegleitung der Militärmufik vor dem neuen Palais mehrere Gesangstücke zur Aufführung. Am Festtage selbst brate die Militärmusik an derselben Stelle den ersten Morgen- gruß. Die Stadt prangte in reichem Fahnenshmute und überall gab ih freudiggehobene Stimmung kund. Da Ihre Hoheit, die Frau Herzogin, zufolge neuerlichen Unwohlbefindens nah ärgzt- lihem Rathe vom Besuche der Kirche absehen mußte, so fand Vormittags im neuen Palais im Beisein der Herzoglichen Fa- milie und der Fürstlihen Gäste eine Hausandacht, geleitet durch Herrn Hofprediger Shaubach unter Zugrundelegung der Schrift- worte Psalm 71, V. 5, 7, 8, statt. Gleichzeitig wurde in der Stadtkirhe ein Festgottesdienst gehalten. Der Prediger, Superintendent Schaubach, gab nah Anleitung ebenderselben Schriftworte den Gefühlen der Dankbarkeit, der Liebe und Ver- ehrung füx das Hohe Jubelpaar Ausdruck. Nah Beendigung der gottesdienstlichen Feier fanden, wie bereits im Laufe des 22., zahlreihe Audienzen für glückwünschende Einzelne und Deputa- tionen aus allen Kreisen statt.

Als Fürsilihe Gäste waren Se. Hoheit der Herzog von Sachsen-Altenburg, Se. Durchlaucht der Fürst von Reuß j. Linie, Se. Durhlaucht der Fürst von Waldeck, Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar, Se. Durchlaucht der Landgraf Alexis von Hessen-Philippsthal-Barchfeld eingetroffen. Se. Majestät der König von Sachsen, Se. Königliche Hoheit

} der Großherzog von Oldenburg, Se. Hoheit der Herzog von

Suhfea-Cahnurg-Gatha, Se. Durhlgucht der Fürst von Schwarz- burg-Rudolstadt, Se, Durchlaucht der Fürst von Schwarzburg- Sondershausen und Se. Durchlaucht der Fürst von Reuß ä. L. hatten Sih durch Abgesandte vertreten lassen. Se. Majestät der Deutsche Kaiser ließen durh Se. Hoheit den Erbprinzen ein Allerhöchsteigenhändiges Gratulations\hreiben sowie die Ordens- fette der Großkomthure des Königlichen Haus-Ordens von Hohen- zollern überreichen. Se. Kaiserlich Königliche Majestät der Kaiser von Oesterreih s\endete ebenfalls ein Allerhöchsteigen- händiges Beglückwünschungsschreiben. Zahlreihe Kreise des In- und Auslandes übersendeten durch Deputationen Glück- wün'he, theilweise von reihen und finnvollen Geschenken be- gleitet; \o u. A. die Frauen der Residenzstadt und anderer Städte des Landes, das Staats-Ministerium, die Oberhof- und Hofchargen, das Offizier-Corps des in Meiningen garnisoniren- den Regiments, sowie des Hildburghäuser Bataillons, die Geist- lihen des Landes, die Kreise des Herzogthums, die Städte, die höheren Schulen, von denen das Gymnafium zu Meiningen dur seinen Direktor, Geheimer Hofrath Fischer, zugleich eine Votivtafel überreichen ließ, die Gesammt-Universfität zu Jena, die hessische Ritterschaft. Der Landtag des Herzogthums ver- band mit seinen Glükwünschen die Ueberreihung einer Urkunde, wonach mit einem Gründüngsfond von 20,000 aus Landes- mitteln eine Bernhard- und Marien-Stiftung errihtet werden soll, deren nähere Zweckbestimmung dem Höchsten Ermessen des Hohen Iubelpaares überlassen ist.

An der Mittagstafel im Neuen Palais nahmen die Herzog- lihe Familie und die Fürstlihen Gäste Theil. An die Herzog- lihen Gesandten, die höheren Beamten und eine große Zahl der in Audienz empfangenen Festgenossen war, da Se. Hoheit der Herzog Höchstsih bei der Familientafel befanden, Einladung zur Marschallstafel im Herzoglihen Residenzshlosse ergangen.

Anhalt, Dessau, 28. März. Seit der Rülkkehr des Herzoglichen Paares mit den drei ältesten Kindern von Berlin, dem Eintreffen des Prinzen Eduard von Ballersiädt und der Prinzessin Luise von Rudolstadt befindet sich die Herzogliche Familie wieder vollzählig in hiesiger Stadt. Ihre Königliche Hob eit die Prinzesfin Friedrih Carl von Preußen gedenkt, wie man der „Leipz. Ztg.“ \chreibt, in der kommenden Woché zu einem längeren Besuche hier einzutreffen.

Schwarzburg - Sondershausen. Sondershausen, 25. März. Der Geburtstag Sr. Majestät des deut- \chen Kaisers ist hier dur Festgottesdien| und Festdiner 2c. ausgezeichnet worden; eine Schulfeier konnte nur in den Shulen stattfinden, in welchen die Ferien noch niht begonnen hatten.

Lübe, 27. März. Die Nachfeier des Kaiserlichen Geburtstages beginnt morgen Abend mit dem Zapfenstreich, woran \sich am zweiten Ostertag Reveille, Parade auf dem Burgfelde und Festdiner im Hotel „Stadt Hamburg“ \{chließen, wozu die Meldungen sehr zahlreih eingegangen find.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 28. März. Der Prinz Dom Miguel de Braganca if zum Lieutenant im Dragoner- Regiment Fürst zu Windishgräß Nr. 14 ernannt.

¿s Am 25. d. M. ftarb hier der Altgraf Robert Salm- Reiffers\ cheid, RKaiserlih Königliher Geheimer Rath und Kämmerer, ehemals Oberst-Burggraf und Gubernial-Vize-Präfi- dent von Böhmen, nachher Sektionshef im Kaiserlih Königlichen Ministerium des Innern. Seine Leiche wird heute in die Fa- miliengruft nach Blansko in Mähren überführt. Altgraf Robert, ein jüngerer Bruder des Fürsten Hugo Salm, war am 19. De- zember 1804 geboren und seit dem Jahre 1845 mit Altgräfin Felicie, einer Schwester des Fürsten Edmund Clary, vermählt.

Schweiz. Bern, 27. März. (W. T. B.) In Betreff des

* Rekurses gegen die Ausweisung der jurassischen

Geistlichen hat der Bundesrath dem Vernehmen nach die Berner Regierung um Auskunft darüber gebeten, wie lange die Auézweisung noch fortdauern s\olle- und auf welhe Gründe die Fortdauer der Maßregel gestüßt werde. Der Bundesrath soll fih vorbehalten haben, weitere Verfügungen in dieser Angelegen- heit von den Umständen abhängig zu machen. Der auf Rück- gabe der Kirhengüter und Wiederherstellung des römish-katho- lishen Kultus gerichtete Rekurs soll vom Bundesrathe abfällig beschieden sein.

Großbritannien und Jrland. London, 23. März. Die Königin hat den General Sir Charles Yorke an Stelle des verstorbenen Feldmarschalls Gomm zum Con- ftable des Towers ernannt, und Herrn Henry Cole, dem früheren Direktor des Süd-Kensington-Museums, in Anerkennung seiner ausgezeichneten öffentlihen Dienste das Comthurkreuz des Bathordens verliehen.

Wie verlautet, wird die Herzogin von Edinburgh dem Königlih \{hottishen Regiment in Edinburgh Ende dieses Monats neue Fahnen überreichen.

Die Etats der Civildiensi-- und Revenue- Departements für das Fiskaljahr 1875/76 find ver- öffentliht worden. Der für die zwei Dienstzweige erforderliche Gesammtbetrag beläuft fich auf L. 20,362,812, d. i. eine Zunahme von 289,728 gegen das vorhergehende Fisfaljahr; dieselbe vertheilt fich auf die Gehälter und Unkosten öffffent- licher Departements, die Rechtspflege, den Unterricht, Wissen? \chaft, Kunst, sowie den Post- und Telegraphendienst.

Großbritanniens Staatseinkünfte vom 1. April 1874 bis zum 20. d. Mts. ‘betrugen amtlihen Ausweisen zu- folge L. 73,080,000. Im lezten Budget wurden die Einnahmen für das am 31. d. M. ablaufende Finanzjahr auf L. 74,425,000 veranshlagt. Die Ausgaben in dem oben erwähnten Zeit- raume beliefen sch auf L. 75,585,573 gegen L. 80,907,256 im vorhergehenden Jahre.

30. März. (W. T. B.) Gestern fand im Hydepark eine Kundgebung zu Gunsten des Tihborne'schen Erb- \shaftsprätendenten ftatt, an der gegen 30,000 Personen theilnahmen, die aber ohne jede Störung verlief. Der zur Homerule-Partei gehörige Deputirte Martin if gestorben. Der deutshe Botschafter, Graf Münster, ist zu kurzem Aufenthalte nah Deutschland abgereist.

Frankreich. Paris, 27. März. Prinz Arthur von Großbritannien ist heute Morgen von Mentone, wohin der- selbe seinen Bruder, den Prinzen von Wales, begleitet habe, in Paris angekommen. Der Prinz machte um 13 Uhx dem Mar- \{all Mac Mahon einen Besuch und reiste heute Abend nah London ab.

Das „Iournal officiel“ veröffentlihte geftern das von der Natonalversammlung angenommene Geseß, betreffend

die Beshleunigung der Mobilisirung in Frankreich.

Dasselbe lautet:

Die Nationalversammlung hat das Geseß angenommen, dessen Juhalt folgender ist: Einziger Artikel. Der Artikel 42 des Geseßes vom 24 Juli 1873 über die allgemeine Organisation der Armee wird durch folgenden Zusaß-Paragraphen vervollständigt : Die Mobilisirung kann durch Anschlagzettel und Veröf- fentlichung auf der Straße stattfinden. Folglih muß jeder Mann, der zur Verfügung der Militärbehörde steht, weil er der Disponili-

tät und der Reserve der aktiven Armce, der Territorial - Armee . oder

der Reserve der Territorial-Armee angehört, fich, ohne die persönliche Anzeige eines Marsch- oder Einberufungsbefehls abzuwarten, auf den Weg machen, so daß er an dem in dem Mobilmachungsbefehl oder in d m CuÂtififat, dessen Inhaber er Kraft des Artikels 38 des Ge- seßes -vom 27. Juli 1872 sein muß, festgeseßten Tage bei seinem Corps eintrifft. 4 E

Die Militärbehörde veröffentlicht folgende Bekannt- machung: |

Militärdienst der in Frankreich geborenen Fremden. Ein Geseh vom 16. Dezember 1874 hat bekanntlich das Geseß vom 7. Fe- bruar 1851, betreffend die Söhne von solchen Fremden, welche felbst| in Frankreih geboren wurden, abgeänder. So müssen die im Jahre 1853 und in den späteren Fahren geborenen jungen Leute, welche, um nicht auf den Zählungéslisten der Klasse von 1874

_und der folgeuden zu figuriren, fih zu Fremden erklärt haben oder

erklären werdeu, obgleih ihre Eltern wie sie selbst auf französfischem Boden geboren find, von dem in Frankreih von der Regierung, auf den sie fi berufen, beglaubigten Agenten ein Certififat verlangen, welches darthut, daß sie ihre ursprüngliche Nationalität nicht ver- loren haben. Nur auf Vorzeigen diefes Certifikats können sie, sei es vor der Gemcindebehörde des Ortes ihrer Refidenz, sei es vor dem diplomatischen oder Konsular-Agenten des Auslandes, eine Erklärung Le der Verzichtileistung auf die franzöfische Nationalität unter- eichnen. s (W. T. B.) Der bekannte Historiker Edgar Quinet, Mitglied der Nationalversammlung (äußerste Linke), ift ge- E Dem Marine - Ministerium i| eine Depesche es Gouverneurs von Neu-Kaledonien vom 29. D: M zugegangen, dur welche die Nachriht von der Flucht der deportirten Kommunisten unter der Führung des Dr. Rastoul bestätigt wird.

929, März. (W. T. B.) Der deutsche Botschafter,

Fürst Hohenlohe, is heute von Berlin wieder hier einge-

troffen. Die Beerdigung von Edgar Quinet “hat heute stattgefunden. Victor Hugo, Gambeita und die hervorragendsten Mitalieder der Linken waren bei der Begräbnißfeier zugegen, welher eine große Volksmenge und namentlich viele Studenten beiwohnten. Victor Hugo, Gambetta, Laboulaye und Brisson \prahen am Grabe.

30. März. (W. T. B.) Die Einfuhr und Durch- fuhr von Kartoffeln, welche aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika und aus Kanada kommen, sowie aller folcher Gegenstände, welche zur Verpackung derselben gedient haben, ift mittels heute veröffentlihter amtlicher Verordnung für den Umfang des französishen Gebiets verboten worden.

Spanien. Vom Kriegs schauplaße liegen heute fol- gende Meldungen des „W. T. B.“ vor:

Bayonne, 27. März. Don Carlos hat Deputirte der Provinz Navarra und der drei baskishen Provinzen nah Estella einberufen und von ihnen neue Kontributionen verlangt. Die Deputirten erklärten, daß das Land erschöpft sei und daß sie niht darein willigen könnten, demselben neue Lasten aufzuer-

legen. Don Carlos möge sich die nothwendigen Geldmittel anderweitig vershaffen. Don Carlos drohte darauf mit seinem Rücktritt. Die Deputirten beharrten aber bei ihrer Weigerung. Die Verhandlungen wurden darauf vertagt.

Madrid, 28. März, Vormittags. Nach hier eingegan- genen Nathrichten find 6 Generale, 3 Obersten und eine große Anzahl anderer Offiziere der carlistishen Armee nah Frankreich übergetreten und haben den König Alfons formell als König von Spanien anerkannt. Es wird diese Thatsache als die nächste Folge der Haltung angesehen, welhe General Cabrera, den Car- listen gegenüber eingenommen hat.

Paris, 28. März, Abends. Der „Agence Havas“ sind Nathrichten aus Bayonne zugegangen, welche bestätigen, daß die Königlichen Truppen und die Carlisten, die sih auf der Orio- [linie gegenüberstanden, am Gründonnerstag mit einander frater- nifirten und daß in dem carlistishen Lager Piaïate mit der Ueberschrift : Es lebe der Friede! Hoh die Fueros! Hoch Ca- brera! angeshlagen waren. Don Carlos hatte befohlen, hier- gegen mit Strenge einzuschreiten.

Madrid, 28. März, Abends. Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Santander vom 27. d. wird General Loma mit seiner Infanterie und Artillerie von San Sebastian Her erwartet. Derselbe wird wahrsheinlich das Oberkommando über die in der Provinz Santander stehenden Königlichen Truppen über- nehmen, um gegen die Carliften zu operiren, welche mit 14 Ba- taillonen und mehreren Kanonen einen Angriff auf die Provinz Santander vorbereiten.

__ Türkei. Belgrad, 27. März. (W. T. B.) Ein fürst- lihes, auf die bezüglihe Bestimmung der Verfassung gestüßtes Dekret ordnet an, daß das Budget von 1874 auh für die Staatsverwaltung vom laufenden Jahre maßgebend sei. Aus einer großen Anzahl von Städten und Orten treffen tele- graphishe Zustimmungsadressen zu der Auflösung der Skupschtina ein.

: 929. März. (W. T. B.) Das Ministerium wird im Amte verbleiben, nachdem die ofene Stelle des Justiz-Mi- nisters nunmehr durch Radovits beseht ist. Der ehemalige Justiz-Minister Zemitsh (welher dem Ministerium vom 3. No- vember 1873 angehörte) ist zum Präsidenten des Staatsraths E Christitsh zum Präsidenten des Kassationshofes ernannt worden.

Numänien. Bukarest, 28. März. (W. T. B.) In der Thronrede, mit welcher der Fürst heute die vierjährige Legislaturperiode der Deputirtenkammer geschlossen hat, wird die äußere und innere Lage des Landes als befriedigend bezeichnet und insbesondere das Vertrauen hervorgehoben, dessen ih das Land im Auslande zu erfreuen habe. Sodann werden die neu eingeführten Reformen in der Armee und in der Gesezgebung erwähnt, sowie auch die internationalen Konventionen. Die Thronrede ließt mit einem Hinweis auf die Ersprießlichkeit, welche dem Lande aus dem guten Einvernehmen zwischen den Kammern und der Regierung erwachsen sei.

Das Finanz-Ministerium hat 29 Mill. Renten- anleihe an das Pariser Bankhaus Fould und Camando zum Course von 65 begeben.

Nußfßland und Polen. St. Petersburg, 29. März. (W. T. B.) Die zur Vorberathung des zu erlassenden Ar- beiter-Reglements niedergeseßte Kommission hat ihre Be- rathungen beendigt und wird morgen ihre. Schlußsizung halten. Die durchberathenen Gesezeniwürfe werden Dein Reichsrathe vor- gelegt werden, sobald das erläuternde Material geordnet und gedruckt ist.

Amerika. New-York, 29. März. (W.T.B.) Nachdem neuer- dings am Rio Grande wieder Grenzverlezungen und räube- rishe Einfälle mexikanisher Banden vorgekommen sind, welche eine Poststation geplündert und verbrannt und mehrere Farmen zerstört haben, hat die Regierung die erforderlihen Anordnungen getroffen, um diesen Ausschreitungen entgegenzutreten und die- selben firenge zu ahnden. Aus Cuba wird gemeldet, daß die Insurgenten fortfahren, die Pflanzungen niederzubrennen. Der General-Kapitän Valmaseda hat eine Proklamation erlassen, in welcher er die Bevölkerung auffordert, sich gegen die Insur- genten zu einigen, welche in den lehten beiden Monaten gegen - vierzig Pflanzungen verwüstet und mehrere größere Ortschaften zerstört hätten.

Nach einer Anzeige des Londoner Rathes der Besißer auswärtiger Staatspapiere hat die Legislatur von Alabama Anstalten zur Liquidation und Adjustirung der öffent- lihen Schuld dieses Staates getroffen.

Der „A. A. C.“ liegen folgende Nahrichten aus Ame-

rika vor:

Aus Cuba sind folgende Nachrichten eingetroffen: Havanna, 8. März Graf Valmaseda, der neuernannte Generalkapitän von Kuba, ist heute hirr angekommen. ‘Er landete am Nachmittag und wurde mit den üblichen Ceremonien empfangen. Mit ihm langte eine Verstärkung von 1000 Soldaten von Spanien an. Der Ge- neralkavitän verspricht in feiner Proklamation weitere Verstärkungen, und’ sagt, daß es zweifellos gelingen werde, mit dem Schlachtruf : „Spanien, Religion und König“ die Insfurrektion ¿u zertreten. Die Steuern follen sorgsam angewandt und die Soldaten wohl behandelt werden. Beim Empfang der Konsuln“ ersuchte der Generalfkapitän dieselben, ihm die Klagen der Ausländer persönlich vorzutragen, um die \{nellste Erledigung zu sichern. Sofort nach seiner Ankunft gab er Befehle zur energischen Fortseßung des Krieges. Bon einer angeb- lichen Opposition gegen Valmaseda verlautet ichts. Die Insurgenten haben mehrere Pflanzungen zerstört und eine spanische Kolonne bei Santa Clara zersprengt.

Aus Mexiko wird vom 1. ds. gemeldet: Die Regierung bat dem General Rocha befohlen, das Kommando der gegen die Marodeurs in den Staaten Micyoacon und Guanajuato operirenden Truppen zu übernehmen. Die reunde des Generals riethen ihm ab, indem fie beabsichtigten, eine Revolution herbeizuführen. Nichts- destoweniger leistete Genëkal Rocha Gehorsam und vernichtete folcher- maßen den Plan zum Umsturz der bestehenden Regierung. Die Kircenpartei begünstigt angebli die Revolution, indem fie als Vor- wand die Ausweisung der barmherzigen Schwestern gebraucht. Die Verstimmung zwischen Katholiken und Protestanten in Acapulco und anderen Pläßen hält an. Die Protestanten befürchten Gewaltthaten und bereiten sich theilweise zur Auswanderung vor. Die Schaßzsucher im Episcopal-Palast der Stadt Meriko fanden ein Skelett vor, aber nicht die gesuchten zwei Millionen, Die Vorbereitungen zur Errich- tung einer Mormonen-Kolouie im Staate Sonora werden fortgeseßt. Sn Onzara und Miniatitlan wurde am 16. y. Mts. ein Erdbeben verspürt.

Hayti. Details über die große Feuersbrunst in der haytishen Hauptstadt zeigen, daß es ein viel furchtbarerer Brand war, als die Kabeldepesche darüber andeutete. Nahezu 500 Häufer, ein Viertel der ganzen Stadt Port-au-Prince, , wurden ein- eäschert, und obwohl die niedergebrannten Gebäude nicht der neueren

eit angehörten, bildeten sie das geschäftlihe Viertel, und waren mit werthvollen Artikeln i eng Ueber den Verlust läßt sich_noch keine zuverlässige Schäßung bilden, aber man berechnet ihn auf ungefähr

2 Millionen Dollars, woran Engländer, Amerikaner und Deutsche l . Das Feuer soll angeblich das Werk von Brandsftiftern sein, und die Regierung hat eine Untersuchung eingeleitet.

Der Emir von Kaschgar hat, indishen Blät- tern zufolge, Yakub Bey mit einer zweiten Mission an den Sultan betraut. in Bombay en

partizipiren.

Der Gesandte l nach der Türkei, tigen Journale zufolge hat der Sultan Befehl ertheilt, daß er mit jeder Aufmerksamkeit zu empfangen sei und daß ein geeig- netes Haus in Stambul in der Nähe der Bureaux der Pforte für ihn in Bereitschaft geseßzt werden solle. seines Verweilens in Konstantinopel wird Yakub Bey fich in einer Misfion nach England begeben und auf feiner Rückkehr ver- schiedene Städte des westlihen Europas besuchen.

Aus Kleinasien, bezw. aus Syrien wird eine Mafsen- ansiedelung von Jesuiten angekündigt. fie in Syrien bereits besien, sollen, der „N. A. Z.“ zufolge, beträhtlih erweitert und viele neu gegründet werden. Beyrut z. B. haben die Jesuiten zwanzig Baupläte gekauft, um auf denselben Schulen und Kirchen zu errichten. :

Wie dem „Reuterschen Bureau“ aus Nangasaki vom 28. d. M. gemeldet wird, ist das Verbot der Ausfuhr von Reis aufgehoben worden.

Marokko.

weilt gegenwärtig und einem dor-

Nach dem Ende

Die Anstalten, welche

Das „Gibraltar Chronicle“ vom 11. ds. \reibt:

_ Vir hören aus Marokko, daß auf Grund der von dem Askar mit großer Energie betriebenen Aushebung irregulärer Rekruten für die Armee Unruhen besorgt werden. der besseren Klasse der Bevölkerung entnommen und in den Dörfern werden die Bauern zwangsweise ausgehoben und eingestellt.

_ Australien. Das Parlament von Neu-Süd-Wales ist, einer Kabeldepeshe aus Sydney zufolge, wieder zusammen- i Mr. Allen wurde an. Stelle von Mr. Arnold, der neulih ertrank, zum Sprecher gewählt.

In Sey werden die Rekruten

Nr. 13 des „Central-Blatts für das Deutsche Reih“, herausgegeben im Reichskanzler-Amt (Berlin, Carl Heymanns Verlag), hat folgenden Jnhalt : 1) Allgemeine Verwaltungssachen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet, 2) Finanzwesen: Berichtigung. 3) Münzwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen. 4) Zoll- und Steuerwesen: Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Steuern, fowie anderer Einnahmen im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1. Januar bis zum Schlusse des Monats Februar 1875; Umwandlung einer Zollstelle. 5) Heimathwesen: Vier Entscheidungen des Bundesamts für das Heimathwesen. 6) Konsulat- wesen: Ermächtigungen zu Eheschließungen 2c. „Amtsblatts der

Deutschen Reichs- folgenden Inhalt : Ô

postverwaltung“ Verfügungen: vom 23. März 1875: Vereinfachung des Geschäftsbetriebes bei Tie Post- agenturen; vom 24. März 1875: Bezeichnung der allgemeinen Ver- fügungen des General-Postamts urd der Ober-Postdirektionen. Be- scheidungen: vom 19. März 1875: Portopflichtigkeit der zwischen den Seemann#ämtern, den Schiffsregister- und den Schiffsvermessungs- behörden vorkommenden Sendungen.

Statistische Nachrichten.

04 (Oftober - Dezember 1874) der Zeitschrift des Königlich Bayerischen Statistishen Bureaus, redigirt von dessen Vorstand Dr. Georg Mayr, (München 1874, Kom- missionsverlag von Adolf Ackermann, bisher E. A. Fleischmanns Buchhandlung) hat folgenden Inhalt: Statistische Notizen über die Landgestütsanstalt für die Regierungsbezirke diesseits des Rheins und das Landgestüt der Pfalz zu Zweibrücken, von Ministerial-Direktor y. Wolfanger. Statistik der Wahlen zum vom Jahre 1874 in Bayern, von Dr. G. Mayr. Die- gegenwär- tigen Aussichten für eine allgemeine deutsche Gewerbestatistik, von Dr. G. Mayr. Die Betheiligung der bayerischen Bevölkerung am tehnishen Studium, von Dr. G. M j Verkauf von Getreide auf den bayeris(en Schrannen, sowie über die erzielten Durchschnittspreise für die Monate Oktober bis Dezember 1874. Desgleichen für die 6 Hhauptsächlichsten Schrannen nah ein- ungen über den Verkauf von Getreide sowie über die erzielten Durhschnitts- Kalenderjahr 1874. Statistik der Jmmobiliarfeuer- versiherung 1) im Gebiete diesseits des Rheins für d 1872/73, 2) in der Pfalz für das Jahr 1873, von Dr. G. Mayr. NViktualienpreise an verschiedenen Orten Bayerns während der Monate Oktober bis Dezember 1874. Desgleichen für das Ka- lenderjahr 1874.

Die Pariser Polizei Nahrungskonsum der Monats Januar beendet. 1. bis 31. Januar verkauft worden: hühner, 53,207 Gänse, 96,488 Rebhühner, 13 11,500 Becassen und Becassinen, 49, 13,567 Fasane, niht zu reden von einer beträ wild. Zur Beruhigung derjenigen, é von Kaninchen werde mit Katenfleisch ebung den Verkauf von 134,759 Lapins, worden, dies sind nur solche, welche man an den Butter verkaufte man 2 Millionen Pfd., de-Brie 63,532, Neufchateler 171,086, he wurden an 4,186,112 Pfd-, Rind , Kalbs, 30 ersten Tage des

Das 4. Heft

Deutschen Reichstage

ayr. Nachweisungen über den

zelnen Wochen. Nachweis auf den bayeri preise für das

\{chen Schrannen,

\räfektur hat die Erhebungen - über den tadt Paris während des ver Hiernach sind in den Marktha 351,671 Hühner, 61,393 Trut- ,723 Hasen, 283,800 635 Krammetsvögel, chtlichen Anzahl Wasser- welche immer behaupten, das F

gemacht, bestätigt die Austern sind 185,635,000

Frankreichs gebrochen hat. Eier gegen 12,000,000, See- und Süßwasserfi ( Í Schöpsen- und Séehweinefleish aber während der Fahr.s zusammen 4,233,072 Pfd. verkauft.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

die Geshichte Berlins sprahen am Bürgersaale des Rathhauses, Hr. Magistrats- ber Berliner und märkische Alterthümer, Hr. ekretär Brose über den Erzgießer Johann Jacobi, Alfieri über alte Wandgemälde im Chore der Nikolai- baulice Merkwürdigkeiten des Hauses Spandauer-

Im Verein für Sonnabend, 27. März, i Ferd. Meyer ü Geheimer Kanzlei- und Hr. Kaufman firhe und über

fand man unlängst in einer Tiefe von her Urnen und fonstiger Grabgefäße chenschädel abgesägt wor-

In M. -Gladbach inmitten germanif chale, welche von einem Menf n zeigt deutlihe Spuren von Gebrauch, le oder sonstwie als zum täglichen Die Nähe von anderen germanis{h?n n: die Schädelschale als Gräbbeigabe. Alterthumssammlung des Hrn. Köncn selben zur weiteren Untersuhung an Hrn. ausen in Bonn übermittelt hat.

Der Verwaltungsaus\chuß des Gesammtvereins der und Alterthumsvereine in D , nachdem auf der Generalyersamm- vom 23. September 1874 das Jahr 1875 in erster Stelle Detmold chreiben des Magistrats von Detmold ein- lchem derselbe die Bereitwilligkeit seiner Stadt zur der Generalversammlung erklärt und die Vereine will- t Der Verwaltungsausschuß hat hiernach definitiv Det- mold als Versammlungsort bestimmt.

che Schriftsteller Amédée Achard, der Vers „Journal des

Der Rand derselben z welche den Fund als zur Trinkscha Bedarf bestimmt kennzeichnen. Grabgefäßen u. \. w. bezeichne Der wichtige Fund gehör in Neuß an,

Professor Schaaffh

welcher den

deutshen Geschihts- stadt bringt zur Kenntni lung zu Speier in der als Versammlungsort für vorgeschlagen war, gelangt ift,

legirtensißun

kommen hei

Der französi méd fasser einer Reih? von Romanen und Mitarbeiter ‘am