1937 / 84 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Apr 1937 18:00:01 GMT) scan diff

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Neichs8- und Staatsanzeiger Nr. 84 vom 14. April 1937. S. 2

Sechste Verordnung

zur Durchführung des Gesehes über die Durchsührung einer Zinsermößigung bei Kreditanstalten sowie Neunte Verordnung zur Durcchsührung des Gesehes über Zinsermäßigung bei den öffentlichen Anleihen.

Vom 13. April 1937.

Auf Grund des § 11 des Gesetzes über die Durchführung einer Zinsermäßigung bei Kreditanstalten vom 24. Januar 1935 (Reichsgesegbl. 1 S. 45) und des § 14 Absayß 1 des Ge- eßes über Zinsermäßigung bei den öffentlichen Anleihen vom 27. Februar 1935 (Reichsgeseßbl. T S. 286) wird ver- ordnet:

Die Kreditanstalten können in Ansehung der Verände- rungen, die sich aus der Herabseßung des Zinssaßes im Tilgungsplan einer im Zins gesenkten TilgungsforderunG ergeben, bei der Ueberleitung in einen neuen Tilgungsplan die Tilgungsleistungen eines Fahres abrunden. Der Zu- stimmung des Schuldners und der Eintragung 1m Grund- buch bedarf es nit.

Die Kreditanstalten können auch den Tilgungsplan ihrer Schuldverschreibungen ändern oder den Zeitpunkt der Rü- zahlung der Schuldverschreibungen hinausschieben, wenn 1m Zuge der Zin®herabsezung die Tilgungsdauer der Decckungs- werte verlängert wird. Die Kreditanstalten bedürfen hierfür der Genehmigung der Aufsichtsbehörde.

Berlin, den 13. April 1937.

Der Reichstwirtschaftsminister. Mit der Führung der Geschäfte beauftragt: Dr. Hialmar ShaGt, Präsident des Reichsbank-Direktoriums. Der Reichsminister der Finanzen. A: Dk Ol Ger. M

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Der Reichsminister der Justiz. QL

B Dr Frersles

Befanntmaccung KP 819

der Ueberwachungsstelle für unedle Metalle vom 13. April 1937, betr. Kurspreise für unedle Metalle,

1. Auf Grund des § 3 der Anordnung 34 der Ueber- wachungsstelle für unedle Metalle vom 24. Fuli 1935, betr. Richtpreise für unedle Metalle (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 171 vom 25. Zuli 1935), werden für die nachstehend aufgeführten Metallklassen an Stelle der in den Bekannt- machungen KP 316 vom 7. April 1937 (Deutscher Reichs- anzeiger Nr. 79 vom 8. April 1937) und KP 318 vom 49 April 1937 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 83 vom 13. April 1937) festgejegtén Kurspucise die folgondon Kurs- preise festgeseßt:

Blei (Klassengruppe [käL):

Blej, nicht legiert (Klasse A) e « ck . ._ RM 31,— bis 33,— Hartblei (Antimonblei) (Klaise ITB). . o 33,50 35,50 Zink (Klassengruppe XIX):

S e ae RM 35,25 bis 37,25 No (e O a O2 98,20 Aus: Zinn (Klassengruppe XX) :

Hint; nicht legiert (Klasse X) RM 336,50 bis 346,50 Bali m Bd S 348,50 858,50

2. Diese Bekanntmachung tritt am Tage nach ihrer Ver- öffentlihung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft.

Berlin, den 13. April 1937. Der Reichsbeauftragte für unedle Metalle. StUtnneëL.

BertehßhrSwesen.

Der Neichspostminister liber Modernifierung und Motorisierung der NeichSpofst.

Reichspostminister Dr. Ohnesor ge macht in der „Deutschen Postzeitung“ Mitteilungen über die Modernisierungs- und Motori- Aeu nasbelirébungen in Verwaltung und Betrieb der Reichspost. Er bezeichnet es als Vorausseßung echter Rationalisierung, daß die Arbeitskraft der durch sie freigewordenen Volksgenossen an einer anderen Stelle der Volk2wirtschaft gebraucht wird. Dieser Grund- say sei bei der Deutshen Reichspost entscheidend. Besonders in der Motorisierung der Landzustellung sei der Ausgleich zwischen den Forderungen der Allgemeinheit und der Fürsorge für das Personal wichtig. Das Tempo der Verkraftung werde daher bei der Deutschen Reichspost davon abhängig gemacht, daß eine Syn- these zwischen dem Vorteil des Pubkikums und der sozialen Siche- rung des Personals gelingt. Der Personenbeförderungsverkehr der Reichspost sei ein shlüssiger Beweis dafür, daß die Post kein Wirt- ee ist. Denn für die Einrichtung der Kraftpost- inien seien niemals Rentabilitätsgrundsäße maßgebend. Die Post betreibe nämlich auch und vor allem Linien, die als Zuschußlinien anzusehen seien und deshalb von der privaten Hand niemals auf- rehterhalten werden könnten, deren Betrieb aber im Jnteresse der el und zur Anschließgung des flachen Landes erforder- ih sei.

Hinsichtlih der Modernisierung weist dec Minister im ein- elnen darauf hin, daß die trennenden Schalterschranken gefallen ind. Zu den von der Post benußten Beförderungsmitteln hätten ih Flugzeuge und Luftschiffe gesellt. Fahrbare und bewegliche Postämter seien entwickelt worden, wo es gelte, einem vorüber- gehenden Verkehrsbedürfnis gerecht zu werden. Jm Ortsfernsprech- verkehr habe der Selbstwählbetrieb den Handbetrieb fast vollständig erseßt. An die Stelle der oberirdischen Leitungen seien Kabel ge- treten, der Rundfunk s{chließe sein einigendes Band um mehr als aht Millionen Teilnehmer, und niht lange mehr werde es dauern, bis die geplanten und zum Teil bereits im Bau befind- lichen Fernsehsender das Wunder des beweglichen Bildes in jedes deutshe Haus tragen würden.

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Die Deutsche Neichspoft auf der Ausstellung „Gebt mir vier Zahre Zeit“.

Die große Reichsausstellung „Gebt mir vier Fahre Zeit“ auf dem Berliner Ausstellungs- und Messegelände vom 29, April bis 20. Juni wird in umfassender Weise die Aufbauarbeit der nationalsozialistishen Regierung während der vergangenen vier

dre behandeln und so einen großen Rechenschaftsbericht der Reichsregierung über die ersten vier Fahre nationalsozialistischer

Saa s Unn: geben. An der Ausstellung wird si auch die Deutsche Reichspost beteiligen. Sie wird vertreten sein im politishen Teil dem eigentlichen Rechenschaftsberiht

und im wirihaftlichen Teil, in dem die in Frage fommenden Behörden, Wirtschaftsgruppen usw. ausstellen. Fm politishen Teil werden Schautafeln einen Ueberblick geben über die Verkehrs= entwicklung in den wichtigsten a dex Deutschen Reichspost, über ihre Bauten und den Personalstand. Großlicht=- bilder zeigen die Berufsausbildung bei der Deutschen Reichspost, das Kraftfahrzeug im Dienste der Deutschen Reichspost und neu- eitlihe Postbauten. Die Briefmarken des Dritten Reiches wer- en sihtbar in Original-Künstlerentwürfen. und Briefmarken= bogen, die staats- und kulturpolitishe Werbung durch Poststempel in Stempelvergrößerungen. Fn Modellen werden der Feldberg- Fernsehsender, das neue Paketzustellamt in Leipzig, Kraft- omnibujsse und Landkraftpostwagen neuester Bauart zu sehen sein. Fn der Sondershau der Deutshen Reichspost ist fir die Aus=- stellungsbesuher ein Fahcbares Postamt zur Besichtigung frei-

egeben. Das Fernschreiben wird mit Fernschreibanschlüssen im Absenden und Empfangen betriebsmäßig vorgeführt. Anschließend wird an Hand eines tragvaren Bildsendegeräts die Einrichtung der Bildtelegraphie vorgeführt und erläutert. Besondere Beach- tung werden das Fernsehen und Fernsehsprechen finden. Geräte, die parallel zu den Einrichtungen în Leipzia und Berlin geschaltet ind, geben den Ausstellungsbesuhern Gelegenheit, miteinander ernsehsprechende Teilnehmer zu beobachten. Auch Filme können erngesehen werden.

Dem Verkehrsbedürfnis der Ausstellungsbesucher dienen ein Sonderpostamt und Fernsprechzellen. Ferner - sollen „Fliegende Markenverkäufer“ eingeseßt werden, die nicht nur Postwertzeichen verkaufen, sondern auch Postsendungen annehmen.

Oeffentliche Vildtelegraphenftellen msterdam und Stocthoim vorübergehend geschloffen.

Die Bildtelegraphenstellen in Stockholm und Amsterdam unterbrehen wegen Arbeiten am Bildgerät den Betrieb, und zwar Stockholm von sogleich an bis auf weiteres und Amsterdam vom 16. April an auf etwa drei Monate. Fn dieser Zeit werden die nah Schweden aufgegebenen Bildtelegramme bis Berlin und die nah den Niederlanden gerichteten bis Köln bildtelegraphisch übertragen und dann auf dem scnellsten Postwege den Empfängern zugeleitet.

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us der Verwaltung.

Urkundenfteuerpflicht von Bestellscheinkopien.

Der Reichsfinanzminister hat bekanntlih entschieden, daß auch Bestellsheine urkundensteuerpflihtig sind; die Urkunden- steuerpfliht wird dann als gegeben augenommen, wenn es sih um Bestellscheine des Verkäufers handelt, die der Käufer unter- shrieben hat und die tatsählih nihts anderes sind als ein Kauf- vertrag, der mit dem Namen „Bestellshein“ versehen ist. In diesem Zusammenhang war es zweifelhaft geworden, ob Durchs schlägt von derartigen urkundensteuerpslichtigen Bestellsheinen ebenfalls, und zwar als Doppelschriften auf Grund § 11 des UrkStG., urkundensteuerpflihtig sind. Derartige Durchshläge werden häufig angefertigt, wenn bei Abzahlungsgeschäften die Finanzierung des Teilzahlungskredites niht vom Einzelhändler selbst, sondern von einer Finanzierungsgesellshaft erfolgi. Der Käufer unterschreibt dann mit dem Bestellihein gleichzeitig eine oder mehrere Durhschriften. Auf den Durhschristen wird auh die Unterschrift des Bestellers durch den Blaubogen festgehalten. Der Besteller behält die Durhschristen regelmäßig niht im eigenen Besiß, sondern händigt sie dem Einzelhändlex aus, damit dieser sie als Unterlage für die Finanzierung des Teilzahlungs- es dem Finanzierungsinstitut zuieiten kann. Nach einem er irtschafisgruppe Einzelhandel erteilten Bescheid vom 1. 4. 1937 (S. 5715 76 [II1) is der Reichsfinanzminister der Auffassung, daß derartige Durhschriften nicht als Doppelschristen im Sinne des UrkStG. anzusehen sind, wenn sie vom Besteller ausscließlich zu dem Zweck ausgehändigt werden, als Unterlagen für die Finanzierung des Kaufs durch eine besondere Finan- ierungsgesellschaft verwendet zu werden. Die Urkundensteuer für oppelshriften ist in diesem Falle also nicht zu entrichten.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater Donnerstag, den 15. April. Dex Ring des Nibelungen. 83. Tag: Götters«

Staatsoper: L Musikal. Leitung: Furtwängler. Be-

dämmerung. ginn: 18% Uhr. Schauspielhaus: Maria Stuart von Schiller. 20 Uhr. Staatstheater Kleines pa Frau im Haus. von Kurt Heynicke. Beginn: 20 Uhr.

Beginnt Lustspiek

Die Finanzkraft des Reiches.

Keinerlei „Kunfststüicke““.

Der Reichsgruppenwalter Wirtschaftsrechtler im NS.-Recht§= wahrerbunb, Dr. Mönckmeieorx, gibt demnächst das Fahrbuch derx nationalsozialistishen Wirtschaft heraus, das u. a. einen Bei- trag von Ministerialrat Gebhardt vom Reichsfinanzministe- rium über die Finanzkraft des Reiches enthält.

Es sei verständlich, so erklärt der Referent, daß die Wieder- belebung der deutschen Volkswirtschaft aus eigener Kraft dem Ausland zux Verwunderung Anlaß gibt. Und doch seien die Erfolge niht auf irgendwelche „Kunststücke“ zurückzuführen, son- dern einzig und allein auf die Zusammenfassung aller wirtschaft- lichen, finanziellen und politishen Kräfte des Volkes. Von 6,6 Milliarden im Jahre 1932 stieg das Steuerauffommen des Reiches auf 9,6 Milliarden im Fahre 1935, und 1936 werde es hon 11,5 Milliarden übersteigen. An diesen emporkletternden Zahlen sei der Grad der Wirtschaftsbelebung deutlich erkennbar. Diesem günstigen Bild werde vielfach die Vorbelastung des Reichs- haushalts als ungünstige Folge der wirtschaftspolitishen Maß- nahmen des Reiches gecenübergestellt. Hier sei zunächst zu be- denken, daß durch diese Vorbelastung volkswirtshaftliche Werte von Dauer geschaffen wurden. Außerdem sei bereits ein Teil der fkurz- und mittelfristigen Vorbelastungen, bis Ende 1936 cund 4 Milliarden, durch langfristige Anleihen des Reiches ab- gelöst worden. Die öffentlihe Verschuldung in Deutschland sei weit niedriger als in anderen großen Staaten. Wenn man be- denke, daß Deutschland in der Lage gewesen sei, Milliarden und aber Milliarden an Reparationszahlungen zu leisten und außer- dem in den legten Jahren noch rund zehn Milliarden Auslands- \hulden zurückzuzahlen, dann dürfe man Deutschland auh die Kraft zutrauen, daß es die innere Schuldenlast des Staates werde tragen können. Die gesamte Kreditvershuldung der deut- schen Wirtschaft mit Einschluß der öffentlihen Hand sei seit 1933 um rund 7,5 auf 101,2 Milliarden gestiegen. - Gegenüber den Werten, die in der gleihen Zeit geschaffen wurden, sei diese Zu- nahme unwesentlich.

Dex Staat werde weiter darauf schen, daß es Arbeit gibt und daß der Arbeitslohn seine Kaufkraft behält. Um das Vorhanden- sein von Arbeit brauche in Deutschland die Sorge nicht groß zu sein. Jnfolge des Vierjahresplanes und der Erfordernisse der Wehrmacht würden alle anderen Bedürfnisse vorerst zurücstehen müssen. Die spätere Befriedigung dieser Bedürfnisse werde viele und dauernde Arbeit erforderlih machen, die niht mehr dur die Finanzkraft des Reiches, sondern durch das neu gebildete Privat- kapital finanziert werden könne.

Reformbedürftige Grundstücksshägzung. Aussprache bei den Grundfstiicksmaklern.

Die Fachstellen Hypothekenmakler und Grundstücksmakler der Fachgruppe Grundstücks- und Hypothekenmakler hielten in Berlin eine gemeinsame Arbeitstagung ab. Einleitend gab Fachstellen- leiter Richardi bekannt, daß der Dritte Jnternationale Kon- greß der Realitätenvermittler (Jmmobilieumakler) vom 16. bis 18. September 1937 in Berlin stattfinden werde. Aus der Arbeit der Fachgruppe Grundstücks- und Hypothekenmakler berichtete der Fachgruppenleiter Gau l.

__ Schwebende Fragen auf dem Gebiet des Schätßungswesens erörterte Oberbaurat a. D. Dr. Dr. Brand t, Abteilungsdirektor der Deutschen Bau- und Bodenbank A.-G. Er bezeihnete das Schätßungswesen als ein Gebiet, das lange Zeit wenig Beachtun gefunden habe und erst neuerdings von dem msmelzungöprozeß ergriffen werde. Er herrschten aber noch viele Unklarheiten, dié

So werde noch viel- ah verkannt, daß ein einziger Wert für die verschiedenen wee, wie Besteuerung, Enteignung, Belethung, Schadensvergü- tung, Bilanzierung usw. gar niht möglich sei, da teilweise Dauer-

werte, teilweise Zeitwerte festgestellt werden müßten. Die Bes wertungsverfahren und [bieden sein. Das. müßten je nah dem

im Laufe der Zeit beseitigt werden müßten.

weck der Schäßung verschieden sein. Das Schäßungswesen bes E sich zur Zeit jowohl in perjönliher wie auch in fahlicher eziehung im Uebergangszustand. Die Reichsfachschaft für das Aa in der Deutschen Rechtsfront habe zwar den Anfang gemacht, ungeeignete Elemente auszuschließen, aber eine Konzessionspfliht für Schäßer bestehe noch nicht. Die ge=- seßlihen Grundlagen für die Beleihung von Grundstücken seien noch sehr verschiedenartig. Eine Schäßungsanweisung für die Bewertung von Bauvorhaben, die durch Uebernahme der Reichs- bürgschaft gefördert werden, sei in Vorbereitung. Besonders Ld sei es, die Wertverschiebungen richtig einzuschäßen, die urch die Grundsteuerreform, die Preisstopverordnung und die

Auswixkungen des Vierjahresplanes hervorgerufen würden. Die

einzige Möglichkeit, zu einigermaßen richtigen Ergebnissen zu kommen, bestehe darin, den gesicherten Dauerertrag eines Grund- stücks der Beleihung zugrunde zu legen.

Zum Schluß der Arbeitstagung gab der Grundstücksmakler Ernst Tode einen Ueberblick über die Rechtsprehung bei der Malklerprovision. Er betonte, daß die Rechtsprehung auh an die Treupflicht sowohl des Maklers als auch des Ausftraggebers hohe Anforderungen stelle.

Erfolgreiche Schrottverhandlungen.

Errichtung der Schrottgemeinfchaft praktisch vollzogen.

Die internationalen Verhandlungen der Schrott einführenden Länder mit dem Ziele einer Beruhigung des internationalen Schrottmarktes und einer Beseitigung des spekulativen Preis- anstiegs für Schrott, die in den leßten* Tagen in Venedig fort eführt worden sind, sind recht erfolgreih verlaufen. Wie der HD. erfährt, ben die Verhandlungen zu einem fast voll- ständigen Zusammenschluß der Schrott verbrauchenden Länder geführt, nahdem neben den schon bei den ersten Verhandlungen vertretenen Eisenindustrien Deutschlands, Englands, Jtaliens, Polens und der Tschechoslowakei jeßt -auch außer Ungarn und Fuooslawien Vertreter der japatischen Eisenindustrie erschienen waren. Da Fapan mit zu den arößten Scchrottverbrauchern der Welt zählt, kann die Errichtung der Fnternationaleu Schrottge- meins aft praftisch als vollzogen angesehen werden. Fn den mehrtägigen Verhandlungen in Venedig wurden bereits größere Zukäufe in Schrott durch Abmachungen mit den bedeutendsten amerifanischen Schrotthändlern getätigt. Amerika ist bekaint=- lih das weitaus größte Schrottausfuhrland.

Die Auswixkungen des Zusammenschlusses sind bereits zu überschen. Es wurde nicht nux die dauernde Steigerung des Schrottpreises aufgefangen, sondern der Schrottpreis konnte he gar gesenkt werden. Außerdem hat ih herausgestellt, daß bet einer entsprehenden Leukung durch die Schrottgemeinschaft der Bedarf der Länder gedeckt werden kann. Die endgültige Rege- lung der Formalitäten ist hon in Kürze zu erwarten.

Der Besuch Dr. Schachts in Brüffel.

Brüssel, 13. April. König Leopold empfing am Vors mittag des 13. April den Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht in einer dreiviertelstündigen Audienz. Jm Anschluß daran stattete dex Reichsbankpräsident dem Gouverneur der National-4 bank, Fran ck, einen Besuch ab.

An den Besuch, der den beiden Notenbankpräsidenten Ge

legenheit zu einer längeren Aussprache gab, loß sich beim

Gouverneux der Nationalbank ein Bcrühstitæ an, an dem zahl-

reiche Persönlichkeiten des politishen und wirtschaftlichen Lebens

teilnahmen. Ministerpräsident van Zeeland hatte an

Tag eine Besprechung mit dem Gouverneur der National« n

Neichs8- und Staatsanzeiger Nr. 84 vom 14, April 1937. S. 3

Weiterer Fortschritt im Weltschissbau.

Die im Bau befindlihe Welttonnage der Handelsflotte vos sich, nah Lloyd's Register Shipbuilding Returns, von 618 Schissen mit 2251 221 BRT. am 31. Dezember 1936 auf 703 Schiffe mit 9 452 051 BRT. Ende des ersten Quartals 1937 vergrößert. Der Anteil der einzelnen Schiffbauländer hat sih gegenüber dem Stande am Ende des Jahres 1936 nur unwesentlich geändert. An erster Stelle steht wiederum England mit 233 Schiffen mit 1014 454 BRT. gegen 237 Schiffe mit 963 642 BRT. am 31. De- zember 1936. Deutschland, wiederum an zweiter Stelle, ist mit 119 Schiffen mit 8352938 BRT. gegen 115 Schiffe mit 408 465 BRT. vertreten. JFhm folgt diesmal Holland mit 75 Schiffen mit 201 464 (53 Schiffe mit 150 850) BRT. vor Japan mit 72 Schiffen mit 246 725 (63 Schiffe mit 203 146) BRT. Auf amerikanishen Werften befanden sih 45 Schiffe mit 153 350 BRT. (37 Schisse mit 110 356 BRT.), auf norwegischen Werften 31 Schiffe mit 38 694 BRT. (19 Schiffe mit 19 762 BRT.) und auf s{chwedischen Werften 29 Schiffe mit 112 050 BRT. (28 chiffe mit 123 796 BRT) im Bau. Mithin sind für Großbritannien und Frland insgesamt 233 Neubauten mit 1014454 BRT. (237 mit 963 642 BRT.), füx alle anderen Länder zusammen 470 Neubauten mit 1 437 597 BRT. (381 mit 1 287 579 BRT.) in Arbeit.

Unter den Bauten befindet sich ein Dampfer in der Größen- flasse von 40000 t und darüber (Großbritannien), zwei Dampfer in der Größenklasse zwischen 30 000 und 40000 t (Frankreih und Holland), ein Motorschiff (Großbritannien) in der Größenklasse zwischen 25 000 und 30000 t, vier Dampfer (drei Großbritannien

und einer für Deutschland) und zwei Motorschiffe (Deutschland) in der Größenklasse zwishen 20 000 und 25 000 t, drei Dampfer (je einer Deutschland, Frankrei, Großbritannien) in der Größen- flasse zmishen 15000 und 20900 t, ein Dampfer (Vereinigte Staaten) und 19 Motorschiffe (sechs für Deutschland, sieben für Großbritannien, drei für Holland, zwei für Jtalien und eins für die Vereinigten Staaten) in der Größenklasse zwishen. 10 000 und 15 000 t. Auf die Größenklasse zwischen 8000 und 10 000 t entfallen aht Dampfer und 39 Motorschifse, auf die Größenklafse zwischen 6000 und 8000 t 29 Dampfer und 36 Motorschiffe, auf die Größen- fasse zwishen 4000 und 6000 t 51 Dampfer und 52 Motorschiffe, auf die T Lg zwischen 2000 und 4000 t 45 Dampfer und 30 Motorschiffe und auf die Größenklasse unter 2000 t 156 Dampfer und 190 Motorschiffe. Unter den im Bau befindlihen Tank- schiffen hält Großbritannien mit 19 Tankern mit 147 190 BRT. wiederum die Spiye. Es folgt ihm an zweiter Stelle diesmal

olland mit 15 Tankern mit 101 790 BRT. vor den Vereinigten Staaten mit 14 Tankern mit 112 600 BRT. Deutschland steht an vierter Stelle mit 10 Tankercn mit 104 540 BRT. vor Dänemark mit 7 Tankern mit 62350 BRT. Für Fapan und Schweden sind je 5 Tanker mit 36 092 BRT. bzw. 45 800 BRT. für talien und Spanien je 3 Tanker mit 28 250 BRT. bzw. 20 220 BRT. im Bau, wobei für Spanien zu beachten ist, daß eine vollständige Auskunft nicht vorliegt. Jm Bau angefangen sind im ersten Vierteljahr 1937 insgesamt 299 Schiffe mit 736 346 BRT. (gegen 282 Schiffe mit 741 104 BRT. im leßten Vierteljahr 1936). Vom Stapel gelaufen sind im ersten Quartal 1937 insgesamt 195 Swz¡se mit 478 650 BRT. gegen 253 Schiffe mit 684 486 BRT. im leßten Quartal 1936.

GEL L L R E S E Ds A Id

Wirtschaft des Auslandes.

Unveränderter Goldbestand bei der Iriederländischen Vank.

Amsterdam, 13. April. Der am Dienstag veröffentlichte Aus- weis der Niederländischen Bank vom 12. April zeigt einen unver- änderten Goldbestand von 919,5 Mill. hfl. Auch die Fnlands- wechsel zcigen mit 20,7 (20,6) Mill. hfl. nur eine unbedeutende Veränderung. Das gleiche gilt von dem Posten „Uebrige Aus- leihungen“ der Bank, der mit 176,8 (176,7) Mill. hfl. ausgewiesen wird. Der Banknotenumlauf ging in der Berichtswoche auf 799,4 (809,1) Mill. hfl. zurück, während Giroecinlagen mit 355,3 (344,3) Mill. hfl. eine entsprechende Erhöhung aufzuweisen haben. Hierbei werden die Einlagen des Staates mit 65,9 (61,3), die Einlagen Privater mit 289,4 (283,0) Mill. hfl. ausgewiesen.

Die englische Staßlerzeugung im März.

Loudon, 13. April. Die englishe Rohstahlerzeugung hat im März mit 1,11 (0,98) Mill. t einen neuen Höchststand erreicht, nachdem zu Beginn des Jahres eine leichte Verminderung der Produktion zu verzeichnen wax. Die Nabelsénerabununa stellte si auf Aas Mill. t gegenüber 0,63 Mill. t in der gleihen Zeit des Vorjahres.

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Stand der Arbeitslosigkeit in Dänemark.

Kopenhagen, 14. April. Eine merkliche Abnahme der Arbeits=- losigkeit in Dänemark is in der vergangenen Woche eingetreten. 16 058 Arbeitslose haben wieder Beschäftigung gefunden. Fm ganzen fkounten in den leßten vier Wochen rund 41000 in den Produktionsprozeß wieder eingeschaltet werden. Die Gesamt ahl der Arbeitslofen beträgt jeßt 103 000; sie war zur gleichen Beit des Vorjahres um etwa 3600 höher.

Zukrafttreten des neuen schweizerisch-

franzöfischen Handessabtktommens am 15. 4, 1937.

Basel, 13. April. Der Schweizerische Bundesrat hat am Diens- tag das neue schweizerish-französishe Haudelsabkommen genehmigt vnd zum 15. April in Kraft geseßt. Die bisherigen auf einmaliger Sonderbewilligung beruhenden Ausfuhrkontingente sind nunmehr vertraglich geregelt worden. Die Bestimmungen für die Ausfuhr Schweizer Waren nach Frankreih wurden niht nur aufrecht- erhalten, es wurden au für eine Reihe vou Positionen des fran- zösishen Zolltarifs Kontingentsvereinbarungen getroffen. Für die ge’amten Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und Frankreich wurde als maßgebende Richtlinie die Meistbegünstigung vereinbart. Das Abkommen gilt bis auf gewisse Einschränkungen auch für die französischen Kolonien und Protektorats- sowie Mandalsgebiete. Die Schweiz hat nah der vom Volkswirtschaftsdepartement aus- gegebenen amtlichen Mitteilung im Ausmaß derx Kontingente ihre bisherigen Positionen mit Erfolg verteidigt und teilweise noch Verbesserungen durchseßen können.

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Notierungen

der Kommission des Berliner Metallbörsenvorstandes vom 14. April 1937. (Die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung):

Originalhüttenaluminium, 98 bis

-99 9/9 in Blöcken . « « 144 RM für 100 kg E Walz- oder Drahtbarren

0

00 M0000 Q 0E S x Neinnickel, 98—99%0 « « o a Antimon-MNegulus« e o o «.« - E Feinlber ae ee a0 40304390 9 1 fein.

Koks und Briketts im

Wagengestellung für Kohle, Gestellt 26 155 Wagen.

Ruhrrevier: Am 13, April 1937:

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sih laut Berliner Meldung des „D. N. B.“ u 14. April auf 86,00 46 (am 13. April auf 88,00 6) für

00 ko.

Berlin, 13. April. Preisnotierungen für Nahrungs- mittel. (Verkaufspreise des Lebensmittelgro ßa handels für 100 Kilo frei Haus Groß - Berlin.) ohnen, weiße, mittel 42,00 bis 43,00 4, Langbohnen, weiße, hand- verlesen 45,00 bis 49,00 4, Linsen, kleine, käferfrei 50,00 bis 5400 A, „Linsen, mittel, käfecfrei 54,00 bis 58,00 F, Linsen, große, „fäferfrei 58,00 bis 70,00 4, Speiseerbsen, Vict. Konsum, gelbe 48,00 bis 50,00 4, Speiseerbsen, Vict. Riesen, gelbe 50,00 bis 53,00 e, Geshl. gla}. gelbe Erbsen I1 63,50 bis 64,50 M, do. I[I 58,00 bis 59,00 16, Reis, nur für Speisc- zwecke notiert, und zwar: Jtaliener-Reis, glasiert —,— bis —,— M, Staliener-Reis, unglasiert —,— bis —— M, Gerstengraupen, mittel und fein 40,00 bis 42,00 Me, Gerstengraupen, grob 37,00 bis 38,00 f, Gerstengraupen, Kälberzähne 33,00 bis 34,00 X,

MAAUIIERC Js.

(Fortseyung auf der nächsten Seite.

Fn Verlin fesigestellte Notierungen und telegraphische

Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten. Telegraphische Auszahlung.

14. April 13. April Geld Brief | Geld Brief Aegypten(Alexandrien

und Kairo . « « « « | 1 ägypt. Pfd. | 12,515 12,545] 12,515 12,945 Argentinien (Buenos

Aires). « ¿s l L PapePess 0,705 0/7091 0,759 0,759 Belgien (Brüssel u.

Antwerpen) . - « « | 100 Belga 4194 42,02 | 41,96 42,04 Brasilien (Nio de

Faneiro) . . - « « « | 1 Milreis 0164 O 0153 0/199 Bulgarien (Sofia) . | 100 Leva 3/047 S¡003E 3/047 3,098 Dänemark (Kopenl)g.) | 100 Kronen | 5455 64,65 | 54,55 54,69 Danzig (Danzig) « « | 100 Gulden | 47,04 47,14 | 47,04 47,14 EIaD (London). « | 1 engl. Pfund | 12,215 12,245] 12,219 12,249

lan

(Neval/Talinn) . | 100 estn. Kr. | 67,93 68,07 | 67,93 68,07 Finnland (Helsingf.) | 100 finnl. M. 5,395 5,405 5,395 59,409 Frankrei (Paris). . | 100 Fres. 1105 E E13 Griechenland (Athen) | 100 Drachm.| 2,353 2,357} 2,393 2,397 Holland (Amsterdam

und Notterdam). . | 100 Gulden 1136,26 136,54 [136,26 136,54 Fran (Teheran) . « « | 100 Rials 1518 1522] 1518 19/22 JFsland (Neyfkicivik) . | 100 isl. Kr. | 54,62 54,72 | 54,62 54,72 FStalien (Nom und

Mailand) . « « « - | 100 Lire 1808 Ta [13,09 13/1

Japan (Tokio u. Kobe) | 1 Yen 0711 0,713} 0,710 0,712 Fugoslawien (Bel- . grad und Zagreb). | 100 Dinar 6,694 5,706) 5,694 6,706 Canada (Montreal) . | 1 kanad. Doll.| 2,492 2,496) 2,491 2,49 Lettland (Miga) . « « | 100 Lats 48,35 48,45 | 48,39 48,49 Litauen (Kowno/Kau-

a 0 ORLOOSifas 41,94 42,02 | 41,94 42,02 Norwegen (Oslo) . .| 100 Kronen | 61,39 61,51 | 61,40 61,52 Oesterrei (Wien) . | 100 Schilling | 48,95 49,05 | 48,95 49,09 Polen (Warschau,

Kattowitz, Posen) . | 100 Zloty 47,04 47,14 | 47,04 47,14 Portugal (Lissabon) . | 100 Escudo | 11,08 11,10 | 11,08 11,10 Numänien (Bukarest) | 100 Lei —— e _— Schweden, Stockholm

und Göteborg) « « | 100 Kronen | 62,98 63,10 | 63,00 63,12 Schweiz (Zürich,

Basel und Bern). | 100 Franken | 56,73 56,85 | 56,68 5956,80 Spanien (Madrid u.

Barcelona) . . « « | 100 Peseten | 16,98 17,02 | 16,98 17,02 Tschechoslow. (Prag) | 100 Kronen 8,646 8,664] 8,651 8,669 Türkei (Istanbul) . « | 1 türk. Pfund] 1,978 1,982] 1,978 1,982 Ungarn (Budapest) « | 100 Pengö Uruguay (Montevid.) | 1 Goldpeso 1,379 1,381] 1,379 1,381 Verein. Staaten von | Amerika (New York) | 1 Dollar 2,489 92,493] 2,489 2,493

A Ausländische Geldsorten und Banknoten. 14. April 13. April

Geld Brief | Geld Brief Sovereigns . « - « «- | Notiz 20,38 20,46 | 20,38 20,46 20 Francs-Stüdle für 1616 16,22 | 16,16 16,22 Gold-Dollars . .. .(| 1 Sts | 4185 4/205] 4/185 4,205 Amerikanische:

1000—ck Dollar. .| 1 Dollar 2451 2,471] 2,451 2,471

2 und 1 Dollar. . | 1 Dollar 2451 2,4714 2,451 2,471 Argentinische . « « « «| 1 Pap.-Peso | 0,727 0,747] 0,727 40,747 Belgische . . « « « « « | 100 Belga 41,80 41,96 f 41,84 42,00 Brasilianische - « « « | 1 Milreis 0,135 0,155} 0,134 0,154 Bulgariiche « « « - - | 100 Leva s s A Dänilche . « - « « « « | 100 Kronen | 54,39 54,61 | 54,39 64,61 Danziger . . . - « - «| 100 Gulden | 47,06 47,23 | 47,05 47,23 Englische: große « « « | 1 engl. Pfund | 12,19 12,23 | 12,19 12,23

1 £ u. daruuter | 1 engl. Pfund | 12,19 12,23 | 12,19 12,23 Estnische 6.0 0 00:0 100 estn. Kr. D dae AFEEN S N . ee « e (100 finnl. M. 5,34 5,38 | 5,34 95,38

ranzösishe « « « « « | 100 Frs. 11,065 11,105| 11,07 11,11 Holländische « « « « « | 100 Gulden 1135,93 136,47 [135,93 136,47 Italienische: große . | 100 Lire E

100 Lire u. daruit. | 100 Lire 13,07 13,13 1 13,07 13,13 Fugoslawische « « « «| 100 Dinar 5,68 5,72 | 5,68 5,72 Fanadische . « « « « « | 1 kanad. Doll] 2,454 2,474] 2,453 2,473 Lettländische « « « « « | 100 Lats _— Litauishe . . « »« . «| 100 Litas | 41,70 41,86 | 41,70 41,86 Norwegische . « « « . | 100 Kronen } 61,23 61,47 | 61,24 61,48 Oesterreich. : große. . | 100 Schilling}

100 Schill. u. dar. | 100 Schilling | 48,90 49,10 f 48,90 49,10 Polnische . « « . « « « | 100 Zloty 47,06 47,23 | 47,006 47,23 Rumänische: 1000 Lei

und neue 500 Lei | 100 Lei _— unter 500 Lei . . . | 100 Lei Schwedische . . « « «| 100 Kronen | 62,81 63,07 | 62,83 63,09 Schweizer: große „| 100 Frs. 56,08 556,80 | 56,53 556,79

100 Frs. u. darunt, | 100 Frs. 56,98 %6,80 | 56,53 96,75 Spanische . « « « « «| 100 Pesjeten _— Tschecho)lowakiscbe:

5000, 1000 1.500 Kr. | 100 Kronen _—

100 Kr. u. darunter | 100 Kronen 8,79 8,83 | 8,79 8,83 Türkische .… « +ch « {1 türk. Pfund} 1,84 1,86 1,84 1,86 Ungarische « « « « « «1100 Pengò _

Î

Berliner Börse am 14. April.

Aktien unecinheitlich, Renten fest.

Obwohl die Börse auch heute wieder recht lebhaft eröffnete, bot doch das Kursbild insofern eine Abweichung den Vortagen gegenüber, als nicht nur Kurssteigerungen, sondern zum Teil auch Rückgänge zu verzeichnen waren. Während das Publikum weitere Anschaffungen tätigt, nahm der berufsmäßige Börsenhandel Glattstellungen vor, dabei offenbar Stimmen berücksihtigend, die die leßthin erfolgten Kurssteigerungen als übertrieben ansehen. Die Grundstimmung wurde dadurch indessen nicht beeinflußt, zu- mal täglich aus der Wirtschaft weiter günstige Mitteilungen vor- liegen und in rein geldmarkttehnisher Beziehung eine außers- ordentliche Flüssigkeit zu verzeihnen ist. l

Am Montanmarkt, der übrigens im Gegensaß zur allgemein uneinheitliben Tendenz durhweg festere Notierungen aufwies, wurden Manneëmann und Vereinigte Stahlwerke bevorzugt (+ 2 bzw. 54 %). Bei den Braunkohlenwerten fielen nux Flse- Genußscheine mit minus 1/4 % auf. Jn der chemishen Gruppe ermäßigten sich Farben um 4 % auf 16854, da man aus der heute stattfindenden Bilanzsißung des Aufsichtsrats keine Ueber- rashungen erwartet also mit einer unveränderten Dividende von 7% rechnet. Goldshmidt und Kokswerke seßten ca. 4 % höher ein, erstere stiegen dann aber sogleich weiter um 14 %, von Elektrowerten hatte nur Lichtkraft mit + 14% eine nennens- werte Aenderung gegen den Vortag aufzuweisen, bei den Ver- sorgungswerten führten Elektro Schlesien mit + 24 %. Fest lagen von Autoaktien BMW, die einen Ar.fangsgewinn von 2% ogleih auf 2/4 % steigerten. Zu den Papieren mit lébhafterer tachfrage gehörten ferner Bemberg und Berger (je + 14) sowie Rheinmetall und Deutshe Waffen mit je + 1%. Weiter abge- [chwächt waren dagegen Junghans mit minus 14 %.

Jm Verlauf wurden an den Aktienmärkten in zunehmendem

Umfange Glattstellungen vorgenommen. Die Anfangskurse konnten fsih infolgedessen niht überall voll behaupten. So er- mäßigten sich Daimler, Rheinstahl, Klöckner u Rheinebvraun um je 1%, Teutsche Linoleum und Vereinigte S e U 1e 74 %. Farbe giugen mit 1684 um. Di [ufsichtsrat- koramuniqué aufgeführten Abschlußziffern ceben von erfolgreiher Avb im abgelaufenen Geschäftsjahr und werden mit Befriedigung aufgenommen.

Gegen Börsénschluß blieben die im Vez-lauf erzielten Kurse

vereinzelt konnten sih, soweit vorüber- gebende Abshwächungen eingetreten waren, Erhol dur» seßen. So zogen Reichsbank, Deutsche Atlanten und andere um ca. 4 % an. auf 1684 nah.

Lindes-Eis kamen heute mit 181 zur Notiz und überschritten damit den Kurs vor der Bekanntgabe des Geschäftsberichis um 314 %: die Mitteilung über eine Umsabsteigerung von rund 40 % und Dividendenerhöhung "m 1 auf 9 % haben offenbar stark an- geregt. Sonst sind noch Bergmann und Busch-Jäger mit je + 4 % zu erwähnen. Bei den Bankaktien wurden Dresdner Bank wieder lebhaft gefragt und !4 % höher bezahlt. Handelsgesellschaft ge- wannen 4 2%. Von Hypothekenbankaktien fielen Hamburger Hyp. und Westboden mit + 1!4 bzw. 1% auf. Steuergutscheine blieben unverändert.

Fm variablen Rentenverkehr erreihten Reichsaltbesiß mit einer Steigerung um 4 % einen neuen Höchstkurs von 1224. Die Umschuldungsanleihe ging bei lebhaften Umsäben (zum ersten Kurs ca. 250 000 RM) um %% auf W4 %. Fester lagen ferner Reichsshuldbuchforderungen und Wiederaufbauzuschläge. Reichs altbesiß schlossen 123 %.

An den Kassarentenmärkten ist nah wir vor weiter Bedarf vorhanden, dex indessen vielfah auf Materialknappheit toßt, und

zumindest gut behauvtet,

e

Eisenhandel, Deutsch- M » V von anhos otto YCUYX (FAaroen (aven eier

daher Strich-Geld-Kurse niht zu den Seltenheiten gehörten. Schleswig-Holsteiner Landschaftliche gewannen etwa 4, Des

kosama I 24, do. IIT 114 % (bei der leßteren handelt es nh um die Saarausgabe). Von Hyp.-Pfandbriefen sind Hannoversche Boden mit + 4, von Länderanleihen 29er Mecklenburg- Schwerin mit + 0,20 zu erwähnen. Sonst fielen noch auf 40erx Postshäße mit + 0,20 und Alte Hamburger mit + 4 %. Von Jndustrieobl. zogen Basaltgold um 1, Mont Cenies sowie Far- benbonds um je 4 % an.

Am Geldmarkt ermäßigten sich die Blankotagesgeldumsäße auf 2%—25% %. Privatdisfontsaß unverändert 274 %.

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung gab es heute kaum Veränderungen. So notierten Pfunde, Dollar, Gulden und Lira unverändert: 12,23, 2,491, 136,40, 13,10. Der franz. Franc ermäßigte sich unwesentlich auf 11,11% (11,12), während der Schweizer Franken auf 56,79 (56,74) anstieg.

Vörfenkennziffern für die Woche vom 5. bis 10. April 1937.

Die vom Statistishen Reichsamt errechneten Börsenkennziffern stellen sih in der Woche vom 5. bis 10. April 1937 im Vergleich zur Vorwoche wie folgt:

Wowendur{G\chnitt Monats8- vom 5. 4. vom 30. 3. durchschnitt Aktienkurse (Inder 1924 bis 10. 4. bis 3. 4. März bis 1926 = 100) Bergbau und Schwerindustrie 120,02 119,55 120,64 Verarbeitende Industrie . , 102,07 101,69 101,60 Handel und Verkehr « » « 112,76 112,34 112,47 Gesamt... 109,49 109,08 109,34 Kursniveau der 43 °/scigen Wertpapiere Pfandbriefe der Hypotheken- Gib a e 98,88 98,69 98,41 Pfandbriefe der öffentli{h- E rechtlihen Kredit-Anstalten 98,00 97,73 97,54 Kommunalobligationen , » 97,18 96,84 96,51 Anleihen der Länder und . Gemeinden . « « - o. - 97,53 97,16 97,10 Durchschnitt . « 98,20 97,95 97,70 Außerdem : 5 %/oige Industrieobligationen 101,94 101,48 101,20 49%/ ige Gemeinde- ums{uldungsanleiße . « » 92,52 91,94 91,47

Ireue deutsche INormen.

Vom Deutschen Normenaus\{chuß sind folgende Normen neu herausgegeben worden (Vertrieb: Beuth-Verlag, Berlin SW 19):

Krastsahrbau (Träger: Fahnormenausshuß der Krastfahr- industrie): Din Kr 3371 Düsenhalter r Dieselmotoren.

Gasfach (Träger: Berufsgenosseushaft der Gas- und Wasser- werke, Fachnormenausshuß für Druckgasanlagen, L zirtschasts- gruppe Gas- und Wasserversorgung): Din Vornorm DVGW_ 3200 Richtlinien für den Bau von ortsfesten Gas-Tankstellen für Stadt- gas, Klärgas und andere hochverdichtete Gase (Gas-Tanlkstelleu- Richtlinien). 5 J E

Oclindustrie, Fettindustrie (Träger: Ueberwachungsstelle für Mineralöl, Arbeitsgemeinschaft für M A beim Reichs- U. Pr. Verkehrsministerium, Deutsche Gejelschast für Mineralöl- forshung): Din Vornorm 6511 Mineralölerzeugnisse Und ver- wandte Stoffe, Einteilung und Bezeihuung; Diu Vornorm 6512 Mineralölerzeugnisse und verwandte Stoffe, Alphabetisches Sach- vergzeihnis.