1937 / 97 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Apr 1937 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 97 vom 29. April 1937. S. D

Bekanntmachung.

Die am 28. April 1937 ausgegebene Nummer 55 des Reichsgeseßhblatts, Teil I, enthält:

Verordnung über den Waffengebrauch der #-Verfügungs- truppe und der #-Totenkopfverbände. Vom 18. April 1937.

Verordnung über das Vorkaufsreht nah dem Reichssied- lungsgeseß. Vom 15. April 1937.

Anordnung über die Anwendung der Verordnung über aus- ländishe Arbeitnehmer im Saarland. Vom 28. April 1937.

Dritte Verordnung zur Durchführung des Geseßes über Ab- wertungsgewinne (Richtlinien 111 für die Erfassung von Ab- wertungsgewinnen). Vom 23. April 1937. , Verordnung über die Beförderung von Bienen mit Kraftfahr- zeugen. Vom 26. April 1937.

Umfang; !s Bogen. Verkaufspreis: 0,15 RM. Postversen- dungsgebühren: 0,03 RM für ein Stück bei Voreinsendung auf unser Postscheckkonto Berlin 96 200.

Berlin NW 40, den 29. April 1937. Reichsverlagsamt. Dur. Hu bri ch.

Bekanntmachung.

Die am 27, April 1937. ausgegebene Nummer 17 des Reichsgesebblatts, Teil T1, enthält:

Bekanntmachung über Enteignungen für Zwecke der Reichs- wasserstraßenverwaltung. Vom 12. April 1937.

Bekanntmachung über die Ausdehnung des deutsch-englischen Handelsvertrags auf die großbritannishe Kolonie und den Schußz- staat Kenya sowie auf den Schußstaat Uganda. Vom 13. April 1937.

Siebente Bekanntmachung zum Notenwechsel über die Wirt- [ValBaeaiegungen zwischen Deutschland und den Gebieten, in denen Frankreih ein Mandat anvertraut ist. Vom 17. Apxil 1937.

Bekanntmachung über den Shvtß von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf einer Ausstellung. Vom 21. April 1937.

Bekanntmachung über das Abkommen zwischen den Deut- ¡Ves Reich und dem Königreih Ungarn über die geistige und Tulturelle Zusammenarbeit. Vom 22. April 1937.

Umfang: 1 Bogen. Vertaufspreis: 0,15 RM. Postversen- dungsgebühren: 0,04 RM für ein Stück bei Voreinsendung auf unser Postsheckonto Berlin 96 200.

Berlin NW 40, den 29. April 1937.

Reichsverlagsamt. Dr. Hubri ch.

Breußen.

Bekanntmachung.

Die Gewerkschaft „Victoria“ in Hötensleben Hat be- chlossen, auf Grund des Artikels 4 § 4 Absatz 2, § 7 der Zweiten Durchführungsverordnung vom 17, Mai 1935 zum Gesey über die Umwandlung von Kapitalgesellschaften vom 5. Juli 1934 sih in der Weise umzuwandel%, daß sie thr Vermögen unter Ausschluß der Liguidation auf die alleinige Gewerkin, die Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke in Helmstedt, überträgt.

Dieser Beschluß ist heute von uns bestätigt worden.

Den Gläubigern der Gewerkschaft „Victoria“, die sich

Zur Lage des deutschen Außenhandels.

Die erste Mitgliederversammlung der Volks- wirtschaftlichen Vereinigung.

Die erste Mitgliederversammlung nach der Erneuerung und Erweiterung der Volkswirtschaftlichen Vereinigung im rheinisch- westfälishen Fndustriegebiet erfreute sih wieder regen Zuspruchs aus den verschiedenen Kreisen der westdeuishen Wirtschafts- organisationen und Behörden. Nach Erstattung des Berichts über den Stand der wirtschaftlihen Arbeiten und nach Erläuterungen über die Vermögenslage der Vereinigung sprah Dr. Gravell, Direktor im Statistishen Reichsamt, Berlin, über „Die Lage des deutschen Außenhandels, seine Entwicklungsmöglichkeiten und nationalsozialistishe Zielsegungen“. Nach cinleitenden Benierkun- e über die Stellung der Statistik im neuen Staat führte der

ortragende U. a. aus:

Der deutshe Außenhandel sei heute ein Teil der National- wirtshaft geworden und mit der Binnenwirtshaft {hon weit- gehend zu einer Einheit verschmolzen. Seine erste und zunächst wichtigste Aufgabe sei es, den im Fnland unter keinen O zu deckenden Bedarf an lebenswichtigen Nahrungsmitteln und Rohstoffen so zu befriedigen, daß eine bedrohliche Abhängigkeit vom Ausland nicht bestehe.

Was den Umfang des deutschen Außenhandels anlange, so sei es zwar im Jahre 1936, obwohl die Ausfuhr ständig anwuchs und der Bedarf an Auslandsware steigend zugenommen habe, nicht möglich gewesen, genevell die Einfuhr zu heben. Eine genauere Durchdringung der Außenhandelsergebnisse zeige jedoch, daß eine sehr beahtlihe Warengruppe, besteyend aus z. B. u. a. Kolonial- waren, Mineralöl, Kautschuk usw., ihre Einfuhrmenge in den lebten vier Jahren sehr stark erhöhen konnte, während es sich bei den Waren, deren Einfuhrmenge zurückgegangen sei, vorwiegend um solche handele, für die die Jnlandserzeugung dauernd gesteigert werden könne. Die Versorgung Deutschlands mit Rohstoffen und Nahrungsmitteln habe also niht abgenommen, sie sei auch nicht etwa in den leßten Fahren nur gleihgeblieben, sondern sie habe im ganzen erheblih zugenommen. Wenn gleihwohl noch Mangel herrshe und wenn troy dieses Mangels auch noch Waren ein- geführt würden, die niht notwendig seien, so sei zu beachten, daß erstens über einen durch die Ausfuhr gegebenen Rahmen hinaus die Gesamteinfuhr niht erhöht werden könne, daß zweitens seit Fahren der notwendige Einfuhrbedarf der deutshen Wirtschaft nicht aus der Einfuhr dieser Zeit allein, sondern zu einem nicht unerheblichen Teil aus Lagerbeständen gedeckt worden sei, und daß drittens das Gegenseitigkeitsprinzip naturlih auch zum Bezug von Waren verpflichte, die vom Standpunkt des Einführenden nicht lebenswichtig seien.

Für die Beurteilung der nahen Zukunft seien verschiedene Be- einflussungsfaktoren zu berücksihtigen. Die Weltkonjunktur sei in Betvacht zu ziehen. Unter diesem Gesichtspunkt seien die besten Vorausseßungen für die Steigerung des Außenhandels gegeben. Allerdings werde Deutschland den im Ausland wieder auftauchen- den Bestrebungen nah erneuter Herbeiführung der freien Wirt- shaft und des en Warenverkehrs nicht folgen können. Für Deutschland bleibe der politishe Wille entscheidend, \sich und seine Wirtschaft vom Ausland möglichst unaHhängig zu machen. Deutsch- land werde daher auch in erster Linie die Mirtschaftsbeziehnngen mit den Staaten pflegen, die iLm auf die Dauer als Lieferanten von Nahrungsmitteln und Rohstoffen nüßlich sein können. Die

innerhalb der Frist des § 6 des Gesetzes über die Umiwand- lung von Kapitalgesellschaften vom 5. Fuli 1934 zu diesem Zwecke melden, ist Sicherheit zu leisten, soweit sie niht Be- friedigung erlangen können.

Halle (Saale), den 24. April 1937.

Preußisches Oberbergamt.

Irichtamtliches.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater Freitag, den 30. April.

Staatsoper: Jn der Men erna: LaTraviata. Musikal. Leitung: Schüler. Beginn: 20 Uhr.

Schauspielhaus: Amphitryon, vou Heinrih von Kleist. Beginn: 20 Uhr.

Staatstheater Kleines- Haus: Jan und die Shwind-,

lerin. Komödie von Per Shwenzen. Beginn: 20 Uhr.

Die Ausgabe der Jahresstammkarten für den Monat Mai

1937 findet vom 26. bis 30. April 1937 in der Zeit von 9 bis 14 Uhr an dex Stammkartenkasse im Verwaltungsdienstgebäude Oberwallstr. 22 gegen Vorlage des Vertrages. statt, und zwar: Für die Staatsoper für 25 Vorstellungen und für das Staat- liche Schauspielhaus für 17 Vorstellungen. Die Stammlkartenpreise betragen je Vorstellung und Karte: Staatsoper.

1. Rang 1. Reihe . #5 E Sperrsiv 1.—9. Reihe | 6,— RM Sperrsiß 10.—16. Reibe ; B— y Sperrsiß 17,—22. Reihe 425 2. Rang E N ZRälge u n ara 3,— y 4 Rang. 5 5 5 5 6 T 6 160 y„ Staatliches Schauspielhaus. Orchester-Sessel . . x Sperrsiß 1.—8. Reihe Se 4.—9. Reihe . Sperrjiß 10.—15. Reihe E E E S 3 Nôtc n-u a t x

4,—

3,256 2/50 2,

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|

Aus der Preußischen Akademie der Künste

Die Ausstellung der Akademie der Künste mit den Kollektiv- Ausstellungen von Stanislaus Cauer, Otto H. Engel, Ludwig Dettmann, Georg Kolbe und Max Zaeper bleibt am Sonnabend, dem 1. Mai, dem Tag der nationalen Arbeit, geschlossen.

f Am Himmelfahrtstage ist die Ausstellung von 10—17 Uhr ge- öffnet.

Jn der Ausstellung, die schr lebhaft besucht ist, ist bereits eine Anzahl von Werten an Staatliche Stellen und an Privatsammler vertauft worden: Plastiken und HeiQuungen von Georg Kolbe, Gemälde von Deguer, Ehmig, Engel, Arthur Kampf, von Keudell, Lenk, Schrimpf, Stock und Zimbal.

Eine Anzahl von Kunstwerken is zur Ausschmückung der Deutschen Botschaft in London erworben worden.

warenmäßige Gestaltung der Einfuhr sei durch die Bedarfslage vorgezeichnet und verhältnismäßig fonstant. Die Zusammenseßung der Ausfuhr werde sih, wenn man die gegenwärtige Phase der Weltkonjunktur zugrunde lege, zunächst noch niht wesentlih ändern, sowohl Jnvestitionsgüter als auch Verbrauhsgüter würden im Ausland guten Absay finden. Die Preisunterschiede zwischen dem JFnlandsmarkt und dem Weltmarkt würden mit fortshreiten- der Besserung der Wirtschaftslage im Ausland geringer werden, ausgleichen würden sie sich allerdings vorläufig niht. Das System der Einfuhrüberwahung und Ausfuhrregelung werde daher bei- behalten werden müssen.

Fnternationale Zuckerkonferenz.

LVolífizung.

London, 28. April. Unter Vorsiß von Ramsay Mac- Donald fand heute eine Vollsizung der Fnternationalen Zucker- es statt. Jn einer amtlichen Verlautbarung heißt es ein- leitend, daß die Konferenz jeßt einen Abschnitt en habe, wo die Grundzüge der in einex Konveution zu verankernden Verein- barungen mitgeteilt werden können. Es werden dann ford Einzelheiten bekanntgegeben: Die geplante Vereinbarung erstrebt in erster Linie die Aufrechterhaltung des freien Marktes bzw. die Verhinderung einer Einschränkung durch eine unverhältnismäßige Ausdehnung der nationalen Erzeugung oder durch unter Vor- zugsabmachungen geminderte Mengen. Sie strebt auch die Er- mutigung einer Ausdehnung des freien Marktes durch Förderung eines erhöhten Verbrauches an. Zweitens enthält das Abkommen einen Plan von Ausfuhrquoten, die den Erfordernissen des freien Marktes angepaßt sind. Dieses System umfaßt Grundquoten; es sind aber besondere Vorkehrungen für das erste und zweite Jahr getroffen worden. Die Abordnungen haben eine Vereinbarung Uber diese Grundquotenziffern und über die Sonderabmachungen für das erste Jahr erreiht. Es wird vorgeschlagen, 2a ih das Abkommen auf fünf Jahre erstrecken soll. Einige Länder haben sich jedoch bereiterklärt, Teile a Srundquote für das Fahr 1937/38 niht zu benußen. Es ist ferner zu erwarten, daß einige Länder nicht in der Lage sein werden, während des ersten Jahres die Gesamtheit der ihnen zustehenden Quoten auszuführen, au wenn die oben angeführte Herabseßung berücksichtigt wird. Dies wird die Anpassung an die Erfordernisse des freien Marktes er- leihtern. Um jedoch die Gesamtheit der exlaubten Ausfuhren den Erfordernissen näherzubringen, werden die ausführenden Länder in den ersten beiden Fahren des Schemas zu einer allgemeinen und verhältnismäßigen Herabseßung aller Ausfuhrquoten, die 5 9% jährlih nicht überschreitet, bereit sein, wenn die genannte ne Kontrollkörperschaft entscheidet daß dies notwendig ist.

enn aber andererseits die Erfordernisse des freien Marktes die Gesamtquote übersteigen sollten, würde die ständige Kontroll- körpershaft die Aufgabe haben, alle Quoten entsprehend zu er- höhen. Durch diese Maßnahme und unter Berücksichtigung der ünstigen wirtshaftlihen Aussichten, die auf eine Erhöhun des erbrauhs hindeuten, war die Konferenz der Ansicht, daß eîn ausgeglihener Markt erzielt werden könne, Die geplanten Aus- fuhrquoten sind nicht so beschränkt, als daß sie irgendwelche Be- A hervorrufen könnten, daß die Lieferungen der Nach- rage niht entsprehen könnten oder daß die Preise zum Nach- teil der Verbraucher Ens gesteigert würden“

Jn Konferenzkreisen verlautet, daß die Zahlen für die Aus- fuhrquoten bereits endgültig festgeseßt worden sind.

Berliner Börse am 29. April.

Aktien uneinheitlich, Renten sreundlich. f

Der Geschäftsumfang blieb auch heute namentlih bei den Dividendenwerten ziemlich klein, da die Bankenkundschaft Aufträgä nur in bescheidenem Maße erteilt hatte _ und dadurch auch dex Kulisse eine gewisse Zurückhaltung geboten erschien. Unter diesen Umständen kam eine einheitliche Kurstendenz nicht zum Ausdruck, da vielfa shon kleinste Orders genügten, um Bewegungen nah oben oder unten auszulösen. Nach wie vor gedrückt blieben ins4 besondere Kaliwerte, von denen Aschersleben um 2%, Salzdeta furth um 1/4. und Westeregeln um 214 % zurücgingen. Von dex morgen stattfindenden Bilanzsizung erwartet man eine Divi« dendenreduktion um ca. 1—2 %.

Am Montanmarkt fielen Harpener mit einex Steigerung unt 24% auf, da die im Geschäftsbericht mitgeteilte anhaltende Absaßsteigerung eine Anregung gegeben hat. Andererseits waren Buderus um 114, Rheinstahl um % und Hoesh um 4 % ge- drüct. Chemische Papiere waren um ca, 4% ermäßiat, so Farben auf 16834 %. Conti Gummi zogen auf eine kleine Kauf- order um 2% an. Versorgungswerte konnten sich meist leiht befestigen, so u. a. die aus\chl. Dividende gehandelten Schles. Gas um 0,30 %. Sonst sind noch am Automarckt BMW mit einer Erholung um 1, ferner Metallgesellshaft und Reichsbankanteile mit je + 1% sowie Dortmunder Union mit + 814 % (Umsatz 12 000 RM) hervorzuheben.

Fm Vevlauf blieb die Lage an den Aktienmärkten ziemlih unsicher. Fusbesondere Kaliaktien gaben erneut weiter nach, #o Salzdetfurth gegen den Anfang um 3, Aschersleben um 1/4 und Westeregeln um 1%.

Feste Tendenz hatten dagegen Aschaffenburger, die auf die gemeldete Dividendenverdopplung den Anfangskurs um 2% % Uberschritten. Montanwerte konnten sih ebenfalls etwas befestigen, so Laurahütte um s und Mansfeld um 4 %.

Gegen Börsenschluß konnten sich auf einigen Marktgobietert Erholungen durchjeßen, die dex Gesamttendenz freundlichen Charakter verlichen. Umsäße größeren Umfangs kamen allerdings nicht zustande.

Am Einheitsmarkt waren Bankaktien zum Teil angeboten, \o Commerzbank und DD-Bank“ (je 4 %). Andererseits konnten Adca, obwohl sie für das abgelaufene Geschäftsjahr wieder divi=4 dendenlos bleiben, um 4 % anziehen. Von Hyp.-Banken fielen Bayer. Hyp. mit einer Ermäßigung um 14 und Meininger Hyp. mit 24 % auf. Bei den Jndustriepapieren blieben die Schswan«a fungen eng begrenzt. Zu erwähnen sind Stettiner Elektrizitäts- werke, bei denen heute die H.-V. stattfand, mit + 3, Stettiner Portland Zement und Basalt mit je +214 und Lindes Eis mit E E de Dortmunder Ritter mit 2 und Natron Zellstoff mit 214 %.

Am variablen Rentenmarkt kamen größere Veränderungen nicht zustande. Altbesiß notierten unv. 124,90, Umschuldung unv. 93,60. Von Reichsschuldbuhforderungen waren die mittleren Falligkeiten 4 s{chwächer, während späte den gleichen Prozentbruch- teil gewannen. Auch Wiederaufbauzuschläge wurden ca. 4 % höher bewertet.

Am Kassarentenmarkt herrschte ein freundliher Grundton. Verschiedene Pfandbriefserien mußten wieder zugeteilt tverden, Kursmäßige Veründerungen Hielleu sich vabei aber in beshetoenemw Grenzen. Erwähnenswert sind Hann. Boden, die in allen Serien um 4 % anzogen.

Stadtanleihen waren eher artgehoten. 26er Essen verloren 54 Dresden und Bonn je 4 %. Defosama IIl ging erneut um 7s A 99 % zurück. Von Provinzanleihen gewannen 28er Nieders- chlesien 4 %, Hamburger Altbesiß 4 %. Dagegen gaben Hbg.s

eubesiy um über 4 % nach. Bei den Fndustricobligationen notierten Mittelstaßl und Mont Cenis je !4 % höher, während Fahlberg-List im selben Ausmaß nachgaben.

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurde das engl. Pfund mit 12,31 (12,3014), der Dollar mit unv. 2,49, dex Gulden mit 136,53 (136,59), der France mit 11,144 (11,10) und dex Franken mit 57,06 (57,03) festgeseßt.

Am Geldmarkt trat infolge des bevorstehenden Ultimo eine e Verteuerung ein. Blanko-Tagesgeld erforderte 214 bis A %.

Abschluß der Vortragsreiße „Sehtechnit“® der DLTG.

Fn der vom Außeninstitut der Technischen Hochschule, Berlin, in Gemeinschaft mit der Deutschen Lichttehnishen Gesellschaft E. V. (DLTG) Gau Nord-Mitte veranstalteten Vortragsreihe „Sehtechnik“ behandelte der abschließende dritte Vortrag von Ober-Jng. L. Schneider, DLTG Berlin, „Das Licht beim Sehen“. Unser Auge hat die Fahigkeit, die Gegenstände unserer Umwelt deutlich, mühelos und rasch wahrnehmen zu können, je- doch nur bei richtiger Ausgestaltung der Beleuchtung. Die physi- falische S ovanälepina dieses Wahrnehmungsvorganges sind die Kontraste, welche alle zu beobahtenden Gegenstände auf sich selbst und mit ihrer Umgebung bilden. Eide fr keit, Formenempsfindlihkeit und Wahrnehmungsge chivindigkeit sind die Grundteile, die diesen physiologischen Vorgang bestimmen, und die Auflösung des Wahrnehmungsvorganges in diese drei Grund»- elemente ermögliht es uns, den Zusammenhang zwischen dem Wahrnehmungsvermögen unseres Auges und den Leuchtdichte- kontrasten, die die Dinge um uns bilden, zu untersuchen. er Leuchtdichtekontrast, seine Größe, scine Form, sein Verhältnis zu den Leuchtdichten des übrigen Gesichtsfeldes und die Kontrast- She bilden den wichtigsten physikalishen Baunstein unseres Sehens.

An Hand von Beispielen aus dem täglihen Leben untersuchte der Vortragende die Natur dieser Kontraste, um daraus die Mittel herzuleiten, einmal die Kontraste zu erhöhen und zum anderen die Fähigkeit des Auges, die Kontraste rihtig wahrzunehmen, zu steigern. Zum Schluß wies er Wege, wie insbesondere solche Arbeiten, die große Anforderungen an die Leistungsfähigkeit des Auges stellen, ausgestaltet werden können derart, daß unser Auge unter günstigsten Bedingungen arbeiten kann. Auch er verwies auf das Gebiet der Verkehrsbeleuchtung, auf dem all diese Ueber- legungen mit Erfolg zur weiteren Ausgestaltung und Verbesserung der Verkehrsbedingungen durch gutes Licht und damit gute Sicht angewendet werden können.

Die Zinn-Bergwerksproduktion der Welt.

Die Zinn-Bergwerksproduktion der Welt stellte sich nah Bes rechnungen der Metallgesellshaft A.-G. im März 1997 auf 17 613 metr. | gegen 13986 metr. t im Februar 1937. Davon entfielen auf Asien 12 947 (9949), auf Afrika 1641 (1581), auf Amerika 2475 (1906), auf Australien 300 (300) und auf Europa 250 (250) metr. t. Die Produktion im Tagesdurchschnitt A e im März 1937 auf 568 gegen 500 metrx. t im Februar 1937. Wie üblich, ist bei den genannten Ziffern wieder zu beachten, daß diese teilweise auf Schähungen beruhen.

‘Nr. 12/37 D. St. Ue. St. vom 29, Fanuar- 1937 hierüber er-

Neichs8- und Staatsanzeiger ..r. 97 vom 29, April 1937. S. 3

Devisenbewirtschaftung.

Errichtung von Fnlandskonten im Warenver?ehr mit

USU. und den zollrehtlich gleichgestellten Gebieten, Zusammenfassung der Bestimmungen.

Durch Devisenrunderlaß Nr. 58/37 D. St. Ue. St. vom

96. April 1937 werden die Bestimmungen über die Errichtung

von JFulandskonten im Warenverkehr mit USA. und den gzoll-

rechtlih gleichgestellten Gebieten, Alaska, Hawai und Porto Rico

unter Aufhebung der bisher in den vertraulichen allgemeinen Erlassen Nr. 4/37 D. St. Ue. St. vom 8. Fanuar 1937 und

gangenen Bestimmungen zusammengefaßt.

Dem Runderlaß ist eine Liste über die zum Verfahren des Waärenaustaushs über Jnlandskonten im Warenverkehx mit USA. jugeläfsenei amerikanischen Baumtwollfirmen sowie eine Liste der Waren beigegeben, die- bei- der Ausfuhr zur Bezahlung aus Jnlandskonten im Warenverkehr mit USA. zugelassen sind.

Fnlandskonten werden künftig nur noch zugunsten ameri- fanischer Fmportfirmen (Fmporte aus Daitticiland nach USA.) genehmigt. Die Führung mehrerer Fulandskonten zugunsten einer Kontoinhaberin bei verschiedenen Zweigstellen einer inlän- dishen Devisenbank oder bei verschiedenen inländishen Devisen- banken wird nicht genehmigt. ei Stellung des Antrages auf Errichtung eines Fnlandskontos hat der Antragsteller zu bestäti- gen, daß weitere JFnlandskonten zugunsten der Kontoinhaberin bisher niht beantragt oder genehmigt wurden. Die betreffende amerikanishe JFmportfirma muß im Fulande durch eine deutsche Exportfirma oder eine deutsche Devisenbank vertreten sein. Ein bestimmter Mindestumsaß wird für das Fnlandskonto nicht ge-

fordert. Amerikanishen Firmen, die als unzuverlässig anzusehen sind, kann die Errichtung eines Jnlandskontos nicht genehmigt

werden. Die Genehmigungen sind jeweils bis zum Ende des laufenden Kalenderhalbjahres zu befristen. Einzahlungen auf das Fnlandskonuto dürfen nur eits für von der Kontoinhaberin aus USA. eingeführte Baumwolle oder Linters oder Baumwvoll- abfälle zu dem regulären deutshen Marktpreis. Die Baumwolle oder Linters oder Baumivollabfälle dürfen nur von einer der zum Verfahren zugelassenen Baumwollfirmen und zwar für allé Geschäfte von der gleihen Firma bezogen werden. Ein- zahlungen bedürfen in jedem einzelnen Falle einer Devisen- besheinigung der zuständigen Ueberwachungsstelle. Der Höchst- betrag, bis zu dem monatlih Devisenbescheinigungen erteilt wer- den Sirfen ist nah dem voraussichtlihen monatlihen Umsaß [sg segen Auszahlungen aus dem Fnlandskonto dürfen nur üx die in einer Liste aufgeführten deutshen Waren geleistet werden, die von der Kontoinhaberin für eigene Rechnung bei deutshen Firmen bestellt und von diesen an die Kontoinhaberin nach USA. geliefert werden, ohne Lene darauf, ob die Be- stellungen nah der Art der Ware sih im Rahmen des Geschäfts- betriebes des Kontoinhabers halten. Jede Weitergabe der auf dem FJnlandskonto U es Reichsmarkbeträge an andere Warenbesteller ist unzulässig. Das Eee gilt für Geschäfte, die der Kontoinhaber lediglih als „Strohmann® für andere Besteller mit Hilfe von Proformarechnungen und dergleichen abschließt. Lieferungen deutscher Waren, die auf Bestellung einer in einemdritten Lande an}ässigen Firma erogen, können aus dem Konto nicht bezahlt werden. Die E ank hat sich vor jeder Aus- ¿uns aus dem Konto eine Erklärung des deutshen Ausführers eibringen zu lassen, daß die ausgeführte Ware auf der erwähnten Liste verzeichnet ist. Auszahlungen aus dem Konto dürfen nur für \solhe Ausfuhrgeschäfte geleistet werden, bei denen bereits in dem Kaufvertrag oder in der Auftragserteilung des amerikanischen Bestellers die Zahlung aus {Fnlandskonto ausdrücklich zur Be- dingung gemacht worden ist. Als Stichtag für die den Auszah- lungen zugrunde liegenden Ausfuhraufträge gilt der Tag des Ein-

i

telle. Bei den Ausfuhrwaren muß es sich um deutsche Waren, . h. um solche Erzeugnisse handeln, die entweder in Deutschland die leßte wirtshaftlich gerechtfertigte oder eine wesentliche Ver- änderung ihrer Beschaffenheit bewirkende Bearbeitung erfahren haben. Der Verkauf der deutschen Waren nah USA. hat zu normalen Fnlandspreisen zu erfolgen, d. h. zu Preisen, bei denen die Lieferfirma ihr Auskommen findet. Die deutsche Exportfirma

stelle. des Antrages auf Errichtung des Kontos bei der Devisents

: hat Abschrift der Rehnung der zuständigen Prüfungsstelle zu

übersenden. Auszahlungen sind ferner für besondere im Fnland entstandene Nebenkosten der Ausfuhr mit Ausnahme von See- frahten zulässig; Auszahlungen für Seefrachten sind unabhängig davon unzulässig, ob es sih um Seefrachten ausländischer oder in- ländischer Reedereien handelt oder ob die Seefrachten in einem einheitlichen Cif-Kaufpreis enthalten sind oder niht; bei einem Cif-Kaufpreis ist also in jedem Falle nur eine Auszahlung des um die Secsrachten gekürzten Betrages zulässig. Auszahlungen für allgemeine Nebenkosten des Warenverkehrs mit USA. und Ér Nebenkosten des Transitverkehrs sind unzulässig. Kontoinhaber, die vor Ablauf der Gültigkeitsdauer der Genehmigung im Rahmen der festgeseßten monatlihen Höchstbeträge Exportgeschäfte abge- {lossen haben, können mit einer Abwi&cklung des Ausfuhrgeschäftes und des ihm gegenüberstehenden Einfuh:geschäftes über das Fn- landsfonto im folgenden Halbjahr rechnen. Zu Lasten der Fn- landsfonten dürfen nur Forderungen bezahlt werden, die nicht in Devisen bevorshußt sind. Bei Fremdwährungsforderungen ist dem inländishen Zahlungsempfänger zu eröffnen, daß er im Falle der Annahme der Zahlung aus dem Fnlandskonto auf Erteilung einer Genehmigung zum Erwerb oder zur Verfügung über Devisen wecks Abdeckung einer Bevorshussung nicht rechnen kann. Ver- ainoen über die auf dem Fnlandsfonto befindlichen Guthaben sind nux im Wege unmittelbarer Ueberweisung zugunsten in- ländisher Empfangsberechtigter zulässig; andere Verfügungen, insbesondere Scheckziehungen, sind verboten.

Ergebnisse der Tabaksteuerstatistik für das erste Rechnungshalbjahr 1936 (April bis September 1936)

8 3 der Bestimmungen über die Tabakstatistik. Vorläufige Ergebnisse.

I. NaHweis liber die Verarbeitung von Rohstoffen und die in den freien Verkehr verbrachten Tabaterzeugnifse für das 1. Nehnungs8halbsahr 1936

Tabakverarbeiter, die gearbeitet haben!)

Von den Tabakverarbeitern verarbeitete Mengen an

Von den Tabakvperarbeitern wurden

Rohtabak sonstigen

Mohstoffen Rippen, tengeln, Abfällen)

Tabaks halb- erzeugnissen

in- ländischem

aus- ländisßem

Zahl kg kg kg kg

unversteuert an Angestellte und Arbeiter abgegeben (S 8 Abs. 2 .St.G.)

Stü

in das Ausland ausgeführt {(unversteuert)

Stü

Tabak- S ersaßstoffen versteuert 2)

kg Stü

8 597 597

Sigairenbersteller » « Zigaettenhersteller « « Kautabakherfteller «

Pfeifentabakhersteller- « Fein\chnitthersteller SHnupftabathersteller

Sonstige Tabatverarbeiter ?) « « « +

Nohstoffmenge im 1. Nehnungshalbjahr 1936 « « » «5

6839 176 69

1924 252 (i 245

16 023 807 21 713 789 421 307

1411 242 2524 173

36 206 2 274 020

ö 595 078 225 430 7 941

1 262 884 8 675 167 102 027 760 851

469 839 384 16 574

4921 804 683 906 257 052 662 066

101 2 11 383

67 873 6 497 140 074 187 478

E _—-

6 151 13 084 1 963 713

44 404 544

11 629 378

6911 625

615 184 |

21 916

4 080 883 222 19 805 407 957 84 352 098

kg

8 421 760

7 690 150 843 396

21 474 998 26 013 930 84 995

kg 2 504 4741 301

58 590 708

213 432 kg

649

56 290

808

1) Betriebe, die mehrere Arten von Tabakerzeugnissen hergestellt haben, sind hier für jeden Herstellungszweig besonders gezählt. Da au Doppelanshreibungen beim Robstoffverbrauch stattfinden, darf

aus den verschiedenen Nohstoff\palten keine Quersumrmne gebildet werden. *)

Tabakverarbeiter, die nur Halberzeugnisse herstellen oder die hergestellten Erzeugnisse lediglich an andere Verarbeiter zur ver=

faufäfertigen Zurichtung abgeben, und Verarbeiter, die- neben -der Herstellung von Halberzeugnissen oder ohne eine solche Tabakerzeugnisse sowohl in Endberstellung erzeugen als auch zur verkaufsfertigen“ Zurichtung

an andere Verarbeiter abgeben. §) Davon: 225 135 kg Feinschnitt zum Kauen, 692 463 kg Rolltabak (Strangt

7 456 987 kg Steuerbegüustigter Feinshnitt und 36 541 kg jonstiger Feinschnitt.

Zigarren,

abak) und 7 504 162 kg sonstiger Pfeifentabak. #4) Davon 197 022 kg Schwarzer Krau}jer,

Nachrichtlich: An Zigarettenhüllen (Hülsen oder Blättchen) wurden von 14 Herstellern 1 795 570 000 Stück versteuert. Aus dem Zollauskland sind eingeführt und versteuert worden: 81506 Stück 66 059 Stück Zigaretten, 35 Stück Kautabak, 12511 788 Stück Zigarettenhüllen (Hülsen oder- Blättchen), 94 kg Feinshnitt, 177 588 kg Pfeifentabak und 7 kg Schnupftabak.

11. Tabakverarbeitende Betriebe, gegliedert nach der Art (Sinheitsbetriebe, gemischte Betriebe, sonstige Betriebe) für das 1.NechnungShalbjahr 1935

Art der tabakverarbeitenden Betriebe

__ Zahl der am 30. Sept. 1936 an- gemeldeten Betriebe

Davon (Spalte 2) haben am

Zahl der

die in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1936

Betriebe,

Von den Betrieben (Spalte 3a) arbeiteten im Laufe des Nechnungshalbjahrs mit

Zahl der am 30. September 1936 beschäftigten

a) tauf-

Stichtag geruht

gearbeitet haben

feinem |1 bis 10

Arbeiter

völlig geruht haben

Arbeitern

11 bis 20 Arbeitern

21 bts 50 Arbeitern

51 bis 100 Arbeitern

101 bis 200 Arbeitern

_män- b) nischen und| g ,„¿; tehnishen Vetriebs- An- arbeiter gestellten

501 bis 1000 Arbeitern

über 10009

Arbeitern

201 bis 500

Arbeitern

Heim-

c) | arbeiter

1

2

2a

3a

3b 6

7

9 10 11 12 B

O

Hersteller nur einer Gattung von Tabakerzeugnissen (Einheits-

betriebe): Zigarrenhersteller i i Zigarettenhersteller. « « Feinschnittherstcüler « « Pfeitentabakhersteller « Kautabakhersteller . « Schnupstabakhe1 steller -

Summe « e -

Her steller mehrerer Gattungen von Tabakerzeugnissen (gemischte Betriebe):

De und Pfeifentabakhersteller . . igarren-, Fein}chnitt- ‘und Pfeifentabak-

hersteller

Zigarren-, Feinschnitt-, Pfeifen- und Kau- tabakhersteller .

L und Pfeifentabakhersteller O Pfeifen- und Kautabakher-

eller

Sonstige gemischte Betriebe. « « « E

Summe « - « Sonstige Betriebe Gesamtsumme - « «

69587 | 12237 11 863 8 95

118

1 073 87

2 290 135

17 165

12 137

1 903 126

16 146

12 106

13 80 b9

1 2 4 29 43 73

1 7 34 27 42

110

6

B i

L ¿11 ki

10

82 823 |

24 969 3 9566

3 882 1 649

1411

4 602 110

2756 216

902 23

2 309

917 1102 895 36 9 28

87 9

47 89

6 590 892

40 071 11 S1

39 19

8 366

1 908

6 699

1976 3578 2189

195 |

258

184

103 134 845 | 19727

I Nachweis der Tabakhändler und Tabatwarenhändler nacch dem Stande vom 30. September 193657

Ila. Tabakhändler

Zahl

=

ITT b,

Tabakwarenhändler R

gestellten

b) Arbeiter

Zahl der beschäftigten a) kaufmännischen An-

Darunter (Spalte D Vorratsverzoller (8 50 Abs. 1

Zahl der Personen,

die den Tabakwarenhandel

Tabst. AB.)

l

3a

3h

4

aus-

{ließli

im Nebenberuf

Händler mit ausländischem Tabak und ausländi)chen Halberzeugnissen . . .

Händler mit ausländi|chem und inlän- dischem Tabak und dgl. Halberzeugnissen

Vainter, aus1chließlich mit inländischem U E A

Zusammen

Berlin, den 28. April 1937.

965 167 80

236

betreiben

Zahl der von den Händlern (Spalte 1) beschäftigten

a) kaufmännischen An-

gestellten

b) Arbeiter

Von den Händlern im Nebenberuf (Spalte 2) waren

Gast- und Schanktwirte, Hotel-, Kaffee- hausbesitzer u. dal.

Trinks hballen- besißer

Lebens- mittel-

Friseure händler

|

2

A

m

3b 4 H S | 7

812

93 161

587 343

1840 948 748 96 101 | 274 091

Statistisches Reichsamt.