1921 / 146 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 25 Jun 1921 18:00:01 GMT) scan diff

Zeit vom 21. bis 27. August 1921 stattfindende Reichsaus-

stellung für Kolonialwaren und Lebensmittel. Berlin, den 17. Juni 1921,

Der Reichsminister der Justiz. M Dr. Joësl. i

Bekanntmachung,

betreffend den Shuß von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf der Leipziger Herbstmesse 1921.

Vom 17. Jumi 1921.

Der durh das Gesez vom 18. Mär; 1904 (RGBl. S. 141) vorgesehene Schuß von Erfindungen, Mustern und eit vom

Warenzeichen tritt ein für die in Leipzig in der 28. August bis 3. September 1921 stattfindende Herbstmesse. Berlin, den 17. Juni 1921. Der Reichsminister der Justiz. s O E NORL,

Bekanntmachung über die Einfuhr von Holz. Vom 17. Mai 1921.

Auf Grund des § 4 Abs. 3 der Verordnung über die der Einfuhr vom 16. Januar 1917 (RGBl.

Regelung S, 41) / 22, März 1920 (RGBl. S. 334) wird verordnet:

l

Ohne die nah §1 der Verordnung über die Negelung der Einfuhr

vom 16. Januar 1917 (RGBL. S. 41)/22, März 1920 (NGNB|. S, 334 vorgeschriebene Bewilligung wird die Einfuhr R für: n

Einfuhrnummer des Statistischen

Warenverzeichnisses

Erikaholz (Bruyvereholz) unbearbeitet oder in ge\{nittenen Cle E E 77a

Zedernholz (auch Bleistiftholz): unbearbeitet oder ledialt Ster A E n E ai in der Bing: ridtung gesägt oder in anderer Weise y

nt arde ie S E s holz von Buchsbhaum, Ebenholz, Mahagoni, Poli- \sander, Tiek-, Pocholz; unbearbeitet oder lediglich in der Querrichtung mit der Art oder Säge bearbeitet ; in der Uingsrichtung beschlagen oder anderweit mit der Art vorgearbeitet oder zerkleinert (nit in an- derer Weise vorgerichtet, niht gehobelt). . .

Eisenbahnschwellen mit der Axt bearbeitet, au auf nit mehr als einer Längsfeite gefägt, nicht gehobelt, nicht gedämpft, nit getränkt (imprägniert), oder sonst auf chemishe Weise behandelt: aus hartem und aus

ges Hol C L 4 A

)olz zur Herstellung von mechanisch bereitetem Holz- stoffe (Holzmasse, -[{lifff) oder von chemisch E aba epa nt, (QOPoN, 4 L eue über 1,20 m ‘ang und nit über 24 cm am s{chwächeren Ende stark 86

Brennholz (Schicht- [Klafter-,] Stockholz, Reisig [au

‘n Bündeln], Späne [Abfallspäne] und andere nur ? Brennholz verwertbare Holzabfälle, Wurzeln) , aus 87b L D 4; es Bekanntmachung tritt mit dem Tage der Verkündung in

Berlin, den 17. Mai 1991.

Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft. Dr. Hermes.

Ee M I E

Bekanntmachung

zu der Verordnung über die Verwertun v Speiseresten und Küchenabf ällen. E

Vom 24. Juni 1921.

Auf Grund des Artikels 11 der Verordnung üb i Verwertung von Speiseresten und Küchenabfällen A 8. gt nuar 1919 (RGBl. S. 17) wird bestimmt:

Die in Artikel T Nr. 1 der Verordnung über die von Speiseresten und Küchenabfällen vom 8. Fanuar 1920 Perperiuns Aenderung der Verordnung über die Verwertung von Speiseresten und Küchenabfällen vom 26. Funi 1916 (NGBL. S. 593) tritt für den ereus e Vera unghegtete der Stadt Berlin: oar ottendurg, Spandau, VBerlin-Stegliß, Berlin-Tempelhof Berlin-Treptow, Berlin-Weißenfee, Berlin- / Rein ßenfee, Berlin-Pankow, Berlin- am 1. Juli 1921 tin Kraft.

Berlin, den 24. Juni 1921. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft,

D. V. Dr, HuBsb,

78a u. b.

79 a—d

-80b u. c

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 2 Abs, 2 der Verordnuna i futter vom 8, April 1920 (NGBl, S. d i 21. Juni 1921 J.-Nr. V/3 M 8648 die Herstellung folgender Mischungen genehmigt worden:

1

Bezeichnung : Gewürzter foblenfaur ? i 1D er Futterfalk M : Emanuel“, F [k Marke „Max

Nährstoffgehalt: 95,44 %/ kohlensaurer Kalk Handelsübliche Bezeichnung der Gemengteltee Kohlensaurer Kalk, ;

Fenchel. B 2 A: Gewürzter phosphorsaurer Fut nz „Marx Emanuel“. Futterkalk Marke Näbhrftoffgehalt: 34,96 0% Gef. Phosphorsäure (Citratlösl. Phos-

i phorsf. 29,96 9/6), Handel sbliGße Bezeichnung der Gen ateile: Phosphorsaurer Kalk, L Fenchel. dau gie es Herstellers: Fa. A. Ostermaier in München, Promenade-

Berlin, den 21. Juni 1921,

Der Reichsminister für Ernährung und Landwi ov. A. Dv. Stang. E

Vekanntmachung.

Uuf Grund des 8 2 Abs, 2 der Verord i - futier vom 8. April 1920 (NGBl. S. 491) Un d D 1921 3,-Nr. V/8 M. 8851 bie Herstellung folgender Mischung genehmigt worden: j

Bezeichnung: Gewürzter fohlensaurer

L Suleero!

M 77 Z 0‘ i

“iadrstoffgebalt; 93/9 koblensgurer Kalk, 99/6 Fenchel,

49/0 Kochjalz.

Futterkalk Marke

)

Handelsübliche Bezesvung der Gemengteile: Kohlensaurer Futterkalk, Fenhel, Kochsalz. Name des Herstellers: Apotheker Ernst Piontek in Niedernau i, Württbg. Berlin, den 21. Juni 1921. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft. J. A: Dr. Sans.

Bekanntmachung,

betreffend Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den Fnhaber.

Der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank in München wurde die Genehmigung erteilt, innerhalb der geseßlihen und saßzungsmäßigen Umlaufsgrenze nachstehende, auf den Jnhaber lautende Schuldverschreibungen in den Verkehr zu bringen:

a) 10 Millionen Mark 4®%ige verlosbare, seitens der Bank vierteljährig kündbare und zum Nennwerte im Wege der Verlosung rückzahlbare Hypothekenpfandbriefe, nämlich:

Mb 2000 Stücke zu 2000 4 Lit, E Nr. 190001—192000 = 4 000 000, 6000 Stücke zu 1000.4 Lit. F Nr. 399001 —405000 = 6 000 000, 8000 Stüde, zusammen . . 10 000 000,

b) 35 Millionen Mark 4 °/%ige unverlosbare, seitens der Bank vierteljährig kündbare, jedoch in den ersten zehn Jahren vom Ausstellungstage an seitens der Bank nicht rückzahlbare Hypothekenpfandbriefe, nämlich:

900 Stücke zu 10 000 4 Lit. NN Nr. 1001— 1500 = 5 000 000, 1 000 Stücke zu 5 000 Lit. &G Nr. 15601— 16600 = ÿ 000 000, 6 000 Stücke zu 2000 „, Ut. F Nr. 75001— 81000 == 12 000 000 13 000 Stücke zu 1 000 , Lit. JF Nr. 159001 —172000 = 13 000 000' 20500 Stüde, zusammen . , ch 35 000 000' München, den 22. Juni 1921. Bayerisches Staatsministerium für Handel, Jndustrie und Gewerbe. J. A,: Dr. Lindner.

Preuf:en. Ministerium für Handel und Gewerbe.

Bei der Bergakademie in Clausthal ist der ordentliche Zrgjesor Dr, Valentiner für die Amtszeit 1921/23 zum ektor gewählt worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen i und Forsten.

Als Negierungs- und Bauräte planmäßig angestellt worden

sind die Negierungsbaumeister Shumacher beim Wasserbau-

amte in Fürstenwalde, Huch beim Wosserbauamte in Harburg,

G e d i a Wasserbauamte in Husum und Dr.-Jng. Nakonz eurlaubt).

Ministerium für Wissenschaft, Kun i h

‘Bum Rektor der Technischen Hochschule in Hannover die Amtszeit vom 1. Juli 1921 M Stat 1923 n e a der ordentliche Professor Dr. Müller ernannt worden. Die Wahl des Direktors Werner vom V. Lyzeum in Berlin-Wilmersdorf zum Direktor der Goetheshule (Real: gymnasium nebst Oberrealschule) in Berlin-Wilmersdorf ist durch das preußische Staatsministerium bestätigt worden.

BelklanntmaGunag, Das am 27. Mai 1921 gegen 1. den Kaufmann Karl Wein- gart n Charlottenburg, Waitstraße 10, 2, den Kellner 4 E L M L E Ae 4 n, „Brimmstraße 7, erlassene : erbot mit Gegenständen des tägli A STN TIA glichen Bedarfs habe Berlin, den 21. Funi 1921.

Der Polizeipräsident. Abteilung W. F. V.: Froitheim.

BLTLannlmahunaga,

Dem Handlungsgehilfen Hermann Balser

22, März 1873 in Gießen, wohnhaft in Fraue gp M, Neue Slesingerstraße Nr, 10, habe ich den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs insbesondere Nahrungs und Futtermitteln aller Art, ferner

) aturerzeugnissen, s

L g n, Heiz- und Leuchtstoffen Frankfurt a. M., den 20, Juni 1921,

Der Polizeipräsident. F. V.: Hamma her.

Bekanntmachung.

Das gegen den- Händler H. Steinke in Volkw erlassene da ndelsverbot vom 10. März 1921 —— pz rag k wird hiermit aufgehoben.

Soltau, den 21. Juni 1921. Der Landrat. J. V.: Harder, Kreissekretär.

Bekanntmachung.

Helmut Ha ef ner, Handelsstraße 24, ist wegen Unzuverläfsi keit jeder Handel mit Gegenständen d ge Bedarfs untersagt worden. | S DOL BROIW E

Barmen, den 21. Junt 1921. Die Polizeiverwaltung. F. A.: Suermondt.

Bekanntmachung.

Dem Büädermeister Wilhelm Nihter i i Scenkendorfstraße 4, ist dur Urteil des Wucergeridits A A geriht IL. in Berlin , vom 1. Juni 1921 IL w. F, 169/1921 auf Grund der Bekanntmachung zur Sernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NGBL. S. 603) in Er fung 1000 b Fa E vom 27. November 1919

._ S. er Handel mit j zuverlässigkeit untersagt. E E e Berlin, den 14, Funi 1921.

Der Oberstaatsanwalt bei baid Landgericht IL. I. A.: Warlißg, Justioberselete

Zor!sehung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)

|

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Die vereinigten Ausschüsse des Neichsrats für inner Verwaltung, für Volkswirtschaft, für Haushalt und Rechnungs; wesen, für Rechtspflege und für Durchführung des Friedens- vertrags hielten heute eine Sißung.

Die deutshe Regierung hat der Botschafter- rouferens laut Meldung des „Wolsfschen Telegraphenbüros“ nachstehende Note übermittelt, die auch den Regierungen in London, Paris und Rom übergeben worden ist:

Die deutsche Regierung beehrt fich, anbei eine Zufammenstellung von Nachrichten zu übergeben, durch die erwiesen wird, daß die polnische Armee den Aufstand inDberschlesien mit allen Mitteln unterstüßt. Bei dem Umfang, den diese Unterstüßung angenommen hat, ist nit daran zu zweifeln, daß die Vorgänge auch in den nichtmilitärischen amtlichen Kreisen Polens bekannt find. L

Aussagen von polnischen Gefangenen und Ueberläufern zum Teil aufgenommen ‘von Major Greasy, „Liason Officer with the German Fighting Organisatien“ in Kreuzburg sowie amtliche, Gefallenen abgenommene Papiere haben das forgfältigst nachgeprüfte Material der Anlagen geliefert. Daraus ergibt fi das zielbewußte Streben der polnischen militärischen Dienststellen, in jeder Weise die polnische Aufstandsbewegung zn fördern, gleichzeitig aber auch diese dem Völkerreht widersprechende und den Erklärungen der polnischen Regierung. entgegengesetzte Tätigkeit nah Möglichkeit zu ver\chleiern,

Bisher konnte die Teilnahme von Angehörigen nachstehender polnischer Truppenteile am Aufstand einwandfrei festgestellt werden: Sollbataillon 5 (früher Etappenbatl. 4/ITT), Inf.-Negt. 27, Inf, Negt. 58, Inf.-Negt. 73, Inf.-Regt. 155, Nadio-telegraphisches Bail, 23. Telegrapheu-Abt., Ul.-Regt. 15. Gefangene sagen aus, daß au geschlossene polnishe Truppenteile nach Ober- 1hlesien gesandt wurden, von denen das IL. Batl. Juf. Regt. 27 und eine Esk. des Ul.-NRegts. 15 genannt werden.

Ferner ist festgestellt, daß in den polnischen Truppenteilen Vor- zesezte ihre Untergebenen zur Meldung nach Oberschlesien aufge-

ordert und sich nicht gesheut haben, den Befehl zum Abmarsch ge- shlossener Einheiten nah Oberschlesien zu geben, wenn -die Zahl der Freiwilligen den Erwartungen nicht entsprach. Leute, die sich frei: willig na Oberschlesien melden, entfernen sich mit Wissen ihrer Vorgesetzten von der Truppe oder erhalten unbefristeten Urlaub. Beim Generalfommando in P osen empfangen solche Lute Zivilkleidung, Geld, falsche Papiere und Marschbefehle. Die Ange- hörigen der polnischen Armee müssen, soweit sie nicht von der Militärverwaltung in Zivil eingekleidet sind, die polnischen militäri- schen Abzeichen von der Bekleidung entfernen, i

Das Ueberschreiten der Grenze nah Oberschlesien vollzieht sh für einzelne Leute, ges{chlossen eingeseßte Truppenteile und für den Nachschub noch immer ohne jede Schwierigkeit, obwohl na der Erklärung der polnischen Negierung » Aa 0A den alliierten Regierungen die Grenze völlig gesperrt sein {o . Besonders muß hierbei auf die Tat- fache hingewiesen werden, daß nah Aussage eines Angehörigen der 23. polnischen Telegraphenabteilung eine für militärische Zwecke neu angelegte unterirdische Fern sprever dung von Sosnowice nh dem oberschlesischen Gebiet hinüber besteht, (Anl. 7.) ;

Auf Grund dieser einwandfrei erwiesenen Tatsachen erhebt die deutsheNegierung erneut nahdrücklichst Einspruch gegen die Unterstüßung des polnischen Aufstandes inDberschlesien dur Dienststellen und Angehörige der polnishen Armee. Sie ersucht dringend, daß die alliierten Regierungen nunmehr durch geeignete Maßnahmen die endgültige Sperrung der oberschlesisch-polnischen Grenze siherstellen und damit dem vorstehend gefchilderten Ueber- tritt poluisher Soldaten und Truppenteile sowie dem Nachshub über

f ‘die Grenze ein Ende bereiten.

Gleichzeitig darf sie erwarten, daß seitens der alliierten Ne- gierungen der polnischen Negierung nachdrücklichst und wirksam jede fernere, wenn auch nur vershleierte Unterstüßung des Aufstandes in Dberschlefien untersagt wird.

Der Note find eine Reihe von Anlagen beigefügt, die den hlüssigen Beweis für die Behauptungen der deutschen Re- gierung, liefern.

ezn diesen Tagen ist unter Beteiligung von Vertretern der Jndu. strie, des Handwerks, der zuständigen Neichs- und Landes- behörden und von Parlamentariern ein Reichskuratorium rür ‘Virtschaftlihkeit in Jndustrie und Handwerk gegründet worden. Seine Aufgabe is, wie „Wolffs Tele graphenbüro“ mitteilt, die bisher mehr oder weniger zer- splilterten, auf die Hebung der Wirtschaftlichkeit der industriellen und gewerblihen Produktion gerihteten Arbeiten zu- sammenzufassen und weiter auszugestalten. Demgemäß will es die Bestrebungen zur Steigerung der Produktion in bezug auf Qualität und Quantität und zur Herabminderung der tehnish unbegründeten Verluste an Stoff und Arbeit auf allen Gebieten des industriellen und gewerblichen Schaffens in Wissenschaft und Praxis zusammenfassen, gegen einander ausgleichen und in die Bahnen unmittelbarer Wirksamkeil leiten. Getragen vom Reichswirtschaftsministerium und von der Vereinigung der führenden technisch - wissenschaft ligen Körperschaften, % es berufen, das zu verwirb lichen, was in den Programmreden der Minister und Parteiführer, in der Tages- und Fachpresse immer wieder als ‘sahlihe Forderung unbestritten von rechts und links aufgestellt wird. Jm Hinblick auf unsere heutige wirischaftliche Lage und die in den kommenden Jahren an uns herantretenden ungeheuren Aufgaben und Anforderungen sollen in jedem Jn- dustrie- und Handwerkszweige diese Fragen bearbeitet werden. Eine Reihe namhafter technish - wissenschastliher Körper- schaften hat I in den Dienst des Neichskuratoriums gestellt, darunter der D Dat der deutshen Industrie, der Ausschuß für wirtschaftlihe Fertigung, die Betriebstech- nische Abteilung beim deutschen Verband technisch - wissen schaftlicher Vereine, die Arbeitsgemeinschaft deutscher Betriebs- ingenieure, die Arbeitsgemeinschaft für Technik in der Land- wirtschaft im Verein Deutscher Ingenieure, die deutsche Gesell: schaft für Metallkunde, die deutshe Gesellschaft für BVa1- ingenieurwesen, die Hauptstelle für Wärmewirtschaft, der eule I für technishes Schulwesen, die Jnstitute für rderung des Handwerks. nbe He e LIP Nele des Fe j@oFuratociuma be indel nch im Pause des Vereins Deutscher Jngenieure, Berlin NW, 7, Sommerstraße 4a. Ier Jng

__ Jn der Sigung des Unteraus\chusses „Asphalt- und Asphaltprodukte“ der A Abds Chemie wurde ein Antrag auf Abänderung, der Mindestpreise für Asphaltmastix einer paritätischen Kommission, die unter 9inzuziehung des stellvertretenden Reichsbevollmächtigten arbeitet, ¡berwiesen, Diess Kommission soll aus ür die Zukunft die jeweils zu beobachtenden Mindestpreise en gültig festsezen, Die Liste der als Herstellerwerke für Uphalt und Asphaltproduklte geltenden Firmen soll einer Nachprüfung unterzogen werdet, auf Grund deren ein endgültiges Verzeichnis der Erzeugerfirmei

(RARRRGA A GSRI 0A DATASE O S S C Gs A C R S R B

aufgestellt werden wird.

tlebersicht über die Finanzgebarung des Reichs.

E

Vom Vom 11. Junt 1. April 1921 bis | 1921 bis 20. Juni | 20. Juni 1921 1921 Tausend Mark O Sinns, ine Finanzverwaltung: T ern, Bille Abgaben, Gebühren 1 000 864| 10 432 043 (darunter Reichsnotopfer) . .. . s, (3 067 590) saivebende Schuld . + + « « « « « » «- 2 987 000| 13 864 473 Fundierte Suld . . «+ - O A cia i LEES Summe der Einnahme „1 3991 371| 24335 345 9 Au A bd K i emeine erwaltungsausgaben unter fenen nung der Einnabmen . , . 3 458 089| 16 280 035 [4 terte E s e L n —_— e menzinsen für die schwebende Schuld . 309 067 j 4 086 746 Equldenzinsen für die fundierte Schuld . 297 520

¿ 4 064 676] 20 366 781 Betrieb8verwaltungen.

v i8-Vost- und Telegraphenverwaltung : Sin 93 847

DNI Cd a ei i S Reichseisenbahnverwaltung : Zushuß 20 649

mithin Ablieferung . 73 198 Zuschuß . .| 3 968 973 Summe der Ausgabe . | 3 991 478! 24 335 754

dle schwebende Schuld betrug an dis- fontierten Schaßanweisungen am 10. Funi

A, 177 206 660 (s traten hinzu . 23 501 870 G gingen ab , . 20514 870

mithin zu . 2 987 000

ergibt. 180 193 660

*) Der Neichshauptkasse unmittelbar sind keine Beträge zugeführt vorden.

Vreußften.

Mie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, ist seit längerer geit bekannt, daß die Polen an der polnischen Grenze arke Truppenmassen angesammelt haben, um fie im gegebenen Augenblick in Oberschlesien zu verwenden. Bisher sind die beim Aufruhr in Oberschlesien ver- wendeten Kongreßpolen und Posener Polen an der Grenze in Zivil umgekleidet und auf diese Weise zu „Oberschlesiern“ gemacht worden, wodurch man die „spontane Erhebung“ herbei- geführt hat. Auf alle Fälle aber sind auch die nötigen militärischen Vorkehrungen für den Fall getroffen worden, daß Polen offiziell mit Waffengewalt in Oberschlesien eingreifen kann. Von durchaus zuverlässiger Seite liegen folgende genaue Angaben über die polnishen Truppenansammlungen an der Grenze vor: In Czenstochau liegt die 9. Kavalleriedivision (4500 Mann stark), eine Panzerfahrdivision, bestehend aus 4 Panzerlokomotiven und V Panzerwagen, im Dorfe Viersim, 2 km östlih Czenstochau, seht das 7. Artillerieregiment, in Neu-Bendzin (zwischen Dombrowa und der polnischen Grenze) steht ein Autopark von insgesamt 4000 Panzer-, Personen- und Lastautos, in Alt Yendzin steht ein Panzerzug und das 15. Kavallerieregiment, in Sosnovice liegt das 26. Jnfanterieregiment, ein Grenz- bataillon und das 8. Kavallerieregiment, 3 km östlih von Eosnovice die 7. Jnfanteriedivision. Bei Dziediz (nördlih von Viala bis südlih der oberschlesishen Grenze) und Schwarz- wasser stehen 4 Kavallerieregimenter und 2 Jnfanteriedivisionen,

Metern mem art

Jn Oppeln eingetroffenen Nachrichten zufolge hat si südli Kosel in der Nähe von Klein Nensa ein heftiger Zusammenstoß zwischen italienishen Truppen und polnishen Jnsurgenten ereignet. Einzelheiten fehlen noch.

Der Bund der oberschlesishen Beamtenschaft hat im 16. d. M. an die Junteralliierte Kommission folgende Eingabe gerichtet: A

Die im Bunde der oberschlesischen Beamtenschaft organisierte Beamtenschaft hat {ih am Tage der Verwaltungsübernahme Dber- [hlesiens, am 11. Februar 1920, in den Dienst der I. K. gestellt und arbeitet seitdem nah deren Anweisung in loyaler und treuer Ylichterfüllung. Dafür wurde die Wahrung des Geseßes, der Freiheit ind Gerechtigkeit in der feierlichen Bekanntmachung vom 11. Fe- bruar 1920 versprochen.

Seit dem s. Mai 1921 befindet sich die obers{lesische Beamten- haft des Aufruhrgebiets in einer unbeschreiblihen Lage. Die Beamten der unter dem unmittelbaren Befehl der I. K, stehenden tandjägerei sind aus ihren Dienstorten vertrieben, viele find bedroht, bershleppt, mißhandelt oder ermordet worden. Die Beamten der ebenfalls unmittelbar der J, unterstellten Spezialpolizei stehen gleichzeitig unter dem Kommando der polnischen Gendarmerie ind der F, d, ¿3 B. in den Gemeinden Laurahütte und Schoppiniß des Landkreises Kattowiß. Die Beamten müssen, soweit sie nicht vertrieben oder geflüchtet sind, nachdem sie ein polnisches Treugelöbnis haben unterschreiben müssen, ihre Dienste unter der Gewalt des polnischen Plaßkommandanten und der sogenannten Feldgendarmerie der Insurgenten versehen. Die Beamten der Eisen- ahn werden durch {were Peinigungen und Waffengewalt ge- jwungen, im Eisenbahnbetrieb der Aufrührer Dienste zu leisten, abei auch für den Transport von Munition, Waffen und Aufrührern tätig zu sein, also den Aufruhr geradezu zu interstüßen. Viele Lehrer wurden vertrieben und mißhandelt oder werden für abgesett erklärt, wenn sie sich nicht den Veisungen fügen, die polnische Landräte unter Ueberschreitung der ihnen von der Snteralliierten Kommission übertragenen Befugnisse erlassen. Versicherungen über Schonung des Lebens und der Habe haben \ich bet früheren Aufständen vielfach als leere Phrasen erwiesen. Den Beamten des Gerichts, der Post, der Finanzen und der unmittel- baren Staatsverwaltung ist die Ausübung ihrer Amtsbefugnisse A gänzlih unmöglich gemacht. Die Kommunalbeamten sind zwangsweise einer von den Insurgenten geschaffenen „Obersten Zivilverwaltung“ unter- stellt, Sie müssen Unterlagen für Rekrutierungsstammrollen beschaffen oder Stammrollen aufstellen, und werden dadurch zu landesverräte- tischen Handlungen genötigt. Jeßt sollen sie sogar bei einer Steuer- beränlagung im Interesse der Insurgenten mitwirken. Wilde Kreis- ausshüsse seßen sich an die Stelle der rehtmäßigen. Die Kreisheiräte inaßen \ich unter Ueberschreitung der ihnen von der Interalliierten Kommission übertragenen Befugnisse die Amtstätigkeit der Landräte an, erlassen eigenmächtig Verjügungen und Anweisungen an die Land- enieinden und Gutsbezirke, Die Postbeamten find gezwungen, unter

ruh geseßzliher Bestimmungen zu“ arbeiten. Eine Reihe von Post- beamien ‘i vershleppt und wird unter grausamen Peinigungen ge- fangen gehalten. Die sämtlichen Bergbeamten sind durh Androhungen chärfster Maßnahmen gezwungen, si einer von den Insurgenten ein- geriteten Qwangsverwaltung zu uuterstellen, Die Beamten, die unter diesen Verhältnissen ihr Ait noch ausüben, tun dies mit Aus- ahme einiger Abtrünniger nicht freiwillig oder aus Gleichgültigkeit,

| sondern gezwungen dur den ungeheuren Terror der bewaffneten, vor

feiner Grausamkeit zurücks{chreckenden Insurgenten. Ungeheuer ist thr Seelenkampf. Sie arbeiten als Sklaven der Gewalt, jeder Hand- lungsfreiheit und des Rechts der freien Meinungsäußerung beraubt, tief gebeugt durch die Shmach, von der Gnade und Willkür gewalt- tätiger Nebellen abhängig zu fein. | : i

Mehr als sechs Wochen warten wir vergeblih auf Hilfe und Erklösung; Erlösung aus den Abgründen beispiellosen Unrehts. Mit erstaunlicher Nuhbe, Langmut und Selbstbeherrschung hat die Beamten- {haft Oberschlesiens alle Drangsal und Nöte dieser {chreckvollen Zeit ertragen. Sie steht am Ende ihrer Kraft und hat wohl das Necht, mit der gesamten friedlihen Bevölkerung dieses unglüdlichen Landes von der Interalliierten Kommission zu fordern, daß nunmehr endlich in der Erfüllung der in der Bekanntmachung vom 11. Februar 1920 in feierliher Form gemahten Zusage Necht und Gesetz wiederher- gestellt und die Rechtsbrecher rücksichtslos und gnadelos bestraft werden.

Hessen.

Nach einer vorgestern dem hessischen Finanzministerium aus Berlin zugegangenen Nachricht hat laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ die Reichsregierung das vom hessischen Landtag genehmigte Besoldungsgesez auf Grund des Sperrgeseßes beanstandet.

Frankreich.

Die Reparationskommission hat sich mit einer Aenderung des Zahlungsverfahrens für die deutsche Neparations\chuld befaßt, die laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ darauf hinzielt, der deutschen Regierung die Verpflichtung zu erlassen, auch ihre späteren Zahlungen in amerikanishen Dollars zu liquidieren.

Schweiz.

Der Völkerbundsrat hat gestern seinen Beschluß in der Frage der Aalandsinseln bekanntgegeben. Er vertritt dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge die Auffassung, daß die Souveränität über die Jnseln Finnland zu- zusprechen sei, daß die Jnseln militärisch neutralisiert werden \ollen und daß der Bevölkerung gemäß dem Vorschlage des Berichterstatters Garantien zu gewähren seien. Jm Namen der s{chwedischen Regierung E ta Branting gegen diesen Beschluß, erklärte aber, sich dem Beschluß fügen zu wollen. Ferner erklärte er, Schweden werde an den Ver- handlungen teilnehmen, die unter den Auspizien des Völker- bundes zum Zwecke der Festseßung der Garantien beschlossen werden seln;

M Norwegen.

Die neue Regierung ist jeßt vom Stiftsamimann Blehr gebildet worden und ist eine bürgerliche Linksregierung. Sie ist nah einer Meldung des „Wolffschen Telegraphen- büros“ folgendermaßen zusammengeseßt: Regierungschef und A Blehr, Auswärtige Angelegenheiten Dr. Raestad,

irche und Unterricht Olsen-Nalum, Justiz O. Amundsen, Oeffentliche Arbeiten Mjelde, Handel Mowinckel, Soziale Fürsorge Oftedahl, Landwirtschaft und Proviantierung Five, Neichswehr Aavatsmark. Da neue Storthingwahlen in vier Monaten stattfinden, wird die Entscheidung über die neue Regierung dann getroffen werden.

TDschecho-Slowakei. :

Nach der gestrigen leßten Sißung der Minister- kfonferenz in Marienbad wurde eine gemeinsame Mitteilung p, in der es dem „Wolffshen Telegraphenbüro“ zufolge heißt, die Minister Dr. Benesch und Graf Banf fy seien zusammengetroffen, um durh persönliche Unterhaltung zur Lösung gewisser Schwierigkeiten beizutragen, die im Verlauf der Arbeiten der in Prag und Budapest tagenden Fach- lommissionen entstanden seien. Sie hätten sich über die Regelung eines Teiles dieser Fragen geeinigt. Die va der anderen Fragen wird teilweise von den Fachkommissionen au Grund neu ausgearbeiteter Entwürfe geschehen, teilweise einer neuen Zusammenkunft der Minister zufallen.

Griechenland.

Der Ministerrat hat dem „Daily Expreß“ zufolge den Wortlaut der Antwort des Königs an die Alliierten, die heute überreiht werden soll, gebilligt. Den griechischen Blättern zufolge wird die Antwort die Erklärung enthalten, daß die Regierung auf keinen Fall dem Abbruch oder einer Verschiebung der militärischen Aktionen gegen die türkischen Nationalisten zustimmen werde.

Asien.

Das persishe Parlament ist am 22. Juni vom Schah eröffnet worden. /

Lout Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ ige die Truppen der Nepublik des Fernen Ostens ie aus Kavallerieregimentern mit sechs Geschüßen bestehenden Truppen Baron Üngern-Sternbergs bei Troizkossawsk an der mongeliGarane din Grenze in die Flucht ge- \hlagen und ihnen fünf Geschüße abgenommen.

Kunst und Wissenschaft.

Die PraußisGe Akademie der Wissenschaften hält am Donnerstag, den 30, Juni, um 5 Uhr Nachmittags eine öfentlihe Sißung zur Feier des Jahrestages ihres Stifters Leiboniz unter dem Vorsiß von Herrn Nubner, der die Sihung mit einer Ansprache eröffnen wird. Darauf halten die neu eingetretenen Mitglieder Herr v. Laue und Herr Wilken ihre Antrittsreden, worauf ihnen die beständigen Sekretäre farrer an und Lüders antworten werden. Es solgen

edächtnisreden auf Heinrich Dressel von Ben Dragendorff, Hermann Struve von Herrn G. Müller, Benno Erdmann von Herrn Stumpf, Wilhelm von Or N von Herrn Fick, Heinrih Morf von Herrn Roethe. Den Beschluß machen Preisangelegenheiten, Der Zutritt ist nur gegen Karten gestattet; soweit über diese nicht bereits verfügt ist, werden sie von Montag, dem 27. Juni, ab in der Zeit von 10—1 Uhr im Büro der Akademie (Unter den Linden 38, I. Stock) ausgegeben.

Die philosophisch-historische Aa E Preußi- schen Akademie der Wissenschaften hielt am 2. Juni unter dem Vorsiß ihres Sekretars, Herrn Lüders eine Sißung, in der Herr Brandl über Shakespeares „Julius Cäsar“ sprach. Der Vortragende behandelte die Nad rirtano von Marlowes Tamerlan auf sein Titanentum, das Verhältnis zu Bacons Cäâsaressay und die Abkehr des Dichters von seiner eigenen höchst bewundernden Jugendansiht über den Eroberer Roms, Sobald dev reifere Dramatiker die Biographien Plutarchs las, der in der Trajanzeit bereits mit neuem Republifkaner-

finn auf die leßten Vertetdiger der Freiheit zurückblickte und in Brutus die prächtigere Persönlichkeit zeihnete, wählte er diesen zum tragishen Helden. Wie dieser als makellos ausgemalte Idealist zum Austilger seines Wohltäters und Freundes Cäsar, der römischen Selbstregierung und des eigenen Lebens wurde, steht für Shakesyeare im Mittelpunkt des poetishen Interesses; aber daneben hat doch an ein echt englischer Sinn für parlamentarische Selbsiverwaltung ihn fl deren legten römischen Vercteidiger eingenommen; das ergibt sid namentlich aus dem nachträglichen warmen Lob, das Brutus vom ehrlichen Serxtus Pompejus in der Antoniustragödie ohne dramatische Nötigung bekommt. Das römische Volk, bei Plutarch von Anfang bis Ende vernünftig, ist bei Shakespeare nah dem Humanistentyp des „imperitum vulgus“ umgeformt, Cicero jedo unter Plutarchs Einfluß und dur den Gegensaß zum Aktivisten Casca zu einem etwas farifierten Theoretikfer gemacht. Im ganzen Drama dur(- dringen fich ästhetishe und politishe Elemente in einer aus den Gepflogenheiten und Verhältnissen der Elisabethzeit erklärlicen Weise.

Gleichzeitig tagte die phystkalisch-mathematischche Klasse unter dem Vorsiz des Sekretars Hrn. Plan ck. Herr Pompecki sprach úber das Gebiß des Ornithopoden Dyfalotosaurus aus den Tendaguru-Schichten Deutsch-Ostafrikas. Aus dem Bau, der Stellung und der Abnuzungsart der thekodonten einwurzeligen Zähne im Marillare und Dentale, deren blattförmige Kronen nur auf einer Seite Schmelz tragen, folgerte er, dag das anisognathe Gebiß lediglich zum Zerschneiden harter pflanzliher Nahrung benußt wurde, ferner, dah die Bewegung der Kiefer eine nahezu aus{{ließk orthale gewesen sein muß; laterale Exkursionen des Unterkiefers können nur in ganz ernali igem Maße vorgenommen worden sein. Der unbeschränkte as der Zähne erfolgte von ber lingualen Seite her in alternierenden Reihen, welche die Alveolar- ränder der Kiefer s{hiefwinklig kreuzen. r Correns überreite eine Abhandlung von Fräulein Dr. Agnes Bluhm: Ein Fall experimenteller Verschiebung des Ge- [chleHtsverhältnisses bei Säugetieren. Es gelang dur Alkoholisierung der Männchen (durch Injektion) bei der weißen Maus das Geschlechtsverhältnis, das normal etwa 45 Prozent Männchen und 55 Prozent Weibchen peivägt as den Untersuchungen der Verfasserin), zu verschieben, daß etwa 9d Prozent Männchen und 45 Prozent Weib{hßen geboren wurden. Nach Entwöhnung der Männchen wird das Geshlehtsyerhältnis wieder das normale. Die Urfache liegt in der größeren mung der weibchenbestimmenden Spermatozoiden dur den fohol gegenüber den männchen- bestimmenden. Herr Hrch. Schmidt überreihte eine Arbeit von Dr. Alexander Ostrowski in Hamburg über eine Eigenschaft gewisser Poteuzreihen mit un- endlich vielen vershwindenden Koeffizienten, Kommen in einer T 'orfutreRo mit endlihem von 0 verschiedenem Konvergenzradius unendlich viele Lten vor, derart daß jedesmal das Verhältnis des leßten Cxponenten der Lüdke zum ersten größer als ein festes T + 8 (8 ck 0) ist, und briht man die Potenzreihe jedes- mal vor einer solchen Lide ab, so tonvergiert die Folge der ent- stehenden Abschnitte über jeden regulären Punkt des Konvergenzkreifes hinaus. Ein analoger Saß gilt für Dirichletsche Nethen.

Mannigfaltiges.

Herne, 24. Juni. (W. T. B.) Wie verlautet, ist die U r - fache der Explosion auf der Zehe „Mont Cenis“ ein Schuß, der verbots8widrig abgegeben wurde. Die beiden Schießmeister waren nach der Explosion nicht am Explosionsherd und man hat (während die Belegschaft mit elektrishen Lampen ausgestattet ist) eine Wetterlampe gefunden, die nur Schießhäuer besißen. Während sonst mit Sicherheits\prengstoff geschossen wird, wobei keine Flamme entsteht, will ein Steiger aus einem Nachbar- revier einen Knall gehört haben, wie von einer Dynamitpatrone. Trifft das zu, dann wäre das furchtbare Unglück nur durch unvor=- sichtiges und verbotswidriges Handeln entstanden. Obwohl im Nevier des Steigers Bottermann, wo die Explosion erfolgte, {hon feit

Tagen keine Wetterstromzuführung mehr erfolgt ist, haben si dort,

keinerlei Shlagwetter nachweisen lassen.

Heute nahmitiag wurden die Todesopfer des furct- baren Schlagwetterunglücks uyter außerordentlih starker Teilnahme aus allen Kreisen der BevÄAkerung und im Beisein von zahlreichen Vertretern der Industrie, der Bergbehörden, von Gemeindebehörden, Berufsorganisationen, Abordnungen und Vereinen bestattet. Die Reichsregierung war durch den Neichsarbeitsminister Dr. Brauns, der Handelsminister dur den Bergrat Haßfeldt vertreten. Ferner sah man tim Trauer- gefolge den Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, Dr. Wiirme- ling, den MNegierungspräsidenten König und den Berghaupt= mann Schanz als Vertreter des Oberberghaupimanns. Ganz Solingen hatte s{chwarzen Flaggenschmuck angelegt. Auf den Fördertürmen des rheinisch -weftfälishen Industriebezirks bis nah Hamm hinaus wehten zum Zeichen der Trauer die Fahnen auf Halbmast. Auf Wunsch der Angehörigen wurden die Leichen von 20 katholischen Knappen auf dem katholischen Kirchhof in Börnig in einem gemeinsamen Grabe der Erde übergeben. Hter hielt der Paderborner Bischof, Generalvikar Dr. Nosenberg die Trauerrede. Unabsehbar war der Zug, der sich daun zum Gemeindefriedhof in Holthausen bewegte, wo 53 weitere Bergleute ebenfalls in einem gemeinsamen

geseßt wurden. Auf der Straße von Solingen bis zum Friedhof von Holthausen bildeten Leidtragende Spalier, Ernste Worte für die auf dem Schlachtfelde der Arbeit

und herzlihe Trostworte sür die An- gehörigen“ sprachen auf dem Friedhof in Holthausen der Generalsuperindent r. ôöllner, derx Generalvikar Dr. Rosenberg und der evangelishe Ortsgeistlilße. Ein peinlicher Zwischenfall entstand, als unvorhergesehenerweise am offenen Grabe in Holthausen ein Vertreter der Kommunisten und der Arbeiterunion das Wort ergriffen und Klassengegensäße wachzurufen suchten. Dann senkten sih die Fahnen der Korporationen und man rief den toten Komeraden einen leßten Gruß zu. Einige weitere Opfer wurden in ihren Heimatsorten beerdigt.

Rybnik, 24, Juni, (W. T. L) Cine Kompagnie polnischer ioniere ist zu Aufräumungsarbeiten hier eingetroffen. Die von den olen aus Anlaß der Munitionsexplosion vers

)afteten Deutschen mußten freigelassen werden, da selbst die Insurgenten sich von der völligen Schuldlosigkeit der Ver- hafteten überzeugt haben.

Marburg, 24. Juni, (W. T. B.) Die Frankfurter Kriminalpolizei Fat einen Hehler verhaftet, der 174 Gdel- steine bei sich hatte, die aus dem im org Jahre verübten Einbruch in der Marburger Elisabethkirhe her- rühren. Die Verhaftung erfolgte, als der Hehler, von England iges po A e fe Weibna n Pri) ahres eran atte, die deut|ch-holländi|he Grenze reiten wollie. nôgesamt find bamals 194 Fdelsteine und Perlen geraubt worden. tgel

__ Frankfurt a. O., 23. Juni. (W. T. B.) Der Flüqcht- lingszentrale Oft ist vom Roten Kreuz die Unters- bringung der Flüchtlinge aus den an Polen abh- Pte renes deutschen Gebieten übertragen. In allen

ilen des l va erlandes ist die Unterbringung der Ost- flüchtlinge mit größtem Interesse unterstüßt, Viele von ihnen haben eine neue erer gefunden, und unfere Dstmärker sind wegen ihrer bewährten Arbeitskraft besondexs auf dem Lande sehr begehrt. Konnte noch im Frühjahr der größte Teil der Aufträge Erledigung finden,

o find die Heimkehrlager inzwischen von allen ledigen Leuten voll- kommen geräumt, wie es au) gelang, für Instfamilien mit Schar- werkern Wohnung und Arbeit zu beschaffen. chwieriger gestaltete si die Unterbringung verheirateter Leute mit Kindern unter 14 Jahren, wovon tüchtige Landarbeiter, Gärtner, Schweizer,

Stellmacher und Gutsmaux.,er noch tägliß zur Ver- mittlung ügbar find, Ebènso übertrifft fei den

gefallenen Bergleute

O S E T E E E 2

Grabe beis

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