1899 / 196 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Aug 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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Place du Trône begeben: die Polizei entgegen, und es kam zu wobei Revolverschüsse

nah der

l thnen a eftigen Zusammenstoß,

en wurden; der die “wurde durh zwei Messerstihe verwundet. e seßte sodann den Marsch dia wurde aber durch die Polizei angehalten, bevor sie zur Place du Trône gelangte. Es kam N neuen heftigeren Zusammenstößen; abermals wurde mit evolvern geschossen, und drei Polizisten wurden verleßt. Sébastien Faure bestieg nun mit einigen Freunden einen Straßenbahnwagen, der nah der Place de la République fuhr. Hier wurde er mit seinen Freunden verhaftet und nach der Château d’Eau - Kaserne gebraht. Die Menge theilte sich nunmehr in zwei Gruppen. Die eine ging die Rue St. Maur entlang, die gerade unbewacht war, und ge- langte, ohne Ren zu werden, zur Kirche St.- Joseph. Einige an der Spiße marschierende Jndividucn betraten die Kirche, rissen mehrere Bilder herunter, ergriffen einige Sessel, trugen sie auf die Straße, zershlugen sie und zündeten ein Freudenfeuer vor der Kirhe an. Die Polizei, durch Passanten von . diesen Vorfällen unterrichtet, eilte hinzu und zerstreute die Menge. Der andere Haufe, etwa zweihundert Personen mit einer rothen Fahne, zog die Rue des Boulets entlang. - Ein Polizeikommissar und ein Polizei-Jnspektor traten der Menge entgegen, wurden jedoch gestoßen, geschlagen und niedergetreten. Der Kommissar erlitt ernste Kontusionen, der Polizei-Jnspektor wurde {wer verleßt. Polizisten eilten zu Hilfe, un desj kam zu einem heftigen Zusammenstoß, in dessen Verlauf vier Polizisten leiht verlegt wurden. Die Menge wurde auseinander getrieben, 32 Personen wurden verhaftet. Nah 8 Uhr Abends wurden die Theilnehmer an den Kundgebungen, welche sich bis zum Ostbahnhof ausdehnten, beständig durch die Polizei zurückgedrängt. Die Menge brahte Hochrufe auf die Armee und die Republik aus. Die Polizei trieb eine Anzahl junger Burschen, welche eitungspadete verbrannten, auseinander. Gegen 10 Uhr Abends fanden auf dem Boulevard de Magenta und dem Boulevard de Straßbourg Ruhestörungen statt, bei welchen Revolverschüsse abgegeben wurden, die aber Niemand ver- leßten. Mehrere Personen wurden verhaftet; zwei Zeitungs- Kioske wurden in Brand gesteckt. Jn der Nue Chabrol fanden ebenfalls Kundgebungen statt, die bis Mitternacht währten. Bis dahin waren etwa 50 Personen verwundet worden, darunter mehrere Polizeiagenten. Die Theilnehmer an den Kund-

abge-

gebungen, welche sich nach dem Ostbahnhof geflüchtet hatten,

wurden von dort vertrieben. 25 Personen wurden verhaftet ;

gegen 1 Uhr Nachts war die Ruhe wieder hergestellt. e

Nach Feststellung der Polizei-Präfektur wurden im Ganzen 380 Per- sonen verwundet, von denen 361 in Krankenhäuser gebracht werden mußten. Die Zahl der verwundeten Polizetagenten beträgt 59. Es wurden 150 Verhaftungen vorgenommen, von denen 80 nicht aufreht erhalten wurden.

Der antisemitishe Agitator Max Régis, welcher be- fürchtete, verhaftet zu werden, ist nah Brüssel geflohen.

Von dem Kriegsgericht in Rennes wurden am Sonnabend der Kommandant Cuignet sowie die Generale Boisdeffre, Gonse und Billot als Zeugen vernommen.

Für die diesjährigen großen Herbstübungen ist, dem „Temps“ zufolge, ein Manövergelände zwischen Chatellerault und Bléré bestimmt worden. Die S dieser Manöver ist dem Kommandierenden des II[. Armee: ‘orps, Divisions» General Giovanninelli, übertragen worden. Außer dem V. und IX. Korps in Orléans und Tours werden die 1. und 6. Kavallerie - Division sowie eine gemischte Division an diesen Manövern theilnehmen. Die 1. Kavallerie-Division wird dem IX., die 5. dem Y. Armee- Korps zugetheilt. Die gemishte Division besteht aus einer JZnfanterie-Brigade von zwei Regimentern, einer Marine- Jnfanterie-Brigade und einer Abtheilung Marine-Artillerie zu drei Batterien. Die Marine-Brigade wird aus zwei Regimentern zu drei Bataillonen zusammengeseßt und von dem Brigade- General Chevallier befehligt. Sie wird mit der 14. Jn- fanterie-Brigade des IV. Armee-Korps, einer Schwadron der Kürassier-Brigade von Tours und einer Kompagnie des 6. Genie-Regiments die gemischte Division bilden, die von dem Divisions-General der Marine-Jnfanterie Voyron besehligt und dem IX. Armee-Korps zugetheilt werden soll.

Jtalien.

Der Papst hielt, wie „W. T. B.“ berihtet, gestern aus Anlaß des Festes des heiligen Joachim in seiner Privat- bibliothek Cercle ab, wobei 300 Personen ¿ugegen waren, darunter 16 Kardinäle, viele Prälaten und Vertreter fatholisher Gesell- schaftskreise. Der Papst sprach über verschiedene religiöse Fragen, berührte aber politische Angelegenheiten nicht. Zum Schluß gestattete derselbe allen Anwesenden an seinem Throne vorbei zu defilieren und ihre Ehrerbietung zu bezeugen. Hierbei rihtete dec Papst an Alle wohlwollende Worte: Das Aus- sehen des Papstes war frish, seine Stimmung ausgezeichnet.

Türkei.

Wie das Wiener „Telegr. - Korresp. - Bureau“' aus Kon- stantinopel meldet, hat das armenishe Patriarchat energish gegen _die fortgeseßten Verhaftungen angebli ver- E rmeiiler, unter denen sih selbst Kinder befänden, protestiert.

Amerika.

Nach einer dem „W. T. B.“ gugegangenen Meldung aus Cap Haïtien ist in der Provinz Macoris ein Aufstand zu Gunsten von Jimenes ausgebrochen.

Afrika.

Dem „Reuter'shen Bureau“ wird aus Lourenço Marques gemeldet, daß die Regierung der Süd- afrikanishen Republik große Anstrengungen mache, um die dortigen Lokalbehörden zu überreden, die Durchfuhr von Munition zu gestatten. Der Präsident Krüger habe per- sönlich auf telegraphischem Wege ein hierauf bezüglihes Ber- langen ausgesprochen und erklärt, daß cin modus vivendi mit Großbritannien gesichert sei.

Aus NKapstadt berichtet dasselbe Bureau, daß 71/z Schiffslasten Kriegsmaterial in Port Elizabeth ausgeladen und nach orto zur Vertheilung im Oranje-Freistaat gesandt worden se en.

Die „Times“ meldet aus ohannesburg vom 19. d. M.: der. Kömmissionsberiht über die Dynamit- Frage habe eine Spannung in den Beziehungen zwischen dem Oranje - Freistaat und der Südafrikanischen Re- publik hervorgerufen. Der Freistaat sei für Beseitigung des

einem | Komm fionsbericht als einen

olizei befehligende Kommissar q, e Die: Menge

Vertrages mit der Dynamitgeselschast und betrachte den

ruch früherer Versprechungen. Namens des Freistaates habe Fischer energisch Protest erhoben. ‘Das Mitglied des AaA aad's Wolmarans sei von Pretoria nach Bloemfontein gereist, um mit dem Oranje-Freistaat in der Angelegenheit zu unterhandeln. M Transvaal rechne man mit Sicherheit darauf, daß die Mehrheit des Volksraads sich A die Auf- hebung des Vertrags mit der Dhnaniligefe schaft aus- sprechen werde.

Parlamentarische Nachrichten,

Der Schlußberiht über a der Abgeordneten cilage.

Jn der heutigen (93.) nihanB des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister des Jnnern Freiherr von der Recke beiwohnte, erledigte das Haus unächst in dritter Berathung den Geseßentwurf, etreffend die cten der evangelishen Kirhe im Konsistorialbezirk Frankfurt a. M., und den Gesehß- entwurf zur Abänderung des Gesehes, betreffend die Landesbank in Wiesbaden, vom 20. August 1883, und ging dann zur zweiten Berathung des Geségentwurfs, betreffend die Polizeiverwaltung in den Vororten von Berlin, über.

Abg. Dr. von Heydebrand und der Lasa (kons.): Meine Freunde erkennen an, daß der vorliegende Gesegentwurf darauf hin- zielt, die Polizeiverwaltung zu verstärken und zu verbessern, und der Geseßentwurf, wie er aus der Kommission gekommen ift, i uns daher an si sympathisch. Aber das thatsähhlihe Material, das die Kommission beigebracht hat über die beabsichtigte Theilung des Regierungsbezirks Potsdam, \{heint uns doch noch niht genügend ge- klärt zu fein. Diese Frage ift aber von fo erheblicher Bedeutung, daß wir es do für zweckmäßig erachten, die thats#hlihen Unterlagen nochmals in der Kommission zu prüfen. Zu diesem Zweck beantragen wir, den Gefetßentwurf an die Kommission zurückzuverweisen.

Abg. von Eynern (nl.) erklärt, daß seine Partei gegen diesen Wuns einer großen Fraktion nichts einzuwenden habe.

Abg. Ri hter (fr. Volksp.): Auch ih habe nichts dagegen ein- zuwenden, daß der Geseßentwurf an die Kommission zurückverwiefen wird, aber nit gerade wegen der Begründung des Antragstellers, sondern ich meine, daß es in der gegenwärtigen politishen Situation unrichtig ist, s{chwierige und strittige Fragen im Plenum zu behandeln,

Minister des Innern Freiherr von der Recke von der Horst: Gegen cine Zurücküberweisung ‘der Vorlage an die Kommission habe ih nih1i8 einzuwenden ; das kann i auch nit, wenn die Mehrzahl des Hauses sie beschließt; aber i halte mich do für verpflichtet, jetzt hon zu sagzn, daß ih in der Kommission nit wesentli andere Er- klärungen geben fann, als bereits meinerseits bei der früheren Be- rathung gegeben sind. Die Sahe liegt einfachß so: I kann mit wenigen Worten sagen, daß allerdings über die Theilung des Negierungs- bezirks Potodam und anderer Regierungsbezirke that)ählich Verhand- lungen |chweben. Es ift aber duraus noch nit abzusehèn, ob wir zu einem Abschluß gelangen werden. Es steht weder fest, wann ge- theilt werden soll, noch wie getheilt werden soll. Eine andere Aus- kunft kann ih in der Kommission auch nit geben,

Abg. Dr. Rintelen (Zentr.) erklärt, daß auh die Zentrums- partei gegen die Zurükverweisung an die Kommission nicht3 einzu- wenden häbe.

Das Haus beschließt einstimmig die Zurückverweisung der Vorlage an die Kommission.

Es folgt die Berathung von Petitionen.

_ Bewohner des Kreises Memel bitten um einer Präparandenanstalt in Memel. Die Kommission beantragt, die Petition der Ne- gierung als Material zu überweisen.

Abg. von Sanden (nl.) beantragt, über die Petition zur Tage8ordnung überzugehen.

Dieser Antrag wird abgelehnt und dem Kommissions- antrage gemäß beschlossen.

__ Vertreter der Stadt Bomst eines Amtsgerichts in Bomst.

Die Kommission schlägt ordnung vor.

Abg. von Staudy (kons.) erklärt, er halte das Petitum der Stadt Bomft für berechtigt, verzihte aber darauf, einen Antrag auf Ueberweisung zur Verücksichtigung zu ftellen, weil diefer Antrag nah den Mose onverbandlungen und der Erklärung der Regierun do keine-Aussicht auf Erfolg haben würde. Redner richtet {ließli an die Negterung die Biite, die Angelegenheit im Auge zu behalten.

Der Kommissiongantrag wird angenommen.

. Eine Petition um Anlegung eines Fishereihafens bei Prerow wird der Negts als Material überwiesen, nachdem der Abg. von NRiepenhausen (kons.) auf die {limme Lage der dortigen Fischer hingewiesen hat, die nur einen kleinen Zufluhtshafen wünschten.

Der Magistrat von Königsberg i. Pr. bittet um Be- lassung der Wasserbauverwaltung bei dem Ministerium der öffentlihen Arbeiten oder um Bildung cines eigenen Wasserbau-Ministeriums,

Das Haus beschließt nach einigen Bemerkungen des Abg. Pohl (fr. Vgg.) dem Antrage der Kommission gemäß Ueber- gang zur Tagesordnung.

Rendant R an dem Strafgefängniß bei Tegel petitioniert um Wiedergewährung ihm entzogener Fun k- tionszulagen. y

Entgegen dem Antrage der Kommission auf Uebergan zur Tagesordnung, empfiehlt der A Jm Walle (Zentr.), die Petition der Regierung zur Berü sichtigung zu überweisen.

Sein Antrag wird angenommen.

Die Petition des Schulvorstehers Bach und Genossen zu emblau in Westpreußen um Errichtung einer eigenen Schule für Zemblau beantragt die Kommission, durch Ucber- gang zur Tagesordnung zu erledigen.

Abg. Schröder (Pole) beantragt Ueberweisung zur Berück- sichtigung, während

bg. Dasbach (Zentr.) die Angelegenheit noch nicht für geklärt hält und darum Absegung der Petition von der Tagesordnung, eventuell Zurückverweisung an die Kommission beantragt.

„Dem leßteren Antrage schließen sich die Abgg. von Kölichen (kons.) und Kops ch (fr. Volksp. itl 5

eschluß.

Das Haus erhebt diesen Antrag zum stummenlehrers Knauf zu Berlin

die vorgestrige Sißung des befindet sih in der Zweiten

Errichtung

wünschen die Errichtung

Uebergang zur Tages-

etition

gierung zur Erwägung überwiesen.

Die Kreissynode Paderborn und die evangelische Kirchen- gemeinde zu Brakel bitten um Beseitigung der Belastung von evangelifhen Gemeindeangehörigen zu katho- lishen Kirchenzwedcken.

Die Kommission beantragt, der Regierung die Pes tition als Material zu überweisen. Abg. Dr. Langerhans (fr. A, beantragt, die Petition der

Regierung zur Berücksichtigung zu überwei i ähnliche Verhältnisse vorlägen.

Berlin Abg. von Kölichen glaubt,

en, und hebt hervor, daß in daß die Berliner Verhältnisse mit

der vorliegenden Frage nihts gemein hätten. E Dr. Langerhans tritt nohmals für seinen Antrag ein, der die Regierung veranlassen solle, zu gefeßgeberishen Maßregeln zu

schreiten.

Der Antrag des Abg. Dr. Langerhans wird abgelehnt und nah dem Antrage der Kommission beschlossen.

Die Petition des Oberlehrers Beierlein zu Goldberg in Sthlesien um Gehaltsaufbesserung für die Lehrer der „Schhwabe-Priesemuth-Stiftung“ zu Goldberg wird der Regierung als Material überwiesen.

Der katholishe Kirchenver

sih über die Verfügung des Regierungs - Prä wonah der altkatholische

Königsberg,

Dr. Otto troß des Widersp

band in Braunsberg beschwert A Genten in Gymnasial - Professor

ruchs des Pfarrers auf dem

katholishen Kirchhofe unter polizeilihem Beistande beerdigt

worden ist, und bittet Maßregeln zur Aufheb gesetzes.

Die Kommission bean Tagesordnung überzugehen.

um Schuß eventuell um geseßliche

ung .des Altkatholiken-

tragt, über die Petitionen zur

Abg. Dr. Dittrich (Zentr.) will mit Nücksiht auf die Geschäftg-

lage des Hauses einen Antrag au

Berücksichtigung nicht tellen und

f Ueberweisung der Petition zur verzihtet auch darauf, die Alt-

katholikenfrage aufzurollen ; seine Partei werde fih darauf beschränken,

gegen den Kommmissionsantrag zu

stimmen.

Der Antrag der Kommission wird angenommen.

Damit

ist die Tagesordnung erledigt.

Der Präsident

beraumt die nächste Sißzung für Dienstag 11 Uhr an und seßt

auf die Tagesordnung:

weite Lesung der Gesezentwürfe,

betreffend die Gerichtsorganisation und betreffend die Zwischen- kredite, Antrag Kaniß wegen der Rentengüter und Petitionen. ._ Dte Abgg. von Eynern (nl.) und Dr. von Heydebrand (nl.) rihten an den Präsidenten die Frage, wann ungefähr der Schluß der

Session eintreten könne. Abg. Dr.

von Heydebrand glaubt seinerseits,

daß das Haus am nächsten Montag seine Geschäfte erledigen könne. Abg. Dr. Porsch (Zentr.) weist darauf hin, daß am 27. August

die große Katholikenversammlung i

entrumsmitglieder behindert sein würden.

n Neisse beginne und deshalb viele Er glaube, daß der

andtag shon ain Sonnabend seine Arbeiten beendigen könne.

s von E ynern bezweifel feinen Är

beiten fertig werden würde.

t, daß das Herrenhaus fo bald mit Allerdings handle es ih bet

der Katholikenversammlung nit nur um das Zentrum, sondern auh

um die Polen.

Abg. Dr. Sattler (nl.) glaubt, es würde einen peinlihen Ein-

druck machen, wenn das Abgeordne tagung abermals aht Tage Ferien

tenbaus nah der fünfwöchigen Vers-- machen würde.

Abg. Dr. P orsch erwidert darauf, daß er keinerlei Nücksihtnahme auf die Katholikenversammlung beansprucht habe.

Präsident von Kröcher: Wir haben noch Stoff für morgen und

übermorgen.

Ich hatte die Absicht, den Herren vorzuschlagen, am

Sonnabend die Iustizgeseße zu erledigea, von denen mir der Gríte

Vize-Präsident des Herrenhauses fiher wäre, daß sie im Herrenha am Donnerstag erledigt würde es möglich sein,

fein würden. daß die Herren am Donnerstag Abend

gesagt hat, daß es vollständig use am Mittwoch oder \pät-\tens Unter diesen Umständen

in den Besiß der Beschlüsse des Herrenhauses gelangen, Wir würden

dann am Sonnabend, wenn kein

anderer Stoff zur Berathung vor-

liegt, mit unserem Pensum fertig werden.

Schluß gegen 21/4 Uhr.

Nr. 34 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, berau8gegeben im Reichsamt t-3 Innern, vom 18. August, hat folgenden

Inhalt: 1) Eisenbahn - Wesen :

tehnische Einheit im Eisenbahnwesen. Iult 1899, 3) Finanz-Wesen: Nach-

deutschen Noter banken Ende

Bekanntmachung, betreffend die 2) Bank-Wesen: Status der

weisung der Einnahmen des Reichs für die Zeit vom 1. April 1899

bis Ende Juli 1899. 4) Zoll-

und Steuer-Wesen: Ermächtigung

einer Firma zur J ospinensegung des allgemeinen Branntwein-

Denaturierungsmittels. 5) Kon 6) Marine und Schiffahrt : lichen Liste der Schiffe der 1899. 7) Polizei-Wesen : Neichsgebiet.

Nr. 65 des „Centralblatts gegeben im Minifterium der öffentli

ulat-Wesen : Erscheinen des 11. Nachtrags zur Amt- deutschen Kriegs- und Handelsmarine für Ausweisung von Ausländern aus dem

xequatur-Ertheilungen,

der Bauverwaltung *, heraus- chen Arbeiten, vom 19, August, hat

folgenden Inhalt: Amtliches : Dienft-Nachrichten. Nichtamtliches:

Das neue ftädtische Stromtheilung bei Ruß (Oftpre At matstromes. (Schluß.) Vie

Schaufvielhaus in Frankfurt a.

M. Die ußen) und die Regulierung des Kunft am Hofe der Herzöge von

Preußen. Vermischtes: Ergebnisse der Prüfungen für den preußischen «Staatsdiensst im Baufache. Wettbewerb um Pläne sür etne evan-

gelische Kirche in Köln-Lir denthal. ein Amts- und Gemeindehaus in

Wettbewerb um Gntwürfe für Wannsee bei Berlin. ‘— Preis-

bewerbung tes Deutschen Techniker-Verbandes um Entwürfe für eine

Friedhofsanl age.

Statiftik und V

olkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. Die Bau-Tischlermeister von Berlin und Umgegend htelten,.

der „Voss. Ztg.“

wurde. Beschlossen wurde, den

zufolge, am 18. d. M. der zu den Forderungen der Bautischler Stellung

eine Versammlung ab, in genommen:

Gesellen, wegen der Zwangslage,

in der sich einige Meister befizden, die geforderten Lohnsäze im Accord

zu bewilligen, jedo Werkstätten“ gestellt erfährt, wurde demnächst ais Einig faßt: 1) D Lohnkommission der Gesellen festg Ausnahme (wo ftatt 3 M 2,5 nehmigt. 2) Die wöchentliche wird abgelehnt , dagegen

verpfl

ede der befonderen Forderungen, die in einzelnen nd, âbzuléhnen.

te die „Volks-Ztg.“ weiter ungsverfuch folgender Beschluß ge-

er in gemeinsamer Dquag er Meisterkommission mit der

estellte Lohntarif wird mit einer 0 M gezahlt werden soll) gee Abschlagszahlung von 27 iten sich die Meister , Ab-

\{lagszablungen in Höhe des that säæhlihen Verdienstes zu gewähren.

3) Die Woche wird von Freitag zu Freitag gerechnet. - 4) Z

ur Bei-

legung etwaiger Differenzen wird ein Sciedsgericht gebildet, das aus

Vertretern der Meistershaft und ist. (Vergl. Nr. 195 d. Bl. L ur Lohnbewegung der

y

nehmer einstimmig beschlossen hat, Standpunkt zu beharren und keine Gleichzeitig wurde den Mitgliedern beshäftigten Maurer "u, #. w. zu

ges{chäften, wie Dachdeckern, Spen

zu thun, (Vergl. Nr. 175 d, Bl.)

der Gesellenshaft zusammengeseßt

immerer in Frankfurt a. M. theilt rantf,-Ztg.* mit, daß der Verband der baugewerklihen Unter-

auf seinem bisher eingenommenen weiteren Zugeständnisse zu machen, anhetragegeben, ihre niht genügend entlassen, und den übrigen Dau- glern u. \. w.- nahegelegt, dasselbe

ltcinfamen

it Rücksiht auf den seit einiger Zeit in Minden i, W. Lieben reau ta nd (véral, r. 80 d. Bl.) und um die Interessen in Daner ‘besser wahren ju Föônnen, at, wie die „Nh.-Westf. Ztg.“ berichtet, eine größere Maurermeistern und Untervehmern aus prnn Zweigen einen rbeitgeberbund für ben Kreis Minden gebildet. Demselben sind die bedeutendsten Firmen bereits beigetreten. Die über zweitausend Mitglieder zäblende Organisation der Maurer Hamburgs richtete, nah der „Ostsee-Ztg.",. an die Arbeit- eber die Forderung der neunstündizen Arbeitszeit und étnes Stunden- sohns von 70 H. Die Bautischler werden si diesen ‘Forderungen

anschließen.

Land- und Forftwirthschaft.

atenstand in Preußen um die Mitte des Monats S4 | August 1899.

Na den im Köntglichen Statistisen Bureau zusammengestellten Ergebnissen der Erhebungen über den Saatenstand in Preußen be- rechtigte derselbe um die Mitte des Monats August zu folgenden Er- wartungen (Note 1: sehr gute, 2: gute, 3: mittlere [durhsnittliche], 4: geringe, 9: sehr geringe Ernte): Winterweizen 2,4 (im Juli 93), Sommerweizen 2,6 (2,5), Winterspelz 1,8 (2,0), Winter- oggen 2,6 (2,5), Sowmerroggen 3,0 (2,8), Sommergerste 2,5 (2,5), hafer 2,6 (2,6), Kartoffeln 2,8 (2,7), Klee 3,0 (2,8), Luzerne 2,7 (026), Wiesenheu 3,1 (2,8).

Erläuternd wird zu diesen Zahlen in der „Stat. Corr." Folgendes hemertt:

Im Gegenfaÿ zu den Juliberihten, in welchen eine nicht un- wesentlihe Besserung im Stande der Saaten festgestellt werden konnte, lauten die Berichte für den Monat August aus einer nit geringen Anzahl von Berichtäbezirken weniger günstig. Auf die reihlihen Niederschläge, welde Gnde Juli mit Ausnahme des Nordostens und einiger westliher Bezirke im ganzen Staatsgebiete fielen, ist fast überall große Trockenheit gefolgt, die nur hin und wieder durch strihweise niedergegangene Gewitterregen unterbrochGen wurde und besonders die Hackfrüchte und Futterpflanzen {wer shädigte. Jn einzelne? Gegenden ift die Dürxe fo groß, daß bereits Mangel an Wasser berest Infolge der ungewöhnlih heißen Witterung ge- langten die Halmfrüchte {nell zur Reife, sodaß mit Ausnahme der OebirgEgegenden die Ernte der Halmfrüchte im allgemeinen als beendet angesehen werden darf, und nur noch cin Theil des Sommergetreides u bergen bleibt. Bei den Grntearbeiten zeigte {h vielerorten ein Mingel an Arbeitskräften, wke er in keinem der Vorjahre zu verzeihnen

wesen ist, was {h um fo fühlbarer macht, als sämmtliche Halm- ite infolge der großen Hiße faft zu gleicher Zeit s{nittreif würden. \dt selten mußten völlig ungeübte Kräfte bei hohem Lohn eingestellt pden, um das bereits überständige Getreide etnernten zu können. \uch die anhaltende Trockenbeit sind die Felder so fest geworden, j ihre Vorbereitung zur Herbstbestellung sehr erschwert, auf \chwerem Hoden vielfah sogar unmögli it. Zahlreihe Gewitter führten h 68 Bericht8bezirken Hagel mit si, eine adl, welche die des Vor- monats um 40 und diejenige im gleihen Monat des Vo?jahres um 77 übertrifft. Von den gemeldeten Hagelwettern entfallen 14 auf die Provinz Hannover, 10 auf Sachsen, 9 auf Rheinland, 8 auf West- falen, 7 auf Hessen-Nassau, 5 auf S{hlesizn, 4 auf Posen, je 3 auf Vestpreußen, Brandenburg und Pommern und je 1 auf die Provinzen Ostpreußen und Hohenzollern. In 23 Fällen. war der angerihtete Schaden von erheblihem Umfang. Am schwersten sheint nah den Berichten der Kreis Fulda im Regierungsbezirk Caffel betroffen zu sin. Die Mäuseplage hat besonders in den Regierungsbezirken Stral- sund und Stade, wo diese Thiere unter einzelnen Feldfrüchten größen Shaden angeri{tet haben, wieder zugenommen. Beschädigungen durh Jisekten werden nur vereinzelt gemeDel

Der Winterweizen, welcher mit Ausnahme weniger Berichts- hjirke in guter Beschaffenheit geborgen ift, zeigt gegen den Vormonat i der Mebrzahl der Regierungsbezirke einen wenn au unwesent- len Rückgang ; nur für Danzig, Stralsund, Liegniß und Schleêwig wuden bessere Noten ermittelt. Da s\ch infolge der heftigen Ge- wimegen große Fläthen dieser Frucht gelagert hatten, so ist die Autbidung des Kornes nit selten lückenhaft geblieben; auch waren die Emtearbeiten deswegen mit großen S{wierigkeiten verbunden. Nd in den leßten Wochen hat si in einer großen Anzahl von Verihtsbezirken Nost gebildet. Immerhin ist noch ein über eine Mittelernte hinausgehender Ertrag zu erhoffen, ‘der hintec der reih- lihen Ernte des Vorjahres nur wenig zurückbleiben dürfte.

Die Grnte des Winterroggens hat sich fast ausnahmélos (latt und ohne Störung vollzogen. Nur dort, wo mit dem Schnitte ¡tig begonnen war, wurde sie dur häufige Negenschauer gestört ; glei)wohl Tonnte das Korn auch bier meist in tadelloser Beschaffen- leit eingebraht werden. Soweit Probedrüsche vorliegen, hat {i jdoh herausgestellt, daß der Körnerertrag fast allgemein nit den tvartungen entspriht, welhe man nah der großen Strohmenge j hegen berechtigt war. Jn den östlichen Provinzen hat wohl wch der Frost in der Blüthe mehr geschadet, als es zunächst den Anschein hatte; im Westen dagegen bat die Ausbildung des Kornes infolge Lagerns der Frucht stark gelitten. ch Vielfach ist aber das Korn bei der großen Hiße und der infolge derselben {nell ein- tretenden Reife klein geblieben. Jn der Mehrzahl der NRegierungs- beirke ist daher ein allerdings nicht erhebliher Rückgang gegen den Vormonat zu verzeihnen; nur für die Provinz Westpreußen und den Regierungsbezirk Müxster zeigt sich gegen die Juliuote cine kleine e Die für den Staat ermittelte Note bleibt binter dex des August im Vorjabre um 3 Zehntel zurück, geht aber über das Mittel nh um 4 Zehntel hinaus. :

ie Sommerung if im Often infolge der Dürre auf leichtem Boden vielfa notbhreif geworden und zum größten Theile bereits ge- orgen. Jn den übrigen Provinzen ist man mit ihrer Grnte beschäftigt. die Sommergerfste, welhe sh auf gutem Boden stark lagerte, (iebt zumeist flahes und graues Korn; sie if darum mindoerwerthig und bielfah als Brauwaare nit verwendbar. Der Hafer ist auf pringem Ader kurz im Stroh geblieben. Jn einer Anzahl westlicher “hte soll er noch gemäht werden, doh fleht au hier feine Ernte Unmittelbar bevor. Sommergerste sowohl wie Hafer lafsen jedoch id nes einen Ertrag erwarten, der über eine Mittelernte nausgeht.

Recht verschieden lauten die Berichte über den Stand der Kar- (ffeln, In denjenigen, dstlichen Bezirken, welche béreits im Juli feine oder doh nur ungenügende Niederschläge hatten, beginnt das Kraut treits wel? zu werden ; zwar find reihli Knollen vorhanden, haben

aber der monatelangen Trockenheit wegen nit entwickeln können „1d sind darum klein geblieben. In der Provinz Schlesien, wo Ge- vitter dem Felde die nöthige Grfrishung brachten, hat sich ihr Stand jeden den Vormonat gebessert. Aus den linkselbischen Provinzen auten die Nachrichten zumeist günflig; die Kartoffeln ftehen dort voll

raut und lassen zumeist eine gute Grute erhoffen. f F Am verderblihftea ist die roße Hitze und anhaltende Dürre den quterpflanzen gewesen; die Klagen über Futtermatgel find daher ehegieil Der zweite Klee {nitt läßt kaum noch eine Mittelernte a yffen, Der junge Klee if vielerorten nicht aufgegangen. Die lerne hat der Trockenheit besseren Widerstand geleistet und bietet bei Zeit noch etwas günstigere Ausfihten. Am meisten aber haben Weit ans a R t L en 5

. e er erstere für die einzelnen Regierungs- alte ermittelten- Noten sind gegen, den Vormonat faft durchweg dez V, Iurükgegangen. Der Staatszurdh\chuitt bleibt hinter dem note orjahres um b de ntel ‘zurück und nimmt" unter den Auguft- n der leßten 7 Jahre die, vorlegte Stelle: ein:

Getretidehan del in Syrien. fatfwetrut, den 5, August 1899, Ausfuhr von Weizen hat nicht

"7 und 19 fr. f. a

nzahl von

Bey jür de Doppelzentner s{chwankt zwischen |-

Gerste wird. stark“ gekauft ‘für den Export, hauptsähli nach |

Gngland und Antwerpen. Preis des Dopvelzentners 1 4 bis 15 Fr. f, a. B. Man shägt die Äutfubr über Gazi und Mersina im S,

flossenen Monat auf rund. 500 000- Kile 37 1),

Ernteergebniß und Getreidehandel in Bulgarien.

Varna, den 8, August 1899, Dur die ungünstige Witterung im Monat Juli, der häufige, {um theil erheblihe Gewitter brate, hatte sid die Erute Nordost-Bulgariéns zunä etwas verzögert, dieselbe konnte (e gegen Ausgang des Monats infolge des geringen Ertrages fast überall \chon beendet werden, Die diesjährige Ernte steht der Menge nach noch weit hinter der vorjährigen zurück und beträgt durchshnittlich: bei Weizen kaum 60 0/9 Gerste, 40, y Hafer 50 v der erhofften Normalernte; bieses ungünstige Ergebniß ist vornehmlich auf den Margel an feuhten Niedershlägen im leßten Winter und die übermäßige Troenheit des Frühjahrs zurückzuführen. ; Der Varnaer Bezirk erzielte eine völlige Mißernte, wie se die nachstehende tabellarische Zusammenstellung ersihtlich macht.

Ergebniß

an Korn- früchten | an Stroh

in Kilogrammen

291! 6 185 128| 13 105 308| 327 268 5904| 9 78 33| doF} 40 40| 8 220| 44 42 48| 8 762| 17 28 24/ 6 596| 14

zusammen 144 11588] 1376| 88 |15 7895| 524[

Diese Ziffern lassen erkennen, daß die ¡zur Ausfaat bei 144 da Feld verwendeten 1588 kg Samen nur 1376 kg Getreide ergaben,

Immerhin besser gestaltete sih die Ernte in den Shumlaer und Rasgrader Kreisen, sowie im Baltshiker Bezirk, wo die Anfang Julí eingetretenen Niederschläge den durch die Dürre verursachten Schaden theilweise wieder behoben haben. ;

Die Qualität des diesjährigen Getreides is übrigens nah. den bisher bier eingegangenen Mustern als sehr gut zu bezeihnen, da es sih dur feine Reinheit im Verglei zu früheren Jahren auszeichnet.

Die Hoffnung auf eine ergiebige Maisernte ift ebenfalls gänzlich geschwunden, sodaß sih die Ausfuhr der diesjährigen Campagne hauptsächlich auf Wetzen und Hafer beschränkeu dürfte.

Die Weingärten haben unter Hagelschlägen stellenweise stark ge- litten; der dadur verursahte Schaden beträgt in drei der bedeutendsten Weingegenden des Varnaer Bezirks etwa 40—50 9/6,

Der bisherigè Stand der Viehweiden hat sch im Monat Juli dur Regen-Niederschläge eiwas gebessert, troydem halten landwirth, schaftliche Kreise die Gefahr der Futternoth noch nit als beseitigt.

halt des zur

Benennung der Getreidegattungen

e genommenen

zur Auesaat ganzen sorten pro Krina = 20 L

Mittelfeld\tückes ittelstückes

Berwendeter Samen

Prob

Gewicht der Getreide-

Flächznin eines Dekars eines Dekars

tes

M

D D ta] et pr 02

1217| 31 5920| 57 988] 104

11816] 211 276| 46

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Buchweizen 842 Hartwehzen U

rühjahrs-Gerste Z Noggen i Hafer A

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Grnteaus sichten in Schweden.

Stockholm, den 10. August 1899. Die nunmehr im ganzen Lande beendete PLGennes hat in quantitativer Beziehung durh- schnittlich ein kaum mittelmäßiges Mesultat aufzuweisen, Die Qualität der Futterecnte wird dagegen allseitig als eine vorzügliche bezeihnet, und das Heu ift unter den günstigsten Verhältniffen ein- gebracht worden. Der reie Nahrungswerth, welher dadurch der Futterernte bewahrt wurde, bietet einen werthvollen Ersaß für die geringere Quantität des Heues. Die Aussichten ciner zweiten Heu- ernte sind gering, da der Boden durch die anhaltende Dürre an den meisten Orten ausgetrocknet ift.

Die Noggenernté, die in Süde und Mittelshweden allgemein im Gange ift, wird ein schr wechselndes Resultat ergeben. Der Noggen ftebt an manchen Orten, wo das - Säen unter ungünstigen Verhältnifsen erfolgte, ziemlich dünn, an andercn dagegen sehr \chön. Das Ergebniß wird demnach zwischen gut, mittelmäßig und s{lecht \{chwanken,

Die Mitte Juni bäufig fallenden Regen und die darauf folgende ünstige Witterung zu der Blüthezeit haben auf den Weizen den desen Ginfluß gehabt, und diese Getreideart scheint, wenigstens im mittleren und südlihen Schweden, einen besseren Ertziag zu geben, als man voraussezen konnte.

Hafer und Gerste ftehen augenblickli% überall gut, reichlide Niederschläge sind aber erforderli, um eine vollgute Ecnte zu erzielen.

Das Aussehen der Kartoffeln ist das beste, jedoch haben auh diese Ee unter der langwierigen Dürre zu leiden.

Für die Rübenernte der füdlihen Provinzen sind die Aus- sichten immer noch gut; bleibt der Regen aber noch einige Zeit aus, fo ift cine erhebliche Ertragsverminderung zu erwarten.

Getreidemarkt in San Francisco.

San Francióôco, den 19. Juli 1899. Zu Anfang Juni d. J. waren die Vorräthe von Getreide und Mehl in Kalifornien, den An- gaben der San Francisco Produce Exhange na, folgende:

V i 70 906 Fässer Weizen . . . 83394 160 Centals8

(105 Pfund à 0,4536 kg) Gerste . 232 420 Gentals Hafer .

í 2340 ,„ Welskorn . 25 560 Rogan E 10580. i

Infolge der ganz ungew3halichen Dürre des letzten Jahres ist in Kalifornien kaum mehr an Getreide geerntet worden, als für den heimischen Vérbrauh nöthig war. E

Die diesjährige im Junt begonnene Weizenernte dc8 Staats wird, den bisherigen Angaben na, einen mittleren Ertrag, also 16 bis 17 Millionen Zentner, érgeben. Die Qualität ift niht ganz glei- mäßig; in den nördlichen Distrikten wird dieselbe großentheils als sebr gut bezeihnet, in manchen der südliheren Gegenden Kaliforniens als wentger befriedigend. s :

Der gegenwärtige! Preis für Ausfuhrweizen ist 1 Dollar 64 Cents bis 1 Dollar 74 Cents per Cental. M

Die iw hiesigen Hafen liegenden, bereits gechartierten Sciffe haben einen Tonnengehalt von 60 322 t gegen 25.424 t an demselben Tage des vorigen Jahres; die noch nit gecharte:ten Schiffe von 12000 & gegen 23 ó31t tin vorigèn Jahre. :

Schiffe für Getretdefracht (for Orders United Kingdom, Havre, Añtwerp or Dunkirk) erhalten 304 bis 32 1b. 6 d.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregel

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche an einem Rinde i} dem Katjerlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Zenträl-Viehhofe zu Bexkiriam 19. Auguft.

Der Schweizerische Bundesrath hat beschlossen, in Anwendung

von Artifel 7, Alinea 1, des Bundesgeseyzes, betreffend Maßnah

men pen gemeingefährlihe Epidemien vom 2. Juli 1886, die Stadt Porto in Portugal als pestrerseucht zu erklären. Die Bes stimmungen des T a Rebe vom 11. Mai 1897, betreffend Einfuhrverbot von verdächtigen Waaren aus pest verseuchten Gegenden, werden daher gegen die Provenierzen aus der Stadt und dem Hafen von Oporto angéwendet werden.

Brasilien.

Infolge des Auftretens der Pest in Portugal hat die brasilianishe Regierung den Hafen Leixoes für pes verseucht und alle übrigen Häfen Portugals am Atlantishen Ozean, fowie ferner die Häfen Vigo, Santander, Corunha und Boulogne für verdächtig erklärt. Schiffe, welhe vom 1. d. M. ab aus einem der genannten Häfen kommen, -müfsen {ih station Ilha Grande begeben.

Egypten.

Zufolge Beschlusses des - internationalen Gesundheitsraths in. Alexandrien i das E für Herkünfte von St. Denis 7

nah der Quarantäne-

NRéunion) außer Kraft eseßt worden. (Vergl. „R.-Anz.“ Nr. 184 vom us M.) E N |

London, 19. Auguft. (W. T. B.) Wie dem „NReuter’ schen Bureau“ aus Lourenço Ma rquez gemeldet wird, sind nah amt- liher Feststellung in Magud e, zwei Tagereisen von Lourenço Marquez, mehrere als Beulenpe| verdächtige Erkrankungen vorgekommen.

Parts, 20. August. (W. T. B.) Das eJournal officiel“ ver- öffeniliht ein Dekret, durh welches das Pasteur’sche Institut in Paris zur Herstellung von Antipest-Serum ermächtigt wird.

Madrid, 20. August, (W. T. B.) Die ‘na Oporto ge- fandten spanischen Aerzte halten den Sanitätsd enst und die ges troffenen Vorbeugungsmaßregeln gegen die Pest in Portugal für un- genügend. Gerühhtweise verlautet von einer in Figueira an Pest vorgekommenen Erkrankung und von einem Todesfall in Barcellos, Die Epidemie scheint an Verbreitung zu gew!unen. An der portugiesischen Grenze sind mehrere Lazarethe errihtet. Der spanishe Konsul in Oporto soll zur Verantwortung gezogen werden, weil er es unterlassen bat, die Regierung von dem Auftreten der Pest in Kenntniß zu seten. Aus Portugal kommende Reisende Les, daß ein Peftfall in Lissabon vorgekommen is. Dur ÜUeberschreiten des inhos- Flusses gelangten 37 Reisende aus Portugal, darunter einer aus Oporto selbst, in die spant\che Provinz Pontevedra.

Dporto, 20. August. (W. T. B.) Hier wurden gestern drei neue leihte Fälle von Beulenpest festgestellt.

Verdingungen im Auslande.

Oesterreih-Ungarn.

10. September, 12 Uhr. K. K Staatsbahn- Direktion in Stanisklau : Lieferung folgender Flpnatetbalion für das Jahr 1899: ca. 246 m? Gichen-Brückenhölzer für Bahnerhalturgszwecke, 261 Eichen-Extrahölzer für Bahnerhaltungszwecke, 456 Eichen-Schnittmaterial für Wagenbau, 1 029 Fichten-Schnittmaterial für Wagenbau, 1219 Tanne Bienen für Wagenbau, 268 Gichen-Schnittmaterial für Bahnerhaltungszwecke, 843 Tannen-Scchnittmaterial für Bahnerhaltungszwecke, 160 M Gichenbauholz für Bahnerhaltungs- iwede, « 23 bezimmertes Tannenbolz für Bahnerhaltungszwecke, « 112 , geschnittene Tannenlatten für Bahnerhaltungszwecke, »« 96 000 m runde, weiche Latten für Bahnerhaltungszwecke, « 4500 b1 Buchen-Hel¿kohle für Bahnerxhaltungszwecke, e 93 900 Raummeter weiches und hartes Brennholz, sowie Lieferung des erforderlihen Bedarfes an eichenen Oberbaushwellen der Type I1/III und IV. "

10. September, 12 Uhr. K. K. Staatsbahn-Direktion in Krakau: Lieferung folgender Holzmaterialien für das Jahr 1899: j 320 m? Cichen-Brückenbauhölzer, 395 Grtra-Eichenhölzer, 377 hartes Schnittholz für Wagenbau, 2 213 weiches Schnittbolz für Bauerhaltungszwecke, 250 hartes Schnitihol; für Bahnerhaltungszwecke, 843 weihes Schnittholz für Bahnerhaltungszwecke, 425 weiches Bauholz, 16 harte Rundhsölzer, 112 ne Nundbölzer, 35 890 weiche Waldlatten, 167 geschnittene Latten aus weichem Holz, 68 900 runde weihe Latten, 277590 weiches Brennholz. Verschiedene Holzmaterialien, wie Holzstangen, Stiele, Pfeiler u. st. w., außerdem 138 000 Stück Eichenshwellen und 63 000 Stück Kiefernshwellen für den Bedarf des Direktionsbezirks.

11. September, 12 Uhr. K. K. Staatsbahn-Direktion in Lem- berg: Lieferung folgender Holzmaterialien für das Jahr 1899:

ca. 272 m3 Eichen-Brülke-hölzer,

361 Gxtrahzlzer, i

430 hartes Schnittholz; für Wagenbau,

2 690 weiches Schnittholz für Wagenbau, 147 hartes Schnittholz für Bahnechaltungszwecke 1150 weiches Schnittholz für Bahnerhaltungszwecke, 138 bezimmertes hartes Bauholz, 550 beztinmectes weihes Bauholz, 100 000 runde Waldlatten, 7 009 Buchenholzkohle, : 8 000 Stück bearbeitete Weißbuchenftiele, 1000 eihene Säulen, 35 000 Rutheabefen, 2 000 hölzerne Schnee/haufeln aus NRothbuhe, 500 bes{lagene Sthiebtruhen, 300 ge ume aus Weißbuchen, 200 000 ahfckindelr,

400 befhl1gene Schubkarrenräder,

500 Durchitecks3\t2ngen aus Zu -tols,

2 000 VBrémsknüttel (Stangen)- aus eißbuchenbolz, Buchenscheiterbrennholz, / wetihes Buchenscheiterbrennholz, 1600, Schwartenholz, j fowie Lieferung des erforderliben Bedarfs an etichenen Oberbaus- fchwéllen nach Type I11/Il1 und IY., Näheres bei den genannten Direktionen,

18. September, 12 Uhr. Material-Verwaltung der K. K. priv. Südbahn-Gesellshaft in Wien: Lieferung von 6000 Meter-Zéntnern D eventuell aub 209% mehr. Näheres bei der Mätecial- Verwaltung und beim „Neichs- Anzeiger“:

Belgien.

30. August, 1 Uhr Mittags. Börfe zu Brüfsel : Lieferang von Tendern

und Rädern. 1. und 2. Loos je 6 Tender mit einem NRaumgehalt

von 13 000 1 für Lokomotiven, Type 30, 3. Loos 20 Paar montierte

Näüdersäye für Tender zu Lokomotiven Type 17 und 9 Paar desgl. zu Lokomotiven Type 30. Spezial-Laftenheft Nr. 545,

- 30. August, 11 Ußr. Sociétó Nationale des chemins de fer

vicinaux 26, rue de la Science in Brüffel: Bau ber Nebenbahn von Namur nach Focpille. j

Neu az Cn

17 030 24 000

A005... 0 T9 2 É. T U M T C S-A Q: P §

4. September, 2 Uhr: J inistère de” PTütórieur et ‘de n p E det a Tie a

struction publique in Brüffel:' Weferung für die üirgerwe