1899 / 211 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Sep 1899 18:00:01 GMT) scan diff

{weren Lungenentzündung („pneumonie aigu8*) autgebroen. Bis zum 29. Miu ust waren G Todesfälle bekannt er vom 22. bis 29, August sind Neuerkrankungen angeblich nit vorgekommen, am leßtgenannten Tage befanden sich noch 3 Kranke in;Behandlung. Von einer Verschleppung der Krankheit nach anderen Orten war b dahin nichts bekannt.

Portugal. Einer Mittheilung vom 29. August zufolge haben die seitens der spanischen Regierung zum Studium der Epidemie nach Oporto entfandten und von dort vor einigen Tagen na Madrid zurückgekehrten beiden Aerzte ihrer Ueberzeugung dabin Ausdruck gegeben, daß die Pestepidemie auf das Oporto’er Stadtgebier- beschränkt bleiben würde, wenn der Militärkordon um die Stadt herum wirksam aufrecht erhalten werde. Nach amtlichen Meldungen sind in den letzten Tagen vor dem 29; August in Oporto 1 bis 2 neue Pestfälle tägli) festgestellt worden.

Egyvyten. In Alexandrien sind in der Wohhe vom 19. bis 25. August 3 Erkrankungen (je 1 am 20., 22. und 25.) urd 2 Pesitodesfälle zur Anzeige gekommen.

Nr. 36 der „Verdöffentlihungen des Kaiserlihen Ge- \snndheitsamts* vom 6. September hat folgenden Inhalt: Gesund- heitsftand und Gang der Volkskrankheiten. Sterbefälle im Juli. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. Desgl. gegen ansteckende Krank- beiten. (Italien.) Todeéurjachen 1896 und 1897. (Niederländisch- Indien.) Gesundheitsstand 1898/99, De u. \ w. (Deutsches Reich.) Invalidenversicherungsgeseß. (Preußen. Berlin.) Das Schlachten von Pferden, Eseln u. |. w. (Oesterreih. Bosnien und Herzeaowina,) Tuberkulose, Gang der Thierseuchen in Frank- retch, 2, Vierteljahr 1899 Desgl. in Serbien, 2. Vierteljahr 1899. Desgl. in Bulgarien, 2. Viertezjahr 1899. (Niederländisch-Indien.) Zeitweiltge Maßregeln gegen Lhierseuchen. (Preußen. Neg.-Bezirke Potodam,Ste:tin, Hildesheim, Trier ; Frankreich, Belgien.) Vermischtes. (Deutsches Reich.) Prüfung der Aer¡te und Zabnärzte. (England,) Aus tem 27. Berichte der obersten Gesundheitsbehörde 1897/98. (Belgien.) Bewegung der Bevölkerung, 1896. Geschenkliste. Monatstabelle über die Sterbefälle in deutshen Orten mit 15 000 und mehr Einwohyern, Juli. Desgl. in größeren Städten des

Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg für die Dauer des auf den 28. September d. J. einberufenen Landtages wieder zum Ersten Präsidenten der genannten Kammer

ernannt wird.

Die Ablieferung der Bewerbung in dem Bureau des Jn einem Falle, in welchem ein bisher als Nebenbetrieh

Präsidiums der Königlichen Akademie der Künste muß bis zum 1. März 1900, Nachmittags 3 Uhr, erfolgt sein.

aber preußischer Konsols machen wir | Pet e ute B uns E ata einer Papier- und Cellulosefabrik betriebener Steinbruh mit „Amtlichen Nachrichten über das Preußische Staats- | Kalkbrennerei veräußert und in die Steinbruchs - Berufs- Der Preis besteht in einem Stipendium von 600 H zu \ De B s Eg B A d ‘Pia e Ea die E E s Stein-

i tipendiat diese | jede Buchhandlung für oder von dem Ver- || s Be i e hu

“o abetnie bas o A Os uad / as A entas in Berlin durch die Post frei | in dem Nebenbetriebe vorgekommenen Unfälle

J.

Der Stipendiat ist verpflichtet, die Studienreise, deren Ziel | für 45 Z zu beziehen ist. auferlegt worden, denn der Wechsel des Unter- nach den Rathslägen deni R ava der Riclited für L | Berlin, den 4. September 1899. nehmers stellt an sich keine Veränderung des Betrichg \chaftsmalerei zu wählen is, auf etwa zwei Monate auszu- Hauptverwaltung der Staatsschulden. im Sinne des 8 38 des Unfallversicherungsgeseßes dar, au dehnen und über dieselbe spätestens vier Wochen nah Ab- von Hoffmann. wenn er die Lösung einer zwischen ey und Nebenbetrich lauf unter Beifügung ctliher Reiseskizzen dem Senat der bestehenden katastermäßigen Verbindung und damit eine Akademie der Künste Bericht zu erstatten. | Aenderung der berufsgenossenschaftlichen Mai des

Die Zuerkennung des Preises erfolgt im Monat März 1900. Gesammtunternehmens oder einzelner Theile desselben hbe-

; 9 wirkt. (1772. Du Sal der Wulalihen a bntie der Künste, Eine etliche Vereinigung selbständiger Betriebe stellt für

Wöürttemberg.

Gestern Mittag trafen Seine Königliche Hoheit der Prinz Ludwig von Bayern sowie Seine Majestät der König von Sachsen in Stuttgart ein und wurden, wie „W. T. Ÿ“ be- richtet, von Seiner Majestät dem König vonWürttemberg, Seiner Hoheit dem Prinzen Hermann von Sachsen- Weimar und den Spißen der Militärbehörden am Lege empfangen. Der König von Sachsen trug die Unifo1m Allerhöchst-

ines Jnfanterie-Regiments Alt-Württemberg (3. Württem-

TanuttmaMun:g. e Me 9 4 E raisch28) Nr. 121, während der nig von Württemberg die des

die bildenden Künste.

Sektion für i H. Ende.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Jn Gemäßheit der betreffenden statutarishen Bestimmungen werden hierdurch die rückständigen gekündigten Aktien und Obligationen der Oberschlesischen Eisenbahn- Gesellschaft aufgerufen.

Prioritäts-Obligationen Litt. E. gekündigt zum 1. Oktober 1895. (Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe V Nr. 5 bis 20 nebst Anweisung.) zu 100 Thlr. Nr. 10 390.

Alle übrigen, noch

aus der 32. Verloosung,

im Umlauf befindlichen Prioritäts-Aktien Litt. B., Prioritäts-Obligationen Litt. E. und Niederschlesishen Zweigbahn-Priori- täts-Obligationen der ODberschlesishen Eisenbahn- Gesellschaft sind durch unsere Bekanntmachung vom 15. August 1895 gekündigt worden, und zwar:

die Prioritäts-Aktien Litt. B. zum 1. Dezember 1895 (abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe IX Nr. 9 und 10

nebst Anweisungen, wogegen Stückzinsen für die Monate Juli bis einschließlih November 1895 vergütet werden),

die Prioritäts-Obligationen Litt. E. zum 1. Dezember 1895

(abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe V Nr. 5 bis 20 nebst Anweisungen, wogegen Stücfzinsen für die Monate Oktober

und November 1895 vergütet werden), die Niedershlesishen Zwei Obligationen zum 1. (abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe V Nr. 7 bis 10 nebst Anweisungen, wogegen Stückzinsen für die Monate Januar

und Februar 1896 vergütet werden).

Die Jnhaber der rückständigen Stücke werden aufgefordert, dieselben mit Zubehör baldigst an die nächste Negierungs-Hauptkasse, die Staatsschulden - Tilgungskasse i | Taubenstraße 29, oder an die Königliche Kreiskasse in Frankfurt a. M. zur Einlösung Betrag fehlender Kapital in Abzug gebracht. Diejenigen Obligationen Litt. E., welche, der Be- kanntmachung durch die öffentlihen Blätter ungeachtet, nicht binnen 4 Jahren nach dem Zahlungstermin zur Einlösung eingeliefert sind, werden im Wege des gerichtlichen Verfahrens mortifiziert. Aus Zweigbahn-Obl igationen, welche, der Bekannimachung bur die öffentlichen Blätter ungeachtet, nicht rechtzeitig zur Nealisierung eingehen, erlischt jeder An- spruh, wenn sie 10 Jahre lang alljährlih einmal öffentlich aufgerufen und troßdem nicht spätestens binnen Jahresfrist nach dem leßten öffentlihen Aufrufe zur Einlösung vorgelegt

Berlin, den 1. September 1899. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

ahn - Priorit äts- ärz 1896

wiederholt

einzuliefern.

Zinsscheine

BVLrLanntm&@cG Un a

Die am 1. Oktober 1899 fälli preußischen Staatsschulden, ein verwalteten Eisenbahn - Anleihen, werden bei \chulden-Tilgungskasse W. Taubenstraße 29 hierselbst —, bei der Reichsbank-Hauptkaf}e, den Regierungs-Hauptkassen, den Kreiskassen und den übrigen mit der Einlösung betrauten Kassen, Reichsbankanstalten und sonstigen Zahlstellen vom 21. d. M. ab eingelöst. insscheine sind, nah den ein thabschnitten geordnet, den Ein vorzulegen, welches die Stückzahl und den Betrag für jeden Werthabschnitt angiebt, aufgerechnet isi inliefernden Namen und Wohnung ersichtlich macht. Wir machen darauf aufmerksam, daß die seit SFanúüár 1898 fälligen Zinsscheine der konsolidierten 31/2, vor- mals 4prozentigen Staats-Anleihe nur mit enigen Beträgen eingelöst werden, welche sich aus er zum 1. Oktober 1897 erfolgten Zinsherabseßung ergeben. Diese Werthe sind aus den in den Kassen- räumen der Einlösungsstellen zum Aushang ge- brachten Verzeichnissen zu ersehen. Schuldvers chrei- bungen der genannten Anleihe und zugehörige cheinbogen, welche noch niht auf 3/2 Prozent tempelt sind, sind baldigst an die Kontrole SW., Oranien-

en Zinsscheine der chließlich der von uns der Staats-

zelnen Schul

dgattungen ösungsstellen mit einem

und Wer Verzeichni

und den späteren Terminen

Staatspapiere i straße 92/94, zur Abstempelung einzuliefern.

Wegen Zahlung der am 1. Oktober fälligen Zinsen für die in das Staatsf

enen Forderungen bemerken wir, l insen mittels der Po st, sowie ihre Gutschrist auf den -Girokonten der Empfangsberechtigten zwislhen dem eptember und 8. Oktober e er bei der Staatsschulde 18. September, bei den Re am 25. September und bei den damit betrauten Kassen am 26. September beginnt.

Die Staatsschulden-Tilgungskasse is für die Zins- von 9 bis 1 Uhr, mit Ausschluß edem Monat, am legtén bis 1 Uhr geöffnet.

uldbuch eingetra- die Zusendung

, die Baarzahlung ilgungskasse ierungs - onstigen außerhalb Ber

ahlungen werktäglich es vorleßten Werktages in onats aber von 1

In Gemäßheit des LA des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 (G.-S. S. 152) wird hiermit zur öffent- lichen Kenntniß gebracht, daß aus dem Betriebe der Lokalb ahn Jossa—Brückénau ein kommunalabgabepflichtiges Rein- einkommen für das Jahr 1898/99 nicht erzielt worden ist. Frankfurt a. Main, den 3. September 1899. Der Königliche Eisenbahn-Kommissar. Jn Vertretung: Sombart.

Nichtamlliches.

Deutsches Reich.

Prenßen Berlin, 7. September.

Seine Majestät der Kaiser und König trafen, von Straßburg kommend, gestern Nachmittag um 5 Uhr in Stutt- gart ein und wurden von Seiner Majestät dem König von Württemberg auf dem Bahnhofe daselbst empfangen und nach dem Schlosse geleitet.

Heute Morgen hielten Seine Majestät der Kaiser die Parade über das XIII. (Königlich “Allecoo@ fl Armee- Korps ab. Nachmittags werden Allerhöchstdieselben den Vortrag des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts, Staats- Ministers Grafen von Bülow entgegennehmen.

Dem „W. T. B.” wird aus Stuttgart berichtet :

Seine Majestät der Kaiser traf gestern um 5 Uhr Nachmittags unter dem Geläut der Glocken der Stadt, welche reihen Flaggenschmuck angelegt hatte, hier ein. Zum Empfange waren anwesend: Seine Majestät der König von Württemberg, die hier weilenden württembergi- schen Prinzen , die Staats-Minister, die württembergische Generalität, die Mitglieder der preußischen Gesandtschaft, der Stadt-Direktor und die Vertreter der städtishen Kollegien. Seine Majestät der Kaiser begrüßte Seine Majestät den König auf das Herzlihste . durch Handshlag und Kuß, schritt die Front der mit der Fahne und Musik aufgestellten Ehrenkompagnie ab und nahm nah der Vorstellung des beiderseitigen Ge- olges den Parademarsh ab. Sodann begaben Sih Jhre

(ajestäten zu Wagen, eskortiert von einer Schwadron des 26. Dragoner-Regiments und von dem zahlreihen Publikum mit stürmischen Hoh- und Hurrahrufen begrüßt, nah dem Schlosse. Dort wurden Scine Majefiät von Jhrer Majestät der Königin von Württemberg und Seiner Majestät dem König von Sachsen empfangen. Abends um 7 Uhr fand im Schlosse Familien- tafel und nach derselben auf dem mit Magnesiurma- licht erleuhteten Schloßhofe ein großer Zapfenstreih der Musikkapellen des XIIT. Armee-Korps unter Leitung des Musik- Direktors Prem statt. Seine Majestät der Kaiser wohnte mit Jhren Majestäten dem König von Sachsen und dem König und der Königin von Württemberg sowie den anderen Fürstlichkeiten dem Zapfenstreih auf dem großen Mittelbalkon bei.

deute Morgen um 8/4 Uhr fuhren Jhre Majestäten der Kaiser und die Könige von Sachsen und Württemberg mittels Sonderzuges nah dem Paradefelde bei Untertürkheim.

Die Nr. 9 der „Amtlichen Nachrichten des Reichs- Se E vom 1. September 1899 enthält an erster Stelle einen Nachruf zur Erinnerung an die im August 1899 verstorbenen ständigen Mitglieder des Neichs-Ver- siherungsamts, den Regierungsrath Paul Zimmermann und den Geheimen Regierungsrath Dr. Otto Vogts.

Aus dem Gebiete der Unfallversicherung werden mitgetheilt eine Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 22. August 1899, in welcher der Durchschnittsbetrag des monatlihen Lohns (Heuer) oder Gehalts, der bei der Bemessung des Jahresarbeitsverdienstes der zur Be- sazung deutsher Seefahrzeuge gehörenden Personen zu Grunde zu legen ist, festgescßt wird, ferner Bestimmungen zur Ergänzung der Allgemeinen Unfallverhütung 6- vorschriften der Berufsgenossenschaft der chemischen Jndustrie und Besondere Unfallverhütungsvor- schriften derselben Verufsgenossenshaft zum Schuß gegen die Wirkung salpetriger (,„nitroser“) Gase vie für Fabriken von Zündern jeder Art, endlich cine Rekursentscheidung und mehrere Verwaltungsbescheide folgenden Fnhalts:

Das Verbot einer Eisenbahnverwaltung an die Men, bahnbediensteten, das Eisenbahngelände an gewissen Punkten und auf gewissen Wegen nicht zu betreten, muß, um eine den Betrieb abgrenzende Bedeutung zu Haben, wirksam und nahhaltig durcl ge nel werden. Eine Handlung oder eine Verrichtung, die objektiv niht dem Betriebe dient, auch von der Betrieb8verwaltung ausdrüdcklich untersagt ist, ist nicht dem Betriebe zuzurehnen, sofern sich der versicherte Arbeiter klar bewußt sein mußte, daß er durch sein verbotswidriges C die Grenzen des Betriebs überschreite; ein solhes Verbot muß aber, um als Ausschließungsgrund für cinen Entschädi- gungsanspruh zu gelten, sireng und wirksam durchgeführt, und seine Uebertretung nah Möglichkeit durch BU Ein- rihtungen hintangehalten worden Lin, dergestalt, daß sih die Arbeitcr der Bedeutung und der Tragweite des Verbots un- ausgeseßt bewußt geblieben sind. (1771.)*)

\{chlüfsen stehenden eingeklammerten Zahlen geben die der diese in den „Amtlichen Nahhrichten* veröffentlicht sind.

f Die neben den einzelnen Nonnen, Bescheiden und Be- a

iffer an, unter

denjenigen der vereinigten Betriebe, der in sich unverändert geblieben ist, eine Betriebsveränderung im Sinne deg S 38 des Unfallversicherungsgeseßes n i cht dar. (1773.)

Die Beschäftigung gefetlich oder statutarisch versicherter Personen is die Vorausseßung für die Beitrags: pfliht landwirthschaftliher A e B da sonst die Unternehmer von Betrieben, in denen jolhe Personen überhaupt nicht vorhanden sind, mit Recht den Einwand er- heben könnten, daß ihnen eine zweck- und gegenstandslose Be- lastung auferlegt werde. (1774)

Der von der höheren Verwaltungsbehörde für Erwachsene festgeseßte, im Falle des § 25 Abjsay 2 des Bau-Unfallver- sicherung8geseßes auch für die Prämienberechnung maßgcbende ortsübliche Tagelohn gewöhnlicher Tagearbeiter umfaßt den Werth der übliher Weise etwa gewährten Naturalien mit. (1775.)

Zum Zwecke der Wiedereinziehung zuvielgezahlter Renten darf die Berufsgenossenshaft dem Verleßten, welcher eine Strafhaft verbüßt, die ihm geschuldete Rente für die Dauer der Strafhaft ganz einbehalten, wenn der Verleßte keine Familie besizt, für die er zu sorgen hat. (1776.)

Der Betrieb der Eisenbahn-Speisewagen-Gesel[- [haft stellt ein selbständiges Eisenbahn-Unternehmen dar. (1777.)

„Brunnenreinigungsarbeiten“ gehören an sich zu

“den „Brunnenarbeiten“ im Sinne des § 1 Absay 2 des

Unfallversicherungsgeseßes und unterliegen daher der Ver- sicherungspfliht. (1778.)

Jn einem Einzelfalle ist angenommen worden, daß die Arbeiten eines Mineralogen, der in einer württembergischen Gemeinde die dort vorkommenden Kalksteinplatten von der Erdoberflächhe an in einiger Tiefe abdecken ließ, um die losg- gelösten Platten auf etwa vorhandene versteinerte Thierabdrüke untersuchen zu lassen und die gefundenen Versteinerungen zum theil an Museen gegen Erstattung der Ausgrabungskosten ab- zugeben, einen versiherungspflihtigen Steinbruchs- betrieb darstellten. (1779.)

Eine Anstalt zur Erzeugung von Jmpfstoff gegen den NRothlauf der Schweine isst als ein auf die Her- stellung eines pharmazeutishen Präparats gerichtetes Unter- nehmen anzusehen und, sofern im übrigen die Bedingungen der Versiherungspfliht gegeben sind, in das Kataster der R MOAN der chemishen Jndustrie aufzunehmen. 1780.

Der Abschnitt „Jnvaliditäts- und Alters- versicherung“ enthält ein Rundschreiben vom 27. Juli 1899, betreffend das Ergebniß der Vertheilung der während des Jahres 1898 gezahlten Renten und Beitrags- erstattungen, nebst Tabellen, sowie folgende Revisions- Entscheidungen :

Der Umstand, daß die Absicht, ein Zwangsver- siherungsverhältniß zu begründen, für die Gestal- tung der Arbeitsbedingungen (Baarlohn, während ohne jene Absicht nur der Unterhalt gegeben worden wäre) _bestimmend gewesen is, hindert den Eintritt der Versicherungs- pfliht niht. (758.) :

Eine Ehefrau, die ihren Ehemann in der von ihm gegen Pauschallohn übernommenen Gutsarbeit vertrat, damit er anderen Gutsarbeiten niht entzogen würde, ist nicht als Gehilfin des Ehemannes, sondern als eine unmittelbar von der Gutsherrschaft beschäftigte, ver- sicherungspflihtige Lohnarbeiterin angesehen worden. (759.)

Eine ständige Gutsarbeiterin, die auf Anweisung des Dienstherrn die kleinen Kinder der auf Arbeit ab- wesenden Gutsleute in ihrer Wohnung und innerhalb des Gutsgebietes wartet, ist versiherungspflichtig. (760.)

Eine Kosttishhalterin, welhe für einen Kreis wechselnder Auftraggeber mit den auf deren Kosten be- shafften Eßwaaren die Mahlzeiten herstellt, wobei sie außer dem Preise einzelner von ihr gelieferten Zuthaten für die Speisenbereitung, die Feuerung und das Vorhalten des Geschirrs von jedem Tischgast einen festen Betrag empfängt, ist niht Lohnarbeiterin, sondern Unternehmerin und daher nicht versicherungspflichtig. (761.) ù j

Die Beschäftigung eines geprüften und behördlich verpflichteten Wundarzneidieners, der für wechselnde Auftraggeber ohne Vermittelung eines Arztes als Heilzehilfe (beim Bahnziehen: Anlegen von einfachen Verbänden, Blut- egelseßen u. st. w.) thätig ist, ferner bei den Ortsarmen zweter Gemeinden dergleichen Heilgehilfendienste gegen einen festen Jahresbetrag auf Grund ständiger Vertragsverhältnisse ver- richtet, endlih nah ärztliher Anweisung bei Operationen u. st. w. sih der Ausübung der niederen Heilkunde unterzieht, is nah R Richtungen selbständiger Gewerbetreiben der. (762.

Selbständige Krankenpflegerinnen und Pflege- rinnen von Wöchnerinnen sind je nah der Art ihrer Stellung und Beschäftigung theilweise als Personen, die aus der Ausübung der niederen Heilkunde ein Ge- werbe machen, demnach als Unternehmer und nit versicherungspflichtig zu erachten, theilweise aber auch als Hilfspersonen eines Mt Haushalts und demgemäß als versiherungspflihtig zu behandeln. (763.)

Der Königliche Gesandte in Oldenburg Graf Hentckel von Donnersmarck hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten.

Vayern. j __ Das „Gesehe und Verordnungsblatt“ veröffentlicht eineAller, höchste Bekanntmachung, wonach der bisherige Erste Präsiden der Kammer der Reichsräthe, Graf von und zu

sächsischen Jnfanterie-Regiments Nr. 105 „König Wilhelm Ik. von Württemberg“ angelegt hatte. Das zahlreih versammelte Publikum brachte den Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften begeisterte Huldigungen dar.

Hessen.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat sih, wie die „Darmst. Ztg.“ meldet, gestern zur Theilnahme an der Parade bei Cannstatt und den sih anschließenden Manövern nah Stuttgart begeben.

Elsaß-Lothringen.

Seine Majestät der Kaiser hat, wie „W. T. B.“ meldet, den Kaiserlichen Statthalter in Elsaß- Lothringen Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg beauftragt, der Be-

pöôlkerung folgenden Kaiserlichen Dank zur Kenntniß zu

bringen :

Der festlihe Em pfang, welher Mir bei Meiner jeßigen An- wesenheit im Elsaß bereitet worden ift, läßt eine so weitgehende patriotische Betheiligu ng aller Schichten der Bevölkerung erkennen, daß Ich hierdurch auf das Angenehmste berührt worden bin und nur lebhaft bedaure, daß die Kaiserin, Meine Gemahlin, nicht an Meiner aufrichtigen herzlicen Freude theil nebmen konnte. Durh mann igfacke, zahlreite Aufmerksamkeiten sind hier die beredten Beweise treuer Ergebenheit unt zuversihtlißen Ver- trauens kundgegeben word en. Jh erblicte in dieser, Meinem Herzen wahrhaft wohlthuenden Gesinnung eine hoffnungévolle Bürgschaft für die weitcre gedeihlide Entwickelung des {ônen Neichslandes. Mit folhen Empfindungen \{eiden zu können, if ein erhebendes Gefühl und Mir daher ein anfrihtig empfundenes Bedürfniß, dies doffentliÞh mit Meinem herzlihen, warmen Danke auszu- sprehen. Zu Meinem lebhafien Bedauern muß Ich schon heute das Elsaß verlassen, unter dessen Bevölkerung Jh Mich stets so besonders wohl fühle. Jch {eide mit den aufrichtigsten Wünschen für sein ferneres Gedeihen und Wohlergehen. Ich ersu@e Sie, Vorstehendes zur allgemeinen Kenntniß zu bringen.

Wilhelm.

Straßburg, den 6. September 1899.

Oesterreich-Ungarn.

Jn Eger veranstalteten geslern Abend mehrere hundert Personen, zum größten Theil Sozialdemokraten, vor der Redaktion der „Egerer Nachrichten“ Kundgebungen, bei welchen Pfuirufe auf die Abgeordneten Jro und Hofer auss gestoßen wurden. Es kam zu Zusammenst ößen zwischen den Sozialdemokraten und Deutschnationalen; einer der lehteren erhielt einen Messerstih in die Brust. Die Polizei zersircute die Demonstranten.

Frankreich.

Das Kriegsgericht in Rennes vernahm gestern noh den General Zurlinden, den General Billot, den Senator Trarieux und die Majors Gallopin und Hirschauer. Sodann wurde die Aussage du Paty de Clam’s verlesen.

Serbien.

Das Leichenbegängniß des früheren Minister-Präsidenten und Regenten Ristitsh fand, wie dem „W. T. B.“ aus Pelgrad berichtet wird, gestern Nachmittag unter Erweisung roßer Ehrenbezeugungen statt. Jn dem Trauerzuge, welcher f durch die dichtbeseßten Straßen inmitten der Spalier bil- denden Truppen bewegte, befanden sih der König Milan so- wie die Spigzen der Zivil- und Militärbehörden. Der Trauer- aft fand in der Kathedrale statt; der König Milan und der Minister-Präsident Georgiewitsch widmeten hier dem Ver- storbenen Nachrufe. Dem Doyen des in der Kathedrale voll- ähiig versammelten diplomatishen Korps ließ der König

ilan im Namen des Königs Alexander für die bewiesene Theilnahme danken. Unter dem Donner der Geschüße verließ der Trauerzug alsdann die Kathedrale und schte den Weg nach dem Friedhof fort.

Afrika.

Aus Pretoria berichtet die „Agence Havas“, daß die Antwort der Südafrikanischen Republik auf die leßte Depeshe des Staatssckretärs für die Kolonien Chamberlain gestern veröffcntliht worden sei. Die Vorschläge, betreffend die zehn Vertreter der Minendistrikte und die fünfjährige Ans äsjigkeit im Lande, seien zurückgezogen worden, da Großbritannien die an dieselben geknüpften Bedingungen nicht annehme. Transvaal erkläre sh cinver- standen, das Gese über das Wahlreht, wenn dies noth- wendig sei, zu verbessern, und führe aus, es habe niemals die Absicht gehabt, Großbritannien um die ihm durch die Konvention von London zugestandenen Rechle zu bringen , . oder sich dessen internationalem Suzeränetäts- reht zu entzichen. Es beziehe sich hierbei auf die Depesche vom 17. August 1898 über das Schiedsgericht und verlange s\cließlich weitere genauere Mittheilungen über den muna Großbritanniens bezüglih des Zusammentritts tiner gemischten Kommission sowie Einzelheiten über den Zeit- punkt und den Ort der in Aussiht genommenen Konferenz.

Warm

Parlamentarische Nachrichten.

Der Kammerherr Graf Finck von Finckenslein auf Madlig, Mitglied des Herrenhauses, ist gestern gestorben.

Auslandes. Wochentabelle über die Sierbefälle in deutschen Orten mit 400C0 vnd mehr Gtinwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenbäusern deutscher Großstädte, Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. Witterung.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Ausftand der Tischler in Köslin (vergl. Nr. 191 d. Bl.) dauert, der „Ofisce-Ztg." zufolge, noch fort. Von den 75 Gesellen, welche in den Ausstand getreten waren, haben 35 den Ort verlassen, Unterbandlungen haben bisher noch nit ftattgefunden.

Zum Auéstand der Zimmerer in Frankfurt a. M berichtet die „Frankf. Ztg.“, daß sih am 5. d. M. eine Versammlung mit dem Bericht der Lohnkommission beschäftigte. Dieser ergab, daß der Verband baugewerbliher Unternehmer eigentliche Zugeständnisse bis jeßt niht gemacht hat. Zum Schluß wurde folgende Resolution an- genommen: „Nachdem die Versammlung den Bericht der Lohn- kommission über die Verhandlungen mit dem Aus\Guß des Verbandes baugewerbliher Unternehmer entgegengenommen hat, erklärt sie, daß sie das Vorgehen der Lohnkommission dem Verkande gegenüber nicht gutheißen kann. Des weiteren erklärt die Versammlung, daß die der Lohnkommission vom Auss{uß des Verbandes gemahten Zusagen ais solhe nit anerkannt werden können, und beschließt deshalb, so lange an den gestellten Forderungen festzuhalten, bis vom Verband andere Bedingungen gestellt werden.“ (Vergl. Nr. 207 d. BL.)

Aus Zwickau meldet das „Dresd. Journ.“ unterm 6. d. M,, daß der dort seit Juni d. J. bestehende Maurerauss\tand von der Polizeibehörde als erloschen erklärt und das Ausftands- bureau behördlich aufgelöst worden ift,

Der Ausf\tand der Letpziger Bauschlosser (reral. Nr. 204 d. Bl.) ist, wie die „Dt. Warte“ unterm 6. d. M. erfährt, beendet ber Die Forderungen der Ausständigen wurden fämmtlich vewilligt.

Kunst und Wissenschaft.

In Weimar ist, wie „W. T. B.* meldet, der Hiftorienmaler, Professor M art ersteig, scit dem Jahre 1848 Mitglied der Königlich preußischen Akademte der Künste, gestern gestorben. Friedrih Marter- fteig war am 11. März 1814 in Weimar geboren, machte dort seine Studien in den Jahren 1829 bis 1834 und seßte sie dann in Düfsel- dorf unter Hildebrardt und Schadow fort. Im Zahre 1838 zing er nach Paris und wurde Schüler von Delaroche. Er malte dort Bilder aus dem Dreißigjährigen Krieg, darunter die „Uebergabe von Breisach an Herzog Bernhard von Weimar" (jeßt im Rathhause zu Weimar), aus der Schweizer Geschichte, fechs Bilder aus dem Leben Luthcx's, die „Uebergabe der Augsburger Konfession“ und die „Verurtbëéilung von Huß“. Im Jahre 1848 verließ er Paris und malte auf der Wart- burg die „Ankunft der heiligen Elisabeth“. Sodann übernahm er fn Weimar im Jahre 1854 eine Zeichenlehbrerstelle am Sophienstift. Hier entstanden u. a. die Gemälde „Thomas Münzer's leßter Gang“, Bilder aus „Hermann und Dorothea", „Lutber?s Ankunft in Worms“ (1860), „Hutten’s Dichterkrsnung" (1861), „Savonarola?s Geschichte" (in sieben Karton€), „Sch{wur und Vertreibung der Salzburger Pro- testanten“.

Der bekannte Kunsthistoriker Theodor Gaederß in Lübe begeht heute sein scchzigiähriges Doltorjubiläüum. Der Jubilar gehört zu den JIugendfreunden des Dichters Emanuel Geibel, deren nur wenige noch am Leben sind; er hat mit ihm die Universität besucht, wie das Kapitel „Student zu Bonn am Rhein“ in der Biographie „Emanuel Geibel“ von Karl Theodor Gaedert, dem Sohne des Jubilars, anshaulih \{ildert, und auch später, besonders auf “rag Felde der s{chönen Künste, manche Berührungspunkte mit ihm gébabt.

Land- und Forstwirthschaft.

Die Versammlung deutscher Forstmänner, welche jünast in Schwerin tagte, hat in ihrer Sihung vom 22. August die Er- richtung eines „Deutschen Forstvereins* bes&klofsen. Bereits im Jahre 1881 war ein vergeblißer Versu gemacht worden, die Wanderversanimlung in cine auf den Lokalvereinen aufgebaute ständige Organisation umzuwandeln. Im WKAahre 1897 erfolgte die Gründung etner von der Versammlung deutsher Forstwirthe un- abbängigen forstlihen Jnteressenvertretung in dem „Deutschen Reichsforstverein“. Da f\ch jedoch bald zeigte, daß beide Organifationen nit ncbeneinander gedeihen konnten, stellte der Deutsche Reichs-Forstverein auf der Versammlung deutsher Forstmänner zu Breslau 1898 den Antrag auf Ver- \{chmelzung. Nach sehr eingehender Vorberathung in einer hierfür be- rufenen Kommission, sowie in den Lokal.-Forstvercinen hat die Ver- fammlung deutscher Forstmänner zu Schwerin diesen Antrag fast einstimmig angenommen, und es ist nuymehr auf Grund der vor- gelegten Saßungen an Stelle diefer Versammlung sowie des Deutschen Reichs-Forstyereins der „Deutsche M E Le aetreten, Als Aufgaben hat si der Verein gestellt: die Wabrung und Förderung der Interessen des deutschen Forstwesens, die Pflege der forstlichen Wirthschaft und Wisfsenswast und die Vermittelung persönlichen Eedankenauétaushes. Die Organe des Vereins sind ein Vorstand, der Forstwirthschaftsrath (nach Analogie des Deutschen Land- wirthshaftsraths) und die Hauptversammlung, welche leßtere im wesentlichen der bisherigen Versammlung deutscher Forstmänner entspricht. Der Vorstand besteht z. Z. aus den Herren Land-Forstmeister Dr. Danckelmann-CEberswalde, Ober-Forftmeister Ney-Meß und Forst- meister Niebel. Muskau Der Deutscve Forstverein zählt {on tetßt rund 1200 Mitglieder, darunter zablreihe aroße Privatwaldbesitzer. Auch die großen Lokalforstvereine sind bereits sämmtlih dem Deutschen Forstyerein beigetreten. Anmeldungen sind zu richten an den Vor-

fißenden des Vorstandes: Land-Forstmeister Dr. Danckelmann in

Eberswalde,

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Gefnndheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Veröffentliungen des Kaiserlilen Gesundhcitsamts*“, Nr. 36 bom 6. September 1899.)

Peft. Rußland. Nach amtlicher Mittheilung vom 20. bezw. 29. August ist in der zweiten Hälfte des Juli in Kolobowka, Bezirk Zarero, Gouvernement Astrahan, eine Seuche unter der Form einer

British-Ostindien, Während der Wohe vom 22. bis zum 29. Juli war in der Stadt Bombay die Zahl der Pest- 1odesfâlle auf 58 von 62 in der Vorwoche zurückgegangen, dagegen in der Präsidentschaft gleihen Namens auf 2437 von 1869 ge- fitegen. Von der ersteren Zahl entfielen 868 auf die Stadt Puna. Ferner hatte die Seuche im Staat Mysore und im Belgaum-Bezirk weiter um sich gegriffen; in versbiedenen Bezirken des Staats Hyderabad war dieselbe wieder ausgebroch-n. Aus Karahi gelangten 4 und aus Kalkutta 5 Pestfterbefälle zur Meldung. Während der Woche vom 29. Juli bis zum 5. August hat vie Seuhe ganz bedeutend zugenommen. In der Stadt Bombay starben 84 Per- sonen gegen 98 in der Vorwohße, und in der gleih- namigen Präsidentschaft war die Zahl der Pest- sterbefälle ‘in derselben Zeit von 2437 auf 3380 ge“ stiegen. In der Stadt Puna hatten fich die Todesfälle von 868 bis auf 1103 vermehrt. Sieben Bezirke und ebensoviele Staaten wiesen eine beträhtlihe Zunahme der Seuche auf. Auch in Kalkutta hatte sich die Peft wieder bedeutend vers{limmert: Es starben hier 56 Personen gegen 5 in der vorhergehenden Woche; außerdem gelangten 5 Todesfälle aus dez Norstadt Howrah zur Mel- dung. Im Staate Mysore erfolgten 120 Peststerbefälle gegen 63 in der Vorwoce; im Staate Hyderabad hatte die Seuche da- gegen wieder etwas abgenommen.

Cholera. __ Britisc-Ostindien. Kalkutta. In der Zeit vom 23. Juli bis 5, August sind 80 Personen an Cholera gestorben.

Berschiedene Krankheiten.

Podcken: St. Petersburg 7, Warschau (Krankenhäuser) 6 Er- krankungen; Flecktyph us: Warschau 3 Todesfälle; St. Petersburg 2, Warschau (Krankenhäuser) 4 Erkrankungen; Nückfallfieber: St. Petersburg 11 Erkrankungen; Genickstaärre: Moskau 2, New York 11 Todesfälle; Ke CAb uen: London 17, New York 15 Todesfäüe; Neg.-Bez. Schleswig 35, Hamburg 44, Kopenhagen 28 Erkrankungen ; Influenza: London 3, Moskau 2 Todesfälle; Lungenentzündung: Neg.-Bez. Schleswig 36 Erkrankungen; Ruhr: Reg.-Bez. Arnss berg 121, Reg.-Bez. Düsseldorf 118, Reg-Bez, Marienwerder 33, Reg.-Bez. Münster 21, Warschau (Krankenhäuser) 26 Erkrankungen; Brechdurchfall: Rea.-Bez. Marienwerder 27, München 32, Nürn- berg 37, Hamburg 156 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutschen Berichts8orte (1886/95: 1,15 9%): in Bohum Er- krankungen kamen zur Meldung in Berlin .28, Breslau 41, in den Neg -Bezirken Hildesheim 137, Königeberg 102, in Nürnberg 54, Budapest 38, New York 156, St. Petersburg 74, Wien 69 —; ferner wurden Erkrankungen an Scharlach angezeigt in Barlin 48, Breslau 32, im Reg.-Bez, Arnsberg 92, in Hamburg, Budapest je 42, Kopenhagen 73, London (Krankenhäuser) 225, New York 54, Paris 46, St. Petersburg 25 —; desgl. an Diphtherie und Croup in Berlin 62, Hamburg 20, Kopenhagen 44, London (Krankenhäujer) 188, New York 155, Paris 33, St. Petersburg 87, Stocktholm 82, Warschau (Krankenhäuser) 21, Wien 44 —; deëgl. an Unterleibstyphus in Berlin 21, London (Krankenhäuser) 28, New York 43, Paris 128, St. Petersburg 169.

_Im Monat Juli (für die deutschen Orte) sind nahstehende Todesfälle gemeldet worden :

Poen: Athen 13, Madrid, Alexandrien je 3, Kairo 7, Bom- bay 28, Baltimore, Cincinnati je 1, New Orleans 3, New York 7, San Francisco 1, Mexiko 29, Rio de Janeiro 42; Cholera, Pest, Gelbfieber: vgl. die fortlaufenden Mittheil. in den Veröff. ; Fleckt yphus: Amfterdam, Alexandrien je 1, Kairo 37, Mexiko 72; Rückfallfieber (einschl, biliösen Typhoids): Alexandrien 83, Kairo 77; Genickstarre: Beuthen O.S. 1, Baltimore 10, Cincinnati 3, Detroit, Minneapolis je 4, New Orleans 11, New York 43, San Francisco 7, St. Louis 10; Tollwuth: Kairo 3; Milzbrand: Baltimore 1, Buenos Aires 2, Cincinnati 1; Fn- fluenza: Berlin 9, Breslau, Elbing je 2, 6 deutshe Orte je 1, ferner Triest 1, Amsterdam 2, Athen 4, Madrid 28, Kairo 2, Balti- more 27, Cincinnati 2, Detroit 2, Minneapolis 1, New Orleans 6, San Franciéco 1, Mexiko, Buenos Aires je 3, Rio de Janeiro 2; Lepra: Bombay 4, Rio de Ianeiro 1.

Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterblichkeit an einzelnen Krankheiten im Verglei zur Gesammtsterblichkeit eine bes» fonders gross. nämli höher als ein Zehntel: an Masern (1886/95 erlagen denselben 1,15 von je 100 in Tämmtlihen deutshen Berihts- orten Gestorbenen): in WVBorbeck, Insterburg, Landsberg a. W., Wittenberg, Baußen; an Sharlah (1886/95: 0,91 % in allen deutschen Orten): in Altenessen, Bottrop, Braubauerschaft, Eisleben, Langendreer, Ueckeadorf; an Diphtherie und Croup (1886/98: 4,27 9/6 in allen deutshen Octen): in Bocholt, Buer.

Mehr als ein Fünftel aller Gestorbenen ift ferner nachstehenden Krankheiten erlegen: der Lungenshwindsucht (1886/95: 12,38 9% in allen deutschen Orten): in Forst, Iserlohn, Paderborn, Solingen (mehr als ein Drittel), Trier, Bayreuth, Linz; akuten Erkrankungen der Athmungsorgane (1886/95: 11,98% in allen deutschen Orten): in 22 deutschen Orten, darunter sogar mehr als ein Drittel in Borbeck, Göttingen; akuten Darmkrankhbeiten (1886/95: 1,720/6 in allen deutschen Orten): in 115 deutshen Orten, darunter sogar mehr als ein Drittel in Stegliß, Weißensee, Burg, Danzig, Giebichenstein, Gnesen, Grabow (sogar mehr als die oâlite) Grünberg, Halle, Hanau, Harburg, Köln, Linden, Neuruppin, Neuß, Nixdorf, Saarbrücken, Schneidemühl, Schöneberg, Stettin (mehr als die Hälfte), Wandsbek, Wittenberge, Ludwigshafen, Speyer, Offenka, Apolda, Gera, Greiz, Met, Straßburg i. E. ; ferner in Alexandrien, Kairo, Detroit, Mexiko.

Bon den 274 deutshen Orten hatten im Berichtsmonat eine vers» bältnißmäßig hohe Sterblichkeit (über 35,0 auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet) Weißensee 35,5 (1887/96; 30,5), Unden 36,5 (1886/95: 32,5), Alt:Zabrze 37,7, Greifswald 38,1 (80,2) Memel 38,3 (27,5), Gelsenkirhen 39,4 En Wattenscheid 39,4, Neuruppin 39,5, Zaborze 39,7 (1892/96: 37,8), Livine 41,2, Beeck 42,2 (1895/97: 27,3), Giebichenstein 42,6 (25,0), Löbtau 42,8 (26,0) Lichtenberg 43,0 (1891/06: 30,3), Stettin 46,6 (1886/95: 26,0), S 91,2 (1891/95: 25,0), Grabow 76,5 (1888/97: 29,9),

m Vormonate betrug das Sterblichkeitsmaximum 43,2 9/00.

Die Säuglingsftérblikeit war in 71 Orten eine beträchtliche, d. h. höôher als ein Drittel der Me U 400 und mehr betrug sie in folgenden Orten: Stolp 403 (Gesammtsterblichkeit 27,7), Döbeln 407 (21,9), Frankfurt a. OD., Bauten je. 408 (28,0 bezw. 95,2), Jersiy 413 (30,1), Halle 420 (30,5), Linden 421. (365), Tilsit 423 (28,1), Es 427 (30,6), Graudenz 433 (28,3), nee Gera je 438 (51,2 bezw. 24,3), Magdeburg 450 279 Köln Gas 0D, Mctz 456 (209), Merseburg 460 (28,7), S*caubing 465 (32 1), andere Vororte Berlins 468 (26,0), Landsberg 0. W., Posen, Sgandau