1899 / 215 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Sep 1899 18:00:01 GMT) scan diff

„M. T. B“,

Vom Manövergel ände berichtet roße Ver-

estern in der Stellun chiebung eingetreten sei

des Angeklagten

von Poscharewat Beunruhigt euh wichtiges Ereigniß sie sollen be

Urkundlich unter Unserer Zöcstei und beigedrucktem Königlichen Jnsiege

Gegeben Wilhelmshöhe, den 10. August 1899. Wilhelm.

enhändigen Unterschri l R N g der beiden Parteien eine

. Während sie sih am 9. d. Würm gegenübergestanden hätten, habe die Armee- gestern den Befehl erhalten, si meln, wo sie mit der Front na ffenhausen-Kornthal-Höfingen, mit de i um XNITII. Korps bildend, bei ehe. Die Abtheilung „Roth“ und daun mit einer Rechtss{wenkung gen-Vaihingen gegangen und habe mit Der gestrige

Abtheilun hinter der Glems zu sam Norden in der Linie XIV. Korps einen Schwieberdingen-Münchingen sei die Würm abwärts nah Nusdorf-Enzweihin der Front nach Tag habe nur Kriegsmärsche be Boden sei infolge des Regen

reit sein. Paschilsch leugnete, aben, und behauptete, garniht im gestrigen Vormittagssizun an Protitsh zunächst

Steuerzahlung; Steuerverweigerung sei kein Hoh: verrath. Der Angeklagte crklärte, daß er Kressowitsch nicht kenne, sh sei er niemals in der Druckerei der Ratikalen usammengekommen, zu Tauschanowitsch habe er in gespannten eziehungen Ie Aae zu Taisitsh habe er keine n Mengen ruUßeren (- weis gegen ihn, da auch die angeboten abgelehnt worden seien. ch wies die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen zurüe. l jet wegen des Aufstandes von 1883 verurtheilt, von dem König Milan aber begnadigt worden. Er habe keinen Grund gehabt, etwas gegen den König Milan zu unternehmen, er s demselben vielmehr belastenden Leßterer hielt dieselben Nachmittagssizung

Zugleich für den Finanz- ustiz-Minister:

Freiherr von Hammerstein. Pee

klagte Stoj Pflicht der

Freiherr von der Necke.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der bisherige Rektor Dr. Fenselau aus Baldenburg ist zum Kreis-Schulinspektor ernannt worden.

Mit Nifkolit en Stellung genommen. ider Partcien gebracht. Der s staik aufgeweicht.

(Berichtigung.) Wie dem „W. T. B.“ aus Karls- ruhe gemeldet wird, muß es in dem Wortlaute d welche Seine Majestät der Kaiser und K zu Karlsruhe am 8. d. Y ), in der 21. Zeile von lein an Fähnlein und bildet der um das goldne P Ebendaselbst ist in der „Möge denn das neue Jahr- u. s. w. (niht das scheidende

Königliche Akademie der Künste.

Die Wettbewerbe um den großen Staatspreis finden im Jahre 1900 auf den Gebieten der Bildhauerei und der Architektur statt. : :

Die Einreichung der Bewerbung hat bis zum 1. März 1900 zu erfolgen. Die Entscheidung wird in demselben Monat

êr Nedé, öónig bei dem [l im Schlosse at (f Nr. 213 d: Bl: „so reiht sih Fähn Gesammtheit den Heerbann, unseres Reichs gelagert ist“ u. f 17. Zeile von unten zu lesen: hundert unser junges Reich“ Jahrhundert).

M. gehalten n heißen :

lügenhaft.

Gjurits\ch Milan und di haben, weil er Aeußerungen

Ausführlihe Programme, welche die Bedingungen der Zulassung zu diesen Wettbewerben enthalten, können außer von der unterzeihneten Akademie von den Kun Dresden, Düsseldorf, Karlsruhe, Cassel München und Wien, den Kunstshulen zu Stuitgart und uscum für bildende Künste in stinstitut zu Frankfurt a. M., endlih auch von den Technishen Hochschulen Deutschlands be- zogen werden.

Berlin, den 12. September 1899. |

Der Senat, Sektion für die bildenden Künste. H. Ende.

tunstakademien zu , Königsberg i. Pr.,

Weimar, dem Schlesischen M

Breslau, dem Staedel schen § Nah der im Reichs-Eisenbahnamt

weisung der auf deutschen Eis l MoORai JUIE d. Betriebsunfälle waren zu verzeichnen :

Entgleisungen

aufgestellten Nach- nen ausfchließ- lich Bayerns vorgekommenen auf freier Bahn (davon 4 bei Personenzügen) in Stationen (davon 4 bei Personenzügen) Zusammen stöße auf freier Bahn (bei Güterzügen) in Stationen Petrsonenzügen)

Mitglicd der forts

Der vom Senat der Königlichen Akademie der K stiftungsgemäß auszuschreibende Stipendium der Ersten Michael Veer’\ ist für das Jahr 1900 für jüdische Male eröffnet worden.

Die Einsendung der 1900 zu erfolgen.

Ausführlihe Programme, wehe die Bed lassung zu diesem Wettbewerb enthalten, dem unterzeichneten Senat der Akademie Akademien zu Dresden, Düsseldorf, Karl berg i. Pr., München, und Weimar, dem Schl in Breslau, sowie von Frankfurt a. M. bezogen werden

Berlin, den 12. September 1899.

Der Senat, Sektion für die bildenden Künste.

Wettbewerb chen Stiftung

r aller Fächer (davon 4 bei

Vorkommnisse zusammen 218

,„ an Zugkilometern Unfall auf 189 km gkilometer cnifällt.

werbung hat bis zum 3. März i l : Die Entscheidung wird in demselben Monat Die Betriebslänge betrug 41 134 km wurden geleistet 34 362 068, sodaß je ein

Betriebslänge oder auf 157 624 Zu Vei den Unfällen wurden:

ingung der Zu- konnen außer von

von den Kunst- sruhe, Cassel, Königs- Wien, den Kunstshulen zu Stuttgart csishen Museum für bildende Künste Staedel’shen Kunstinstitut zu

weitere 500 Per

narbeiter im Dienst N Telegraphen-, Polizei-Beamte 2c. 1, einschließlih der nicht im ten und Arbeiter, lbstmörder

Bahnbeamte und. Bah

Vost-, Steuer- genommen und große Mengên Munition crbeutet hätten, und / s 7

der Minister des Jnnern Rodriguez am 6. d. M. verhaftet

Dienst befindli aber ausschließlich der Se

chen Beam : Wie das „Neuter?

der erste Truppentr 16. September von Bombay nach Die übrige für Süd-Afrika bestimmte Streitmaht wird sich gegen den 25. September einschiffen.

zusammen 68 | 128

lihen Akademie der Künste auszuschreibentt Wettbewerb um das Beer’schen Jahr 1900 für Bildhauer ohnc religiösen Bekenntnisses eröffnet worden.

j s zum 3. März 1g wird in demselben Monat

Der vom Sinat der König stiftungëgemäß Stipendium Stiftung ist für das Unterschied des

Die Einsendung der Bewerbung hat bi 1900 zu erfolgen. Die Entschcidur

Der Präsident der Königlichen Geheime Regierungsrath, zurückgekehrt und hat die übernommen.

( Akademie der Künste, Professor Ende ist vom Urlaub Geschäfte in vollem Umfange wieder

Zweiten Michael

_ Wie dem „Reuter'schen Burcau“ gestrigen Tage gemeldet wird, ist dort die Nachricht eingetroffen, ishe Expedition Foureau-Lam y in der Vase großen Zahl Tuaregs angegriffen worden eren Verlusten die Expedition vollständig

daß die französ von Air von einer sei, welhe nah s{chw vernichtet hätten.

Potsdam, 12. September.

t e] Jhre Majestät die Königin von Württemberg ist

Ausführlihe Programme, welche die Bedin lvitié Lbbanitit Besuch eute Vormittag zum Besuc

lassung zu diesem Wettbewerb cnthalten, können außer von

ashit\ch vier Zeugen, dieser habe im ch in Gegenwart Park nit; binnen kurzem wird in Serbien ein

zweier Bauern gesagt:

eintreten. Grüßet E Leute, saget ihnen

iese Aeußerung getßay Park gewesen zu sein, entwickelte der Ange- eine Theorien über die

Vcrurtheilungen seien kein

jeßige Regierung ihm habe, die aber von ihm Der Buchdruckereibesißer Stan 01e:

dankbar gesinnt. Stanojewitsch bezeich: Aussagen Kressowitsch's als 100 ausret wurde der Erzpriester

welcher zugab, an den König

e Regierung beleidigende Briefe geschrieben zu über den König Milan wegen ihn bedrohender desselben aufgebraht gewejen sei. leugnete, den Sturz der Dynastie bezweckt zu haben, de- theuerte scine Vaterlandslicbe, seine Ergebenheit für die Dynastie und wies die Aussa Radojlowitsch|s gefordert habe, ei

Gjurilsch

ge Kressowitsh's zurück. Der Zeuge

agte aus, daß Gjurifsh ihn im Jahre 1890 auf- ne andere Flagge zu hissen, und gesagt habe, man müsse den Prinzen Peter Karageorgewitsch zurückrufen, Gjuritsch erwiderte, er habe derartige Worte nicht an cin hrittlihen Partei richten können. | ch beharrte auf sciner Aussage, welche er beshwor.

Radoj-

Ame«erika.

Wie dem „Neuter'shen Bureau“ aus New York vom gestrigen Tage berichtet wird, sind von dem aus Venezuela in Ponce eingetroffenen Dampfer „Philadelphia“ Meldungen überbracht worden, welche die bereits vor cinigen Tagen in den Vereinigten Staaten ve einer Revolution rvorragende Politiker, unter Herausgeber des „El Pregonero“ befänden, seien am 14. August, sonen nah cinem Gefecht bei Barquisimeto am 23. August, wo die Aufständishen 2000 Mann gefangen

erbreiteten Gcrüchte von dem Ausbruch in Venezuela bestätigen. Zahlreiche denen sich Hernandez und der

Asien.

sche Bureau“ aus Simla meldet, wird ansport mit den Feldlazarethen am Süd-Afrika abgehen.

Afrika. aus Tripolis vom

den Kunst- } Königlihen Hoheit der Erbprinzessin zu Wied hier ein- f, Karlsruhe, Cassel, Königs- stshulen zu Stuttgart {ür bildende Künste

Kunstinstitut zu

dem unterzeihneten Senat der Akademien zu Dresden, Düsseldor berg i. Pr., München, Wien, d und Weimar, dem Schlesishen Museum in Breslau sowie von Frankfurt a.

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1

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en Kunstsch Schwarzburg-Rudolstadt.

Abgeordneten zum Landtag ung des Ministeriums für den

Dle Neuwähleén déx find durch eine Bekanntmach 27. Oktober anberaumt worder

dem Staedel’ schen M. bezogen werden. Berlin, den 12. September 1899.

Der Senat, Sektion für die bildenden Künste.

H. Ende.

1000 kg:

AVRMORE E. AD O I P L E N D R A AMENER E C OOR L Vie D LÄIERT L V-A EUET B

Oesterrei{(-Ungarnu.

In der mit Trauershmuck ver burg fand gestern cin feierliches Elisabeth statt, welhem der glieder des Kais Leopold und der P und Staaiswürdenträger beider Nei und Tas diplomatische Ko: häusern Wiens wurd Trauergottesdicnf|t Provinzen Oesterreichs un Der ungarishe Minister - gestern Nachmittag vom K empfangen und konferierte bierauf mit Auswärtigen Grafen Goluchowski und Minist-r von-Käállay.

Den Wiener Blättern zufo lischen Volkspartei Kathrein g Audienz empfangen worden. Nah dem ungarischen Staatskas trugen im zweiten Quartal dieses 117 614 475 Fl., die Brutto-A Einnahmen waren um 832683 um 1]. 246 011 Fl. höher als in der g achenden Jahres ; mithin stellt sich Quartal dieses Jahres um 4514 39 Vilanz im gleihen Quartal des vor

Frankreich.

glicder des Kriegsgerichts in Nennes unter- zufolge, gestern ein Gesuch, Strafe der Degradation zu unächst dem Kommandanten eneral Lucas übermittelt, General de Galliffet de

jehenen Pfarrkirche der Hof- Requiem für die Kaiserin Kaiser, sämmtlihe Mit- erlihen Hauses, die rinz Conrad von B

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 28 er „Geseß-Sammlung enthält unter

Nr. 10106 das Geseß, betreffend den C 2. September 1899: unter

Nr. 10 107 die Verordnung, be redungérechts an die Lan vom 10. August 1899: und unter

Nr. 10108 die Verfügung d Grundbuchs für einen Theil Geiienkirhen und Wittlich,

Berlin W., den 12. September 1899. Königliches Gesez-Sammlungsamt. In Vertretung:

46,8) Æ, Rint im Kleinhandel

harfreitag, vom Prinzessin

n Bayern, Minister“ chshälften, die Generalität Jn allen Goites-

(1,32 bezw. 1,43) end die Verleihung tes fleis 1,30 (1,29 b

Zwanagsvollst deskreditkasse zu Cassel,

ps beiwohnten. en am Sonntag oder Montag eben Das Gleiche wird aus den d aus Ungarn gemeldet. Präsident von Szell wurde längerer Audienz dem Minister des dem Reichs-Finanz-

Scweineshmalz aus Weizen 30 (3

es Justiz-Ministers, betreffend Eier 3,41 (3,16 bezw. 3,33) M der Bezirke E

vom 30. August

die Anlegung e abgchalten.

der Amtsgerichte R E

Der bereits an Berlins (vergl. Nr. zufolge, am Montag seinen Anfang genommen. lge ist der Obmann der katho- | Bauten erfolgte die Arb

estern vom Kaiser in längerer

"Pn M ERA P E S EAR A B M EU E PU G. aRR

rungen ber Puyter bcwilligt. Linie die Pußterträger, in zweiter die Töpfer betroffen. werden sih mit den Puyzern folidarish erflären. Bedingungen (7 4) seßen nuc wenige Puyter die Arbeit fort. Die Glaser sind gleichfalls am Montag in den Ausftand eingetreten. Die Verhandlungen des Gefellen - Ausschusses mit der Jununz haken zu keinem Ergebniß geführt (vergl. Nr. 210 d. V1). Die hiesigen Klempner (verg). Nr. 213 d. Bl.) haben in einec am Sonntag ab- gehaltenen Véirsammlung beschlossen, den rungèn (Ginführung einer neunsiündigen Arbeitszeit und Fest}ezung des Minimallohnes

senausweis be- Jahres die Brutto-Einnahmen usgaben 114720 335 Fl. Die Fl. geringer, die Ausgaben leichen Periode des vorher- die Bilanz für das zweite 8 Fl. ungünstiger als die igen Jahres.

Angekommen:

___ Seine Excellenz der General-Auditeur de lihe Geheime Rath Jttenba ch, vom Urlau

der Direktor im Neichs-Justizamt Dr. Gutbrod.

r Armee, Wirk-

Forderung

Vortheile zu erzielen hoffe, —— Beendet ist, wie die bewegung der Berliner Marmor- und ( ranttarbeiter. Den welche ten Weg der Unterhandlungen dem Ausstande vor- die neunftündige Arbeitszeit, eine Erhöhung der Accord- 0 bis 30% und etn Stundenlohn von 40 bis 45 Z für s 65 S für Hauer zugestanden worden.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 12. September.

jestät der Kaiser und Köni roher ote Gottes i

roßherzoglichen Hoftheater bei. Seine Majestät den in Manövergelände

det W T7

welches dahin geht, Dreyfus die Dieses Ges des 10. Armee-Korps es dur den Kriegsministe sidenten Loubet zustellen wi

Serbien,

Ueber den Hochverraths das Wiener „Telegr.-Korresp. Nachmittag abgehaltenen Sizung erklärte

zeichneten,

uh wird z

Seine Ma wie „W. T. B Vorstellung im selben gedachten um heute zeitig

g wohnten, gestern Abend der Nach der- Sonderzug zu besteigen, einzutreffen.

zogen, find preise um 1

Nr. 180 d. Bl.)

In Bochum sind nah der «eRh.-Westf. Ztg.“ am 11. d. M. die Maurer in einen Ausftand eingetreten. Auf den größerea Bauten ist fast niemand zur Arbeit erschienen. niederlegung ist die Verweigerung einer LobnerhZhung.

zeß in Belgrad berichtet : In der am Sonntag n bei der Vernehmung

Statistik und Volkswirthschaft, Die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebens- und

Futtermittel

betrugen im Monat August in den bedeutenderen preußischen Markrorten (aus\ch{ließlich von Trier) nach der «Stat. Korr für 153 M (im Juli d. J.

158, im August 140 (146 bezw. 131) Æ, Gerste 138

(141 bezw. 139) M, Hafer 136 (142 bezw. 148) M, Erbsen zum Kochen 223 (222 bezw, 226) K, Speisebohnen 249 (251 bezw. 259) M, Linsen 420 (421 bezw. 408) M, Cßkartoffeln 52,3 93,3) 4, NRichtstroh 34,9 (35,6 bezw. 37,8) M, Heu 48,9 (48,9 bezro. fleilch im Großhandel 1073 (1077 bezw. 1067) M; für 1 kg: Rindfleisch bezw. 1,36) 4, vom Bauch 1,14 (1,15 bew. 1,16) 4, Sthweinefleisch 1,32 , Kalbfleisch 1,32 (1,30 bezw. 1,31) c, Hammel- ezw. 1,31) e, geräucherter inländischer Speck 1,56 (1,58 bezw. 1,62) M, Efßbutter 2,24 (2,10 bezw. 2,13) A, inländisches 1,56 (1,96 bezw. 1,58) G, Mehl zur Spei} bereitung 0 bezw. 34) S, aus Roggen 25 (25) §5; für 1 Shodck

(56 bezw.

von der Keule 1,34 (1,35

Zur Arbeiterbewegung.

gekündigte allgemeine Ausftand der 209 d Bl) h

j Pußter at nunmehr, der „D. Warte“ Auf den meisten

i eitóniederlegung, nachdem es die Arbeitgeber abgelehnt hatten, einen Minimal-Tagelohn von 8 M zu zahlen.

der Maurermeister hat die Forde- Von dem Ausstand werden in erster Leßtere Unter den alten

Arbeitgebern ihre Forde-

00 4 für die „„niht cntsprehen werde und Vethciligten burch einen Ausstand solle die Arbeit scfort niedergelegt werden, «Nordd. Allg. Ztg.* wittheilt, die Lohn

Stunde) zu untet-

(Vergl.

Der Grund der Arbeits

Kunst und Wissenschaft.

Berliner Gobelin-Manüfaktur.

, Daß Berlin auch eine große Werkstätte besißt sür die kost-

g 1 an Lia Künste, die Gobelin-Fakrikation, zuglei in pie eit eine Kunst, welche es in der Güte ihrer Leislungen der be- Wa pt französishen Staatsanstalt in Livres bei Paris glei thut, ruhm ur verbältnißmäßig wenigen Verlinern bekannt. Um fo : fenswerther war es, daß die „Brandenburgia*“, Gesellschaft dan Heimathkunde der Provinz Brandenburg, ihren Mitgliedern am R Sonnabend Nachmittag den Zutritt zur „Berliner Gobelin- lee eattur W. Zies) u, Co.*, Betbanten-Ufer Rr, 8, ers{loss-:n Mas Was dite in der Zahl von etwa 100 hier ershienenen Damen und P iren zu schen bekamen, erregte in hohem Grade nicht nur ihr Li e, sondern au ihre Bewunderung. Die Gokelin-Herstellung n“ mer!würdiger Weise zugleich als die älteste und einfachste, wie dar ls die ¿citraubendste und daram fkostspieligste Form der Bild- M fert gelten ; sie ist ganz auss{ließlich Handarbeit und kann ihrer Mahur nah au niemals etwas Anderes als Handarbeit sein. Schon * 4000 Jahren war diefe Form der Weberei bekannt, was durch vbtische Grabfunde erwiesen if uud nit mehr überraschen konn, man die Einfachheit der Technik betrachtet. Man denke si das flihteste aller bekannten Gewebe, die Leinwand- oder Tuchbin dung,

j x der Art ausgeführt, daß der Shuß nit in der ganzen G:w-be-

ite cingetragen wird, sondern nur s\treckenweise. Man denke ih U ad solcher partiellen Eintragung die Kette umgeschaltet und nun den Schußfaden au über diejenigen Fäden zurückgeführt, unter denen er beim e1sten Eintragen lag, fo hat man die Technik der Gobelin-Weberei. Es ist kiar, daß si cuf diese Weise turch Ein- führung kürzerer oder längerer farbiger Schußfäven, deren Gnden immer auf der Linkéseite des Stoffes heraushängen, und dur yoll- ständige Umkleidung der Kette jede beliebige farbige Zeihnung herstellen läßt. Nur mühsam und gesvannteste Aufmerksamkeit erforbernd ist die Arbeit. In der Anstalt der Firma Ziesch werden ebensowobl neue Gobelins nah künstlerishen Voriägen ausgesührt, sei es zu Wand- hehängen oder zu Stuhl- und Sophaüberzügen, als au alte Gobelins wieder wie neu hergestellt. Legteres bildet einen sehr bedeutenden Theil der Thätigkeit dieser Anstalt; denn solher alten reparatur- bedürftigen Gobelins giebt es bei der Vorliebe früherer Jahrhunderte für diese Form der Bildwirkerei und des Wands{hmuck3 in sehr großer Anzahl. Zur Zeit sind Gohelins in Wiederherstellung be- griffen, welche die Thaten des Großen Kurfü: sten verherrlichen und von Meistern der Gobelin-Weberei urter der Zahl der französischen Emigranten herrühren, die unter dem Nachfo?ger des Großen Kur- fürsten, dem erste König von Preußen, tm Schlosse felbst tbätig waren. Andere Gobelins s\tellen Schäferscenen im Wattecaufstil, mytbologische Bilder, APegorien und dergl. vor. Unter den in der Anstalt neuhergestelten Gobelins bifindet sih u. a, das vollendet îhnlihe, ganz den Eindruck des gemalten Bildes çcebende Porträt des um die Förderung der Interessen des Gewerbefleißes hochverdienten Geheimen Naths Lüders. Welche kostbare Waare Gobelin ift, geht u, a. daraus hervor, daß ein in Wolle und Seide dem aus- {ließli zu baumwollener Zwirnkette benugten Schufmaterial bergestellier Sopha-Ueberzug nebst den zugehörigen Stuhl-Ueberzügen 3—4000 4 Toste. Zum Glü febli es bei dem wacsen- den Wohlstande îin unserem Vaterlande nicht an Lieb- habern für so fostbare Dinge. Früher war Gobelin-Weverei zumeist Männerarbeit, jeßt wird die eigentlihe Webarbeit den zarteren und gelenkigeren Fingern von Frauen und jungen Mädchen anvertraut, deren die Anstalt Ziesch eine große Zahl beschâftigr. Dagegen sind die Vorbercitung, die Herstellung der künstlerischen Bor- bilder, die Beschaffung des farbigen SHußmaterials Männerarbeit.

Für die künstlerishe Seite des Betriebes ist in der Anstalt ter j Historienmaler Konrad

Astfalck thâäig, welher den Verein „Brandenburgia" nah erfolgter Besichtigung der Werkstätte durch einen Vortrag über die Geschichte der Gobelin-Weberei erfreute.

In Mainz fand am 8. d. M. der 14, deutshe AnwaltaÞ- tag ftatt, zu dem eiwa 500 Anwälte aus allen Theilen Deutschlants ershienen waren. Der Vo1sitßende des Deutichen Anwaltyereins, Geheime Iustizrath Mecke- Leipzig, eröffnete den Anwaltstag mit Vorten der Begrüßung, wot:auf im Namen der Großherzoglid) hessi- s6en Staatsregierung der Justiz - Minister Dr. Dittmar die Theil- nehmer willkommen hieß und dem Wunsche Auédruck verlieh, daß ihre Berathungen von reichem Erfolge begleitet sein möchten. M

Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Frage der Vorbereitung der jungen Juristen, über welche Justizrath Dr, Goldshmidt-Berlin sprah. Er legte seinen Ausführungen fol- gende Leitsäße zu Grunde: „1) Die Austehnung der geseßlichen Dauer der Universitätsstudien der Juristen auf vier Jahre ist nicht zu empfehlen. 2) In den Mittelpunkt des akademischen Unterrichts ist, unter Beibehaltung des bisherigen Lehrylans, das geltende Privat- und öffentliche Necht zu stellen. 3) Die nah Beendigung des Universitätsstudiums abzulegende \{chriftlihe und mündliche Prüfung hat vor einer aus praktisch in dem Richteramt uad in der Rechtsanvaltschaft geshulten Universiätslehrern bestehenden Kom- mission stattzufinden. 4) Der Vorbercitungsdicnst ist auf die Dauer

von zwei Jahren zu beshränken. Davon ist je ein Halbjahr bei den Untergerihten, dem Obergeriht und der Staatsanwalt)caft sowie bei der Rehtsanwaltschaft und bei einer Verwaltungsbehörde zu ab- olbieren, 5) Die unmittelbar hierauf folgende zweite Staatsprüfung vor einer aus Richtern, Rechtsanwälten und Beamten der Justizverwaltungsbehörde unter Zuziehung eines praktisch geshulten afavemishen Rechtélehrers zusammengeseßten Koæ- mission abzulegen. 6) Nah Ablegung der zweiten Staats- rüfung is eine mindestens zweijährige selbständige Thätig- leit des jungen Juristen in der Recht2anwalt saft ¿u fordern, bor deren Beendigung die Erlangung der Befähigung zum Richteramt und die Zulaffung zur Recht3anwaltschaft nicht zu ertheilen ist. Der die Befähigung zum Richteramt oder die Zulassung zur Rechtsanwalt- haft Nacsuchende hat der Landes-Justizverwaliungsbehörde und dem Vorstande der Anwaltskammer feines Bezirks den Nachweis aus- teihender Beschäftigung in der Rehtäanwaltschaft während dieses Zeitraums zu führen. 7) Die Landes-Justizverwaltungsbehörden und ie Vorstände der Anwaltskammern haben die Aufficht über die Beschäftigung der Kandidaten für das Nichteramt und die Rechtsanwalt schaft zu führen und diese Beschäftigung dur geeignete tranftaltungen zu fördern und zu überwachen. 8) Bei den für die Neu estaltung des Nechtöstudiums und des Vorbereitungsdienf(es in Iussiht genommenen Vorarbeiten sind Mitglieder der Rehtsanwalt- [haft zuzuzichen. Diese Vorarbeiten sind neben den bisher tn Deutsch- lind für das Rechtsstudium und den Vorbereitungsdienft vorhan- denen Einrichtungen auch auf die entsprechenden Verarstaltungen des Auslandes auszudehaen. Im H.nblick auf die vorstehend argelegten Erwägungen empfiehlt der M _deutshe An- waltstag die baldige Neuregelung des jurift ischen Universitäts-Stu- Ums und des Vorbereitungsdienstes im Wege der Reichsgesetzgebung. Justizrath Dr. Golds{midt wies darauf hin, daß besonders dos neuc Urgerlihe Geseßbuh an die Juristen erhöhte Unforderungen st-le, uuf welhe selbst ter deutse Anwalté- und Nichterstand noch nit ganz vorbereitet sei. Es müsse daher die Vorbereitung dec jungen uristen eine entsprehente Veränderung erfahren. Soviel stehe jest : dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Geseßbuchs fei das ge- sammie bürgerliche Recht Deutschlands als systematische Einheit zu chren, Der Redner ersuchte, folgendem Antrage zuzustimmen: „Der 14. deutsche Anwaltstag empfiehlt die baldige Neuregelung des [uri- stischen Untversitätéstudiums, dezs Vorbere tungödicnstes und des rüfun Siclens im Wege der Neichsgesezgebung". Dieser Antrag wurde schließlich einstimmig angenommen, F Geheimer Justizrath Metz-Darmstadt bez ihtete hierauf über bie Gage eines cinheitlihen deutshen Wasserrechts „und an telle des erkrankten Rechtsanwalts Westhof-Dortmund über die pest eines einheitlichen deutschen Bérgrehts. Rechisanwalt d esthoff führt in seinem \{riftlihen Gutachten u. a. aus: „Ein tutshes Reihs-Berggeseß wird jedenfalls nicht umhin köanen, auch

die Grenzen und den Umfang der polizeilihen Aufsicht der Berg- behörden genau zu fixieren. Denn nirgends hat die volizeilihe Aufsicht eine so außerordentli weitgehende Bedeutung wie beim Bergbau. Bei keinem anderen Gewerbe dürften polizeiliche Auflagen in dem Umfang und von \o hohem Kostenbetrage vozkommen, wie gerade beim Bergbau, z. B. die Auflaae der Herstellung eines neuen Schactes, der Einrichtung einer Berieselungsanlage gegen die Ge- fahren des Kohlenflaubes, die Auflage der Korrektion eines Flußbettes bei Borensenkungen ron gemeingesährlihem Umfarge und tergleichen. Aus diesem Grunde hat der Bergbau ein wesentliches Interesse daran, daß die Aufgaben und Grenzen der Bergpolizei einheitlich retch8gelet- li geregelt werden und nit der Bestimmung der einzelnen deutschen Bundesstaaten überlassen bleiben. Insbesondere müssen auch die lezten Reste des mit der industriellen Entwickelung unserer Zeit niht mehr zu vereinbarenten Dixektionéprinzi-8, wie sie in Sachsen, Sachsen-Weimar- Eisenach und Schwarzburg-Sontershausen noch bestehen, beseitigt werden.“ Folgender Artrag des Geheimen Juftizraths3 Mécy gelangte zu eirstimmiger Annahme: Der Anwaltstag befließt, bei der RNeichs- regierung für Schaffung eines einheitlichen deutschen Wasser- und ein- heitlihen deutschen Bergre§ts zu wirken.

Des weiteren beschäftigte fich der Anwalîstag mit der Frage der Haftpflichtversiherung der Rechtsanwälte. Es wurde folgende Resolution gefaßt: „1) Die Haftpflichtversicherung gegen Megrcßansprüche aus Versehen bei Ausübung des Berufs ist im Znteresse des Antwralttstandes wünschenswerth. 2) Es sprecen keine Bedenken allgemeiner Natur dagegen, daß der Deutsche Anmwaltverein als solher mit dem Allgemeinen deutschen Versicherungsverein in Stuttgart ein Vertragêsverhältniß abs{chließt. Es wird der eingehenden Erwägung und endgültigen Entschließung des Borstondes des Vercins anheimgegeber, ob er einen folhen Vertrag abschließen will!

Den leßten Gegenftand der Berathung bildcten das Kosten- festsegungs-Verfahren in Verwaltungssachen und die Gebührenordnune. Rechtsanwalt Pr. Mayer-Frankenthakl be- fürwortete folgende Anträge: „1) In allen deutschen Bundetstaaten ist eine alsbaldige landeßgeseplihe NRegélung des Kostenfestsezungs- Versahrens für alle“ Verwal‘uncsrechtäsachen _nach den Grunde säßen der §8 103 bis 107 und 798 der Zivilprozeßordnung vom 17. Mai 1898 als dringendes Erforderniß eines geordneten Rechts- \chußes nothwendig. Dabei i} die entipretende Anwendung der Gebührenorduung vom 7. Juli 1879 sür die Berufsthätigkeit des Necbtäanwalts in einem Berwaltungbverfahren nach dem Vorbilde des § 103 des preußischen LandesverwaltungEgefehzes vom 30. Zuli 1883 und des Artikels 2 des Entwurfs eines preußischen E enthaltend die landesgefeßlicen Vorschriften über die Ge- bükren der Rehttanwälte und ter Gerichtévollzieher, geseglich festzulegen. 2) Der deutsdhe Anwaltétag ist der Ansicht, daß die att 1 Januar 1900 in Krast tretenden Gescye der MReichsgesetgebung die Pflicht auferlegen, eine s{leuntge Ergänzung der Reichëgebührcnordnung für Rechtêanwälte herbcizu- führen.“ Auf Vorschlag des Gebeimen Justizraths Meß wurde be- lossen, diese Lrträge dem Vorstande zu überweisen. :

Zur Abhaltung des nächsten Anwaltstags lagen Einlodungen aus Leipzig und Danzig vor. Die Entscheidung hierüber wurde dem Vorstande anhcimgegeben. Alsdann wurde der Anwaltstag ges{licsser.

Avs Gothenburg meldet „W. T. B.“ vom gestrigen Tage: der Dampfer „Antarctic“ mit der Nathhorst’ ichen Expedition, welche an der Ostküste Grönlands nach der Andrée’ schen Expedition geforscht hatte, wurde beute BVorrwittag westlich von Skagen von eixem Lootfenboote angesprochen. Die Expedition hat kleine Nachrichten von Andrée mitgebracht.

Land- und Forstwirthschaft.

Auf Grund einer Anordrung des Ministers für Landwirthschaft, Domänen urd Forsten baben im Sommer 1898 der Landforstmeister Schuly, der Geheime Ober-Regierungsrath HoVe und der Geheime Baurath von Mürstermann, vortragerde Räthe im Landwirthschafts- Ministeriura, die Wildbaiverbauungen im Quellgcebiet der Oder und Weichscl, sowie die Regulierung der Bcczwa, eines E der Nar, und die Thalsperren zur Zurückhaliung von Hochwasser in: Gebiet tes Jatspiybahs, eines Nebenflusses der Thayo, be- fihtiat. Zweck der Besichtigung war, die in Oesterreich getroffenen Maßnahmen zur Verbauung von Wildbächen und zur Regulierung von Gebirgsflüssen zu prüfen, inébesondere auch die dabei gemachten Erfahrungen festzustellen. Die Wildbach- verbauungen stellen ein ganzcs System von Anlagen dar, welche dazu bestimmt sind, den Wasserabfluß in den Oberläufen der Gebirgs- flüsse in feste, geregelte Bahnen zu lerken und die Geröll- und Ge- sciebeführung thunlig,sst zu verhindern. Das Hauptgewicht wird darauf gelegt, den in mebr oder weniger breiten Geröll- betlen regellos flicßenden Wildbähen ein auf das nöthige Vèoß beschränktes, bestimmt abgegrenztes Bett ¿u schaff|en, in wel@&cm Gesctebemassen aufaekalten __ werden , zuglei aber abbrüchize Lehnen, wie die Erdoberfläche in den Seitcn- geländen überhaupt, tur Bildung einer Vegetationsdc cke und ge- nügende Ynpflanzunçgen gegen Erosionen dur fließendes Wasser zu {üß-n, Die Ergebnisse jener Besichtigung der Einrichtungen, welche bezwecken, die Hochwassergefahren für die unteren Flußftrecken zu ver- mindern, und der Prüfung sonstiger Maßnahmen zur Förderung der Wessserwirtbschaft in Desterreih haben die genannten vortragenden Mäthe im ersten Heft des 28. Bandes der von dem Ministerial-Direktor im preußischen inisterium für Landwirthschaft, Domänen und Forst n, Wirklicher Geheimen Ober-Regierungsrath Dr.H. T h i el herausgegebenen

„Landwirth schaftlihen Jahrbücher“, Zeitschri)t für wissen-

\haftlide Landwirthschaft und Archivs des Köntglich „preufischen O a Ci (Verlag von Paul Parey, Berlin), ver- öffentliht und einer längeren Betrachtung unterzogen, die namentl! auch in Preußen ein allgemeineres Jutercsse beanspruchen darf. _Dern „aus den Vorgängen in Oesterreich“ beißt es am St&luß dersellen „werden sich wihtige Anhaltepunkte für die in Preußen zu ergreifenden Maßregeln zum Zweck der Verminderung der Hoh- wassergefahren und der Verkesservng der Hohwafserabführung in den Flußläufen gewinnen lasscn. In den Vordergrund dürfte dabei zu stellen sein, daß die Wildbachverbauung und bie Einführung von Schuß- maßregeln in den Quellgebieten der Gebirgtflüÿße zur Zurückhaltung des Nieders{lags8wassers und zur Verhütung von Bodenabshwemmungen, Hangruis(ungen, Geröll- und Gescßiebcbildungen allen anderen Maß regeln vorauégeben mußs.* Als Anlagen sind der Publifatton ein in Mähren gebräuhl‘her Statutentwurf für Wassergenofsenschaften und das Landeêgeseß Über die Rezulierung der Beczwa beigefügt. In einer zweiten Abhandlung über „Maßregeln zur Hinterhaltung von Wasser uud Geschiebe im Gebirge“ regt dexr Ober- försier a. D. Wriiemüller die Lösung der Fiage an, wie sür die deutshen Flußgebiete die Hochfluthgefahren ge- mindert werden können. Von erheblicher praktischer Bedeutung für die Landwirthschaft des qanzen Deutschen NReichcs sind die in demselben Heste der „Landwirthschaftlichen I, veröffentlihten „Studien über den russis@en Lein mit besonderer Rücksicht auf den deutschen Flach3bau* von Professor F. Schindler in Riga Der Flahs gehört auf dem Weltmaikte zu den Hanbelöartikeln, die nur von wenigen Ländern in fo großen Mengen angebaut werden, daß noch nennen2werthe Mengen sür den Ausfuhrhandel übrig bleiben. Für den eigenen Bedarf bauen wohl die meisten Länder Fiahs, aker den Weltmarkt, zur Deckung des Bedarfs an Flaæéfafer in den Ländern, die aus den eigenen Ernten ihren Bedarf nicht zu decken ver- mögen, versorgen nur wenige Gebiete. Der Flachsbau, soweit er für den Weltyerkehr in Rechnung gezogen werden kann, beschränkt sich faft aus \{ließlich auf Europa. Die Vereinigten Staaten von Amerika. Argentinien, British-Ostixdien u. st. w. bauen, soweit Nachrichten vorliegen, übétr- haupt nur fehr geringe Mengen Flachs (als Faser), sie beschränkeu sich auf den Anbau und die Gewinnung von Leinsaat und verbrauchen das Siroh als Fuiter und zu anteren Zwecken. Die geringen geernteten

lad/sfafermengen genüzen nit einmal, um die eigenen Bedürfnis L eiae, die durch Einfuhr von Erzeugnissen der Leinentndustrie

« roffsa*, v. New York kommend, 11.

gedeckt werten müssen, Wie sich in Europa die Rollen unter die einzelnen Landbebauer vertheilen, zeigen die folgenden Zahlenangaben über die Ernteergebnisse der europäischen Staaten. Es betrug der Gesammtertrag an Flahs im Jahre 1890: in Rußland 341 100 000 kg, geerntet von 1 622500 ha, in Deutschland (i. J. 1883) 44 402 000 kg auf 108 297 ha, in Desterreih 38548 000 kg auf 90604 ha, in Frankrei 22 034 300 kg auf 32174 ha, in Belgien 20 439 800 kg auf 40 078 ha, in Jrlard 19 623 680 kg auf 39232 ha, in talien 18 700 000 kg auf 55271 ha, in ben Niederlanden f J. 1889) 9 323 600 kg auf 17 070 ha, in Ungarn 5 182 790 kg auf 12 044 ha, !n Schweden 2078 500 kg auf 6301 ha, in Finland 1890045 kg und in Großbritannien 467180 kg auf 994 ha. Das find natürlih fehr robe Zablenangaben und nur dazu bestimmt, im allgemeinen zu zeigen, wie sih der #Flachsbau in Europa unter die cinzelnen Staaten vertheilt. Es tritt hier aber deutlih zu Tage, baß für den Beda1f an Flahs Nußland zur Zeit die einzige Bezugs- quelle ist, die mit größeren Mengen in Frage kommt. Professor Schindler in Riga bat nun die natürlihen Bedingungen ftudiert, unter wel@en die für den Export, insbesondere nach Deutsch- land, hauptsählich in Betracht kommenden russishen Leinsocten zu dem geworden sind, was sie sind, und die leyteren selbst einer Prüfung auf ihre Cigeashaften unterzogen. Nach beiden Richtungen waren unsere Kenntnisse bisher nur sehr lüdenhafte, und es wird kaher eine Bereicherung derselben durch die gertannte Abhandlung in einer Zeit erneuerter Anstrengungen zur Hebung des deutshen Flahsbaues willkommen sein. Den übrigen Inhalt des vorliegenden Heftes der „Landwirthschaftlihen Jahrbücher

bilden „Untersuhungen über das Einfauern von Früchten und Ge- müfen“ von Dr. Rud Aderhold (aus der botanischen Abtheilung der Versuchéstation des Königlichen Pomologishen Jrstituts zu Proskau), eine beahten8werthe Abhandlung von Professor Dr. Frank und Dr. Krüger in Berlin „über die gegenwärtig herrs{ende Monilia-Epidemie der Obstbäume“ (dazu dret Tafeln) urd für den praktischen Landwirth wichtige Mittk. eilungen der baktertolozish:n Abtheilung der agrikultur- hemifchen Versuchestation Halle a, S., verfaßt von Dr W. Krüger urd Dr, W. Schneidewind, übcr die „Ursahe und Bedeutung der Salpeterzerseßung im Ackerboden“ (tazu neun Tafeln),

Von Dr. Preuß, dem Leiter des Kaiserlichen Botanischen Gartens in Kamerun, der augenblicklih im Auftrage des gemeinnüßige Ziele verfolgenden ODeutshen Kolonialwirthschaftlihen Comitós (Berlin NW., Unter den Linden 47) Zentral- uud Süd-Amerika be- fut, liegen Nachrichten aus Surinam (Nicderländish-Guyana) vor, woselbst Dr. Preuß sich mit den Säiudium des Kakao- baues und der Balatagewinnung kefaßt hat. Der Balata, ein Hauptautfuhrprodukt jener Kolonie, ift der eingetrocknete Milh- jaît eines wild wachfenden Baumes und gelangt als eine Art Gutta- percha in den Handel. Der Katao ift na dem Rohr;ucker der wichtigste Auéfuhrartikel Surinams. Die Kakaokultur wird dort mit helländisWer Sorgfalt betrieben ; die Bereitung der Ernte ift weniger mustergültig, do fand Dr. Preuß daselbst Gährvorrihtungen und Trcckenanlagen, von deren Einführung in Kamerun er sich eine weientlidze Verbesserung der aussihtsvollen Kakaokultur in Kamerun verspricht,

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Türkei.

Der internationale Gesundheitsrath in Konstantinopel hat die Zurückweisung von Datteln in Kisten oder Körben, welche aus dem Persischen Golf kommen und in Port Said umgeladen worden sind, fowie von neuen zusammengerollten Matten aus Alexandrien angeordnet. j

Rumänien. :

Die rumänif@e Regierung hat die aus Anlaß der in Rußland avfgetretenen cpitemishen Krankheit bisher getroffenen Maßregeln (vergl. „N.-Anz.“ Nr. 210 und Nr. 211 vom 6. bezw. 7. d. M.) noch, wic folgt, verschärft: ;

1) Die Grenzübergangéstellen für Reisende und Waaren aus Rußland werden auf zwei festgescßt, nämlich Ungheni und Galati. iy i

2) Personen, welche aus den verseuhten russishen Provinzen Tommen, tverden in Rumänien nit zugelaffen. t

3) Alle Reisenden, welhe aus den anderen russishen Provinzen Tommen, werden ärztlih untersucht. A

4) Nöthigenfalls haben fih au Schiffe, welhe aus ver- dächtigen Orten kommen, der zehntägigen Quarantäne zu unterziehen.

5) Der Hafen von Constanza ist für jedes aus verdächtigen Orten kommende Swiff geschlossen.

Paris, 11. September. (W. T. B.) Der Staatsrath be- willigte 3C0 000 Francs für Shußmaßregeln gegen die Pest.

Oporto, 12. September. (Meldung der „Agence Havas“.) Die deutschen Aerzte gaben, nahdem sie Kulturen mit Blut von cinem im Hospital befindlichen Eikranlten hergestellt hatten, ihre Diagnose ab, welhe das Vorhandensein der Pest fest- TRLTEO: | Konstantinopel, 11. Sepignber. (W. T. B.) Der in das Lazareth in Beirut aufgenommene Pestkranke (vgl. Nr. 114 d. Bl), ein Griecbe, ift gestorben. Die strengsten Vorsihtsmaßregeln sind getreffen worden.

Verkehrs-Anstalten.

Der Fahrplan des Eisenbahn- Direktionsbezirks Hannover vom 1. Oktober 1899 liegt in feinem zweiten, end- gülticea Entwurf vor und bringt hierzu folgenden Nachtrag : A bth. 2 und 2a, Die Bedarfszüge 5a, 5b, 6a und 6 b, sowie die Bemerkung im Fahrplan der Schnellzüge Nr. 5 und 6 sind zu streichen. Abth. 2: Nr. 206 Berlin L. ab 2,20, 62,43, 2,59, 3,10, 3,26, 3,38, 3,49, 4,05, 4,17, 4,33, 4,43, Stendal an 4,54. Abth. 18: 595 (2,.—4.) Schiederan 2,20, 2,15, Blomberg ab 2,05. Er erwähnt ferner unter „Bemerkungen“ Folgendes: Spetsewagen ver- kehren in den Zügen: Nr. 73D und 74D zwischen Frankfurt a. M. und Altona (Abth. 1) Nr. 3D und 4D zwishen Köln und Berlin über Hannover (Abth. 2). Nr. 7D und 8D zwischen Köln und Berlin über Hannover (Abth. 2). Nr. 31D und 82D zwishen Köln und Berlin über Hildesheim (Abth. 12, 13 und 16). Wirthschafts - betrieb (ohne Speisewagen) besteht in den D-Zügen: Nr. 75 und 76 zroishen Frankfurt a. M und Altona (Abth. 1), jedoch nur bis Abends 10 Uhr. Mittagstisch wird in der Dahn a E in Hannover bei folgenden Zügen bereit gehalten: Nr. 79 Frank- furt a. M.—Altona (Abth. 1). Nr. 1 Köln—Berlin (Abth. 2). Nr. 2 Berlin—Köln (Abth. 2). Nr. 131 Bremen-—Leipzig über Hildesheim (Abth. 3 und 12). Nr. 141 Bremen—Magdeburg über Braunschweig (Abth. 3). Nr. 144 Leipzig—Bremen über Braunsweig (Abth. 3).

Bremen, 11. Siptember. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Pitnz Heinrich“, von Ost. Asien kommend, 9. Sept. v. Port Said n. Neapel abgeg. „Ems" 9. Sept. v. New York n. Genua abgeg. „Willehad“, n. Baltimore best., 9. Sept. Lizard pass. „Bayern“ 10. Sept. v. Antwerpen n. Oß. Asien abgeg. „Gera 10, Sept. y. Port Said n. Aufîtralien abgeg. „Aachen“ 10. Sept. y. Gorvña d d. 5 A OLOES „Halle“, v. d. La Plata kommend, 10. Sept. Las Palmas passiert. ¿

2a Srteabee v. T. B.) Dampfer «Boner n, Bra- silien“ best, 10. Sept. in Rio de Janeiro angek, , chönbur Ä v. Brasilien kommend, 10. Sept. Las Palmas passiert. „Barba-

Ak fs: ZLUe an E.

amburg, 11. September. (W. T. B.) Hamburg- mexika-

din Dauibier „Palatia“ 9, Septbr. v. New York n. Hamburg abgeg. „Gbristiania® 9, Scptbr. in New York angek, ,Patricia®, y, Hamburg, n. New York, 10, Septbr. Cuxhaven pas}. „Castilia* 9. Septbr. in

Havanna, ,Croatia" 9, Septbr. in Kingsron, „Syria“ 10, Septbr. in:

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