1831 / 92 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dit a R L Eis 010 22947 H D S L TL L E E S Cor S A B)

E R E f L T S E E F R R FEtA ar Pl:

immer Britische Unterthatten warett, ihrer Freiheiten beraubt. Wetttt diesen Leuten, die, möge man es nun Fanatismus, Aberglauben oder Aufregung nennen, voll Unerschrockenheit für bürgerliche und reli- gidse Freiheit gegen ihre kleinen Tyrannen sich erhoben, wenn die- sen Leuten, sage ich, das Haus keine Gnade zeigte, welches Mitge=- fühl sollen wohl verfallene Burgflecken und bestochene Wähler erregen? Hat die Nothwendigkeit eine Rechts-Entziehung der Jr= ländischen 40 Schill.- Freisassen gerechtfertigt, so erzeugen wohl die gegenwärtigen Umstände eine gleiche Nothwendigkeit und cine gleiche Rechtfertigung. Es wird behauptet, daß das Land blühend und die Staats-Maschine vortrefflich sey, daß England, mit seiner Abgaben-Last und mit seinen Tausend Millionen Pfd. Schul- den auf dem Nacken, aufrecht und fest stehe, daß seine ungeheuren Ausgaben und die Verschwendung seiner Lebenssäfte kein zu großes Opfer für die Freiheit seyen, daß Großbritanien, was es auch im- mer bedrücken möge, seinen Zusiand mit dem des Kontinents stolz vergleichen und die mächtige Arbeit anderer Nationen, die nur etn vergeblicher. Sturm in revolutionnairer Aufregung scy, mit gefälli-

em: Selbstbewußtseyn seiner eigenen Sicherheit Überschauen dürfe.

llein darauf erwiedere ih, daß im Jnnern des Landes selbst die Vernichtung wühlt und das Mißvergnügen immer größer wird, das nicht etwa cine vorübergehende Erscheinung is, sondern seinen tie- fen beständigen Sih hier hat. Müßig is die Behauptung, daß es noch nicht lange vorhanden seyn könne, weil es sich erst kürzlich ge- zeigt habe. Die plöbliche Gewalt, mit der es hervorbrach, ist viel- mehr cin Beweis, daß der Stoff dazu sich lange schon angehäuft hat. Wenig beweist es, wenn gesagt wird, daß es mit den Ereig- nissen auf dem Kontinent in Verbindung siche. Sollen wir deshalb etwa unsere eigenen Fnstitutionen nicht befestigen, weil unser Land den großen Schlag .nachempfand, der die Regierungen von Franf=- reich und Belgien zu Boden gestürzt hat? Eben so nichtssagend ist das Berufen darauf, daß die Presse alles dies bewirkt habe. Wird eiwa die Presse ihren natürlichen Beruf aufgeben? Und ist es nicht viel weijer , diciénigen Dinge, die sie als Mißbräuche bezeichnet, zu

prüfen, statt auf den Einfluß der Presse zu schimpfen ? J das Mißvergnügen begründet? Das ist die rehte, ja dic cinige Frage. Sind alle die Uebel, über welche die Presse und das Volk Beschwerde führen, bloß in der Einbildung vorhanden? Exristiren fie nur in der kranken Phantasie politischer Hypochondrisien, oder ist wo ein Krebsschaden, den man wahrnehmen kann, und der sich augenscheinlich nah den Lebenstheilen des Staates Bahn macht? Jch mag nicht den breit getretenen Pfad einschla- gen, auf dem Viele hon vor mir die groben Mißbräuche des ge- genwärtigen Repräsentativ - Systems einzeln nachgewiesen haben. Fch mag nicht wiederholen, was Andere schon so oft wiederholt, und deschränke mich auf die einzige mehr als alles Andere redende That=- sache, daß die Majorität des Unterhauses nicht vom Volke, sondern von 150 Jndividuen erwählt wird. Vier oder fünf große Besitzer von Burgflecken sind im Stande, die Minister zu kontrolliren und durch ihre oligarchische Verbindungen dem Monarchen selbs Vorschriften

u machen. ein solches System existirenkann, i schon eine großeKa- lamität an sich, das Uebel wird aber noch erbdht durch andere Mißbräu- che, diesich thm beigesellen. Parlaments-Siße stnd förmlich cin. Gegen- fland des Handels geworden, und eine Messe gleichsam, ein gemeinsamer Stapelpla§b, ein parlamentarischer Bazaar is für den Verkaufder Volks- Freiheiten errichtet worden. Ein „Parlaments-Mäkler// ist ein ganz

ewdhnlicher Ausdru, und so weit ist es gekommen, daß Burg- Äeden zur Heiraths - Aussteuer wurden und die Rechte derselben oft sc;on eine Bestimmung in Ehe- Kontrakten ausmachten. Das Bolk erkennt denn auch das Unterhaus für nichts weniger als eine Rational-Bertretung an, und siatt in den Parlaments - Mitgliedern cinen Spiegei der öffentlichen Meinung zu erkennen, sicht es in denselben nur cinen Reflektor, der die Bilder weniger großer Burg- flecken-Besser getreu wiedergiebt. Das moralische sowohl als das politische Futeresse des Landes wird dadurch verleßt. Wenn Lords ihre Parlaments-Fnteressen in Geld verwandeln, so is es wohl kein Wunder, wenn der nicdere Wähler durch einen cichten Prozeß nach- ahmender Alchimie sein lumpiges Votum ebenfalls in Gold zu ver- wandeln sucht. Wie können wir demnach die Bestechlichkeit des Ei- nen bestrafen, wenn wir der des Andern ruhig zusehen? Darf man nun aber verwundert seyn, wenn eine Nation, welche die Tugend ‘eben so schr als die Freiheit preist, úber solche Mißbräuche unwillig und enträftet wird? Das ehrenwerthe Mitglied für Cornwall sagt/ daß die vorliegende Maaßregel den Einfluß der Aristokratie vernich- ten würde. Aber es sollen 1g 55 neue Mette für Grafschaften ins Unterhaus fommen; würden diese wohl, die unbezweifelt alle den bôheren Einwohner - Klassen angehbren werden, ihr Glü auf den Trümmern ihres Vaterlandes zu erbauen suchen? Werden die Einwohner großer und reicher Städte wohl den erfien besten fahren- den Ritter oder einen Mann zu ihrem Vertreter erwählen, der nicht ihrem Lnéeresse zugethan und mit demselben verwachsen ist? Rur diege- ßeime;? und unterirdischen Gänge des Aristokratismus die in dieses Haus fabren, dürften abgeschnitten und dagegen die breiten, verfas- sungsmäfutent Volks- Kanäle zu demsclben ebnet werden. Fort mit dexr Anschuldigung, daß das neue System die Monarchie \{chwä- chen werde; der Thron wird auf dem Vertrauen des Volkes erbaut seyn und in den; Adel neue Stúßen finden; weit. davon cnt- fernt, die Krone wankend zu machen, wird es sie vielmehr durch ein neues Band auf dén; Haupte des Monarchen befestigen. Man hat jedoch eingewendet, dfe Reform sey keine Schluß- p regel; keine Schluß - Maaßregel! was Tann man aber wohl in menschlichen Angelegenhciten cine Schluß-Maaßregel nennen? Das chZrincip der Dauer in ihr ist in einem solchen rade vorhanden, wie man es vielleicht nicht besser wünschen kann. Das Volk kann nicht damit zufrieden seyn, daß man zu ihm von bestehenden Miß- bräuchäac \prict; cs muß aber zufrieden seyn, wenn ihm die vor- geschlagen Abhülfe wird. Alle Gründe zu gerechten Beschwerden werden dura? dieselbe aus dem Wege geräumt, und ganz vernünftig war die Vorausseßung, daß der richtige Verstand der Britischen Nation sich dieser Maaßregel fes anschließen würde. Der Einwurf, daß es keine Schluß - Magßregel sey, war von jeher das Lieblings- KRitual aller Vergötterer jeder Art von Mißbhräuchen. Fch habe bemerkt, daß die Gegner der Reform mehr die möglichen Gefahren von Kon- cessionen im Auge haben und gar nicht an die übeln Folgen ciner Verweigerung derselben denken. Sie sollten doch ja nicht die Grund- sähe vergessen, die sie selb| auf die katholische Emancipation an- wendeten. Nur mit Schüchternheit berühre ich diese große Ange- legenheit und habe dabei auch, nicht im entferntesten Sinne die albicht, derselben zum Nachtheil cines Mannes zu erwähnen, den ich als cinen Wohlthäter seines Landes betrachte, und der, meiner Ueberzeug.1ng nach, sich cinen Arp ergenga wes Ruhm erworben hat ; im Gegentheil erkenne ih bei Erwähnung derselben erst den vollett MWerth der von thm ge eisteten Dienste, (Lauter Beifall) Gewiß wird man es weder für unzcitig, noch für unnüß halten, wenn ic) biex darguf aufmerksant nicache, daß jeder Grund, der für jene Emaitcipa- tion sprach, mit noch weit grbpc/em Rechte auf die Reform des Parlamet- tes angewendet werden kann. Einer der Hauptgründe war ohne Zweifel damals die Furcht vor den verderblicien Folgeit eincs entgégeitgé- seßten Verfahrens. Kann nicht jeder eitizelne Umstand, der die Emancipation unvermeidlich machte, auch 4 den gegenwärtigen Fall angeführt werden? Damals stellten sich derselben die größten Hindernisse entgegen nämlich die Uen protestantische Bes vórferung Frlands cin großer Theil der reichsten und aufgeklär= testei: Männer und die Borurtheile der Englischen Nation. Sind etwa 1/bt dergleichen Hindernisse vorhanden? Wer sind die Gegner der Reform? sic sind leicht zu zählen. Wer sind ihre Verthei- diger? Millionen von Briten, mit ihrem Könige an der Spiße. (Hört!) Wein man cin der Stimme Frlands Gehör verlich, will man jeßt dem Rufe Englands das Ohr verschließen? Wenn Fr- land Kraft genug in scinem Arm hatte, als es an die Thüre des Kabinets \{lug, um. den mächtigen Leiter desselben zu erwecken sollte Englands Hand #0 ee und machtlos seyn, das Parlament nicht mit dem Donner feîtter Schläge zum Erwachen bringen zu fönnen? (Lautcx Beifall.) Wenn Jr and in diesem Augenblick noch

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nicht ganz beruhigt ist, so liegt die Schuld darait, daß man és nicht früher beruhigte. Man nehme sih doch ja in Acht, England glei- chen Grund zu einem aufgeregten Zustande zu geben. (Lauter Bei- fall.) Man gebe nah und um mit Sicherheit nachgeben zu können, gehe man bei Zeiten nach.// ‘(Ein lauter anhaltender Beifall von beiden Seiten des Hauses folgte, als Hr. Sheil diese seine Ersfilings-Rede [maiden-speech] beendigt hatte.)

London, 25. März. YVn der Sizung des Unterhauses vom 21sten waren die Mitglieder so zahlreich versammelt, als man si jemals erinnern fann. Bei einer früheren Gelegenheit hatte sih ein Ausschuß des ganzen Hauses aus 558 Mitgliedern gebildet ; diesesmal aber waren 628 zugegen; *) es fehlten also nur 30 Mitglieder an der Gesammtzahl der 658 Repräsentanten im Unterhause. Herr Caleraft hat wahrscheinlich dur seine Stimme die große Frage entschieden.

Herr ‘Alexander, der frühere Herausgeber eines nicht mehr erscheinenden Morgenblatts (des Morning-Journal), ift aus sei- ner Gefangenschaft in Newgate entlassen und von der ihm von der Regierung auferlegten Geldstrafe entbunden worden.

Der Sun mißt in seinem Börsen - Berichte das heutige Steigen der Stocks" der bestimmten Entschließung bei, welche Graf Grey in seiner Rede im Oberhause gestern ausgesprochen, daß er mit der Reform-Bill stehen oder fallen wolle.

Heute wurde die ansehnlihste Versammlung, die seit vielen Fahren in der City stattgefunden, im Mansion-house unter Vor- si6 des Lord-Mayhors, unterstüßt von den vornehmsten Kaufs und Gewerbslettten der Hauptstadt, gehalten. Sie dauerte bis spät am Nachmittag, und nah mannigfaltigen Reden zur Verthei- digung der ministeriellen Reform:Bill wurden Petitionen für dieselbe an beide Häuser des Parlaments einstimmig beschlossen.

Niederlande,

Aus dem Haag, 26. März. Die heutige Staats - Cou- rant enthält ein großes Verzeichniß Königlicher Ordens - Verlelo hungen an diejenigen Militairs, die sich bei dem Feldzuge in YFava ausgezeichnet haben. Man - bemerkt darunter den Major vom General-Stabe, de Stuers, und den Hauptmann van Geen, einen Sohn des General-Lieutenants.

Von allen Seiten gehen noch immer freiwillige Geld-Beis träge zur Unterstüßung des Vaterlandes ein. So hat der Nie- derländische Capitain-Lieutenant van de Graaf, der das in S u- rinam befindliche Schiff „„Sirene“/ befehligt, in seinem und seiner Schiffs-Mannschaft Namen die Summe von 678 Fl. 80 Cts. eingesandt, damit diese, unter den gegenwärtigen Um- ständen, für die Bedürfnisse der Marine verwandt werden. Jn den Monaten November und Dezember v. &F. find allein zum Nutzen des Vaterlandes 319,662 Gulden an freiwilligen Beis trägen in baarem Gelde eingegangen.

Der Kaiserl. Nussische Vice-Admiral, Graf von Heyden, hat, als Beitrag zu dem Ehren-Denfmale van Speyks, 100 Gulden eingesandt und zugleih in einem an den Königl. Niederländi- hen Gesandten in St. Petersburg gerichtet gewesenen Schreiz ben seine Anhänglichkeit an die Niederländische Marine, in wels cher er, ein geborner Niederländer, seine Laufbahn begonnen und bis zum Jahre 1795 gedient hat, zu erkennen gegeben.

Fn Folge Königl. Verfügung wird bei unserm mobilen Heere eine Feld-Poft unter der Leitung des Herrn Morjoux, ehe- maligen Post-Direktors in Gent, errichtet.

Rotterdam, 25. März. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Oranien is geftern, aus dem Haag fommend und nach Luxemburg sich begebend, hier durchgereist.

Brüssel, 26. Márz, Unsere Blätter enthalten vier Ver- fügungen des Regenten. Durch die erste vom 23sten d. M., die von Herrn Gendebien fkontrasignirt ist, wird Herr E. von Sauvage an die Stelle des Hrn. Tielemans, zum Minister des &Fnnern, durch die zweite, vom 24sten d., wird Herr Paul De- vaux, an die Stelle des Herrn van de Weyer, zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten, und durch die dritte werden die Herren Barthelemy und van Hane de Steenhuyze, an die Stelle der Herren Gendebien und Goblet, zum Justiz- und zum Kriegs- Minister ernannt. Die vierte Verordnung endlich besagt nichts weiter, als daß die. von Herrn von Brouckere, in ‘seiner Eigen- \haft cines Finanz-Ministers, eingereichte Dimission nicht ange- nommen worden sey. Die drei lezten Verfügungen sind sämmt-

‘lich von Hrn. v. Sauvage kontrasignirt.

Herr Devaux, der neue Minister der auswärtigen Angelegen- heiten und der Marine, is hier angekommen, hat aber, dem Ver- nehmen nah, die ihm angetragenen beiden Portefeuilles nicht angenomnrien.

Auf das Gerücht, daß Oberst Borremans an einem öffent- lichen Orte die Absicht zu erkennen gegeben, mit seinem Negi- mente die Ansprüche des Prinzen von Oranien auf Belgien zu unterstüßen, begab sih ein Volfkshaufe nach - seiner Wohnung und verlangte seine Verhaftung, die auch bald darauf durch einen Polizei-Kommissar stattfand.

Gestern Abend haben s{ch, dem Courrier zufolge, in Vaurx -: Hall, wo vorgestern die Mitglieder der Belgischen Asso- ciation eine Sitßung gehalten hatten, viele Personen eingefun- den, um die Statuten des Vereins zu unterzeichnen. Das ge- nanuteBlatt zeigt deuselben, um ihnen jeden ferneren unnüven Gang zu ersparen, an, daß der Zweck des Ausschusses des Ver- eines sich vorerst noch auf die Verbreitung desselben in Brabant und den andern Provinzen beschränke, und daß zu dem Ende Listen für die Unterzeihnung auf den Bureaus seiner Re- daction, \o wie in denen des Judependant , des Belge und der Emancipation, ausliegen. Das erstere Journal giebt die An- zahl der hiesigeu Mitglieder des Vereines auf 700 an.

In Tongecn sind am 23sten d. die Herren Abercrombyh ind White als Kommissarien der Englischen Regierung ange- fommen, und am folgenden Tage, von zwei Belgischen Stabs- Capitainen begleitet, nah Mastricht abgegangen.

Die St. Simonianer haben wieder einige neue Missiona- rien, und namentlich Herrn Barrot, ihren berühmtesten Prediger, aus Paris hierher gesandt,

Deiutschláusd, i

Karlsrithe, 26. März. Ihre Königl. Hoheit die Groß- herzogin hat auf das Ansuchen der Kommission der höhern Töch- térschule das Protéktorat dieser Anstalt angenommen. Vorgestern wohnte Höchstdieselbe in Begleitung der Prinzessin Alexandrine der Prüfung der Schlilerinnen bei ttnd gab demnächst Jhre Zus friedénheit mit den Leisttingen zu erkennen, wobei sie fih mit mehreren derselben auf das leutfeligste unterhielt. ;

Ftaliten.

Turin, 17. März. Der Zustand Sr. Majeftät des Kö- nigs hat sich in Folge wiederholter Aderlasse seit gestern bedett-

*) Die Zahl der wirklich abstimmenden Mitglieder war jicdóch/ wie bercits gemeldet, nur 603,

E E E T

e u. ri Cu Ai Ri ADGN A E A U S

tend gebessert; die leytverwichene Naht war minder unruhig, | als die vorhergegangene, und der Fieberanfall am gestrigen |

Abende gelinder.

Inland.

Berlin, 31. März. Das Amts-Blatt der Königl. Ne- ¿ gierung zu Königsberg enthält eine summarische Uebersicht des F

esultats der Wirksamkeit des Schiedsmanns- Instituts in der Provinz Preußen, im Fahr 1830. Dieselbe liefert wiederum (so wie die frühere vom Fahre 1829) das erfreuliche Er ebuiß,

dafi. von 9493 in dem gedachten Yahre angemeldeten achen f

6949 wirkli verglichen sind und nur in 1145 Fällen ein Ber: gleich niht zu Stande gebracht werden konnte, die übrigen aber entweder noch {weben oder wegen Ausbleibens der Y

von den Schiedómännern nicht beendigt werden konnten,

Dieses günstige Resultat giebt zu der Hoffnung Raum, daß diese À von Sr. Majeftät dem Könige auf den Autrag des Corn : en |

enehmigte Fnftitutiou fich auch ferner in ihren segensrei Folgen ewähren wird.

Königliche Schauspiele. ite 1. April. Keine Vorstellung.

‘onnabend, 2. April. Jm Schauspielhause: Der Verräther, / Lustspiel in 1- Akt. Hierauf: Karl XII1, auf seiner Heimkehr, |

militairisches Lustspiel în 4 Abtheilungen, vom Dr. C. Töpfer.

Sonntag, 3. April. Fm Opernhause: Oberon, König der | R Feen-Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von F «

. M. v. Weber.

Preise der Pläye: Ein Plaß in den Logen des erstes Ran: /

ges 1 Rthlr. 10 Sgr. :c. Im Schauspielh

La secende représentation de: La damo et la demoiselle, comédie nouvelle en 4 actes et en prose, par MM. Mazères et Empis.

Montag, 4. April, Fm Opernhause: Yoconde, Oper in 3 i : Abtheilungen, mit Tanz; Musik von N. Jsouard, Hierauf : | Die jungen Pensionairinnen, komisches Ballet in 1 Aft, von |

Ph, Taglioni. (Hr. Fleury: Rustic, als Gastrolle.)

m Schauspielhause: Die Jäger. Sittengemälde in 5 Ab- |

theilungen, von A. W. Ffffflanud.

Dienstag, 5. April. Fm Opernhause: König Friedrich, i

historishe Tragödie in 5 Abtheilungen, von E, Raupach, Fm Schauspielhause : Französische Vorstellung.

Königstädtisches Theater. Freitag, 1. April. Keine Vorstellung.

Sonnabend, 2. April. Schneider Fips, oder: Die gefährs :

lihe Nachbarschaft, Lustspiel in 1 Aft, von Koßebue. Hierauf : Der alte Geist in der modernen Welt, Zauberspiel in 2 Akten.

Sonntag, 3. April. Ouvertüre aus der Oper der Maurer, von Auber. Hierauf zwei Lieder mit Begleitung der Guitarre, | gesungen von Herrn Holzmiller. Zum Beschluß: Der lustige |

Schuster, komische Oper in 2 Aften ; Musik von Paer.

Berliner Börse. Den 31. März 1831.

Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung,

Berlin, Sonnabend den 2tan April

arteien |

Transport 102,000 Pfd. St, 8124. 8164. 8208. 8307. 8744. 9921 bis M 10,025. 10,341 bis 11,391 bis incl. 11,495. 11,706 bis incl. 1,8 31 bis incl. 12,440. 13,281 bis incl. 13,385. 13,596' bis incl. 13,700, 14,436 bis incl. 14,645. 15,276 bis incl. 15,380. 15,696 bis incl. 15,800. 16,746 bis incl. 16,850. 17,376 bis incl. 17,585. 18,426 bis incl. 18,530. 18,846 bis inc\. 19,055. 19,476 bis incl. 19,580. 19,686 bis incl. 19,790. 2180 Stück à 100 Pfd. St

2486 Stück zusammen tiber Diese Obligationen werden kaffirt und die Engl. Hälfte der- selben im Monat Juni k. F. bei der Banf in London niederges legt werden. Nachrichtlih wird zugleich bemerkt, daß bis incl. 1. Fanuar d. J. in 14 Terminen abgetragen waren . Nach den Befanntmachungen vom VFanttar und 1. Zuli d. F. sind verloost und zur Zahlung aufgerufen úIn den öben bezeichneten Obligationse Nummern werden am 1. Juli 1831 getilgt

Es sind also bis jeßt zur Amortisation

STIETI0 E A. 907.025.022 (00 00010 E E De

und von den überhaupt ausgefertigten Obli- gationen im Betrage von

bleiben nach dem 1. Fuli 1831 noch rük- . 2,240,000 Pfd, St.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majeftät der König haben am 30. März folgende Bes in der Armee vorzunehmen geruht : eneral : Major v.

incl. 10,445. 11,810. 1 VBorstell, Kommandant: zu Stralx sund, erhält den Charafter als General-Lieutenant. 4 Zu General-Lieutenants: Ÿ 41) General-Major v. Both,

z * v. Repecelinu, Köhn v, Jas

Commandeur d. 10ten Divis.

fi, vom Kriegs-Ministerium. o. Wikleben, General-Adjutant.

Zu General-Majors:

Commandeur der 15ten Kavall.-Brig. 7ten Landw. 6ten Jnfant, 8ten Landw.

15ten Fnfant.

11ten Laudiv. 7Tten Jnfant.

320,000 Pfd. St.

ause: Spectacle demandé: 1) La chaite Ÿ

métamorphosée en femme, folie-vaudeville en 1 acte. 2) F : . Gagern,

. Ledebur,

. Bovwen,

. Wedell,

. Aglinibßfi,

. Schmalensee, YRu Obersten:

Ï 1) Oberst-Lieut. v. Kwiatkowsfki, interim. Commandeur des

23steu Jnfanterie-Regiments.

v. Zimmermaun, Commandeur des 6teu

Landwehr-Regiments.

v. Arnauld de la Perrière, inter. Com-

mandeur des 7ten Fnfanterie-Reginents.

v, Holleben, Conimandeur des 17ten Jn:

fanterie-Regiments.

v. Zastrow, Commandeur des 30sten Jn-

anterice-Reginments.

achnick, Festungs-Fnspecteur.

v. Delius, vom Krie

v, Valentini, inter.

Infanterie-Regiments.

v, Podewils, agr. der Garde - - Corps.

v. Tümpling, Commandeur des 1sten Garde-

Uhlanen - ( Landwehr-) Regiments.

v. Froelich, Commandeur des 1sten Kürass

fier-:Regiments.

v. Bojanowski, Flügel-Adjutant.

rinz Albrecht von Preußen Königl. Hoheit,

300,000 Pfd. St.

«R «G n L R R Ran vi va n Raw R

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S S 0 D D S Q

1,260,000 Pfd. St, 3,500,000

ck..02:.0 04.49 A: D 0

Berlin, den 31. Dezember 1830, General - Direction der Seehandlungs - Societät.

(gez.) Kayser. Wenzel,

s«Minisfterium. ommandetux des 19ten

ua u

Angekommen: Der Kaiserl, Oesterreichische General:Mas jor und Brigadier, Freiherr von Scheibler, von Hamburg. j Durchgere ist: Der Kaiserl, Oesterreichische Kabinets-Cou- rier Beck, von St. Petersburg kommend, nach Wien,

) Major P Zeitungs-Nachrichten.

Si. - Schuld - Sch.| 4 | 864 | 86 JOstpr. Pfandbrt. 951 | Pr. Engl. Anl. 18| 5 | 971 | 974 Pomm. Pfandbrt. | 4 [1035 | Pr. Engl. Anl. 22| 5 | 954 | |}Kur- v. Neum. do.| 4 102} Pr. Engl. Obl. 30| 4 | 78 | T74 }Schlesische do.| 4 [103 _— Kurm. Obl.m.I.C.| 4 |/851 | IRkst.C.d.K-u.N|—| 54 | Nenm. Int. Sch. do.| 4 | 852 | [Z.-Sch. d.K.- u. N.|— | 55 Berl. Stadt-Oblig.| 4 | 875 | Königsbg. do. 4 | 87 Elbinger do. 41 92 | Holl. yollw. Duk.|—| | 18 Danz. do. in Th.|— | 354 | Neue dito |— | 203 VV estpr. Pfandbr.| 4 | 904 | |Friedrichsd’or. . |—| 135 | 127 Grosshz. Pos. do.| 4 | | 90 [Disconto . L AS 43 wW h o Preu/ss Cour. GeECchnSse OUTrS. Brief | Geld. p T E E E aas M Amatérdam «4 din nao Cs d 250 Fl. (Kurz 1412 | M L N 250 Fl. |2 Ut. 1402 | Hambur... ooooo vie oe 300 Mk. [Kurz (1495 |- U o e eee 300 Mk. [2 Mi. 1485 | G O A a 1 LSU. [3 Mt. 6 wt] B A E: a6 300 Fr. |2 Mt. 80 Wien! 20A U H, l «l 150 Fl. [2 Mit. 1024 | Augsburg 4 « «aeb e tID e 150 Fl. [2 Mt. 1025 | Beroglán c. brd fet av e tis 100 Thl, |2 Mi. | 99s Leipzig „ea oen eo 100 Thl. |8 Tage 1024 | Frankfurt a. M. WZ........ 150 FI. |2 Mt. (1027 Petersburg BN. .......... 100 Rbl. |3 Woch. | | 29€. V A a oe oa E 600 FI. ¡Kurz |

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 26. März.

Niederl. wirkl. Schuld 392. Kanz- Bill.“ 154. Oesterr. 5prôc.

Metall. 814.

Hamburg, 29: Mürz.

Oesterr. 4proe. Metall. pr. ult 704. Bank-Actien 958. Russ. Ÿ

Engl. Anl. 88. Russ. Ant. Hamb. Cert. 88. Poln. 93. Dän. 554.

St. Petersbur , 22 März. Silber 86.

Wien, 26. März.

pee Métáll. 837). Aproc. 692. Loose zu 100 F1. 1547. :

Partial-Oblig. 114. Bauk-Actien 961f. NEUESTE BŒRSEN-NACHRICHTEN.

Paris, 25. März, Z5proc. Nente pr. compt. 8. 90, fin cour. 81. 25. Jproc. pr. compt. 52. 15. fin cour. 62, 20. 5proc.

Neap. pr. compt. 58, 25. fin cour. 58, 30. 5proc. Spauische

Rente perp. 457.

Frankfurt a, M., W. März. Oesterr. 5proc. Metall, 834. 834. 4proc. 70. 697, 2tproc. 424; 1proc. 175 Brief. Bank - Actien 1164. 1160. R 1145. 114. Loose zu 100 Fl. 1574 Brief. Poln, Loose 464.454.

Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel. rere R R e _ Gedruckt bei A. W. Hahn.

Ausland.

Laut et V. Deputirten-Kammer.

Bekanntmachun E Um die Ablösung der im Jahre 1822 N. M. Rothschild in London gemachten Anleibe von 3,500,000 Pfd. Sterl. zu beschleunigen, hatte die Seehandlungs - Societät Ï nach der öffentlichen Befanntmachung ihres Chefs vom 26. Sept. Ï 1829 beschlo}en, halbjährlich 320,000 Pfd. Sterl. in dazu ge- Ÿ hörigen Obligationen verloosen zu lassen, wobei sle sih jedoch F vorbehielt, nah Maaßgabe der Umstände auf die in der T Obligation vom 15, Mai 1822 bestimmte Amortisation L Bon diesem Vorbehalt wird sie jeßt, da die Obliga- Ï tionen wieder unter dem Nominal-Werth aufgekauft werden fon- nen, theilweise Gebrauch machen, und zwar die halbjährliche Amor- tisations-Rate von 320,000 Pfd. Sterl. noch bestehen, jedoch vorerst keine Verloosungen eintreten lassen, sondern die zur Til- gung bestimmten Obligationen anderweit beschaffen. Für dea am 1. Juli k. F. eintretenden Tilgungs - Termin Îsind bereits folgende Obligationen, im Belauf von 320,000 Pfd. MSterl., angeschafft werden :

Nr. 13. 118. 210. 211. 220 bis incl. 223. 271. 272. 290. 292. 12 Stück à 1000 Pfd. St

Nr. 79. 82. 170 bis incl. 173. 178 bis incl. 185. 192, 193. 220 bis incl, 224. 231 bis incl, 234. 239. 366. 423 bis incl, 426. 433. 434. 437. 440. 441. 444. 481. 482, 493. 494. 511. 567. 680. 706 bis incl. 711. 715 bis incl. 718. 720. 721. 764. 803. 804. 824. 825. 830 bis incl, 832. 834. 835.

66 Stück à 500 Pfd. St.

Nr. 26. 27. 65. 103. 171. 173 bis incl. . 178. 181. 183. 184. 188. 190. 524. . 757. 758. 811 bis incl, 815. 834. , 944. 945. 966 bis incl. 977. 1006 bis incl. 1009. 1016 bis incl. 1023, 1028 bis incl. 1033. 1038 bis incl. 1045. 1703. 1706. 1707. 2033 bis incl. 2145 bis incl. 2209 bis incl. 2313 bis incl. 2441 bis incl, 2553 bis incl. 2681 bis incl. 2761 bis incl.

8 250 Pfd. St

[27 orief (Geld 1 2 orie} | Geld. M em E I I C O T E T 4 (951

bei dem Banquier

In der Sibung vom 24. März (deren Verhandlungen wir bereits gestern im Auszuge ge- geben haben) verlas zuvörderst Herr von Murat die nachfte- hende, Tages zuvor von ihm auf das Bureau niedergelegte Proposition : „Die Bestimmungen des Art. 4 des Geseßes vom 12. Fanuar 1816 werden, insoweit sie gegen die Mitglieder der Familie Buonaparte die im 91lsten Artikel des Strafgeseßbuches festgeseßte Strafe (nämlich die Todesstrafe), sowie den Verlust atler bürgerlichen Rechte verfügen, hiermit aufgehoben. “‘ nächsten Sonnabend (26sten) wollte Herr von Murat seinen Antrag näher entwickeln. Hiernächst wurden die Berathungen über die Proposition des Herrn Baude wegen der Ausschließung der vorigen Königl. Familie vom Französischen Gebiete fortge- Herr Salverte stimmte für die von der Kommission in Antrag gebrachte Abfassung des zweiten Paragraphen (siehe das vorgestrige Blatt der Staats-Zeitung). Baude, meinte er, würde nur die Folge haben, daß der ältere Zweig der Bourbonen noch eine geraume Zeit Agenten in Franfk- rei halten fönnte, um seine Güter verwalten, die Einkünfte davon erheben, mit den Gläubigern unterhandeln, den Verkauf vornehmen und die Kauffsumme einziehen zu lassen; nah dem Systeme der Kommission dagegen wtirde eine Art von, Seque- ster eingeführt, wodurch man den Gefahren vorbeuge, die mög- licher Weise aus der Verwendung der Gelder, welche die vorige Dy- nastic aus Franfreich beziehe, für das gegenwärtige Staats-Oberhaupt und die Verfassung des Landes entstehen könnten, richterstatter, Herr Girod, bemerkte, die Abfassung der Kon- mission sey der Gegenstand eines so lebhaften, zugleich aber auch so widersprechenden Tadels gewesen, indem die Einen behauptet, die Kommission gehe zu weit, die Andecen, sie gehe nicht weit genug, daß man daraus schließen müsse, sle hate den richtigen Meg eingeschlagen. „Das macht“, rief hier eine Stimme, „sie hat die rechte Mitte gehalten!“ (Gelächter.) Nachdem der Berichterstatter noch das System der Kommission - vertheidigt hatte, trat Hr. Pataille und nah ihm Hr. Duvergier de Hauranne mit einer neuen Abfassung hervor. Hr. Baude widersetzte sich aber sämmtlichen Amendements, da dieselben nur den Geist des Geseßes entstellen würden. 9ter Artifel das nachstehende Amendement des (rafen Gaëtan v. Larochefoucauld mit ziemlih starker Stimmenmehrheit ange- nommen :

3 Mk trr Q

Der Artikel des Herrn

12,000 Pfd. St.

Der Be-

Hamburg 3 Mon. 94. Silber-Rubel 8374 Kop. -5proc. Insc. in P

Endlich wurde als

Die im vorigen Artikel bezeichneten Personen sind gehalten, binnen Jahresfrist, von dem Tage der Bekaunt- machung des gegenwärtigen Gescßes au, alle Güter ohne Aus- nahme, die sie in Frankreich besißen, zu verkaufen, wobei drit- ten Personen und dem Staate ihre Rechts - Ansprüche aus- Bis dahin werden die unbeweg- lien Güter von der Domainen-Verwaltung administrirt.““ Der leute Sab dieses Artikels rührte von Herrn Mar- Es sey nothwendig, mung anzunehmen, wäre es auch nur, um dem Geseße, womit e, die contrerevolutionnaire Farbe zu benehmen, (Murren in den Centris.) fuhr der Redner fort, „würde das Geseg eine solche Farbe ha- ben, wenn man in den übrigen Artikeln nit wieder gut machte, was man dur den 1sien verdorben batz dena in diesem vorbiee

S «0-0 6:0 0.00: 0

drücklich vorbehalten bleiben.

1863 bis incl. 1872. 1898. 1905 bis incl. 1907. 2934. 2938. 2949 bis incl, 2963. 3134. 3270. 4585. 4608. 5565. 5611. 5623 bis incl. 5632. 5710 bis incl, 5719. 5824. 6392. 6584. 7688. 7828, - 7904 bis incl, 7906, 7944, 7950.

Latusa 492,000 Pfd, Ste

chal her. meinte er, diese Bestinm-

5222. 5541. man sich beschäf

womit es befle „Gewiß, ““

tet man zwar dem Könige und seiner Familie die Rückkehr nach Frankreich, knüpft aber an dieses Verbot gar keine Skrafbestim:- mung, \o daß es gleichsam das Ansehen gewinnt, als ob das Gese feinen andern Zweck habe, als Karl X. über die Folgen einer Rückkehr nah Frankreich zu beruhigen. Hinsichtlich des Eigenthums ist man eben so glimpflih verfahren, denn anstatt daß man den Verkauf der Güter der vorigen Dynastie in mög- lichst furzer Frist verlangt hat, läßt man derselben dazu ein Jahr lang Zeit. Will man nun vollends noch in diesem Zeitrauitie die Verwaltung jener Güter den bisherigen Administratoren be- lassen, so giebt man der vorigen Königl. Familie alle Mittel au die Hand, ihre Verbindungen im Lande fortzuseßen und Kom- plotte zu schmieden; diesem Uebelstande wird dadurch vorgebeugt, daß man die Administration der gedarhten Güter, bis zu de- ren Verkauf, der Domainen - Verwaltung übergiebt.‘“ Herr von Riberolles widerseßte sich diesem Antrage, wogegen Herr Baude erklärte, es sey seine Absicht gewesen, jeds wede Gemeinschaft mit dem älteren Zweige der Bourbonen aufzuheben; aus diesem Grunde habe er auf die Verbannüng angetragen, da eine solche, seinen Ansichten nah, eine Strafbes stimmung son stillshweigend in sich s{ließe; da man das Wort Verbannung gestrichen habe, so sey schon hierdurch seine Pro- position entstellt worden, noch mehr aber sey solches dadurch ges schehen, daß man der vorigen Königlichen Familie zu dent Berz faufe ihrer Güter ein ganzes Fahr Zeit lassen wolle, um de größtmoöglichsten Nutzen daraus zu ziehen; unter diesen Umstän- den fönne er für seinen Antrag nicht mehr verantwortlich sehn und ziehe es daher vor, ihn ganz und gar zurückzunehmen. Diese Erklärung machte großes Aufsehen. Der Graf Gaëtan v. La- rochefoucauld behauptete, Herr Baude sey nicht berechtigt, auf seine Proposition zu verzihten, nachdem man si bereits zwei Tage lang damit beschäftigt und sie zum Theil {on anzez nommen habe. Der Prásident dagegen erinnerte an deu 50îen Art. des Neglements, wonach eine Proposition zu jeder Zeit von ihrem Urheber zurückgenommen, dagegen aber von einem anderen Deputirten wieder aufgenommen werden könne. Als Herr v, Larochefoucauld von mehreren Seiten aufgefordert wurde, dieses Leßtere zu thun, gab er zu verstehen, daß er sich \{ón dafür bedanfe. Hr. Odilon-Barrot war der Meinung, daß, wenn Niemand die Proposition aufnehme, die Berathung darüber auch nicht fortgesest werden fönne; der Barou Hélÿ d’ Oh ssel bestritt diese Ansicht, indem in diesem Augenblice nicht mehr von der Proposition des Herrn Baude, sondern von den Amendements der Kommission die Rede La Herr B. D é- lessert- machte endlich dem Streite dadurch ein Ende, daß er den Prásidenten-Stuhl an Hrn. Dupin d. Aelt, abtvat und die gaanO Proposition für seine eigene Rechnung aufnahm. Die Berathung wurde hierauf fortgeseßt und der oben aufgeführte Zusaß des Hrn. Marchal zum 2ten Artikel angenommen. Um einem Scheinfkfaufe vorzubeugeu, machte Hr. Bouchot den nach- stehenden Antrag, welcher von Hrn. Marchal unterstüßt und als Zter Artifel des Entwurfs mit s{chwacher Stimmen - Mehr- heit genehmigt wurde :

„Art. Z. Der Verkauf der im vorigen Artikel bezeich- neten Güter muß öffentlich und meistbietend geschehen,“

Als ter Artikel wurde der Zte §. der ursprünglichen Pro- position des Herrn Baude angenommen; er lautet also:

„Art. 4. êFst der Verkauf der gedachten Güter nicht in der vorgeschriebenen Frist erfolgt, so wird von der Domai- nen : Verwaltung nach den für die Veräußerung von Staats: Gúteru bestehenden Formen dazu geschritten. ‘“

Der Zte Artikel ging ohne Weiteres in folgender Abfas- sung durch :

„„Art. 5. Der Verkaufs - Ertrag, so wie die Einkünfte der üm 2ten Artikel erwähnten Güter sollen in die Depositen- Kasse geshüttet und demnächst, sammt den aufgelaufenen Zin- sen, den Anspruchsberechtigten eingehändigt werden. ‘“

Hr. Marchal trat hierauf noch mit dem Antrage hervor, die Feier des 21. YFanuar durch einen besondern Artikel des Ge- seßes abzuschaffen. Zwar, meinte er, werde dieser Tag ohne- hin nicht mehr gefeiert werden, indessen möchte es {on um des- halb gut seyn, das Gese, wodurch die Todtenfeier des 21, Jan. eingeseßt worden, ausdrücklich aufzrtheben, als die Gerichtshöfe darüber uneinig wären, ob sie an diesem Tage Sitzung halten fönnten oder niht. Die Versamm{utng genehmigte hierauf deu Antrag des Hrn. Marchal in folgender Abfassung :

„Art. 6. Das Geseß vom 19. Yan. 1816 über die jährliche Todtenfeier des 21. Yan. wird hiermit aufgehoben. ““

Der ganze Geseß - Entwurf ging sodann mit 210 Stimmen gegen 122 durch. Herr Odier berichtete jeßt über den Ge- seß - Entwurf wegen der Anleihe der 200 Millionen und ftimmte für dieAnnahme des Amendements der Pairs - Kammier, die 1) in bloßen Redactions - Veränderungen und 2) in der Wegstrei- chung des 6ten Artikels wegen der Abtretung der 300,000 Hek: taren Waldungen an eine oder mehrere Handels - Compaguieen bestehen. Der einzige Redner, der sich Über die Amendements der Pairs- Kammer vernehmen (ließ, war Hr. Bailliot. Es scheine gewiß zu sehn, äußerte er unter Anderm, daß die Regie- rung eine Anleihe werde machen müssen, doch s{chmeich{chle ec si, daß sie sich nicht augenblicklih dazu genöthigt sehen, sondern einen günstigeren Zeitpunkt dazu werde abwarten können. Die einzelnen Artikel des Geseß-Entwtirfes wurden hierauf angenont- men, und das ganze Geseß ging demnächst mit 227 gegen 7 Stimmen durch. Ueber den 6ten Artikel wurde gar nicht abge: stimmt, da die Regierung schon vorher “in die Weglassung des selben gewilligt und ihn mithin gar uiht mehr der Kammer vor: gelegt hatte.

Paris, 25. März. Gestern arbeitete der König mit dem Kanzler der Ehrenlegion, Marschall Macdonald, so wie mit den Ministern des Krieges, der Marine, des Handels und der aus- wärtigen Angelegenheiten, und ertheilte dem Admiral Cochrane und dem zum Kommandanten von Guadeloupe ernaunten Coutrez Admiral Arnault Privat:Audienzen,

Fn dem Rundschreiben, das dex Präsident des Miniftexe

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