: stiz-Kanzlei de 12ten hujus bestellter Kurator des Domdechanten
Answürtige Börsen,
MAMY rg) 7. April.
___ QOesterr. 4proac. Metall. 68 Br. Bank-Actien 900 Br., 898 G Russ. Engl. Anl. 84! Br. Russ. Anl. Hamb. Cert. 824 G., 83 Br. Dün. 527 G. Poln. pr. ult.'a. 871 G.
Berliner Börse.
Den 9. April 1831.
Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)
| “f. rief. Geld. ÿ | Zf.\brief.| Ged. REQE A
St. - Schald - Sch.| 4 | 84# | 84 JOstpr. Pfandbr. | 4 } 934 | — Pr. Engl. Anl. 18| 5 | 972 | — fPomm. Pfandbrf. | 4 [1081 103 Pr. Engl. Anl. 22| 5 (943 | — JKur- u. Neum.-do.| 4 1034 | — Pr. Engl. Obl. 30| 4 | 76% | T54 MSchlesische do. 4 [1025 | — Kurm. Obl. m.I.C.| 4 [834 | — IRkst. C. d.K.-u. N. —| 20 — Neun, Int. Sch.do.| 4 | 831 | — 1Z.-Sch. d.K.- u. Nil — | 54 — j Berl. Stadt-Oblig.| 4 | 85 — E | Königsbs. do: | 4 | 831 | — STRETTAE [S | Elbinger do. 41 — H6IL volliv. Duk =— f = N48] Danz. do. in Th.|—| 35 — Neue dito |—| — [L | VVestpr. Pfandbr.| 4 | 897 | — #Friedrichsd’or. . |—| 135 | 134 Grosshz. Pos. do.| 4 | 902 | 893 #Disconlo .… Ll 86 42
| Sevilla, Oper in 2 Abtheilungen ; Musik von Nosfsini.
| Ritter- Schauspiel in 5 ) | 1 Akt: Das heimliche Gericht, von H. v. Kleist.
Allgemeiner Anzeig
L L Via ima ddn din d Ca R: aUN ait R chi
E L Ly
i / Preufss Cour,
Wechsel Cours, Brief T Gala. Amesterloms raa a, V 250 Fl. Kurz 140F | — A Loire Lk aud Gt 250 FI. * |2 Mt. 140 —_ Bahr are, ehe «vi C1097 «G00 Me! Ra 1487 | — O Be Kale s wi v Q (2 L 48
Tod s 1 LSu. 13 Mt. 6 19/6 187 Paris U S L B00 V E 802 | 807 Wren In 20 Ar i 150 Fl. [2 Mit. 102 — A 4 I ali 150 Fl. 2 M. 1024 |.— B s R S4 O, 100 Thl. |2 Mt. 99 — Lai cogits, ASR E A S 100 Thl. |8 Tage [1028 | — Evanktatt E V 0d « 150 Fl. |2 Mt. 1024 | - — Betevabura A pie ei s Ln 100 Rbl. |3 Woch. | 295 | — Vans n, A 600 Fl, [Kurz — —
Schauspiele.
Der Barbier von (Mad.
Königliche
Sonntag, 10. April, Fm Opernhause:
Pohl - Beisteiner: Rosine, als Gastrolle.) Im Schauspielhause: Das Käthchen von Heilbronn, großes
Abtheilungen, nebst einem Vorspiele n
N Eer di R E Ld aa M ie eit ict tet) eint A
LOY 11. April Im Schatispielhaufe: Der Freist Oper in 3 Abtheilungen.
In Potsdam: Die Damen unter sï{ch, Lustspiel in 1 Ayj zug. Hierauf: So geht?s, Lustspiel in 2 Abtheilungen, nach de Französischen des Scribe, von Both.
Königstädtisches Theater.
Sonntag, 10. April, Der unzusammenhängende Zusay menhang, musl\kalisch : dramatisches Quodlibet ; Musik von meh reren Komponisten. i
Montag, 11. April.- Lenore, Melodrama in 3 Abtheilungey mit Gesang, von Karl v. Holtei; Musik von Eberwein.
NEUESTE BŒRSEN-NACGTHRICETEN,.
Frankfurt a. M., 6. April. Am Schluß der Bö (15 Uhr) Oesterr. 5proc. Metall. 80. 4proc. dito 663. Baniss Actien 1112. 4proc. Part.-Oblig. 111. Geld. |
Redacteur John. Mitredacteur Cottel.
——-—-— memerere n A P E E T I Wt n
“ Gedruckt bei A. W. Hayn.
Liquidations -Processe. N Stand des e bi i | Is T R CTRET I O D : ame u. Stand des Erblassers 2 ; G E e , i i j 1 . : c af ( è des Gerichts. Liquidations . | Blat das Provinz u. resp. Bezeichnung der Mae. | Name des Gerichts | Liquidations Termin | Vlatt , wo das Weitere zu finden. T T Pommern. |Künfrige Kaufgelder des im Neu-|Ob.-Loger. zu Cöslin. April 1831. Stettin. Int -Blatt p.56.
stettinschen Kreise belegenen Gutes Eulenburg nebs Dôrf- chen Sannorth und der Busch- | mühle. |
12, | b
aren T U A T
Wi 91 Dag f C Ma Wu 000,
M E Le E | Von dem Königl. Ober-Landesgerichte von Sachsen zu Naum- burg ift das, im Ziegenrücker Kreise beleaene, den Gebrüdern Adler zugehörige Mannlehn-Rittergut Wöhlédorf, obern und untern Theils, sammt Ranis, das Drittel genannt, welches nah der gerichtlich | aufgenommenen Taxe auf 48939 Thl. 23 sar. 1 pf. abacschäßt wor- | den ist, auf den Antrag des Fürstl. Schwarzburgschen Kanzlers, Präsidenten und Geheimeraths von Ketclhodt zu Rudolstadt sub hasta gestellt, und es sind die Bietunas- Termine vor dem Ober- | Gandetgen Aw tate Mau Jungmeister, als Deputirten, auf | den 22. Juli d G | den 4. November j 1831, hora 10, und den 10. Februar 1832, hora 10, angeseßt worden. ° - Es werden daher diejenigen Kauflustiaen, welche annehmliche Zahlung zu leisten vermögen, aufgefordert, sch spätestens in dem lezten Termine zu melden, und ihr Gebot abzugeben, wobei ihnen befannt gemacht wird, daß auf die nach Ablauf des lezten Termins etwa einfommenden Gebote nichr weiter geachtet werden soll. Die Verkaufs - Taxe kann in der hiesigen Registratur eingese- hen werden. Naumburg, dei 4. März 1831. : Königl. Preußisches Ober-Landesgericht von Sachsen. D S q D 0 V
Waun der Major Graf von Schliesfen ‘auf Schliefensberg, als in Gemäßheit des Notififatorii hiestger Großherzoglicher Ju-
Grafen von Schliß auf Burg Schliß z2c., dié Anzeige gemacht hai, daß, falls in der Debit-Sache seines Kuranden der beavsich- tigte Vergleich nicht zu erreichen seyn würde, die Abtretung der Masse an die Gläubiger, mithin der Verkauf der Güter dessel- ben nothwendig werde, und demgemäß auf den Verkauf solcher Güter unter den Bedingungen eines Verkaufs aus dem Konkurse, und in der Art, daß ihre Tradition bald na ertheiltem reinen Zuschlage erfolge, angetragen hat ; so sind, nachdem von hiesiger Großherzoglicher Fustiz-Kanzleti, als der obervormundschaftlichen Behörde in dieser Kuratel-Sache, das erforderliche Lerrelum de alienando erfolgt ist, zum Verkaufe mehr beregter, hier unten nä- her beschriebener Güter, nahbenannte Termine, und zwar:
1) von Burg Schliß, Kaarstorf, Görzhausen und Hohen-Dem- zin cin Termin auf den 6ten Funi dieses Fahres,- von Thürckow und Hohen-Schliß, Amts Güstrow und Neu- falden, cin Termin auf den 7ten Juni dieses Fahres, Z von Kleinen-Kdthel cum pert. ein Termin auf den sten Funi dieses Fahres, und | i
4) von Großen - Köthel cum pert. ein Dermin auf den 9ten
Funi dieses Fahres. t i : angescßt, und werden demnach alle diejenigen, welche die erwähn- ten Güter zu kaufen gemeint sind, hiermit geladen, an den be- meldeten Tagen, Morgens um 10 Uhr, auf hiesiger Großherzog- licher Justiz-Kanzlei zu erscheinen, Bot und Ueberbot zu Proto- Foll- zu geben, und demnächst zu gewärtigen, daß dem confstitutious- mäßtg Meistbietenden der Zuschlag, unter vorausgeseßter Landes- lehnherrlicher Bewilligung und unter Vörbehalt der Anberaumung eines Termins zur Ausübung des den gräflich von Schlibschen Gläubigern zuständigen Gleichgebotsvechts, ertheilt werden wird.
Die Verkaufs-Bedingungen sind vier Wochen vor dem ersten Termin sowohl în der Registratur hiesiger Großherzoglicher Fu- stiz-Kanzlei, als beim Eigenthümer Engel auf Grambzow, als be- stelltem Administrator des gräflich von Schlißschen Vermögens, und beim Advokaten Spalding hierselbst, als Sachwalde der gräf- lich von Schlißschen Kuratel, einzusehen, und gegen dke Kovytal- Gebühr in Abschrift zu erlangen, die Güter können aber nah | vorheriger Meldung bei dem erwähnten Eigenthümer Engel zu | jeder Zeit besehen werden. L
Gegeben Güstrow, den 23. März 1831. art
(L. S.) Großherzoglich Mecklenburgsche , zur Justiz - Kanzlei
Allerhöchsi verordnete Direktor, Vice-Direftor und Räthe. G. Brandt. H. F. C. Burmeister.
Ungefähre Beschreibung / der gräflich von Schlibschen Güter in Grundlage der landes- vergleihsmäßigen Vermessung und Bonitirung, auch nach ihrem jeßigen Zustande : z Burg Schliß in der Nähe von Teterow und Malchin, welches P ieleältig in dentlichen Blätter beschrieben, auch lithographirt
worden - is seit 25 Fahren äuf ciner Anhöhe vor einem Bü-
chenwald erbauet. Es hat die Aussicht Über den Malchiner
See auf eine Landschaft seltener Schönheit. Neben der Burg
ist eine Kapelle und ein Gasthof gebauet. Nund umher ersiref=
fen sich die berühmten Garten- und Parf-Anlagen, welche das
große Juteresse erregt haben.
Zu Burg Schliß gehören jeßt : R
Kaarsdor ff- welches einen Flächen-Fnhalt hat von 375,156 C]Ru- then, und tatastrirt zu 67 Hufe 7x Scheffel, nämlich an Aer
'chlägen von 12 Last im "Durchschnitt.
279/306 LJIRuthen , davon hgben 220,000 Ruthen: die Bo-
nitt von 75 bis 95 [IRutchen auf den Scheffel. i
Die Wiesen halten 35,490 L]Ruthen. Holz und Weide 48,941 Ruthen.
Servituten und außerordentliche Abgaben sind nicht vorhanden. ___ Zu Kaarsdorff, wo selbst die Gebäude in haltbarem Stande sind, gehört die Meierei
L O: L A et, welche der Besißer aufgebauet hat.
Kaarsdorf wirò in 6 Schlägen à 3 Last bewirthschaftet, da- von stnd 7 Weizen = und ein 3- Noggenboden.
Gödrzhausen hat 7 Schläge à 1 Last halb Weizen-, halb Rog- gen-Boden. ;
Die Heuwerbung auf beiden Gütern beträgt jeßt 100 Fuder.
Ein bedeutender Theil des Kaarsdorsfer Feldes wird bet Ho- hen-Demzin benußt
__ Die în den Schlägen vertheilten großen Eichen geben ver-
tâaufitches Holz, so wie auch Büchen können verkauft werden.
Hvhen-Demzin hat nah Abzug von 1414 (Ruthen, welche an die regulirten Bauern zu Groß-Köthel abgegeben, und dorthin im Cataster abzuschreiben, die Fläche von 179,904 [iRu- then, und ist zu 22 Hufe 34,5 Scheffel catastrirt. Davon sind
Acker — 105/787 (IRuthen, Wiesen 17,453 (INuthen, Holz und Weide 53,150 [JRuthen.
Dîe Hohen-Demziner Bauern sind mit landesherrlicher Ge- nchmigung regulirt, und haben an Acker und Wiesen 6753 IRuthen. ( :
Die Hohen-Demziner Kirche, welcher 13,687 (]Ruthen gehd- ren, ifi jeßt combinirt mit der zu Bülow, und Über ihre Lände- reten im Fahre 1794 ein Erbpacht - Contract abgeschlossen. Roch hat die Pfarre ein Reservat von 133 (Ruthen, und die Küsterei 20-INutheit. j
__ Der Hof ist vollsiändig mit Wirthschafts-Gebäuden versehen,
die der Besißer zum Theil neu aufgeführt hat. Es wird jeßt mit dem hinzugelegten Kaarsdorfer Aker bewirthschaftet in 7 großen Schlägen in 37 Last, 6 Kleinen à 5 Drbt. und 7#Außen- ( ) Man kann 2telyzals Weizen - Acker, Ztel als Gerst- Aker und Ztel als Roggen - Aer a Jeßt werden 120 Fuder Heu aus den Wiesen ge- worben.
Die Hôlzungea besichen aus Eichen und Büchen und Schlag- holz. Es ist an Bau -, Brennholz und Torf Ucberfluß vorhanden. A den Burg-Schlißer Gütern grenzen Groß- und Klein- Nolel.
Klein-Köthel dicht bei Teterow enthält 136,400 (]Ru- then, catastrirt zu 2 Hufen 72; Scheffel, und zwar an Aer 65/525 [INRuthen, an Wiesen 10,390 [IRuthen, an Holz und Weide 22,436 CINuthen.
Es hat eine Wassermühle. Dex Boden is von vorzüglicher
(Güte, was der Umfang zum Hufekñstand schon nachweiset.
Der Hof hat die nöthigen Gebäude, welche sich in haltbarem Stande befinden. :
Der Acker hat jeßt die Ausdehnung, daß 18 Last Aussaat in eiae sind. Die Wiesenheuwerbung ist anzuschlagen auf 70 Fuder.
Groß-Köthel hat einen Flächhen-Fnhalt von 188,918 IMuthen, catastrirt zu 3 Hufen 7332 Scheffel, und zwar an Aker 144,906 C]Ruthen, an Wiesen 11,360 Ruthen, gn Höôlzung und Weide 26,414 [IRuthen. Hinzugekommen find De 1414 iNuthen, welche im Cataster um- zuschreiben. | i
Dic Landesherrlich regulirten Bauern haben 5896 Ruthen.
Der Hof is von dem Besißer zum Theil neu und mit mas- siven Gehäuden aufgeführt. Die jeßt aber in Cultur befind- liche Ackerfläche beträgt 23 Last, großentheils Weizenboden.
Thürfow mit der Meierei Hohen-Schliß hat jeßt eine Fläche von 421/003 [CIRuthen, und if catasirirt zu 52 Hufen 5 Scheffel, nämlich 265,222 []Ruthen Aker, davon slnd 192,000 Ruthen zu 75 bis 100 []Ruthen per Scheffel bonitirt ; ibe Ruthen Wiesen und 108,693 Ruthen Holz und Wetde.
Die regulirten Bauern haben inne 16,384 C3Nuthen.
Bon der Geistlichkeit sind 19,412 []Ruthen in Erbpacht ge- nommen, und derselben außerdem 7328 (Ruthen reservirt.
Jett wird der Aker in 2mal 6 und einmal 7 Schlägen be- wirthschaftet; jene enthalten im Durchschnitt zusammen 34,500 CIMNuthen und diese 6600 [Ruthen großentheils Gerst- und Wei- zenboden. Statt der 400 Fuder Wiesen-Heu, die jeßt mögen ge- worben werden, ist die Heuwerbung leicht zu verdoppeln, da die De 1ck Fuß Gefälle haben, und ein Bach zur Rieselung zu enubßen. 1 7 An Weichholz und Torf ist großer Ueberfluß vorhanden. Wassermühle, Krug und Schmiede gewähren Unterpacht.
Die Gebäude find zum Theil neu, zum Theil baufällig. Es e aber nicht an Bauholz, um einen ganz neuen Hof aufzu- richten. f:
Thürckow ist bekannt ‘als cines der cinträglichsten Güter im
er für die Preußischen Staaten.
Lande, und liegt hei Detexow, kum 6 Meilen von Rostock.
Hagelschäden- Versicherung.
Nach Ausêweiß des im Allgem. Anzeiger d. D. gegebenen Rech- nungs-Abschlusses, hat die Versicherung auf gewöhnliche Feldfrüchte unsern Mitgliedern im vorigen Jahre 1 pECt. gekoster.
Auch in diesem Jahre fahren wir fort Versicherungen auf alle Feld - und Gartenfrüchte abzuschließen, und schen uns bei großer Concurenz im Stande, lede Summe zu zeichnen.
Man versichert bei unserm Institute auf 1 Jahr oder auf 5 Fahre, | und sind die auf 5 Jahre Versicherten die Theilhaber an den allen- fallsigen Uebers{Ussen.
_Dóollstädt und Gotha, am 1. April 1831. Direktion der _Hagelschäden - Versicherungs -Gesell- schaft für Deutschland.
Unterzeichneter hat den Auftraa, Zucht - Schafe von mehreren feinen, gesunden Sächsischen Schäfereien zu verkaufen, deßfalisige Anfragen bittet ‘er nach Leipzig franco an ihn einzusenden. i
Friedrich Kunißz jun.
Literarische Anzeigen.
Bei G. Reimer, Wilhelméstraße Nr. 73, is so eben erschienen: Revidirte Städte-Ordnung für die Preufische Monarchie, mit den dazu gehörigen Verordnungen. PÞe Dato Berlin, den 17. März 1831. Aus der Gesessammlung besonders abgedruckt unter hoherer Genehmhaltung. 5 sgr.
Än einigen Tagen erscheint :
Die frühere Städte-Ordnung vom Jahre 1808
in Verbindung mit dieser neuen, so daß beide einander gegenúber- stehend die Vergleiching erleichtern, uud Abweichung oder Ueber- einstimmung unter sich erkennen lassen. Ungesährer Preis 10 sgr.
In der Stuhrschen Buchhandlung in Berlin, Schloß Nr. 2, Eke der Brúder Straße, wird n G E auf die Taschenauëgabe von
i; Johannes von Müllers sämmtlichen historishen Werken, 8 Lieferungen in 40 Bändchen, jedes 15—18 Bogen. Bei Voraus- bezahiung eller 8 Lieferungen #3 Thl. Bei Vorausbezahlung blos der 8ten Lieferung jede à 1 Thl. 9 sgr.
In unserm Verlage ist so eben erschienen, und in allen Buch- handlungen des In - und Auslandes, in Berlin in der Stuhr- schen, Schloßplaz Nr. 2, zu haben : ]
Deutschlands Rechtspflege, wie sie ist und seyn sollte, Mit besonderer Beziehung auf die Französische Justiz - Verfassung und die P1reu- fische Geseßz-Revision. Erster Theil. Von den bei der Nechtöpflege vorkommenden Bersfonen. gr. 8vo. 25 Bog. / Geh. in eleg. Umschlag. 12 Thl. 5
Wir machen auf dieses hochst wichtige, für jeden Juristen und für Alle, die an Geseßzgebung, Rechtswissenschafr und gesez- mäßiger Rechtsrevolution Theil nehmen, sehr interessante und gerade in der gegenwärtigen Krise besonders anspre- chende Werk das Publikum aufmerksam. Der zweite Theil, welcher eine Präfung der bei der Nechtöpflege vorkommenden Hand- lungen vornehmen wird, soll dem ersten unverzüglich folgen.
e ‘ Luther über Nevolutionen und Empörungen. Auszug aus seinen Schriften 8vo. ‘7 Bogen. Eleg. broch. X Thl. Luther, des großen Reformators, fräftiges Wort gegen Au f- ruhr, verdient wohl in feiner Zeit mehr gehört zu werden, als in der stürmischen unsrigen. Innig überzeugt, daß das Bessere nicht ersiürmt, sondern durch Einsicht und Verstand erstrebt, nicht von Unten und Außen, sondern von Innen und Oben herkommen müsse, trat er mit starker Stimme den aufrührerischen Horden in dem verderblichen Bauernkriege entgegen. — Sichtbar erntete sein Eifer damals die goldenen Früchte der Herstellung der Ruhe und des Friedens ein. Möge sein Wort auch jezt beherzigt wer- den und gleiche Früchte bringen.
; C. W. M. Wendroth, faßliche Worte der Wahrheit an alle gebildeten Protestanten, oder ofene Erklärung aegen den Dr. de Valenti und seine Glau-
benégenossen. 8o. 10 Bogen. Eleg. broch. 2 Thl.
Auf dieses Buch machen wir alle Gebildete aufmerksam, und empfehien es ganz besonders den angehenden Theologen. Es han- delt in verständlicher Auëdrucksweise frei und ofen über die Wahr- heiten der christlichen Religion, und wird aewiß jedem Freunde des Lichtes cine willflommene. Gabe seyn. Mdge der Inhalt dessel- ben in einer Zeit, in welcher das echt evangelische, vernunftgemäße Christenthum nicht nur von den Dienern des römischen Stuhles, sondern sogar von Gliedern unserer protestantischen Kirche selbst so sehr befeindet und gefährdet wird, die weiteste Verbreitung und innige Beherzigung fiuden.
__ Wohlfarth, Dr., Daf der Geist des Christenthums vor dem Geiste der Empörung kräftig verwahre. Predigt am Michaelis-Feste 1830. (Motto: „Es if nie- ¿mals weniger Aufruhr zu befürchten, als wenn das Wort Gottes gelehret wird. Denn Gott, als ein Gott des Friedens, is aléa „dann zugegen.‘ * [Luther.]) gr. 8vo. geh. 4 sgr.
Wohlfeiler Preis von v. Aretin's Staatsrecht der konstitutionellen Monarchie, fortgesezt von Karl v. Rotte. 3 Bde. gr. 8vo. 1824 4 1828, Sonst 5 Thl. — Jegtt 3 Thl. Altenburg, im April 1831. l Siteratur-Comtoir,
Preußische Stagats-
®* 100.
PYVSh: M “L axt F my T K E ASTIC A Gd
pf e SRO A s G R F H E S I R R D IC V
E i 17IRa LIuF" 00ND F «I Ta dr F O: i jR) T Ä D S f E A:
r LE ate e Ah 2" A D ABRE Be Ra T L A Ee I E I N C M T E N T B P I O DAE T
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages. Alle diejenigen, welche sich, ohne nach den bestehenden Ge-
H RAWB E A S Da T Sa E O R Ex M T ee
Feen immatriculationsfähig zu sehn, dem chirurgischen oder phar-
naceutischen Studium bei der hiesigen Universitat widmen oder as schon anderwärts begonnene fortseßen wollen, werden hier-
Mur aufgefordert, sich noch vor Beginn des bevorstehenden
euen Studien - Semesters bei Unterzeichnetem ( Französische
traße Mr. 42, in den Morgen- Stunden von 82 bis 10 Uhr)
¡it Beibringung der über ihre Schulkenntnisse oder über be- eits gehörte Vorlesuugen sprechenden Zeugnisse zu melden, und, venn sie hiernach oder nach einer erforderlichen Falls noch zu veranlassenden weiteren Vorprüfung geeignet befunden worden, je Zulassung und nahere Anleitung zum betreffenden Studium u gewärtigen. Eben so haben diejenigen, welche das gedachte Studium, ohne immatrifulirt gewesen zu seyn, bereits hierselbst bsolvirt haben, bei Unterzeichnetem ein Abgangs-Zeugniß einzu- holen, ohne welches ihre Zulassung zu den von ihnen etwa beab- chtigten Staats-Prüfungen feruer nicht gestattet werden wird. Berlin, den 9. April 1831. Der Direktor des chirurgiscßen und pharmaceutischen Studiums bei hiesiger: Universität, Dr. Rust.
Die, zum Vortheil der Landwehr-Familien, in Taschen-For- 1at abgedruckte Städte-Ordnung vom 17. v. M. ist zu 5 Sgr. as Exemplar, in einer forreften Ausgabe, nicht bloß an den für Berlin angezeigten Orten, in dem Post - Gebäude in der Zei- ngs-Ausgabe-Expedition und beim Portier und bei den Expe- itionen der Staats -, Hande und Spener- und Voßschen Zei-
1gen, wie nicht weniger im Futelligenz-Comtoir, noch fortwäh:
end zu befommen, sondern es fönnen auch die an 7ten , M. ausgegebenen wenigen Exemplare, in welchen ine Fnfkorrefkftheit wahrgenommen worden, gegen ndere ausgetauscht werden.
Berlin, den 11. April 1831.
Debits-Comtoir.
Fm Bezirke der Königl. Regierung
zu Düsseldorf ist an die Stelle des verstorbenen Pfar- rs Fngelbach der Kandidat Heymer zum Pfarrer der evan- elischen Gemeinde zu Wevelinghoven erwählt worden und hat s solcher das landesherrliche Placet erhalten z
zu Erfurt ist die erledigte evangelische Pfarrstelle zu Stöckei,
Kreise Nordhausen, dem Kandidaten des Predigtamts, Frie- rich Theodor Karl Abel, und die erledigte evangelische )farrstelle zu Viernau, in der Ephorie Suhl, dem Kandidaten cs Predigtamts, Ehristian Karl Friedrih Schwarze aus Zhleisingen, verliehen worden ;
¡u Gumbinnen ist dem Pfarrer Akpodien in Kinten ie erledigte Pfarrstelle bei der Litthauischen Gemeinde in Tilsit erliehen,
Abgereist: Der General-Major und Commandeur der ten
5 vision, von Rúchel: Kleist, nah Stargard in Pommern.
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Rußland,
St. Petersburg, 30. März. Se. Majesiät der Kaiser aben den zeitherigen Befehlshaber des Zten Jnfanterie - Corps,
MWeneral-Lieutenant Krassoffsfi 1., zum stellvertretenden Chef des
Beneral-Stabes der ersien Armee ernannt. :
Die hiesige Afademische Zeitung enthält Folgendes: Der Ober-Befehlshaber der aktiven Armee hatte Sr. Majestät nter dem lsten (13.) Márz berichtet, daß zufolge eingegangener achrichten das Corps des Generals Dwernicfi eine Beweguug ch Rochow in der Absicht gemacht habe, um an diesem Punfte f das linke Weichselufer zurückzugehen. Gegenwärtig haben
Wee. Kaiserl. Majestät einen Bericht des General - Feldmar-
alls Grafen Diebitsh vom 8ten (20.) März empfangen, 18 welchem zu ersehen is, daß der General Dwernicfi, f die Kunde von der Annäherung des Corps des Ge- rals Grafen Toll, wobei er seine unvermeidliche Niederlage prhersah, die eingeschlagene Richtung nah der. Weichsel verän: ert und sich nach Zamosc zurückgezogen hat, wo er unter den auern der Festung selbst steht. Der Graf Toll hat dem dwernickischen Corps ein starkes Observations-Detaschement ge- nüber gestellt und durch- eine Bewegung seiner Hauptmacht m alle Wege zun Rückzuge nach der Weichsel und zu jedem ngriffs-Versuche auf unsere Gránzeu abgeschnitten. Jn eben eser Absicht ist das Zte Infanterie-Corps der Gránze des Wol- nischen Corps näher gerückt und ein beträchtlicher Theil. def- lben nach Zamosc, zur Beobachtung dieser Festung, detaschirt orden. Auf dem rechten Flügel der Armee geht fortwährend e Sanberung der Wojewodschaft Plock von meuterifchen Par- ien mit Erfolg vor sich. Unterdessen werden die Hülfsmittel 1 den bevorstehenden Haupt-Operationen der Armee eifrig|t er- Pnzt.‘‘ : Die hiesigen Zeitungen enthalten einen ausführlichen ericht über die (bereits mitgetheilten) unruhigen Austritte, die n 9. März vor dem Russischen Gesandtschafts-Hotel in Paris ttgefunden haben. Dieser Bericht schließt mit folgenden Wor- n: „Mitten unter den stattgefundenen beklagenswerthen Auf- Titten haben die Minister des Königs keinen Augenblick gezö- rt, dem Russischen Botschafter ihren lebhaftesten Kummer aus- drücken und die Versicherung zu geben, daß feine Maaßregel Mterlassen werden solle, die Gefandtschast gegen jede Gewaltthat
R
Allgemeine
Berlin, Montag den {11ten A pril,
sicher zu stellen. Se, Majestät der König und der Herzog von Orleans haben ihre Adjutanten an den Grafen Pozzo di Borgo abgeschikt, um Jhrerseits dieselben Gesinnungen zu bezeugen. Se. Majestät der Kduig haben sich nicht damit begnügt, dem Botschafter des Kaisers mündli diese Merkmale der Achtung uud Theilnahme zukommen zu la}en, sondern auch dem Gene- ral Sebastiani aufgetragen, dieselben Versicherungen in einer Note vom 11. März an den Grafen Pozzo di Borgo zu wie- derholen. Diese Note benachrichtigt unseru Botschafter, daß die Berwaltung die nöthigen Maaßregeln getroffen habe, die Schul- digen zut entdecken, um diejenigen, welche sich nicht gescheut, das Völkerrecht in dem, was es Ehrwürdigstes und Heiligstes hat, zu verkennen, der ganzen Strenge der Geseve zu überliefern. Zu gleicher Zeit drückt sie fraftig den gerechten Unwillen aus, den der König und seine Regierung empfunden haben, als sie die Borfalle des 9. März vernahmen,‘‘
Aus dem amtlichen Bericht über die voxjährige Verwal- tung der Reichs-Domänen ergiebt fich unter Anderem Folgendes: „Zum Besten der Kronbauern erschienen: eine Verordnung, der zufolge sie Kronländereien bedingungsweise als beständiges Eigen- thum erwerben fönnen ; Ergänzungs-Regeln zur Beförderung der freiwilligen Uebersiedelungen auf unbewohnte Ländereien; die Einrichtung von Dorfschulen wurde vorgeschlagen und genehmigt ; seit 1824 haben gegen 80,000 Kronbauern sich auf unbewohnten Ländereien angesiedelt *), Zur Ansiedelung der zahlreichen Bulgarischen und Rumielifchen Auswanderer wurden die nöthi- gen Maaßregeln genommen. Eine Jnstruction für Feldmessungs- Konmmissionen für Liefland wurde bestätigt und eine ähnliche für Kurland angeordnet. Auf Verbesserung und Unterhaltung der Kron-Waldungen wurde besondere Rücfsicht genommen, so wie auf Vervollkommnung des Forst- Fnstituts, aus dessen Mitte mehrere junge Leute ins Ausland gesendet und andere, von da: her zurüctgefommen, im Jnuern des Neiches angestellt wurden. Die jährlichen Lieferungen von Schiffbauholz aus den Kron- Waldungen an die verschiedenen Hafen Rußlands waren stärker als jemals; nach St. Petersburg allein betrugen sie 2,397,976 Pud. Aller Schwierigkeiten bei dem Sinken der Getreidepreise ungeachtet, erhielt sich die Einnahme von den Pachtländereien der Krone ungeschmälert.
Am 19ten d, M. genasen in Moskau von der Cholera 2 Personen; am 2lfien erkfranfte 1 Perfon: am 22sten starb 1 Person; am 23sicn blieben 3 Kranke tibrig.
Von Seiten . des Finanz - Ministeriums is eine \{chon früher bewilligte Verlangerung des Zahlungs-Termines von Zoll- geldern fernerweit ausgedehnt wien, und zwar für Taganrog noch auf 3 und für St. Petersburg auf 2 Monate.
Als Entschädigung der während des leuten Türkenkrieges er- sittenen Veriuste, hat die Negierung der Kaufmannschaft -der Stadt Nikolajeff die Entrichtung mehrerer Abgaben auf 2 Jahre erlassen.
Der vorjährige reine Gewinn der Russischen Brand - Ver- sicherungs-Gesellschast betrug nach deren Jahresbericht 822,276 Rubel 43 Kopeken; von dieser Sumnie sind 600,000 Rub. zur Vertheilung unter die Actionnairs, und der Rest zur Vermehrung des Reserve - Kapitals bestimmt, das sich mit Zuschlag dieser Summe dermalen auf 2,962,576 Rub. 20 Kop. beläuft.
Nach Berichten aus dem Innern nimmt die Kultur der Runkelrüben immer mehr zu. In einer von einer Gesellschaft von Edelleuten im Rjasanschen Gouvernement neuerbauten Fa- brik wurden im vorigen Jahre 1400 Tschetwert Runfelrüben verarbeitet.
Die Ueberzeugung von der großen Wichtigkeit der artesiz schen Brunnen oder Röhren, besonders für die Steppen-Gegen- den und andere wasserlose Striche, hat das Finanz-Ministerium veranlaßt, mit dem Haufe Flachat u. Comp. m Paris einen Kon- traft abzuschließen, in Folge dessen ein Jugenieur mit dem nôs thigen Bohrzeug nach Odessa geschickt werden solite, um im stid- lichen Rußland artesische Brunnen anzulegen. (S. den folgenden Artikel.) :
Odessa, 22, März. Während des ganzen Winters ist die Schifffahrt nicht gehemmt gewesen; zwar hatte. sich an den Küs- sten des Odessaschen Meerbusens Eis gebildet, — es hielt sich aber uur furze Zeit. — Anm 16ten d. M. fam hier das in St. Petersburg erbaute Dampfboot „Newa“‘/ an; es ist dazu be- stimmt, zwischen hier und Konstantinopel zu fahren. — Nach einem anhaltend s{önen Frühlingswetter stellte sich seit einigen Tagen heftiger Regen ein, der die Wege schlecht macht und die Zufuhren aus dem Jnnern vermindert, — Aus Konstantinopel find bereits einige Fahrzeuge angekommen, und man sieht täglich der Anfunft einer ansehnlichen Menge von Schiffen entgegen. — Die hiesige Ackerban - Gesellschast hat aus Frankreich die zum Graben artesischer Brunnen nöthigen Justrumente erhalten, und wird jekt unverzüglich ans Werk schreiten; im nördlichen Riiß- tand waren diese Brunnen s{hon seit mehreren Jahrhunderten befannt: auf den Gütern der beiden Familien Stroganoff und Demidof befinden sich in diesem Augenbli mehr als 600 der- selben.
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Warschau, 7. April. Die National - Garde der Haupt- stadt ist von dem General - Gouverneur autorisirt worden, alle Militairs, weiche nicht zu ihren Corps abgehen, sondern sich in Warschau verbergen, festzunehmen und den Kriegsbehörden zu überliefern. Auch wird der National - Garde angezeigt , daß die einzelnen Mitglieder derselben bewilligte Befreiung vom Dienst mit dem 11. d. M. aufhört, weun nicht das dartiber ausgestellte Attest in dem Bureau des Gouverneurs von neuen visirt wird.
*) Die Kronbauern im eigentlicheu Groß - und Klein- Rußland fiínd ín Gemeinheiten von ‘ungefähr 3000 männlichen Seelen ge- theilt; die Verwaltung und Polizei Tiegt cinem Oberhaupt und 2 Deputirten mit einem Landschreiber ob, die von den Landleuten év- wählt werden. Fn den Dorf-Bezirken sind Aelteste. Aa. ner und Zchntnex besorgen gewisse Polizeisachen. Die Ländereien der Kronhbaguern find ein gemeinschaftliches Nußeigenthum derx Ddrfer.
Der Staats-Zeitung zufolge, soll der Polnische Gene- ral Graf Pac mit seinem Corps über dié Weichsel gegangen und von Kaluszyn aus sollen Kavallerie-Abtheilungen in nördliz cer Richtung abgeschikt worden seyn, um die Schiffbrücken über den Bug zu zerstören und die Russischen Garden am Uebers gang úber diesen Fluß zu verhindern.
Der Warschauer Kurier meldet, daß vorgestern Abend eine Nachricht in der Hauptstadt eingegangen sey, der zufolge die Polnischen Truppen die Gegend von Lasfkarzew und Zelechow beseßt hätten und die Russische Armee sich nach dem Wieprz gezogen und ihr Hauptquartier in Nyfki genommen habe, in Folge dessen man heute oder morgen einer Hauptschlacht iu den Ebenen von Maciejowice entgegensehe.
Im Neuen Polen heißt es, man habe die zuverlässige Nachricht, daß ein Theil des Polnischen Heeres in Eilmärschen in der Richtung von Bialhstok aufgebrochen seh, um die in je- ner Gegend kampirenden Russischen Garden anzugreifen.
Die Warschauer Zeitung sagt: „Als tunsere Truppen am vorigen Freitag in Kalußzyn einrúückten, wollten die dortigen Fsraeliten den Unsrigen feine Lebensmittel verkaufen , obglei man ihnen einen sehr hohen Preis dafür anbot; sie behaupteten, die Russen hätten Alles mit hinweggenommen; zufälligerweise öffnete man aber einen Alfoven und fand eine Menge YPebens- mittel darin; sogleich wurden in allen Häusern Untersuchungen angestellt, und bald war Brod, Fleisch und Getränke in großer Fülle ‘vorhanden. ““
In demfelben Blatt befindet sich eine kurze Biographie des Generals Skrzynecki, welcher ujoge derselbe im J. 1787 in Gallizien geboren wurde und auf der Lemberger Universität seine Studien vollendete. Als im V. 1806 die Französishen Armecn in Polen einrückten, verließ er in seinem 19ten Jahre das väter- liche Haus und trat in das 1fie Infanterie s Regiment ein, wel- ches der Oberst Kasimir Malachowski befehligte. Beim Beginu des Feldzuges von 1809 im Herzogthum Warschan , iter dent Ober-Befehl des Fürsten Poniatowskfi, ging Sfrzhnecki mit dem Range als Capitain in das vom Fürsien Konstantin Czartorysfi gebildete 16te Fufanterie-Regiment über. Während des Russi: \chen Feldzuges von 1812 ward er Bataillons-Chef. Im J. 1814 befehligte er das Quarree, in welches Napoleon bei Arcis - sux - Aube si einschloß, als ein Vortrab der Garde ihn verlassen hatte. Mit dem Kreuz der Ehrenlegion und dem Polnischén Militair: Kreuz beliehen, erhielt er nah- seiner Rückkehr ins Baz terland von Sr. Majestät dem Kaiser Alexander das Kommando des Sten Jnfanterie - Regiments der 2ten Brigade, welche der General Jgnaz Blumer befehligte. Nah dem Aufstande am 29, November v. F. wurde er vom Diktator Chliopicki zum
| Brigade - General exnannt.
Die h¿esigen Blätter enthalten - jest auch den aus- führliwen Bericht des Gencralissimus über den Kampf ‘von 31sten vorigen und 1sten dieses Monats, ebenfalls ans Siennica vom 3ten April datirt, aus dem wir noch folgende Details her- ausheben: Nach den Schlachten bei Praga in den leßten Tagen des Februar hatte der größte Theil der Polnischen Armee Quar- tiere in der Umgegend von Warschau bezogen. Die Russischen Truppen aber stander auf dem rechten Weichsel-Ufer, zum Theil in Quarticren, zum Theil in Positionen auf freiem Felde. Der Feldmarschall Diebitsch hatte sich mit dem größten Theil seiner Steitfráste aus Siennica nah dem Wieprz hingezogen , um in der Gegend von Bobrowniki einen Uebergang über die Weichsel zu bewerkstelligen. Das Corps der Kaiserlichen Garden, welches unter dem Ober : Befehl Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Michael aus St. Petersburg nachgerüct war, hatte zwischen der Narew und dem Bug Quartiere bezogen. Die Russen deck- ten ihre Stellungen gegen Prag durch das abgesonderte Corps des Generals Geismar, der bei Wawr in einem verschanzten La- ger stand, welche Stellung auch von Natur fest war, da alle die Súmpfe, welche während der Schlächt am 25sten noch feststan- den, jest niht mehr passirt werden fonnten und das Russische Lager deckten, welchem von vorn an den Schanzen nur von dem lan- gen Grochower Defilee beizuklommen war, Dieses Deflee war von ci- ner stark vertheidigten Artillerie besegt. Zur Unterstüßung desGenerals Geismar war das ganze 6te Armee-Corps unter Generai Rosen bestimnit, welches bei Dembe-Wielkie stand. General Sfkrzhnecki beschloß, diese Corps anzugreifen , und ertheilte zu diesem Zwet 3 úFnfanterie-Divislonen und einer Abtheilung Reserve - Kavalle: rie den Befehl, aus Praga auszurücken. Dies wurde in der Nacht vom 30. auf dew 31. Márz aanz insgeheim bewerkstelligt. Die Division des Generals Rybinsïi, unterstüßt von der Kaval: lerie- Brigade des Generals Kaminski, begab sich durch die Zombfker Barrieren über die Sümpfe nach Zombki zu, um den rechten Flügel der Ruffen zu umgehen und in den Rücken ihrer Position zu gelangen. Unterdessen versammelten sich die übri gen, zu diescm Ausfall bestimmten Truppen bei den Grochower Barrieren, General Kicki rückte mit der Avant - Garde auf der Straße nach Grochow vor und wartete, bis der General Ryc binsfi seinen Angriff begonnen haben würde, um dann die Po- sition der Russen von ‘vorn anzugreifen. Der Lettere ging mit Tagesanbruch durch die Sümpfe und wandte sih, nachdem er den in Zombfi stehenden Russischen Posten aufgehoben hatte, mit 4 Bataillonen unter dem Oberst Romarino und 4 Schwa: dronen gegen den rechten Flügel der Russen, indem er seis nen linfen Flügel im Walde ausbreitete. Der Rest seiner Division folgte ihm theils als Nachzug, theils begab er sich un- ter dem Obersi Zawadzki nah Ofuniew, von wo die Russische Besatzung verdrängt wurde. — Ein dichter Nebel begünstigte die Bewegung des Generals Rybinski, so daß die Rufisen, bloß auf das Heranrücken des Generals Kicki bei Grohow ihr Au- genmerk richtend, jenen nicht eher gewahr wurden , bis ihre Rés serve im Walde von demselben angegrissen wurde. Sobald der General Kicki- den Wiederhall des kleinen Gewehrfeners und der Kanonuenschüsse vernahm , drang er auf die Avantgarden eiu “und verdrängte sie aus Grochow und den nahe gelegenen Gehölz zen. Als er jedoch vor den Schanzen des Lagers anlangte, war
das Treffen durch die Infanterie des Generals Rybinski, welche.
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