1831 / 101 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

meiner übrigeit Herrtt Kollegen Namen, das dankbaríe Anerkenttt- niß für jene ausgezeichneten Bemühungen auszudrücken, durch welche in dex leßtern Epoche unserer gemeinschaftlichen Schluß - Berathun- gen die Bevollmächtigten von Frankreich, den Niederlanden und Preußen an der Vollendung dieser Akte arbeiteten.‘

Hannover, 6. April, Die Hälfte des vom Königreiche Hannover zu stellenden Bundes -: Keutingents wird in marschfer- tigen Stand geseßt. Folgeude Fruppen - Abtheilungen sind dazu restimmt: eine Pionier-Contpagnie, eine Pontonier-Compaguie, eine reitcnde Batterie, eine Fuß-Batterie, 6 Schwadronen Ka- vallerie und 2 Brigaden Jnfauterie.

O ¿(e Pr È& l, Wien, 4. April. Aus Ankona ist hier die Nachricht von dem am 29sten v. M. in dasige Stadt eingelaufen. (S. Art. Ftalt en)

Das Dampfboot hat am {6ten v. M. früh um 5} Uhr scine Fahrt von Pesth nach Semlin angetreten, wo es am sten angefommen ist, indem die Fahrt in 37 Stunden 4 Minuten vollendet wurde. Es waren 150 Passagiere an Bord, und ü Semlin machten abermals gegen 150 Personen eme Spazierfahrt nach Panscowa, bei welcher Gelegenheit das Dampfboot die Festunz Belgrad begrüßte und dagegen ivieder salutirt wurde. S

So even einlaufenden Nachrichten zufolge, ist das Dampfboot am 31.

_—

Márz in 73 Stunden 6 Minuten von Semlin wieder m Pesth |

angelangt, von wo es nácstens in Wien erwartet wird.

A O e i Der Oesterreichische Beobachter meldet unter: Wien, nen Courier ist hier die Nachricht von dem daseibst am gedach- ten Tage um 1 Uhr Nachmittags erfolgten Einrúicken der K. K. chruppen, Baron Geppert, eingelaufen, welches die Inng der Pápstlichen Regierungs - Autorität y

3. April: „Durch einen, am 29. Marz von Aufona abgegange- | , , ps

unmittelbare Herstel-

_—-

genten-Corps iu die Flucht s{lug, ist gar feine weitere Feindse- ligkeit mehr vorgefallen. Schon in der Nacht auf den 26sien verlicßen die Jusurgenten ihre teten bis úber Pesaro, sechszehn mit ihren Verwundeten be- ladene Wagen mit sich führend. Jeder Versuch des Miderstan- des ward aufgegeben, da die wenigeu Chefs das Anseinander- laufen ihrer ün vermochten. Der General Mengen erreichte

,

nit

mit dem Gros am 27sten Pesaro, wo die Truppen, wie überall, mit Freudenbezeignngen, Bivatrufen, und Beleuchtungen: empfan- «en und laut als die Befreier des ruhigen Bolkes von dem oche einiger Unruhestifter begrüßt wurden. An diesem Tage erschienen Parlamentairs der Insurgenten an den Borvosten, um einen Waffenstillstand bittend; der Geueral Mengen wies sie aber mit dem Bedeuten zurü, daß man mit Nebellen in feine Unterhandlungen trete, und sezte feinen Marsch fort. Der Schreck * und die Verwirrung, welche bei den Insurgenten in Folge der bei Rimini eingerissen war, wurde noch durch das Erscheinen einiger K. K. Kriegsfahrzeuge vermehrt, welche vor Pesaro eintrafen und ge- gen Ankona segelten, um vor diesem Hafen zu frenzen, Was noch von der Streitmacht der Insurgenten übrig blieb, deren größter Theil, die Gewehre wegwerfend oder verkaufend, gelaufen war, flüchtete nach Ankona, Der laut angekündigte Entschluß der Jusurgenten, diese Stadt bis aufs áußerste zu ver- theidigen, blieb, gleich allen ihren verächtlichen reien, nnerfüllt. Bom Schrecken über die. von- dem heî- ligen Vater zu Hülfe gerufenen Truvpen ergriffen: von ihren Soldaten verlassen un bedroht und gedrängt, versuchten einige der Häupter der Revo- lution, die Gnade des früher von ihnen gefangen gehaltenen Kard:nals Benvenuti anzurufen, während andere ihr Heil in der Flucht suchten." Jn dieser Berfassung befand der Einmarsch der K. K. Truppen den als Organ der Pápsili- chen Regierung handelnden Kardinal Benvenuti in die Lage

len Antoritäten nöthigen vorläufigen Verfügungen zu treffen, um die nächsterwarteten Befehle Sr. bringen. Die noch übrig gebliebenen Jusurgenten haben ihre Waffen niedergelegt und bitten nux um Pässe in ihre Heimath ; der Mehrzahl wirirden selbige sogleich vou dem Kardinal-Legaten bewilligt. Die weiteren Nachrichten tiber die Afte der in Au- fona wieder hergestellten Päpstlichen Regierung werden erwartet. ‘“

„Die Revolution im Kirchenstaate ist sonach beendigt.

seit lanaë im Wege geheimer S eften vorbereitete Ausbruch, ohne

möglichen Widerstand, sicher, ohue persönliche Gefahr und Kom: | die Osfterwoche still vorübergehen ,

romittirnng für einzelne Berräther au der öffentlichen Sache,

aelingen müsse, und einzig auf diesen Wahn gestiüut, ist das Werk der Finsterniß durch das bloße Auftreten einer geregeiten Kraft in Staub zerfallen. Die Revolution beschränkte fich auf die ÎIndividiteu, welche sie als eine*Stufe zu die höchsten Stellen des Staates betrachteten, die Sache aber, die fieamit großen Worten zu vertheidigen entschlossen schienen, nicht mit einer - einzigen fkraftvollen Handlung zu unterstützen wußten. Aller Orten vou deuen, die fie ins Unzlück sttirzten, ersien, welche die Flucht ergriffen !‘/ „Die Päpstliche Regie- rung ist allenthalben in ihre Rechte wieder eingetreten : uirgends hat die ihr gebotene Hülfsmacht si die geringste Einmischung in die Regierungs - Angelegenheiten des Landes erlaubt: sie hat ¡hre Aufgabe. gelöst, ohne der Achtung vor dem Rechte, welches

fie zu s{hüben, ohne dem Zweck, welchen sie zu erreichen aus: | cinen Augenblick untreu geworden zut

F M!

bestimmt mar, seyn,‘ „Alsbald nach gesicherter Ruhe, werden Fruppen die Papstlichen Staaten wieder verlasseu.‘“

_ Dasselbe Blatt theilt aus einem Schreiben aus A n- fona vom 27. März (zwei Tage vor dem Einrücken der K. K. Fruppen in wirrtng «unter höchsien Grad erreicht ; necn cin Sohu Ludwig

\chließend die K.

neun und dreißig Judividuen, unter de- Buonaparte’s, habeu sich gestern eiligst auf cinem Fonischen Fahrzeuge nach Korfu einge- chi}. Zwei andere Fahrzeuge sind zum Absegeln bereit, um noch andere Flüchtlinge und wahrscheinlich ancb die Geue- rale Zucchi, Grabinsfi und Armandi, der die Stelle eines Kriegs- Ministers während der Revolution bekleidet hatte, anfzunehmen. Zucchi soll jedoch, dem Vernehmen nach, immer von einigen Ju-

furgenten streng bewacht werden, welche erflärten, daß sie, da er |

einer der Haupturheber des Unglücks, in das sie gestürzt wurden, sey, nie zugeben würden, daß er sich hun allein dur eine shmähs

| Nähe der Porta di Bologna überraschte.

erfolgten Einrücken der „Kaiserl, Truppen | her aus den offentlichen Kassen hatte ausbezahlen lassen.

| neral einstellte. | gentenhaupts Zucchi nimmt so sehr überhand, daß man ein De- | pot in Rimini bilden mußte.“

| ten ficy mir vier Mitglieder der unter dem Kommando des Feldmarschall - Lieutenants | | Advokat Silvani (uicht als Vorsteher des Magistrats) und be- i in der Person Sr. | Eminenz des Kardinals Benuvenuti, zur Folge hatte. Außer dem | und die von ihnen abhängige Truppenmacht ohue Blutvergießen Gefechte bei Rimini, wo cine haibe Jäger-Compagnie und eine halbe | Escadron Husaren in einigen Miuniten das ganze aufgestellte Jusur- | | öffnung mzd auf den Wunsch dieser guten | in der Koffnung, die Sache zur Ehre des Stellung bei Cattolica und flüch- | | Kunde davon geben zu müssen,

Verwirrung gebrachten Soldaten nicht zu hinderu der Avaut- | Garde am 26sten und der Feldmarschall - Lieutenant Geppert | stillsiandes verschiebt General Armandi zugleich seine betreffenden | Verfügtngen | gge,

| die Ehre, das vom gestrigen Tage

davpil | | mit feiner legitimen Macht ein Krieg besteht , | ner in Unterhandlimg treten fann, daher i Großsprecwe- | | auf Widerstand stoße, | Rechts gegen diejenigen bedienen werde, welche dafür verant- von der ruhigen Bevölkerung überall }

sich Anfona, als |

Heiligfeit- in Vollziehung zut

| anflehen. nächtliche Raubanfálle ,

Gr=- | zenat in dem Wahn, daß der Augenblick gekommen fe, wo der | | als Masern, Scharlachfieber, Pocken U.

ihrem Eindringen 1 | | Maria sopra Minerva ausgeblieben.

| ausgezahlt.

| O

verwinscht und verfolgt, waren die Anstifter des Aufstandes die |

! nahme au den Unruhen des 8.

diese Stadt) Folgendes mit: „Schreckten und Ver: |

den Revoltitionnairs in dieser Stadt haben den | ihnen befand sich ein Kaufmann, drei Soldaten, ein Bedienter,

U E E ALBIPN dd edu oi id Le tik à Bag L A L L c e E E A E E G T L E 2 n e I 2 2 Es 2 A pt E S S BRCR L Z », L A S, y

ddt N s 2 far ti Ba ei idi be duen

792 Die Päpstlichen Wappen sind bereits allenthalben wieder aufgesteckt, und diesen Morgen is die Pápst- liche Flagge unter dem Donner der Kanonen auf den hiesigen Forts aufgezogen worden. Die Linien-Truppen und sämmtliche SMilitair-Corps haben die Páäpsiliche Kokarde wieder aufgesteckt.‘“

Die Gazetta di Bologna (die jeßt diesen ihren frühern Namen wieder gegen den ein paar Wochen getragenen des Mo- nitore Bologyese vertauscht hat) meldet aus Rimini vom 27. Márz: „„Der Insurgenten - General Zucchi speiste am 95sten ruhig inm Casa Belmonte zu Mittag, als die Kaiserl, Avant- Garde seine vom Capitain Armari befehligten Borposten in der Statt sich an die zog er es vor, seine Person die er sich wenige e Fhm

Man machte viele

liche Flucht rette. )

Spiße seinec Haufen zu stellen, sanmit den Geldern zu retten,

fo!gtcn riehrere Wagen mit Verwundeten. Gefangene und fand in der Stadt eine Anzahl Waffen, welche die Jnfurgenten bei ihrer Flucht zurücfgelassen hatten. Man weiß mit Gewißheit, daß gestern die Kaiserl. Truppen in Pe- saro eimüctten, da sich eine Deputation mit den Schliüsseln der Stadr in Cattolica bei dem die Avant - Garde befehligende:1 Ge- Die Desertion unter den Soldaten des Jnsur-

DasselbeBlatteuthält folgendes (gestern erwähnte) Schrei- ben des Kardinals Benvenuti an dén die K, K. Avaut - Gárde

| befehligenden General Geppert : „Ew. Excellenz! Da ich in Anfona | angekommen bin und von der

Eigenschaft als Legalus a latere (Gebrau machen fann, um in diesen Provinzen die gute Ordnung wieder herzustellen umd sie unter den (Gehorsam gegen den hei- ligen Vater, ihren legitimen Souvera'n, zurückzuführen, so stell- gegcnwärtigen Regierung vor, die Herren Armandi, Graf Bianchetti, Lodovico Sturani und

Bir’

zengten den Wunsch, “fich. in die Arme Sr. Heiligkeit zu werfen aufzulösen, um alle Päpstliche, bürgerlichen und Militair-Behör- den frei wteder einseßen zu könen. Jch bin auf diese erste Er- Bürger eingegaugen, heiligen Stuhls zum Jch glaube jedo, Ew. Excellenz diese die bestimmt ist, Sie von dem Resultat meiner Bemühungen in Kenntniß zu seyen. Wenn von Jhrer Seite nichts einem MWaffenstillstande von einigen Ta- gen, wie er Jhuen am besten gefallen wird, im Mege steht, fo bitte ic) Sie, ihn zu unterstüßen. “Ju der Absicht dieses Waffen-

Ziele führen zu fonnen.

Ankona, den 26. März 1831. (G. A. Kardinal Benvenuti, Legatus a Latere.“/ Ant: wort des Generals Geppert: „Ew. Eminenz! Jch hatte datirte Schreiben zu erhalten, an meine Vorposten gelangen zu lasen die Güte hatten. Da der einzige Zweck, warum die Kaiserlichen Truppen in die Väystlichen Staaten einrtickten, darin besteht, die volle Ausübung der Souverainetät des heiligen Vaters und seine Re-

Ich bitte Sie 2c.

das Ew, Eminenz

| gierung wieder herzustellen, so fann es mir nur zum höchsten erlittenen Schlappe | Vergutigen gereichen, wenn ih dieses Ziel erlangen faun, ohne | von den Waffen Gebrauch zu machen, dutch | terwerfung, | zu fordecn volles Recht bat.

| Verficherung gebe ,

die freiwillige Un- weiche Se. Heiligkeit von jedem Jhrer Unterthanen Indem ih aber Ero, Eminenz die bereit bin, die Stadt und Festung jedoch erflären, daß, da ich auch mit fei- ohne irgend einen Anfschub die militairischen Operationen fortsezen, überall, wo ih Gewalt anwenden und mich streng jedes

daß ich v(nfona als Freund zu bescken, muß ich

És bleibt mir daher nur übrig, Ew. Eminenz 2c.

wortlich sind. General Geppert.“

Sinigaglia, den 28. März. Rom, 28. Márz, Der Französische Botschafter, Graf von St. Aulaire , ‘hat auf zwei Jahre eime Wohnung im Palast Colonna gemiethet und erwartet für den kommenden Herbst seine Gemahlin. Der Postenlauf, der einige Tage hindur unter- brochen war, ist wieder regelmäßig geworden, und alle fehlende

seute, die'zur Herstellung der geseßlichen Ordnung und der lega- | Briefe und Zeitungen sind angekommen. Der innere Zustand

| nserer Stadt wird immer trauriger.

Die Noth und mit ihr besonders fieht mau viele Bauter- weiber auf den Straßen das Mitleid der Borübergehenden Zn den letten- Tagen ereigneten sich mehrere die hier, wo in der Regel nur Rache auf das Leben von Personen veran:

die Bettelei nehmen sehr zu;

oder Eifersucht Angriffe

| lassen, eine Seltenheit sind, Das Elend wird noch durch die

Winter und der ttn- sind Hautkrankheiten, \. w. hänfig. Unter wie es scheint, die sonst so“ glänzende um Alles, viel wie möglich,

Die Giraudola und Erleuch- wird nicht stattfinden.

vielen Frankheiten vermehrt, die der milde gesunde Frithling erzeugt haben, befonders

diesen Umstanden wird,

der Oeffent!ichkeit zu entziehen. tung der Peterskuppel am Osterfesie Am 25sien , dent Feste der Verklüindigung, ist die gewöhnliche Prozession junger auszustattender Madchen nach der Kirche S. Die ans einer reichen Stiftung herrührenden Gelder zur Ausstattung wurden indessen Turin, 29. März. Ueber den Gesundheitszustand Sr. Königs ist folgendes neuestes Bulletin erschienen: „Jn den verflossenen Tagen blieb die Zunahme des Fiebers fast die- selbe, wie früher. Die verwichene, Nacht war fehr unruhig, der Fieberanfall aber nicht heftiger, als die früheren, und es folgte darauf die gewöhnliche Abnahme. Se. Maj. hat von 35 bis*8 Ubr mit einigen Unterbrechungen geschlafen.“

Maj. des

D o.v-t 0:90,14 Pariser Blätter melden ans Lissabon vom 19. Márz: {6ten d. M. wurden sieben Judividueu wegen Theil: Febriiar, dem von der durch Dom Miguel errichteten Militair-Kommiission gefällten Urtheile zufolge, anf dem Quai vou Sodré mit dem Stranuge hingerichtet ; unter

T ¡N

ein ehemaliger Capitain unnd ein Kassirer. Dieselbe Kommission hat einen Franzosen, Namens Chauvinet, gewesenen Unter-Prä- feften in Frankreich und zuleßt Besiver einer Flamándischen Brauerei in Lissabon, der angeschuldigt war, daß aus seinem Garten bei deu erwähnten Unruhen Raketen in dir Luft gestie- gen, und daß er unter das zusammeugerottete Volk habe Brannt- wein austhcilen lassen, zu 10jähriger Deportation nach der Afri-

| fanischen Küste verurtheilt.‘

denno Mittel

——*) Spâätern Nachrichten zufolge , scheint Zucchi (Anmerk. des

gefunden zu haben, in der Verwirrung zu entwischen. Oesterr. Beob.)

T

r B,

Türkei.

Die Schlesische Zeitung enthält folgendes rivat\cr ben aus Konstantinopel vom 11ten März: „Die Pforte zei

durch beinahe täglich ersheinende neue Verordnungen ihren Eify

in dem begonnenen Civilisations-Plane fortzuschreiten. Es | davon die Rede, daß wir nun auch sollen, wenigstens weiß man, daß der Sultan den Französisch Botschafter Grafen Guilleminot um einen Plan hierzu ersu hat. Mach diesem würde in den Elementar- Klassen, statt di an den Fränkischen Gynnasien üblichen Lateinischen Sprach die alt-Griecthische eingeführt, dann aber vorzüglich auf Erlernuy der Französischen Sprache gesehen werden. Die Besoldung der Leh und alle andere Kosten übernimmt der Staats\chaß, und jed Türkischen Unterthan, ohne Unterschied der Religion, wird d Zutritt offen «stehen. Die Straßen, sowohl in Konstanti pel, als in den Vorstädten, bekommen durch die - Erneueru) der Verfaufsláden jeßt ein s{höneres Ansehen, auch muß jed des Nachts durch eine Laterne beleuchtet sehn. Füx das Bi ramsfest werden neue Uniformen gearbeitet; besonders soll d der Kaiserl. Garde fich durch Schönheit und Schnitt nach Fr, fischer Art anszeichnen. Durch einen Ferman is das Reit auf Türkischen Sätteln verboten worden, diese mü}en von n an alle nach einem Französischen Muster verfertigt werd Der Thron des Sultans is noch nicht fertig, soll aber stens in cinem Monat aufgestellt sehn. Die Austheilu der Kopfstener soll in Zukfrinft ganz den Patriarchen jeder d tion úber!'a}en werden. Dieser Tage fam ein Griechis Dampfboot unter Russischer Flagge hier an, es wird uach Ode gehen; auch lief eîn Englischer und Russischer Kutter, aus d Archipelagus kommend, hier ein. Anus Smyrna wird beri tet, daß dort durch große Regengüsse eine Ueberschwemmung | Siadt war, welche 2 Tage anhielt und unermeßlichen Schad

verursachte. ‘“

Inland,

Berlin, 10. April. Se. Königl. Hoheit der Prinz brecht, Oberst, ist, wie das gestrige Militair-Wochenblatt meld zum Chef des ersten Dragoner-Regiments ernannt worden. _—— Nach den neuesten Nachrichten aus Memel hat | Kaiserl. Russishe Garnison von Polangen in der Nacht y 5ten jum 6ten d. diesen Plaß verlassen und sich auf das Pr fische Gebiet zurückgezogen. Die St. Petersburger Post v vorigen Posttag war von Liebau aus zu Wasser in Memel

elangt.

P Wie aus Königsberg gemeldet wird, hat die (gest erwähnte) Niederlage der Jnsurgenten bei Rosfsienna sich du spätere Nachrichten von der Russischen Gránze bestätigt. Die ben haben dabei einen sehr großen Verlust erlitten, indem nicht 1 Niele auf dem Playe blieben, sondern ein anderer Theil y den Nussischen Trnppen nah der Dubissa gedrängt wurde und diesem Flusse den Tod fand. Ihr Anführer, ein Gutsbes aus der Gegend von Rogollen, wurde gefangen genommen, Die Gränze gegen Georgenburg hin wird jedoch noch von | Jusurgenten beseßt gehalten, und es fehlt daher noch an besti

ten Nachrichten über die Ausdehnung der Fnsutrection. | Georgenburg haben die Insurgenten einige Häuser geflüchtet Beamten geplündert.

Fúr das dem verewigten Schiffs - Lieutenant van Spcyk in nem Vaterlande zu errichtende Denkmal sind ferner bei uns (

egangen: t i 9 7) Von Hrn. Kandidat Hoffmann, einsiweiliger Ertrag scittes das ge Denkmal herausgegebenen Gedichts/, „van Sp Abschied// 10 Rthlr. Cour. des gleichen 1 Dukaten, als hdh Beitrag für dasselbe. 8) Von Hrn. Gencral - Lieutenant Graf Henckel von Donti mark Excellenz 10 Rthlr. K. A. Dic Redaction der Allg. Preuß. Staats-Zeitung. Ein, das obgedachte Denkmal betreffendes, mit B bezeid tes Schreiben kann in der Expedition dieser Zeitung (Moht Straße Nr. 34) wieder abgeholt werden, indem ein weiterer

brauch von dessen Fnhalt nicht zu machen ift,

Königliche Schauspiele.

Montag, 11. April Jm Schauspielhause: Der Freisd Oper in 3 Abtheilungen.

Fn Potsdam: Die Damen unter si, Lustspiel in 1 zug. Hierauf : So geht's, Lustspiel in 2 Abtheilungen, nah Französishen des Scribe, von Both.

Königstädtisches Theater. Montag, 11. April. Lenore, Melodrama in 3 Abtheil mit Gesang, von Karl v. Holtei; Musik von Eberwein.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 5. April. Niederl. wirkl. Schuld 383. Kanz - Billets 15. Metall. 794. Russ. Anl. Hamb. Cert. 84.

8. April. Bank- Action desgl. Poln,

Oest.

Hs»mburß&,

Oesterr. 4proc. Metall. pr. ult. 68.

Russ. Engl. Anl, 843. Russ. Anl. Hamb. Cert. 834. Dän. 534.

S1. Petersburg, 29. Mürz. Hamburg 3 Mon. 944: Silber-Kubel 375 Kop.

Gproe. I Bank-Ass. 110. °

Wien. 5. April. 5proc. Metall. 824. proc. 702. Loose zu Oblig. 1134. Bank-Actien 9583.

100 F]. 1554. P

NEUESTE BŒRSEN-NACHRICHTEN.

Paris, 4. April, 5proc, Reute pr. compt. 76. 95. cour. 76. 90. 3proc. pr. compt. 47. 80. fin cour. 47, 75. Y Neapol. pr. cowpt. 57 10. sin cour. 57. Zproc. Span. perp. 4áz-

Frankfurt a. M., 7. April. Am Schluß der V (12 Uhr) Oesterr. 5proc. Metall. 89%. 4proc. dito 665. Actien 1117. 4proc. Part.-Oblig. 1115. Polin. Loose 44.

Redacteur John. Mitredacteur Cottel. tiren C D I T A Entre

Gedrnckt bet 4, W. Ha!

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eine Universität erhalty

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung,

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Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se, Majestät der König haben den Ober - Präsidenten von | assewig zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Prädikat cellenz zu ernennen geruht,

It

Se. Königl. Hoheit der Kronprinz ist von hier nah Pom: rn abgegangen,

Der Justiz- Kommissarius Kühn zu Pyrig ift zum Notas ¿ im Departement des Ober - Landesgerichts zu Stettin er- nt worden.

Im Bezirke der Königl. Regierung

zu Köln ist an die Stelle des von Waldbroel nach Mül- m am Rhein versezten Pfarrers Noll der Kandidat Bru ch u evangelishen Pfarrer am ersteren Orte erwählt und bestäs t und an die Stelle des Franz Jos. Schrôteler der Geis: e Joh. Lorenz Brementhal zum Kaplan bei der Pfarr- rche St. Martin zu Bonn ernannt worden;

zu Magdeburg ist zu der erledigten Pfarrstelle in Abbens e, Diöcese Veltheim, der Prediger Jyeroth in Lagendorf pahlt und bestätigt worden,

General: Major und Commandeur der

Abgereist: Der von Wulffen, nach Magdeburg.

n Landwehr -WBrigade ,

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Rußland.

Petersburg, 2. April. Se. Kaiserl. Hoheit der roßfürst Michael hat während des Aufenthaltes in Kauen im 1fange des vorigen Monats die durchgehenden Regimenter und tillerie - Brigaden des Garde - Corps besichtigt und sie über den iemeu in das Köuigreich Polen bis über Alexoty hinaus be- itet. Am 11. Marz begab sich Se. Kaiserl. Hoheit über eiwery nah dem Dorfe Skreszy, um das Finuländische und imailoff\{e Leibgarde - Regiment die Revue passiren zu lassen.

12ten kehrte der Großfürst nah Kauen zurück und reiste an ten nact Grodno ab; ‘am 19ten war Se. Käiserl. Hoheit in dilna und am 22sten in Lida eingetroffen.

Nach Inhalt des amtlichen Fahres-Berichts über die Ver- htungen der Abtheilung der Staats-Abgaben und Steuern im ahre 1830, wurde unter Anderm zum erstenmale eine detaillirte sammenstellung der Provinzial - Lasten, so wie eine möglichst htige Bevölfkerungs - Tabelle verfertigt; verschiedene Brannt- inbrennereien erhielten Dampfeinrichtungen; in mehreren Ber- stung8&zweigen wurden nothwendig gewordene Verbesserungen it Erfolg eingeführt.

Jn der am sten vorigen Monats stattgehabten Sitzung r Kaiserlichen ökonomischen Gesellschaft verlas der beständige ecretair derselben eine Abhandlung über die vom Professor Al- ni erfundenen, gegen Feuer s{hüyenden Kleidungen und Ge- thshafteu und erregte darauf dur mehrere angestellte Ver- che mit den aus Metall- und Amianthgeweben vexfertigten leidungen und Geräthschaften die besondere Aufmerksamkeit der wesenden, denen sich die Ueberzeugung von. dem Nuvyen die- x Erfindung aufdrang. Man beabsichtigt nunmehr, größere

St.

ersuche anzustellen.

Zur Begünstigung des Russischen Handels mit Persien ha- n Se. Majestät der Kaiser befohlen, einen Transithandel mit ersischer Seide über Astrachan und Taganrog einzurihten. Nur ussishe Kaufleute der beiden ersten Gilden dürfen diesen Han- [l treiben, Die rohe Seide zahlt bei ihrer Einfuhr in Astrachan en Zoll von 5 pEt., der bei der Ausfuhr aus Taganrog wie- r erstattet wird,

Taganrog, der Haupthafen im Asoffschen Meere, der mit len südlichen Provinzen Rußlands - in der engsten Verbindung bt, hatte im Jahre 1829, in Folge des Türkischen Krieges, fast ine ganze Wichtigkeit verloren. Das vorige Jahr brachte wie: r neues Leben; es famen 412 Schiffe an, die für 8,395,647 ubel Russische Erzeugnisse ausführten, was mehr is, als die hrliche Ausfuhr seit 4 Yahren betrug; eingeführt wurden an Sländischen Waaren für 4,528,854 Rubel.

Die Einfuhr fremder Seide über Brody nimmt auf eine ffallende Weise ab. Jm Yahre 1829 wurden 245 Pud einge- hrt und im vocigen Jahre nur 132 Pud.

In einem Schreiben aus Mosfau vom 18. Márz heißt es: rene in anderen Staaten das geringsie politische oder \son- ge Ereigniß den Handel und den ewerbfleiß zu stören pflegt, apitalien vermindert und Bankerotte nach sich zieht, hat im jegentheil das dirch die Cholera herbeigeführte, seit 5 Monateu f dem Reiche lastende Unglück, verbunden mit den von der tegierunz getroffenen unerlaßlichen Maaßregeln, feine an- re Folgcn gehabt, als eine augenblitliche Stockung in andel und Gewerben, die aber glei nach der Krisis fhörte und ciner neu belebten größeren Thätigkeit Plas machte. Nan hört hier weder von Bankerotten noch von Fallissementen, nd nur fanden hin und wieder Uebereinkünfte über verlängerte ahlungstermine statt. Hier, wo, als in dem Mittelpunkte des in- ern Handels und der Fabriken , eine Stockung im Umsayße am hlbarsien werden mußte, sieht man feine Spur mehr von der nglüctlichen Krisis, Die fremden Käufer, die uns im leßten dftober und November fehlten, zeigten im- Februar die größte Ua Einkäufe zu machen; alle von hier in die inneren Pro- nzen führende Straßen sind mit zahlreichen Waaren - Trans-

cten aller Gattungen bedeckt; nnsere alten Fabriken sind in

Berlin, Dienstag den 12e April.

P C E O T A U T o E e dn 2 U E f A R T R RRA: S TNI A L S L L O ZEL D M E I E R i E rb 100 E AURFT A E D

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voller Thátigkeit, und mehrere Kapitalisten sind im Begriff, neuc |

anzulegen. “‘ Im Laufe des 22sten und 23sien v. M. starben in Mosfau

| an der Cholera 2 Personen; am 23sten starb 1 Person, am 24. | war nur noch_ ein Kranker übrig, der indessen am folgenden |

Tage als geuesen entlassen wurde, so daß anm 26sten fein einzi: ger Kranker mehr übrig war, Jn Folge dieser glücklichen Be: endigung der für Mosfau so verderblich gewesenen Krankheit, wurde hier am 31sten v. M, in sämmtlichen Kirchen ein feier- liches Dankgebet achalten. Die seither bestandene Sperre und Quarantaine zwischen dem SMosfowischen und Smolenskischen Gouvernement ist aufgehoben und der freie Verkehr wieder her- gestellt worden.

/ Im Ufaschen Kreise (Gouvernement Orenburg) haben si Cholera ähnliche Symptome gezeigt, weshalb -von der Regierung unverzüglich die nöthigen Vorsichts- Maaßregeln ergriffen wor- den sind.

Die Einrichtung eines temporairen Krankenhauses auf den Fall, daß St. Petersburg von der Cholera heimgesucht würde, welche für Rechnunz der hiesigen Kaufmannschaft im legten Of: tober begonnen wurde, hat bis jegt im Ganzen gegen 91,000 Rubel gekestet.

Die Rhede von den 11. Marz vom Eise befreit worden.

Nach Briefen aus Windau vom 18. März war der dortige Hafen vom Eise befreit und bereits ein Schiff angekommen.

Im Jahre 1828 záhlte die Provinz Bessarabien 217,634 männliche und 191,246 weibliche, zusammen 409,110 Einwohner ; im Fahre 1829 záhlte sie 217,721 männliche und 194,708 weib- liche, zusammen 412,429 Bewohner.

Die hiesigen Zeitungen enthalten folgenden Auszug aus dem Schreiben eines Mitgliedes der lezten nach China ab- gefertigten Russischen Mission, datirt Peking, den 1. Dez. 1830: „Ein angenehmer Empfaug harrte unser in Tsynkhe , der Bor- stadt der Chinesischen Kaiser : Residenz, wo wir am 18. (30sten) November eintrafen ; denn unsere guten Landsleute kamen uns dort entgegen. Sie begleiteten uns bis zu den dicht vor den Thoren Pefkfings belegenen Russischen Kirchhofe ; die Mission trat ihren feierlichen Einzug au, die Geistlichen in einem offenen Wagen und die Laien zu Pferde: die Prozession eröffneten 10 Kosaken mut ihrem Offizier in vollständiger Rüstung. Die neu- gierige Menge begleitete uns bis zum Hotel der Russischen Mis- fion, das sich durch. seine vortrcffliche Einrichtung und die schöne Einfachheit seiner Architektur auszeichnet. Wir eilten sogleich in dié Kirche, dem Allmächtigen für unsere glücliche Neise zu dan- fen. Während der ganzcn Dauer unserer Reife haben wix uns des besonderen Wohlwollens unserer Chinesischen Commissaire, so wie einer ausgezeichneten Aufnahme in Chattshan von Sei- ten der dortigen Autoritäten, zu erfreuen gehabt. Mit Vergnü- gen melden wir unseren Landsleuten, in wie hoher Achtung der Russische Name in China steht.“

Frankrei.

Paris, 4. April. Heute Vormittag um 113 Uhr musterte der König im Hofe der Tuilerieen sechs Bataillone der National- Garde zu Fuß, zwei Compagnieen der National-Garde zu Pferde, drei Linien-Jufanterie-Regimenter, ein Husaren - Regiment, eiue Batterie reitender und zwei Batterieen Fuß - Artillerie. Jm Gefolge Sr. Majestät befanden sich die Herzoge von Orleans und Nemours, der Kriegs - Minisier, der Ober - Befehlshaber der National - Garde, Graf Lobau, der General Pajol, der Plabt- Kommandant und ein zahlreicher Generalstab. Nachdem der König die Reihen durchritten , ließen Se. Majestät die Truppen an sich vorbei defiliren. Um 25 Uhr war die Musterung, wozu sih eine große Menge von Zuschauern eingefunden hatte, been- digt. Der Ober-Befehlshaber hat einen Tagesbefehl erlassen, worin er den Legionen der National - Garde, die an der Revue Theil genommen, die Zufriedenheit Sr. Majestät mit ihrer vor: trefflichen Haltung zu erfennen giebt.

Heute Abend um 9 Uhr fanden sich die Minister bei Hrn. Casimir Périer zu einer Konferenz ein, welché sich bis tief in die Nacht hineinzog.

Der Moniteur publizirt in seinem heutigen Blatte das Gese wegen der Exmittirung von (Srundbesißern aus ihrem Eigenthume, in Fällen, wo die Festungsbauten solches erforderlich machen ; dasselbe trägt das Datum des 30. März.

Der Prásident des Minister-Rathes hat unterm 2ten d. M. ein abermaliges Rundschreiben an die Präfekten erlassen, worin er sie anweist, in den ihrer Verwaltung anvertrauten Departe- ments ungesäumt die Behufs der neuen Organisation der Na- tioual-Garde nach den (Geseße vom 22. Marz erforderlichen Zäh- lungen vorzunehmen. Um diese zu beschleunigen, hat Hr. Cas. Périer die Minisier aufgefordert , einige Beamten aus ihren

Bureaus den Pariser Maires bei der Anfertigung der Zählungs- |

lisien zu Hülfe zu geben, & : :

Das VYournal des Débats stellt über die Abseßung mehrerer Beamten folgende Betrachtungen au: „„Die in den drei lezten Kammer-Sigßuugen stattgefundenen Erörterungen macchz- ten die Abseyzung oder das freiwillige Ausscheiden einiger hohen Beamten, welche Mitglieder des Vereines zur Bewahrung der Unabhängigkeit des Landes sind, wahrscheinli, und in der That haben die Herren Odilon-Barrot , Alexander von Laborde, Du- boys-Ayhmé und Lamarque aufgehört, Beamte zu sehn. Dieses Ergebniß wird Niemand befremden. Da die Regierting diese Vereine für gefährlih hält und die genaunten Beamten denno aus denselben nicht ausscheiden wollten, so konnte diese Reibung nur mit dem Abtreten des Ministeriums oder mit dem seiner Agenten endigen. Wenn die Vereine noch fortbestehen sollen, so möge es wenigstens außerhalb des Beamten - Standes gesche- hen, damit fein Staatsdiener seinen Eifer und seine Thätigkeit zwei verschiedenen Regierungen, einer, die ihn besoldet, und einer anderen, deren Subsfribent er ist, zuglei zu widmen habe. Nur unter dieser Bedingung kann eine Verwaltung von Dauer seyn; Wir brfindén uns in einer Lage, wo die Regierung der

Baltischport ist in der Nacht vom 10. auf

| Messager des Chambres spricht die Hoffnung aus,

{nellen Mitwirkung ihrer Beamten bedarf. Die zarte Natur unserer auswärtigen Verhältnisse, die Möglichkeit von Volfs- Unruhen in einigen unserer Provinzen können einen Entschluf nöthig machen, der schnelle Vollziehung ohne vorherige Prüfung durch die mit der Ausführung beauftragten Beamten verlangt. Deshalb sind eben in der jegigen Zeit Vereine, welche v9r den Gehorchen eine Prüfung des Befehls vorschreiben und dié Béz amten in die sonderbare und schädliche Lage verseßen, daß fié weder. wissen, ob der von der Regierung gefaßte Beschluß ge núügend ist, noch ob sie und wie weit sle zur Vollziehung dessel ben mitwirken sollen, höchst gefährlih. Ist es z. B. möglich, daß ein mit dem Kommando einer Gránz- Provinz beauftragter General zu gleicher Zeit Beamter der Regierung und Mitglied des Vereins sey? Wenn der Verein meint, daß der Augenbli gekommen sey, den Feind anzugreifen, die Negierung dagegen befiehlt, nichts zu unternehmen, was soll dann der durch zwei Eide gebundene und zweien Fahnen angehörende General thun? Der Fall ist nicht so unmöglich, wie man denkt. Sprach der Courrier des Pays-Bas nicht vor einigen Tagen davon, daß Anführer Französischer Truppen den Belgischen Freiwilligen verz sprochen hätten, bei dem ersten Flintenschusse der Deutschen Bun- destruppen- mit ihnen zu marschiren? Erzählt man sich nicht, daß der Prásident eines patriotischen Vereins sich verpflichtet habe, im Falle einer Jutervention in Luxemburg eine Aufforderung an dié Französische Regierung zu erlassen und, wenn diese ihr fein Ge- hör leihe, Freiwillige zur Vertheidigung Belgiens zu senden? Was wäre eine Regierung, die niht über Krieg und Frieden entscheiden, was wäre ein Land, das durch den Präsidenten odex durch das Comité eines Vereins in einen allgemeinen Krieg vers wickelt werden könnte? Wie kann man auf einen Soldaten zählen, der zwei Eide geleistet hat, den einen, ruhig in seiner Kaserne zu bleiben, den andern , Truppen, die mit feiner Regierung im Frieden steheu, anzugreifen? Man betrachte, wohin das führen würde, und sage dann, ob ein Minifterium nit lächerlich . seyn würde, wenn es, um Frieden mit den Vereinen zu haben, einen Vertrag mit ihnen abschließen und die Ynitiative des Krieges und des Friedens mit dem ersten besten Stifter und Vorsiver eines Vereins theilen wollte?‘

„Wir haben Ursache, zu glauben,“ äußert der Messager des Chambres, „daß der Konflikt, dec sich zwischen dem Ml- nisterium und den Affociationen erhoben hatte, seinem Ende nahe sey, indem einerseits die Regierung die Absicht hat, das Beis spiel der Strenge, das sie èurch. die Absezung mehrerer höherer Beamten gegeben, nicht weiter auszudehnen, andererseits aber die Bürger selbst von dem Beitritte zu den gedachten Associatio- nen abstehen, seitdem sie in Erfahrung gebracht haben , daß ‘dic Regierung die Vertheidigung der Unabhängigkeit des Landes für ihren Theil in Anspruch nimmt. Wir erwarten, daß diese ge- enseitige Neigung zu einer Annäherung von den wohlthätigstea Salaen sehn werde. Fn Rouen hatten sich vor einigen Tagen erst 11 Personen in die Aßociations-:Afte des Departements der niederen Seine eintragen lassen. ‘‘

Der Temps glaubt, daß die Deputirtea-Kammer auf dié von der Pairs - Kammer in dem Wahlgeseßze vorgenommenen Aenderungen nicht eingehen und daß der Entwurf ohne allen Zweifel noch einmal mit neuen Modificationen in die Pairs- Kammer zurückkehren werde. „Dieser Umstand“, äußert das gedachte Blatt, „beweist aufs neue, wie nothwendig es ist, daß die Kammern und das Ministerium sich über die Abfaunz neuer Geseze und über die gegenseitig zu machenden Zugeständ- nisse vorher besprechen. Leider wird bei uns Alles von der Red- nerbühne herab improvisirt. Dies ist ein Unglück. Die Tribune sollte eigentlich nux das Echo des Kabinets und der Bureaus der Kammern seyn; d. h. man sollte hier nur laut sagen, worii- ber man sih insgeheim bereits verstanden hätte. Geschieht dies nit, so wird man immer auf unvorhergesehene Hindernisse sto: ßen und unangenehme Mißverständnisse herbeiführen. Jn Engs- land steht das Kabinet beständig mit den Ausschüssen in Verühs- rung; ja, die Ausschüsse beider Häuser besprehen sich sogar un- ter einander in einem gemeinschaftlichen Lokale, das man das gemalte Zimmer neunt, Dort forsht man fich gegenseitig aus, ob dieser oder jener Gedanke auc wohl eiue günstige Aufs nahme zu gewärtigen habe, und dadurch vermeidet mau Kon- flifte und Widersprüche und spart Zeit. Möchten wir je eher je lieber diesem Beispiele folgen !“

Der Courrier français is gleichfalls der Meinung, daß die Deputirten - Kammer das Wahlgeseß in der von der Pairs- Kammer vorgeschlagenen Abfassung nicht annehmen, dasseibe vielmehr in seine fruhere Gestalt wieder herstellen werde. „„Meh- rere Deputirte‘, äußert jenes Blatt, „haben uns diese Bermu- thung bestätigt; wir wünschen, in dem Juteresse der Kammer, der Regieriug und des Landes, daß sie fic) verwirklichen möge.‘

Die Oppositions-:Blätter sind mit dem Geseß-Entwurfe über die Volks - Aufláufe, wie solher aus dem Schoße der Depttir- ten - Kammer hervorgegangen ist, höchst unzufrieden. Auch der daß die Pairs-Kammer, die so viele ausgezeichuete Geseßkundige enthalte, den gedachten Entwurf, den eine liberale Regierung niemals in Ausführung bringen würde, der aber in {lechten Händen die verderblichsten Folgen haben könnte, modificiren werde.

Das erste Bezirks - Wahl- Kollegium des Departements des Lot und der Garonne hat an die Stelle des, aus der Kammer ausgeschiedenen Hrn. Teulon, Hrn. Dumont, Advokaten in Ageu,

zum Deputirten gewählt. | sind die Bullen über die kanoz

Laut Königl. Verordnungen nische Einsezung der Herren von Cosnac, zum Erzbischof von

Sens, von Asiros, zum Erzbischofe von Toulouse, so wie der Herren Giraud, Gallard und von Arbou zu Bischöfen von Rodez,

eaux und Bahoune, von der Regierung genehmigt und ist des ren Bekanntmachung angeordnet worden.

Die Minister der Justiz und des Händels besichtigten vor: gestern in Begleitung der beiden Práäfekte die Gefängnisse vou Ste. Pelagie, St. Lazare und der Madelonnettes.

Die Akademie der schönen Künste hat in ihrer vorgeftrigén