1831 / 106 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Hauptmght des Feldnarschalls Diebitsh macht eiue rückgängige Bewegung, Das ganze rechte Weichsel-:Ufer ‘bis an den Einfluß des Wievrz ist frei, und das Russische Hauptquartier soll von . Nyki nah Baranow , jenseits des leßteren Flusses, verlegt. wor- den sehn, Jeden Augenblick sieht man neuen bedeutenden Er-

eignuissen entgegen.“

Die Staats-Zeitung meldet: „Die Avant- Garde des

21

Lminsfischen Corps, unter deu Befehlen des Generals Andry- ieivicz, ist in Wengrow eingerückt und- hat daselbst bedett- tende Magazine und eine Menge Geräthschaften und Lazareth-

Effekten vorgefunden.

Der Warschauer Zeitung zufolge, wäre Wengrow an | Iten d. M. von deu Polnischen Truppen, na einem hartnäcki- gen Gefechte mit einer Abtheilung der Russischen Garden, besett worden, und das ganze Corps des Generals Uminsti soll über den Liwiec gegangen seyn. Fu diesem Augenblicke, meint dieses | Blatt, müsse {hon cin entscheidendes Treffen mit dem Garde-

Corps stattfinden,

pr

In der gestrigen Staats-Zeitung liest man Folgendes : ,,În Lemberg sind mehrere Staffetten vou der Russischen Gränze mit der Meldung angefom:nen, daß in Wolhynien ein UAnussiand

O R 2 2A ird | ausgebrochen seh, wozu eine Feuersbrunst in Poczajow, an der Gallizischen Gränze, das Signal gab: man hörte au der Oester- reichischen Gränze Kanonendonner und schr in der Nähe sogar Élein Gewehrfeurr. Da diese Nachricht nicht direkt gus Lem- berg, sondern über Krafau hier eingegangen ift, so mússen wir

V! G C /

die Bestätigung derselben noch abwarten,“

Ferner enthält dieses Blatt einen Handels - Brief aus Brodh vom 1. April folgenden Tnhalts : Es ift ganz gewiß E U , COU T TTET ck04 Cs Y M4 daß in dem Städtchen Poczagjow, 4 Meilen von SOLDODD De

Einwohner gegen die Nussische Regierung atfae?auden O O / H T Ô DE l

dortigen Basfilianer, mehrere Hundert an der Qgh! veizten das ! d Je ,

Volk zur Empörung auf. Diese Ordens - Geistlichen besiten ein großes befestigtes Kloster (eines der größten und reichsten m ganz

Europa), daher man das ganze Städtchen gewisserniaßen als |

eine Festung betrachten kann. Gestern Abend hörte man eine starke Kanonade, und, allem Anschein nach, hat in der Gegend von Beresteczfko, welches 2 Meileur von hier entfernt ist, ein Ge- fecht stattgefunden. Auch behauptet mau, daß eine Abtheiltmn«

Polnischer Truppen vom Corps des Generals Diernicki anf

Wolhyuischem Boden angelangt sch, Der hiesige Oesterreichi: sche Konsul zeigte um Mitternacht der Orts-Obrigkeit von Wrodh an, daß die Grânz- Besaßung von Seiten Oesterreichs verstarkt

/

werden müsse, nd iu Folge dieser Vorstellung ivurde cine Staf- fette nah Lemberg abgefaudt. Nachschrift. Ju diesem Au-

r (

genblick erhalten wir durch Staffette die Nachricht, daß eine au- |

sehuliche Abtheilung Polnischer Truppen in dem eine halbe Meile von hier entfernten Gränzort Radzitwillow angetonmen und ge- geuwärtig mit Bescßung der Zoll-Kammer beschäftigt seh.

Der Polnische Kürier berichtet, daß sich in den Wäl- dern von Minsf noch einige Huudert Kosaken zeigen, welche voni Gros der Armee abgeschnitten seyen; es sey bereits eiu Corys von Warschau abgegangen, um dieselben aufzuheben.

In demselben Blatte heißt es: „Die Polnischen Be- hörden fehren in den vou den Russen verlassenen Landestheilen wieder an ihre Bestimmungsorte zurück. Die Dorfbewohner finden sih mit den wenigen ihnen übriggebliebenen Habsfeligfkei-

ten auf ihren Wohnplävßen wieder ein. Die Felder fangen an |

au grtmeu, und die Wintersaat verkündet eine ergiebige Frucht.“

Dem Warschauer Kurier zufolge, fehren auch bereits mehrere vou den Bewohnern der Vorstadt Praga wieder in ibre früheren Wohnungen zurück,

In der Staats-Zeitung wird darliber Beschwerde acz |

führt, daß das evangelische General: Konsistorium noch feine Dro-

elamation an die Mitglieder jener Konfession er‘assen habe, u |

sie zur Unterstübung der Poluischen Sache aufzufordern: Da- gegen werdeit im Warschauer Kurier die Vorwürfe wider- iegt, tvelche Hon vielen Seiten den Bekenuern der Mosaischen Religion gemacht werden, daß sie lässig in der Unterstüzung der Rnfuxrection ‘seén. «Der Deplüfirte V. Zwierkowsfi hat einen Artikel in die hiesige Staats-Zeitung einrücen lassen, worin ec dent Ne- dacteur derselben vorwirft, daß er si eine Unrichtigkeit bei Mit- theilung der Kammer-Verhandlungen habe zu Schulden fonmcn lassen, Die Kammern hätten nämlich keinesweges den At1s- sprucgéthan, daß die Verfügung des General-Gotrwerneurs von1 1sten d. ‘nicht verpflichtende Kraft habé, ja, sie hätten nicht cin: mal den in dieser Beziehung gemachten Antrag zur Distusfion vorgenomnien, sonst würde derfelbe zuvor den Reichstags - Fonl1- missionen zur Prüfung übergeben worden seyn. Das Einzige, was sie gethan, sey gewesen, daß sie den Gegenstand an die National:Regieruug überwiesen hätten, vor deren Forun er eiagent- lich gehöre. Hierauf macht der genannte Deputirte, zur Beträf- tigung seiner Aussage, einen Theil des Protokolls der Neichs- tags-Sibung vom 6ten d. bekannt. Um die Hauptstadt ‘von der Gefahr ciner ansteckenden Kranfk- heit zu befreien, die durch die Anhäufung so vieler Kranken m derselben, von denen viele an hivigen Fiebern darnicderliezen, - leiczt entstehen könnte, hat der General: Gouverneur der Matito- nal - Regierung den Vorschlag gemacht, in dem Feldlager bei Warschau ein großes Militair-Lazareth anzulegen: nach erhalte: uer Bevollmächtigung hat derselbe anbefohlen, daß die in Pri- vathäusern von Warschan liegenden Kranken, sobald das Lager der 2ten Infanterie: und der Garde - Grenadier - ' Lazareth eingerichtet sey 1wird, dorthin transportirt werden sollen. Auf die hier verbreitete Nachricht, daß Polen von der C

è GUD-

lera bedroht werde, hatte das Kriegs : Ministerinm die Aerzte |

Malcz und Woyde zu der Armee abgesandt, um Untersnchztngen deshalb anzustellen; diese find aber am 9ten d. mit der berußi- genden Nachricht zurtickgekehrt, daß jenes Gerücht durcaus gegründet sey.

Das Untersuchungs-Conité in Angelegenheiten der cebeinten Polizei hat wiederum 7 Personen auf freien Fuß «eser,

Der Professor Romtiald Hube wird, wie die War? atte} Zeitung meldet, in dieseu Tagen aus Wien wieder zurü er- wartet. ;

i717: 60

\ .

Bom Professor Foachim Lelewel ist hier ein historisches | lie

4

116 inn

c1 Werk, unter dem Titel: „, Geschichtliche Ver zleichung Spa: und Polens im 16ten, 17tcn und 18ten Jahrhunderts , Druct erschienen. |

Die (etreidepreise auf den hiesigen Märkten find von Zt-n bis zum 9ten d. noch mehr gestiegen. Fúr den Scheffel Roggen zahlte man schon bis 32 Fl., für Weizen 30 bis 34 Fl fie Gersie 22 bis 25 Fl., für Hafer bis 15: Fl, für ein einspänni-

ges Fuder Heu 26 bis 32 Fl., für ein zweispänniges 40 bis 47 |

&l. und für eine’ Fuhre Stroh 7 bis 12 Fl.

T Ln br K

Paris, 9, April, Morgen wird der König im Hofe der Tuilerieen sechs Bataillone dex hiesigen Garnison mustern,

Durch eine Königl. Verordnung vom 22sften v. M. wird die Uebernahme der hiesigen Elementar - Erziehungs - Anstalt von Cochin durch- die Hospiz-Berwaltung der Hauptstadt, so wie der zu jener Anftalt gehörenden Grundstücks, geuehmigt und zugleich bestimmt, daß diese lebtere, um das Andeuken ihres Stifters Cochin zu ehren, seinen Namen führen soll.

Dor Präsident des Minister-Rachs hat wieder mehrere Rund- schreiben au die Präfekten in Betreff der Neorgauisirung der National-Garde erlassen; in dem einen ordnet er die Behufs er gefeßlih vorgeschriebenen Eidesleistung der gegenwärtig fun- gixendeun Offiziere zu treffenden Maaßregeln an. Schreiben benachrichtigt die Präfekten, daß die Uniform der National-Garde dieselbe bleiben solle, wie die bisherige, cd der Deputirten: Kammer, ist statt des General Sémelé zum Commandeur der im Mosel - Depar- Division ernannt worden.

In der beutigen Sikzung der Deputirten-Kammer wird man sich aufs neue mit dem Wahlgesectze beschäftigen. Eiue vorberei- e Versammlung einiger 90 Deputirten von der linfen Seite gestern Unter dem Vorsiße des Obersten Grouchy bei Da. die Amendements der Pairs - Kammer in eusus bereiis von dem rden waren, fo berieth man sich 17 von der Regierung in Borschlag gebrachten tran- sitorischen Artike! , wonach die 30 Zusaß- Centimen, um welche iter in diefem Jahre erhöhen will, bei der Be- recmung des Wahl - Eenfus nicht mit in Anschlag gebracht he Mehrzahl der Versammlung crflärte sich stimmung.

¡ Deputirte, wortinter die Herren v. Laborde, Lameth, Kératry, Marschall sel, die Herren

sich eine solche Gelegenheit basd zeigen wird, ist sehr wahrschein: lich, Sollte ein neues Ausschreiben erlassen werden, um di dermalige Vakanz auszufüllen, oder das Ministerium nicht im Staude seyn, die Reform - Bill durchzubringen , so dürfte eine allgemeine Auflösung stattfinden und ein neues der Maakßrege( möglicherweise günstiges Parlament daraus entspringen. Weny das aber auch geschähe, so -möchte das neue Parlament wahr: scheinlich nicht von langer Dauer seyn, indem natürlich die Mi: nister darauf hiutrachten werden, ein Parlament unter den Be: dingungen des neuen Systems zu erhalten, um dieses kräftiger ins Leben treten zu lassen. Es hat nur selten ein Zeitpunkt fiattgefunden, wo fi den neuen Aspiranten nach parlamentagri: schen Ehren so diele direkte Aussichten gezeigt haben dürften, alsz es in den nächsten 18 Monaten der Fall seyn wird,“

Éin zweites

Delort, Mitgl

Gold verschifft, und fast alle mit Holland in Verbindung stehende Kaufleute sind dabei betheiligt. Man ist hier der Meinung, daf sowohl, wenn der Friede erhalten wird, als wenn ein Krieg! autsbräche, eine große Frage nah Gold für den Kontinent un: ret worden, daß er si sogleich auf die Namenliste der A}o- ausbleiblich sey; im ersteren Falle nämli zum Behuf vou Ay: ivi hat einzeihnen lassen und nun aus einem Bekämpfer lethen, 1m die nothwendig gewordenen gesteigerten Ausgaben al: Pelich ein Bewunderer der Revolution geworden ist. Die Ec- ler Europäischen Staaten zu deen , und in zweiten zur Besol: einung des hiesigen Journal du Commerce ist, in Folge jener

dd 0% - ointier statt. R ¿dahin Q etre} des

hl- nund. des

Ministerium selbst anfaegeben we

man die &

iverdeu follen : gegen diese B

ZiveittiDsec eren De V: e Generale Mathieu Dumas und Clau chonen, v, Noagilles, Guizot, Humann u. A., find mit mehr en der National -Subscription beige- wodur die Anleihe der 120 Millionen zum Pari-Eourse Für den Fall, daß die Anleihe nicht ganz zu Stande käme, sollen deu Subsfkribenten Schabßkammer- scheine, die auf cin Jähr lauten und gehändigt werden.

Zie Mannschaft der Fregatte „Dido‘‘, Capitain Latreyt ersie Fahrt machen soll, wird 154 Matrosen bestehen; wann das See gehen werde, ist noch nicht bestimmt.

Fournal des Débats änßert in einen! Artikel über elgien vesizt Alles, was man

Klubs, Freiheitsbäume und patriotische cegierung unterstüßen sollen; hat es aber icherheit und Kraft, als wir? Die wesentlichste welche alle übrige vertheidigt, welche alle Uebel, sogar die, die sie selbst verursacht, heilt, die Preßfrei- heit lebt in Belgien unter dem F viel s{werer von unroissende

(Sérard, di nder starken Stinn aufgebraczt werden foil,

5 pCt. Zinsen tragen, aus-

rere Kanonierboote fertig und zur Verfügung des Marine - Be: fehlshabers nach Vließingen gesandt worden.

auf der Vrinz v, aus 294- See- Soldaten t1d

Einwohner bei der Ankunft Fhrer Majestätcn war ungemein groß; sänïmtliche Häuser am Neucn und am Harlemer Dannm waren bis zum Harlemer Thor mit Flaggen verziert, und eine unzählbare Menge begrüßte das einziehende Herrscher -Paar mit den lebhaftesten Aeußerungen der Freude. Ein Detaschement der hiesigen Schutterei zu Pferde geleiteie Rhre Majestäten bis zum Palaste, wo, besonders als Höchsidiefelben sich auf dem Balkon zeigten, der freudige Vivat-Ruf gar nicht aufhören wollte, Auch JJ. KK. HH. der Vrinz und die Prinzessin von Oranien wurden mit großer Theilnahme begrüßt. Die Audienz, die Se. Majestät gestern Vormittag ertheilte, war sehr ansehnlich und zahlreih, Abends beehrten Fhre Majestäten das Stadt-Theater mit Jhrer Gegenwart; das zahlreich versanmmielte Publikum nahm jede Gelegenheit wahr, um seine Anhänglichkeit und Liebe an den Tag zut legen.

den jetzigen Zustand Belgiens: anch uns geben tvol Bereiue, welche mehr Freiheit, der Freiveiten, diejenige ,

Volks - Aufläufe, das i, als die Censur; dem hier sind es Tausende 1 und ungescchliffenen Censoren, welche auf einen vt, auf ein Gerücht hin, uicht etwa einen Sat versttim- meln, foudern fogleich die Pressen zerbrechen, das Haus zerst6- ren 1nd die Personen angreifen; eine Censur, die ihre Spur urch Streichen, sondern durch Verwüstungen bezeichnet. ie Sicherheit der Büxger und die Kraft des Staates be- eit fönnen die Bürger da genießen, wo Nie- s Lebens und seines Eigenthums sicher ift; welche aim ein Staat haben, wo neben den Proclamationen aèel er patriotishe Verein die seinigen ans{lágt, Zedermann erfahre, daß es zwei Autoritáten giebt, welche ü und biéweilen in ihrem Willen übereinstimmen, biswei- Wie fann da Sicherheit seyn, wo Kufes: „Er ift ein Orangist!‘“/ bedar angezündet und sein Leben bedroht zu schen.

Franzöfische, keine des neun heit: es ist die Freiheit eines srige, eines Volkes, das aber nur Flamändisch{“ versteht. des Französischen von dem Welgischen Volke.

sprechen das Volk 1nd die Gebildeten eine und die Nittheilung unter ihnen ist die Schriftsteller Flamändisch :

Deutschen.) Die Zeitungen werden Sie bereits von den bekla: genswerthen Ereignissen unterrichtet haben, welche neuerdings die hiesige Stadt, so wie mehrere andere Belgische Städte, betroffen haben. Die Geschäfte am hiesigen Plate, die noch fo sehr der Aufmunterting bedurft hätten, haben dadurch einen neuen Stoß erlitten, tnd die Lage Antwerpens, die ich bei neiner Ankunft {on so sehr verändert fand, ift jekt vollends so traurig gewor- den, daß ih m der That oft zweifeln möchte, ob ih mich noch in derselben belebten Handelsstadt befinde, die ich vor anderthalb Jahren voll heiterer Eindrüce und Erinuerungen ‘verlassen habe. Sie sind unstreitig durch Deutsche Blätter, die “ihre Nachrichten über Belgien nux aus der unlauteren Brüsseler Quelle \{dbpfen, belehrt worden, daß es die Orangisten gewesen seyen, welche durch ein unkfluges Benehmen das Volk erbittert und es zu sei: nen wilden Ausschweiftingen verleitet hätten. Ich glaubte dies auch, so lange ih die Verwüstungs- Scenen nur aus den- Be- schreibungen von Brüssel, Gent und Lüttich kannte; eigene An: schauung hat mi jedoch eines Besseren belehrt. Zuvörderst habe ih wahrgenomnien , daß es gar nicht das eigentliche Volk oder auch nur der Pöbel war, der hier die Ausschweifungeu begann und durchführte, Die Pländerer, höchstens 75 bis 100 Köpfe stark, kamen vielmehr von außerhalb her und schienen absichtlich einen Feiertag zum Beginn ihrer Excesse gewählt zu haben, weil sle an einem solchen Tage auf einen größeren Anhang unter den múßigen Hafen-Arbeitern rechnen zu können gtaubten. Sie trie: ben die Unorduung mit einer gewissen unverkennbaren Ord- nung; sie plünderten methodis, ohne Zorn, ohne Geschrei, ja sle sangen fogar dabei; man founte deutlich sehen, daß ste nicht den Eingebungen des Augenblicks, sondern einer früher empfan: genen Vorschrift folgten. Wiewohl nun aber in der Nacht vom Donnuersiag zum Freitag mehr als 4000 Mann, sowohl Solda: ten als Vürgergarden, auf den Beinen waren, haben diese doch nichts weiter gethan, als verhindert, daß die Plúnderer in 4 Häu: ser von den sieben, auf die sie es abgesehen hatten, nicht ein: Men. Hr. Behyts erinnerte darauf an einen von Hrn. Delougne gedrungen sind; äußerlich wurden auch diese 4 Häuser im üher gemachten Antrag wegen der Loos- Renten. So lange Beiseyn der Truppen mit großem Muthwitllen beschädigt, - wäh: Wan nicht eine Maaßrege! gegèn den Umsaß dieser Obligationen rend man in die übrigen, die total verwüstet wurden, ohne gro- hme, werde es den Holländern immer leicht seyn, sich durch ßen Widerstand eindrang. Alle Augenzengen stimmen darin iy Verkauf solcher Loos - Reuten in Belgien Geld zu machen, überein, daß das Militair, entweder aus eigener. schlechter Ge- d zwar Geld, vielleicht 100 Millionen, zur Kriegführung ge- finnung, oder in Folge geheimer Justructionen, dem Unwesen, Wn die Belgier. Es seh auf den Antrag des Hrn. Delougne das man eine Lection für die Orangisten nannte, riuthig zugese: Wie Kommission zur Untersuchung des Gegenstandes ‘er- hen hat. Hätten sle auch noch) ant 2ten d, M. eine solche Nach- e n (sslgkeit gezeigt, so würde der Skandal zu groß gewesen seyn; faum hatte aber die Besatzung eine ernstere Miene angenomnien, als auth der ganze Unfug sogleich“ aufhörte, Wie wenig das Volk felbst Theil daran genommen, eht {on daraus hervor,, daß, während die 7 bezeichneten Hau

allen übrigen Theilen der Stadt die größte Stille und Ruhe herrschte. Man bemerkte sogar nicht einmal sehr viele Zuschauer aus dem niedern Volke, und der ganze Aufstand wäre leicht zui dämpfen gewesen, wenn nicht die Soldaten, so oft einige gute Bürger sie anfeuerten, ihre Pflicht zu thun, von den Offizieren felbsi zurück- gehalten worden wären. Diese ganz auffallende Eigenthümlich- feit einer sogenannten Bolks- Bewegung is eben fowohl in Brüssel und Lüttich als hier bemerkt worden, und es geht daraus hervor, daß Alles, was die revolutionnairen Blätter von den Ursachen dieser Bewegung und von der Erbitterung des Volkes sagen, welche durch die Umtriebe der Orangisten erweckt worden, erlogen ist und nicht ohne Absicht in Umlauf geseßt wird. Viel- mehr geben alle meine Bekannten und sélbst diejenigen Wohl- habenderen unter ihnen, die der neuen Ordnung der Dinge be- Man uicht so leichtsinnig den Ober-Befehl des Heeres anver- freundet sind, zu, daß das ganze Manöbver eines von den großen H Mitteln ist, welche die neue in Brüssel gegründete Association anwendet, um eine Schrecéns-Negierung zu errichten“ und durch

trifft, welche Sicherh

ien von einander ab es des einzigen f, um sein Haus Das ift feine zehnten Jahrhunderts würdige Frei- Freiheit der alten Flandrischen Aufstände, die volfes, das minder aufgekuart -ist, als das un- zu dem die Civilisation Französisch spricht, Darin liegt der Unterschied úÎn Fraukreich selbe Sprache ; daher leicht und \ch{nell. Französis{, | Fortschritte Hartnäckigkeit Civilisation Nevolittion Belgischen. olf aufgeflärt ift, haben die Klubs fei- nen Erfolg gehabt, sind die Studenten-Aufläufe von den Arbei- tern gezüchtigt und die National-Vereine von dem gefunden Sinne des Publikums verworfen worden. gegen das und die Vereine die wir jeßt sehen. ie man uns als H verschmäht haben. Thorheit unserer D ns beivege

Framösische mfreich das

Weil in Belgien da- nicht aufgeklärt ist, sind die Klubs, die Aufláufe getrngen mnd haben die Folgen herbeigeführt, Belgien geht jeßt durch die Mittel unter, uttel anrieth, die wir aber, Gott sey Dauk, Mögen wir unserer Verständigkeit und der »baru eingedenk bleiben, möge ihr Unglück auf der Bahn zu beharren, die uns unser richti gefithrt. hat.“

: von Ehabrillan, welcher von der Regierung Lud- + bis zu der Karls X, Königl. Almosenier und Dom- Denis war, ist Ende v. M., 88 der Ardèche mit Tode àbgeganzgen, Zeit angekündigte große Ball in ¡tim Besten der Armen wird endlich am 11ten d. M.

Division zum | des Kapitels von St, inm Devartement

vor ceintaer

iroßbritanien und YFrlan d. Mm M Der seit einiger 1 Glocester ist in vorschreitender cene Bulletins mehr ausgegeben, wie es bisher der

Zeit frank liegende Besserung, und es

Die Brighton Gazette widerspricht einem ziemlich all: tiber deu vorgeblich außerordentlich and der präsumtiven Thronerbin, ß sle sich, nit Ausnahme einer s zarten Körperbaues ungeachtet, renen Gesundheit erfreue.

Lord John Rtissell, im Fall einer Auf- ahl- Kandidat für die Grafschaft he Acland, auftreten, mit dem egen seiner bei der zweiten Lesung der Ne- haltenen zweideutigen Rede sehr unzufrieden sehn

gemein vervreiteten Gerichte scowachen Gesundheitszust zessin Victoria, und versichert, da osition zu Erkälttngen, ihre: éiner vollfomn ie man sagt, wird laments, als V Devon, gegen Sir Thomas D seine Konstituenten w form-Vill ge

Jm Liverpool Couri Herrn Denison haben ihre eine neue Wahl stattfinden

„Die Freunde des Absicht zu erkennen gegeben, wenn sollte, ihn wieder zu wählen,

er heißt es:

alie Ereignisse, wie die des Rahres 1793- in Frankreich, ztt ex Republik zu gelangen, Der Charakter der Mánner, welche der Spitze jener Association stehen, zeugt dafür hinlänglich, jerher, wo der neue Verein bis jest am wenigsten hat Wurzel sen können, hat man an die Stelle des Grafen v. NRobiano, i doch gewiß nicht für eineu Gegner der Revolution gelten fann, senungeachtet aber den wütheuden NRevolutionnaircn zu gemäßigt hien, Hru. Tielemans, ehemalige Minister und Prásidenten der ge- muten Association, als Civil-Gouverneur gesandt, und diefer Mann rd nun das arme Antwerpen auf dasselbe Geleise zu bringen wen, in welchen sich das bevorzugte Brüssel, welches das jucé hat, solche erleuchtete Männer m N asse zu besißen, nun jon seit längerer Zeit befindet, Bereits hat sich durch die Be- ihungen der Affociation und in Folge der von den Plüude- n dargelegten Argumente, eine der hiesigen Zeitungen, das urnal d’Anvers, von ihrem bisherigen Unglauben befehren sen. Der Eigenthümer dieses Journals, Hr. Jouaun, ist durch e gegen jein Haus gerichtet gewejencn Demonstrationen so er-

Anf den nah Rotterdam fahrenden Dampfbooten wird vie J

Ü

O “T5

dung der Armeen, eignisse, scit mehreren Tagen unterbrochen worden, und es frägt 0 S L c 1 s A M (Ld El 4 6L j, welche Farbe dieses Blatt, das bisher, als Organ der hiesi:

, D Mi Kaufmannschaft, ein Opponent der revolutionnairen Negie- Aus dem Haag, 11. April, JJ. KK. HH. der Prin Mz geweseu ist, nun annehmen wird. Wie sehr aber die Kauf-

und die Prinjessiu von Oranien sind vorgestern Vormittags voy unschaft Ursache hat, den jesigen Zustand der Dinge zu beklagen, hier nach Amsterdam abgereist. jed man aus folgendem ganz einfachen Zahlen-Vergleich ersehen kön-

Ju ihrer Sizung vom 9ten d. M. hat die zweite Kamme | n, Jn den Monaten Januar bis Márz wurden, wiewohl die Schelde

der Generalstaaten den Geses-Entwurf, wegen einer freiwilligen eits wieder im Januar eröffnet und die Schiffahrt auf diesem Anleihe von 42 Mill. Gulden à 6 pCt. Zinsen, nach 4x stündi: husse durch den Eisgang gar nicht unterbrochen worden ist, nicht ger Berathung angenomme n. Bon 48 Mitgliedern haben nux ehr als 918 Ballen Kasfee aus Java und Sumatra eingeführt, 5 (die Herren von Asch van Wyck, Dedel, van Alphen, Doukex ¡hrend in demselben Quartale des vorigen Jahres, wo die

-

Eurtiùs und Warin) dagegen gestimmt. Acht Mitglieder, worun: hissfahrt lange Zeit durch den Eisgang unterbrochen war, ter die Deputirten der Provinz Nord-Brabant, waren abwesend, l (Einen Auszug aus der diesfälligen Debatte behalten wir uns vor.)

310 Ballen und 64 Fässer Kaffee aus den genannten Kolo- een eingesührt wurden, Aber nicht bloß aus Holländischen Ko- meen, sondern auch aus Havana, Brasilien, St, Domingo sw, hat die Kaffee- Einfuhr in einen ähnlichen, wenu auch scht in demselben, Verhältnisse abgenommen. An Neis wur-

n hier im abgewicheneu Viertel : Jahre 125 Fásser und 371 Jallen, in den drei ersten Monaten des Jahres 1830 aber ,326 Fässer und 15,000 Ballen eingeführt, Die Baum- olle hat sich von 10,077 Ballen auf 416 vermindert, und ute, einer der Haupt-Gegenstände des hiesigen Handels, wo- 1 die Einfulx im ersteu Quartale des vorigen Jahres 133,178 tücé betrug, haben fich auf 59,065 Stück reduzirt. Daß diese erhältnisse sich in den nachsten Vierteljahren ändern werden, ju ist keine Aussicht vorhanden; vielmehr is aus den angege- nen Gründen, und da mit mir so viele andere sogar angesesfeue aufleute deu hiesigen Ort verlassen, zu befürchten, daß der Han- l hier immer mehx in Verfall gerathen werde.

Brüssel, 11. April. Kongreß-Sigung vom 10ten. , François stattete im Namen der Central-Section den Be- ht über das Defret wegen des dem Kriegs-Minister zu be1wil- enden Zuschuß Kredites ab und {lug dessen Annahme vor. ei dieser Gelegenheit sagte Hr. A. Rodenbach, es frente ihn, j die Forsthüter in Aftivität geseut werden follen ; seiner Mei- ing nach follten auch die Feldwächter herangezogen werden, man irde dadurch 3000 Mann aftive Truppen erhalten, Nächsidem wte man von den vorhandenen 1100 Gendarmen ebenfalls die lfte zum Kriegsdienste gebrauchen. Der Abbé An dries machte f den Zustand des Holländischen Flandern aufmerfsam und datterte es sehr, daß die Belgischen Frei-Corps unter DPonté- ulant und Gregoire, welche zuerst dort eingedrungen, si so \lecht benommen hätten; denn nur dieses Betragen sey Schuld, bj die Belgier aus Oostburg verjagt worden und daß die Bra- nter Fahne, dié bereits in Sluis, Aardenburg, Yzendyk, Sas in Gent und Hulst geweht habe, dort wieder verschwunden » Die Einwohner des linken Schelde - Ufers seyen die rüder der Belgier: diè Gerechtigkeit verlange daher eben wohl, als die Politik , daß die Belgischen Truppen bald als möglich in das Holländische Flandern als Freunde ein- den und daselbst eine strenge Mannszueht beobachten. Auf die age des Herren Nothomb und Gendebien, warum, da nach em Dekrete des Regenten *) in mehreren Belgischen Provin- 1 Freiwilligen - Corps errichtet werden, Luxemburg allein ausge- innen worden, antwortete Hr. v. Brouckere, daß sich im coßherzogthume feine angen1essene Lokalität zur Organisirung ei- s solchen Corps befinde ; auch wúrde sie dort, da das Großherzogthum ender bedrohte Punkt seh, nicht ruhig stattfinden können. Dagegen be man Namür ausersehen, wo die Organisirung in der Nähe s Großherzogthums vor sih gehen würde. Was die Förster d'Forsthtiter betreffe, so wolle man diese“ keinesweges in Masse wvaffnen ; nur die des Großherzogthun1s, die durch ihre Lokal: emtnisse von Nutzen seyn könnten, werde man unter die Wasf- 1 tifen. Nach der von Hrn, Nothomb gemachten Gegenbe- ertung, daß die Organisirung für das Großherzogthum in der bieiSt, Hubert, weiche 20 Stunden von der Stadt Luxemburg eut- mnt seh, geschehen könnte, wurde das Dekret einstimmig angenon1-

In den Schiffswerften von Rotterdam sind neuerdings meh

Amsterdam, -10. April. Die Begeisterung der Hicsigen

Antwerpen, 5. April, (Aus dem Schreiben eines

nt worden, und diese müßte nothwendig etwas von sich freun lassen. Da - man bemerflich machte, daß von die- Kommission mehrere Mitglieder dermalen nicht im Kon- tse seyen, so wurden auf den Antrag des Finanz-Mi- sters, welcher meinte, daß es noch immer nicht zu spät sey, ‘t Kommission zu ihrer Arbeit schreiten zu lassen, einige ueue itglieder derselben ernannt. Hr, Fottrand schlug im Namen è Central - Section die Annahme des Antrages vor, wodur Regierung autorisirt werden soll, ausländische Offiziere. in è Dienste zu nehmen, jedoch mit dem Znsate, daß die Re- eung auf diese Weise beim Kommando der Armee nur einen Feleral en ‘Chef und drei andere höhere Offiziere aus dem slande anstellen soll; bei déx Artillerie und bein Ju: neur - Corps soll es ihr inzwischen auch gestattet \cyn, viele ansländische Offiziere anzustellen, als fie für gut findet. . vau de Weyer sagte, daß man zuerst den Kriegs-Minister gen müsse, ob denn unter den angestellten 24 Belgischen Ge- alen wirklich fein einziger sich befände, der im Stande wäre, 1e Armee zu kommandiren. Einem ausländischen General dürfe

er angegriffen wurden , in

uen. Die erste Belgische Nevolution sey nur deshalb ohne ; *) Vergl. das gestr. Blatt dex St, Zeit.

O15

Erfolg geblieben, weil die Belgier durch_ zwei ausländische Ge- nerale, welche ihr Heer befehligt hätten, verrathen worden s\eyen, Da Hr. van de Weher darauf angetragen hatte, daß der nicht anwesende Kriegs-Minister herbeigeholt werde, so entgegnete Hr, Jottrand, daß es nicht in der Absicht der Central - Section liege, die Regierung zwingen zu wollen, ausländische Generale anzustellen; diese sollte vielmehr nur die VBesugniß erhalten, es nöthigenfalls thun zu fönuen; in diesen Falle würde fie sich im- mer vom Kriegs-Minister Bericht erstatten lassen; desscn 2nwe- senheit sey also jest gar nicht nöthig. Hr. Lebeau erklärte, daß, wenn er Kriegs-Minister wäre, er dem Hrn. van de Weyer gar nicht antworten wtirde. Denn jeßt, da ein dringender Ver- dacht auf fo vielen hoheu Geuerale hafte und die Polizei einem verrätherischen Komplott auf der Spur seh, wÜrde es wohl nicht an der Zeit seyn, wenn der Kriegs-Minister vou der Redner- bühne Worte vernehmen ließe, die das Heer desorganisiren fönn1- ten. Sollte daher der Minister fommen, so müßte es ihm die Bersammlung verbieten, auf dergleichen Fragen zu antworten. Hr. van de Weyer, der wegen dieser Zurechtweisung von Sei- teit des Ministers der answártigen Angelegenheiten etwas rger- lich war, entgegnete, daß ex den Kriegs - Minister nur ge- fragt haben würde, ob es jet wohl ‘an der Zeit fey, einen solchen Antrag zu berathen. Hr. v. Rob aulx, der diesen An- trag nebst 19 andern Mitgliedern unterzeichnet hatte, sagte, fie hätten, da der Krieg nahe bevorstehend seh, dabei nur im Ange gehabt, einen Gencral, der bereits einen Europäischen Ruf befite, an die Spiße des Heeres zu ftellen, das si gewiß uur fehr freuen würde, wenu es si{ von einem Feldherrn aus der Napo- leonischen Schule befehligt ähe. Man habe daher uicht den Bel- gischen Generalen ihre Talente streitig machen, sondern uur der Regierung ein Mittel an die Hand geben wollen, den Krieg mit Erfolg zu führen. Der Präsident mate diescr ganzen vorläufigen Diskussion mit der Erklärtng ein Ende, daß der Kriegs-Minister, uach welchem man geschickt have, nit zu Hause getroffen worden seh, Als nun die allgemeine Berathung begann, sagte er, er zweifle gar nicht, daß auch die Belgische Armee ihre Strzyneckis und ihre Dwernickis haben werde: das junge Vel- gische Heer würde jedo gewiß jetzt die Nothwendigkeit einschen und es für feine Herabfezung halten, daß erfahrene Offiziere aus dem Nachbarlande in ‘feine Reihen eintreten. Zu anderen Zeiten fönmnte ja einmal Belgien dagegen feine Generale darleißben, Hr. v. Broucere meinte, wenn es den Belgiern an geschickéten Artillerie-Offizieren fehle, so liege es uicht an ihrer Unwissenheit, sondern weil fie unter der Holländischen Herrschaft mit geringen Ausnahmen zu den Militair-Schulen aar nicht ztt- gelassen worden seyen. In der Negel seyen sie bein: Examen nicht durchgefommen, und dazn hätten die Examinatoren ihre be- fonderen geheimen Vorschriften gehabt, Herr Gendebien sagte, die Belgier schen deshalb immer von den Mili: tair - Schulen * ausgeschlossen gewesen, weil fie in der Re- gel kein Holländisch verstanden hätten. Hr. van de Weyer nannte den BVorsct.lag verfafsungswidrig, weshalb ex auch 7 ae

- Belgier, immer dagegen opvoniren werde. Herr Lebeau eut:

gegnete, daß, eben fo wenig wie die Nord-Amerikaner den Ge- neral Lafayette und die Griechen dey Lord Byron und den Obersten Fabvier zurtickgewiesen hätten, auch die Belgier keinen Ausländer zurückzuweisen brauchten, wenn er für ihre Sache kämpfen roolle, möge er nun aus Franfreich, England oder fogar aus Deutschland fommen wenn es nänlich überhaupt n10g- lich wäre, daß aus dem lebtgenaunteii Lande den Belgiecn Jenand zu Hülfe fommen könne. Da indessen mehrere andere Mitglieder ebenfalls den Vorschlag als versassungswidrig bekämpsten, so wurde auf den Antrag des Hrn. Destouvelles von 6l gegen 41 Stimmen beschlossen, den ganzen Dekret - Entwurf nochmals der Kommission zu tiberweisen, damit diese in der Abfassung desselben eine Aeuderung eintreten lasse. :

Gestern wurde hier und in der Nähe der Stadt die Kirmeß von Laeken gefeiert. Zum ersten Male erhielt dadurch unsere Stadt wieder den heitern Nubiick, den fie seit vielen Monaten ganz entbehrt hat,

Wet Ola.

Schwerin, 11. April. Am 7ten d. M. trafen X.V. K. K, H.H. der Erb- Großherzog und die Erb- Großherzogin uud Se. Hoheit der Herzog Karl von Ludwigslust hier cin und keheten au Sonnabend den 9ten d. M. dahin zurück,

L

Se. Hoheit der Herzog Albrecht von Mecklenburg-Schwerin isi von Berlin in Ludwigslust eingetroffen.

S Pan ie

Madrid, 31. März. Laut einem (leuthin bereits erwähnten) Königl. Defret ist zur Aufrethaltung der Ruhe und Sicherheit in der Hauptsiadt angeorduet worden, in jedem Stadt- viertel, deren es zwölf giebt, eine Kommission, aus einem Stabs- Offizier, 1 Adjutauten, 1 Seraeanten und 8, 10 bis 12 Mann Konigl. Freiwilliger, niederzuseßzen, Wer zum Präsidenten diefer Militair-Komniissionen eruncunt werden wird, ift noch nicht befannt. Allgemein wünscht man, daß der nebst einigen andecn Militairs von General-Capitain in Vorschlag gebrachte General-Major Urbina, ein Mann von hoher Rechtschafssenheit, diesen Posien erhalten und amnehmen möge. Obschon hinsichtlich der Rebellen , die sich dem General Quesada bedingungsweise unterworsen haben; noch nichts Amtliches befannt gemacht worden ist, so scheint doch so viel gewiß zu feyu, daß die Soldateu und Unteroffiziere nicht werden am Leben gestraft werden. Vorgestern wurde cin Schuhmacher, Namens Yuan de la Torre, auf dem gewöhu- lichen, mitten in der Stadt gelegenen Hinrichtungéplake, Pla- zuela de la Cebada genannt, gehangen, weil er am 22sten d. M, in einer Schenke, wo er gleichzeitig nüt mehreren Königl. Frei- willigen zechte, ausgerufen hatte: „Ss lebe die Fretheit Tod den Königl. Freiwilligen!‘ Das gewöhntiche Kriminal:Gericht, die Sala de Alcaldes de Neal Casa y Corte, hat die Untersu- chung geleitet und das Urtheil gefällt; jedoch stimmten nit alle Alkalden für die Todesstrafe. Die Ansicht emiger Personen über dieses schnelle und strenge Verfahren ijt, daß der Gerichts- hof in einem Augenblicke, wo die Militair: Kommissionen, vor welche auch Räuber, Diebe und Mörder gehören, ihre Wirtsam- keit beginnen, habe zeigen wollen, daß auch er Krimina!-Pro- zesse, die sonst sehr lange zu dauern pflegten, {nell zu beendi- gen im Stande fey. Andere dagegen behaupten, man habe den Königl. Freiwilligen durch die Hinrichtung des 24jährigen de la Torre cine Gewähr für ihr ferneres Fortbestehen als bewaffnetes Corps geben wollen. Die Mörder des Gouverneurs von Cadix sind uebsti sieben andern Jnsurgenten von. der Bande des Man- zanares, die sich lange an der Küste verborgen gehalten hatten, unlängst aber, als sie im Begriff waren, sich nah Gibraltar einzuschiffen, entdeckt und gefangen genommen wurden, erschof- fen worden.

N 1a d;

Berlin, 16. April, Se. Königl, Hoheit der Kronprinz ist am 13ten d, Nachmittags um 4 Uhr zu Stettin eingetrofen und im Landhause abgestiegen. Tages darauf und gesiern hat Se. Königl. Hoheit die dasigen Truppen inspicirt und gleich darauf Höchsiseine Jnspections - Reise weiter fortgesetzt.

Nachrichten aus Tilsit vom lten d. melden, daß es der Oberst Wagiliwanof gewesen seh, der am 29. März die In- surgenten bei Rogollen geschlagen hat. Später sey er von diefen bei Rossienna zwar wieder eingeschlo}en worden, er habe sich aber durchgeschlagen und seinen Marsh nah der Gränze in der Rich- tung von Shmaleninken genommen. die ihm auf seinem Wege begegneten, find, jenen Nachrichten zufolge, von ihm überall geschlagen und er mit 2 Esfadrous Compagnieen Infanterie und 4 Geschüßen in dem dicht an der Preußischen Gránze gerade über Schmaleninken liegenden Dorfe Paschwenten angekommen, wo er Verstärkung abwarten tvill, 2

Nach einem Schreiben aus Memel von1 411ten d, ift nun die Commtmication mit Rußland auch landwárts vollkom- men wiederhergestellt und schon ein Extrapostreisender von Pc- tersburg über Polamngen in Memel angekommen. | aich die Reitpost nach Petersburg und ein Courier von Memel iber Polangen abgefertigt worden. p i Bilhelm“‘ ist am 11ten d. in Memel eingetroffen und wird dort bis zur gänzlich hergestellten Ruhe bleiben. l! man der Meinung, daß die Insurrection iu Litthauen von feiner besonderen Bedeutung sey und sich allem Anscheine nah vou felbst auflösen werde. :

Jun der Nacht vom 11ten zum 12ten d. ist das eiue halbe Meile von Königsberg in Pr. liegende Dorf Altenberg nieder- Der Pächter hat nichts gerettet und ist kaum für seine Person entfonuen; drei zu seiner Familie gehörige Per- sonen sind leider verbraunt.

E r A

Am 1. März 1831 starb zu Magdeburg nach achtwöchentlis chem Kraufenlager am Lungenschlage der evangelische Vischof, General -Superintendent und erste Dom - Prediger Dr. Franz Bogislaus Westermeier *). Er wurde am 22, August 1773 zu Flechtorf bei Braunschweig, wo sein Vater, Georg Ludwig Westermeier, Prediger war, geboren. fam er, damals zehu Jahr alt, zu seinem Oheim mütterlicher Seite, Prediger Hartmann im Braunschweigschen , ‘wo er seine erste wissenschaftliche Bildung empfing. Hiernachst wurde er auf der Martinischule und dann in dem Carolinum zu Braunschweig zu den afademischen Studien vorbereitet. Jahre lang auf der Universität zu Helmstedt der Theologie und irat dann eine Hauslehrerstelle in Braunschweig an. Jm Fahre 1799, mithin in seinem 26sten Lebensjahre, wurde er vou dem Kirchen- Kollegium der Kirche St, Ulrich und Levin zu Magde- burg zum zweiten Prediger an der gedachten Kirche gewählt. Er wußte sich die Liebe und das Vertrauen, womit ihn feine Gemeinde empfing, zu bewahren, und der Beifall, welchen seine Kanzel-Borträge fanden steigerte sich von Jahr zu Jahr. Im Jahr 18306 berief ihn das späterhin aufgehobene Dom: Kapite! zweiten Prediger an der Stifts- und Im Jahre 1809 wurde Westermeier zun ersten Domprediger und das Jahr darauf zugleich zum Super- Im Jahr 1812 ward er Mitglied des Konsistoriums zu Magdeburg und überfam zugleich spaterhin als áltester evangelischer Konsistorialrath die Functionen eines Gene# * ral-Süperintendenten für den damaligen Konsistorial-Bezirk. Bei der im Jahre 1817 eingetretenen veränderten Einricht Magdeburgischen Konsistoriums blieb er ebenfalls Rath bel ben, so wie er auch von da an bei dec mit der Ung - i Magdeburg verbundenen Kirhen- und Schul - Komnmitfsiö# turd 2; "F

bei der Abtheilung der Regierung für Hle “Kirchen g und das Schulwesen vorzüglich thätig ckMgr.-- 1. Jan. 1826 begnadigte ihn des Königs Majestat “tit himg der Würde eines evangelischen Wi 1829 wurde ihn der wichtige Wirkungskreis eines Gen perintendeunten der Provinz Sachsen anvertraut. ward er zugleich Direftor des Konsistoriums der Provinz. F

Rastlose Thätigkeit und nie ermüdender Diensteifer zei ten den Verstorbenen in allen seinen Aemtern alts. man die Eigenschaften, die ihm als Gei Gemeinde bis zu seinem legten Lebenshauche erhielten und fort- dauernd dicht gedrängte Reihen erbauter Zuhörer um seine Kan- zel sammelten, und die ihm als Geschäftsmann die gründliche Eriedigung einer großen Masse von Arbeiten und das Gelingen der fwierigsten Nufträge sicherten, in cinem solchen Grade ver- einigt finden, als es bei ihm nach dem einstimmigen Zeugnisse Alier, die ihn zu beobachten Gelegenheit hatten, der Fall war. Mit feltenem Ueberblike wußte er das Ganze seines weitgreifen- den Wirfungskreises aufzufassen und festzuhalten, ohne je das Einzelne aus dem Auge zu verlieren; nie siud Gegenstände sei- nes Amtes bei ihm unerledigt geblieben, und den Eifer, der ihn beseelte, wußte er auch in Andern anzuregen.

Solchen Bestrebungen komuten Anerfcmtni}se aller Art nicht fehlen. Die Guade des Königs hatte ihn: {on vor Ertheilung der Bischofswürde den rothen Adler - Orden dritter Klasse verlic- tober 1817 ertheilte ihm die theologische Fakul- tat zu Halle die Würde eines Doftors der Theologie, und der 25. Juni 1824, an welchem er sich befand, wurde ihm und semer Familie zu einer s{önen Feier, indem ihn die Superintendenten mehrerer Ephorieen, als ihren bisherigen General - Superintendenten, dur Ueberreichung eines son gearbeiteten silbernen Pokals überraschten.

Nus seinen häuslichen Verhältnissen sey angeführt, daß ihm 1 einer glücklichen Ehe, die er am 19. September 1799 \{loß, sieben Kinder geboren worden find; vier davon starben in früher die drei übrigen, ein Sohn und zwei Töchter, baben Wie viel Gattin und Kinder anu dem Enutschlafe- nen verioren haben , davon zeugen die heißen Thränen, die sie ihm mit zerrissenem, aber demüthig. in fich ergebenden Herzen nachweinen.

Eine durch

Die Fnsurgentenhaufei,

Eben fo ist

E S 2 7 E L S

Das Dampfschiff „„Frie-

In Memel war

G T R L E

gebrannt.

Nach des Vaters Tode

E E

Er widmete sich- drei

zu Magdeburg Dombkirche daselbst.

9 C COE VIGS A DOMREE A S Ur A E _ “R E EEE E E E r, P vis TLETRO. A N C E

intendenten ernaunt.

hiernächst Berwaltiun

B E Y R E A: A0 P: Me v p R R EE S A C: f R

schofs, und ins

Selten wird stlichen die Liebe seiner

Am, 31. O

Jahr im Predigt -

ihn tberlebt. den Willen des Höchsten

wankend zu machende Trette Freundschaft ivar ein Hauptzug in dem Charakter des ( schiedenen, Mit tiefem Schmerze wird daher auch von feinen Freunden, denen er die Tage der Frende durch seine herrlichen geselligen Tugenden verschönerte und iu Leidenstagen mit der liebevollsien Theïlnahme mit Trost und Hülfe nahe war, sein Verlust betrauert, und groß is der Kreis derer, welche in ihnx den Vorgeselßten voll Milde und Vertrauen erwecender Güte, welche in ihm den Gönner und Berather verloren haben und beweinen.

*) Eine kurze Todes - An 6, Mârz gegeben worden.

L L p E E L

zeige ist bereits in dieser Zeitung vom