1831 / 109 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

19,000, zwei über 9,000, vier über 8,000, drei über 7,000, eilf tber 6,000 und sieben über 5,000 Einwohner,

Jn Luburn, dem allgemeinen Gefänguisse des Staates New- York, wurden ini leßten an 31, Oftoker beendigten Jahre für Handarbeiten ‘dec Gefangenen 40,545 Doll. 68 Cents eingenom- men und im Ganzen 36,226 Doll, 42 Cents ausgegeben, wor- aus sich ein Ueberschuß von 4319 Doll, 26 Cents bildete,

In der hiesigen Sparbank für Seeleute wurden seit dem 11. Mai 1829, dem Tage ihrer Eröffnung, von 468 Personen 62,719 Doll. eingezahlt; wieder zurückgezahlt wurden 27,180 Doll. ; das nachbleibende Kapital ward in zinfentragenden Pa- pieren der Staaten Ohio und New-York angelegt. i

Nach amtlichen Berichten wurden im verflossenen Fahre in

3

44 rovinzen 15,506 Arme aus öffentlichen Mitteln unterstügt, Dieje Unterstützungen nebst Unterhalt der Armenhäuser werden auf 865,406 Doll. 64 Cents angegeben, j

Die Zahl -der Ansfuhr-Artifel der Vereinigten Staaten hat sich durch eine vor furzem stattgehabte Versendung roher, einhei- mischer Seide uach Frankreich vermehrt; auch foll man zu glei- cer Zeit einige Abseudungen nach England und Meriko gemacht haven. Alle diese Seide wurde von einem in Philadelphia etablirten Herrn D’Homergue gewonnen. :

Fn den gesammten Vereinigten Staaten giebt es 472 WBan- nanilih in Penshlvaunien 61; in New - York 65; in Maine New- Hampshire 23; in Bermont 12: in Massachusetts Rhode - Jóland 21; in Connecticut 18; in New- Jersch Delaware 6; in Maryland 21; im Bezirk von Colombia (5; m Virginten 8; in Nord-Carolina 4; in Süd - Carolina 8; in Georgia 12; in Ohio 28; in Michigan 2; in Fllinois 3z in Indiana 2; in Temessee 3; in Alabama 1. j

In der Stadt Utica, die mit Marseille und Florenz auf glei: cher Breite liegt, war die Kälte in den leßten Tagen des úJa- nuar bis auf 27 Grad Reaumur gestiegen.

Jm Laufe des vorigen Aghres fanden in Newyork 119 Feu- eróbrunuste statt, die eincu Schaden von 157,135 Dollars veran- laßlen; die Stadt besikt 54 Feuerspriben, die von 1200 Maun bedient werden.

c 20; in 72; im

Bre , Dis L

M erifko,.

Die über New-York eingelaufenen Nachrichten aus Vera: Eruz gehen bis zum 25, und die aus Mexiko bis zum 15. Zanuar. Bei Eröffnung des Kongresses, die am 4. Jauuar stattfand, fündigte der Bice-Präfideut den beiden Kammern an, daß er ihnen binnen furzem einen mit den Vereinigten Staaten des Nordens abgeschlossenen Handels: und Freundschafts:-Vertrag vorlegen würde; auch erklärte er, daß die National-Schuld, an: statt im Laufe des lebten Jahres vergrößert ivorden zu seyn, wie man nah dem unruhigen Ztistande des Landes hätte besürchten müssen, fich durch eine Abzahlung von Seiten der Staats-Ver- waltung um 12 Millionen Dollars vermindert habe, Fm Staat Guauajuagto organisirten sich Trippen, um Räuberb anden, die Flecken und ©Dörfer plündern, zu vertilgen, und Deserteurs an verfolgen und aufzuheben, :

Columbien.

Eine in London angefkominene Post ans Jamaika vom

22, Februar bringt folgende Nachrichten aus Carth agena bis

zum 2. Februar und aus Bogota bis zum 15, Januar, Jn ganz Columbien herrschte Ruhe, und so tief anch Bolivars Tod

von Mannern aller Parteien, selbst von feinen bittersten Feinden, betlagt wurde, sv glaubte man doch állgemein, daß Columbien in Folge dieses Ereignisses künftig politischen Wißhelligkeiten we- niger ausgeseßt sehn werde. Die provisorischen Autoritaten in Bogota waren im Begriff, zum Anfange des uächsien Mai- Monats nach einem benachbarten Orte, Quadnal, einen National: Kongreß zusammenzuberufen. Fm Jsthnmus von Panama be- mühte sich der General Espina, früher ein Schübling und Ab- gesandter Bolivars, eine unabhäugige Regierung zu bilden und sich an deren Spike zu stellen, Den Britischen Handel hatte ex verboten, vorgeblich aus Besorguiß wegen einer Juvasion von England aus,

“Aus Carthagena schreibt man unterm 2. Februar : „Die verschiedenen Provinzen kehren allmälig zun dem Grundsaße der foderativen Union zurück, um die Republik Columbien aufs neue zu konstituiren, Schon hat der Süden die Union unter der Bedingung proklamirt, daß die Verfassung von 1830 streng beobachtet werde. Briefe aus Vezezuela lassen feinen Zweifel daruber, daß auch diese Provinz dem Beispiele folgen werde. Gleich nah dem Ableben Bolivars erklarte General Urdaneta jede außerordentliche Gewalt als aufgehoben und die bestehenden Gesege wieder in Kraft, Yy seiner Eigenschaft als Prasident berief er die Deputirten von Cundinamarea, Boyaca, Cauca, Antioquia, Magdalena und jeder andern Provinz der Republik zufammen, die für die Union sind, um die Verfassung durchzu- sehen und Maaßregeln zu ergreifen, wie sie der Zustand der Republik erheischt. Mit den Niederlandeù hat die Republik Columbien einen Handels-Vertrag abgeschlossen, Durch ein De- fret vom 10. Januar find, um dâs Andenken Bolivars zu ehren, wahrend eines Monats alle öffentliche Belustigungen untersagt worden. Am {7ten fand mit aller den Umständen angemessenen Pracht das Leicbenbegängniß des Befreiers statt.‘

Bolivar war am 25: Yuli 1783 in Caraccas geboren und gehorte zu einer angesehenen Familie. Er studirte in Madrid uud begab si später nah Frankreich, In cinem Alter von 22 Jahren trat er ‘in Verbindung mit den Herrn von Hüumboldt und Bonplaud und machte eine Reise mit denselben. Nachdem er Englaud, Jtalien und einen Theil Deutschlands besucht, kehrte er na Madrid zurück und vermablte sich dort mit der Tochter des Marguis von Ustariz, die ibm jedo schon nach kurzer Zrit, atrf seiner Ueberfahrt nach Amerika, durch den Tod entrissen În Amerika kam er gerade in dem Augenblick an, 10 seine Mitbürger den Entschluß faßten, sich der Spanischen GHerr= schaft zu entiiehen; den er daran genommen, ift

der Theil, weltbefannt.

wrde.

Vereinigte Provinzen vom La Plata.

Nord- Amerikanische Blätter vriugen folgende Nach: richten aus Monte-Video bis zum 23sten und aus Buenos: Ayres bis zum 13. Dez. Am 6. Nov. wurde der General Fructuoso Nivera zum Präsidenten des südlichen Theiles der Nepublik Uraguay erwählt, Als solcher bielt er in der Kämmer der Repräsentanten eine Rede und ließ zwei Proclamationen an die Nation und an die Armee öffentlich befanit machen. Unter 34 Abstimmenden stimmten 27 für ibn; sein Gebalt als Präsi dent beträgt 9000 Piaster. Eine Monte-Video: Zeitung enthält ein anitliches an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten gerichtetes Schreiben des Französischen Vice- Konsuls Cavaillon, in welchem dieser erklärt, daß die Französische Negieriumg die Un- abhängigkeit der Nepublik Uraguayh im Princip anerkenne und bereit sch, mit lhr einen anf vollkfonmiene Neciprocität und auf den

624

Bortheil beider Staaten begründeten Handels-Vertrag abztisließen. Ju deu inneren Provinzen von Buenos-Ayres waren einige Un- ruhen ausgebrochen, Fn San Juan hatte man versucht, sich der Kasernen und Militair - Posten zu bemächtigen; die Angrei- fenden waren indessen mit Verlust einiger Menschen zurücégetrie- ben worden. Durch einige Mißvergnügte unterstübt, hatten die Indianer das Fort San Luis angegriffen; man {lug sie aber in die Flucht und machte den Kaziken Faustino zum Gefange- nen. Durch den General Paz waren Unterhandlungen mit den Provinzen angefnüpft worden ; sein Anerbieten ist ein Föderativ- System. Am 30. November {loß die Kammer der Neprasen- tanten von Buenos - Ayres ihre Sißungen; Don Manuel H. Aguirre und Don Juan Jose Anchorena wurden dem Práäsiden- ten und Vice-Prasidenten beigegeben, um ein bleibendes Comité zu bilden, Am 1sten Dezember wurde die Aufhebung des zeit- her bestandenen Embargo auf die na den Häfen der entgegen- geseßten Küste bestimniten Schiffe beschlossen ; in Folge dessen segelten eine Menge Küstenfahrer nah Norden zu ab,

An

Berlin, 18. April, Der so eben erschienene zwei und drei- ßigste Jahres- Bericht von dem Zustande der hiesigen 9 Ertwerb- schulen befundet das erfreulich fortschreitende Gedeihen dieser, unter dem erhabenen Sue Jhrer Königl. Hoh. der Kronprin- zessin stehenden Anstalt, Mit dankbar zu erkennender erfolgreicher Thatigkeit haben die Vorsteher und Vorsteherinneu sich derselben fortdauernd gewidmet, so wie auch dem Lehrpersonale das er- neuerte Anerfeuntniß seines berufstrenen Wirkens ertheilt wird. Die im April und Mai vorigen Jahres stattgehabten Spe- cial: Prüfungen der einzelnen Schulen habeu gleich der all- gemeinen im Hohen Beiseyn der Durchlanchtigsten Beschüberin der Anstalt am 9, Okt. v. F, abgeha!tenen Prüfung sänmtli- cher jeßt úberhaupt 717 Zöglinge zahlenden Schulen befriedi- gende Resultate geliefert; au die jm Frühjahr stattgehabte öffentliche Nusfstellung der Arbeiten der Zoglinge ift erfolzreich gewesen. PVugeachtet von deu beitragenden Mitgliedern im vorigen Jahre 17 verstorben sind, Hat sich deren Zahl doch um 66 vernehrt, so daß fie sich jeßt auf 392 belauft. R Die sämmtlichen Einnahmen, nit Jubegriff der von Sr. Majestät dem König gewährten Unterstlinuz vou 2,500 Rthlr. und der 743 Rthlr. betragenden Zinseu von Kapitalien, haben sich attf 6713 Rthlr. 21 Sgr. 1 Pf., die Unsgaben dagegen, mit Zube- griff von 284 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. , welche zum Ankauf von 300 Rthlr. Staats-Schuldscheinen verwvaudt worden, auf 6607 Nthlr. 17 Sgr. belaufen. Eine fortdauernde lebhafte Theilnahme des Publikums is der Anstalt um so mehr zit wüu- schen, als durch die seit dem vorigen Jahre bestehende 9te Er- werbschule, deren Beibehaltung dringend nothwendig erscheint, die Ausgaben der Austalt sich gegen die früheren Rahre bedeu- tend vermehrt haben. E

Zu Achen is gegen Ende Januars d, J., uach einem in der dasigen Stifts- Kirche abgehaltencu feierlichen Gotteódien- ste, die 2te Frei- und Fabrifschule in dem ehemaligen Ursurliner- Kloster-Gebäude eingeweiht und mit 45 anwescuden Armen-Kin- dern eröffnet worden.

WBWeEranutmaG unn,

Nach den ergangenen Allerhocsten Bestimmungen, wegen |

Vertheilung der Pramien aus dem für Berlin gestifteten Gesinde- Belohuungs- Fonds sind zu der dies]¿hrizen Vertheilung dieser

Prauien die in der besouderen Beila;e*) namentlich aufzeführ- | ten 89 Dienstboten aus den vorhandenen Bewerbern erwählt |

worden, welche mindestens nahe an 20 Jahre ununterbrochen bei einer und derselben Herrschaft gedient und sich nach den beige- brachten Aktesten vollkommenen Anspruch auf diese Auszeichnung erworben haben. a6 :

Die Ausreichung der Prämien selbst und der hierüber aus- gefertigten Verleihungs-: Dokuntente ist am öteu d, M. in den großen Versanmilungs- Saale des Berlinischen Rathhauses, in Gegenwart der Deputationen des Magistrats und der Stadtver- ordneten: Bersammlung, mit angemessener Feierlichïteit erfolgt, wobei sich die Dankbarkeit der Empf.nger für die ¡bneu zu Theil gewordene Anerkennung ihre: lanz]ahrigen treuen Dienste unvertennbar außerte, iy fai

Indem wir dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen, bemerken wir zugleich für die übrigen Bewerber, daß dieselben nach der Folge der Dienstjahre fünftig zur Theilnahme gelangen werden, wenn sie sich durch fernere treue Dienstleistung dieser Auszeichnung würdig erhalten,

Berlin, den 8, April 1831. Deputation des Magistrats zur Verwaltung

Gesinde:-Belohnungs-Fonds,

———R D

des

Wir haben den Verlust eines unserer ehrenwerthesten Mit- bürger, des am {2teu d, M. in einen: Alter von 65 Jah- ren —- verstorbenen Kaufmanns Herrn Jeau Panl Hum dert, zu beflagen. und widmen seinem gescgneten Audenfen diesen Nachruf imuiger Dankbarkeit.

Die Erinnerung an ihn wird si{ch in unserer Mitte und Vaterstadt um so lebhafter und dauernder erhalten, als der Verewigte sich des Vertrauens seiner Mitbürger in dem Grade erfreute, daß er glei bei Einführung der von des Königs Ma- jestat allergnädigst verliehenen Städte-Ordnung zum Stadtver- ordneten und in der ersten Bersammlung derselben, am 25, April 1809, zum Stellvertreter des Borsiehers, am 10. Juli 1809 aber zum wirklichen Vorsteher der hiesigen Stadtverordne- ten-Versammilung erwählt wurde. Dieses Amt bekleidete er 10 Jahre laug ununterbrochen und fand desto reichere Veraulassimag, seinen Gemeinsinn an den Tag zu legen, je bewegter und großer die Zeit war, in welche die Verwaltung seines Amtes fiel,

Jhn lohnte dafür am 17, Januar 1816 die Gnade feines Königs durch Ertheilung des eisernen Kreuzes L2ter Klasse am weißen Bande und die Dankbarkeit seiner Mitbürger, welche die Anecfenuung seiner Berdienste in ihren Herzen und fein Bildniß im Sigzungs:Saale der Stadtverordneten-Versammlung aufbewahren, Lestere Auszeichuung wurde ihm am 29. Dezem- ber 1819 zu Theil, nachdem ex sich zum Bedaneru der Kommi nal: Behörden bewogen gefunden hatte, das Stadtverordueten:

*) Das obgedachte Verzeichntß ( oelches wir, aus Mangel att

Raum, nicht mittheilen kdnnen ) enthält die Namen von 53 weib lichen und 36 männlichen Dienstboten. Von erstern hat eite Kdchin 54 und ein Dienstmädchen 42 Fahre lang, ferner haben fünf Dienst- boten Über 30 und deren 25 heztehungsweise 21 bis 29 Jahre lang bei einer und derselben Herrschaft in Otensten gestanden” Von den männlichen Dienstboten hat euer 90, drei andere haben 30 bis 34, und 23 bezugöweise 21 bis 29 Jahre lang bet einer und derselben

Herrschaft gedient,

BVorsteher:Amt am 16. August 1819 niederzulegen. Die eigenen Angelegenheiten des Entschlafenen vermehrten jedo später seine Geschäfte so sehr, daß er sich veranlafc sah, am 27. lugust 1821 aus der Stadtverordneten - Versammlung gänzlich auszu; eiden. s S A Als indessen wenige Jahre darauf des Königs Majestät neu ständische Verhältnisse allergnädigst zu begründen geruhten, wurde auch die Thätigkeit des Verewigten aufs neue in Anspruch ge: nommen und derfelbe am 16. Dezember 1823 zu einem der Äh:

Allgemeine

_Preußísche Staats-Zeitung.

geordneten Berlins geivählt, Ju diefer Eigenschaft wohnte e den Provinzial - i1d Konmunal-Landtags- Versammlungen ders Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausfis vom, Jahre 1824 au bis uun März 1827 bei, lehnte aber nah Ver.

lauf diefer Zeit, seines vorgerüickten Alters wegen, eine ferner

ADEUNADAIE Daa : : Ausgeschieden ans diesen Verhältnissen, rastete seine gemein: nüßige Thätigkeit deunoch uicht, und bis an sein Ende wirkte er, außer in seinen Berussgeschäften, auch unermüdet für di Kirchen - Gemeinde, der er angehörte. i f So hat er treu feinen irdischen Beruf erfüllt tund uns ein würdiges Beispiel gemeinnütziger Thätigkeit , besonnener Nuhe milder Geslunung und risilicher Frömmigfteit hinterlassen. lle seine Handlungen legen davon cin Zeuaniß ab, und stellen ihn als den bicdersien Bürger, wie den tretisten Freund und dén liebevollsten Gatten und Vater dar. Berlin, den 16. April 1831. Die Mitglieder des Magistrats und der Stadtver: / ordneten- Versammlung.

tan

Für das dem verewigten Schiffs-Lieutenant van Speyk in sei nem Vaterlande zu errichtende Denkmal sind ferner bei der unter: eichneten Nedaction eingegangen : orie dem Postzeichen Breslau und dem Motto:

Ebr’ nd Nuhm dem treuen Helden! Gleicher Sinn on uns mit ihm.‘ 2 Néthle. in Kassen-Anweisungen. : Von cineni Grundbefißer in Östpreußen mit dem Motto: „Mit der Ueberzeugung, daß jeder Preußische Offtzier, unter gleichen 1mständen , gent so wic Speyk gethan häâtte//, 2 Rthlr. in Kassen-Anwetsungen. i / Von dem Herrn ‘Grafen von Finckensicin, Gouverneur Sr. Kd- nigi. Hoheit des G OLIE ns von Melenburg - Streliy ju} zu Neu- Streliß, zu dem cukmal des heldenmüthigen van Speyk zu Neu-Streliß gesammelt, mit dem Motto: van Speyk. j

¿Mag der Lügengeist der Zeit

Tausenden den Sinn verwirren,

Dich vermocht? er nicht zu irren;

Treu der Pflicht und treu dein Eid,

Hast Du freudig Blut und Leben

Fr Unsterblichkeit gegeben. “/ 71 Nthlr. in Courant. Die E der Allgem. Preuß. Staats-Zeitung.

10)

Königliche Schauspiele, 5

Dienstag, 19. April. Fm Opernhause. Mit Allerhöchsier Bewilligung, zum Benefiz der Madame Anna Milder: Armide, große heroische Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; Musk von Gluck.

Preise der Pláke: Ein Plaß in den Logen des ersten Ran: es 1 Ntble. 10 Sgk: 2 : E Die ANbonnemenis und sreïen Entreen find ohne Ansnahme nicht gültig. d E S

Im Schatispielhause: Der Jude , Schauspiel in 5 Abthei: lingen. Hierauf: So aeht’s! Lustspiel in 2 Adtheilungen, nah den

Französischen des Scribe, von L, S bas as Mittivoch, 20, April, Jm Opernhause: Die Galeerenfkla: Borhber: Lindré. 4 i l Im Schauspielhause: 1) Ninette à la cour, vanudeville en 2 actes. 2) La premitre représentalion de: La sÉpara- tion, comédie nouvelle en 3 actes ct cen proze, ¿au théâlre

Royal de lPOdéou, par M. Mélesville et Carmouche.,

Sci)neider.

ven,

KonlqgitadtisGes Theagter. l Dienstag, 19. April, Zum erstenmale wiederholt : Die Ro: sen des Herrn von Malesherbes, landliches Gemalde in 1 Aft, von Kobeoue, Hierauf: Graf Schelle, Posse in 3 Akten, von L. Augely.

Berl er Bre Den 18.-April 1831.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.) | Zf.tirtief.} Geld, VORICIND 06ck AEDE. A A CII R T A C

| 865 | 8b f Vslpr. Piandbrt. | 4 945 ; | |/ 972 Ponum. Pfandbet. | 4 [1031 |10: iCnur- u. Neum. do.| 4 [1031 Sechlesiíscbhe do,| 4 [1021 Rksi. C.d.K-u.N.|— | 521 Z.-Sch. d. K.- u. N.|

Holl, vollw. Dak.| Danz. do. in Th, 352 Neue dito |— VVestpr. Pfandbr.| 4 | 90 Friedriehsd or. . |=— Grossbz. Pos. do.| 4 | 99 Disconto

rie] (Geld j

St. - Schuld - Sch | Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Ob]. 30 Kurm. VbI. m. I. C. Neum. nt. Sch. do.!| Berl. Stadt-Oblig.) Königsbg. do. Elbinger do.

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S N N ti di s

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Auswürtige Börsen.

llamburg, 16. April. 4 Oesterr. dproc. Metall. 714. Bank-Actien 995, Russ. Engl, Anl. 864. Russ. Anl. Lamb. Lert. 85. Dän. 56. Poln. 93.

Wien. 13. April. Lz i 5proc. Metall. 834- 4pror. T14. Loose zu 100 FI. 156. Parúial-

Oblig. 1144. Bank-Aciien 9931,

MRIPCTZ E S A S O N E D R A A P E T T SEY: E S IBS V, P E A SAASDE N: A N I N NEUESTE BCERSEN- NACEHRICIITEN. Paris, 12, April, Zproc. Reute pr. compl. 83. 60. lin

cour, 83. 55. Jproc. pr. compt. 54. 85. fin cour. 54. 80. 5proc. Ï . - , d da vop + 4

Neapol, lin cour. 62. Zproc. Span. Route perp. 444.

Paris, 13, April. Zproc. Nente 57. 60. Zproc. Neapol.

5proc. Span. Neunte perp. 45. 5 x / Geh

Frankfurt a. M., 15. April, Oesterr. 5proc. Metall. S5z-

85. 4proc. 74, 734. 2Mproc. 43. proc. 18§ Brief. VBauls

64 -

-. Í

Actien 1232, 1228. Partial: Oblig. 1102. 1167. Loose zu 100 Fl. 1684. Poln, Loose 454 Brief.

A A R e Motto

Medacteur Jo bn, Mitredacteur Cottel. R it N A e

Gedrut dei A. W, Hayn.

Berlin, Mittwoch den 20fen April,

Se. Majestät der König haben

ischen Kammerherrn und Ober-Hosneister der verwittweten Fürstin von Thurn und Taxis, von Charrière, zu Taxis, den Skt. f

Amt K

hanniter-Orden Des Königs

erigen Geheimen

Präsidenten des Kammergerichts Mgerichts- und Pupillen - Rath von Gerlach zun Geheimen ber:Tribunals-Rath zu ernennen und die darüber Patente Ailerhöchsi zu vollziehen.

Des Königs

PDirektor Went e erichte in Marie

nwerder zu ernennen

lihe Nachrichten. ronif des Tages.

dem Großherzogl. Hessen-

zu verleihen geruht,

Majestät haben Allergnádigst geruht, den bis- Ober-Tribunals-Nath von Bülow zum Vice- und den bisherigen Kanmnmer-

ausgefertigten

Majestät haben den Land- und Stadtgerichts- l zu Trebniß zum Nath bei dem Ober-Landes- geruht.

a ——-

Im Bezirk der Königl, Regierung

zu Königsberg ist die durch cer erledigt gewesene Pfarrstelle

den Tod des Pfarrers Flei- an der Kirche zu Paaris dem

icentiaten und Predigtamts - Kandidaten Stein wender ver- jehen; der Predigtamts- Kandidat Heinrich Rudolph Hensel

st zum evangelischen Pfarrer - Adjunkt

V0

Fohann Heinrich Frie drich hen Predigerstelle in Jden. und

er

nd bestätigt worden. leftor Gottfried Friedri ch Polycarpus

ledigten evangelischen rche zu Magdeburg ist irhe, Franz Sintenis, erwählt und

iehung der 4ten Klasse 6Zsier Königl,

rden ;

in Liebemühl ernannt

zu Magdeburg ist zut der erledigten evangelischen zweiten predigerstelle in Werben der Kandidat des Predigtamts, Nefktor

Kandidat des

Nichter, und zu der evangeli: Rengerslage, Diböces Werben, Ernst Haferburg, berufen Der Kandidat des Predigtamts und Georg Curds

Predigtamts,

zum evangelischen Pfarr - Adjunkten zu Dobberkau und Mo{- nbeck, Dióces Stendal, cum spe succedendi ernannt; zu der

Bei der am

ersten Predigerstelle an der heiligen Geists der bisherige zrveite Prediger an dieser bestätigt worden,

—————

15ten, 16ten und 18ten d. M. geschehenen

Klassen -: Lotterie fiel der

aupt-Gewinn vou 10,000 Rthlr. auf Nr. 49,533; 2 Gewinne

4000 Rthlr. fielen auf Nr.

23,669 und 77,192; Z Gewinne

200 Rthlr. auf Nr. 34,551. 47,521 nd 49,910; 4 Gewinue

1000 Nthlr. auf Nr. 1846. 13,216. 46,785 und Bewinne zu 600 Rthlr. Md 71,508; 10 Gewinne zu : 330, 8952. 12,726. 14,112. 44,548. 50,949. 67,287 und 88,557 : ) Gewinne zu 200 Rthlr.

47,104; 5 Nr. 6413. 9691. 13,762. 45,033 9500 Nthlr. auf Nr. 21. 17790.

atif

auf Nr. 7812. 7855. 11,231. 19,596.

1291. 28,484. 31,611. 34,486. 98,141. 39,273. 40,144. 42,282.

126. 53,912. 57,357. 98,301. 60,731. 64,594. ,916. 80,870. 83,044. Rthlr. auf Nr. 1457. 1989. 4431,

72,969. 74,201. 50 Gewinne zu

83,601 und 89,846: ] 495395. 6597. 7476. 10,980.

074. 12,055. 13,229.. 13,979, 16,243. 18,078. 19,430. 20,757.

070.

/ / / /

39,035. 46,311. 4 59,833.

450, 619, 446. 927,

93,013 un

Der Anfang der Ziehung 17, Mai Ds I

Berlin, den 1

Königl, Preu

/

Durchgerei

33,897.

99,897. T4, 184. 7,4 4 S8.

35,560, 35,634. 38,244. 39,398. 44/841, 47,051. 50,886. 54,611. 55,398. 56,111. 61,358. 63,081. 64,286. 64,573. 63,410. 78,016. 79,981. 81,609. 81,790. 88,412. d 93,632.

»,409.

ôter Klasse dieser Lotterie ist auf . festgesest, 9, -April 18341. ßische General-Lotterie-Direction.

e ——————_—

st: Der Königl. Französische Kabinets-Courier

loux, von St, Petersburg fommend, nach Paris.

Zeitungs-Nachrichren.

Petersburg

Ula n. d.

RNUKlànd. , 9. April. Se. Majestät der Kaiser haben

General - Lieutenant Skobeleff zum Befehlshaber der Lten anterie : Division und den General : Major Krassawin ziun

nmandanten vo Der Gehülfe

den,

Die St, Petersburgische Zeitung den dirigirenden

on bei deni ersten en dessen gewärtig, daß

n Baltischpork ernannt. des General-Stabarztes

der gesammten Flotte,

atôrath von Hassing, zum wirklichen Staatsrathe crhoben

enthält folgenden, Senat ergangenen Allerhöchsten Ukas : Ausbruch des Aufruhrs im Konigreiche er seinen Einfluß auf schwache Ge-

er nicht verfehlen würde, die bereit waren, sich durcl gesetz: ge Schwärmereien zur Storung der Ruhe in den Provin-

„welche das Nussische

Reich von Polen zurüierlangt hatte,

‘ten zu lassen, wandten Wir Uns, stets bedacht auf das

)l Unserer getr ven Adel, mständen, lande seine T

euen Unterthanen in jenen Gouvernements,

als die bedeutendste Klasse unter den Einwohnern, AUßerten die Hoffnung, 1 alle Kräfte anstrengen werde, um Uns und dem

daß derselbe, unter den gegen1värti:

rette und einen standhaften Eifer für das Ge-

wohl zu beweisen. Unsere Erwartungen gingen fast über-

n Erfüllung. olhynien bee seiner unterth

98: Gouverneure darzulegen ,

der That, wie

‘n zur Befriedigung „der vielfältigen und bedeutenden

dernisse hinsich anderer Bedar mit dent Wir

baren, nicht werth,

Der Adel der Gouvernements Wilna, Grodno

ilte sich, Uns die unerschütterlichen (Sesinnuns änigeu Ergebenheit durch die proviforischen und zeigte unmittelbar darauf willig er sein Vermögen und seine Anstren- Kricegs- tlih der Verproviantirung der aktiven Armee fe aufopfert, Um so größer ist der Kum- jeßt vernommen haben, daß elne Rokte vou Edellonute zit heisten, mit Hintansozo

zung ihrer Eidespfliht uud der noch unléngst erneuerten Ange- lobung threr Treue, sich erfrecht hat, die Ruhe in den Kreisen ZTelscy, Schawel und Nossieny des Wilnaschen Gouvernements zu itoren; allein mit Festigkeit find Wir entschlossen, an ih- nen die verdiente Strafe exemplarisch vollziehen zu lassen, die, Wir hoffen es, die Waunkelmüithigen zur Besinnung und die Ver- irrfen zu den Obligenheiten der Pflicht und des Eides zurück- briagen werden, Wir verordnen: i

09 Alle Edellente ( oder Schljachti), welche an diesem Auf- siande Theil genomnien haben und mit gewaffneter Hand der geseßlichen Macht si widerseßen, dur Kriegsgericht nach den Feld - Kriminal: Reglement zu richten und die Aussprüche des Gerichts an ihnen auf der Stelle mit Bestätigung der resp. De- taschements-Befehlshaber zu vollziehen.

2) Das unbewegliche Bermögen diefer Berbrécher einzuziez hen und die Einkünfte davon zu dem Invaliden -: Kapital zu schlagen,

3) Hinsichtlich aller Kinder männlicen Geschlechts derjeni: gen Edellente, welce für das im ersten Punkte bezeichnete Ver- gehen gestraft worden, mit einer besondern Unterlegung bei Uns einzufonmmen ; die Kinder derjenigen aber, die sich Schljachtitsche ueunen, ohne über ihren Stand Zeugnisse zu besißen, als Mili- tair:-:Kantonnisten aufzunehmen,

4) Leute niedern Standes, welche als Unruhen mit den Waffen in der Hand ergriffen werden, welchem Gouvernement sie auch angehörten, unter die Rekruten zu geben und in die Sibirishen Linien-:Bataillone abzufertigen,.

5) Kinder derselben, männlichen Geschlechts, unter die Mi- litair-Kantonnisten abzugeben,

6) Alle diejenigen, die des Todschlags, im Verlauf des Auf- ruhrs, überwiesen werden, gleichfalls durch das Kriegsgericht nach dem Feld-Kriminal-Reglement zu richten.

7) Denen aus der niedern Volfsflasse , die, nur durch den Willen des Gutsbesivers oder durch Drohungen in die Rotte der Empörer hineingezogen, die Waffen von sich werfen und in ihre Wohnung zurüktehren, wird Pardon ertheilt.

Der dirigirende Senat wird nicht unterlassen, in Betreff alles Obenerwáhnten die nöthige Erfüllung zu veranstalten.

St. Petersburg, den 22. März (3. April) 1831.

(ge¡z.) Nikolas.“ Das genannte Blatt enthält auch Nachstehendes: „Der General-Feldmarscall Graf Diebitsch - Sabalkanski berichtet Sr. Majestät dem Kaiser unterm 17. (29.) Márz, - daß endlich die Beschaffenheit der Wege es erlaubt, eine Bewegung zur Fort- sekung der beabsichtigten Kriegs - Operationen vorzunehmen.

Theilnehmer dieser

Seit den leßten Berichte ist nichts Wichtiges vorgefallen, Der General Dwernicki verhält sich unthätig in Zamosc; unsere Pa- rouillen streifen bis zwei Werst vor den Mauern dieser Festung. Auf unserm rechten Flügel hatte ein Detaschement, das unter der Anführung des Generals Uminsfi aus Warschau gerüt war, verstärkt durch- die Garnison von Modlin und andere in der Wo- jewodschaft Plock neu anfgebotene Truppen , den Plan, die von dent Garde - Corps beseßten Quartiere unvorhergesehen zu über- fallen. Der General - Major Sacken, der sich zeitig über die Narew zurüctzog, beseßte mit der Infanterie seines Detasche- ments Ofirolenka und wurde von Seiten des General - Adjutan- ten Byström durch das Leibgarde - Sappenr- Bataillon nebst der Leibgarde - Batterie - Compagnie Nr. 3 verstärkt. Der Feind zeigte sich am Morgen des 14. (26.) März, 9000 Mann stark, in der Absicht, die Bricke bei dieser Stadt zu attakiren, zog sich aber, ‘empfangen von einem heftigeu und wohlgerichteten Feter der Batterie: Kanonen, schleunigst zurück und wurde von der rei- tenden Artillerie auf der Chaussee verfolgt, ‘‘

Den Gouvernements Wilna und Grodno und dem Kreise Bialhstok ist der für die leßt angeordnete Rekrutenaushebung angeseßte zweimonatliche Termin unm 14 Tage, nämli bis zum (1.) 13. Jini, jedoch mit der Weisung verlängert worden, daß die dort zu liefernden Rekruten dann auch unfehlbar gestellt seyn müssen.

Der Dirigirende dcs Ministeriums der innern Angelegen- heiten mächt bekannt, daß auf Allerhöchsten Befehl" die Quas rantaine und der Kordon längs dem Flusse Schoscha an der Granze der Gouvernements Twer und Moskau aufgehoben wer- N soll, indem die Cholera in leßterer Stadt véllig aufgehört abe.

Das Aufhören der Cholera in Moskau ist dort in allen Kirchen durch ¿fentliche Dankgebete gefeiert worden.

Der Kriegs-Gouverneur von Mosfkan, General der Kavalles rie, Fürst Golibkin, hat von Sr. Majestät dem Kaiser ein vom (19,) 31. März -datirtes Danksagungs-Schreiben für den regen Eifer und die nnermüdete Thätigkeit empfangen, welche er, wah- rend der Dauer der Cholera in Moskau, an den Tag ge- legt hat.

Odessa, 1. April. Se, Majestät der Kaiser haben be- kanntlich dem Gouvernement Neu - Rußland, als Entschädigung der durch den Türkischen Krieg erlittenen Verluste, mehrere Ab-

die Division des Generals Prondzynski fast gänzlich aufgerieben sehn. Auch soll die Stimmung in Polen im Allgemeinen den Bortheilen, welche die Armee errungen, keinesweges entsprechen, im Gegentheil eine merkliche Niedergeschlagenheit herrschen,

Frankreich,

Pairs-Hof. Am 11. April trat die Pairs - Kammer als außerordentlicher Gerichtshof zusammen, um das Urtheil übe die drei leßten Minister des vorigen Königs zu sprechen, die sich ihrer Verhaftung durch die Flucht entzogen haben. Jm VFunern des Saales war weiter feine Veränderung getroffen worden, als daß man die Rednerbühne "fortgeschafft hatte. Auf den öffentz lichen Tribunen bemerkte man, gegen den bishér befolgten Ge- brauch, mehrere Damen. Die offentliche Sibung wurde erst egen Mittag eröffnet, da die Herren Pairs sih zuvor in ihrer Berathungs - Zimmer das (gestern erwähnte) Schreiben des Hrn. v. Montbel an den Baron Pasquier, so wie die demselben beigefügte Protestation (wovon wir gestern den Schluß gegeben haben ), hatten mittheilen lassen. Um 12 Uhr trat der Prásiz dent in den Saal; ihm folgtet1 die Pairs, sämmtlich in Kostüm, und nahmen ihre gewöhnlichen Pläße ein. Nachden hierauf die drei Komnissäre der Deputirten-Kammer, Herren Bérenger, Persil und Madier de Montjau, eingeführt worden, ritt der Archivarius der Kammer, Hr. Cauchy, der das Amt eines Ober-Aftuars versah, zum Namens-Aufruf; dieser ergab 114 anwesende Pairs; abwe- send waren deren 38, worunter die Herzoge v. Mortemart, von Fib-James, v, Clermont-Tonnerre, v. Caraman und v, Noailles, die Marschálle Fourdan und Molitor, 4 ston, die Grafen Molé, Belliard, v. St. Priest, v. Bordesoulle und v. St. Aulaire, der Vicomte Lainé, der Baron Portal u. A, Auch die Mitglieder des Ministeriums, die zugleich Pairs sind, fehlten. Der Präsident erflärte, es seyen ihm von mehreren der abwesenden Pairs Schreiben ¡ugegangen, tvorin ihr Aus- bleiben enúgend entschuldigt würde. Sr, Caucht verlas sodami 1) die Resolution der Deputirten-Kammer tvegen Verseßung der lesten Minister Karls X. in den Anklagestand, 2) den Beschluß des Pairs-Hofes vom 29, November v. J., des Inhalts, daß die

Ex-Minister nicht hemmen solle, 3) die Protokolle, wodurch de; drei abwesenden ehemaligen Ministern ihre Bersezung in den Ln- flagestand notificirt worden, endlich 4) die von dem Práäsidenterk des Pairs-Hofes erlassene Kontumaz-Verordnung. Auf den An- trag des Herr Bérenger zogeu si darauf die Pairs in ihr BerathUungs-Jimmnier zurü, und nach ihren! Wiedererscheinen

gaben erlassen. Jett sind der Stadt Nikolajeff, die besonders gelitten, neue Erleichterungen zuerkaunt worden. Kaufleute näm- lich, die fich in genannter Stadt etabliren wollen, sind vom Jahre 1832 an von der Bezahlung ihrer Handels-Certifikate und aller persönlichen oder Geldleistungen befreit, mit Ausnahme der Abgaben für Aukäuse unbeweglichen Eigenthums.

Der hiesige - Kommerzienrath Fundukley hat dem hiesigen Institut der adeligen Fraulein sein völlig möblirtes Haus, nebst Zubehör und Garten, auf zwei Jahre zu unentgeltlicher Benuz- zung angeboten, unter der Bedingung, daß ein von ihm vorge- schlagenes adeliges Fräulein in genanntem Fnstitut erzögen werde. Auf Kaiserlichen Befehl ist dieses Anerbieten beifällig angenom- men worden,

j D ol C. Us —— Von der Polnischen Gränze, 15, April, Den

neuesten Nachrichten zufolge, soll der Verltist der Polen bei der versuchten Erstürmung von Siedlce sehx bedeutend gewesen tund

fündigte der Präsident folgenden Beschluß an: „Fn Betracht, daß die Angeschuldigten sih nicht gestellt haben, daß das gericht- liche Verfahren regelmäßig eingeleitet werden ist, und daß die geseßlich vorgeschriebenen Fristen beobachtet word»n sind, verfügt der Pairs-Hof, daß sofort zur Vernehmung der Anklage geschrit- ten werden soll.// Es erfolgte jegt zuvörderst die Borlesung der beiden Aftenstücke, worauf die Anklage sich hauptsächlich grün- det, nämlich, 1) des von den fieben Éxministern unterzeichneten Inmmiediat-Berichts, der den Verordnungen vom 25. Fuli vorau- ging, und 2) der Verordnung in Betreff der Einstellung der Preßfreiheit. Herr Bérenger ergriff sodann zur Behauptung der Anklage das Wort und außerte si folgendermaßen:

¿Pairs von Frankreich! Das von Jhnen am 21. Dez. v. F. ge- gen dic damals vor Fhrer Barre sehenden Ex-Minister Karls x. gefällte Urtheil hat nicht nur Frankreich für den auf seine Freihei- ten gemachten Angriff gerächt, sondern bewei? auch die cdle Unab- hängigkeit, die bei cinem so rechtmäfigen Akte der National-Gerech- tigkcit den Vorsiß führte. Wir trage icht bei Jhnen tur auf dic VervoUsiändigung dieser Akte at, ludem Ste dieselbe auf die Ex- Minister ausdehnen, die sich Jhrer Gerichtsbarkcit entzogen und. ein Verfahren in contumaciam nothwendig gemacht haben. Die Herren v. Haussez, Capelle und v. Montbecl haben an denselben Maaßregeln Theil genommen, die ihren Kollegen cine Verurtheilung zugezogen haben; wie diese, haben auch sie die Verszrdnungen unterzeichnet, welche die Anklage der Deputirten-Kammer veranlaßten ; sie verdie- nen daher, gleich jenen, cin sirenges Urthcil. Sie verdienen es, m. H.7; denn die Mehrzahl der Anklagen, die aus der Jnstruction hervorgingen und von den verurtheilten „Ministern geläugnet wurden, werden jeßt durch die Geständnisse eines der abwe- senden Ex - Minister bestätigt und als gegründet anerkannt. Wenn diese in einer Denkschrift an den Präsidenten des Pairshofes (die von Herrn v. Montbel an unsern Botschafter in Wien und von diesem hierher gesandt wurde) enthaltenen Ge ndnisse unbekannt ge- blieben wären, so würden wir uns wahrscheinlich darauf beschränkt haben , sie als das Werk großer Unklughcit zu betrachten, und gar nicht davon sprechen. Da jene Schrift ehnebin- nichr zu den Pro- ¡eß-Akten gehört, so konnten die Vorschriften Über die Kontumaz in gewisser Bezichung dieselbe vom Prozesse ausschließen. Fett aber, wo die Schrift seit gestern einc verwegene Oeffentlichkeit durch den Dru erhalten hat, und wo nach dem offiziellen Wege, auf dem sic dem Präsidenten des Pairshofes zugekommen, ihre Authenticität nicht zut bezweifeln ist, jeßt, wo der Verfasser keine Scheu trägt, Jhrer Ge- rechtigkeit und dem Unwillen Frankreichs zu troßen, indem er er- klärt, daß Allcs, was von ihm und scinen Kollegen gegen unsere Freiheiten gethan worden, wissentlich geschehen sey; wo er scin Be-« dauern darüber äußert, daß dic Unzulänglichkeit der Maaßre= geln das Gelingen verhindert habe, und sich sogar des An= theils rühmt, dcn er att so strafbaren Handlungen „genommen, jeßt is es den Anklägern nicht mehr erlaubt, zu schweigen, es ist vielmehr unsere Pflicht, die in diescr befremdlichen Denkschrift ent- haltenen Geständnisse, welche das Vertheidigungs-Sysiem der verur- theilten Minister so gänzlich zerstdren, zu Protokoll zu nehmen. Hrn. von Montb:l zufolge, "if es also doch wahr, daß das Ministerium laubte, alle Vorsichts-Maaßregeln seyen getroffen, um die Vollzic- ung der Verordnun en durch die Gewalt der Waffen zu sichern, daß es glaubte, dic Königl. Garde und zahlreiche Truppen ständen zu diesem Zwecke bereit. Also waren doch die auf den Antrag des Königl. Prokurators gegen eine gewissc Anzahl von Fournalisten er- lassenen Verhafts-Befehle im Minister-Rath beschlossen worden, w9= durch das von dem genannten Beamten beim ersten Prozesfe abgelegte Zeugniß in nichts zerfällt. Also sind die Minister doch nach den Tuilericen ekommen, um dort permanent zu bleiben und die Angelegenhciten und Geschäfte leichter zu leiten, nicht um eine Zuflucht daselbs zu suchen. Also war die Liste der Personen, die verhaftet werden soliten, und unter denen sich Deputirte befanden, doch im Conscil berathen #49

der Marquis v. Lautriz -

Abwesenheit der drei Angeschuldigten das Urtheil über die an,vesenden

O L n Hp Lit g R BEEEE A D T A gsi E TAE N D

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Ti M A U E? E, 2 1AM M D E E E