1831 / 115 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

terdrüc1ng des Aufstandes erreicht sey, Befehl gegeben worden, die Paäpsilihen Staaten wieder zu raumen.“

Niederlande.

Aus dem Haag, 19. April, Dié zweite Kammer der Generalstaaten wird am 28sten d. M. wieder zusammentreten, mm uber die noch an der Tages-Ordnung befindlichen Finanz- Gescze zu berathschlagen.

__ Anus einem Berichte des Geuerals Chassé geht hervor, daß die Brigg „Echo ‘/ und die Korvette „Nehalennia‘/ vor dent Fort St. Marie Posto gefaßt haben. Der in jenem Fort kom- niandirende Belgische Offizier wandte sich darauf in einem Scyreiben an den Capitain Geesteranns, Befehishabèr des Schif- fes „Echo“, und sagte darin, daß, falls die genannten Fahrzeuge sih nicht soglei entfernten, der Niederländische Befehlshaber verantworilih für die Folgen seyn würde, die aus der Kampf- lust der Belgier entspringen könnten. Capitain Geesteranus aut- wortete darauf, er hoffe, daß die Belgier den Waffenstillstand eben so genau beobachten würden, als es abseiten der Nieder- länder geschehe, und daß der Belgische Kommandant die Kampf- lust seiner Mannschaften werde zu zügelu wissen, damit er (Cap. G.) nicht gezwungen werde, der Kampflust, von der seine See- leute beseelt sehen, ebenfalls nachzugeben. Auf dieses Schreiben ist aus dem Fort die mündliche Antwort erfolgt, daß man sich dent Uebereinfommen gemäß verhalten wolle,

In den Belgischen Blättern finden sich fortwährend Nach- richten von Meutereien, Aufständen u. \, w. in der Citadelle von Antwerpen, die jedoch sämmtlich erlogen sind.

Die auf der Schelde befindliche Niederländischen Flotte besteht dermalen aus einem Linienschiffe mit 90 Kanonen und 750 Mann Besatzung, 3 Fregatten jede mit 36 Kanonen, 250 Maun, 6 Korvet- ten, zusammen mit 160 Kanonen und 860 Mann, 2Bombarden, jede mit 22 Kanonen und 120 Mann, 5 Briggs, zusanmien mit 76 Kanonen und 420 Mann, 3 Damwpfbooten, zusammen mit 32 Kanonen und 191 Mann, und 28 Kanouierbooten, zusammen mit 125 Kanonen und 720 Mann. Demnach befinden sich auf die- ser Flotte in Allem 651 Kanonen, zum größten Theil von star- fem Kaliber, und 40009 Mann. Außerdem werden jeßt noch im Texel 2 Linienschiffe von 74 Kanonen und 700 Mann ausgerü- siet, welche mit der Flotte auf der Schelde sich vereinigen sollen,

Der Haarlemschen Courant zufolge, findet ‘unter der aus Luxemburgern bestehenden Garnison der Festung Venloo forivwährend eine sehr flarke Desertion statt.

Antwerpen, 18, April. Gestern wurde hier auf de: - ßen Markte ei:1 Freiheitsbaum aufgepflanzt. N pot t

Das Holländische Geschwader vor der Stadt befindet ih unverändert in seiner gestrigen Stellung; die Rhede von Pyp- tabak ist mit einem Kanuonierboote verstärkt worden.

Brüssel, 18. April, Dem Vernehmen nach, heißt es im Belge, wird eine Deputatiou nach London gesandt werden, un dem Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg die Belgische Krone anzubieten, Die Deputation soll aus den Grafeu F. v. Merode Bilain X. und dem Abt v. Foere bestehen, die bereits meh: rere Unterredungen mit dem Minister der auswärtigen Angele- genheiten gehabt haben follen.

._ Der Emaucipation zufolge, sind in Namur mehr als 9/00 Franzesische Ueberl ufer aus Givet angekommen, die bei dem Belgischen Heere Dienste nehmen wollen. Auch das Negiments- Viusit-Corps ais Givet soll sich in Ramur befinden.

General Mellinet hat gegen die Aussage des Herrn Ch. Nogiec, daß der Oberst Vanderbroek in der lsten Brigade (frü- her von Mellinet komnuandirt), wo nur Unordnung geherrscht hatte, die Ordnung wieder hergestellt habe, protestirt.

Das Instenctionsgericht beschäftigt sich jest mit den neulich hier vorgefallenen Plünderuugen. Schon über 80 Zeugen sind verhört worden.

Herr VBandeweyer, Vater, ist zum Justructionsrichter am Tribunal zu Brussel ernannt worden.

Der Franzofische Vicomte v. Culhat, der in Gent zu 6mos natlicier Einspeccung veructheilt worden war, ist auf dem Traäns- porte na; dem Gefängnisse von St. Bernard entsprunzen. Er soll sammt dem Gendarmen, der ihn transportirte, nah der Ci- tadelle von Antwerpen gefltichtet seyn,

Die Herren Mathien, Fones und Madame Pickard, Ver- legerin des Brai Patriote, haben ihre Forderungen wegen Ent- schädigung für den durch die Verwüsiung ihres Eigenthums ge- habten Verlust eingereicht,

Deutschland,

Dresden, 22. April, Der hiesige Anzeiger meldet im gestrigen Blatte: „Die zur Untersuchung wegen Störung der offentlichen Ruhe uiedergesezte Kommission hat bereits gegen funf Judividuen, welche am 17. April an der Befreiung der zwei Arreftanten anf dem Nathhause Antheil genommen, und deren Schuld am. \{nellsten konstituirt werden fonute, die Er- kenntnisse gefällt und zwar drei davon zu dreijährizer uud zwei zu zueijähriger Zuchthausstrafe verurtheilt, Sie slnd bereits ge- stern 2ghin abgeführt worden. Wenn die Untersuchung gegen die übrigé:! größtentheils noch mehr gravirten Gefangenen been: digt seyn wird, wird eine genauere weitere Darstellung des Ne- sultats befannt gemacht werden.“

Der Kommandant der hiesigen Kommunal- Garde, Oberst Krug von Nidda, hat unterm gestrigen Tage Folgendes bekannt gemacht: „Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann hat mich be- auftragt, den Mitgliedern der hiesigen Kommunal-Garde, welche in den legtvergangenen Tagen ihre Dienste mit Eifer und Pflicht- Frene erfüllt haben, wovon Höchstdieselben zum Theil Augen- zeuge waren, Höchstihre vollkommenste Zufriedenheit zu erkennen zu geben. Se. Königl. Hoheit haben si{ch hierbei aufs neue überzeugt, daß das Jnäitut der Kommunal Garden, wenn alle seine Mitglieder von gleichem Pflichtgefühle für Ordnung und Geseglichfeit beseelt sind, von unverkennbarem Nuzben für das Gemeinwohl ist und stets bleiben wird,“

Leipzig, 21. April. Die Hauptleute der hiesigen Koni- muna!l-Garde habeu gestrigen Tages dein Kommandanten dersel- ben den Wunsch zu eckennen gegeben , in einer Adresse an Se. Maj. den König und Se, Königl. Hoheit den Prinzen Mit-Ne- genten die Gefühle auszusprechen, welche die gesammte Kommnu- nal-Garde Leipzigs bei Eingang der Nachrichten über die beflagens- * werthen Austritte in der Residenz, ergrisfen haben. Die Adresse wurde sogleich entworfen, die Nachricht davon ging von Mund zu Munde, und obgleich die meisten Mitglieder der Kommunal: Garde durch die eben stattfindende Messe an ihre Geschäftslokale gebunden waren und die Schrift nur wenige Stunden zur Un- terzeihuung auf dem Versammktungs-Zimmer der Organisations- Kommission auslag, erhielt dieselbe dennoch 1429 Unterschriften, welche aufs neue den mit Recht an der hiesigen Kommunal- Garde gerühmten guten Geist bethätigen, Die Adresse lautet folgendermaßen:

350

Allerdürchlauchtigster, Großmächtigster König, Allergnä- i digster König und Herr! Durchlauchtigster Herzog - Mitregent, Gnädigster e î

. rr! '

Mit Schmerz und Wehmuth ift unsere Brust durch die Nach- rihten erfüllt, welche wir Über die neuesten Ercignisse in Dresden erhalten haben. Denn was kann für den treuen Bürger und Un- terthan betrübender seyn, als die Gewißheit, daß ein Pöbelhaufe, und leider auch ein Theil verireter Búrger, Handlungen begeht, wodurch Ruhe, Eintracht und Alles, was den Fürsten wie das Volk beglüct, für lange Zeit unterbrochen werden können. Allein in unserer Brust lebt unerschüttert die Hoffnung für die Rückkehr des Friedens und das Vertrauen, durch den Ernst und die Strenge der Gesche -die Ordnung nicht nur wiederhergeftellt , sondern auch un- wandelbar befestigt zu seben. Gut is der Wille, treu die Liebe und siark die Kraft der Sachsen, eine Versicherung, welche jedes Sâch- sische Herz rechtfertigt und durh die That zu bewähren bereit ist. Jenes chrenden Namens“ haben sich die Ruhestörer unwürdig ge- macht. Dies is die Zuversicht, dies sind die Hoffnungen, welche die Leipziger Kommunal-Gavrde bei dieser Gelegenheit auszusprechen sich gedrungen fühlt. Sie hegt die feste Ueberzeugung, daß eigne Kraft das Böse niederzukämpfen vermag: sie beschwdrt aber auch ihre Fürsten, nur sich selb|, nur der Treue des Landes das Wohl desselben anzuvertrauen, nicht in fremder Hülfe ein. Ersaßmittel für cigne Kraft zu erkennen. Von der lebhaftesten Trauer über die Er- cignisse der leßten Tage cvgrissen, haben wir zugleich den unwan- delbaren Vorsaß gefaßt, die Gesinnungen der unverbdrüchlichsien Treue kund zu geben und für die Erhaltung der Ruhe und Ord- nung in unserer Stadt, so wie fúr die Beförderung und Erhaltung derselben, im ganzen Lande nah Kräften Sorge zu tragen.

Mit tiefster Ehrfurcht unterzeichnen wir 2c.

(Folgen die Unterschriften.)

Anch der Senat der hiesigen Universitat, ingleichen der ge- sammte L haben Adressen an den König und den Prinzen Mitregenten gerichtet, worin der tiefe Abscheu gegen die obgedachten Nuhestörungen nebst den Gesinnungen der unwan- delbaren Anhänglichkeit und Treue dargelegt werden.

O esterreicc.

Wien, 19. April. Fn Folge der fo glücflich beendeten Îta- liänischen Angelegenheiten, haben Se. K, K. Majestät das nach- stehende Allerhöchste Handschreiben an den Haus- Hof- und Staats-Kanzler zu erlassen geruht:

„Lieber Fürst Metternih! Jn dem Anugenblicfe, wo die Maaßregeln, welche die Wiederherstellung der m mehreren Thei- len Ftaliens gestdrten Ruhe, die Erhaltung und Sicherung der vollen Iudepedenz der Ftaliänishen Staaten und des Mir so sehr am Herzen liegenden allgemeinen Feiedens zum alleinigen go hátten, mit dem schnellsten und glücklichsten Erfolge ge- rönt sind, wünsche Jh, Jhnen einen Beweis Meiner Erfennt- lichfeit für die Dienste zu geben, die Sie Mir und dem Staate bei dieser wichtigen Gelegenheit abermals geleistet haben. Jch verleihe Fhnen sonach die Decoration Meines Königl. Ungari- {hen St. Stephans- Ordens in Brillanten.

Wien, den 18. April 1831,

Franz m. p.“

Dr tel

Die Schlesische Zeitung“ theilt folgende Privatschrei- ben mitt:

„Bucharest, vom 2. April. Seit geraumer Yeit hat sich hier nichts von politischer Wichtigkeit ereignet, auch wissen wir noch immer darüber nichts Sicheres, anf wen de Waßÿl zum Oberchaupte unseres Fürstenthums fallen wird. Die Or- ganisation in allen Branchen der Admin:stration schreitet rasch fort, in vielen’ Fállen hat man die i dea civilisirten Landern Europas eingeführte Ordnunz zum Muster genommen. Die in diesen Staäâten übliche Kleidertraht hat ebenfalls Eingang bei 1s gefunden, alle Divans - Mitglieder trazeu diese, und die Weamitei und angesehenen Privaten ahmen ihnen hierin nach.“

_ „Venedig, 11. April, Durch ein in 6 Tagen aus Alba- uien hier eingeltaufenes Schiff haben wir folgende wichtige Vach- richten über den Stand der Dinze im Türkischen Reiche erhal- |

mungen dieses Artikels darauf erstrecken, die Unterthanen d, anderen Theils- nirgends einem Binnenzolle, außer dem Sachsen - Weimar - Eisenah zu entricbtenden Thüringensch, Geleit, so wie es “gegenwärtig in der! Stadt und dem Gebiete Erfurt, in - der Stadt und in dem biete Gotha und in dem Großherzogthume Sachsen - Wein

der’ Bestimmungen des Artikels Z. dieses Vertrages, wird erhy, ben werden, unterliegen sollen, YAusgenommen von dj ser Freiheit des Verkehrs sind: a) Salz und Spielfq ten, b) alle Gegenstände, von welchen bei der Erzeugy oder der Bereitung im Julande eine Abgabe erhoben wi Fn Absicht des Verkehrs zwischen der Stadt Erfurt und d, Großherzoglich Sachsen- Weimarschen Landen, sowohl was d Eingang als die Durchfuhr anbelangt, solleu voni 1. April d,

an die beiderseitigen Unterthanen gleich behandelt werden. Voy nämlichen Zeitpunfte an soll auch, ohne Beschränkung auf h sondere Landestheile und Provinzen, von Konizlich Preußischy

in dem Gebiete des anderen fontrahirenden Theiles Handel uy Gewerbe treiben oder Arbeit suchen, keine Abgabe entrichtet wy den, welcher nicht gleichmäßig die cigenen Unterthanen derselh Axt unterworfen sind,

Jun einem Schreiben aus Memek vom 20. April hej es: Am Montage den i8ten d. M. um 6 Uhr Abends ift d Dampfschiff „Friedrich Wilhelm“ zum zweiten Mal nach Lieb abgegangen, um ‘die Nuffische Post dorthin zu Üüberbringg Vorgestern Abend ift der Kaiserl. Russische General - Major y Rennefampf in Polangen eingetroffen und hat sofort über zusammengezogenen 1700 Mann starken Nussischen Truppen d Kommando übernommen. Diese Truppen werden durch dy ans Noffienna zurückgedrängte Kaiserl, Russische Truppen-Con| imter Anführung des Obersten Bartolome, bestehend aus 2 fadrons Garde - Pioniers zu Pferde, 2 Grenadier - Compaguitj des Regiments „König von Preußen“/, 2 Jäger - Compagnity und etwa 30 Kosaken, überhaupt 1000 Mann mit 2 Kanony und 2 Haubigen verstärkt werden und nunmehr offenflv agire Der genannte General wollte sofort auf Dorbian losgehen ün die dort versammelten Jusurgenten vertreiben, von da aber sit uach Nussisch Krottinzen wenden und dann weiter gegen Tel schen operiren.

Aus Tilsit voni 19ten wird gemeldet: „Wie es heiß werden in Georgenburz mehrere tausend Mann von dem Gardt Corps erwartet, um die in dasiger Gegend versammelten Änsu geuten anzugreifen ;- auch foll der Kriegs-Gonverneur in Rig mehrere Truppen mit Geschüß von dort gegen die Empörer ai gesandt haben und einiges Geschüß ans der Festung Dünabm auf dein Wege nah den insurgirten Provinzen schn. Die Jy surgenten fahren fort, das Volf aufzuwiegein und ihre Haufe fo viel wie möoglich zu verstärken. Ueber die Anzahl der Empör im Augustowschen hat man noch nichts ZQuverlässiges erfahre fönnen. Um die Rebellen zu enthufigasmiren, lassen ihre An

mancbe Excesse, zu welchen besonders die Trunfenheit fie verlei tet. Ju desen Tagen find, dem Verlauten na, mehrere Ju surgentenhanfen aus dem Litthauischen nach der Wojewodscha Augzustowo gezogen, wo sle sich mit den dortigen Empörern vit cinigen wollten. ‘‘

: Königliche Schauspiele, Montag, 25. April. Im Schauspielhause : Trauerspiel in 4 Abtheiiungen.

Mittwoch, 27. April. (Am Bußtage.) Fm Opernhaus Große Shmphonie von Mozart, in C-dur. Hierauf : Das Alex erfest, große Cantate von Haudel, auszeführt von sämmtli Konigl. S..ngern und Sängerinnen, so wie von den sämnii chen Mitgliedern der Königl. Kapelle, dec Königl. Wiuisikfschul und dem gesammten Chorpersonale tes Königl. Theaters, unt der Direction des Königl. Geueral Ninsik - Direktors und R}

Die Schul

ten: „„Skutari, 4. April. Am 23, Marz ist Lustapha Pascha mit 10,100 Mann wohldewafneter Trux ven von hier anfgeore- chen, hat aber, siatt wie man glanvie und roie er fri:her felbst | erflarte, gegen Eibassan zu marschiren und nur scine Gr..uze zt vertheidigen, seinen Weg über Pesreni nah Sfkopia eingescla- gen. Auf diesem Marsche will er die Truppen seiner Verbünde- ten an sich ziehen und in leßtgenannter Stadt ein Manifest, wo- durch er sih zum Oberhanpt der Janitfeharen erklärt und a!:e Anhänger derselben unter feine Fahne ruft, publizireu; sodann aber möglichst verstärkt üver Küpnti { Giuberclia) nah Monastic (Bitoglia) marschiren, um den Grof-Wesier Neschid Pascha auf- zureiben. Sein Schwiegersohn Yeladh, Bei von Ochnida, (wel: cher aus diesen seinem Besi befauntlih schon früher durch die Truppen Reschid Pascha?’s, welche diese Stadt beseßt haben, vertrieben worden is) is, um ihn zu unter- stlißen, {on vor 20 Tagen nach Unter - Albanien abgegan: gen, um dort die Umufriedenen zu sammeln und \o den Groß - Wesir zwischen zwei Fener zu brinzen, Andererseits ver- fichert man, daß Mustapha- Pascha von Skopiag aus unverweilt über Sophia und Philippopel nach Adrianopel zu ziehen beab- sichtige und sein Schwiegersohn nur den Groß-Wesir zu beschäf- tigen beauftragt sey.“ | „¡Belgrad, 11. April. Die Post aus Seres ist heute aus- geblieben, was vermuthlich seinen Grund in den von Skutari bis nach Bulgarien hinein verbreiteten Unruhen hat. Wir fkön- nen deshalb auch nichts Neues hierüber mittheilen. Jn ganz Servien herrscht vollkommene Ruhe; die hiesigen Türken sind noch immer in der Festuug eingeschlossen. ‘“

I Uln d

Berlin, 24. April, Nach dem im gestern erschiene- nen Blatte der Geses - Sammlung enthaltenen Staats - Ver- trag zivischen der diesseitigen und der Großherzogl, Sachsen- Weimarschen Regieëuug vom 11ten Februar dieses RFahres, iverden die Großherzoglichen Lande vom 1. Fan. 1835 an dem Zollverbande der östlichen Preußischen Provinzen beitreten. Bis dahin, daß dieser Beitritt wirklich erfolgt seyn wird, ist zum Be- huf der gegenseitigen Ecleichterung dcs Verkehrs und Gewerbe- betriebs, so wie zur Sicherung der landesherrlichen Zollgefälle, die Verabredung getroffen worden, daß zwischen folgenden Pren- Fischen Laudestheilen, als: dem Landkreise Erfurt, dem Kreise Schleusingen und dem Kreise Ziegenrück einerseits und dem Großherzogthum Sachsen-Weimar andererseits vom 1, April d. F. an dergestalt ein freier gegenseitiger Verkehr bestehen soll, daß die von den beiderseitigen Unterthanen innerhalb jener Lande zu verfüh- renden Waaren aller Art überall den eigenen inländischen Waga- ren völkg gleih behandelt werden, auch in dem Gebiete des ei-

‘axranzict vom Musik-Direktor Kugler.

ters Hru. Spontini.

7 Die Einnahme is zum Besten einer Unterstüßungs - Ka

R D, e für hülfsbedurftige Theater - Mitglieder l

timmt.

Billets zu allen Pläßen slnd von Montag, den 25sten di

ses Monats an, ün Villet-Verkanfs-Bureau zu folgenden P

sen zu haben.

Ein Pla in den Logen des ersten Ranges 1 Nihlr. 2c. Königstädtisches Theater.

__ Montag, 25. April. Lindèane, oder: Der PantoffelmaÚt

im Feenreiche, großes romantiscves Zanberspiel in 2 Akten,

A, Vanerle, für diese Bühne bearbeitet von L. Bartsch ; Mis

| Mit neuen Decoration

und neuer Maschinerie von Hrn. Roller, bisheriger Deforatel

und Maschinenmeister beim Hof-Theater zu Kassel, jeut u

engagirtes. Mitglied dieser Bühne.

Auswärtige Börsen, A Ï Amsterda M Js ADUI iederl, wirkl. Schuld 361, Kanz-Bill, 15. Oesterc. 5p DIetall. 803. Russ. Engl. Anl 801, O : Hamburg, 22. April | Desterr. Aproc. Metall, 73. Bank- Aclien 1000. Russ, En! Anl. 865. Russ. Ani. Hamb. Cert. 841, : Poln, pr. Mai 933, Dän, 5

Homt 4 St. Petersburg, 15. April, an ee g21l Si ave Edi T: r i Gan mheig 9: Mon! 860% Silben Riel 010K 1proe I0O

i ga0A Maas, 19. April, p „proc. Retail 8376. proc. T2. Louse zu 100 FI. 1552, Pal Oblig. 1144. S 1000 i T E Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats- Zeitu S. 845, Sp. 2, Z. 57 l. „Dragoner “‘ st. „Husaren“,

RRQEUZ E U IZE 2 I S C L E S OORZ E N A I: S R IZET N A” B TN E E E S IPISN A E T E

REURSTE BŒRSEN-NACHRICIITEN.,

, Frankfurt a. M,, 21. April, Oesterr. 5proc. Metall, g)

M 1206 73, 724 Ziproc. 428, fproc, 188, Brief, Bi 4 1 122 1215; artial- Obli d 1152. 115 V 2 E

159. Brief. Poln. Loofé 451, 1e: j 115}. Loose zu 1

Redacteur Foh n. Mitredacteur Cottel.

m ermd L S R ÄDL Ö

nen der heiden fonträhirenden Theile, so weit sich die Bestim-

Gedruckt hei A. W. Hay!

Eisenach erhoben wird, oder so wie es künftig, in Gemäßh.(s

und Großherzoglich Sachsen-Weimarschen Unterthanen, wel

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

? 115.

Berlin, Dienstag den 26fen April.

Amtliche Nachrichten. : Ktonifkf des Tages.

Se. Majestät der König haben den Appellations - Affessor artins zu Köln zum Ober-Bergrath und Justitiarins des pheinischen Ober-Bergamts zu Bonn zu ernennen, und die des- alb ausgefertigte Bestallung Allerhöchsteigenhändig zu vollziehen

eruht,

Der bei dem Land- und Stadtgericht zu Ahlen fungirende hustiz- Kommissarius Uhlenbro ift zugleich zum Notarius in

Ÿ

m Bezirke des Ober-Landesgerichts zu Münster ernannt worden.

Angekommen: Der General-Major und Kommandant on Minden, von Rottenburg, von Breslau.

Durchgereist: Der Königl. Französische Legations-Secre- air, Freiherr von André, als Courier von St. Petersburg ommend, nach Paris, |

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Rußland.

St. Petersburg, 16. April, Se. Maj. der Kaiser haben hen beim Generalstabe Sr. Kaiserl. Hoheit des Cesarewitsch an- jestellten General-Major von Gerstenzweig für seine ausgezeih- ete Tapferkeit in den Gefechten gegen die Polnischen Rebellen, jum Ritter des St. Georgen-Ordens dritter Klasse eraaunt,

Jn einen, von der St. Petersburger Zeitung mitgetheilten, dem Polnischen Blatte Thgodnif entnommenen Aufsatze, dessen PVerfasser sich a!s einen Lithauer zu erkenuen giebt, heißt es: „Werfen wir dreist die Frage auf: Verdient die gegenwärtige Ne- jolution Polens irgend eine Sympathie von Seiten der Zeitge-

führer thnen viel Br i ' j ; Ir j i “A i 7A 2 j fuhrer thnen viel Branntwein verabreichen und gestatten ihne nossen, und verdient sle insbesondere die unsrige? Nein wahr-

lich: fle if tum so widriger, als sie durch keinen vernünftiger Grund, durch feine Nothwendigkeit veranlaßt ist. Damit eine Nation den Selbstbetrug so weit treibe, auf die Heiligkeit der Fide zu verzichten, ihren gegenwärtigen Wohlstand aufzuopfern 1nd dem Unstern einer allgemeinen Umwälzung Troß zu bieten, müßte wenigstens, menschlicherweise gesprochen, die Summe der Rahtheile ihrer politishen Lage den Vortheilen die Wage hal- ten, die sle aufgiebt, indem sie einen so verbrecherischen nud ver- jweifelten Schritt thut. Welches sind denn nun die politischen Nachtseiten , - die jene Aufwiegler in Warschau den Segnungen entgegenstellen fönnen, die aus der Vereinigung des: Königreiches mit dem Russischen Kaiserthume, der Quelle des Wohlstandes und der Existenz Polens als Staat, für diesen hervorgehen? Welches sind die Beschwerden, die sie gegen die Regierung des Kaisers und Königs vorbringen * fönnen? Js es die einst: weilige Aufhebung der Drudcfreiheit, diese Maaßregel, der das Land seine politische Erhaltu.ug, seine Finanz-Bortheile und seinen Kredit verdankt? Und seit wann war wohl die freie Presse tin Grundgeses Polens? Seit wann verschmolz si diese Ver- günstigung \o innig mit den Sitten der Polen, daß sie dieselbe niht mehr entbehren fönnen? Polen hatte während seiner re- publikanischen Verfassung jederzeit eine Censur und, als es Her- zogthum Warschau hieß, eine noch bei weitem strengere. Oder ist es das Ausbleiben eines constitutionnellen Budgets? Ja, ein solches Budget ist bis jest noch nicht der Berathung der Kam- mern vorgelegt worden; allein auf diesen Verzug wurde schon durch die Charte im voraus hingedeutet. Es ist gleichwohl no- torish , daß, auf ausdrückliche Anorduung des Kaisers und Kö- nigs, das Ministerium daran rastlos arbeitete und dasselbe in furzer Yeit der Berathung des Landtages anheimgestellt haben würde. Unterdessen ‘hat fkeinèr von denen, die in den Tag- blättern dieser - vorgeblichen Beschwerde erwähnen, das wahre Wort des Räthsels genannt. Und doch ist es den Unruhestiftern, die in Warschan das große Wort führen, eben so wohl bekannt, als es den Mitgliedern der Regierung war. Alle wissen es gleich gut, daß der Geist des Absolutismus feinen Theil daran hatte, und daß das Zaudern des Ministeriums mit der Darlegung des Budgets ein wenig von einer durchaus einheimischen Rücksicht herrührte, die das ganze Volk vortrefflich begriff, und die Niemand, zur Ehre der Nation selbst, vor Europa zu befennen wagte. Soll man mit der Sprache heraus? Wohlan! die Mittheilung des

| Budgets wurde größtentheils aus sehr verständiger Borsicht der

besten Patrioten Polens verzögert, beruhend auf einer traurigen Erfahrung der Vergangenheit; und die Wünsche aller guten Bürger vereinigten si{ch dahin, diesen bedenklichen Augenblick noch so weit wie möglich zu verschieben, um den Ideen der Ordnung

eit zu lassen, ihren Play wieder einzunehmen, Ein úübereilter Versuch fonnte das Königreich auf ein gewagtes Spiel seßen. Noch gährten die alten anarchischen Träume unter den Depu- tirten, und man fannte die unbedingte Formel, welche die Land- boten von Alters her von ihren Kommittenten mit auf den Weg empfingen: „Keine Abgaben gestattet !‘/ (na podalki nie po- zwalac), Außerdem besorgten das Ministerium und alle verstän- dige Leute mit Recht, die Kammer möchte das Budget ver- weigern, einzig und allein aus wilder Unbedachtsamleit und unm das Vergnügen zu haben, sich nach Art der lieben alten Zeit wider die Regierung aufzulehnen. Die Liberalen in Warschau wissen sehr wohl, daß sie bloß deshalb die Mittheilung des Bud- gets mir lauter Stimme begehrten, mm die Schmachscenen der álten Landtage wieder ins Leben zu rufen; und daß das Mini- sterium jene Mittheilung nur darum nicht beschleunigt wünschte, sowohl üm ihnen die Gelegenheit zit ersparen, \ich im Angesichte von Eiuropa mit Schande zu bedeckecn durch Benrfundung des längst bekannten diplomatischen Sprichwortes : „„daß die Polen unfähig seyen, sich selbst zu regieren‘; als auch um das Land vor den traurigen Folgen dieses Verhängnisses zu bewahren,

ca C AETIR I ———- ———_—— ——— —————————————————-_— ———

Wir gehen itoeiter in der Erwägung des vorgeblichen Beschwerde: grundes der Aufrührer, Jst es das Bestehen einer geheinen Polizei ,* die nachsihtsvoll genug war, sie ihre unheilbringenden Zusammenkünfte ruhig fortseßen zu lassen? Oder ist es endlich wohl gar das Verbot der Oeffentlichkeit der parlamentarischen Ver- handlungen, welches jedo keinesweges die Freiheit der Bera- thungen des Landtages heeinträchtigte, sondern höchstens die Zu- schauer um eine Ergöglichkeit brachte? Großer Gott! Sind diese Gründe wirklich so gebieterisch, «daß man ihnen die Ehre der Nation, allen Wohlstand des Landes und seine ganze Zu- funft zum Opfer bringen muß, um seine Städte in eben so viele Schutthaufen und das Vaterland in eine Wüste zu verwandeln? Wo auf Erden ist das Land, und wáre es noch so gepriesen für seine Freiheit und Glüdckseligfeit, das neben seinen politi: hen Begünstigungen nicht zugleih lästigeren . Unbequemlich- feiten ausgeseßt wäre, als diejenigen, über welche die Aufwiegler in Warschau! entrüstet sind oder vielmehr sich entrüstet stellen? Welche Ursache hatten sle denn, mit dem blühenden, ruhigen und ehrenvollen Zustande ihres Landes unzufrieden zu sehn? „Unabhängig woilen wir seyn !‘/ rufen die Aufwiegler zur Ant- wort. Schon zur! euer Wunsch ist in so weit ganz erklärlich, als ihr nichts zu verlieren hattet und also, bei dieser Veränderung der Dinge, die Vertheilung aller vortheilhaften Staats - Aemter und die Mittel an euch bringen fonntet, das öffentliche Vermö- gen nah Willkür zu vergeuden. Allein das Land, was sollte das arme Land bei dieser euxer Unabhängigkeit gewinnen? Für seinen ganzen Wohlstand nur dem zwanglosen Handel mit Ruß- land und der edlen Freigebigkeit seines großmüthigen Beherr- chers verpflichtet, vom Meere-getrenut durch mächtige Staaten, ohne Häfen, ohne Absazwege für seine Produfte, würde das

* Königreich Polen, wenn es sich selbst überlassen bliebe, sich bald im

schrecklihsten Elend erbliken. Und seibst wenn es irgend einen See- hafen besäße, vermöchte wohl seine auffeimende Industrie es mit den andern Landern aufzunehmen, ohne sogleich erdrückt zu werden? Wem leuchtet es nicht ein, daß die hárteste Strafe, welche Rußland dem empörten Polen auferlegen fönnte, darin bestände, wenn es für einige Jahre seine Gränzen und Märkte ihm versperrte und, in Hinsicht des Handels, mit demselben wie mit einem unabhän- gigen Staate verführe? Das Land würde unvermeidlich wieder in die Armuth versinken , die sein trauriges Loos war, bevor es unter Alexanders Scepter gelangte. Wir berufen uns also darauf: die Polen hatten durchaus feine vernünftigen Beschwer- degründe gegen die Regierung, der sie eine höch} ehrenwerthe politische Existenz und einen Schaß von materiellen Vortheilen verdanften. Fhre Empörung erwuchs aus einer Verschwörung junger Leute, denen der Zustand ihres Vaterlandes völlig unbe- fannt, die aber dagegen selbst mit den revolutionnairen Jdeen des Tages genährt waren und durch denselben versteckten Hebel

einigen Deutschen Staaten die Zündstoffe anregte und die Fackel des politishen Weltbrandes ins Herz des s{önen Kta- liens warf.“

Nach dem Jahres-Bericht des hiesigen Nnvaliden - Comités wurden im verflossenen Fahre 85 invalide Offiziere angestellt; an temporairen Unterstüßungen vertheilte man unter 43 Offiziere 25,066 Rubel 66 Kop. ; sechs Generale und 86 Offiziere erhiel- ten zusammen an Jahrgehalten 55,200 Rubel; unter die Ritter des St. Georgen-Dedens 1ster und 4ter Klasse und des St. MWladimir-Ordeus 4ter Klasse wurden 9700 Rubel vertheilt. Ueberhaupt hatte das Comité im vergangenen Jahre 13 Gene- rale und 964 Offiziere unterstüßt. 52 Vater, Mütter und Witt- wen verstorbener Jnvaliden erhielten Pensionen, zusammen 22,800 Rubel betragend; 22 Offiziers-Waisen erhielten Geld- Untersiüßungen und wurden in Kronschulen untergebracht ; an 3317 Invaliden niederen Ranges wurden an Fahrgehalten 175,921 Rubel 65x Kop. ausgezahlt. Die Gesammt-Einnahme des Comités betrug mit Einschluß des Restes vom Jahr 1829 in Allem 12,293,524 Rubel 58 Kop. in Banknoten, 7374 Rubel 40 Kop. in Silber, 420 Dukaten und 5 Halb-Jmperiale. Die Ausgaben beliefen sich auf 1,067,479 Rubel 14 Kop. in Bank- noten, 6750 Rubel 10 Kop. in Silber, 329 Dukaten und 5 Halb-Fmperiale. Jm Laufe des Yahres 1830 erhielt das Jn- validen- Kapital einen Zuwachs von 202,576 Rubel 964 Cop.

P olen,

Warschau, 21. April. Die vorgestrige Sigzung der Lan d- boten- Kammer eröffnete der Marschall derselben mit einer Rede, worin er der Bersammlung seine Freude darüber zu er- fennen gab, daß er sie wieder in ihrer Vollzähligkfeit und an dem gewöhnlichen Ort ihrer Berathungen beisammen sehe; denn es seh dies eine Bürgschaft für die Rückkehr zur constitutionnellen Ordnung, so wie eine Folge der Siege und wohlberehneten Ope- rationen des Generalissimus. Durch diese allein sey der Feind verhindert worden, auf das linke Weichsel-Ufer úberzuseßen, und der Reichstag der Nothwendigkeit überhoben, sich mit der Armee ins Krafauische zu begeben. Es freue ihn, anch diejenigen \chon wieder in der Mitte der Versammiung zu sehen, welche sich kraft eines Reichstags-Beschlusses dorthin begeben hätten und auf deu ersten Ruf des Vaterlandes wieder zurückgeeilt wären. Er hoffe, die Volks - Repräsentanten würden anerkennen, daß die kleinere BVollzaht das von der Kamnier in sie geseyte Vertrauen nicht ge- mißbraucht habe, ste würden sh vielmehr aus den seit dem 26. Februar angenommenen Geseßen úberzeugen, daß ihre Zahl nur sehr gering und daß es nur solche sehen, welche der dringenden Umstände wegen nicht der ganz vollzähligen Kammerwvorbehalten wer- den fonnten. Wenn jedo dessenungeachtet Einer aus der Véer- sammlung anderer Anstcht sey, o möge er lieber, um des allge- meinen Besten willen, und um die unverkennbare Harmonlte, welche die Berathungen bis jeut begleitet, nicht zu stören, seine Gegen- bemerfungen nicht laut werden lassen, zumal da durch dieselben das Vergangene doch nicht anders und der Zukunft dadurch nicht genußt werden könne, indem nun feine Berringerung mehr, son- dern eher eine Vergrößerung ihrer Mitgliederzahl, durch Aufnahme

der Lithauer und Reußen, der Kammer bevorstehe, Der bedeus

behend gelenkt wurden, der in Belgien, in der Schweiz und n

tende und entscheidende Augenbli nahe; dessen eingedenk, solle

man alle entzweiende Gedanfen, alle persönliche Rúücksichtex

des Uebelwollens, so wie der Freundschaft, aus dieser Bersamm-

lung verbannen und die eröffneten Meinungen ohne Nüctsicht

darauf, von wem sie ausgingen, entweder unterstüßen oder bez

fámpfen, Die Reden nicht an einzelne Personen zu richten und

den Gegenstand ganz objeftiv und unparteish zu untersuchen, dies müsse als Grundsaß angenommen werden, und er bitte seine

ehrenwerthen Kollegen flehentlih, in den jeßigen Augenbliceu,

wo Einigfeit in den Unternehmungen #0 Noth thue, ihre

Sprache und ihre Handlungen von demselben leiten zu lassen. Er flehe sie darum, wenn es nicht selbst der Wunsch eines ez den hon wáre, wenn nicht Alle eben so sehr wie er überzeugt wären, daß Europa, daß insbesondere alle Polen bis an den Duniepr und die Dzwina ein prüfendès Auge auf sie richte, und daß man diese Aufmerksamkeit nicht nur durch die Thaten des Heeres, nicht nur durch die Hingebung der Nation, sondern auch dur ein würdiges Schauspiel einträchtiger Berathungen in der Versammlung der Volks - Repräsentanten erregen, gewinnen und befriedigen müsse. Es liege der Kammer jeßt das Gese über die Verleihung von Grundeigenthum an die Bauern vor: wie wichtig, gerecht und nothwendig es seh, würden sie selbst beurs- theilen fönnen; lange {hon habe es die vereinigten Kammern beschäftigt, vielen Veränderungen sey es seit seiner Einbringung unterlegen, was Herr Szaniecki noch náher darlegen werde, daz mit man die bisherigen Arbeiten würdigen und sie durch neue Bemerkungen' zum Bortheile des Vaterlandes vervollkommnen und zum erwünschten Ziele führen könne. Hierauf nahm der Minister des Junern, Herr B. Niemojowski, das Wort und legte der Kammer im Namen der National-Regierung einen Ge- sez-Entwurf vor, vêrmöge dessen derselben ein Kredit von 1 Milt- lion Fl. eröffnet werden sollte, um damit die Einwohner derje- nigen Provinzen, welche durch den Krieg am meisten gelitten, mit Getreide zur Aussaat zu unterstüßen. Die Majorität der Kammer war dafür, dies Projekt den Kommissionen zu überwei- sen. Sodann las der Marschall folgende Anträge vor: vom Landboten B. Niemojowski, daß die Sipgungs-Protokolle siets in der nächsten Sitzung vorgelesen werden sollten; vom Depu- tirten Rosenwerth, daß an den von dem Feinde nicht beseßten Orten neue Landboten - und Deputirten - Wahlen vorgenommen werden möchten; eine Petition des Landboten Cieszkowsfki, der, obgleich er zur bestimmten Zeit nach Warschau gekommen war, doch seiner geschwächten Gesundheit wegen den Sißungen nicht beiwohnen fonnte, daß ihm die Kammer erlaube, sich zu seiner Wiederherstellung ins Bad zu begebên (was die Kammer auch bewilligte); ein Gesuch des Landboten Suchodolsfi, Präsidenten der Spezial - Direction des landschaftlichen Kredit- Vereins der Wojewodschaft Sandomir, um die Erlaubniß, sich nach. Radom zu begeben, um wenigstens die wichtigsten mit sei nem anderen Amt verbundenen Geschäfte abzumachen (auch dies gestattete die Kammer). Jm weiteren Verlauf der Berathungen ertheilte der Marschall dem Deputirten Szaniecki das Wort, der vor der gesammten Landboten - Kammer ‘den Entwurf über die Verleihung von Grund- Eigenthum an die Bauern, wie er von der kleineren Vollzahl der Kammer diskutirt und lebtlich noch einer neuen Redaction von Seiten der Kommissionen un- terworfen worden, zu entwickeln hatte. Die Kammer beschloß, diesen Gese - Entwurf erst dann zur weitern Diskussion vorzu- nehmen, wenn zwei von ihr als dringender erkannte Gegenstände erledigt seyn würden, nämlich die Bildung einer Repräsentation in den alten Polnischen Provinzen und die Bewilligung eiñer Unterstüßung für die Aussaat der Bouern,

Frankrei,

Paris, 18. April. Gestern Mittag begaben Se. Majestät sich zu Pferde, in der Uniform der National - Garde, begleitet von den Herzogen von Orleans und Nemours, so wie einenr zahlreichen Generalstabe, nah dem Cäroussel Plage, um daselbst das 8te und 19te Linien- Regiment, das bte Husaren - Regiment und ein Artillerie-Regiment, 6 Bataillone von der National-Garde und die 2te Legion der National-Garde des Weichbildes der Hauptstadt zu mustern. Nachdem der König die Reihen der Truppen durchritten und sie verschiedene Manövers hatte aus- führen lassen, ließen Se. Majestät dieselben an Sich vorbei de- filiren, Die Königin und die Prinzessinnen sahen von dem großen Balkon der Tuilerieen aus dem militairischen Schau- spiele zu, H ; . Fm Moniteur liest man Folgendes: „Der gestrige Tag, der unter den Auspicien einer von dem Könige abgehaltenen Re- vue begann , die glänzender und belebter als irgend eine andere war, {loß mit der tiefsten Ruhe. Die hiesige Einwohuerschaft überließ sich wie gewöhnlich ihren Sonntags-Erholungen. Die Ereignisse des vorhergehenden Tages schienen das öffentliche Ver- trauen verstärkt zu haben, indem man sich von der Ohumacht der Ruhestörer und der Wachsamkeit der Behörde überzeugt hatte. Die Stimmung, die sich {hon vorgestern so lebhaft gegen die Bez günstiger der Unruhen ausgesprochen hatte, befestigt sich immer mehr in diesem Sinne, und man kann alle Betrachtungen, zt denen jene Unordnuugen Anlaß gaben, in die Worte zusammen- fassen, die aus jedem Munde ertönten: „Es muß dem Dinge ein Ende gemacht werden!‘“ So äußerte sich der Handwerker, dem es an Arbeit fehlt, der Kaufmann, der über den Stillstand der Geschäfte klagt, der National - Gardist, der eines beschwerlichen und feinen Interessen nachtheiligen Dienstes müde, der Milit gir, der ein Freund dec Ordnung wie der Ehre ist; furz alle Welt. Die Berichte, die úber den vorgestrigen Tag eingezogen worden sind, bezeugen einstimmig, daß nur ein hartnäciger Widerstaud gegen vielfache väterliche 1nd gesegliche Aufforderungen die An= wendung von Gewaltmitteln nöthig machte uud daß aufrühreriz sches Geschrei, von wiederholten Herausforderungen und Stein=z würfen begleitet, die-Truppenbewegungen veranlaßte. Man kann es nicht genug bedauern , daß die Menge der Neugierigen, ohne

Rücksicht auf die Stimme der Behörde, diesen Aufläufen foöte während ein Ansehen giebt, das sie, auf die Zahl der Ruhestörer

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