1831 / 117 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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“Zafggt: haben.

h *wbhñer fortnehmen; wie dies bewirken ? abgesehen davon, daß der

Armeniern, Yuden meist ihre Kirchen gelassen; indem sie ihnen au verboten, dieselben, wenn sie verfielen, zu repari- ren, lassen sie doch die Erlaubniß dazu erkaufen ; - aber die Eng- länder haben der von ihnen besiegten fatholischen Bevölkerung alle Kirchen weggenommen. Die Jrländer, deren Armuth, Eleud und daraus entstehende Verwilderung und Demoralisation im ch varlamente ein stehendes, von allen Ministerien eingestandenes, hema ist, slnd gezwungen, ihre eigenen Geistlichen aus den we- nigen Pfennigen, die sie besien fönnen, zu besolden und cin Lokal für den Gottesdienst ¿n beschaffen; dagegen die Yehenten alles Güter : Ertrages an anglikanische Geistliche zu bezahlen, in deren weitläufigen , selbst zwei, drei, sechs und mehr eigentliche Pfarr - Dörfer in sich begreifenden, Kirchsprengeln sich oft nur sehr wenige Protestanten ( zuweilen if der Kuster der einzige ) befinden; sie sind gezwungen, auch die Reparatur der nun angli: kanischen Kirchen: Gebäude, die Beschaffung der Utensilien des Kultus u. \. f. zu bezahlen. Die Feinde der Emancipation ha- ben vornehmlich auch das Schrefbild der Reform solcher schreien- den Ungerechtigkeit, als einer wahrscheinlichen Folge jener Maaß- regel, vorgehalten; aber die Freunde derselben haben sich und ihre lnhänger im Gegentheil weseutlih daniit beruhigt, daß mit der mancivation die Forderungen der Katholiken befriedigt und das Etablissement der anglikanischen Kirce in Irlaud um so gesicher- ter seyu werde. Dies in einer civilisirten und ristlich-protestan- tischen Nation beispiellose Verhältniß und der positive Nechts- Litel, durch Eigennuus aufrecht gehalten, hat bisher gegen die voratszusezende religiöse Gesinnung der anglifanischen Geistlich- keit und gegen die Vernunft des Englischen Volfes und seiner Nepräsentanten ausgehalten: die Reform-Bill versebt zwar et- liche Jrische Mitglieder mehr, wocunter auch Katholiken seyn konnen, ín das Untechaus; diesem Umstande möchte dagegen die in derselben Bill enthaltene Vermehrung der Mitglieder aus der- jenigen Klasse, deren Interesse mit jenem Zustande der Kirche ¿usammenhängt, mehr als das Gleichgewicht halten.

Die gut S herrlichen Rechte, welche gleichfalls in jeuer Besorgniß der fich auf sie mit der Zeit autsdehnenden Reform be- faßt werden fönnen, gehen in England seit lange nicht mehr bis aur Höcigkeit der ackerbauenden Klasse, aber drücken anf die Masse derselben so sehr als die Leibeigenschast, ja drücken sie zu einer árgeren Dürftigkeit als die Leibeigenen herab. Ja England felbst, war in der Unfähigkeit gehalten, Grund- Eigeuthum zu besißen, und auf den Stand von Pächtern oder Tagelöhnern reducirt, findet sie theils in dem Reichthume Englands überhaupt und in der ungeheuren Fabrication, wenn sie in Zeiten des Flors ist, Arbeit ; aber mehr noch halten die Armen - Gesege, die ein jedes Kirchspiel verpflichtet, für seine Armen zu sorgen, die Folgen der außersten Dúrftigkeit von ihr ab. In Jrland dagegen hat die allgemeine Eigenthumslosigkeit der von der Arbeit des Ackerbaues lebenden Klasse diesen Schus nicht; die Beschreibungen der Rei- ¡enden, wie die parlamentarisch dofumentirten Augaben, schildern den allgemeineu Zustand der Jrischen Landbauer als fo elend, wie sich selbst in kleinen und armen Distcikten - der civilisicten, auch det -in der Civilisation zurückstehenden Länder des Conti- neuts nicht leicht Beispiele fiuden. Die Eigenthumslosigkeit derx Landbau treibenden Klasse hat ihren Ursprung in Verhältnissen und Gesetzen des alten Lehens- Rechtes, welches jedoch, wie es auch noch in mehreren Staaten besieht, dem an den Boden, den er zu bauen hat, angehefteten Bauer eine Subsistenz auf dem- selben sichert ; ‘indem aber auf einer Seite die Jrischen Leibeige- nen wohl persönliche Freiheit besißen, haben auf der andern Seite die Gutsherren das Eigenthum so vollständig an sich genommen, daß sie sich von aller Verbindlichkeit, für die Subsistenz der Be- velterung , die das ihnen geyorige Land baut, zu sorgen, losge-

) Nach dieser Berechtigung geschieht es, daß Guts- ‘ren,wenn sie eine Kultur des Bodens für vortheilhafter fin- en, bei der sie weniger Hände bedürfen, die bisherigen Bebauer, die für ihre Subsistenz an diesen Boden so gut als die Leibeige- nen gebunden waren, und deren Familien seit Jahrhunderten Hütten auf diesem Boden béwohuten und ihn bebauten, zu Hun- derten, ja Tausenden, aus diesen Hutten, die nicht das Eigen: thum der Bewohner slud, vertrieben und den [{chon VBesiblosen anch die Heimath und die anzeerbte Gelegenheit ihrer Subsistenz entz;ogen, von Rechtswegen, auch dies von Rechtswegen, daß sie, um sie gewiß aus dem Grunde jener Hütten auszujagen und ihnen die Zögerung des Auszuges oder das Wiedereinschleichen unter solches bOaD abzuschneiden, diese Hütten verbrennen ließen.

Dieser Krebs schaden Englands wird, Jahr aus, Jahr ein, dem Pitiamaut vorgelegt; wie viele Reden sind daruber gehalten, wie viele

omité’s niedergesegut, wie viele Zeugen abgehört, wie viele gründli- he Revyorts abgestattet, wie viele Mittel vorgeschlagen worden, die entweder ungenügend oder unausführbar schienen! Der vorgeschla: gene Abzug der Ueberzahl der Armen durch Colonisation müßte, meine Wirkung zu versprechen , wenigstens eine Million Ein-

dädurch entstehende leere Raum, wenn die Verhältnisse blieben, auf dieselbe Weise, als er vorher angefüllt war, sich bald ausfüllen würde. Eine Parlaments-Afte (sublet- ting act), welche die Vertheilung in kleine Pachte, die Unter- funftsweise und den Brutboden der fruchtbaren Bettler- Klasse in Jrland beschränken sollte, zeigte sich fo wenig geschicét, dem Uebel abzuhelfen, daß sie nach ein paar Jahren des Versuchs kürzlich zurück enommen werden mußte. Der Zeitpunkt des Uebergangs von Lehenubesig in Eigenthum ist unbenuzßt, der aerbauenden Klasse Grund-Eigenthum einzuräumen , vorübergegangen ; einige Möglichkeit dazu könnte durch Aenderung der Erbrechte, Einfüh: rung der gleichen Vertheilung des âlterlichen Vermögens unter die - Kinder, die Befugniß der Beschlagnahme und des Verkaufs

sonstigen Geseve und

tes _Q098 Puukt, dessen Berührung so vielen Englischen Parlamentsglie- dern und deren Zusammenhang an das Herz greift; aber der Un- fug, und die Uebelstände find zu groß geworden, als daß nicht eine Veränderung der Gesege. hierüber in Anregung hätte ge- bracht werden müssen; insbesondere hat die Vermehrung der Ge- fechte und Morde, die von den Wilddieven an den Park-Aufse- hern begangen werden, des Verlusts an Wild, den die Gutsbe- per in ihren Parks erleiden, insbesondere der Verbrechen des zilddiebsiahls, die vor die Gerichte fommen, doch nur ein fiei- ner Theil derjenigen sind, welche wirkli vertibt werden, dann der harten unverhältnißmäßigen Strafen, die auf das unberech- tigte Jagen gesevt sud und verhängt werden, denn es ist die jagdberechtigte Aristokratie selbst, welche diese Gefeße machte und wieder in der Qualität vou Magistrats:Personen und Geschwor- nen zu (erichte sist eine allgemeine Aufmerksamkeit auf sich gezo- gen. Das Juteresse der Jagdliebhaber wird gleichfalls durch die große Ausdehnung der Jagdverechtigung in den offenen Gebieten in Anspruch genommen, der Sohn eines Squire hat das Jagdrecht, und jeder Pfarrer gilt für einen Squire, so daß der Sohn die- sen Borzug haben fann, den der Vater, wenn er nicht felbst son Sohn eines Squire ist, nicht besigt u. \. f. Seit mebreren Fah: reu wird Jahr für Jahr eine Fagdbill zur Verbesserung dieser Geseve im Parlameut eingebracht, aber feine hat noch das Glü gehabt, gegen die privilegirten Jagd- Interessenten durchgesezt werden zu kön- nen; auch dem gegenwärtigen Parlamente liegt eiue folche Bill vor. Es muß noch für problematisch angesehen werden, i wie weit die projectirte Parlaments - Reform auf diese Geselgebung, auf die Milderung der Strafen, auf die Beschränkung der persönlichen Jagdberechtigung, vornehmlich auch im êFnteresse derx feldbauenden Klasse auf das Recht, daß die Hirsche, .Haseu, Füchse mit der Koppel Hunde und mit 20, 30 und mehr Pferden und noch mehr Fußgáängern dur die Saatfelder uud alles offene be- baute Land verfolgt werden einen bedeutenden Einfluß haben müßte. Ju vielen Deutschen Ländern machte vormals der Wild- schaden, die Verwüstung der Felder durch die Jagd, das Abfressen der Saaten und Früchte durch das Wild einen stehenden Arti- fel in den laudständishen Beschwerden aus; bis jeßt hat sich die Englische Freiheit noch nicht die Beschränkung folcher Rechte auferlegt, welchen die Fürsten Deutschlaads zum Besten ihrer Unterthanen längst eutsagt haben.

Der weitschichtige Wust des Englischen Privatrechts, wel- ches Engländer selbst einen Augias-Stall zu nennen dem Stolze auf ihre Freiheit abgewinnen können, wäre geuung befähigt, ein Gegenstand für die Hoffnung einer Sáäuberung zu werden, Das Wenige, was Sir Nob, Peel vor einigen Jahren durchgesett, ist für sehr verdiensilih geachtet und von allgemeinem Lobe begleitet worden. Weiter eingehende Vorschläge, die der jeßige Lordkanz- ler, Broughan, spáter in einer siebenstündigen Rede zur Ver- besserung der Justiz gemacht hat, und die mit großem Beifalle aufgenommen worden sind, haben zwar wohl die Niedersezung von Comités veranlaßt, aber sind bis jeßt ohne weitern Erfolg geblieben. So viel als in Deutschland eine mehrhundertjahrige stille Arbeit der wissenschaftlichen Bildung, der Weisheit und Gerech- tigfeitsliebe der Fursten bewirft hat, hat die Englische Nation von ihrer Volks-Repräsentation nichr erlangt, und in der neuen Vill sind eben feine besondere Elemente enthalten, welche an die Stelle theils einer bloß in Gesellschaften, durch Yeitungen und Par- laments-Debatten erlangten Bildung, theils der meist nur durch Noutine erworbenen Geschicklichkeit der Rechtsgelehrten, vielmehr der gründlichen Einsicht und wirklichen Kenntniß ein Uebergewicht verliehen. Die Bedingungen, welche in Deutschland auch fuür eine höhere Geburt, Neichthum an Grundvermögen u. \. f. ge- stellt sind, um an den Regierungs- und Staatsgeschäften in den allge- meinen und in den spezielleren Zweigen Theil zu nehmen, theoretisches Studium, wissenschaftliche Ausbildung, praktische Vorübung und Erfahrung, sind so wenig in der neuen Bill als in der bisheri- gen Organisation an die Glieder einer Versammlung gemacht, in deren Händen die ausgedehnteste Regierungs- und Verwal: tungsgewalt sih befindet, Auch die neue Bill enthält nichts von dergleichen Bedingungen; sie sanctionirt gleichfalls den Grundsaß, daß eine freie Rente von 10 Pfund, aus Grand - Eigenthum gezogen, für das Amt, die Befähigung zu dem Geschäfte der Regierung und Staats - Verwaltung, welches im Besige der Parlamente ist, zu beurtheilen und dar- über zu entscheiden, vollkommen qualificirt. Die Vorstellung von Prüfungs-Kommissionen, die selbst aus einsichtsvollen und ersahre- nen Männern, die als Beanite Pflichten hätten, bestehen, statt einer Menge Individuen , die nur die Eigenschaft der Zehn - Pfund- Nente haben, so wie Vorstellung von Beweisen der Fähigkeit, die von den Candidaten des Gesezgebens und Staatsverwaltens gefordert würden, ist allerdings zu weit von der unbedingten Sou- verainetat der hiertiber zum Beschließen Berechtigten entfernt.

Wenn nun für die berührten und für audere materielle In: teressen vernünftigen Rechts, welche in vielen civilisicten Staa- ten des Continents, vornehmlich in den Deutschen Ländern, be- reits durchgeführt find, in England das Bedürfniß noch beinahe zu s{lummern scheint, so ist es nicht aus der Erfahrung, wie ivemig oder nichts von den Parlamenten, nach der bisherigen Art der Rechte der Besetzung desselben, nach dieser Seite hin gelei-

Königl. Kapelle, der Königl. Musifk-Schulen und dem gesamnity Ehor-Personale des Königl. Theaters , unter der Direction ded A General Musik - Direktors und Ritters Hru. Spontiy

_ Inhalt: Große Symphonie in C-dur, von Mozart. Hie; Frieden‘, Solo-:Gesang mit Chor und Orcheste; von Spontini. Dann : Das Alexander-Fest, oder: Die Gew-( der Musik, große Cautate aus dem Englischen des Drydey überseßt von Ramler. Jn Musik gescßt von Händel, mit new, rer Bearbeitung von Mozart.

auf: „An den

Sängerinnen Mad. Schulz, Fräulein v. Schätel, und den

niglichen Sangern Herren Bader, Hoffmann, Mantius, Bli

Devrient und Zschiesche vorgetragen. | / Die Einnahme is zum Beften einer Unterstübungs - Kas

stimmt. __ Willets sind im Villet-Verkaufs-Bureau zu folgenden Pr fen zti haben,

Ein Piat in den Logen des ersten Nanges 1 Rthlr, 1c,

Königstädtisches Theater,

Mittwoch, 27. April. Keine Vorftellung.

Domnerstag, 28, April. - Lindane, oder : Der Pantoielmacy im Feenreiche, großes romantisches Zauberspiel in 2. Aftten, vy A, Báuerle, für diese Bühue bearbeitet von L. Bartsch ; Musi

und neuer Maschinerie von Hrn. Nollec, bisheriger Defkoratey und Maschinenumeister beim Hof-Theater zu Kasjel, jebt ug engagirtes Mitglied dieser Bühne.

Berliner Börse, Den 26. April 1831. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour)

| Zf.| Tre] |ueld. j | f. Brief. Cell St. - Schuld - Sch | 4 867 HOstpr. Ptaudäbri. ¡ Pr. Eng!. Anl. 18| 5 971 i al

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omm. Plandbrf. | 4 | l

Pr. Engl. Anl. 22 5/95 | 16 un, do.| 4 [1032 al 4

Kur- x. Neum. do. 9 Pr. Engl. Obl. 30 4 | 763. 794 FSchlesische do. 102 “N Kurm. Öbl. m, LC./ 4 ikst. C. d. K.-u. N. 52 Tad Neum. Int. Sch do.| 4 Z.-Sch. d. K.- u. N. 53] Berl. Stadt-Oblig.| 4

Königsbg. do. 4 Elbinger do. 43 Tanz do. in Th.| VWWezsitpr. Pfandbr | 4 Groszhz. Pos, do.| 4

ioll. vollvy. Duk. 164 |

Neue dite 20% | L riedrichad’nr, . 135 | 131 liaconto 35 | 4

W echsel-Cours. 999 008

dito : i 2 Nt. 1397 Hamburg Kurz 1487 dito 2M. 1481 ondon 3 It. 6 194 Ba d A 2 Mt. 801 Wien in 20 Xr 2 t. 1017

Augsburg 2 Mt. 102

Breslau «19 DIE, mt Len e « 100 Thl. [8 Tage e Frankfurt a. M, WZ 2 Nt. 102

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stet worden, daß die Nothwendigkeit einer Reform aufgezeigt wird; England wird dem Herzog von Wellington in den bei- stimmen, was er fürzüch im Oberhause sagte, daß „vom Jahre 1688 an (dem Jahre der Revolution, welrhes das katholisch ge- imte Haus Stuart vom Throne stürzte) bis jegt durch den Verein von Reichthum, Talenten und maunigfachen Kenntnissen, der die großen Juteressen des Königreichs repräsentirte , die An: gelegenheiten des Landes auf das beste und ruhmvollste ge-

der Güter zu Bezahlung der Schulden, überhaupt durch Aen- derung des rechtlichen Charafters des Grundeigenthums, der un- sägliche Formalitäten und Kosten bei der Veräußerung ui... f nach sich zieht, eingeführt werden. Abec die Englische Geseßtge- | bung über Eigenthum ¡hat -in diesen wie in vielen andern Stüf- | fen zu weit hin zu der Sreiheit desselben, deren es in den Con- tinentalländern genießt, alle Privat - Verhältnisse find zu tief in diese Fesseln (eingewachsen; vollends würde die Eröffuung der Möglichkeit für die landbautreibende Klasse, Grund- Eigenthum zu erwerben, durch Aenderung dieser Gesetze nux höchst unbedeu- tend sehn im Verhältniß zum Ganzen; die Schwäche der mo- narchishen Macht hat über jenen Uebergang nicht wachen fkön- uen, die parlamentarische Geseßgebung bleibt auch nach der Ne- formbill in den Hánden derjenigen Klasse, die ihr Interesse -und noch mehr ihre starre Gewohnheit in dem bisherigen Shstene der Eigenthumsrechte hat, und ist bisher immer nur darauf ge- richtet, den Folgen des Shstems, wenn die Noth und das Elend zu schreiend wird, direft, somit durch Palliative (wie der sub- letting-act), oder moralische Wünsche (daß die JIrländischèn Guts- les ihre Residenz in Frland nehmen möchten u, dgl.), abzu- elfen.

Auch ist der Jagdrechte erwähnt worden, als eines Ge- genstands, welcher ciner Reform ausgeseßt werden fönnte; ein

| ab, die Fortschritte, welche andere Nationen in der Ausbiidung der ._| Rechts-Zustitutionen gemacht, zu studiren und kennen zu lerneu : der

leitet worden sind.’ Der Nationalstolz überhaupt häit die Eugländer

Poinp und Lärm dér formellen Freiheit, im Parlamente und in sonstigen Versammlungen aller Klassen u1d Stände die Staats:An- gelegenheiten zu bereden und in jenem daruber zu beschließen, so wie die unbedingte Berechtigung dazu, hindert sie oder führt fie nit dar- auf, in der Stille des Nachdenfens in das Iesen der (Seseßgebtng und Regierung einzudringen (bei weitigen Europäischen Nationen herrs solche ausgebildete Fertigkeit des Raisonnements im Sinne ihrer Vor- urtheile und so wenig Tiefe der Grundsäte), der Ruhm und der Neichthum macht es überflüssig, auf die Grundlagen der vor- handenen Rechte zurückzugehen, wozu bei den Völkern , die den Druck derselben empfinden, die äußerliche Noth und das dadurch gewecte Bedürfniß der Vernunft treibt. /

(Fortseßung folgt. )

Königlihe Schauspiele.

Mittwoch, 27. April, (Am Bußtage.) Jm Opernhause : Konzert-Spirituel, ausgeführt von sämmtlichen Königl, Sáugern

il 1221 l1=S1 14

Petersburg BN. 3 Woch. T Wárächiu l abe A

Auswärtige Börsen.

Ámsterdam, 21. April. Schuld 381. Kanz- Bill. 15x. Qesterr. 5proe Russ. Engl. Anl. 81. Russ. Anl, amb. Cert. 83.

Niederl. wirkl]. Metall. 811.

London, 19. April. 3proc. Cons. 79,

| NACTHSCEHRIFT,

Paris, 20. April. Das hier erscheinende Englische Blatt: Galiguanis Messen ger, giebt einen furzen Bericht über die heute durch den König in Person erfolgte Prorogirting der Kam: mern, jedoch ohne die bei dieser Gelegenheit von Sr. Majestät gehaltene Rede selbft mitzutheilen. Der König langte einigt Minuten nach 1 Uhr zu Pferde und in voller Uniform, begleitet vou dem Herzog von Nemours und dem General Pajol, so wie einer Abtheilung reitender National-Garde, in dem Palaste Bour bon an, und wurde, fo wie unterweges von der versammelten Volksmenge, so auch in dem Sizungs-Saale, von sämmtlichen Anwesenden mit dem wiederholten Rufe: „Es lebe der König !‘‘ be: grüßt. Die Rede selbst hielt sich, dem gedachten Blatte zufolge, in ziemlich allgemeinen Ausdrücken, und sprach insbesondere die zt: versichtlihe Hoffnung aus, daß dem Lande seine Wohlfahrt nah mnen und außen werde erhalten werden. Nach Beendigung der: selben wurden Se. Majestät auf dieselve freudige Weise, wie bei Jhrer Ankunft, begrüßt. j In der Pairs - Kammer is gestern der Gese - Entwurf we- gen der Ausschließung der vorigen Dynastie vom Französischen Gebiete zwar durchgegangen, jedoch mit einem Nmende ment, so daß die definitive Annahme desselben der kü: “tigen Deputirten - Kammer vorbehaltezu bleibt.

Es bestätigt si, daß sich in dem gestrigen Termine Behufs des Zuschlags der mission, bestehend aus den ersten Pariser Handelshäusern , g& meldet und 82 Fr. 10 Cent, rállccis der Finanz Mitiaee au 84 pCt. als das Minimum verlangt hatte, so daß der Zuschlag nicht ersolgte. Inzwischen nmieldet der heutige Moniteur, daß sich die gedachte Compagnie jeßt erboten habe, die Anleihe jl dem Sourse von 84 pEt, zu übernehmen.

__— Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 87. 5. sin cour. 7. Jproc, pr. compt. 59, 5. fin cour. 59. 5proc. Neapol. lia cour. 64. 50. óproc. Span. Rente perp. 454.

j Franffurt a. M., 23. April. Oesterr. 5proc. Metall. 84j- 837. 4proc. T3. Tg. 2xproc. 42x, 1proc. 185. Brief. Bauk: Actien 1234. 1230. Partial-Oblig. 1152. 1153. Loose zu 100 F 159. Brief. “Poln, Loose 453. 454.

Redacteur Foh n. Mitredacteur C ottei. tit Édti D A

und Sängerinùen, so wie von den sämmtlichen Mitgliedern dex

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Gedruft bet 4. W. Hayn.

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Gema

Die Solo - Gesangs - Partien werden von den Königliche

(Spontini - Fonds) für hülfsbedürftige Theater-- Mitglieder h :

arrangirt vom Musik-Direktor Kugler. Mit neuen Decoration

hu welcher sich eine ungewöhnliche Menge von Zuhörern einge-

hierauf die Berathung über den Geseß-Entwurf wegen des Zu- \hu}es der 15 Millionen Fr. zu den Ausgaben für die geheine olizei.

es die ganze Sikung ausfüllen und das andere sodann gar nicht

Brief | Geld, Ainsterdam ; L \Karz 1404 ,

din um das Beste des Landes wahrzunehmen. Man beschaftigte

scher, sofort zur Abstimmung geschritten, worauf das Geseß mit R 11 Stimmen durchging. Jekt eröffnete der Herzog y,

Anleihe der 120 Millionen nur eine Kom: |

Allgeme ine-

Preußische Stag

Berlin, Donnerstag: den

Amtlihe Nachrichten. Aut Des. Tages.

Se, Königl. Hoheit der Kronprinz ist aus Pommern hier ingetroffen.

Angekommen: Der Kaiserl. Russische Feldjäger, Lieute- ant Dobrowolsky, als Courier von St. Petersburg.

Zeitungs-Nachrichten. Aly d

Frankrei. Pairs- Kammer. Jn der Sivung vom 19, April,

unden hatte, wnrde zuvörderst durch das Loos die große Depu- ation von zwölf Mitgliedern gewählt, die am folgenden Tage den König bei seiner Ankunft im Palaste Bourbon Behufs der Yrorogirung der Kammern empfangen sollte. Der Graf Mbrial berihtete sodann, da die Versammlung zum Berath- chlagen noch nicht zahlreich genug war, über einige bei der Kam- ner eingegangene Bittschriften. An der Tagesordnung war

Der Herzog von Valmy wollte, daß man dem Ge- ege über die Berbanuung der vorigen Dynastie die Priorität inräume. Es sey zu befürchten, meinte er, daß das erstere Ge-

mehr zur Berathung kommen möchte; die Ungeduld des Publi- tums aber beweise hinlänglich, daß es endlich die Meinung der airs-Kammer über diesen Gegenstand zu fennen wünsche; er verlange sonach, daß. man sich mit dem Verbannungs - Ge- sehe unmittelbar beschäftige und es ohne irgend ein mendement annehme, da ein solches als ein verstecktes Mittel, das Geses zu verwerfen, betrachtet werden köunte. dèr Präsident bemerkte inzwischen , die Tages-Ordnung lasse shnicht ándern, und der Marquis v, Dren x-Brézé fügte hinzu, diOßairs-Kammer berathschlage nicht demPublifum zuGefallen,fon-

sih also zuvörderst mit dem Gesebe uber die 1! Millionen. Da indessen- Niemand das Wort darüber verlangte, so wurde, nach einigen furzen Bemerkungen des Berichterstatters, .Grafen T a-

oudeauville die Diskussion über den Geseß-Entwurf we- gen Verbannung der vorigen Dynastie. „Seit mehreren Jah- ren,“ äußerte er, „habe ich in dieser Kammer tiefes Schweigen beobachtet; mehrere leicht begreifliche Gründe, deren Entwickelung indessen hier überflüssig seyn würde, sind hieran Schuld gewesen, namentlich auch die vielen beredten Kollegen, die ich in dieser Versammlung zähle, und denen vorzugsweise die Rednerbühue ofen stehen mußte. Heute aber würde ein solches Schweigen nehr als seltsam erscheinen, und Alles zwingt mich, das Wort egen den uns vorgelegten betrübenden Geseß-Entwurf zu ergrei- iy Fch verhehle mir nicht das Peinliche der Disfussion selbst, so wie die mißliche Lage, worein der Nedner sih verseßt, deun was er auhch außern mag, den Eiuen wird er zu viel, den Andern ¡u wenig sagen; indes}seu erfülle _ih eine Pflicht, und für Ew. Herrlichkeiten, wie für mich, ist dies der beste und gültigste Beweggrund. Ih werde nur die Proposition der Wahl- Kammer bekämpfen und es andern Rednern überlassen, die Amendements FJhrer Kommission zu erörtern, deren löblihe Absichten ich mit Vergnügen anerkenne. Und sollte niht derjenige ein Recht haben, seine Stimme zu erheben, der, im Fahre 1814 mit den ausgedehntesten Vollmachten von Lud- wig X VIII. versehen, sich derselben nur mit der größten Behut- samkeit bediente; der in allen von ihm bekleideten Aemtern jede gewaltsame Maaßregel, jede unangenehme Reaction verhinderte ; der sich in seinen Proclamationen auh nicht ein beleidigendes Vort gegen den außerordentlichen Mann erlaubte, dessen Ehr- geiz Franfreih mit Lorbeeren und Cypressen bedeckte? Da ich nun gegen diesen Mann nach der Wiederherstellung, der Monar- hie jeden Angriff sorgfaltig vermieden habe, wie sollte es mich da nicht s{chmerzen, wenn ich jeßt sehe, wie man den Herrscher- samm angreift, der durch die leßte Nevolution gestürzt worden ist? Jch mag mich uicht zum Lobredner des vori- gen Fürstenhaufes machen; aber die Geschichte wird eiust lehren, ob seine Regierung seit 1814 dem Lande gar kein Gluck und gar feinen Ruhm geboten, ob es unter seinem Scepter we- niger Freiheit und Sicherheit , als in den vorhergegangenen 2 Jahren, gegeben hat. Auch ich liebe die Freiheit. und habe sie immer geliebt , aber ohne den Unfug, der sle entstellt, entehrt, vernichtet. Auch ich liebe ih habe es bewiesen seit meh: reren Fahren die verfassungsmäßigen Institutionen, aber ohue die Aus\chweifungen, wodurch sie gehässig und gefährlich werden. Ein mehrjähriger Zeuge jeder Handlung, ja ich möchte sagen, jedes Gedanfens der erlauchten Proffkribicten, fam ich bethetern, daß ihre Absichten lauter, ihre Irrthümer unfreiwillig waren, Und dieses Zeugniß ist um o unverdächtiger, als ein einziger jener Frrthümer hinreichte, um mich zu einem Opfer zu bewegen, das wenigstens meinem Herzen sehr {wer geworden ist. Wer die Wahrheit liebt und es redlich meint, welcher Partei er im Uebrigen auch angehören mag, fann eine solche Sprache nicht tadeln. Als Ludwigs XVIU. Ober - Kammerherr, der brave General Rapp, von Buonaparte?s Verbannung hörte, seufzte er tief. „Sie sind hierüber wohl sehr bekümmert?‘/‘/ fragte ihn der Kö- nig, „„„Und wie follte ich nit!‘ erwiederte der General mit edler Freimüthigfkeit , „,,, Buonaparte behandelte mich mit Güte, ich war ihm sehr zugethan, und er ist unglücklich.“

E N P T I E S R E

N P TG R fa TEF ESAUR: (C M A a S R D A7 9 O C L: B U eATL R O E E T Lr

I E G S S [E L R T

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delt. Warum will man also jett die vorige Dynastie bis in ih- ren Verbannuungsort verfolgen ? Nach zwei furchtbaren FJnvasio- nen, die, wie Jedermaun weiß, wenn anch nicht sagt, weder dur ch, noch für diese Fürsten stattgefunden haben, suchten dieselben un- ser Unglück zu mildern; warum wollen wir ihnen das ihrige jest verbittern? Lassen Sie uns das Alter und das Mißgeschick ehren. Wer von uns möchte einen besiegten Feind vol‘euds zu Boden drücken; und sind es wohl Feinde, die in der strengen Zurückge- zogenheit, wozu die Vorsehung fie verurtheilt, diese unaufhörlich für das Land anrufen, das fie aus ihrem Schoße gewiesen hat? Solche Gesfinnunaen sind wahrhaft Französisch; die entge- gengeseßten sind es nicht, und ih berufe mi dieserhalb vertrauens- voll auf die Entscheidung meiner Zuhörer. Und was für Vor- theile vecspriht man sich denn von der vorgeschlagenen Verban- nung, von dieser Confiscation, die sich hinter den Namen eines Se questers verbirgt, denn Sie haben noh nicht vergessen, m. H., daß alle Sequester ehemals zahllose Confiscationen zur Folge hatten? Was soll bei dem gezwungenen Verkaufe der Domainen der vorigen Dynastie, die fast aus lauter Wal- dungen bestehen, herauskommen? Unter den gegenwärtigen Um- ständen würde ein solcher Verkauf höchst nachtheilig seyn, sogar für diejenigen, die ihn anordneten, denn der Preis der Forsten, die durch den Verkauf der 300,090 Hektaren ohnehin an Werth verlieren, würde danach nur noch mehr heruntergehen. Die in Betreff jener Güter vorgeschlagenen Maaßregeln sind noch weit härter als diejenigen, die ehemals hinsichtlih der Güter der Fa- milie Buonaparte verfügt wurden; is dies nicht in jeder Bezie- hung eine große Ungerechtigkeit? Was soll ih vollends von dem Zusau-Artikel über den unglücklichen Ludwig XVk., über jene be- trübende Jmprovisation sagen, die mindestens ganze Tage der Ueberlegung und ftundenlange Berathungen erfordert haben würde? Zu befehlen, daß der Tag des Todes, der Hinrichtung des ersten Stifters unserer Freiheiten, des hochherzigen Fürsten, desen Lohn das Schaffot war, kein Tag der Trauer mehr für das Land seyn folle, das ihn mit Schaudern sterben sah, geht über unsere und aller Menschen Macht. Jst dies - nicht eine Beschimpfung für das Laud, das man durch einen solchen Beschluß zum Mitschul- digen machen möchte, und das feit 40 Jahren gegen diese unge- rechte Beschuldigung laut und standhaft protestirt hat? Wo ist der Mensch, der, selbst wenn er die erste Revolution und ihre Resul- tate billigt, nicht die Mittel und Aussthweifiumgen derselben tadelte, nicht die Gräuelthaten, von denen sie beflet wurde, beklagte ? Und man will das furchtbarste dieser Verbrechen, dasjenige, das alle übrige herbeiführte, frei sprechen! Wo ist der Freund der Juli-Revolution, der bei einen! folchen Beschlusse uicht besorgte, die schrecklichen Scenen der blutigen Fahre 1793 und 1794 er- neuern zu sehen? Heißt es nicht, dieser zweiten Revolution den Charafter der Mäßigung und Menschlichkeit nehmen, den man ihr aufzudrücken wünschte, und den man ‘ihr zu erhalten strebt ? Unsere Nachbarn haben den Tag, an welchem ihr König unter dem Beile des Henkers fiel, zu einem Tage feierlicher Trauer gemacht, und dennoch besteht bei ihnen die ansgedehnteste Freiheit. Un- sere Revolution, die unter eben fo traurigen Auspicien begann, hat nur einen Tag gedauert; wir müssen aber befürchten, daß das Schlimme noch nachkommen werde, wenn wir jenem from- men Beispiele nicht folgen und nicht die Gesinumgen der Ord- nung, Weisheit, Religion, Ehrfurcht, furz Alles, was auf unsere Achtung Anspruch hat, befördern. Eine auf ein Ver- brechen begründete Justitution, und die Verurtheilung Lud- wigs AVI. war ein Verbrechen, kann nit gedeihen; sie steht nicht fester, als ein Haus auf blutgetränftem Sande. Ach, ver- suchen wir nicht, unseren Schmerz, unsere Thränen zit unter- drücken und die Rene von dec Erde zu verbannen; unsere Mühe würde doch nur fruchtlos seyn. Gelänge uns dieser traurige Versuch, würde das Volk, dessen Bestes man fördern, dem man aber nicht s{meiccheln muß, darum ruhiger, sittlicher, gehorsamer gegen die Geseke, gewissenhafter in Erfüllung seiner Pflichten, würde es darum glücklicher seyn? Und wenn wir diese Proposi: tion annehmen wollten, deren Berathung schon an und für sich ein Unglück ist, würde die Regierung darum stärker, Frankreich geachteter, würden unsere Kammern dart ehreuwerther, die Ge: müther ruhiger, die Parteien versöhnlicher seyn? Nein, gewiß nicht! Die Proposition, die in jeder Beziehung unziemlich ist und ihren Zweck verfehlt, wtirde die ganz entgegengesebte Wirkung thun ; sie würde Theilnahme für die Familie einflößeu, die man un- níis bis in ein fremdes Land, ja sogar über das Grab hinaus verfolgen will, wie sie schon jeßt uns die Verpflichtung auftegt, sie zu vertheidigen und sie so zu schildern, wie sie ist; denn dem Unglücklichen den Hof zu machen und den Verfolgten zu loben, ist in meinen Augen locend und felbst in den Augen der Leiden- \schaftlichsten, die dies nicht für ansteckend halten, verzeihlich. Diese Maaßregel wird auch die am gemäßigtsten Gesinnten erbit- tern und diejeuigen entfernen, die am meisten geneigt sind, sich mit Letiten aus allen Stäuden zu verbinden, wenn sle nür ihrem Vaterlande ergeben sind und Ordunng- und Ruhe wollen; sie wird die eutgegengeseßte Wirkung von dem haven, was nian thun will oder wenigstens thim sollte, um Frieden, Vertratten und Achtung zu erlangen. Diese leßtere zut verdienen, ist der Wunsch der Pairs - Kammer, die, ihrer Natur na, ruhiger und, ihrer ‘Zusammenseßung gemäß, besiändiger ist. Sie wird sich den Bei- fall des Auslandes wie des Julandes erwerben , indem sie aptdd Antrag verwirft, dem Umstände, die ihr fremd sind, das Ent- stehen gegeben, und dem Gründe, gegen die sie gleichgültig ist, Aufnahme verschafft haben. Sie wird sich weigern, gegen drei Generationen, von denen eine erst zehn Jahre zählt, und die ohnehin schon hart genug bestraft sind (und man- firaft nicht zweimal), die Verbannung, eine der stärksten Strafen unseres Ge- seßbuches, auszusprechen, die Verbannung, die nur über die über- wiesensten Verbrecher verhängt wird, die Berbaunung, welche nur als durch die Furcht der Nation motivirt erscheinen würde; was die Nation nicht zugeben wird, da jenes Wort {on längst aus ihren Wörterbuche gestrichen ist. N die Anhänger der Republik wünschen diese Verurtheilung

Niemand hat jemals dieses Betragen und diese Antwort getag-

der leßten Sprößlinge einer Dynastie, die seit Jahrhunderten so

28fien A pri l.

I E b e C R G E R L S e I A U i

1631.

A C A E I ERI C R E R O E A A E t A 74 i - N M0 4

viel Glanz und Glü über Frankreich verbreitet und es auf den jeßigen Punkt seiner Macht erhoben hat. Nur zu gut wissen wir, welche Folgen vor 40 Jahren die Republik iu unserm un- glücklichen Vaterlande hatte; nur ‘zu n errathen wir, welch e Folgen sie anch jeßt haben würde. och beruhigen wir uns beim Anblick eines Ministeriums, das mit Talent, Weishèit und Festigkeit die Unordnungen unterdrücken, die Anarchie ersticken und den Frieden im Jnnern wie nah außen hin erhalten will. Durch eine verstándige und edle Verwerfung’ der Proposition wird die Pairs-Kammer Frankreich ein betrubendes Verbannungs:- urtheil und dem Fürsten, der es beherrscht, einen für sein Zart- gefühl und seine Stellung \{merzlichen Beschluß ersparen. Die vorgeschlagene Maaßregel ist, man kann es nicht A wieder- holen, eine zwecklose Beschimpfung, ein grundloser Aft der Härte und des Zorns und keinesweges ein politischer Aft, denn es wird dadurch in dem Stande der Dinge nichts, durchaus nichts ver- ändert. Eine Popularität, die nicht auf die Achtung, die Ehre und die Bernunst begründet is, kann nur von kurzer Dauer und sehr wenig wünschenswerth seyn. Wie viel Beispiele davon haben wir nicht seit mehr denn 50 Jahren unter Augen! Die Französische Nation vergesse nicht, wie viele Opfer ihr diese Popti- larität, das Jdol des Tages, diese eben so trügerische als gefähr- liche Gottheit, der man leider viel zu viel aufopfert, gekostet hat. Die Pairs müssen ihre Popularitat in dem Eifer, Alles, was nüß- lih seyn fann, anzunehmen, in der Festigkeit, alles Schádliche zu verwerfen, und in der muthigen Erfüllung threr Pflichten, so schwierig und hart sie auch seyn mögen, suchen. Sie ha! en davon vor nicht gar langer Zeit einige Veweise gegeben und find weit ent- fernt, es zu bereuen. Thue, was du follst, geschehe auch, was da wolle, muß ihr liebster Wahlspruch seyn. Wer ihm treu bleibt, steht nicht nur über allem Tadel, sondern auch über allen Ereignissen; wer ihn! treu bleibt, erhält früher oder später von der Zeit, die Alles, nur die Tugend nicht, vernichtet , eine Genugthuung, die dann um so dauernder und befriedigender ist. Wer ihm treu bleibt, lebt ohne Besorgniß, was auch geschehen mag, und stirbt ohne Reue. Ja, das Unglüc achten, das Al- ter schonen, den in Ungunst Gefallenen beshügen, der ungerechten Gewalt trogen, die wenig verdiente Gunst, sie fomme von Konig oder Volk, verachtên, is die köstlichste der Freiheiten, ist die hei- ligste der Pflichten. Bei jedem \{wierigen Umstande gez ben uns viele Leute zu hören, daß die Stellung der Pairs-Kam- mer ebenfalls schwierig sey. Da der jegige Umstand gewiß nicht der legte dieser Art seÿn wird, so will ih ein für allemal meine feste Meinung hierüber sagen. Jh wiederhole. aus dem Grunde meines Herzens in Bezug auf diese Kammer oder weñigstens auf mich, was der ehrwürdige Landammann Steiger vor 35-Jäh= ren im großen Rathe in Bezug auf die bedrohte Schweiz fast all, Es ist besser, wie Sagunt unterzugehen, als" w Benedig. Diese Rede bedarf, ih fühle es, Jhrer Nachsicht, m. H. ; Sie werden levtere aber meiner alten Gesinnung, meiner langjährigen Erfahrung nicht versagen ; Sie werden sie dem nicht versagen, der in diesem großen und traurigen Prozesse, denn einen solchen verhandeln wir, das Amt eines Anwalts versieht und auch so viel Spielraum und Freiheit haben muß, wie jener; Sie werden Jhre Nachsicht einem Pair von Frankreich nicht ver- sagen, der, seinem Lande, der Treue, der Daukbarkeit ergeben, den Ehrgeiz, persönliche Absichten, Privat-Juteressen, ja- selbst das Leben für nichts achtet, wenn es nicht makellos is, und der da- gegen den Wunsch, das Gute zu thun, die Liebe zum Vater- lande, das Wohlwollen seiner Kollegen, die Achtung sei- ner Mitbürger und - das Zeugniß seines Gewissens über Alles hochstelll. Jch . stimme für die Verwerfung des von der Deputirten - Kammer vorgeschlagenen Geseh - Entwurfes,‘ Der Präsideut des Minister-Nathes erklärte zuvörder/t, daß die Regierung den vou der Kommission in. Antrag gebracl;teu Amendements beistimme. „Nachdem wir““, fuhr er sodann fort, „„uns ‘mit den Maaßregeln zur Ausführung einverstanden erklárt haben, fühlen wir nur noch das Bedürfniß, unser Einverständniß mit dem Principe des Geseves selbst zu rechtfertigen, Die Re- gierung hat dieses Princip von Anfang an angenommen, nicht als eine Vürgschaft für die Bewahrung der Freiheit, son- dern als ein Pfand des öffentlichen Friedens; vor Al- lem aber als eine feierliche Verkündigung einer Thatsache, die den Völkern wie den Regierungen den wahren Cha- rafter der leßten Revolution zeigen soll, -—— einer Revolution, die, für jedes Rachgefühl unempfänglih, den besiegten Feind uur unter die Autorität der von ihm verleßten Geseye beizen will, Moge Europa, auf das die Ereignisse des Juli so verschie- denartige Eindrücke hervorgebracht haben, mit Ruhe und Ueber- legung die unermeßlihe Kluft überschauen, die den 21. Januar 1793 vom 29. Juli 1830 trennt, und es wird erkennen, wie viel Großes und Kräftiges die Freiheit, wenn sie mit der Civilisation Hand in Hand geht, zu vollbringen vermag. Für die Geschichte wie für Europa ist es nothwendig, daß die in conftitutiomneiler Form erfolgte Scheidung einer Dynastie von ihren Volke auch noch die gesezlihe Bestätigung erhalte, damit diejenigen, von denen die Revolution von 1830 noch verkaunt wird, erfahren, daß das Geseg allein der Gegenstand des Kam: pfes und der Preis des Sieges war, wie es auch heute noch die einzige Waffe ist, deren der Sieger sich gegen den Besiegten bedient. Was die neben dem Verbannungs- Urtheile noch fest: zuseßende Strafbestimmung betrifft, so halteu wir eine solche sowohl für das Laud, als für die Verbannten selbst, für über- flüssig, Zwischen beiden besteht ein Abgrund, den man niemals überschreitet,“ Der Marquis v. Dreux-Brézé äußerte, daß, da eine große Menge von Rednern slch gegen das Gesey habe eintragen lassen, er sich mit wenigen Worten zur Bekämpfung desselben begnügen werde. Daß das Gesey überflüssig sey, dar- über gebe es nur Eine Stimme; der einzige Charakter, der dem: selben sonach aufklebe, seh die Rachsucht: denn indem man die Mitglieder des älteren Zweiges der Bourbonen auf ewige Zeiz ten von dem Landeégebiete ausschließe, entziehe man ihnen die Eigenschaft eines Franzosen und behandle fie noch' strenger, als

der Konvent die Emigrirten und die Bourbonen wieder die

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