1831 / 127 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

durch unsere Stadt fortdauern, ein Theil desselben bleibt in Au- kona und Bologna als Besaßung.

E Lucca, 26. April. Die Landes - Regierung hat im Namen des Herzogs dur ein Dekret vom 25. d. M. mehrere Abgaben erleichtert, zur Belohnung der unbegränzten Treue, welche feine guten Unterthanen ihm zu jeder Zeit, und naülent- lich bei den neulichen Vorfällen, bewiesen. So is die Personen: Steuer um ein Viertel, die Mahlsteuer un1 10 pEt. vermindert, die Taxe der Wagenpferde aufgehoben worden. Der Herzog hat von Wien aus ein Schreiben an das Ministeriunr erlassen, worin er den in den Städten Lucca und Viareggio seit einiger Zeit wiedererrichteten Stadt: Garden für deu von ihnen bewieseuen Diensteifer, so wie für die an den Tag gelegte Anhänglichkeit an seine Pérfon, seine volle Zufriedenheit zu erkennen giebt. Fortwährend ziehen durch Bologna Oesterreichische Truppen-Corps aus dem südlicheren Theile der Legationen und der Mark auf ihrem Rückwege nach der Lombardei,

Túrfkei.

Der Nürnberger Korrespondent theilt folgendes Pri- vatschreiben mit :

„Konstantinopel, 11. April. Seit leßter Post haben wieder mehrere Hinrichtungen stattgefunden; auch der Vice- Admiral Tahir Pascha wurde vor einigen Tagen erdrosselt. Es heißt, daß er ebenfalls in die fürzlih entdeœte Verschwörung verwickelt gewesen sey. Die neu ausgerüstete Flotte ist nur theilweise nach der Albanesischen Kliste bestimmt; der übrige Theil soll nah Alexandrieu und von da nach Syrien abgehen. Jn Syrien, Babylon und Bagdad lodert wie in Albanien die Flamme des Aufruhrs. Von hier gehen täglich reguläre Truppen, sowohl nach Macedoniten, als nach Asien. “‘

„„Belgrad, 21. April. Der Pascha von Skutari, dessen Armee sich nun auf 40,000 Mann beläuft, hat eine Proclama- tion erlassen, worin er sein Vorhaben, die alte Ordnung wieder herzustellen, ind die Beranlassting dazu entwickelt, seine Unter- gebenen zur strengsten Ordnung und Schonung der Unterthanen, welche feinen Antheil an den Kriegs-Ereignissen nehmen, er- mahnt, namentlich aber Achtung fremden Eigenthums anempfiehlt, und etwaniges Anutasten oder nur Aufhalten der Couriere fren1- der Mächte, der Posten oder Handelsboten, unter Androhung der härtesten Strafen, verbietet. Wie man versichert, hat Mu- stapha Pascha seinen Marsch nach Vitoglia gerichtet und au den Groß - Wesir eine Einladung zu einer persönlichen Unterredung abgeschickt ; diese dürfte aber wohl schwerlich zu Staude kommen, da beide wohl triftige Gründe zum Mißtranen haben. Der Groß-Wesir trifft indessen Anstalten, nah Sophia aufzubrechen, wo er sich mit allen, auf Trüppen- Requisition ausgeschickten

Allgemeiner

A L O

verschollener und ausgetretener Fersonen, Behuts deren 'Lodeserkläarung oder Vermögens - Confiscation, s0 wie anch Vorladungen unbekannter Prätendenten.

A4 E I G H NTIAO A I E Provin. Name des Citaten.

VCDSSDI N 13.592 A I:

Pommern. | Radloff, Daniel Heinrich, aus Groß-|1827 zur See gegangen, und|Ob.-Ldger. Sretcin. |17.Mai 31. zu Honfleur vom Schiffe ent-

| Stepniz, ausgetrerener Cantonist. j wichen ist.

ab B Ce

Bekanntmachungen.

Von dem Königl. Preuß. Hofgerichte von Pommern und RÜ- gen, werden auf den Antrag des Syndicus Dr. Gesterding hier- selbst, als Mandatarii des Fräulein von Braun auf Pustow, alle diejenigen, welche an das von seiner Mandantin verkaufte, im Grimier Kreise und Görminschen Kirchspiele belegene Gur Bdeken, aus dem Grunde eines Eigenthums, einer Hypothef, Servitur oder aus welchem sonstigen Rechts-Titel scyn tdunte, Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, vorgeladen, daß sie solche in ler- mino am 28. Márz, 25. April oder 20. Mai d. J-, Morgens 10 Uhr, hierselbst angeben und gehörig nachweisen, bei dem Rechts- nachtheile, daß sie sonst nicht weiter damit werden gehört, sondern vermittelst des am 15. Junius d. À. zu erlassenden Präclusiv - Er- kenntnisses für immer damit werden abgewiesen werden.

Datum Greiféwald, den 26. Februar 1831.

Kön igl, Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. v. Moller, Director.

Edictal - Citation.

Ueber das Vermdgen des zu Rhinow verstorbenen Bâäckermei- fer und Handelémanns Carl Wilheim Koehler, ist auf den Antrag seiner Erben der erbschafcliche Liquidarions-Prozeß eröffnér worden. Wir habeu zur Anmeldung -und Ausweisung aller Ansprüche an den Nachlaß, einen Liquidations-Termin auf

Dienstag, den 5. Juli c., Vormittags 10 Uhr, zu Rhinow im Koehlerschen Gasthofe anberaumc, und laden dazu die unbefannten Gläubiger unter der Warnung vor, daß die nicht erscheinenden Kreditoren aller ihrer etwanigen Vorrechie verlustig erflárt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige verwiesen werden, was nach Befriedigung der sich meldendei Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben mochte. :

Rathenow, dén 25- März 1831.

Das Stadtgericht über Rhinow. v Mens.

Avertissement.

Auf den zu Scolzenhagen, unter der Straßen - Nummer 32 belegenen, auf den Namen des Schneiders Miethe ini HZyporhefen- Buche dieses Dorfs Nr. 32 eingerragnen Büdnerhause, sid Kubr Ul. No. 3 ex obligatione judicali vom 5. October 1787, an den Bauer Gottfried Reins 60.Thl. Courant intabulirr. Das Instrument ift verloren gegangen, und auf den Antraa der gegenwärtigen Eigen- thümer diéser Post werden alle diejenigen, welche a!s Eigenthümer, Cessionarien, Pfand - oder Briefs-Inhaber Ausprúüche zu haben ver- meinen, vorgeladen, dieselben ia termino

den 22. August d. A. ,. Morgens 11 Uhr, auf hiesiaen Justiz-Amt anzubringen, weitere Auweisung, autblei- benden Falls aber zu gewärtigen, -daß ihnen ein ewiges Stillschwei- gen auferlegt, und mir der Löschung ohne Producciou des Docu- ments wird verfahren werden.

Liebenwalde, deu 22. April 1831.

Fn ep U 11 A it

Präclusiv- Bescheid.

Da vont den uachgenaunren, im russischen Feldzuge vermißten, unterm 16. Juli 1829 offentlich vorgeladenen Ändividuen , als:

(Geora Döuer von Oberwailershach,

ohann Audenrieth von Siegris,

äohann Schremmlein von dort,

Martin Brütting von Wohlmuthshühl,

AndreaszFriedrich von Breitenbach,

| Dienstigeschästen erhielt er mehrere ehrenvolle Aufträge.

Anzeiger für die Preußis

| Legzter bexannter Aufenthalt desselben.

900

Ahans zu vereinigen gedenkt: man zweifelt jedo, daß er eiue beträchtliche Armee zusammenbringen werde, indem Alles den Jusurgenten zuströmt und selbst einige der ausgeschiten Ayans diesem Beispiele gefolgt sind. ““ i

A lt a0,

Berlin, 6. Mai. Die Stadt Königsberg i. Pr. betrauert aber: mals den Verlust eines geachteten und ausgezeichneten Mitbürgersz der Königl. Geheime Kriegsrath und pensionirte Negierungs- Direktor, Herr Johann Gottfried Frey, beschloß am 25sten vo- rigen Monats daselbst seine irdische Laufbahu. Früher Mitglied des dasigen Magifirats, hat ex besonders im Jahre 1807, so wie später bei Regulirting des städtischen Kriegs-Schuldenwesens, der Stadt sehr nütliche Dienste geleistet; bei Reorganisation jener Behörde in Folge der Städte- Orduung schied er von derselben aus und wurde am 27. Febr. 1809 zum 2ten Regierungs-Direk- tor ernannt. Im Jahre 1826 erhielt er seine ehrenvolle Eutlas- sung mit einer angemessenen Pension und lebte seitdem nur sei- ner Familie und den Wissenschafien. Neben seinen vielfältigen Zuni Andenken an seine vielfœchen Verdienste um seine Vaterstadt Königsberg trágt eine Straße in der dasigen Vorstadt deu Na- menu Frey - Straße.

Die Königsberger Zeitung meldet: „Die beuurit- higenden Nachrichten, die in den leßten Tagen von dem Fort- schreiten der Cholera verbreitet wurden, sind, so viel man hört, ungegründet. Ju Warschan sollen zwar au Lazarethfieberu täg- lich viele Personen sterben, auch in anderen Gegenden in Polen, die mit Lazarethen angefüllt sind, aber nah Preußen selbst ift bis jeßt die Krankheit nicht gedrungen. Russischen Gränzen Vorsichts-Maaßregeln getroffen worden, und so dürfte fúr unser Land jede Beforgniß schwinden. (Gemüths- rithe, das beste Präfervativ gegen diese Krankheit, öfteres Wech- feln der Wäsche und Baden, Lüften der Wohnungeu, sind Mit- tel, die in allen Zeiten vielen Krankheiten vorgebeugt haben, und die jeßt zumal allgemein angewendet werden sollten,

Königliche Schauspiele, Sounabend, 7. Mai. Jm Schausvielhanse: 1) Teune et vieille, vaudeville en 2 actes, par Scribe. 2) La séparation, comédie nouvelle en 3 actes, par MM. Mélesville et Car-

mouche,.

Königstädtisches Theater. Sonnabend, 7. Mai. Lindane, oder: Der Pantoffelmacher im Feenreiche, großes romantisches Zauberspiel in 2 Akten.

Ua O Uen

Perenpt. Sistiv.- Termin. |

|Blatt, wo das Weitere

Name des Gerichts. zu ersehen.

Stettiner Jutell. - Bl. | p: 139.

U I C B B me t ———

Andreas Herb von Ebermannstadt, Georg Knaus von Gößmannsberg, ohann Hack von Kolmreuth, ohann Wölfel von Burggailenreuth,

Georg Meixner von Oberwailerébach und

“ohann Hofmann von dort so wie von deren erwaigen Leibes - oder Testaments - Erben in dem fürgeseßzreu Termine sich Niemand dahier angemeldet hat, so wird nunmehr der bedrohte Rechrönachtheil als verwirft auëgesprochen, demnach das biéher unrer Kuratel gestandene Vermögen jener Al- wesenden den sich angemeldet habenden nächsten Verwandten der- selben auëgehändiger und dieses andurch zur dentlichen Kenntniß gcbrachr.

Ebermannstadt , den 15. Marz 1831.

Königl. Baierisches Landgericht.

Bekanntmachung.

So wie bereits in mehrern Städten: Breslau, Münster, Magdebürg 2c. medicinish-chirurgische Lehr- Anstalten für die betrefs fenden Provinzen bestehen, und seit Jahren schon ihren großen Nuuen bewährt haben, ist durch die Fürsorge deé Königl. Hoheu Ministerii der Geistlichen -, Schul - und Medicinal-Angelegenheicen eure alciche Anjialt auch für die Provinz Pommern errichcer und mir der Universicät Greifswald in Verbindung gestellc worden, die sich der specielen Ober - Aufsichr des Herrn Fürsten zu Puttbus Durchlaucht zu erfreuen haben wird. Da sich eine hinlängliche Zahl von Zdbalingen gemelder hat, so wird das Instirur schon im Laufe dieses Sommer- Semesters ins Leben rreten.

Der Zweck diejer Anfialc is die theoretisch - practische medici- nische und chirurgische Auébildung junger Leute zu Wundärzren erster und zweirer Klasse, für den Civil- und Milirairdienst, wozu unfere Universität, in den leßten Jahren durch die Gnade des Ho- hen Ministerii an Unterrichtemitteln so wesentlich bereichert, eine besonders agunstiae Gelegenheir darbiecen wird. Folgende sind die von der genanute! Hohen Behörde gegebenen nähern geseßlichen Bestimmungen :

1) Die Dauer des Studiums, welches alle Zweige der Arzenei- funde in einer, dem Zwecke der Anftalt entsprechenden Art, gleichmäßig umfaßt, i auf 3 Jahre festgesest. Die Aufnahme findet jährlich einmal und zwar zun! Sommer-Semester Gratct. Der aufzunehmende Zdaling muß den nöthigen Unterrichr in deutschen Style und der lateinischen Sprache genossen haben, der übrigens in der Austalr noch forrgesezr wird. Ein Ab- aangös-Zeugniß aus Tertia oder ciner höheru Gymnasial-Klasse uberhebt der dieéfallsigen Prüfung.

3) Er darf gleich allen Studirenden, mit denen er jedoch im Uebrigen nichr gleiche Rechte hat, darauf Anspruch machen, in seiner Militairpflicht bis zum 23. Jahre zurükgeseur zu werden.

4) Er soll der Regel nah nicht unter 18, nicht über 30 Jahr alt und durchaus gesund seyn. Talenrvolle Jünglinge dürfen nach vollendecem 16. Jahre aufgenommen werden.

5) Die Zoglinge werden in drei Klassen eingetheilt, und zwax:

a) Ju solche, welche die Aufnahme in das Institut auf « eigne Kosten nachsuchen.

b) Jn solche, welche zu dem Lehr-Cursus ganz unentgeldlich zugelassen werden.

c) In solche, welche außer dem freien Studio noch eine Unterstüßung von Seicen des Staars genießen.

6) În diseciplinarischer Hinsicht stehen die Zöglinge unter Auf- sit des Direktors, in polizeilicher jedoch durchaus unter der Ortsbehörde.

Es sind bereits an den

chen Staaten.

7) Zu Leyrern an dex Anstalt sind bestimmt; die Professoren

Die zu dieser Vorstellung gültigen Billets sind mit Freitag

bezeichnet.

Berliner Börse. Den 6. Mai 1831.

Amt], Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufe. Cour.)

| Zf.| rief. |Geid. j j Zj Grie}. Geld. 874 | 87s Üstpr. Pfandbrf. 964 | 96

| 975 Pomm. Ptandbrf. 11041 952 | fKur- u. Neum. do.| 4 | |[1031- 801 | 723 ISchlesische do. [1021 &61 |. [Rkst. C. d.K.-u. N. 532 |— 56 | [Z.-Sch. d. K.- u. N. 53 | 882 | 88 | 861 9 T 39 es, 91 | 901 | 91

St. - Schuld - Sch. Pr. Engl. Ani. 18 Pr. Engl: An], 22 Pr. Engl. Obl. 30) Kura. Obl. m. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. VVestpr. Pfandbr. Grossbz. Pos. do.

Holl. vollwv. Dak.

Neue dito 197 Friedrichsd'or . . 131 Disconto 37

154

tam

A | R A

13 41

Auzwüärtige Börsen,

Hamburg, 4. Mai.

Oesterr. 5proc. Metall. 84 Br., 831 G. Aproc. 725 Br., 725 G. Bank-Actien 1018 gemacht. Russ. Engl. Anl. pr. Cassa 874. Russ, Anl. Hamb. Cert. 864. Dän. pr. Cassa 574.

T Om C A A e Pu

NACITSCHRIF T.

Paris, 30. April, Der hentige Moniteur meldet die Abberufung des Grafen Guilleminot von scinem Botschafter: Posten iun Konstantinopel; der Nachfolger desselben ist noch nicht ernannt,

Heute {loß Z5proc. Rente fin cour. 85. 50. Zproc,

sin cour. 58. 60. 5proc. Neapol. 66. 45. 5proc. Span. Rente perp. 49. Frankfurt a. M,, 3. Mai. Oesterr. 5proc. Metall. 832, 83¿. 4proc. 723. 722, proc. 427. 1proc. 18x. Brief. Bauk: Actien 1225, 1222. Partial-Obl. 1155. 1153. Loose 100 Fl, 1584. Brief. Poln. Loose 462, 46.

Redacteur Fohn. Mitredacteur Cott el.

bas Gedruckt bei A. W. Hayn.

Berndt, Schulze, Seifert, Hornschuch, Schömann, Hühne- feld, Dantierow und Mande. :

8) Die vorgetragenen Lehr - Gegenstände werden - täglich durch eigends angesiclite Repetenten, repetirt, und erhalten diejeni- gen Zöalinge, welche sich als die fleißigsten auéweisen, ange- messene Belohnungen. ;

9) Äm Schlusse eines jeden Semesters werden offentliche Prü- fungen abagchalten.

10) Die Meldungen um Aufnahme müsseu beim Direktor gesche- hen, und zwar lange genug vor dem Beginne des Semesters.

: Indem ich diese Bestimmungen zur öffentlichen Kunde bringe, füge ih ad Nr. 1 die Bemerkung hinzu, daß ausnahmsweise in die- sem Jahre auch zum Winter-Semester Zöglinge aufgenommen tver- den, welche sich zedoch bis zum 1. October gemeldet haben müssen.

Greifswald, den 29. April 1831. Der Direktor der medicin.-chirurg. Lehr-Anstalt für Pommern. Prof. Dr. M andt.

Empfehlung.

Einige schuldenfreie Herrschasten von 180,000 Thl , 150,000 Thl uod 120,000 Thl. in der augenehmsten Gegend Schle- siens, welche alle Réalitäten, schöne Wuhn- und Wirthschafts- Gebäude haben, und wo das anzulegende Capital wenig- stens 8 pCt- jährliche Reute bringt, was durch auehrjährige Rechnungen nachgewiesen werden kann, sind unter sehr billi- gen und vortheilhaften Bedingungen zu verkaufen. So auch sind einige kleine Rittergüter in der Nähe von Fischbach und Warmbrunn selr billig zum Kauf nachzuweiseu, Nähere Auskunft ertheilt das Anfrage- und Adress-Büreau im allen Rathhause,

. Empfehlunusgs.

Der Besiger sehr schöner, iu Niederschlesien belegenen Güter, welche außerdem, daß der Acker im besten Cultur-Zustaude is, be- deutenden Forst, schöne Wiesen, feine Schaafheerde und viele Sil- berzinsen haben, so wie die Wohn- und Wirthschafté-Gebäude aufs Gejschmackvelle gebaut und im besten Stande sind, beabsichtigt, solche weaen seines herannahenden Alters unter sehr annehmbaren Zahlungs-Modalitären recht wohlfeil zu verkaufen, und wurde am liebsten ein Haus auf einem gelegenen Plate in Berlin in Zahlung mit annehmen, um seine aeshwächte Grsundheir allda wieder herstellen zu können. Auch werden sichere Hypotheken an Zahlungèstatt angenommen. Die dieéfalisige Unterhandlung is uns ubertragen, so wie wir mit den nöthigen Papieren, aló Taxen, Anschlägen 2c. hinreichend ver- sehea sind, und wollen die resp. Herrea Kauflustigen sich gefälligst an uns wenden.

Breélau, den 1. Mai 1831.

Anfrage - uwd Adreß - Büreau im Rathhause.

__ Literarishe Anzeigen. G Nachstens erscheint in der Hinrichs schen Buchhandlung in eipiig: 5 Carove, Dr. F. W., der Saint-Simonismus und die Philosophie deé 19. Jahrhunderts in Frankrei. gr. 8vo. Pòlis, Hofr. K. H. L, staaröwissenschaftliche Vorle- sungen für die gebildeten Stände in constitutionellen Staaten. gr. 8vo. circa 40 Bogen. Ungewitter, Dr. F. H., Geschichte der Niederlande bis auf die allerneuecste Zeit. gr. 8vo. Vorläufige Bestellungen hierauf nimmt an die Buchhand- lung von C.-F. Plahn in Verlin, Jägerstraße Nr. 37)

Alle Schriften, welche über D L E P Rg

erscheinen, sind durch die Stuhrsche Buchhandlung in Berlin, Schloßplatz Nr. 2, nahe der Brüderstraße, zu bekommen. Beson- deró wird auf die Kaiserl. Oesterreichische Än strukrion 2e. gegen das Eindringen und Verbreiren dieser Krankheit (Preis 5 sgr,) auf- merksam ‘gemacht. Wo die allgemeine Verbreitung dieser Ïn- struktion c. für heilsam erachtet wird, soll solche bei 100 Eyem- plaren für 6 Thl, und Porto-Vergutiaung erlassen werden.

Berichtigung. Im Allgem. Anzeiger der Staats - Zeitung Nr. 120, Seite 876, Spalte 2, und Nr. 123, Seite 888, Spalte 2, iff der míttels Steckbrief verfolgte c. Liebrich irrthümlich Lieb- rei genannß.

ta D L

Voln. 92 ohne Frage, :

ische Staats-‘

Allgemeine

9:0

eitung.

E, Laue] 0ER L G E R T E S

Berlin, Sonntag den Sten Mai.

E E E C T 2E C T

-————

1831.

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages. Se. Majestät der König haben dem Wachtmeister Boo ß

| yom 11ten Husaren - Regiment das Allgemeine Ehrenzeichen zu Ï verleihen geruht,

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Referendarin!s Heinrich

Ï Ludwig Schulze ist zum Justiz-Konmuissarius bei dem Land- Ÿ und Stadtgerichte zu Sandau bestellt worden.

Im Bezirk der Königl. Regierung zu Breslau ist der Kandidat des Predigt: Amtes, Ram:

/ tour, zum Mittags-Prediger, Rektor und Diakonus in Trachen- Ÿ berg, und der Kuratus Opib ùi Raudten zum Pfarrer in Prei-

chau, Steinauschen Kreises, ernaunt ; zu Bromberg isst der bisherige Vifarius in Rogasen, Franz Szalczhunsfi, zum Pfarrer der katholischen Kirche in

H Lechlin, im Kreise Wongrowiec, und der bisherige Vikarius an Ï der Metropolitan- Kirche in Gnesen, Johann Zaledkiewiecz, Ï zum Pfarrer der fatholishen Kirche in Lubowo, im Kreise Gne-

sen, befördert ; zu Magdeburg ist der Kandidat der Theologie, Frie-

drich Ludwig Kunsch, zum Reftor an der Stadtschule in Ar- | neburg, Dióöces Tangerinünde , ernannt und bestätigt worden.

Abgereisi: Der Kaiserl. Russische Kollegien : Assessor von Zervo, als Courier nah Neapel,

Zeitungs-Rachrichten.

Ausland.

Rußland.

St, Petersburg, 27. April. Se. Majestät der Kaiser haben den General-Adjutanten Kleinmichel zum stellvertretenden dienstthuenden General der Reserve- Armee ernannt, wobei der- selbe seine dermaligen Functionen eines Chefs des Generaistabes der Militair-Kolonieen beibehält.

Die Nordische Bieue bringt folgende Nachrichten aus WVilua vom 16. April: „Um die Stadt Oschmian von den AFnsurgenten zu befreien, wurde aus Wilna unter dem Befehl des Chefs des zusammenzgezogenen Linien- Kosaken - Regiments, Obersten Wersilin, eine Abtheilung Truppen dahin abgefertigt, bestehend aus 500 Mann vom Belosersfkischen Jnfanterie - Regi- mente, 300 Mann Kosaken von obigem Regimente, nebst zwei Stücken Positions- und zwei Stücken leihtem Geschüß. Der

: Oberst vollzog seinen Auftrag mit vollkommenem Erfolg; er warf ih auf die Insurgenten, schlug

sie in die Flucht und befreite die Stadt Oshmian; 350 der Jnsurgenten wurden getödtet, 150

| gelanzen geuommen ; ihrem Haupt - Anführer, dem Gutsbesiver

aschinsfy, gelang es, zu entfliehen. Einige der Gefangenen,

* die man mit den Waffen in der Hand ergriffen hatte, wurden

ershossen und die übrigen nach ihrer Heimath entlassen. Russi-

4 sherseits wurden 2 Kosaken verwundet und 4 Kosakenpferde ge-

tödtet.“ i Fn Moskau hat ein dortiger Kaufmann, Namens Gutsch-

kof, eine Maschine zu Verfertigung von Shawls erfunden, die den kostbaren Kaschmir-Shawls gleichkommen ; es ist die Absicht des Erfinders, seine Maschine gemeinnügig zu machen und zu diesem Behuf die Regierung um Erlaubniß zu bitten, öffentliche praftishe Anweisung zur Benutzung der neuen Mechanik erthei len zu dürfen.

Aus Moskau schreibt man unterm 12ten d. M., daß die diesjährige Jrbitshe Messe, nach Aussage der von dort zurück- gekehrten Kaufleute, viel günstiger ausgefallen seh, als im vori- gen 6 die Waaren wurden im Ganzen besser verkauft, als nan erwartet hatte. Einige Artikel, als Thee, weiße Baumwollen: euge, Tuch aller Gattungen, Moskauer gedructe Kattune, Nanking, Pelzrwerke und Mittelgattungen von Seidenzeugen wur- den ras und zu ziemli guten Preisen abgesezt, Bon Bucha- ren und Taschfenßen wurden gegen 175 Pud Silber in Jamben (einer Art Barren) mitgebracht, von denen Moskanische Kauf- leute 100 Pud ‘in Zahlung empfingen. Es sollen noch niemals so viele Waaren zur genannten Messe gebracht worden sehn,

als diesmal. S E

Warschau, 3. Mai. Ehe die vereinigten Kammern gestern PID itel Diskussion über den Gesey-Entwurf hinsicht: i des den Bewohnern der alten Russisch-Polnischen Provinzen zn leistenden Beistandes schritten, nahmen einige Mitglieder in Reglements-Angelegenheiten das Wort. Der Senator Kastellan Gliszcynsfi fordertè die Versammlung auf, in den Berathua- gen jede Persönlichkeit zu vermeiden, die der Polnischen Sache im Di nnd Auslande nur schaden könne und, wenn si auch die Meinungen an einander rieben, doch den Leidenschaften fei- nen Antheil daran zu gestatten. Hierauf verlangte der Deputirte Dembowsfi, daß der von den Herren Chomentowsfi und No- senwerth gemachte - Antrag hinsichtlich Erneuerung des ganzen Bestandes der Landboten - Kamnier sogleih von den Konmmissio- nen untersucht werde, indem er behauptete, daß es dieser Kammer nah Erledigung der wichtigsten Gegenstände, als welche er die Aner- kennung der Revolution unddie Detronisations- Akte bezeichnete, nicht erlaubt sey, in ihrer alten Zusammenseßung noch fernere Berathun- gen zu pflegen, sie múifite denn etwa, wie sich der Reduer ausdrückte, en amateur berathschlagen wollen, Diesen Antrag unterstüßte der Landbote Fr, Soltyf mit dem Hinzufügen, daß allein

“hon das Projekt hinsichtlih Berleihung von National - Gütern,

als Grund-Eigenthum an die Bauern, die Nothwendi feit recht- fertige, eine néue Kammer zusammenzuberufen, deren itglieder besondere Vollmachten besien müßten, um dem erwähnten

Gegenstande einen entscheidenden Beschluß zu fassen. Die Dis- kussion über diesen Punkt wurde von dein Deputirten Zwier- kowsfi damit geschlossen, daß er im Namen der Kommission erklärte, es werde in der nächsten Sizung ein von der lebteren schon vorbereiteter Bericht in Bezug auf die Erneuerung der Kammer abgeftattet werden. Sodann beschwerte sich der Depu- tirte Klimontowicz über die Unordnung, welche sich im Mi- litair-Transportdienst zeige, führte mehrere Beispiele von Saum- seligfeit in dieser Hinsicht an, wodurch die Lieferung der Lebens- mittel für die Armee verspätet worden und eine große Menge derselben umgefommen seyen, und verlangte, daß man dem für die Zukunft vorbenge, Die Repräsentanten Swidzinski und Zwierk owsfti unterstüßten diesen Antrag und behaupteten, daß die gegenwärtige Einrichtung des Transportdienstes selbsi dem Vorrücken der Armee hinderlich sey, indem sie,‘ als sich die- selbe drei Tagemärsche von der Hauptstadt entfernt hatte, œinen ganzen Tag ohne Zufuhr von Lebensmitteln geblieben wäre. Die Kammern beschlossen daher einstimmig, durch einen Auszug aus dem Protokoll die Aufmerfsamfeit der National - Regierung auf diesen Gegenstand zu lenken, Hierauf machte der Landbote Johann YZezierski den Kammern bemerkiich, daß sich der Senat nicht in der geseßlich vorgeschriebenen Anzahl seiner Mit- glieder versammelt befinde, und fügte hinzu, daß die Kammern, wenn sie nicht ihre Berathungen nach dem (vorerwähnten) Ausdruck des Deputirten Dembowski en amalteur halten wollten, ihre Ver- handlungen nothwendigerweise bis zur Ergänzung des Senats ausfezen müßten. Nachdem man eine Zählung der Senats- Mitglieder vorgenommen hatte, zeigte es sih, daß in der That einige derselben féhlten; da jedo die Zahl derselben in kurzem vervollständigt werden soll, fo seten die Kamznern ihre Bera- thungen fort und nahmen deu am Anfang erwähnten Geset- Entwurf wieder vor. Die Diskussion fand nur noch hinsichtlich der Redaction desselben statt, und zwar begann man mit dem ersten Artikel, indem die Berhandlungen über: die Einleitung auf den Antrag des Deputirten Wolowsfi bis zum Schluß vorbe- halten werden sollen.

Fn Beziehung auf das Vorhaben des Warschauer Univer- sitätsrathes, eine Ümgestaltung in dem öffentlichen Unterricht in Polen vorzunehmen, liest man in der Staats-Zeitung Fol- gendes: „Ohne die Frage untersuchen -zu wollen, ob die jebige Reit dazu geeignet ist, Geseßze zu geben, nach denen der Unter- richt im Lande organisirt werden soll, möchte es auch wohl nicht frommen, wenn die Universität abgefonderte Geseße ohne Ver- bindung mit dem Elementax-Unterxicht des Landes aufstellte. Die Universität ift nur das vorzüglichf Glied in der Kette dex -Na- tional-Aufflarung, welches sih an die vorhergehenden Glieder eng anschließen muß; ohne dies zu beachten, wird das Ziel der an- gestrengtesten Bemühungen nicht erreicht werden können. Um aber Gesese für die allgemeine Bildung abzufassen, muß man si streng an eine vieljahrige Erfahrung halten; man müßte da- her bei Gründung eines neuen Unterrichts - Gebäudes die Rath- schläge erfahrener Schullehrer einziehen, fie mit den Arbeiten angesehener Professoren der Universität vergleichen und dann erst die neuen Verfügungen treffen. Der Borschlag, den Unterricht allein dur die Universität leiten zu lassen, verdient eine ge- nauere Ueberlegung. Denn da der Universitätsrath noch beson- dere Geschäfte hat, so würde er dem Andrang der Juteressen des allgemeinen Unterrichts nicht hinlänglich Genüge leisten können; und es bedarf durchaus einer Behörde, die sich ausfcließlich mit Ber- breitung des Unterrichts beschäftigt oder eine abgesonderte Abthei- lung in einem anderen Ministerium bildet, auf die der Universi- tätsrath Einfluß ausüben könnte. Was das polytehnische JInsti- tut anbetrifft, so verdient diese wichtige Anstalt für die auffeis mende National- Industrie, welche so {chöne Hoffnungen verspricht, die größte Aufmerksamkeit, Wir empfinden jegt schon deren Be- deutung, da die Regierung mehrere Professoren des Jnstituts zur Leitung einiger unumgänglich nöthigen Fabriken berufen hat ; und welcher Nußen wird noch aus demselben hervorgehen, wenn die in demselben gebildeten Schüler das bei uns noch wenig be- arbeitete Feid der Fudustrie zu fultiviren beginnen werden. Die Spezial-Schulen, die Bergwerks-, Forst- und Applications-Schule könnte man wohl mit dent genannten Jnstitut vereinigen, da m dem lebteren faft aller in jenen gegebenso Unterricht ebenfalls, aber vollständiger, ertheilt wird,“ *

än dicsen Tagen soll, dem Warschauer Kurier zufolge, den Kamniern ein Projekt eingereiht werden, wonach Beamte vou uun an nicht mehr zu Landboten und Deputirten sollen ge- wählt we-den dürfen, 1nd ein anderes, wonach augenblicklich in allen Dinrikten neue Wahlen ansgeschrieben werden sollen.

Die hiesige Staats-Zeitung meldet, daß das Haupt-

quartier des Polnischen Geueralissimus sich wieder in Fendrze- jow bei Kaluszyhn befindet. / Die W ntt ci Do Zeitung sagt, der Feldmarschall Die- bitsch habe allen Rusfischen Offizieren, die sich in den Warschauer Lazarethen befinden, vermittelst des Generals Lewandowski einen Feden 100 Dukaten übersandt. . v

Demselben Blatt zufolge, soll der Nussische (eneral Nafakin in dem Gefecht bei Stanislawow \{chwer verwundet worden seyn, L

Auch berichtet das genannte Blatt, daß dem General Sierawsfi das Kommando seines Corps abgenommen und dem General Dziekonsfki übergeben worden seh. i

Jn der Polnischen Zeitung heißt es: ¿Am 29, und 30. April und auch an den vorhergehenden Tagen sah man viele franfe Landleute, die kaum ein Zeichen des Lebens von sich ga- ben und in die Civil- Hospitäler gebracht werden sollten, aus pedantischer Formalität von Beaniten zu Beamten umherftühren und den größten Theil des Tages auf den Straßen der Haupt- stadt ohne Arznei, ohne Hülfe, ohne Rettung zubringen. ] Be- steht der ärztliche Beistand 1 der That aus solchen Förmlichkei- ten? Warum follen die Kranken nicht sogleich von den Barrie- ren ohne Aufenthalt in ein Lazareth gebracht werden fönnen ? Warum kann man ihnen nicht gleich dort Karten geben, auf de- nen das Lazareth bezeichnet ist, in welches sie kommen sollen!

Dasselbe Blatt empfiehlt als das beste Mittel gegen die LUO, in Essen und Trinken Maaß zu halten und sich feiner

ngstlichen Besorgniß hinzugeben. : ,

Heute bát die Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften eine öffentliche Sibung gehalten, welche der Prásident derselben, Yulian Niemcewicz, mit Vorlesung einiger Gedichte eröffnete ; dann trug der Professor Hube eine Abhandlung über die Consti- tution vom 3. Mai 1791 vor, und der Professor Brodzinsfi hielt einen Vortrag über Nationalität.

Der frühere Bürgermeister der Stadt Polangen , Joseph Stankiewicz, welcher, als zur geheimen Polizei gehörig, in Un- tersuchung befindlich war, ist von dem betreffenden Comité für unschuldig befunden und freigelassen worden.

m Warschauer Kurier liest man Folgendes : „Am vo- rigen Dienstag früh standen auf dem Kazimirschen Schloßplaß gegen 50 große Wagen mit Brod für die Armee. Am folgen- den Tage waren noch 13, davon zurückgeblieben, und diese sind bis auf den heutigen Tag ohne die gee Verwahrung den brennenden Sonnenstrahlen und in zwei Nächten “heftigeu NRe- gengüssen ausgeseßt gewesen; dieser Vorrath verdirbt völlig, und es ist nicht mögli, ihn so verschimmelt zur Nahrung der Sol- daten zu bestimmen, denn dies hieße geradezu, ihnen Krankhei- ten zuziehen. Es soll uns wundern, wie lange diese-Wagen noch dort stehen werden, und was man mit jenem Brod machen wird z mit dem Brod, das jevt so überaus theuer ist, und dessen Man- gel von Tag zu Tage fühlbarer wird.““ s

In derselben Zeitung wird bemerkt, daß wahrscheinlich ein Grund zur Cholera der agg! an Sauerstoff in der Luft sey, weil die Vewohner bergiger Gegenden, wo die Atmosphäre mehr Sauerstoff enthalte, niht davon bedroht würden; es wird daher der Vorschlag gemacht, durch eine künistlihe Zubereitung von solhem Gas die Kranken mit einer Luft zu umgeben, welche derjenigen in gebirgigen Gegenden áhulich wäre,

. Nach der Polnischen Zeitung zeichnet sich unter allen Polnischen Militair-Lazarethen besonders das in dem Sächz sischen Palais befindliche und unter Aufsicht des Oberst - Lieute: nants Möller stehende dadurch aus, daß in demselben außer der den physischen Schmerzen gewährten Linderung auch den Seelen- leiden Trost verschafft werde, indem eine Kapelle dabei eingerichtet ist, in welcher ein täglicher Gottesdienst abgehalten wird.

Der Wärschauer Kurier führt darüber Beschwerde, daß es Knaben, besonders Lehrjungen, erlaubt werde, an öffentlichen Orten Karten zu spielen, welches sehr häufig statt- finde; sogar Hazard - Spiele lasse man dieselben vor Aller Augen treiben und begünstige dadurch Diebstahl und Betrug; die Be- zirfs- Aufseher werden daher aufgefordert, Karten und Banken, wo sie dergleichen bei Knaben autreffen, in Beschlag: zu nehmen und die Juhaber vor die Bezirks - Kommissare zur Rechenschaft zu stellen.

Nachrichten aus Podgorze (Gallizien) vom 1, Mai zufolge, soll der General Dwernicfi, von mehreren Russischen Truppen - Corps bedrängt, bei dem Befehlshaber des Kaiserlich: Oesterreichishen Gráänz-Cordous in Gallizien darum angestucht haben, ihm den freien Durchzug nach Zamosc hin zu gestatten ; was ihm jedoch, wie natürlich, abgeschlägen worden seh,

Frankrei.

Paris, 30. April. Gestern Mittag begaben Se. Majestät sih zu Wagen nah St. Denis, um das Hotel der Ehrenlegion in Augenschein zu nehmen. Der Zug, der übrigens ohne Be- deckung war, bestand“ aus drei sehsspännigen Wagen; iu dem ersten saßen Jhre Majestäten der König und die Königin mit den Prinzessinnen Adelaide und Louise; in dem zweiten die Herzoge von Orleans und von Nemours, die Prinzessin Maria und der General Gérard; in dem dritten vier Adjutanten.

Auf den Autrag des Handels-Ministers haben Se, Majestät unterm 29ten d. M. eine Berorduung erlassen, wonach in jedem der zwölf Stadtbezirke von Paris, unter der Leitung des Präfek- ten des Seine-Departements und unter der Aufsicht des General- Conseils für die Verwaltung der Armenháuser, ein Wohlthätigkeits- Bureau, das die Dürftigen in ihrer Behausung unterstüßte, er- richtet werden soll. Jedes Burean soll aus dem Maire des Bezirks und seinen Adjunkten, ferner aus . 12 Administratoren, einer unbestimmten Anzahl von Commissairen oder wohlthätigen Frauen, endlich aus einem Schatneister bestehen. Die Admini- stratoren werden von dem Handels - Minister unter 4 ihm für jeden Bezirk vorzuschlagenden Kandidaten, die Commis- faire und wohlthätigen Frauen aber von den Bureaus selbst gewählt. Die Schaymeister ernennt der Präfekt ; sie erhalten ein Gehalt und mússen eine Caution stellen. Durch diese Einrichtung wird das Geseß vom 7. Frimaire des Jahres V., von dem dié Regierung im Jahre 1816 durch eine neue Organisation der Pariser Wohlthätigkeits-Bureaus ab- gegangen war, während sie dasselbe für die Provinz beibehal- ten hatte, wiederhergestellt. Der einzige Unterschied besteht jet nur noch darin, daß’ jene Bureaus in den Departements 5, in Paris aber 12 Administratoren haben, eine Bestimmung, die indessen durch die große Anzahl hülfsbedürstiger Armen in der Hauptstadt als hinlänglich gerechtfertigt erscheint.

Eiue andere Königliche Verordnung, datirt vom 28sten d. M. und fontrasignirt von dem Finanz-Minister, verfügt, daß, da die Anleihe der 120 Millionen in 5procent. Renten zu 84 pCt. zu Stande gekommen sey, mithin 7,142,858 Fr. Renten zum Ka: pitalsbetrage von 142,857,160 Fr. koste, dem Art. 7 des Gesez- zes vom 25. Márz zufolge, der hundertste Theil dieser Kapitals« Summe mit 1,428,571 Fr. 60 Cent. jährlich, und bis zur gänz lichen Abtragung der Schuld, in täglichen Raten zur Tilgungs- Kasse gezahlt und damit am 7. Mai d. J. der Anfang gemacht werden folle. i j

Der Graf Guilleminot ist (wie einem Theile unserer Leser bereits durch die Nachschrift zum gestrigen Blatte der Staats- Zeitung befannt geworden )- von seinem Botschafter - Posten in Konstantinopel abberufen worden,

Der Moniteur, welcher -

S E G A E E E S E

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