1831 / 128 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

von Oran auf der Rhede von Marfeille- angekommen; fie follte

sogleich wieder unter Segel gehen, nachdem sie den ersten Dol--

metscher des Beys von Tunis, seßt hatte.

Der Spanische Oberst Fos: Vasquez, der bei der mißlun- get? 2 Expedition, die von Cuba aus vor zwei Jahren gegen &4ampico unternommen wurde, unter Barradas kommandirte, ist ans der Havamia hier angekommen und hat, na einer Uiter- redtmg mit dem Spanischen Botschafter, seine Reise nach Ma- drid fortgesegt.

In Havre sind Briefe av# Guadeloupe bis zum 18. Mär; eingegangen ; da ste feine politische Nachricbten enthalten , fo läßt sich anmnchmen, daß in dieser Kolonie fortdauernd Ruhe herrscht,

Hassuna Morali, ans Land ge-

Großbritanien und Frland.

London, 4. Mai. Gestern flud beim auswärtigen Amte Depeschen von Lord Granville, unserm Botschafter in Paris, eingegangen. Dem Vernehmen nach wird darin von einem No- ten-Wechsel berichtet, der zwischen der Französischen und Oester- reichischen Regierung über die an der Piemontesischen Gränze beabsichtigte E ian a Gun eines Oesterreichishen Heeres ftattgefunden hat, j

Folgendes ift ein hier umlaufendes Verzeichuiß sämmtlicher anwesender Pairs, die zu Gunsten der Refocm-Vill sind, und auf deren Votum bei der Abstimmung gerechnet werden darf: Herzoge: von Sussex, Norfolk, Somerset, Richmond, Argyll, WBedford, Devonshire, Grafton, Hamilton, Portland und Lein- ster. Marquis: v. Winchester, Lansdowne, Stafford, Angle:- sey, Cleveland, Dotwnshire, Clanricarde, Wellesley, Ormonde und Hastings. Grafen, Viscounts und Barone: Shrews- burh, Derby, Susffolk, Thanet, Essex, Carlisle, Albercarle, Fit- willicin, Grosvenor, Fortescue, Greh, Dacre, Stourton, Petre, Holland, Durham, Brougham, Foley, Yarborough, Dundas, WBesborough, Errol, Donegal, Aufon, Winchilsea, Raduor, Nom- nen, Willoughby de -Eresbyh, virl of Effingham, Orford, Maunvers, Cowper, Stanhope, Waldegrave, Egremont, Flchester, Chichestez, de

Mulgrave, CElifden, Minto, Melbourne, Spencer, Ducie, Suf-

Clifford, Say and Sele, Nosebery, Breadalbane, field, Lyttleton, Vernon, Sherbocne und Dundas. Die Sunday - Times áußert: „Viele, die fd der Reform bisher toiderseuten, weil fie gewissenhaft der Meinung waren, ‘daß sie beunruhigenden Neuerungen die Thür öffnen und die- öffentliche Ordnung gefährden möchte, sind nun überzeugt, daß eine Verweigerung der Reform gefährlih seyn roürde, und weden demnach Konvertiten. Andere, die es für thöricht hielten, eie ret durchgreifende Reform zu verlangen, weil es ihnen un: degreiflie: sien, daß ein Verein von Männern, den man als

verderbt. darstelle, dieses Urtheil dur sein eigenes Votum unter- -

schreiben werde, sehen jeßt, wie ihnen ein unerrei{chbar gehaltenes Zielt mit Hülfe des Königs und seiner Minister so nahe gebracht rootden „und vereinigen sfich nun mit denjenigen, von denen sie

vorher’ sich abgefondert hatten. Diese und viele andere Betrach: -

tungen haben die Reihen der AntizNeformisten so gelihtet, daß in der That jezt gesagt werden kann, die ganze Nation verlange, daß die Bill durchgehe.““

Einer unserer berühmtesten Wettlustigen im West - Ende der Stadt hat bereits 100 gegen 5 als Wette angeboten, daß die Minisier die Reform-Bill im neuen Parlámente mit einer Ma- jorität von 120 Stimmen durchöringen würden.

Gestern Nachmittags sind in Guilford an die Stelle der Herren ‘H. Sunmmer und Baring Wall zwei Reform - Freunde, die Herren Norton- und Mangles, zu Parlaments - Gliedern ec- wählt- worden.

Obersi. de Lach Evans, früher bereits Parlameutsglied für das Städtchen Rye, hat sich nach Preston begeben, um dort, womöglich, Hrn. Hume aus dem Sattel zu heben. Hr. Dun- combe, Anti-Reformiist, soll die Kandidatur für Yorkshire aufge- geben haben.

Die am 2ásten v. M. verstorbene Herzogin von Wellington war eine Schwester des Pairs, Grafen von Longford, und im Jahre 1772 geboren. Sie wurde im Jahre 1806 mit dem Her-

oge vermählt und’ hinterläßt ihm zwei Söhne, den Major Mar- quis von- Douro und den Hauptmann Lord Charles Wellesley. ‘Heute findet das Leichenbegängniß der Herzogin statt, die anf dem Herzoglichen Landsite Strathfieldsay beerdigt werden wird.

„Die Verstorbene wird von zahlreichen Freunden aufrichtig be- trauert.

Der Lord-Lieutenant von Jrland, Marquis von Anglesea, hat das Amt eines Friedensrichters für die Grafschaft Kildare dem berühmten Dr. Doyle, fatholishen Bischof von Kildare und Leighlin, übertragen. Es ift dies das erste Beispiel seit der Revolution, daß ein katholischer Priester ein solches Amt bekleidet, und dies wird, wie die Times - bemerkt, mehr dazu thun, der Regierung die Liebe des Volkes zu gewinnen, a!s vielleicht irgend" eine großartigere Händlung des Lord-Lieutenants.

Der Glo be widerruft die am vorigen Tage von ihm mit- getheilte, Nachricht von einer Verlegung, die Herr Hume bei einem Sturz vom Pferde erlitten haben foll.

Von dem Gonverneur der Jonischen Inseln, General-Lieute- nant Sir F, Adam, sind bis zum 4. April und von dem Gou- vernenr -General+ Major Ponsonby in Malta bis zum 9. April Depeschen eingegangen.

Niederlande,

Aus dem C 3, Mai. Nachdem Se. Königl. Ho- heit ver Prinz Friedrih am 30. April Abends in Herzogenbush eingetroffen roar, wohnte derjelbe vorgestern dem Gottesdienste der Besayung bei und fuhr sodann mit dem Dampfboote „Anna Paulowna“/ nah dem Fort Crevecoeur, um dasselbe in Augenschei zu nehmen, Mittags 'inspizirte Se. Königl. Hoheit die vor der Stadi liegenden Kanonier: Schaluppen, die iu Parade aufge: fiellte- Garnison und die Festungswerke.

Die von ‘der Genera! -Versammlnug der Niederländis{en Handels - Gesellschaft genommenen Beschlüsse haben bereits die Pn. Bestätigung erhalten.

em Vernehmen nach wird si{ch Herr Gericke, ehemaliger Admiizistrator des Einregistrirungs-Wesens, als Civil-Gouverneur nach- Mastricht begeben, : __ Brüssel, 2. Mai, Der General Belliard gab gestern zur Feier des Namenstages Sr, Majesiät des Königs der Franzosen ein großes Mittagsmahl, welchem Lord Ponsonby, der Briten und mehrere Mitglieder des Kongresses, die Minister, der Ober- General der Bürgergarden, wie die höheren Beamten der Provinz und der Stadt, beiwohnten, Es wurden 3 Toasts aus- gebracht; ‘der erste vom Lord Ponsonby auf das Wohl des Kö- nigs der Franzosen; der zweite vom Minister des Auswärtigen auf das Wohl der Königlih Framöslfchen Familie und der dritte vom General Bellíard auf ‘das-Wohl des Regenten und das Wobl, so wit die Unabhängigkeit Belgientz

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Der hiesige Courrier enthält Folgendes: „Die am 20sten in Londori angefommeneDeputation is am 22sten vom Prinzen Leopold empfangen worden. Eine zweite Zusammeitunft fand am 24sten statt. Um eine Xdee von dem Lharakter ihrer Unter- redungen zu haben, muß man bedenten, daß diese Mission ganz verschieden ist von der, womit eine Deputatiou an Ludwig Phi- lipp beauftragt ward. Wenn man vor der Wahl des Herzogs von Nemours die Borsichts-Maaßregel angewandt hätte, die Ge- sinnungen Ludwig Philipps näher zu erforschen, so hatte mau dem Lande jenen ablehnenden Bescheid erspart. Unsere Depu- tirten haben nit den Auftrag, dem Prinzen Leopold die Bel- gische Krone zu Füßen zu legen denn diesen Auftrag könnte ihnen nuc der Kongreß geben sondern sie sollen den Prinzen nuc der Lage der Dinge in Welgien bekannt machen und seine Gesinnungen ausforschen, für- den Fall, daß der Kongreß ihm frei die Krone tibertrüge. Man sicht ein, daß es der erste Wunsch des Prinzen schn muß, s{ch über die Lage des Landes, seine Fnteressen, scine Wünsche, den Stand sciner inneren uud äusveren Angelegenheiten aufs genaueste Bericht abstatten zu lassen. Wie man hört, hat cr, idem er diese Er- flärungen veranlaßte, Beweise von großem Verstand, sehr aus- ebreiteten Kenntnissen und einer lebhaften Sympathie für das Belgische Volk gegeven. Der Prinz soll die neue Welgische Constitution sehr gut kennen. Seine feste Ueberzeugung ift, daß der künftige König Belgiens der Kandidat von Belgien und nit der von dieser oder jener Macht seyn und daß die Erfah- rung allein das Belgische Volk belehren muß, ob sich in der neuen Con- ftituticon mangelhafte Bestimmungen finden. Der Prinz zeigt in seinen Unterhaltungen oft ein Genmiith, das gern sein Zrine: res aufscchließt, und eine sehr freimüthige Herzlichkeit. Bei dem Diner, das der Prinz am 23sten gab, wobei sich die Minister und sonst viele der angesehensten Engländer, wie die Herzoge von Nichmond, vou Devonshire :c.7 befanden, ward den Belgischen Deputirten der Ehrenplaß ángewiesen. Der Prinz faß zwischen den Herren von Merode und Vilain XUU. Am 2ten Mat wer- den die Deputirten beim Lord Grey zum Diner seyn. Die Un- terhandlungen erleiden einige Berzögertng durch die Englischen Wahl-Angelegenhricen. Es ift noch nichts entschieden ; ganz fals ist, daß bis jet der Auschein einer negativen Entscheidung vor- handen seh,“

Weiterhin sagt dasselbe Biatt: „Was unsere Gränzen betrifft, fo erinnert man si, daß, als es s\{ch darum handelte, den Prinzeu Leopold auf den Thron von Griechenland zu be- rufen, gerade das die Ursache der Weigerung des Primen war, daß die Mächte Akarnanien und Aetolien von Griechen- land getrennt hatten und der Prinz sih nuicht mir deu Wün- schen des Griechischen Senats und Bo!lfs in Widerspruch feßen und sich des Einflusses, den er über den Senat hätte ausüben können, um dessen Einwilligung ¿zu bewirken, - nicht bedienen wollte.“ Mis

Die Emancipation, bekanntlich das Blatt, das bisher am feindlihften gegen den Prinzen Leopold auftrat, äußert in ihrer leßten Nummer: „„Wir bedauern, das wir das Publikum von uns selbst rnterhalten müssen. Wir thun es jedoch, weil das, was wir zut sagen haben, mit enter wihtigen Frage von allgemeinem FJnterese in Verbindung steht. Seit drei Tagen hat man uns wiederholt wissen lassen, daß ein Komplott gegen unsere Druckerei und unsere Bureaus bestände, weiches den Zweck habe, uns das feinem Zorn nachgebende Volk zu zeigen, das auf den unglüfliczen Standpunft gebracht worden, sich selbst

Recht verschaffen zu müssen; in welcher Beziehung, davon sagt man nichts, Einer gewissen Klasse von Leuten hat un- sere Sprache, ihrer Freimüthiakeit wegen, vielleicht mißfallet, Diese mag uns nun durch Drohvnugen zum Stillschweigen be- wegen wollen oder gar die Absicht haben, diese «Drohungen wahr zu machen das fümmert ms wenig, Unerschütter- lich in nnserer Ueberzeugting,. werden wir um feinen Preis und feiner uns bedrohenden Gefahr wêègen stills{weigen. Um ganz verloren zu seyn, fehlt nur noch die Anwendung fol- her Maaßregeln in Bezug auf die Angelegenheit des Prinzen Leopold. Wir werden das Kommende ruhig abwarten; ver- trauend übrigens auf eine wachsame Odvrigkeit, die dem schand- licben Plane bereits avf der Spur ist, haben wir zahlreiche An- erbietungen zurückgewiesen, die uns beweisen, daß, wenn wir auch einige Menschen: gegen uns attfbrachteu, es uns andererseits auch gélungen ift, Freunde zu gewinnen, die uns immer dazu aufmuntern roerden, bei unserem zeitherigen Verfahren zu be- harren.‘

Das Journal des Flandres erzählt: „Wir vernehmen,

daß ungefähr 20 Deputirte, meistens aus Flandern, in furzem zusammentreten werden, um vom Regenten die schieunige Einbe- rufung des Kongresses zu verlangen.““ Aus Ostende meldet man vom 29. April, daß ein Englisches Paketboot mit 1400 Flinten für die Belgische Armee in den Ha- fen eingelaufen ift. Diese Flinten waren die einzigen, welche bei der Abfahrt des Bootes schon für uns fertig waren; nächste Woche erwartet man eine zweite Sendung.

Aus Antwerpen chreibt man unterm 2, Mai, daß die Gemeinden Lillo, Stabroek und Sandvliet in Folge Hoiländi- scher Ueberschwemmungen unter Wasser sehen, daß alle diese Landstriche desäet gewesen wären und man allgemein die großen Ns beflage, deren wahren Nugen für den Feind man nicht egreife. 7

Brüssel, 2. Mai. Es bestätigt sich- nicht, was gestern über einen Bericht des ans London zurückgekehrten Abbé de Foere gemeldet wurde. Vielmehr soll dieser mit Zuversicht auf die Annahme des Prinzen Leopold rechnen, wenn ihn dec Kongreß zum Könige erwählen sollte. Daß der Kongreß zu diesem Schritte, falls er zur Auregung kommnit, {reiten dürfte, ist faumi zu bezweifeln, wenn man das Verlangen fkeunt, mit der Alles im Lande, was nicht eben durch den jeßigen precairen Zustand stiz1e Existenz findet, einer definitiven Ordnung der Dinge entgegensieht. Selbst die vielen geheimen Anhänger des Hauses Oranien, die es uo giebt, sehen die neue Combination, da nun einmal ohne Krieg, der auch wiederum seine gefähr: lichen Seiten hat, fein Mittel vorhauden zu sehn sch{heiut, zur alten zurúüczufehren, ‘als den besten Ausgang. an, der unter den gegenwärtigen Umständen der Belgishen Revo- lution zu wünschen is. Die beiden Haupt - Parteien, die es in Belgien giebt, die katholische, an deren Spigve sich sonst der Graf Felix v. Merode, Baron v. Hooghvorst , Graf Vilain XIII, v. Gerlache, v. Secus, Coppin u. Andere befanden, fo wie die unionistisch- liberale, welche die jüngeren van de Weyer, Gendebien, Tielemans, Rogier, Fottrand 1. \. w, in ibrer Mitte zählte, scheinen über die Erwählung des ‘Prinzen einig zu seyn und daran zu arbeiten. Dies wird hinreichen, um den Kongreß gean zustimmen, der auch'wohl zu jedem noch so ansehnlichen Zeld- Opfer bereit seyn möchte, um das Großherzogthum Luxem- burg’ dem nenen Belgischen Staate wo möglich zu erhalten.

Die außerhalb jener beiden Parteien in der neuesten Zeit

hier entstandene Belgische Afociation hat fich, wiewohl dy Gentex Filial - Verein sch bereits hefcig dagegen gaussprag zwar noch nichr gegen die. Erwählnug des Prinzen Leopol erflärt, do saudte sie dieser Tage eie Deputation an deu R, genten ind ließ demselben sagen, daß, wenn der Prinz Leopol) die Krone nicht cnneßmen follte, dann in jedem Falle an Hol; land der Krieg erklart werden müßte, und witëde die Association, falls der Regent den Befehl dau mcht ertheilen sollte, die Füs rung des Krieges allein tibernehimeu. Beruchnen nach die genannte Association zu diesem Schritte durch die vor. eini gen Tagen hier anugekonmenen Abgeoreueten dex Franzöoslschy | Gesellschaft: „Hf dir, so wird dir der Himmel helfen“. bewy gen worden. Diese Gesellschaft hosft dadurch deu Keinr zu eing Zwietracht ausgestreut zu haven, iu Folge deren sle die Erwah, img des Prinzen Leopoid, Le thr schr unanzenechm zu sey scheint, Zu beseitigen: denft. Der Einfluß diesec, so wie jed anderen Franzojische Partei, welche Belgiens Selbsiständiufi untergraben will, isi jedoch bier im Laude nmicot* groß, und mj wohl jeut häufig Belgisihe. Familien, die früthec nach Sranfreiq geilüchtet waren, hierher zurüctfehren, fo geschieht dies doch nut, um einer Zwangs-Maaßregel von Seiten des Kongresses, mj welcher alle Emigranten bedroht worden, auszuweichen, und ey neites Uevergewicht Feanzöfiscber Fdeen ist voa dieser Seite nit zut befürchten. General Mellinet hat von der düicgiertuug tj Weisung. erhalten, sich nacy Namur zu begeben: es Uft dies ay | Vorsicht geschehen, weil ein Lheil der fruber unter seinen Vi fehle gestandenen, in der leßten Zeit fehr berichtigt gewordeny Freiwilligen. hier erwartet wurde, Diese fanden \\ckch auch sch getäuscht, als fie den bei ihnen- in hohem Ansc“en stehenden G neral nicht mehr hier fanden, uud weigeiten sich, ans Aer darüber, anbefohlenernmazen ihre Waffen abzuiegen; es sind jh, nen deshalb auz feite Einquartierungs-Villets 1 dec Stadt q the!!t worden.

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Y: ole ‘n.

Warschau, 5, Mai. In der geftrizen Reichstags-Sigzuy wurden die Verhandlungen über den Gese - Eniwurf hivsichtlid des den Litthauern, Wolhyniern u. |. wo, zu gewahrenden Bej standes noch fortgeseßt; an kamen wieder cinige diplomaiisth und Reglem-cnts:Angelegenheiten zur Sprache, welche eine nä; stens zu erwartende Modification inden die Regierung bildende Personen muthmaßen ließen ; unter Andere:1 zeizte der Deputirte Dembowski der Kanmier an, daß der Ltinister der antswätt gen Angelegeuheiten, Graf Malachowski, der National: Regierun jein Entlassungs - Gesuch eingereiht habe, tind der, Staatsrat MWielopolsfi erklärte, daß er, wenn diefelve bewiliigt würde ebenfalis seinen Siy auf den Regierungsbaunken verlassen werde,

Auf Vorsieliung des Ministers der auswärtigen Ungelegen heiten, har die National- Regierung de! Grafen Johann Feu szynsfi zum Staats-Deferendar im Ministerium der auswartign Angelegenheiten und Herrn Johann Myj;fowsfi zum stellvertr tenden General-Secretair in demselben Ministerinm eruaunt,

Die Staats-Zeitung euthält folgende Nachrichten : „An 2ten d. rückte das Polnische Hauptquartier noch. weiter - vor, uid es sollen an einigen Orten Scharmiüßel stattgefunden haben, Am 29sten v. M. fekte der Oberst WVlokofieroicz mit einr Abs theilung seines Regiments von Solec nah Kamien úber die Weichsel und zersprengte cin feindlicves Kavallerie - Pigtiet von 40— 50 Mann. Yu Lublin herrscht große S?orblichkeit rent den Israeliten: die Russen haven für dicjcnigen unter denselben welche an der Cholera leiden, ein Lazareth in cinem dortiger Kloster eingerichtet. Won den Litthauern, welche in unf-re Ot fangensczaft gerathen sind, haben mehrer: an deu legten Gefe ten gegen die Nuffen Theil genommezr. Borgestcecn wurde de Fahrestag der Eonstitiition vom 3, Mai 1791 in kleineren Krei sen der Hanptftadt gefeiert, da die offentlichen Festlichkeiten da Eholera wegen imterblieben sind. Der Senat, die Lendboten Kammer und vie National: Regierung hätten sh zu einem gt meinschaftlicen Mittagsmahl versammelt, unnd es wurden ftr di Lazareth- Kranken tund die vecarmten Bewohner des retten Weich sel-Users Kollekten gesammelt. ““ |

Die Staats-Zeitung giebt auch einen offiziellen L mee-Bericht des Generalissimus Sfkrzimec fi, datirt aus den Haupt quartier Fendrzejow vom 2. Mai unnd folgenden Fnhalts; „Als Ergänzung meines Berichts von! 28, April habe ich di Ehre, dec Vational-Regierung zu melden, daß in dem Treffey, welches am 25sten bei Kufiew stattfand, der Oberst Denmbinsli

chisccher Kavallerie, 1 Masuren- Schwadron, 2'Junfanterie-Bu taillonen und 4 Stlick leichter Arcillerie zu Fuß, von einer seht vortheilhaften Stellung unterstükt, einen langen- anhaltende! Kampf unter einer Kanonade von 16 Positions-Gescßüten gegt! die Front der feindlicheu Haupt:Armee, welche der Feldmarschal! Dieditsch selbst auführte, auszuhalten wußte.“ Endlich zog nch, dem erhaltenen Befehl zufolge, in der größten Ordnun nach Ceglow zurück, Unser Vertust in diesem Treffen betrug einen Df fizier und 17 Genieine an Todten 1nd 23 Mam? an Verwundeten; zeichneten sich dabei besouders der Major vont Quartiermeiste Stabe, Potéanski, und der Capitain Sadlucki vim ten U) lanen-Regiment aus. Am 26sten, in dem bei der Arriere-Garkt vorgefallenen Treffen uuterhalb Minsf, hatte der General Gie gud 8 Jnfaunterie- Bataillone, 6 Positions- und 12 leichte Ct \chüpe auf einer Position, hinter Minsk und hielt die Std! selbst mit einem Bataillon besebt. Vor Minsk stand dec Ce neral Kasimir Skarzhnsfi mit dem ?ten Chafeur- und dem tel Uhlanen - Regiment unter dem Kommando des Generals Kiki, nebst 4 Batterie: Geschügen und 1 Stück leichter reitender At tillerie. Seine übrige Division stand hinter Viinsf auf dem lu fen Flügel der Infanterie des Generals Gieigttd, Der Feind näherte fich Ceglow, und um 11 Uhr Beormittag® begannen sel! Kolonnen aus dem Walde zw! rücken und unsere Kavallerte àl: zugreifen, welche ihcen erften Lndrang zurüchielt. Als sich jedo das ganze ‘Pahlensche Corps vor ihr entwóictelte, eine mehr a zweimal so starke Vacht als unsere ganze Arriere-Garde, zog sid der General Sfkarzynsfi in die Position hinter Minsk zurück, und General Gielgud hielt zivei Stunden lang die Attacken des ihn verfolgenden Feindes aus: da er aber inmimer neue Massen gege" sich heranrüen sah, begann er, den erhaltenen Fnstructionen máß, in Echelons ohne Hinderniß und Unordnung, indem er all Angriffe zurückwies, in die Pofition bei Stojadle und dann bt! Dembve Wielkie zurücznweichen. Fch muß Hierbei den Anord: nungen des Generals Gielgud während des ganzen Rückzugeh so wie den Truppen, welche sie inuthig und faltblütig ausfuhrten, das gebührende Lob ertheilen; vorzüglich zeichnete si in dem Lref fen bei Minsk die halbe Batterie reitender Artillerie des Lieutenant Przezdziecki aus. An diesen Tagen verlozea wir an Todtes 3 Offiziere und §5 Unteroffiziere und Gemeine; verwundet wi den 8 Offiziere, 184 Unteroffiziece und Gemeinè, untex dens sich der Oberst- Lieutenant Forsfi befindet. Unsere Artillerle, welche aus verborgenen mud vorhex ausgewählten Stelluage"

| tein,

mit dem 4ten Uhlanen-Regiment, mit 3 Schwadr-nen PodleF

wohlgerichteie Schfisse that, brachte dem Feinde weit größeren PVeclust bei, Nach Linssage der Gefaugenen ist von seiner Seite der Ärtillecie-Obecst Boryssoff geblieben und der Genecal-Liente- naut Sfobelef, nebst dem GScueral-Major Faesi, sind {wer ver: pundet. Der WBeschishaber des Corps, Generai Pahien, selbst, hat cine hestige Koutnsion erhalten. "Nach den Treffen bei Miusf nahm ich meizue Positiòón bei Dembve, too ‘ich den Feind erwartete und die Schlacht anzunehmen beschloß, die uns der 25 eid anvieten zu woilen scchien; denn anders ließ sich diese ojjensive Bewegung, weiche er mit seinen gan;en Streitkräften tmtecnaßzin, die er nun vor der Position von Dembe jusammengezogen hatte, nicht erfláren, Juadessen trat der Feind in der Nacht voin 9, auf den: 30, April den Rüctmarsch an. Unsere Lvantgarden folgten ihm 1d bringen von! vecschiedenen

Seiten Gefangene ciu. Jn der ; auf den

aht vom 36, April 1, Mai unzgzing- der Lieutenant Sierawöki mit 30 Mann vom

ten Chasseur-Regiment das Lager cines ganzen Kosaken - Megis ;

meuts bei deni Dorfe Trzevucz, griff es tnoermuthet im Niiefen an, nahm einen Lhe!l desselben gefangen ] nieder; der Rest zersiceute sich in den Wätidern. Genera! Diie- fonsfi, welcher das Kommando auf dem linfen Weichselufec ec- haiten hat, bewerfstellizte nach seiner Ankunft an Ort und Steile einige glückliche Lusfalle in die Wojewodschaft Lublin, welche, ohne eigenen Verlust, dem Feinde emen Verinft au Todten und Berwun- deten verurjaczten; ks wurden Gefanzene dabei genonumen und au- ßerden die Sumnae von 7156 Fl. 5 Gr., welche aus den Kusslschen Ne- jerungs- Kassen entwendet wurde, in den Natioual-Sehags gesaudt.‘“ Hierauf deschwert sich der Generalissimus über die Berwú- sungen, welche an einigen Orten durch Russische Trupyen an- erichtet worden sehen, und daß man mehrere in das Tholera- El areth von Mienia avageschicîte Aerzte als ‘riegsgesangene

} mit fortgenommen habe, fügt aber hinzu, daß ec auch der Mensch-

lihfeit mehrerer Russfischec Feldherren Gerechtigkeit widerfahren

lassen müsse; so habe der Feldmarschall Diebitsch, da er in Minsk

gegen 50 verivotindete Polen angeiroffen, den Befehl gegeben, dense!ben sorgfcitige Pflege zu Theil werden zu lassen, und das Benehmen des Generals Kreuz gegen die von ihm gefangen gez nommienen Dffiziere vom Sierawsfkischen Corps sey wahrhast heherzig gewesen, Dann theilt der Generalisssimus der Naiios nal-Negierung folazuden, vom Gezergl Dwernisxi eingegangenen Kapport ans dem Feldlager vei Kolodno vom 24. April mit: „Nachdem ih am 16. d, M. aus Drosîopol auszerückt war, langte ich an demselben Tage gegen Mittag in Borome!, einem Städtchen am linfen User des Styr, an. Ic ertheilte soglei den Befehl, die Brücke über diesen Fiuß, welche der Feind bei seinem Ructznge vernichtet wiederherzufielien, und

lon, den tiefen Wald zu beseßen, weier au dec anderen Seitèt des Flusses liegt, und durch den der Weg nach dem feindiichen Feldlager juhrte. Den 17ten brachte ich in Borome!t damit zu, genaue Nachrichten über die Starke des Feindes einzuziehen, welche, wie ih noch an diesem Tage persoulich mich zu überzei- gen Gelegenheit fand, 12,000 Mann regeimaßiger Kavallerie und Fnfanterie nebst 22 Geschüßen betcug. -— Am {8ten zut Tages- Anoruch griff der Feind mit feiner ganzen Fnfanuterie, die sich auf 8 Bataillone belief, deu Wald an, in dem eines unserer Bataillone auf Wache stand, hob es auf und suchte über die Brücke zu gehen, indem er 6 Kanonen aufpfanzte, unter deren Ecchus er seincn Zweck zu erreichen gedachte; aber nah ciner nmehrstündigen beftigen Kanonade von beiden Seiten war das einzige Resultat, welches er erlangte, daß ihm vier Geschüße den:on- tirt und eine Menge Mannschaft durch unser Kartätschenfetter getödtet wurden, indem lezteres den feindlichen Jnfanterie:Mafßen, weiche aus dem Walde vorzudringen suchten, einen bedeuüten-

den Verlust beibrachte. Bon unserer Seite hatten roïr an diesem |

Tage gegen 209 Becwundete, unter denen 2 Offiziere befindlich waren, die ivce Wunden voni Kartäischenfener empfangen hat- Eine zerplaßte Granate traf dei Major Szymanowski in die Seite, jedo ohne ihn bedeutend zu verleyen. Um 19ten begab fich der Feind, nachdem er den Wald mit Vnfanuterie und Artillerie ftark beseyt hatte, nut seinen ganzen Streitkräften nach den Dörfern Chryliki und Krasne, eine Meile unterhalb WVoro- mei, und nahdem erx dort über. den Styr gegangen war, fton- ceutrirte er sich bei dem am linken Ufer des Flusses liegenden Dorf Nowosiolki. Jch zog sogleich den heranrücfenden feindli- hen Masfsen, die vom Genecal Rüdiger kommandirt wurden, entgegen und ließ meine Infanterie nebfi 2 Geschüyen zurück, unm dem Feinde den Uebergang über die Brücke zu wehren, deta- shirte auc) 6 Kavallerie-Schwadronen, unm den Weg nah Bere- steczko zu beobachten, auf den Fall, daß der Feind, wie ih es er- wartete, mich von dort aus sollte angreifen wollen. Der Kanpf begann mit einem heftigen Fenern der ganzen feindlichen Artil- lerie, zu der auc die durch den Türkenkrieg berühmt gewordene Sáste Compagnie gehörte. Auf diese Kanonade antroorteten von unserer Seite 8 Geschütze, da die übrigen an anderen Vunften gebraucht wurden. „Zwei muthige Angriffe meiner Kovallerie warfen den Feind in der größten Un»rednting bis zum Dorfe Neo- wafioifi zurück, wo er seine zersprenaten Kolonnen wieder sammelte und sich durch den an das Dorf angränzenden Wald deckte. Die späte Tageszeit erlaubte es nicht, den Feind weiter zu verfolgen, dem wir in diesem Treffen 8 Kanonen nabmen, vou denen Z fo von Kugeln beschädigt sind, daß sie nicht gebraucht werden föu- uen; außerdem hatte der Feind eine Menge Todte und 800 Berwunde- te, unter denen fich der General Plaztoff, tödtlich verwitnder, befindet. Gefangen nale wir 100 Mau, darunter den Major Piotrkomwsfi von den Dragonein und einige Subaltecn - Offiziere, - Bon un: serer Seite gerieiheu 2 {wer verwundete Offiziere in Gefan- genschaft, 50 Unteroffiziere und Gemeine blieben oder tourdea u Gefangenen gemaczt, § Offiziere und 60 Unteroffiziere und Gemeine aber wurden verwundet,— achdem i auf diese Weise das mir von dem Feinde in den Weg gelegte Hinderniß an :neinem weiteren Vordringen hiniweggeraumt hatte, brachte ich die Nackt auf dem Kampfplas zu und marschirte an 20sten d. mit La- gedainbrnh von da nah VBecesteczko, wo ih ungehindert den Styr passirte und mein Feidlager bei Cholyn aufichlug. sten früh kam ich in Radziwillow an, am 22steu in Tacaz und am 23sten in Kolodno.‘‘

Nachrichten aus Brody vom 26. April zufolge, welche das: selbe Blatt mittheilt, aben dziwillow wieder verlasscn, wnd Dwernicki hat fi mit seinem Cocps nach Podolisch-Kamieniec gewandt; bei Kolodno foll am often ein fleines, für die Polen günstig ausgefallnes (Sefecht stattgefunden habe ; an demselben Tage kehrte ein Theil der Nussi- schen Zollbeamten- und Truppen, welche sih nach Brody gefllich- tet hatten, unter Oesterreichischem Geleit nah Radziwillow zurü ; das Gepä& aber ist noch an der Gränze befindli, weil man jes dei Angénblick die Rückkehr der Polen befürhtct.

"N wit da Achen Kurier heißt es: „Ale in Warschau tingegangene Nachriehten stimmen dahin überein, daß die Nussi-

| BVerkauj | treides beginnen soll, 1d fordert die Bäcker, Müller und An- | dere, welche folches faufen wollen,

nud mate cinen Lheil

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se Armee auf allen Punkten eine rückgängige Béwegung macht. Jn einem' Gefecht mit den Kosaken soil von unsérer Seite der Offizier Graf Fredro geblieven seyn.“ /

Auf Befehl - des General - Gouverneurs von Warschau hat der Befehlshaber der Reserve eine Aufforderung an diejenigen Mitglieder der Litthauisch-Wolhynishen Kavallerie- Division er- lassen, welche, ovgieich leßtere schon nach dem Polnischen Hauyt: quartier ansgerückt ist, noch in Warschau zurückgeblieben sind, sich bis zum heutigen Tage bei ihm zu melden, indem sie sons als Deserteure betrachtet werden sollen.

Der Mimicipal-Nath der Hauptstadt macht bekannt, daß der des in den Warschattec Magazinen aufgespeicherten Ge- dere, auf, sich bei demm Magazina- Comité zut melden,

Auf den lezten Warscyatter Märkten wurden folgende Preise ge- zahit: für den Korzec Nogaen 28—32 Fl,, Weizen Z1-— 34 Fl. 225. Sr, Gerste 237 252 Fl. Hafer 132—16 Fl., für das

At A f arai Breda R n 0A ev ei 7 U, t 0 k CnpaGtnige Fuder Bet 26-— 36 Fl, für das zweispannige 38—40

- 00 Bley

Fl, für die Fuhre Stroh 8—14 Fl.

Nach Briefen aus Wien vom 3. Mai war daselbst die Nachricht eiugegangen , daß der Geueral Dwernicfi mit seinem vorps fi aus Wolhmien nah Gallizien geworfen und die «Vasen niedergelegt habe, Den naheren Details darüber sah man noch entgegen.

D eut. le&n ide

_ München, ?. Mai, Nach dem Xnhalte des Armee - Be- fehls vom gestrigen Tage if der K. Feldmarschall Fürst Wrede an seinem 67ften Geburtstage (29. April) von feinem ihn eh- renden Monarchen zum Fuhabver des 9ten Linien -Xnfanterie- egiments ernannt worden, und zwar mit der Bestimuung, daß es zum dantboaren Andenken an die ausgezeichneten Verdienste dieses erprobdicn Feltherrn ‘dessen Namen, fo lange solches besteht,

fortführen foll, : Fh arl i en.

F [O Tp Die Oesterreichischen Teupven fezen ihren Rückzug ans der Romagna fort, und bis zu Ende 6 X L! Q lt ; dieses Lonats soll das ganze Päpstliche Gebiet von ihnen ge- raumt seyn. Der Zweck der Unternehmung, Herstellung der i bifentlichen Nuhe durch Wieder:Unterwerfung der empörten Pro- vinzen unter die zeitliche Herrschaft des Papstes, ift “sonach er-

Ta VD{ M 26. April.

( Batte, | tachdem dies mnerhalb 4 Sumden be- ! werfstelligt worden war, befahl. ich dem erften Jnfanterie:Vataile |

| regten Gemüther am sichersten gewonnen und somit die friedliche

| en FJtalicu die Ruhe wiederzugeben ,

reichifce Regierung die zrößte Mäßigung bewiesen und die Xtaliäner

faum einen Schatten von Widerstand geleistet haben. Ob nunmehr, ivie manu si schmeiceit, die Päpfiliche Regierung si bewogen finden möchte, den Legationea und der Mark etuige neue Einrichtungen, ivelwemauleöhaft witnscht, zu aewähren und somit eine Unigestaltung der Dinge in lega!em Wege zti bewirken, steht zu erwarten und dürfte wohl ivesenilih davou abhängig feyn, ob der gegenwärtige Reitz puÊnft zu dergleichen Refornien fur angemessen erachtet wird, So viel ift indeß wohi gewiß, daß auf solche Weise die aufaes

Befestigung der öffentlichen Ruhe sehr befördert werden würde: auch scheint es außer Zweifel, daß gerade der jeßige Zeitpunkt, wo die Haupt-Urveber und: Beförderer des Aufstandes garößten- theils eùtfezunt fiúid, wo “überdies Wasen," Geld tind andere Hülfsmittel fehlen und Entmüuthigung über die fehlgeschlagenen

reicht , aluctlicherweise ohne vieles Blutvergießen, da ‘die Oester- |

“.

Personen, Geleßrte und Alterthumsfreunde beiwohnten.

Ergebenheit bezeigen alle Städte, Loyalität blliht auf in al- len ‘Ortschaftea, aber furchtbar ‘herrscht das Elend auf dem Lan- de, und in “Rom felbst übersteigt die Armuth allen Glauben. Traurig ift es, daß die ganz erschöópfte Schayfammer keine Húlfs- mittel in so!cher* Noth darbietet. schließen , neuerte sich der Gründungstag der Stadt Rom. Tage hielt das seit dem Jahre 1827, unter der Protection des Kronprinzen von Preußen, gestiftete Institut für archäslogische Korrespondenz im Lokal desselben auf dem Kapitol seine dritte

Eine Anieißhe in Genua abzus- Vorgestern am 21ften er-

ist in Anregting gebracht. An diesem

Fahres-Sikung, welcher viele der angesehensten E orn

ies Fnstitut zählt gegenwärtig in den verschiedensten Gegenden von Europa 142 Subffkcibenten, 86 Mitglieder und 70 Korresponden- ten, welehe aus eigenen Mitteln archäoiogische Unternehmuugea jeder Art befördern, Die dermaligen Direktoren find Männer. ausgezeichnet in der gelehrten, Kunst- und diplomatischen Weit. Für Jtalien sind es die Herreu Bunsen, Fea, Gerhard, Kestner und Thorwa!dsen in Rom; für Frankreich der Herzog von Luynes und PYr. Panoffa; für England Mr. Millingen und für Deutsch: land Professor Welker in Bonn.“‘

Dil f eiu

Die Schlesische Zeitting meldet (im Widerspruch mit fri: heren Nachrichten und mit dem vorgestern aus demn Nürnberger Korrespondenten von uns mitgetheilten Schreiben aus Konstan- tinopel), daß Briefe aus dieser Stadt von llten d. nicht das Müindeste von der angeblichen Hinrichtung des Vice-Admirals La- hir-Pascha enthalten und die diesfällige Nachricht son«h unge- gründet zu sehn scheine. Weiter berichtet dasselbe Blatt aus Fon- stantinopel vom 11. April: „Der Russische Botschafter, Herr Bu- tenieff, hat bereits eine Konferenz mit dem Kaimafkam (Stellz vertreter des Groß - Wesirs) gehabt, das ganze Gesandtschafts: Personale begleitete ihn dabei, jedoch hatte der sonst tibliche Pontp nicht statt; in den nächsten Tagen wird derselbe eine Audienz beim Sultan erhalten, unr seine Freditive zu überreichen. ‘“

Nach einem von der gedachten Zeitung mitgetheilten Schreiben von der Wallachischen Eränze vom 18. April, haben die Nussishen Garnisonen in den Fücstenthümern Moidau und Wallachei diese, naczdem sie eine Verscärkurig von einigen Tausend Mann nach Silistria geworfen hatten, mit 2urxückla}sung fleiner Besagtnaen ‘in Bucharest tmd Nassy, bereits geratmnt tund den Pruth ‘wieder überschritten. dem Oberbefehl des Generals Noth: gegen Polen; man glaubt aber, daß sle nur in die früher zu Polen gehörigen Provinzen verlegt werden, um daselbft die Ordnung und Ruhe zu stezern.

—— Aus Welgra d vom 25, April wird (ebdenfätls i der Schlesischen Jeitung) gemeldet: „Der Pascha von Skfku- tari, welcher in Sforia eingerüctt, scheint seinen Plan, selbsi ge- gen den Groß - Wesir zu marschiren, aufaegeien zu haben, nd zwar in Folge der 1hm von den zahlreichen, der neuen Ordnung abholden Parteicn in Rumelien und Macedonien gemachte Vors ftellunsen und Bitten, vorerst in diese Provinzen kinzüdrtngen. Er wiil nun, wie man schreibt, miverzüglih nah Sophia mar- {iren und von dort aus die Communication des Größ - Wesics mit der Hauptstadt abschneiden. Aus diesem Grunde, hat er set: nemSchwiegerfohne, welcher sich allein gegen den Groß-Wesir halten soll, ein betrahtliches Truppen-Corps als Verstärkung nach Vibra zugeschickt, Von dem Manifest, welches er in Sfopia erlcissen wollte, melden diefe Briefe nichts. Der Groß - Wesir fteht

Plane herrscht, die günstigfie Gelegenheit darbiete, durch Maaß- regeln der obgedachten Art und überhaupt durch Milde das Volk zur Pflicht und Anhänglichkeit an seinen rechtmäßigen Herrscher zurüctzufuhren und auf diese Weise ohne Krieg und Blutvergie- deren es zu feinem Ge- deihen und Giücke bedarf. Das Benehmen und: die Berord- nungen des Kardinals Oppizzoni zu WBologna, welchen einst- weilen die Verwaltrmg der vier Legationen übergeben worden ist, scheinen auch eine Gewährleisinng für die in der fraglichen Ve- ziehung gehegten Hoffnungen geben zu wollen. Er, hat nicht nur manche Erleichterungen in den Abgaben, die unter der pro- visorischen BRegiertmg eingeführt worde waren, beibehalten, fon- dern auch in dem System der Gerichts-Verfassung Verändertngen vorgenommen, die man mx als Berbefferungen betrachten faun. Das Edikt des Staats-Secretairs, Kardinals Bernetti, vom 1áten d. M, wodur die Einseßung einex Civil: und Militair- Kommission, jene zu Ankona, diese zu Nom, verordnet wird, um über die Theilnahme an dem Aufstande zu richten, hat dagegen die Besorgnisse hinsichtlich der Maaßregeln des Päpstlichen Stuhls (welche schon durch das Gerücht von einer Mißbilligung des Ver- fahrens Oppizzoni?s zu Nom rege gemacht worden waren) twie- der etivas erhöht, indem man darin weniger Duldung- zu erfen- nen glaubte, als mter den gegenwärtigen, wie man sich freilich gestehen muß, \s{chwierigen Verhaltnissen rathsam scheinen möchte. —— Die Universitäten Bologna, Perngia und Nom sind einstivei- len geschlossen worden. Die Auswanderiungen aus dem Kirchen- staate, namentlich durch das Toskanische, wahren noch immer fort. Die Meisten begeben sich nach Livorno, um fich von dort nach Korsiïa oder Fraufreich einzuschiffen. | —- Kn einem vou der Ullgemeinen Zeitung mitgetheil- ten Privat-Schreiben atis Nom von 23, April heißt es: „Die offentliche Aufmerksamkeit richtet sich jebt hier hauptsächlich auf die Konferenzen, welche zwischen den Gesandten der großen Méáchte hier gehalten werden, Der Päpstlichen Regierung guten Rath in ihrer s{chwiercigen Lage zu geben, scheint die nächste Ah- sit dieser ministeriellen Versammlungen zu seyn, und die erste | Friic)t, welche man mit Gewißheit von ihuen erwartet, ift die [mgestatitrng des Straf - Édifis in eine großmüthige Amnestie.

Ara

¡ie Polen anr 22, v, M. Na- |

Konferenzen solcher Art tragen {on in ihrer delikaten Natur | viele Schwierigkeiten in sich. Indessen genießen die Personen, weiche diese Versannnlung bilden, hier allgemein einer hohen und in der That sehr verdienten Achtung: ihr Talent, ihre Nechtlich- feit und ¡he edier Wille laßt die Beseitigung und Befiegnag aller Schwierigkeiten hoffen, und „auch von hier ans fonunen fich nene allaemeine Feiedens - Aussichten für Enropa' aufthun. Unterdessen herrscht in Rom fortwährend eine trübe Stim: mung der Ungewißheit, durch das Edift erregt. Deunoch glaubt Niemand hier ernsilih an die Ausführung strenger Maaßregeln, und von allen Seiten “hört man es positiv ausgesprochen: es werde kein Blut fließen, Feue düstere Stimmung ist also wöhl das Resultat des Schwautenden, Unbestimmten, Hin- und Her- zudeurenden jenes Edikts, welches immer der Natur des Men- {hen zuwider ist. Die Kommissarien zu deu Kommissionen wer- den jeyt ernannt; es fönnte sich ereignen, daß, ehe sie ihre Sibungen beginnen, {on Aenderungen eiütreten. Von allen Stadten erscheinen jeyt Deputationen, dem heiligen Vater ihre Erge- benheit zu bezeigen. Der Papst empfängt sie mit großer Huld und verspricht ihnen Erleichterung für die Zukunft ; ich bemerke, daß auch- die Abgeordneten der Städte Perugia und Tmeola mi¿ gleicer herablassender Güte - empfangen wurden.

fortivahreud bei Bitoglia und hat si au aufehnlich verftarkt. Reisende, welche aus Sophta h!erher kommen, haben von dem dort stehenden Karaphehs Oglu die mündliche Versicherung er- Pascha?s micht die mindeste Beeinträchtigung zu befürchten habe: wir glauben deshalb auch, daß die aus Konstantinopel mitgetheitte Muthmaßung, wir werden die nächsten Posten über Buchareft er- balten, nicht in Erfüllung gehen wird.“

- Die Agramer politische Zeitung meldet von der Bosnischen Gränze vont 16. April: „Der unter der Asche glimmende Frnfke des Aufruhrs in Betnieu ift zu Ende März in volle Flammen ansgebrocen. Die Häuptlinge der Unzufrie- denen, an dereu Spige die Machthaber von Sarajewo (deren Anführer Mujaga Zlatar ist) nebst den Capitains von Derwent, Gradatschag, Magliaj, Tusla und Teschan (im Drina- und Bosna-: Bezirke), dann dès Gradatschas Bruder, Pascha von Belina *), endlich der Banzjaluker Ober-Kadi JImsaga, sind gegen den Bos: nischen Wesir, Alis Namik: Pascha, nach Travnik gerü&ckt, um ihn mit den untec ihren Fahnen gesammelten Unzufrciedenen (bei - 2000 an’ der Zahl) zu befriegen und zur Ablegung ‘der Statthaiterschast zu zwingen. Der Wesir hat die der Pforte treu gebliebenen Herzegowiner unter dem Koms mando des Soliman Paschih (Sohn des in früheren Fah- ren sirangulirten Bosnischen Wesirs Soliman Pascha) tund des Ali Beg (Brigadier im Banjaluker Disirikt) aa fich gezogen und fich in der Festung eingeschlossen ; die Cavitains von Türkisch - Kroatien und der berüchtigte Hassan Aga Petschki becb- achten für dermalen eine vollkommene Neutralität. Die Pläne der Unzufriedenen gehen dahin, die alte Ordnung der Dinge (vielntehr absolute Anarchie der Demagogen ) einzuführen, das Exercier- Neglement und die Montirrng der Truppen, nebft den aubefoblenen Abgaben, einzustellen; den Wesir aus Boënien zu verdrängen und sich die Oberhercschaft, die fich bereits durch alle Arten von Erpressungen und Graufamkeiten auszeichnet, anzu- maßen; die Anordnungen der Pforte rücksichtlich des Secvischen Fürstenthumes zu annnlliren, ind endlich durch Vereinigung nit dem im Aufstande befindlichen Wesir von Albanien, Mustai Daz scha (der dermalen von dem Großwesir Keschid Mehrned Pascha,

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in Skutari, belagert wird), einen allgemeinen Aufruhr ¿u bewir- fen und den Großhercn zue Widerrufung der netten Organisirung zu zwingen. Dem Vernehmen nach soll es zwischen den Nebellen und den LUnhängeru der guten Sache bereits am 14. April zu-blutigen Auf- tritten gekommen schn; der LTravniker Wesir jedoch hät sich mit seinenz Hofftaate nd der Leidwache ( bei jwei Hundert Mann ) eingesc{iossen und verschanzt; fich jedes unmittelbaren Einflusses enthaltend, wartet er auf die ihm von Seiten des Gro|-Wesirs zugesicherte s{leunige und thätige Hülfe, welche jedo um o zweifelhafter {heimen dürfte, als die Gefahr von Seiten des Pascha von Skutari und des im Hinterhalte befindlichen, bisher sich noch nicht erklärenden. Pascha ‘von Novi Pazar in Bosnien um so drohender sich darstellen würde. Jm Falle einer 11gtünstigen Wendung, haben die Capitains ihre respektiven Festungen und Scchlös- ser verschanzt und sich hinlänglich mitMunition undProviant versehen, um dort die legte Zuflticht zu suchen ; auch werden alle Najas (uicht Muhamedanische Unterthanen) mit allen zu Gebote fehenden Zwangsmitteln, theils zum Ausn1arsche, theils zu Festunzszwang-

___) Der Pascha von Belina (chi tugli von zwei Roßschweifer) isi Bruder des Capitains von Gradachacz, in der Nähe vyn Zwsor- zit, (Anmerk; d. Agram. Zeit.)

Sie richten ihren Marsch unter ®

halten, daß der Handels-Verkehr dur die Armee des Mustaphaz

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