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Pferde und wenigstens 150 Personen in Wagen empfangen, Er bestieg daselbst ein Gerüst, welches sehr zierlih ausgeshmüdckt und mit gelber und grüner Seide verziert war, auf dessen Spitze eine Figur, die Hoffnung darstellend, stand. Von hier aus rich- tete er einige wenige Worte anu die Versammlung; aber feine Gefühle überwältigten ihn, er stieg herab, uud der Zug, der nun aus ungefähr 20,000 Personen bestand, seßte sich in Bewegung. Vor Tralee tar ein Triumphbogen errichtet, der, mit goldenen Kränzen umwunden, ein in Jrländischer Sprache abgefaßtes Motto trug, und eine Kette darüber, die Herr O’Connell mit einem Schwerdte zerhieb, welches ihm zut diejem Behufe von Herrn W. J. O'Connell überreicht worden war. Der Zug ging darauf nach dem Dahls- Plave, wo wieder ein gelb und grün verzierter Triumphbogen errichtet und mit der Fnuschrift: „Hier ist mein ächtes Vater- land‘‘; versehen war. Herr O’Eonnell war so ergriffen, daß ihm die Stimme versagte, und er fonmnte seinen Gefühlen nur. da- durch Luft machen, daß er die Hände an das Herz drückte, fie dann ausbreitete und gen Himmel blicfte. An der Ecke der Allee hielt der Zug, ordnete sich rechts und links und ließ in der Mitte einen Weg für die Wagen offen. Die Gewerke bildeten mit ihren Fahnen eine Art von Bogengang, und als der ,„Befretier““, wie sle ihn nanuten, durchzog, grüßte ihn jeder Einzelne mit ab- gezogenen Hute in feierlicher Stille. Er begab sich in das Haus seiner Nichte, der Miß O’Connell. Von dort verfügte er sich nach der Handels-Kammer, von deren Balkon er die versam- melte Menge anredete. — Am Dienstag früh kehrte Herr O’Con- nell über Listowel nach Limerick zurü, von wo er unmitte!bdar nach Thurles reiste, wo er von mehreren Tausend Grafschafts- Bewohnern empfangen wurde. Auf dem Wege dahin drängten sih die Massen fortwährend, und er redete das Landvolk an ver- schiedenen Orten an, indem er ihn Ruhe und den \{uldigen Gehorsan1 gegen das Geses und gegen die bestehenden Behörden auempfahl.
Kraft einer Proclamation des Vice-Königs von Frland vom {0ten d. M., sind die Grafschaften Elare, Galwayh, Roécomnion und Tipperary in Jnsurrectionsstand erklärt worden.
Ju der Marine haben sehr viele Beförderungen stattgefunden.
Der Graf von Donoughmore, vormals General Lord Hut- chinson, der nah Abercrombies Tode den Oberbefehl! der Engli- {en Armee in Aegypten übernahm unnd General Menou mit der Französishen Armee zur Capitulation und Räumung des Landes zwang, starb vorigen Sonnabend auf seinem Landsite zu Knocklofth in Jrland,
Die Times macht in Bezug auf den jeßigen Stand der Hollándisch-Belgischen Angelegenheiten die Bemerkung: „Durch die Trennung der nördlichen Provinzen der Niederlande von den südlichen und durch die Anerkennung der Unabhängigkeit Bel- giens, welches beides unwiderruflihe Zugesländnisse sind, die man den Belgiern gemacht hat, hätte jeder Grund zum Streit weg- fallen und die Ordnung rasch wiederhergestellt werden müssen, wenn die Angelegenheiten des neuen Staats nur mit gewöhunli- cher Klugheit und Mäßigung geführt worden wären. Die Lon- doner Konferenz, — so sehr fle anch von den Belgischen und Französischen Jakobinern verleumdet wird, — machte den Ver- mittler zwischen beiden Parteien mit den besten Absichten zu ei- ner gütlichen Ausgleichung. Denn aus welchen Gründen sollte sle es mit einer von beiden Parteien halten? Die Feststellung der streitigen Gränzen und die Vertheilung der vereinigten Schuld, welche keiner von beiden Theilen abgesondert bestimmen fonnte, waren gerechte Gründe zur Vermittelung, gerade weil die Gleich- heit der Ach gegenüberstehenden Kräfte und die aus den ffirz- lih stattgefundenen Feindseligkeiten noch nachhallende Erbitte- rung es ihnen s{wer, wo nicht unnöglih machte, slch mit ein- ander zu verständigen. Holland unterwarf sich, obgleih nur un- gern, dem schiedsßrichterlihen Spruche der verbündeten Mächte, wáhrend Belgien dagegen protestirte, die Verbündeten Tyrannen nannte und prahlerish zu einem Kriege gegen ganz Europa an- trieb. Hätte die frühere Verwaltung Belgiens dem Könige von Holland die Vorschläge gemacht, die ihn jeßt angeboten werden, so hätte sie wahrscheinlich ihrem Lande viel Elend und Verwir- rung erspart. ‘‘
Jn Spanien is die Einfuhr von Englischen Zeitungen und Flugschriften bei 500 Piaster Strafe verboten.
Die Weizen-Preise fallen ziemlich rasch. Der wöchentliche Durchschnitts-Preis war 68 Shill. 11 P.; der se{chswöchentliche, wonach der Zoll bestimmt wird, 70 Shill, 5 P. Der Zoll auf fremden Weizen ist jeßt 10 Shill. 8 P,
Niederlande,
Aus dem Haag, 22. Mai. Die Staats-Courant theilt eine Fortsekung des Briefwechsels nit, der zwischen den Holländischen und Belgischen Behörden in und bei Antwerpen iber die Besezung der Posten Kiel und St. Laurent stattgefun- den hat, und macht namentlich auf folgendes Schreiben auf- merfsam, das der Befehlshaber des Holländischen Hauptquar- tiers, Oberst-Lieutenant Rupertus, im Namen des Generals Chassé am 19. Mai an den (hef des Belgischen Generalstabes, Major und Ritter de l’Leau, erlassen hat: „Mein Herr Major! Ich bin von Seiten des Generals Baron Chassé zu der Erflá- rung beauftragt worden, daß er, nachdem er Alles, was in sei- ner Macht stand, gethan, um den Wiederbeginnen der Feind- feligfeiten zuvorzufkommen, nachdem - er sich das Dazwischen- treten der Bevollmächtigten der großen Mächte hat gefallen lassen,
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ventionen, gegen das Dazwischentreten der Bevollmächtigten der großen Mächte und gegen alle Anerbietungen, die der General Baron Chassé in der Absicht machte, um dem daraus zu erwar- tenden Unglück vorzubeugen. Der General Baron Chassé be- greift nit, warum Jhre Arbeiten nicht wenigstens bis zum Em- pfang der aus Brüssel erwarteten Antwort eingestellt wurden, und trägt mir auf, Jhnen anzukündigen, daß, wenn man die zur Einstellung Jhrer Arbeiten bewilligten 6 Stunden dazu be- nußen sollte, um Jhre Werke mit Geschüß zu versehen oder sle auf irgend eine Weise ‘zu verstärken, oder wenn man während jener Zeit ungewöhnliche Bewegung bemerken würde, diese Werke unverzüglich angegriffen werden sollen, Empfangen Sie, mein Herr ‘Major, u. #. w.“‘
So viel man erfährt, hat der General Chassé nah Abfen- dung obigen Schreibens einige Fahrzeuge mit Lebensmitteln, die vor der Citadelle angekommen waren, ohne fle ausladen zu lassen,
das, nachdem es entladen worden war, einige Kranke nebst meh- reren Weibern und Kindern aus der Citadeile aufnahm, um fle nah Bergen op Zeom zu fuhren,
Brüssel, 21. Mai. Die Sizung des General - Comité?s des Kongresses dauerte gestern von 1 bis 5: Uhr. Es wa- ren 70 Deputirte anwesend, Von dem, was dort vorgefallen, ist im Publikiun nichts bekannt geworden.
Im Courrier heißt es: „Lord Ponsonby wird heute oder morgen hier erwartet. Geslern Abend um 5? Uhr fam hier aus London ein Kabinets-Courier mit Depeschen an Herr Aber- crombie an. Gleich nach seiner Ankunft fertigte die Englische Gesandtschaft Antwort - Depeschen nach London ab, auf welche der Courier warten mußte. Was die an Herrn Nbercronbie ge- richteten Depeschen enthielten, ist uns nicht befaunt ; nan schreibt indessen dié verzögerte Nückkehr des Lords Ponsonby der erwar- teten Anfunst des Herrn Van-Zuyhlen van Nhevelt in London zu. Leßterer, heißt es, hat Vollmachten vom Könige von Holland, und wahrscheinlich wünschte der Lord, die Aufträge des Herrn Ban - Zuylen kemen zu lernen.“
__ Es cirfuliren in Brüssel, wie der Lynx meldet, mehrere Bittschxisten, um beim Kongreß die Erwählung des Prinzen von Sahseu- Koburg nachzusuchen. Nachsichende Bittschrift, welche bei der Gten Abtheilung der Bürgergarde umgegangeu ivar, wurde m kurzer Zeit mit zahlreichen Unterschriften bedeckt : „An die Herren Präsidenten und Mitglieder des National: Kon- gresses. Belgien, welches durch so viele Opfer seine Unabhäugig- feit wieder erlangt hat, erwartet mit Ungeduld die Wahl eines Overhaupts; erst dann wird diese Unabhäuzigkeit auf einer wirk- lih datterhaften Grundlage beruhen, und zu der Zeit, wo fich das Zutrauen und die innere Ruhe wieder herstellen werden, wird mau aucch Kredit, Handel und Gewerbfleiß, die Quellen der öffentlichen Wohlfahrt, wieder erwachen schen. Die unter- zeichneten Offiziere, Unteroffiziere umd Soldaten des 16ten Ba- taillons der Brüsseler Bürgergarde halten die Erwählung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Leopold von Sachsen - Koburg zun Kouig der Belgier für das beste Mittel, das Land in den Be- sis dieser Vortheile zu seßen und die Revolution auf eine {nelle und dauerhafte Weise zu s{ließen, und sie bitten Sie, geehrte Herren, demzufolge, die Wünsche, welche sie in dieser Bezichung hegen und welche sle die Ehre haben Jhnen auszudrücken, gün: stig aufzunehmen. Brüßsel, den 15. Mai 1831.
(Folgen die Unterschriften)‘ 2 Folgendes slud die wesentlichsten Bestimmungen des vom Jrstiz- Minister dem Kongresse kürzlich eingereichten Gesetz : Ent- wurfs tiber die Presse, Von dem Tage an, wo die Geschwornen- Gerichte instituirt seyn werden , follen alle politische und Preß- Vergehen auf dieselbe Weise wie Kriminal-Verbrechen untersucht und fesigestellt werden. — Bei verleumderischen Anschuldigungen gegen Beamte in ihrem Dienstverhältnisse wird auf aleiche Art verfahren, ohne daß jedoch jemals eine vorläufige Verhaftung fiattfindet. Liefert der Verfasser indeß den Beweis, daß jene Anschuldigungen in der Wahrheit begründet sind, \o fann er in feine Strafe verfallen, Die Art und Weise, wie ein solcher Be- weis geliefert werden muß, wird genauer festgestellt. Auf jedem Exemplar der Zeitungen muß der Name des Druckers und sein Wohnort in Belgien angezeben iverden ; auf das Unterlassen die- ser Vorschrift steht eine Strafe von 100 Gulden. Bei jedem Prozesse uber Preß - Vergehen entscheidet die Jurh, ehe sie sich mit der Frage beschäftigt, in wie fern die angeschuldigte Schrift ein Vergehen enthält, ob die Person, welche ihr als Verfasser derselben vorgestellt wird, es auch wirklich ist. Der Druer bleibt so lange verantwortlich, bis ‘der Verfasser ermittelt ist. Jede Person, deren in einem Journal namentlich öder indireft Erwähnung gethan is, hat das Recht, eine Antwort einrücken zu lassen, die indeß nicht mehr als den doppelten Raun des Artikels einnehmen darf, der dieselbe veranlaßt hat. Der Ingenieur - General, Herr Goblet, ist geftern Morgens von hier abgegangen, um unsere Maas-Gränze zu bereisen. — — Brüssel, 21. Mai, Der Kongreß is nun \eit eini- gen Tagen wieder versammelt: er hat, nachdem er die Berichte des ausscheidenden Kriegs-Ministers und des Ministers der aus- wärtigen Angelegenheiten entgegengenommen, seine gewehnten fleinen Zwistigkeiten wieder begonnen und nebenbei auch von Justiz-Minister einige Geseß-Entwürfe sich vorlegen lassen. Dies
nachdem er ferner bei dem General von Failly augefragt, ob er Willens sey, zur Ausrechthaltung des Friedens beizutragen , oder | die Feindseligkeiten zu eröffnen — nachdem er endlich gesehen, | daß man mit Anlegung von Lanfgräben, die gegen die Citadelle | gerichtet werden, fortfährt ; daß man, anstatt, wie er cs that, der Aufforderung des Genera!s Belliard und des Herrn White, zur Aufrechthaltung des Friedens mitzuwirken, Gehör zu geben, sciue Ehrfurcht für die bestehende Convention nnd den Waffenstillstand gemißbraucht und sich sogar durch Fortseßung der gegen die Cita- delle gerichteten Angriffsöwerke den Aufschub der von ihn gestern verlangten entscheidenden Antwort (unter dem Borgeben, daß | man sein Schreiben dem Negenten nach Brüssel übersendet) zu Nuge gemacht, m die gegen ihn gerichteten Arbeiten noc) zu verbessern und auszudehnen; — Jhnen hiermit ankündigt, daß wenn man, Sechs Stunden nach Empfang dieses Schreibens, noch bemerkt, daß an obgesagten Werken gearbei- tet wird, das Geschüß der Citadelle Fhre Werke beschießen soll. Der General-Lieutenant Baron Chassé trägt mir zu gleicher Zeit auf, Sie zu bitten, den Genera! Baron v. Failly darauf aufmerfsam zn machen, daß die Verwüstung und Vernichtung der Stadt Antwerpen nnd der Umgegend, das nicht zu berec- nende Unheil und der Wiederbeginn der Feindseligkeiten mit allen ihren Folgen einzig auf seine Verantwortlichkeit kommen, und zwar als das Resultat des auf seine Veranlassung auf die Citadelle gerichteten Arßggriffes, welher Sonntag Äbends am 15ten begann, so wie der durch Angriffs - Arbeiten seitdem fortgeseßten Feindseligkeiten, unternommen gegen bestehende Con-
| schein nah seit der Núckkehr des Herrn Vilain XIIT, des let-
war jedoch nicht der Zweck seiner Einberufung, der dem An-
ten der in London befiudlich gewesenen Belgischen Kommissarien, keinesweges weiter gefördert worden ist, Ueber das Resultat der geftern im General-Comité gehaltenen geheimen Sigung erfährt man nur, daß der Kongreß au seiner diesmaligen Königswahl feine festere Basis, als der frühereu des Herzogs von Nemours unterlegen fann; demn sämmtliche in Loudon gewesene Koinmis- sarien follen erflärt haben, daß sie nit die germgste Gewißheit darüber geben könnten, ob den Belgiern, falls fle den Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg erwählten, die in der Constitution vorge- zeichneten Gebiets : Gränzen anerfaunt werden würden. Qwar soll das Ministerium, oder vielmehr Herr Lebeau, der jeßt das leitende Organ deffelben ist, den Plau ausgedacht haben, den Prinzen Lcopo!d ohne weitere Unterhandlungen, imd ohne die Rückkehr des Lord Ponsonby abzuwarten, zum Hönige zu erwäh- len, in der Hoffnung, daß der Prinz durch die geschehene Erwäh- lung sich bewogen finden werde, hei den verbündeten Mächten als Bermittler aufzutreten und den Belgiern die streitigen Ge- bietstheile zu erwerben, doch hat Herr Abercombie, eiuer der bei der hiefigen Englischen Gesandischaft angestellten Attaché?s, allen seinen Einfluß aufgeboten, um Hrn. Lebeau zu vermögen den dies- fälligen Antrag, der bereits in den Sectionen besprochen worden war, zut unterlassen. Hr. Abercrombyh sowohl als Hr. White follen dem Miuister erklärt haben, daß Belgien für den Fall einer solchen auf das Ungewisse gegründeten, Erwählung eine zweite feierliche Zurückweisung zu gewärtigen habe. Hr. Lebeau befindet sich
wieder weggesendet, mit Ausnahme eines Bootes mit Kartoffeln, |
Belgien zu {wach sey, um durch Griedliebenden gewünschte Anerkennung bei den großen Mächte
ten-zu zerhauen. daß diese Partei jeden Vorwand ergreift,
deu faun, Bombardement zu bereiten.
res hat man nichts weiter vernonnnen. D}
mit dem General Lamacçue follen aa E nachdem derselbe die übertriebene Forderung gemacht, daß ibn die ausgedehnteste Gewalt ertheilt werde, fo daß z. B. alle Ë | nemmgen beim Heere von ihm allein ausgehen müßten, t
er die Macht eines Diftators ausüben könne. Éin i zofischer General (Bachelu) soll nicht minder men N rungen gemacht, ja jogar außer der nmunsch{chränften Gewalt all noch verschiedene Summen als Entschädigung, nämlich 100 000 Gulden vor feinem Eintritte, 25,000 Gulden monatlich und ti Hotel zu feiner Wohnung verlangt haben. Der Plan ¿n Französischen General an die Spike der neuen Armee zustellen scheint demnach ebenfalls ¡u den vielen anderen hier entworfenen
Plänen zu gehören, die nie zur Ausführung kommen werden
Schweden und Norwegen, | Stockholm, 20. Mai, Die hiesige Staats-ZJeituyn meldet, daß Se. Majestát den einstweiligen Prásidenten im Fay, E E Landeshauptmann auf Gottland, Freiherrn Ce: erstrom, definitiv zum Prásidente Dai i 4 S zum Präsidenten des gedachten Kollegiums «1: Durch den im 60sten Lebensjahre erfolgten Tod des Reichs: herrn Grafen Fleming if das Neich8marschall-Amt und der Bor: sis im Kammergericht erledigt. Der Vererwigte hat seine schön kostbare Büchersammlung der Universität Upsala vermacht Man will wisseu, das Reichsmarschall:Amt werde den1 Ober-Stallmei: ster Grafen v. Brahe zu Theil werden. / Für die unglücklihen Nothleidenden in Wermland sind hier Unterzeihnungen eröffnet. Es ift zum augenscheinlichen Be; weise ihrer Noth eines der Brodte aus Baumrinde, Stroh und Spreu (die dort zu 32 Schill, Bco. das Liespfund verkauft werden), mit welchen die Leute dort ihr Leben fristen, hier offent: lich niedergelegt worden. Man berichtet, daß sie bei dieser Nab: rung so abzehren, daß, weun ihnen nachher ordentliche Speise
N sie solche nicht vertragen fönneu, sondern davon franf werden.
freilich in einiger Verlegenheit, deny einerseits sieht er ein, daß
A R A ga L | __ Kopenhagen, 22, Mai. Es heiß, da j;
einer Kommunal- und n Adl S E uhe Peti vat H Seiten des General - Prokurators, Konferenzraths G E e 7 fertig und von demselben der Kanzelei vorgelegt
Im Ordens - Kapitel ist der Ober- Kammerber D gr t n I E v. Milo aru Q un und der Kammerherr, Contre-Admiral L f | meisie N err, (dmiral Bardeufleth, zum Schag
Am 6ten d. M. if der hochverebr ifchof und S O mit Tode tet c VHOI An SOEO
Die Hauptleute des Königl. Leib - Regimen | nachgesucht, die Stockschläge l ihren Coitmagtiteen e dürfen und denjenigen, die aus Unfkunde oder Nachlässigkeit sich ungeschickt zeigen, durch besondere Exercitieu nachzuhelfen. Se Majestät haben ‘dieses Gesuch mit geivohntem Wohlwollen ‘ver: ee E A Zee Ale Genehmigung ertheilt.
n der ersien Woche des Mai find 114 Ko véù Sünbluceai sind 114 Kornladungen dur
2 Deutschland,
München, 21. Mai. Vn der gestrigen Sißung der Kam:
mer der Abgeordneten wurde nach Bekanntmachung des Einlaufs die Diskussion über die Beschwerde, die Verleßung der Verfassung durch das Verfahren der katholischen Geistlichkeit bei gemischten Ehen betreffend, fortgesetzt und beendigt. Die Haupt fragen, um welche si die Diskussion drehte, waren: Jst die Kammer fompetent? Ist die Beschwerde formell, ist sie materiell begrtindet? Welcher Beschluß ist zu fassen? — Die Kompetenz der Kammer wurde im vorliegenden Falie geläugnet, weil es si von einer rein geistlihen Sache handle, dagegen aber bemerkt, daß die Ehe feine rein geistliche Sache scy; die Beschwerde hielt man für formell unbegründet, weil ihr der versassungsmäßigt Nachweis des sie veranlaßt habenden Faftums und der vergebli- hen Beschwerdeführung bei den höheren Stellen mangelte; da: gegen wurde bemerkt, diesen Mangel ersege die Notoritát und das Zetigniß von Mitgliedern der Kammer; in materieller Bezie: hung hielt man die Beschwerde für ungegründet, weil durch das Verfahren der katholischen Geistlichkeit feinem Staatsbürger ein verfassungsmäfiges Recht entzogen werde, und weil dieses Verfahren durch die einem Jeden zustehende Gewissensfreiheit gerechtfertigt el: scheine; dagegen wurde aber bemerkt, daß dur dies Verfahren den Staatsbtirgeru jedenfalls ein verfassungsmäßiges Recht ent zogen werde, indem man die Ausübung eines solchen - durh Zwang zut verhindern suche; daß die Verweigerung des Ausfgt: bots und der Dimissorialien durch die Gewissens - Freiheit nit zu rechtfertigen sey, indem diese Afte nicht rein kirchliche, sonden bloß Akte der Civilstands:Beamten sehen; in Beziehung auf dié zu ergreifenden Mittel wurden Anträge an die Staats- Regierun) zu energischen Einschreitungen gegen den Unfug, theils dur Vor: enthaltung der Temporalien, theils durch Unterhandlungen mit der Römischen Kurie, vorzeschlagen; gegen erstere bemerkte mat) daß fle nur dazu dienten, aufzureizen und Märtyrer zu machen, für fle, daß sie als zweckdienlices Mittel bewáhrt gefunden worden seyen. F Koburg, 15. Mai. Der von Sr. Maj. dem Könige der Franzosen für den Herzoglichen Hof bevollmächtigte Minister, Graf _ Reinhard, hat gestern seine feierliche Auffahrt na der Herzoglichen Residenz gehalten, um Sr, Durchlaucht dem Herzoge zu Sachsen - Koburg und Gotha das Beglaubigungt schreiben seines. Hofes zu überreihen, und haben hierauf Se. Durchlaucht solches aus den Händen des Hru.- Gesandten entge genzunehmen gernht. Der Herr Gesandte wird morgen seine Rtireise von hier nach Dresden antreten.
Marburg, 19. Mai. Am heutigen Tage wurde die vol! Sr. Königl. Hoheit dem Kurfürsten, in Gemeinschaft mit Sr. Herzogl. Durchlaucht dem souverainen Herzoge von Nassau, al} der hiesigen Universität ‘gestiftete fatholisch- theologische Fafultät förmlich fonstituirt, Die Lehrstunden der dabei angestellten Prof fessoren werden soglei. nach Pfingsten eröffnet werden. j
D. 0 1 «e... n; j __ Warschau, 23. Mai. În der Situng der Landboten Kammer vom 18ten d, waren zwei Geseß- Entwürfe au der
durchzuseßen, und andererseits tvird erx | j ] von der zwar kleinen um so lauteren Partei der Kriegslustigen gedrängt, an Halle den Krieg zu erklären, mit auf diese Weise den Gordischen Kno: Die Vorfälle in Antwerpen haben bewiesen | e and um mit den Holl dern anzubinden, und nur mit Gewalt davon zurückgehalten va jener chemals so A Handelsstadt ein Fiveites Zo1 / Leber die Engagirung eines Fray, zösischen Generals zuni Ober- Befchlshaber des Buisifcirnaal
daß nöthigenfalls die Consftitutiou außer Kraft geseut werde unds
ki, Szaniecki und Andere,
sh selbst seine von alleziages- Ordnung, der eine, welcher zuerst in dieser Kammer zur Disfussion fommen sollte, hinsichtlih einer Vermehrung der Ztreitkräfte, der audere, welcher bereits vom Senat angenommen yar, die Organisirung einer Repräsentation in den insurgirten Kussisch-Polnischen Provinzen betreffend. r beiden Projekte hatten der Kriegs-Minister, Brigade-General Morawsfi, und der Staatsrath Plichta auf der Regierungsbank Plaß genommen.
Zu Unterftüßung die-
Nachdem der erste Gesey- Entwurf vorgelesen jar, verlangte die Kammer feine weitere Nechtfertigung defsel-
jen von Seiten der Kommissionen, sondern gab durch allgemeine zustimmunug ihre Erlaubniß dazu, daß in jeder Wojewodschaft njoh ein aus Z Bataillonen und einer Reserve - Compagnie be- sehendes Jäger - Jufanterie- Regiment und in der Stadt War- shait außerdem ein nenes Bataillon zu dem 5ten Jäger - Regi- ment, mit einer Reserve - Compagnie, organisirt werden sollten. Für diese einstimmige Bewilligung stattete der Kriegs-Mi- nister der Kanimer seinen Dank ab, indem er seine Freude darüber zu erfennen gab, daß ihm, der zum ersten Male der Persammlung einen Geseß- Entwurf vorlege, sogleich ein o {chmeichelhafter Beweis von dem Bertrauen der Volks-Nepräsen- anten zu Theil geworden sey. — Hierauf seyte der Staatsrath Plihta der Kammer die Beranlassungen zu dem zweiten Ge- se- Entwurf aus einauder und rechtfertigte die Veränderungen,
welhe der Senat auf Autrag der Regierung in der durch die Kommissionen vorgelegten Abfassung desselben vorgenommen hatte. Die Nothwendigkeit des Geseßes suchte der Redner dar- ustellen, indem er die Versammlung darauf anifmerksam machte, daß der Augenblick nahe seh, wo die Armee den Polnischen Ad- ler in ein verbrüdertes Land hinúbertragen werde, und daß es deshalb die Pflicht des Reichstages wäre, den Samogitiern, titthauern u. #. w. den Zutritt in die Abgeordneten - Versanmm- lung der Nation zu erleichtern, welches eben der Zweck des ein- gebrachten Entwurfs sey. Hinsichtlih der vom Senat darin vor- genommenen Abänderungen behauptete der Redner, daß die im dten Artikel enthaltene Vorschrift, wonach alle Metropoliten, Erz- hishöfe und Diöcesalbischöfe jedes Glaubens, so wie allé Bürger, welche vor der Theilung von 1795 im Senat Siß und Stimnie gehabt hätten, zur Senatoren - Würde berechtigt worden wären, deshalb eine Veränderung erlitten habe, weil nah den im König- reich Polen geltenden Geseßen nicht alle Bischöfe zugleih Se- natoren seyen, sondern uur diejenigen, welche der Monarch be- sonders zu dieser Würde berufe. Der Deputirte Zwierkows ki sprach ebenfalls zu Gunsten des Geseß-Entwurfs. Gegen den- selben erklärte sich zuerst der Deputirte Mazurkiewicz, indem er anführte, daß die gegenwärtige Zeit nicht dazu geeignet feh, und daß man in diesem Augenblick vor allen Dingen die Streit- fräste zu vermehren bemüht sehn müsse. Der Redner rieth der Kammer, slch nach früheren Beispielen zu richten und, wie és in den Jahren 1809 und 1812 der Fall gewesen, bloß dem Be- fehlshaber der bewaffneten Macht eine Jusiruction zu ertheilen, vermöge welcher er in den im Aufstande begriffenen Russischen ehemals Polnischen Provinzen provisorische Negierungen einrichten
und alle Mittel anwenden könne, um die Streitkräfte zu vermeh- ren, Der Deputirte Wiszniewski war der Meinung, daß die vor dem Fahre 1792 ernannten Senatoren zu Sig und Stimme im Senat E seyn sollten, mit Ausschluß aller derer, welche entwe- der durch die (
tag von Grodno creirt worden seyen. gen ars, daß, nach dem 4ten Artikel des Geses- Hypotheken-Besiger auf den Landtagen oder Wahl-Versammlun-
onfoöderation von Targowice oder durch den Reichs- Er sprach sich aueh dage- ntwurfs, die
en des Adels ein Stinimrecht haben sollten, Dann suchte der
eputirte Klimontowicz zu beweisen, inwiefern die Vor- shriften des eingebrachten Projekts von dessen allgemeinem Zweck und von der Lokalität abweichend seyen, und der Deputirte Dembowsfki ertheilte den Nath, die den Litthauern eigen- thümlichen Justitutionen in ihrer ganzen Kraft aufrecht zu er- halten, Der Deputirte Krhysinski aber zeigte in den Kardi- nalgrundsäheu des Projekts Jrrchümer und Fehler auf, wie j. B., daß da, wo von der Wahl der Senatoren die Nede seh, feine Haupt - Bedingung zur Bekleidung dieses Amtes angegeben werde; daß die Zahl der Deputirten von Seiten der Städte zu der Zahl der Landboten 1n gar keinem Verhältniß stehe, denn es würden ihrer nur 16 auf 120 Landboten kommen; daß der 6te Artikel des Entwurfs feine deutliche Bestimmung hinsichtlich des Grund-Eigenthums, als einer nothwendigen Bedingung, um das Amt eines Landboten zu bekleiden, enthalte u. \. w. Aus allen diesen Gründen trug er darauf an, es lieber den Litthattern selbst ¡u überlassen, nah ihren Sitten und Gesezen zur Wahl von Repräsentanten für den Reichstag zu \chreiteu, als daß mau Yrincipien ausfstelle, welche leiht allen Völkern von Europa, die ihre Augen auf die Handlungen der Polen gerichtet hätten, eine falsche Vorstellung von denselben beibringen könnten. Diesen Antrag unterstüßte der Deputirte Po sturzynsfki. Endlich zeigte noch der Landbote Swidzinsfki die Umzuláng- lihfeit des Projefts in seinen Einzelnheiten, und forderte des- halb , daß es in den vereinigten Kammern noch einmal diskutirt werden solle. Dagegen sprachen, außer dem Staatsrathe Plich ta, der die dem Geseß-Entwurf gemachten Vorwürfe zu widerlegen suchte, für die Nothwendigkeit und Beibehaltung desselben die Repräseutänten Chomeutowsfki, Morozewicz, Ledochow s- Der Landbote Ledochowski meinte, das Projekt gehöre zu denjenigen, welche nan nicht zu viel be-
rühren müsse, um sfe nicht ganz zit verderben, wie es mit dem
Geseß hiusichtlich des den alten Russisch - Polnischen Provinzen
¡u leistenden Beistandes der Fall gewesen , welches sich nach den langen Verhandlungen in den vereinigten Kammern in eine nicht8bedeutende Formel verwandelt habe. nieckfi aber betrachtete das vorliegende Projekt nur als vorúber- ens mnd behauptete unm desio mehr, daß man es, von diesem
Der Deputirte Sza-
rundsaß ausgehend, nicht zu streng damit nehmen und nicht
eine Vollftändigkeit von denselben verlangen müsse, wie sie soust einem dauernden Geseb gezieme. ten und das besprochene Projekt mit einer Majorität von 42 gegen 23 Stimmen in ein Gesey folgenden wesentlichen Znhalts verwandelt : Die Eintheilung in Gouvernements und Distrikte soll provisorisch beibehalten werden, mit dem Unterschied, daß die Gouvernements den Namen Wojewodschaften erhalten sollen. Der Senat \{lägt die Kandidaten zur Senatorenwürde vor, und zwar unter den Metropoliten, Erzbischöfen oder Bischöfen aller christlichen Glan- bens-:Bekenntuisse, so wie unter den augesehensten Bürgern der- jenigen Wojewodschaften, welche sich theilweise oder gänzlich der Jusnrrection anschließen; und die vereinigten Kammern ergänzen durch ihre Wahl deu Senat nach dem Verhältniß, welches zwi- hen Senat und Landboten - Kammer vorgeschrieben is, Zur Landboten - Kammer soll aus jedem Distrift ein Landbote d aus jeder Gouvernements - oder Wojewodschafts - Hauptstadt ein Deputirter gewählt werden. Recht haben, drei Deputirte zu wählen, sung anderer Stádte odec Gemeinden zu dem Recht, Deputirte zu wählen, odex der Vereinigung mehrerer Städte. zu diesem
Hierauf wurde zur Abstimmung geschrit-
Die Stadt Wilna aber soll das Hinsichtlich der Zulas-
Vi a0 a ric Ei e aa A c t ite: 10 At Ne EA I 0 4A oh E: C S C R P GRI G A i: C A D Ü P T. a: Aa A E Wur O D He E Rd n
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Bweck, twoill für dieses eine Mal die National - Negierung ent-' scheiden. Auf den Distrikts - Landtagen wird das Stimmrecht allen Bürgern und Edelleuten zuerkannt, welche Grundeigenthum, Collocationen oder Hhpothefén besißen, den Gesetzen des Litthaui- schen Statuts zufolge, zu welcher Religion sie auch gehoren mö- gen. Ju den Stadt- oder Gemeinde - Versamnlungen habeu das Stimmrecht folgende, wenigstens 21 Fahre zählende, Ein- wohner der christlichen oder mahomedauischen Religion: die Bür- ger der Städte oder Gemeinden, welche unbewegliches Eigenthum besißen, die welilihe Geistlichkeit, die Kaufleute, welche die Gilde- Steuer bezahlen, die Doktoren aller Fakultäten, die Professoren, Lehrer, Advokaten, Sachwalter, Künstler, Fabrikanten und die Meister der Gewerbe, welche wenigstens einige Gesellen haben, fo wie alle Zins - Männer, welche einen festen Zins bezahlen. Die erste Handlung des versammelten Landtages foll darin be- fliehen, die Beitrittsakte zur Fusurrection des Königreichs Polen in zwei Exemplaren abzufassen und von allen Anwesenden unter- zeichnen zu lassen, wovon dann eines in Händen des Präsiden- ten verbleiben, das andere aber dem Polnischen Senat übersandt werden foll; hierauf soll der Landtag durch Stimmenmehrheit zur Wahl eines Landboten für den Reichstag ans den stimmberecz- tigten Landes-Bürgern schreiten, welche irgendwo Grundeigenthun: besißen und 30 Jahre zählen. Eben so sollen die Versammilun- gen in den Städten, welche Deputirte abzuordnen berechtigt sind, gehalten werden; gewählt kann in denselben ein Jeder werden, der irgendwo Stimmrecht und unbewegliches Eigenthum befißt und 30 Jahr alt ist. Am Schluß der Sitzung dieses Tages zeigte der Marschall noch der Landboten-Kammer an, daß die Natio- nal-Negierung ihr die Nachricht von der Ernennung des Prä- sidenten der Obers- Nechenkammer, Staatsraths Andreas Horo- dysfi, zum provisorischen Chef des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten mittheile.
Die hiesige Staats-Zeitung berichtet unter Anderem : „„Seneral Rosen is jeut in die zweite Linie der Russischen Haupt- Armee eingerückt und hat den Auftrag, dem Corps des Feldmar- \schalls Diebitsch zwischen Brjesc, Luboml und Wlodzimierz den Rücken zu decken; dort manövrirt er mit kleinen Abtheilungen umher, in der Absicht, die Communication zu erhalten, welche durch den Aufstand bedroht wurde, der während des Einrückens des Generals ‘Dwernicki dort ausbrach und bereits bis auf 5000 Mann angewachsen war. YVFesbt beröhren slch die Corps von Ro- sen und Rüdiger. — Aus Zamosec wird unterm 16ten d. ge- meldet, daß General Chrzanowsfi, nachdem er von Kock aus den ganzen Marsch mitten durch das Feuer des Feindes gemacht, in- dem die Russischen Kolonnen ihm überall den Weg versperrten, endlich bei Alt-Zamosc noch mit dem neu angekommenen Corps des Generals Bawidoff zusammengetroffen sey, welches ihm die Nussischen Gefangenen wieder habe abnehmen wollen: doch \eh das Corps des Generals Chrzanowsfi dadurch wieder verstärkt worden, daß 500 von jenen Gefangenen sich erboten hätten, in seine Neihen einzutreten, Der Adjutant des Generalissimms, Fürst Leo Sapieha, soll in diesen Gefechten eine bedeutende Kon- tusion erhalten haben, Ferner heißt es, daß sich der Nuyen die- ses Corps in jenen Gegenden {hon gezeigt habe, indem General Rüdiger, der sich aus Wolhynien heranzog und die in der Woje- wodschaft Lublin stehenden Russischen Truppen verstärken sollte, damit diese theilweise zu anderen Zwecken vkcwandt werden fönmi- ten, zwar bis an den Bug gerückt, aber. nicht weiter vorgedrun- gen sey, weil er Wolhynien nicht blosstellen wolle, und daher uur einzelne Abtheilungen am 14ten d. auf das diesseitige Ufer jenes Flusses herübergeschikt habe. — Den zuleßt eingegangenen
in Gallizien befinden.“‘
In der Warschauer Zeitung liest man Folgendes: „Die ganze Russische Armee ist nah verschiedenen Seiten zu in Be- wegung. Vor einigen Tagen war das Hauptquartier des Feld- marschalls Diebitsch in Yufkow *) bei Siedlce, — General Chrzanowsfi steht mit seinem Corps noch in der Gegend von Zamosc, von two die Post in Warschau angelangt ist. — Ueber die Operationen unserer Armee auf dem linken Flügel haben wir noch feine amtliche Nachrichten. Daß jedoch Oftrolenka am i8Sten d. M. um 2 Uhr Nachmittags von unseren Truppen un- ter Anführnng des Generals Dembinski genommen worden ist, unterliegt feinem Zweifel, Das ganze Sackensche Corps ver- U RIs diese Stadt, war aber nici: im Stande, unseren Krie- gern Widerstand zu leisten, obgleic, dieselben es mit einer úüber- legenen Anzahl zu thun hatten und der Feind eine sehr vortheil- hafte Position einnahm. Da die Russischen Truppen auf ihrem Rückzuge die Brücke über die Narew sehr beschädigt hatten und es einiger Zeit bedurfte, um dieselbe auszubessern, so stürzte sich, noch ehe dies bewerkstelligt werden konnte, ein Bataillon des 4tén Fnfanterie-Regiments in den Fluß, s{chwamm hinüber und seßte den Kampf mit dem Feinde auf dem jenseitigen Ufer fort. Noch an demselben Tage rücten unsere Truppen weiter, und am anderen Tage verbreitete sich {on die Nachricht vou der Ein- nahme der Stadt Lomza. Der Feind weicht überall zurück. Der Großfürst Michael, Befehlshaber der Garden, soll sich nach Bialhstock begeben haben. — Es heißt, daß General Dwernicki nah Wien reisen solle; für die vou seinem Corps nach Po- len entfommenen Offiziere und Soldaten is Radom zum San1- melplaß angewiesen worden. — In die Warschauer Lazarethe sind mehrere Polnische Soldaten gebracht worden, welche in den (Sefech- ten bei Przytycza und Dlugofiodlo verwundet wurden, Hauptschlacht ist es in jenen Gegenden noch uicht gekomnien, Unter den Verwundeten, welche anm 16. d. eiugebracht rourden, befindet \ich auch eix Mitglied des patriotischen Bereins, Kamill Mochnacki, der zum drittenmal in diesem Zustande nach der Hatptstadt gelangt.
Der Warschauer Kurier meldet: „Aus der Umgegend von Ostrolenka langen immerfort Einwohnec nah Warschau an, welche lange uicht über die Gränzen ihres Dislrikts hinausge- fommen sind. Unsere Truppen, nämlich das 4te Batailion des áten Linien-Infanterie-Regiments, begannen den Kampf bei Oftro- lenka am 18ten d. um 25 Uhr Morgens. Die Artillerie feuerte 5 Stunden hindurch ununterbrochen. Regiments, welche die Anhöhen am Ufer der Narew beseyt hat-
Ate Batcullon des Zten Regiments zur Unterstüpung herbei, Ge- gen 3 Uhr Nachmittags verließen die feindlichen Generale Sacken und Niejelof an der Spiße ihrer Truppen die Stadt Ofstroleuka, und die Einwohuer begrüßten unseren Geunueralissimus, Unsere Truppen verfolgen den Feind. Am 20ften Abends ging hier die Nachricht ein, daf noch an einigen Punkten an der Narew Scharmügel stattgefunden hätten, und daß dani Lomza einge- nommen und dort ausehuliche Vorräthe erbettiet worden sehen, — 58 heißt, daß General Sfkrzynecki, als er mit einem fleinen Ge- folge bei einem Krug vorbeiritt, von mehreren Schtissen eiuiger, hinter der Schenke verstecter, feindlicher Jäger bedroht, aber nicht
*) Hiernach is der Name des Russischen Hauptquartiers in
Nr. 143 dex Stagts-Zeitung ¿„Zukowo//, statt Lukowo, zu lesen.
Bu einer |
Nachrichten zufolge, soll sich Dweruicki jegt in der Stadt Stry |
| 4000 Mann stark.
getroffen worden seh. — Auch hat sich die Nachricht verbreitet, daß General Rüdiger, der si{ch mit seinem Corps der Armee dées Feldmarschalls anschließen sollte, wieder nah Wolhynien zurück- fehre, was zu verschiedenen Muthmaßungen Anlaß giebt.“
Die Polnischen Truppen, heißt es, sehen von Ostrolenka aus bis nah Tyfkoczyn, fünf Meilen von Vialysiok, vorgegangen.
Ein Polnishes Corps sieht fortwährend zwischen Kaluszhn, Minsf u. \. w. den Russen gegenüber.
Die Nationa! - Regierung hat durch eine Verordnuug vom {8ten d. den bisherigen Stabs-Lhef der Warschatter National- Garde, Grafen Peter Lubiensti, zum General dieser Garde ernannt.
Der Prozeß des Gutsbesibers Raphae! Cichocki ist von der National-Regierting dem Kriegsgericht der Wojewodschaft Maso- wien übergeben worden, und die Verhöre und Untersuchungen werden in diesem Augenblick fortgesetzt.
Auf den leßten Warschauer Märkten zahlte man für den Korzec Roggen 29— 32 Fl., Weizen 30— 36 Fl., Gerste 23—-27 Fl. , Hafer 185 und 207 Fl.; für das einspännige Fuder Heu 20—30 Fl., für das zweispännige 26—40 Fl. und für die Fuhre Stroh 6 —10 Fl.
Oeflérreéicw
Die Allgemeine Zeitung meldet aus Wien vom 17. Mai: „„Der Herzog von Caraman, Pair von Frankreich und vormals Botschafter am hiesigen Hofe, ist von Paris hier an- gelangt, und gedenft einige Zeit hier zu bleiben, Marschall Mar- mont, welcher seit einigen Monaten hier lebt, beabsichtigt eine Reise nach Ungarn; und der ehemalige Gouverneur des Herzogs von Bordeaux, Herr von Tharin, Bischof von Straf urg, hat einen Landsig in der Nähe von Wien gemiethet. — ¿eute sind die Angebote der vier ersten hiesigen Banquiers über die entwor- fene neue Anleihe der K. K. Hofkammer unterlegt worden. Es heißt, das höchfle Gebot sey zu 80 pEt. gemacht worden, und man vermuthet, es werde von der Regierung angenommen wer- den, obwohl! früher mehr gefordert wurde. — Die Befestigungs- Arbeiten in der Umgegend von Linz werden mit größter Thätig- keit fortgeseßt; Se. K. Hoheit der Erzherzog Maximilian leitet
sie personlich, und hat bereits die Grundsteine von dreißig Thür-
mcn gelegt, die man für hinreichend hält, um Linz zu einer der fesiesien Positionen und zu cinem Waffenplaye ersten Nanges zu machen. Die als Kontingent für das Deutshe Bundes - Heer bestimmten Oesterreichischen Truppen werden in - Böhmen und Muahren ausgestellt; mehrere Kavallerie - Regimenter konmien in die hiesige Gegend, ‘‘
Dasselbe Blatt berichtet von der Gallizis{-Russi- \hen Gränze 11. Mai, „Als das Dwernickische Corps von Nulssischer Uevermacht auf allen Seiten gedrängt, sich am 2Æsten April auf Oesterreichischen Boden zurüctzog, war es kaum noch | Die irrigen Gerfichte von Verwundung eini- ger als Vermittler eingeschrittenen Oefsterreichishen Militairs, wurden durch einen aus Versehen einer Nussishen Vorposten: wache auf einen Oesterreichischen Parlamentair geschehenen Schuß, der zum Glück fehlte, veranlaßt. Dwernicki bezog am Gallizi- \hen Dorfe Klebanowka ein Lager, und blieb mit aller seiner Mannschaft so lange unter den Waffen, bis eine hinlängliche Oesterreichische Militairmacht ihn \{üßen konnte, und- ihm die Versicherung ward, daß weder er noch sein Corps den Russen ausgeliefert werden würden. Seitdem is Dwernicki mit allen Offizieren und Mannschaften ins Funere abgezogen; ihre Waffen sind einstweilen zurückgeblieben, ohne daß man mit Bestimmtheit wüßte, was damit geschehen würde. — Von Nudyczow erhielten wir heute früh durch Stafette die Nachricht, daß alle Senfeu- Niederlagen, worin jegt bei herannahender Verkaufszeit gewiß eine halbe Million Stück befindlich sehn mögen, durch die Nuf: sischen Behörden mit Beschlag belegt worden sind. Dies erregte große Sensation; man bringt damit dunkle Gerüchte in Verbin- dung, daß der Aufftand in Wolhynien, die reichen bekannten Gutsbesiger Stezki und Chizar an der Spitze, fortdaure, und daß auch Unruhen in Podolien oder in der Ukfraine die besondere Aufmerksamkeit der Russischen Regierung auf sih zögen.““
Schweiz.
Bern, 19. Mai. Die Allgemeine Schweizer ZJei- tung meldet: „Ein vorörtliches Kreisschreiben zeigt den Ständen an, daß Frankreich sich von dem fünften , die Auslieferung der Verbrecher stipulirenden, Artikel des Vertrages über nachbazliche Verhältnisse lossage. Ein anderes berichtet eine Anzeige des Herrn von St. Aignan, daß die nah Amerika Auswanderndeu, die slh in Frankrei ciuschiffen wollen, mit Pässen und Geld- mitteln versehen seyu müssen. Ein drittes giebt einen Bericht des Schweizerischen Geschäftsträgers in Paris, nach welchem alle Nicht- Naturalisirte sih vor Bewilligung der Ehe- Einsegnung durch heimathliche Zeugnisse ausweisen missen, daß derselben feine Hindernisse entgegenstehen. Ein viertes endlich giebt die Anzeige des jeßigen Französischen Botschafters, Hrn. v. Valmy, daß die Gesandtschaft ferner keine Pässe für Arbeiter und Dienst- boten nach Franfxreich mehr ausfertige, weun diese nicht vorher einen gewissen Pia hätten. ‘“
Am 9. Mai ift der K. Sardin:sche Gesandte eingetroffen.
in Luzeru
talien,
Rom, 14, Mai, Noch immer treffen aus deu verschiedes neu Provinzen des Kirchenstaats Deputationen hier ein, um Sr. Heiligkeit zu Jhrer Throubesicignng Glück zu wünschen und die Versicherungen tretier Anhänglichkeit an den Päpstlichen Stuhl zu erneuern, Ju den leuten Tagen machten folche Deputationen der Städte Smuigaglia, Terracina, Montefiascone, Civitanova und Ofimo dem heiligen Vater ihre Aufwartung.
D
— În einem Schreiben aus Vologna vom 12, Mai mel-
Die Tiraillenrs des ten | | vita-: nltova,
ten, {o}en auf den Feind bis un 1 Uhr Mittags. Daun eilte das | Neve aus, und thaten eineu Fang, der sehr s{chwer war, aber in
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| Papiere entèecckte, höherem Orte übermachte.
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dét die Allgemetlne Zeitung: „Ein paar Fischer von Ci: ¡wischen Loreto und Fermo, warfen ueulich ibre
feinen Fischen, sondern in einem märbtig großen mit Wachstuch überzogenen Pakete befsiand. Sie lieferten daselbe der Sani- täts-Kommission gus, welche es öffnete, und, weil sie wichtige Auf diese Weije, sagt man, wurde die ganze Korrespondenz der hiesigen Carbonari und der ausländischen Carbonarophileu- wiedergesunden, nachden1 sie von Zucchi oder scinen Begleitern über Bord geworfen! wor- den war. Fast möchte man?s glauben, wenu man siedßr, daß Orioli und seine Gefabrten noch immer in den Lagunkn vou Venedig Jnjelarrest habeu.‘“
Q U Ct et
Belgrad, 12. Mai. (Aus dem Nürnberger Kor=z respondenten.) Die Truppen des Gro - Wesirs haben si
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