1831 / 149 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ner Militair-Garnisou, die öffentliche Ordutmg aufrecht zt erhal- ten, Nach dem dieserhalb von dem Magistrate unter höherer Zustimmung erlassenen Reglement wird die VBürgergarde nur so oft und auf so lange, als ihr Zweck es erfordert, auf jedesma- malige Autorisation des Königlichen Kabinets-Ministerituns zum Dienste aufgerufen und nach Erfullung ihres Zwecks gleich wie- dr aufgelöst, Die Bürgergarde besteht, mit einigen Befreiun- gen, aus allen Bürgern der Stadt unter 60 Jahren und zerfällt in 3 Compagnieen mit von denselben gewählten Offizieren und Dectionsführern. Der Chef der Bürgergarde , welcher hinsicht- lich der Wirksamkeit derselben die Anweisungen des Magistrats au empfangen hat, wird von den Offizieren tund Sectionsführern gewählt und von der Königlichen Landdrostei bestättgt, kann aber vou dieser, auf den Antrag des Magistrats und von dem Ks: niglichen Kabinets-Ministerinm, jederzeit wieder entlassen werden.

Jn Beziehung auf die in der Thronrede vom 7. Márz d. R, ausgejprochene Absicht, den mit Zehnten und gutsherrlihen Ge- fällen belasteten Gutsbesißern eine Erleichterung in der Grund- steuer zu bewilligen, ist den Ständen nunmehr det Plan vorge- legt worden, wie diese Absicht auszuführen sey. Der Zweck ist sofortige Erleichterung der pflichtigen Grundbesikger, von denen ein großer Theil durch Mißernten tund andere Unfálle in einen be- drängten Zustand gerathen ist, und denen die neue Grundfstetter, bei der die alten Real-Lasten im Allgemeinen nicht berücksichtigt worden, besonders in deu Fällen beschwerlich wird, wo sie einen höheren Betrag erreicht, als die alte Contribution, bei welcher jene NReal-Lasten! mehr oder weniger berücksichtigt waren. Da der Zustand der Kasse den Ausfall mcht gestattet, den jene Erleich- terl"ng der pflichtigen Grundbesiger herbeiflihren würde, so ist vom »xonigl, Ministerium vorgeschlagen, die Erleichterung durch einen Srundsteuer-:Beitrag der Berechtigten zu beschaffen, welche - die Real:Prástationen zu empfangen haben, und diese dagegen von der Einkommensteuer zu befreien. Dieses Opfer der Berechtig- ten soll aber jedenfalls nach Ablauf von sechs Fahren wegfallen.

Braunschweig, 28, Mai. Unsers regierenden Herzogs Durchlaucht sind von Berlin am 24sten Abends 6 Uhr, in Jhre Residenz zurückgekehrt.

Mit dem Bau eines neuen Herzogl. Wohnsißes wird näch- stens der Anfang gemacht werden,

Am 2Msien d. starb hier der Herzoglich Braunschweigische General - Lieutenant und Militair - Gouverneur M oll im 85sten Jahre seines Alters. Erst am 21. Oft, v. Y. war er mit Bei: behaltung seines vollen Gehaltes in Ruhestand verseßt worden.

O est errei.

Wien, 25. Mai. Fm heutigen Oesterr. Beobachter liest man: „Wir haben in unsern Blättern bereits der Schwie- rigfeiten erwähnt, die sich wegen Ausspendung der Sakramente an den zu Paris auf dem Sterbebette liegenden Abbé Gregoire, ehemaligen Bischof von Blois, und wegen seines kirchlichen Be- gräbnisses im Falle seines Ablebens, erhoben haben. *) Da die- ser Gegenstand seit mehreren Tagen in den Pariser Fournalen verhandelt wird, und auch in Korrespondenz : Artikeln Deutscher Zeitungen zur Sprache gebracht und großentheils iu einem fal- schen Lichte dargestellt worden ist, so glauben wir zur Berichti- gung der irrigen hierüber verbreiteten Angaben und darauf ge- gründeten Urtheile, nachstehenden Auszug eines aus glaubwür- diger und unparteüscher Quelle fließenden Schreibens aus Paris, welches die Sache in ihrem Berlauf und Zusammenhange \{il- dert, mittheilen zu müssen: Paris, den 13. Mai 1831. Der Abbé Gregoire, ehemaliger Bischof von Blois, und beeidigter Priester (Prêtre ass2rmenté) ift seit mehreren Tagen fterbend. Er hat von dem Pfarrer seines Kirchspiels (Abbaye aux Bois) die Administration der Saëtranmente verlangt. Dieser begab si, nachdem er sich zuvor mit den Erzbischos von Paris darüber be- sprochen hatte, zu dem Kranken und erklárte ihm, daß er, um die Sterbe-Sakramente empfangen und das kirchliche Begräbniß erhal- ten zu fönnen, feierlich und vor Zeugen die häretische und {chisma- tische Lehre der Civil-Constitution. des Französischen Clerus, deren Ur- hever und Verbreiter er gewesen, abshwören müsse. Der Abbé Gregoire wies diesen Vorschlag in den heftigsten Ausdrücten zu- rück, mit dem Beifügen, daß nichts ihn je bewegen werde, eine Lehre zurüctznnehmen , die er als die einzig wahre und heilsame betrachte, und zu der er sihch bis zu seinen leßten Athemzuge be- kennen werde. Nachdem ihm der Pfarrer vergebens die sanfte- sten und, eindringlichsten Vorstellungen gemacht hatte, verließ er ihn, und erstattete dem Erzbischofe Bericht über die Sache. Let- terer rihtete nun an den Abbé Gregoire ein in Geist und Aus- druck wahrhaft apostolischer Milde abgefaßtes Schreiben, worin er ihn von seinen Jrrthümern zurückzuführen suhte. Der Abbé Gregoire beharrte in seiner Antwort, voll der bittersten Beleidi- gungen gegen das Oberhaupt der Kirche und die orthodoxe Fran- zösische Geistlichkeit , hartnäckig bei seinen früheren Aeußerungen. Nichtsdestoweniger beauftragte der Erzbischof den Pfarrer der Abbaye aux Bois, den Kranken nah ‘wie vor zu besuchen und seine Bemühungen zu verdoppeln, ihn auf den Weg des Heils zu führen; allein dieser Priester wurde nicht mehr zu dem Kran- ken gelassen, sondern der zum Bischof von Beauvais ernaunte Abbé Guillon gerufen, der sich dazu verstand, dem Kranken das Safkrament der lebten Oehlung zu reichen, Man sieht nicht ohne Besorgniß dem Augenblicke des Todes des Abhá« Gregoire umd den unruhigen Auftritten entgegen, die leider bei der, unter diesen Umständen, wenn der Kranke bis zu seinem Tode bei die- sen Gesinnungen der Widerspenstigkeit gegen die Kirche be- harrt, unvermeidlichen Weigerung der Pfarr - Geistlichkeit, die Leiche in die Kirche aufzunehmen, zu befürcten seyn dürften, und zwar um so mehr, als die anarchische Faction eine ihren aufrührerishen Plänen \o günstige Gelegenheit nicht nnbenüßt vorüber lassen wird. Die von dieser Partei ausgestoßenen Dro- hungen haben bereits Angst und Bestürzung im ganzen Quar- tier der Vorstadt St. Germain, wo si{ch die Wohnung des Abbé Gregoire befindet, verbreitet. Man weiß, daß, waghrschein- lich tum den Kranken abzuhalten, seine Gefinnungen zu ändern, sich häufig einige Häupter der Partei an seinem Sterbebette be- finden. Da es sich in dem vorliegenden Falle keineswegs um eine bioße Disciplinar- Frage, sondern um das Dogma und die Einheit der katholischen Kirche handelt, so läßt sich leicht er- messen, daß die firhliche Behörde auch- bei dem eifrigsten Wun- sche, ruhestörenden Auftritten vorzubeugen, von dem hinsichtlich des Begräbnisses des Abypé Gregoire, wenn derselbe bei seiner Widerseblichkeit beharrt , gefaßten Beschlusse, ohue ihr Gewissen und ihre Pflicht zu verrathen, nicht wohl abzuweichen vermag. ‘“

Tul aud

Berlin, 30. Mai, Aus Köln vom 25. Mai meldet man: Seine Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm und Höchst-

*) Auch die Staals-Zeitung. hat dieser Schwierigkeiten in N. 135, 141 und 142 ihres Blattes erwähnt.

994 :

desselben Gemahlin sind in vergangener Nacht im besten Wohl: seyn von Münster zurü hier wieder eingetroffen.

Am 24sten d. haben in Köln vor dem Königlichen Ai: senhofe, welchem Herr Appellations - Gerichtsrath Krezzer prási- dirte, die Verhandlungen gegen 73 Individuen, die wegen des am 30sten August v. J. in Achen verübten Aufruhrs angeklagt sind, begonnen und werden mehrere Wochen dauern,

Der Freiherr v. Carnap zu Born heim, Regierungs- Bezirk Köln, hat der dortigen Gemeinde eine gut gelegene Bau- stelle von 56 Ruthen, Behufs eines Schulbaues, und überdies den größten Theil der erforderlihen Baumaterialien geschenkt,

Mie kir 010.0

Carl Heinrich Ludwig Freiherr vou Fngersleben wurde am 1. April 1753 geboren und brachte die Jahre 1764 und 1765 auf der Ritter - Akademie zu Brandenburg und die Jahre 1766 und 1767 in der École Militaire zu Berlin zu. Am 15. Oftober 1768 trat er als Fahnenjunfer in das von Maustein- sche Kürassier - Regiment, Während des Baierschen Erbfolge- Krièges war er Jnspections : Adjutant bei dem General- von der Marwiß. Jm Jahre 1783 vermählte er sich mit der Tochter des General-Majors von Brause. Jm Yahre 1786 erhielt er den nachgesuhten Abschied und von des Höchstseligen Königs Majestät, bei Höchstdessen Regierungs-Antritt den Charakter als Rittmeister. Am 30. Oktober 17837 wurde er von der Ritterschaft der Altmark zum Landrath des Tangermünde- und Arneburgschen Kreises ge- wählt, Des Höchstseligen Königs Majestät erkannten bald seinen Beruf für den höhern Staatsdienst und im Jahre 1795 ward er zum Präsidenten der Kriegs- und Domainen : Kammer zut Halberstadt ernannt. Er entwicelte in diejer Stelle so_ausge- zeichnete Eigenschaften, daß des jebt regierenden Königs Majestät im Jahre 1798 bewogen wurden, ihn zum Präsidenten der Kriegs- und Domainen - Kammer der größern Provinz Pommern zu er- nennen. Die Kriegs- und Domainen - Kammer zu Halberstadt empfand seinen Verlust auf das s{merzlichste; sie ließ cine gol- dene Medaille prägen, deren eine Seite sein Brustbild darstellt, mit der Umschrift :

Carl Heinrich Ludwig von Ingersleben, Königl. Preuss. Kammerpräsident.

Auf der andern Seite umgiebt ein Lorbeer: und Eichenkcauz die Worte:

Der Halberstaedtschen Kammer Unvergesslich 1798.

Der Musenalmanach von 1799 enthält ein liebevolles Lebe- wohl an die von Ingerslebensche Familie bei ihrem Abgange aus Halberstadt nah Stettin. :

In Pomniern fand der Verewigte für seine Thätigkeit ein reiches Feld, und seine Werke habeu ihm dort ein unvergängli- hes Denkmal gestiftet. Seinen nnablässigen Bemtihungen ge- bührt das Verdienst der gänzlichen Auflösung der Leibeigen schaft in den ausgedehnten Pommerschen Domainen. Im Jahre 1806 ward er zum Minister und Chef der' Kommission für die Orga- nisation des damals von Preußen in Besiß genommenen Kur- fürstenthums Hannover ernannt. Die Milde und Gerechtigkeit seiner Verwaltung haben in den Bewohnern desselben cin dank- bares Andenken hinterlassen. Die unglücklichen Schicksale, welche den Preuß. Staat später trafen, veranlaßten seinen und vieler an- deren treuen Diener Austritt aus dem Staatsdienst. Die Erinne- rung seiner glücklichen Leitung der Verwaltung der Provinz Pom- mern ließ die Stánde den Wunsch seiner Ernennung zum Prásiden- ten der Pommerschen Regierung äußern, und des Königs Majestät geruhten im Jahre 1812, denselben zur Freude der Provinz zu erfül- len. Seine Thätigkeit bei den bald erfolgenden Kriegsrüstungen war eben so rastlos, als wirksam. Unter seiner Leitung ward der Beschluß der Pommerschen Stände gefaßt, des Königs Majestät um die Erlaubniß zur Errichtung eines Kavallerie-Regiments, auf Kosten der Provinz, allerunterthänigst zu bitten und Allerhöchst: dieselben geruhten, die trene Provinz durch Annahme des patrio- tischen Anerbietens zu beglücken. Sein Sohn trat in dieses Re- giment und starb den Heldentod in der Schlacht von Großbeeren. Das Vaterherz ward mit der tiefsten Trauer erfüllt, aber Pflicht- gefühl gab ihm Stärke, die mühevollen Geschäfte jener Zeit zut führen. Des Königs Majestät belahnten seine Anstrengungen für die, eben so \chnelle als willfährige Befriedigtmg der militai- rishen Bedürsuisse, durch Verleihung des eisernen Kreuzes. Im Jahre 1815 ward er ztun Ober - Präsidenten von Pommern er- nannt und bald darauf mit der Besit-Ergreifung und Annahme der Huldigung der Provinz Neu: Borponmmern beauftragt. Er vollzog diesen Allerhöchsten Auftrag mit der ihm eigenen Würde. Des Königs von Schweden Majestät verliehen ihm, als Anerkenntniß der zarten Behandlung eines, Höchstdero Gefühle s{merzlich berührenden Geschäfts, das Comnian- denrkfreuz des Nordstern: Ordens und unseres allergnädigsten Kb- nigs Majestät ertheilten ihm als Beweis der Allerhöchsten Zu- friedenheit mit der Erfüllung der ehrenvollen Sendung, den Rothen Adler - Orden erster Klasse. Im Jahre 1816 ward er zum Ober-Präsidenten des, mit der Monarchie vereinigten, Groß- verzogthums Niederrhein ernannt. Am 15. Oktober 1818 trat sein Z0jáähriges Dienstjubiläum ein; er hatte die Feier desselben verhindert. Des Königs Majestät wurden davon erst am Fubel- tage in Kenntniß geseßt und drückten noch im Laufe desselben dem Jubilar in einem gnädigen Handschreiben Allerhöchst Fhren Glückwunsch aus. Jm Jahre: 1821 ward ihm von Sr. Majestät dem Könige von. Großbritanien und Hannover Georg 1V., bei Höchstdessen Anwesenheit in Wesßlar, die öffentlihe Anerken: unng feiner humanen Verwaltung des Kurfürstenthums Han- nover zu Theil und zugleich das Großkreuz des Guelphen '- Or- dens verliehen. Bei dem Tode des würdigen Ober- Präsidenten der Herzogthümer Kleve, Jülich, Berg, Grafen zu Soln1s:Lau- bah, im Jahre 1822, ward er auch zum Ober - Präsidenten die- ser Provinz ernannt. Am 15. Oktober 1828 beendigte er sein 60stes Dienstjahr. Fm Bewußtseyn des Besikes der Zunei- gung aller Rheinpreußen, verbat er die allgemein gewtlinshte Feier dieses sehr seltenen Ereignisses und unternahm eine ferne Reise, um allen Borbereitungen zu demselben zuvorzukommen. Seine Freunde fonnten es aber dem Gefühle ihrer, dem würdigen Chef zweier Provinzen gewidmeten Verehrimg nicht versagen, diese Feier dennoch herzlich zu begehen. Des Königs Majestät erfreu- ten den Jubelgreis duxch die erneuerte Anerkennung seiner viel- jährigen treuen Dienste in einem, in den allergnädigsten Aus- drucken abgefaßten Handschreiben, begleitet von den Insignien des Schwarzen Adler - Ordens.

In den lebten sechs Jahren litt er oft und chmerzhaft ; aber er verbarg seine Schmerzen, um Niemand zu betrüben, und war stets theilnehmend au sremden Leiden. In den leßten Monaten seines Lebens, wo seine förperlihen Kräfte sichtbar s{hwanden,

blieb dennoch sein heiterer Sinn unverändert, Im vollen Be- siß seiner ganzen Geistesfraft erfüllte- er noch in den Nachmit: tazsftunden seines leßten Tages die Pflichten seines hohen Amts, befand sich am Abend im Kreise seiner Familie und einiger Freunde und hauchte, wenige Stunden nachher, sein tugendhaf: tes Leben in den Armen. seiner Gattin, seiner Tochter und seiner ältesten Enkelin aus.

Gánzliche Hingebung für König und Vaterland, Charakter: Festigkeit und Milde der Gesinnung, Liebe für alles Gute und Wohlwollen für jeden Bedrängten, \charfer Blick und große Ge: schásts- Erfahrung, der tiefste Ernst bei der Erwágung und d1e anmuthigste Freundlichkeit bei der Ausführung aller öffentlichen Angelegenheiten, eine wúürdevolle Heiterkeit im gesellschaftlichen Leben, das innigste Gefühl für eheliches Glü und Familien- Freuden, die ausdauerndste Treue in der Freundschaft, waren Grundzüge seiner liebenswürdigen Persönlichkeit.

Den Rhein-Provinzen, in deren Mitte er 15 Jahre segens- reich wirfte, wird sein Andenken unvergeßlich seyn. Die allge: meinste Verehrung" für ihn sprach sich durch die überaus zahl: reiche Theilnahme an der Trauer-Feierlihkeit aus. Die Bürger: {haft mit ihren Fahnen, das Gynmaslum, die Diencrschaft, die Beamten - des Ober - Prásidimms gingen dem Sarge voran, Seine Durchlaucht der Fürst zu Wied und Höchstde}sen Bruder, des Prinzen Karl Durchlaucht, den kommandirenden General, General der Kavallerie, von Borstel, Neffen des Verewigten, führend, der Provinzial - Stetter - Director und geheime Ober: Finanzrath von Schuß aus Köln, der Regiertumngs-Chef-Präsident Delius, die Königl. Regierung zu Köln vertretend, der Ober- Bergrath Nöggerath, als Deputirter des Königl, Ober - Berg: Amts zu Bonn, der Ober- Regiernngsrath Fettig, der Ober: Forstmeister von Mülmann, der Geheme Regierungsrath Hag: feld und der Regierungsrath Varencan1p, als Deputirte der Kô- nigl. Regierung zz Diisseldorf, der Regierungsrath Krüger , als Deputirter der Königl. Regierung zu Achen, der Regierungs: Direftor Becker und die Regierungsräthe Pasch und Bausch, als Deputirte der Fürstlich Wied’schen Regierung zu Neuwied, sämmtliche hiesige Civil- und Militair-Behörden und viele Be: wohner der Stadt und Umgegend folgten der ehrwürdigen Leiche zur Nuhestätte.

Königlihe Schauspiele.

Dienstag, 31. Mai. Jm Opernhause: Don Juan, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Mozart. (Mad. Wal: ker, geborne Gehse: Donna Anna, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: Keine Französische Vorstellttng.

Mittwoch, 1. Juni. Jm Opernhaufe : Zum erstenmale: Bettina, Oper-in 1 Aft, nah Scribe; Musik von K. Blum, Hierauf, zum erstenmale: Die Pagen des Herzogs von Ven- dôme, Ballet in 1 Aft, von Aumer, arrangirt und für die Kö: nigl, Bühne in Scene gesecßt vom Königl. Solotänzer Herrn Paul Taglioni; Musik von K. Blum.

Im Schenspielhause. Spectacle demandé: Poaur la qua- trième représentation de Mr. Closel: 1) La jeune Marraine, vaudeville en 1 acte, par Scribe. 2) Michel et Christine, vaudeville en 1 acle par Scribe. 3) Le bon papa, vaudeville en 1 acte, par Scribe. (Dans la seconde pièce Mr. Closel remplira le rôle de Stanislas et dans la troisième celui du

bon papa.)

Königstädtisches Theater,

Dienstag, 31. Mai. Aline, oder: Wien in einem anderen Welttheile, Bolks- Zauber- Oper in Z Aften.

Mittwoch, 1. Juni. Die heimliche Ehe, komische Oper in 2 Akten.

Sonnabend, 4. Juni. Zum erstenmale: Die lustige Wer- bung, fomische Oper in 2 Akten, nach den Französischen ; Musik von Konradin Kreuzer.

Berliner Börse, Den 30, Mai 1831. Anmtl. Fonds- und Geld-Conrs-Zettel. (Preufs. Cour.)

| Zf.|Brief.|Geld. f | Zf.| Brtief.| Geld. G B 4 M

St. - Schuld - Sch.| 4 | 895 | €94, fOstpr. Pfandbrf. | 4 Pr. Engl. Anl. 18! I fPomm. Pfandbrf. | 4 Pr. Engl. Anl. 29/ 5 f}Kuüur- u. Neum. do.| 4 Pr. Engl. Obl. 30| 4 813 JSchlesische do.| 4 Kurm. Öbl. m. I. C. 4 flikst.C.d.K.-u. N.|— Neum. Int. Sch. do.| 4 Z.-Sech. d. K.- u. N.| Berl. Stadt-Oblig.| 4

Königsbg. do. 4 Elbinger do. 4 Danz. do. in Th.| VWestpr. Pfandábr.| 4 Grosshz. Pos. do.| 4

Holl. yollw. Duk.|

Neue dito Friedrichsd'or . . Disconto ..….…..

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 25. Mai. Niederl. wirkl. Schuld 394, Kanz- Bill. 15. Russ. (bei Hope) 894. Oestecr. 5proc. Metall. 812.

Hamburg, 28. Mai. i Vesterr. 5proc. Metall. 84. 4proec. 73. , Bank- Aetien 1075. Russ. Engl. Anl. 893. G. Russ. Anl. Hamb. Cert. 87. Dän. 60g.

Poln. 93. Br., 91. G.

Sî. Petersburg, 21. Mai.

Mamburg 3 Mon. 911, Silber-Rubel 3737 Kop. 6proc. Insc. in

Banknoten 110, 5proc. in Silber zu 372 Kop. 8712. Wien. 25, Mai.

5proc. Metall. 813. 4proec. 713. Loose zu 100 FI. 1571, Part.- Oblig. 116. Bank-Actien 10374. E R A Ns 3 T E C E E BRSES U M N T 0 I E CAEPA 8

MNEUESTE BŒRSEN-NACHRICHTEN.

Paris, 24, Mai. 5proc. Rente sin cour. 91. 50. Zproc. lin cour. 65. 70, 5proc. neue Anleihe der 120 Mill, 91. 65. 5proc. Neapol. sin cour. 72, 85. 5proc. Span. Reute perp. 54.

Frankfurt a. M., 27. Mai. Oefterr. 5proc. Metall. 8377. 8c, Aproc. 724. 724. 2zproc. 425. 1proc. 187, Br. Banfk- Actien 1281. 1278. Partial : Oblig. 117. 1162, Loose zu 100 Fl. 159. 1585. Poln. Loose 46, 451.

Redacteur Foh n. Mitredacteur Cottel. Gedruckt bei A. W. Hay x.