1831 / 155 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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L z F E : E : Des ament iei a a eutc ao tair do N E O T Ot Zie N Am A ae nte abu dau

Dámon der Anarchie aus seinem Reiche vertrieben und durch die Kraftanstrengung einer getrenen Nation auf immer zurückgewie- sen sehn wird, so wie vor 19 Jahren die Invasion Napoleons zurtickgewiesen ward. Täglich sind wir Zeugen der- Huld und Gnade, dur welche der Kaiser sih für die Trauer- zu entschä- digen sucht, die ihm eine verabscheutngswürdige Rebellion ver- ursaht. Noch vor kurzem hat er sich des Schicksals eines der hauptsáächlichsiten Rebellen Litthauens angenommen. Auf solche Weise eilt der Monarch dem o ersehnten Augenbli zuvor, wo Er, von der Sorge, zu kämfen und zu strafen befreit, nichts wei- ter zu thun haben wird, als die tiefen Wunden zu heilen, die sih das nur zu gelehrige Polen felbst geschlagen hat, indem es Menschen Gehör gab, die es eins besser fennen lernen wird.“

Odessa, 17. Mai. Vom 1. (13.)-Jan. bis zum 1. (13.) Mai d. V. betrug der Werth der Einfuhr hierselbst 2,306,926 und der Ausfuhr 3,550,823 Rubel.

Die hiesigen Zeitungen enthalten einen Plan zur Einfüh- rung einer regelmäßigen Dampfschifffahrt zwischen Odessa und Konstantinopel; der erste Play für Passagiere foll 100, der zweite 50 und der dritte 20 Rubel Banfnoten fosten.

Die Zahl der hiesigen Einwohner beläuft sich auf 29,921, námlich 16,847 mánnliche und 13,074 weibliche; hiernnter be- finden sich 28,275 Christen und 1646 Juden.

Nach Briefen aus Kischeneff vom {sten d. M. wollte man Nachricht haben, daß an diesem Orte si wieder Spuren der Cholera gezeigt haben. Auch soll es daselbst sehr an Negen feh- len, so daß man für die nächste Ernte besorgt ist. |

Po 1e Warschau, 1, Juni. Gestern nahm die Senatoren- Kammer mit einer Majoritat von 24 Stimmen gegen eine das Projekt hinsichclich der von den Israeliten zu entrichtenden Rekfruten-Steuer an, und es wurde sodann, da es in der Land-

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furzem eine zweite Reise unternehmen würde, und zwar nach di östlichen Provinzen. Der Temps bezeichnet als den Tag d Abreise den 4ten Juni. ;

Aus Toulon wird unterm 23. d. geschrieben: „Die Fy gatte „, Artemisia“/, auf der sich der Prinz «. Joinville eing ift hat, ist heute Nachmittag von hiesiger Rhede abgegangt Da der Windstille wegen die Segel nicht aufgespannt werd fonnten, so nahm das Dampfboot „Sphinx ‘‘/ das Schiff ay Scchlepptau und zog es eine Strecke ins Meer hinein. An de selben Tage in aller Frühe waren die das Observations: Gescht der bildenden Linienschiffe Algier‘, „, Trident ‘‘, „, Marengo! „„Algesiras‘“, „la Ville de Marseille‘, die Fregatte „VBictoimre| die Korvette „Perle‘/ und die Briggs „„Cuirafsier‘/ und „Zèbrf unter Segel gegangen und erwarteten vor der Nhede in Res aufgestellt den Mrinzen, um ihn bis au die Küste von Korss zu begleiten, wo er Ajaccio und Bajiia besuchen wird.“

Der kürzlich aus dem Departement des Finisterre nach de Departement der Haiden verseßte Präfekt Herr Villiard, ist m telst Verordnung vom gestrigen Tage seines Dienstes gänzlich e lassen worden. Diese Verabschiedung giebt die Veranlassung zu nem langen amtlichen Aufsabe, den man heute im Moniteur (j und worin es unter Anderem heißt: „Die verfassungsmäßig Sitten bilden si{ch langsam in einem Lande, wo die Gesebe ber bestanden, als sie. Dies zeigt sich heutiges Tages in Fra rei, wo man damit umgeht, die Repräsentativ-Regierung in| rer ganzen Aufrichtigkeit einzuführen. Man stößt auf despotiss und unsenfsame Gewohnheiten, die sich der Anwendung jeu Systems in gleichem Maße widerseßen. Der rebellische Wi wird noch alli oft mit der Meinungs -Unabhänzigfkeit, uiedr| Schmeichelei der Regierung mit dem Geh-rsam für das Ges verwechseit. Hieraus entstehen für die öffentlihe Verwaltu Hindernisse, die eine weise Negieruug zu beseitigen suchen ni Als das jeßige Ministerium au das Staatsruder gelancte, ki

ehn. Man müßte sich wundern, daß hiervon niht VFedermann längst durchdrungen is, wenn man nicht wüßte, wie leicht es dem Ehrzeize und dem Parteigeiste ist, alle Begriffe des Falschen und Wahren, des Gerechten und Ungerechten über Fragen , die der gesunde Menschenverstand und das Ehrgefühl längst beant- wortet haben, mit Hülfe einiger glänzenden Phrasen tiber den aufen zu stoßen. Dem Ministerium gebührt es, der Wahrheit ihr Recht zu geben. Glücklicherweise sind Beispiele, wie die obi- en, selten, und diese Seltenheit selbft zeugt von dem guten Geiste und den ausgezeichneten Dienstleistungen einer Beaniten- Klasse, in deren Reihen sich Talente und ein Patriotismus vor- anden, die das Land in gleichem Maße wie die Regierung zu schäßen weiß.“ 2

„Es scheint gewiß zu seyn,“/ sagt das Journal des Dé- ats, „daß die Versezung des Herrn Billiard aus dem Dept. des Finisterre dort eine ziemli lebhafte Gährung erzeugt hat, Der General - Präfektur - Secretair, Hr. Tassel, der einstweilen mit den Functionen eines Präfekten beauftragt war, hat Herrn F asimir Périer von den durch jene Verseßung veranlaßten Er- ignissen sriftlich in Kenntniß geseßst und ihm angezeigt, daß ¡wei Maires und zwei Adjunkten bereits ihre Entlassung genom: en hätten, und daß er auch die seinige nehmen würde, wenn Hr. Billard dem Dep. des Finisterre nicht zurückzegeben werde.‘ pluch im Departement des Var hat, wie das Fourcnal du Fommerce von dort meldet, die Absezung des bisherigen Prä- eten, Herrn Bernard, Mißbilligung erregt. Eine Deputation der National-Garde von Draguignan hatte sich zu deni Prinzen von Joinville nah Toulon begeben und ihn gebeten, sich bei dem Könige für die Zurücknahme der betreffenden Verordnung u verwenden. Die Absegung des Herrn Bernard ist dadurch herbeigeführt worden, daß diejer sich geweigect hat, einem Be- ehle des Herrn Caf. Périer gemaß, ne Mißbilligung über je Vildung der Nationa! -Vereine in seinem Departement

die Sequestration auf die Güter solcher Edellente auszudehnen, diemit Gewalt zur Theilnahme an dem Aufruhr gezwungen worden, wie auc derer, die nach Verlauf eines Monates uach der Erscheinung dieses Ufases sich reunevoll vor die Ortsbehörde steilen und sich aller Verbindung mit den Aufrührern enthalten, mit Ausnahme der Rädelsführer und Rebellenhäupter/ 2) Ueber alle sequestrir- ten Güter ist dem Finanz-Minister zu berichten, der Uns über die definitive Einverleibung derselben mit dem Schayte zu seiner Zeit ein Vorstellung machen wird. 3) Mit der Beschlagnahme treten die Güter unter die Gerichtsbarfeit der Kameralhöfe; auch müssen über fle und über alles bewegliche und unbewegliche Ber- mögen der Verbrecher genaue Anventarien gemacht und über je- des der Behörde die nöthigen Nachrichten gegeben werden. 4) Den Kameralhöfen wird es zur Pflicht gemacht, die Verwaltung dieser Güter zuverlässigen Leuten zu übertragen und, wenn die Bauern übermäßig mit Abgaben belastet sind, folche zu mil- dern. 5) Die Bauern dieser Güter haben si den von der Negie- rung ihnen gegebenen Vorgeseßten zu unterwerfen, sich vollflommen ruhig zu verhalten und diejenigen auszuliefern, die es wagen sollten, sle zu neuen Unruhen aufzureizen. 6) Nach beendigter Einverleibung der bezeichneten Güter mit dem Schaße wird der Finanz- Minister unter Unserer Bestätigung den Kameral - Höfen vorschreiben, bei der erfien günstigen Gelegenheit diese Güter ei- ner ueiten, den Lokal-Verhältnissen gemäßen Guüter-Schau (Lustra- tion) zu unterwerfen, doch so, daß der Bauex nicht mit iütbermä- ßigen Lasten beschwert, sondern vielmehr dessen Lage verbessert werde. 7) Wenn äuf einigen der bezeihneten Güter sich viel: leicht auch zinsbare Schlachte und sonst noch Leute verschiedener anderer Stände befinden, so muß anch der ihnen auferlegte Grundzins gehörig ermäßigt werden, wenn fte, dent 5ten Punfte dieses Unseres Ukases gemäß, si vollkommen ruhig verhalten. ‘‘

Das hiesige Journal enthält mit der Ueberschrift : „Ueber die Jnsurrection in Litthauen“/ Folgendes: „Täglich er-

Si E E a E A Se L L R adi iA A

L L E T S i S t L E E T LS E

; balten wir die betrübendsten Nachrichten vom Schauplabe der | boten-Kammer schon frtiher durchgegangen ist, in einen Reichs- | diate es an, das es, aus gleichartiven Élementen besicheud, di ¡ffentlich auszusprechen

j Litthauischen Jnsurrectionz; sie geben uns die Ueberzengtmg, daß | tagsbeschluß verwandelt. An diesem Tage wurde dem General | Eiuheit auch in die gesamte Verwaltung übertrageui wür A G Fl ; ; LE ; Ú. / G V i i D o Ga la tg D AESR «sft | -Leibiensfl E E) S © N pvr e Aae n D J A Der General Graf Flahaut ist von hier nah Werlin ah- | nur durch Entwickelung einer beispiellosen Energie etne Rebellion | Lubiensti, als er sich im Seuat einfand, von der Bersammlung | Ju diesem Sinne wurdeu sofort von den verschiedenen *Ninist ¿reif G

! zu den von ihm vollführten Thaten Glück gewtinscht. an sammtliche zu ihrem Ressort gehörende Behörden Cirkul Vn der Landboten-Kammer trug der Graf Le doch owski | Schreiben erlassen. Als man späterhin die Beamten dazu uf achten würde, um diesen Zweck zu erreichen. Durch Bedrohung | darauf an, daß im Namen der Nation eine Deputation dem ! leiten wollte, einer Association beizutreten, die Argwohn gezl und Anwendung öffentlicher Hinrichtungen suchen die Litthanischen | Gencralissimus und der Armee durch eine Adresse die Gefühle |} die Negierung hegte, wurden alle darauf hingeroiesen, daß | Jusurgenten ihre Zahl zu vergrößern, und die von lhnen überall | der allgemeinen Dankbarkeit gegen dieselben darbringen sollte. | mit sich selbs im Klaren schu müßten, daß man von feinem aufgerichteten Galgen sind die Bäume ihrer Freiheit geworden. | Dieser Antrag wurde von der Kammer einstimmig angeuommen, | ihnen Dienstleistungen gegen seine Ueverzeugung verlange,

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Der Großbritanische Botschafter gab gestern zur Feier des Bebunrtsfestes seines Monarchen ein glänzendes Fest, an weichen Rnehr denn 2009 Personen Theil nahmen; in einen imm Garten rbauten Salon wurde getanzt.

Die Herzogin von Dino, Nichte des Fürsten Tallehrand, st von hier nach London abgereist; man will daraus s\cchließen, daß der Fürst sich bleibend in England nieder zuiassen gedenfte,

Herr Lingah, ein Literat, der eine Reit lang an der jon des Temps Theil genommen hat uud {on seit 20 Jahren ür Journale \chceibt, is, dem Veruehmen nach, der Verfassec er polemischen Artikel im Moniteur. Der Abbé Gregoire, ehemaliger Bischof vou Blois, ist ge- tern Nachmittag nach einer langen und schmerzhaften Krankheit nit Tode abgegangen. Sein Leichenbegangniß wird morgen früh attfinden. Eine ausführliche Melation tiber die seinem Tode orangegangeuen Zroistigteiten und Unterhandlungen wegen der ob ihm, als einem shismatischen Bischofe, die Sak:a-

unterdrückt werden fann, welche, die gänzliche Vernichtung der gesebmäßigen Macht bezweckeud, kein Mittel zu verbrecherish er- ;

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An mehreren Orten wurden ihren Pflichten getreue öffentliche | und auch der Senat trat demselben bei, in Folge dessen die er: | keiner von ihnen zur Annahme eines Amtes gezwungen werd Beamte aufgehängt, namentlich Gutsbesißer, denen wenig da- | wähnte Deputation sogleich erwählt wurde. Daun bervathscchlagte |} könne, und daß die Zeit gekommen seh, wo ‘der Grundsas 8 nach gelüstete, an den Wohlthaten eines anarchischen Zustandes | man über einen Gesetz - Entwurf, wodurch die Ordnung in | liberalen Opposition von 1819, wonach Niemand zugleich M Theil zu nehmen, und Postmeister, die den Forderungen der Jn? | den Kammer-Verhandiungen mehr geregelt und die Richtschaur ! glied der Verwaltung und der Opposition seyn dürfe, ‘seine vi surgenten nicht willfahrten. Mitten in diesem Grânel zeichnete | für das Verfahren der Reichstags- Kommissionen festgesezt wer- | Anwendung finden mü}e. Diefer (Grundsaß ailt noch heute sich eine Frau, die Gräfin Ronnicker ats, die, nicht zufrieden | den foll, damals, und ihm is ohne Zweifel der fürzlich stattgefundid damit, den Eifer ihrer Anhänger aufzuregen, den ihrigen so weit Die hentige Staats-Zeitung enthält unter amtlicher | Präfekten-Wechsel zuzuschreiben, worüber wir uns näher erklä trieb, unter ihren Augen Galgen errichten zu lassen, und bei den | Rubrik Folgendes : „Die National-Regierung würde am 29ten | würden, wenn das Recht der Beamtcn-Versezung nicht eben| Hinrichtungen zu präsidiren. Instructionen, die man an ver- | v. M. durch deu Generalissimus benachrichtigt, daß der General: | unumschränkt als das der Ernennung wäre, Die Regierung les \hiedenen Orten bei Häuptern ‘dieser Nebellen fand, bestätigten | Gouverneur der Hauptstadt Warschau an denselben einen feinem ! oder entzieht ihr Bertranen nach Gutdtünken : das Mort „Veriratinf Ansehen zu nahe tretenden Brief geschrieben habe, und- beschloß | allein schließt schon den freien Willen, wie ihn das Gewissen eingiebt,

die frühere Vermuthung von bestehender Uebereinstimmung in ih- rage 9 in den von 1 6G Mitteln, Mit- ? d F atis 2 i 1 H alis: | f Bibel ; » end E “if ott 8 ; ; , U 26 it

R E Nan desen, eber f “lele WbreWhei ind Geäitel fd e h naa uf E ie Rrasemtetti, f d A A ae U A A N öfe s Se „zu jenem PráfelnKneute zu ertheilen und das kirchliche Begräbniß zu bewilligeu / it, g 1 } o d j Li ( ) 1 V, Cd A F c / zel, h L rf L e , 1 diejer von offentlichen &emonfstrationen begleitet 2 wird nächstens ini hiesigen Buchhandel erscheinen. ey

wescn, die zu den ernstesten Betrachtungen Anlaß geben. N hat diese Maaßregel entstellt und sich dazu solcher Mittel bediei wodurch das Angenicssene derselben nur noch um fo deutli hervorgehoben worden ist; denn es hat si daraus ergeben, einige der verseßten Beamten mehr darauf“ bedacht gewesen si

Erfüllung seiner Pflichten als Gouverneur von Warschau zu ent-

binden, indem sie ihm die Entlassung gab.‘ Hierauf folgt das

Entlassungsschreiben, worin der General Krukowiezki zugleich be-

auftragt wird, das ihm früher anvertraute Amt dem SBize-Gott- |

verneur Oberst Kaminski provisorisch zu übergeben. Dann heißt |

es noch, daß d=s Gesuch des Generals Krufowiezki um Ent- |

lassung erst der Regierung zugegangen seh, nachdem sie thm die- | selbe bereits ans freien Sti.cken vermittelst des Generalissimus zu-

geschickt hatte. ‘“ |

Fn eben diesem Blatte liest man unter Anderem: Der |

Adjutant des Generals Gielgud, welcher am 29sten v. N, in j

Warschau anlangte, ist auf dem rechten Ufer der Narew nirgends |

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Temps sagt über diese Angelegenheit: „Wird der Tod des

die unter der ordnenden Leitung eines an eincin anderen Orte Mibbé Gregoire die Debatten endigen, zu denen seine leßten Au-

mit eben so viel Kunst als Ruchlosigkeit vorbereiteten Systemes stehen, Sicherlich begriff die Ausführung eines solchen Planes zu viele Verbrechen auf einmal gegen die Ober-:Berwaltunz, ge- gen das Leben, die Wohlfahrt und gegen die Ehre ruhiger Ein- wohner in sich, um nicht auf die Nothwendigkeit der im Kaiser: lichen Uikas vom 22. März (3. April) d. J. enthaitenen strengen Maaßregeln hinzuweisen. Jndessen verfehlten diese Maaßregeln nicht, den Zorn und die scheinbare Erbitterung der revoitttionn [S ren Tagesblätter zu entzünden, Ueber Barbarei und nicrgen- lándischen Despotismus schreiend, sind sie voll von Unglücks: Prophezeinngen und von glüctlicherweise ohnmächtigen Dro- hungen. Dahin führen, in ihren unvermcidlichen Entwik- felmmgen, die Grundsaße der demagogischen Schule. Wenn man ihren Organen glauben wollie, so siehe es dem morgeulän- dischen Despotismus nicht mehr zu, eine Jufurrection zu Unter- drücéen, die sich in einem Staate mit den Waffen in der Hand erhebt, dic geseßmäßige Regierung angreift und die Mehrzahl zwingt, sich wider ihren Willen unter das och einer verbrece- rischen Gewalt zu beugen. Auf solche Weise hätte in England, als es im Fahre 1798 in Jriand den Wirkungen der nämlichen Lehren, die wir heuté bekampfen, -Schafotre entgegen seßte, mor- genländisczer Despotismus geherrscht der edle tmd hochsiunige | Heinri IV., gezwungen, in Viron die s{wärzeste Berfchwörung 4 zu bestrafen, wáre einLsiatischerDespot, und Brutus, der seine Söhne opferte, weil sie sich gegen die besteheude Regierung, gegen Roms Freibeit vershworen hatten, ein barbarischer Tyrann gewesen. Ueverdenkt man die aus der Sprache der Nevolutions-Blätter | so streng abgeleiteten rationellen Folgen, so fann man sh nur i Glück wünschen, zut schen, wie ihre Shsteme täglich immer mehr der einfachen Untersuchung der gesunden Vernunft weichen müs- sen, während auf der anderen Seite die schrecklichften praftischen Wirkungen derselben in diesem Angenblick es darthun, in welchem beflagenswerthen Frrthunie sich die Völker befanden, als sle es

ur Vermeidung der Unordnungen, mit denen diefer Streit zu

endi ‘1 edacht sen M, N "ri ) sich eine persönliche Sttive aus ihren Administrirten zu fchaffen , (f A Taae M! D Viretbtiiti deni diese Stüve der Regierung zuzuwenden. Zun Beweise dinMdas dem Abbé Gregoire als ehemaligem Senator zustehe und jene unbefugten Deputatiouen, jene freiwilligen tmd in den Z'Myobei es nicht nöthig sehn würde, seineu Leichnam nach seiner tungen ausposanmnten Abdankungen einiger Subaitern:Beamtet. Pfarrkirche zut bringen.“ : jene Adressen, worin die von der Regierun von Rechtsweg Fn mehreren Departements sollen, dem Journal de und nach reiflicher Erwägung angeordneten Bersegungen getadM»Aube zufolge, die Wähler, um tüchtige Méunner, die ihrer werden ; endlich jene Proclamationen, welche con den verseßWh-schränkten Vermögens : Umstände wegen die Functionen eines Beamten selbs publicirt worden sind, statt daß diese das Beispil Deputirten nicht würden übernehmen fönnen, hierzu in Stand des Gehorsanis tind der Uneigennüßigkeit in ihrer eigenen Say seßen, beschloffen haben, ihnen auf dem Wege der Subscription hätten geben sollen. Haben wir nicht unlängst gesehen, wie ein höhtWeine tägliche Entschädigung von 15 Fr. für die Dauer der Session : | Beaniter (Herr Billiard) sich gleichsam in offfeuen Widerspruch Wy bewilligen i : i ehn. Nach den neuesten Nachrichten | der von der Negiermug angenommenen Politik versegt und sei Jm Departement des Goldhügels treten eine Menge von | Meinungen laut verkündigt hat? wie er nach, seiner VersesuMgFandidaten für die bevorstehenden Wahlen auf; unter ihuen be- seinen Administrirten ein Lebewohl in so unangemessenen Anden sich Hr. Cabet, vor kurzem abgeseßkter General-Profurator drúcfen sagt, daß wir gar nicht daranf hindeuten würden, wein Korsika "Hr. Viefville, gewesener Práfekt , Hr. Vatout, Bi- die unvorsictigen Freunde jeues Beaniteu das betreffende SchiWliothekar des Königs, und die Herren Hernourx, Manguin, von ben nicht selbsi publicirt hätten? Am 19ten v. M. zeigt erbis und von Saunac. Hr. Oditon-Barrot und seine Freunde, Präfekt des Finisterre den Empfang des Minisierial-Resfkripts a elche besorgen, daß sie von ihren alten Wahl- ollegien ritt wodurch er bloß verseßt wird, und fügt hinzu, „daß das DeplMyiedecgewählt werden möchten, wenn die Vereinigung der Wäh- temert für ihn auf den Schlag, der ihu betroffen, antwor! Fer der Centra mit denen der reten Seite zu Stande käme, ! werde.‘ Am 20sten berichtet er über einen Volks-Aufstand, dsswollen da, wo diese Vereinigung am schwierigsten werden dürfte, | ättßert er, nur als eine Folge feiner Abberufung zu betra! Îals Kandidaten auftreten. | sey. Am 22sten erláäsit er eine Proclomation, worin er Uber t Gestern wurden die Verhandlimgen in dem Prozesse gegen | unverdiente Ungnade klagt, die Schuld derselben den Mán{die zehn der Entwaffnung eines Postens der National-Garde und | veilegt, „die das Gute, das er gethan, nicht zu wüirdigen wWdes Angriffs auf einen Posten Linien - Truppen angeschuldigten ten‘, und am Schlusse den Rath ertheilt, das Departemndividuen, nachdem dieselben vier Lage gedauert , ge\{chlo}en. möchte solche Männer in die Kammer schicken, die sich zu DMNach einer zweistündigen Berathung sprachen die Geschwornen metschern seines festen Willens unachten, die Freiheit och ho Fiber die Angeklagten das Nicht schuldig aus. | als den Thron zu achten.*) Fsstt um solchen Preis eine Regieril Der Huissler der Pairs-Kammer begab sich gestern nach dem

auf Russische Truypen gestoßen. Durch die Expedition des Generalissimus sclien die Vorräthe der Nussen in Lomza und Ostro- lenfa, so wie die Magazine in Nur und CEiechanowiez und die bedeutenden Depots in Bransk und Vielsf, theils vernichtet, theils weggenommen worden f hat ‘der Feldmarschall Diebitsch, nachdem er am 28sten v. M. die Brücke bei Osirolenta hat abbrennenu lassen, seine Armee ge- theilt und ist, nachdem er einen Theil nach Litthauen detaschirt, mit | cinen anderen Theil über den Bug wieder in Podlachien einge- rücét. Marketender, welche vom Corps des Generals Gielgud zurückgekehrt sind, sagen aus, daß sich dessen Marsch nach Lit- thaueñ fein Hinderniß entgegengeseßt hat, daß bis zum leßten | Sounabend (den 28sten) noch kein Treffeu zwischen ihm und den | Russen vorgefallen war, uud daß sle selbst auf ihrer Rücttkehr | nur wenia Russen angetroffen haben. Jenseits Pultusk sireift ; ein Nussisches Kavallerie-Corps umher, welches aus 1000 Mann Dragoneru und Kosaken besteht. Der Generalissimus hat ei- nen Theil der Polnischen Armee als Observations-Corps jenseits der Narew aufgestellt und sein Hauptquartier am 29sten v. M. nach Praáa verlegt. Das Corps des Generals Djiekfonsfki ist auf das ccchte Weichse!tifer hinübergegangçen.““

Der Warschauer Kurier sagt: „Es heißt, daß General

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zu¿aben, daß man diese Systeme auf ihre Kosten bei ihuen ver- | Chrzanowsfi wieder einen Vortheil errungen hat. Auf dein | wohl denkbar? Wir fragen dies Alle, die es redlih m Gefängnisse von Sainte-Pelagie und seßte den Grafen v. Ker- suchte.“ Und gerade die Volker, deren Aufstand man achtete | rechten Ufer der Narew befinden sih gar feine Russishe Trup- | nen, ja den betreffenden Beamten selbs. Jm Departemt Worlay in Freiheit, der befanntlich im November v. F. vom Pairs- und ungehindert fich ausbreiten licß, sind es, die jeßt am meisten lei: | pen mehr. Ein gestern aus Sterdyn angefonmmener Bürger | des Var haben ähnliche Schritte, Reclamationen und Adres hofe wegen eines von der Gazette de France und der Quotidienne

Und der FJournalismus hascht begierig n diesen Elementen der Unordnung, um sich daraus eine Wa 4 die Regierung zu bilden, und ohne silch irgend darum E es ¡2 Mal E es O De Oed 2 , ih irg ( h A i Vou Der Pee y Gränze, 3. A Nach: | fümmern, ob die ihm denuncirten Beschlüsse nicht auch du ' richten ans der Gegend von Raygrod vom 31. Mai zufolge, | triftige Gründe veranlaßt worden sind. Ein Morgenblatt hf [ou de vor M E Polen G Ra En den | hente eijuen von feinem Posien abberufenen General - Prafeft | unter Waser geseßten Bobra- Bruch an einer flachen Stelle zu | Secxetai t 176 ap l éa N L passiren ib n General 401 Sacken dadur D nôthigen it | e (A R S M0) E E! l i el j genu, n | gewáhlt zu werden, und doch ist dieser Beamte gerade nur à j | | | f l

nitgetheilten Schreibens, worin er die Gründe seiner Weigerung, den Eid der Treue gegen die neue Regierung zu leisten, ausein- nderseste, zu halbjähriger Haft verurtheilt wurde.

Dem Ami de la Charte zufolge, sind bei dem Gefechte, das neulich bei Bressuire zwischen 28 Soldaten und 150 Chouans attfand, 21 von den Leßteren geolieben ; 8 Leichname derselben wurden in der Nähe des Kampfplazes in dichtem Gesträucz und die übrigen in mit Eichenzweigen bedecktten Gräben gefunden. IDiot selbst hatte, mit einem großen weißen Federdusch anf seinem AHut, die Chouans in dem Treffen befehligt. Das Kriegs-

ericht in Nautes hat mehrere widerspenstige Militairpflichtige

versichert, daß in der Gegend von Ciechanowiez, Stoczef und |} stattgefunden.

1 | Fadow ebcufalls keine Russischen Truppen ständen. ““ |

den tmd noch lange am meisten leiden werden. Die Zukunft ist un- durchdringlih, und wir wollen es nicht versuchen, den dichten Schleier zu lúften, der sie unseren Augen verhuilt. Wenn es aber wahr ist, daß alle Uebel dieser Erde auf gewrse Gränzen beschräufkt snd, und dáß die unsihtbare Hand, welche die Weit regiect, ihuen früher oder später ein Ziel stellt, so glauben wix, miiten l

in dem drohen- den Dunkel, das uns umgievt, den ersten St:ahl dieser tröojleu- den Wahrheit leuchten zu sehen. Wie groß auch die zerstéreude Wuth der Geißel der Umwälnng gewesen seyn mag, die feit 10 Monaten auf Europa lastet, fo if sle vielleicht naher daran, | sich zu erschöpfen oder naczulassen, als man glaubt. Bein An-

üver Angusiowo auf (Grodno zurückzuziehen; dagegen hat nach | dem Grunde abberufen worden, weil erx zur Unterstübung sei Berich:en aus Johannisburg der Polnische General Gielgud am | Kandidatur den Einfluß der Maires auf ihre Administcirteu 27, Mai Lomza verlassen und sich jenseits der Narew auf Piont- Mie würde man nicht geschri

| Aaspruch genommen hatte **),

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blick Jtaliens, das der gesekmäßigea Ordnung und der Ruhe Le&ck Ee l romza 1st A L eE R Nussi- | haben, wenn dieses Schreiben früher als die Abberufungs: Vissu Zjähriger Strafarbeit verurtheilt.

wiedergegeben wurde, sledt die Propaganda einige jever anari- sen Kruppen peses worden. Am 30. Mat sind felvige anf der ordnung bekannt geworden wäre? Jn der jegigen Zeit läßt Fn Rennes haben am 23sien d. Unruhen stattgefunden

; Ch ck l 1enförner die Bon ibr fo reichlich id unter fo are: C-traße nach) Anugustowo berecitS n S zezuiczhn eingerücft, TTE Meh- j { di 4 É N ci Ci L g l & s Ñ d pf i ck- F: An D 4 E / i V ' L ,

j [Gen aan E N i R e Po!nische Teuvpen-Abtheitungen sind, Behufs besserer Vors || ohne die vollkommenjte_ inheit in allen Elementen welche durch die Freisprehung der in einem gegen die jeßige NRe-

; ßen Hoffnungen über ganz E:ropa auszestreut wurden, 1 1h- ea 0 Ss AREE S D “Àl cite A fe M H Verwaltung für die Versohnung der Parteien, für ierung feindlihen Sinne redigirten Gazette de Bretagne ver-

: rén Keimen ‘erstickt. Sie höre demna auf, sich in môörderisGen U N ae O E S. i E e D 7 wt M * | Sicherstellung der Interessen, sür die Berschmelzung nlaßt wurden, Jn der Druckerei dieses Blattes warf das Volk Anstrengungen zt verzehren, um einen Neft von Jrrthum und Wahn- j Vg B Sh, i D K opizt1 Ab A Fraïat Meinungen nicht das Geringsie in Ausführung bringtWdie Selifet eint: däffelbe Abe ichs ter Wohnung des Prásiden- finn unterhalten, der die Zahl der Schlachtopfer nur vermehrenmuß aus den General Sfrzynezfi um das Kommando über ein ab: | Fy einem Staate, wo es drei Gewalten giebt, mten der Jury und den Hänsern einiger wegen ihrer Anhänglich-

eine jede für sich einig, hauptsächlih aber muß es die vollziehenFeit an die vorige Dynastie bekanuten Einwohner, Der Berthei- i E * Ddiger des Blattes, Advokat Fontaine ans Paris, hatte dur

*) Der Moniteur theilt hier in einer Nandnote das bettWeinige Aeußerungen in seinem Plaidoyer die Zuhörer erbittert fende N, des Hrn Billiard an die Bewohner Mund dadurch jene Auftritte herbeiführen helfen. Bm folgenden Departements’ des -Finisterre. mit. (cines geTage wurde dasselbe Blatt, das wegen eines andercn Artikels

»*) Auch dieses Rund - Schreiben des Hrn. Teulon ae , Gi L R O A ra und Ves Gu Mes giebt der M Jangeklagt war, abermals sreigesprochen, und es wiederholten sich : : dieselben unruhigen Austritte.

niteur wörtlich. Sämmtliche Maires des Bezirks von Nimes wer Î 7

darin ersucht, sich bei den bevorstehenden Wahlen zu Gunsten Das Yournal du Commerce schreibt aus Algier von1

Hrn. Teulon all des Einflusses zu bedienen, den ste in ihrer 18. Mai, : „General Berthezdne hat aïerma!s einen Zug nach “der Ebene Mitidjah und nac) dem Atlas unternommen; er mar-

und einer Matt nit gewacbsen ist, die sich auf Gerechtizkeit und Ber- | gesondertes. Corps gebeten haben. nunft stüßt. Sie üveclasse die Sorge für das Elück mehrerer Natio- | ; : nen den Fursten, die fie regieren, und die, besser als die Haupter der li- Firigin 0640, Paris, 29. Mai. Gestern Mittag kam der Köuig in Be-

beralen Schule, die Aufklärung des 19ten Jahrhunderts zum all: gemeinen Besten zu benusen wußten. Diese Souveraine und | gleitung der Königin und der Prinzessin Adelaide zur Stadt. Se. Maj. hielten sofort einen Minister: Rath, welcher beinahe

ihre Verwaltungs - Behörden werden jeßt mit den hochsten An-

strengungen die schrecklichen Uebel wieder gut zu machen haben, | 4 Stunden währte. Um 55 Uhr kehrten Höchstdieselben nach welche der Liberalismus im Namen jener Aufklärung herteiführte. | St. Cloud zurück, nahdem Sie noch dem Königl. Sardinischen Diese Aufgabe, welche der Kaiser mitten unter den Sorgen des | Botschafter eine Privat-Audienz ertheilt hatten.

Krieges {hon zu lösen beginnt, wird er ganz erfíillen, wenn der Der Constitutionnel, will wissen, daß der König binnen

meinde und der Umgegend hätten.

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S A Zun: midi

Redac- |

henbliée Anlaß gegeben haben? Man scheint {hon auf Mittel |

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6 schirte den 7ten von hier ab und kehrte den 13ten zucrück, Der Zweck dieser Expedition war, einen noch unbekannten Theil jener roßen Ebene zu refognosciren und einige Stämme, z. B. die

eni Halifa, Beni Ayhug u. a. m. zu züchtigen, weil sie Un- ruhen náhrten, die Wege unsicher machten, die Neifenden um- brachten und plünderten und die in der Ebene wohneuden Ara- ber verhindern wollten, uns Getreide und Lebensmittel zuzufüh- ren, Bei unserem Herannahen nahmen die Bewohner einiger Dörfer die Zelte ab und ergriffen die Flucht, ihre Heerden mit slch fortführend; die Häuptlinge aller übrigen Stämme aber fa- men, um sich zu unterwerfen. Der Gencral hatte ihnen Gnade versprochen, wenn sie am folgenden Tage vor der Mittags-

zeit einige befannte Mörder auslieferten; im entgegenze- sekten Falle werde er ihre Berge verwiisten lassen, Vor- aussehcnd, daß diese Bedingung unerfüllt bleiben würde,

begannen die Truppen früh mit zwei Berg - Haubitßen, die von Maulthieren getragen wurden, ihre Vewegting, Gegen 1 Uhr wurden einige Flintenshlüisse gewechselt, und als die. Soldaten anf einem Marabout (Begräbnißort eines muhamedanischen Priesters) den Tornister eines untangst ermordeten Voltigeucs vom 15ten Negiment als Trophäe oder Weihgeschenk aufgehängt fanden, begann das Sengen und Brennen; mehrere Dörfer wurden niedergebrannt und viele Fruchtbäume umgehauen, Diese grausame Art des Kriegführens ist das einzige Mittel, jene Volks- ftamme zum Frieden und zur Ruhe zu gewöhnen, Furchtbare, täglich aufeinauderfolgende Gewittec waren dieser Expedition hin- derlich. Wenn unsere Truppen bei ihrer Anfkuuft auf dem Gipfel

des Atlas nicht durch dice Nebel verhindert worden wären, den |

Kabailen amn südlichen Abhange des Gebirges zu folgen, so wür- den deren Frauen und Heerden in unsere Hände gefallen seyn,“

Großbritanien und Fr!and. London, 28. ‘Mai. So lange der Erfolg der Reform - ‘Naaßregel noch im Unterhause zweifelhaft war, fiel es Keinem ein, zu fragen, was doch das Schicksal derseiben im Oberhause seyn dürfte; jeßt aber, da man einer fehr großen Mehrheit im ersteren gewiß ift, fragt 1nau natürlich, was rwoird mgn im Oberhause thun? Die antirefornristischeu Zeitungen be- haupten freilich, daß die Lords die Vills verwerfen wurden, ja sie machen es ihuen zur Pflicht, auf diese Weise den König, die Regierung und die ganze Nation wider ihren Willen vom Wer- derben zu retten, in das sich U!le blindlings sticzen wollen, Wenn aber Männer, wie Baufks und Peel, die Sache der Anti: Neformisten für oerloren geben und der Leutere besonders bei einem veranstalteten Mittagsmahle zu Tammworth sagte, er würde ohne allen Jweisel bei der näbsten Wahl Manche der Gegei1z wärtigen um ihre Srimme zu biiten haben, die bis jeßt feine gehabt hätten, so darf doch wohl fein Vernünstiger mehr au dem Erfolg zweifeln. Haben ja die Lords in der Sache der Dissenters (selbst gegen den Willen der damaligen Regierung) und der Katholiten uachgegeben, wo doch im ersten Fall die Massé der Nation gleichgültig uud im letteren ein großer Theil derselben gegen die Maaßregel war. Fretüch gingen huen jene beiden Toleranz - Edikte nicht persönli nahe, es giugen abet feine handgreifliche Vortheile verloren, tund was man zu über- winden hatte, waren bloß veraitete Vorurtheile und eingebiidete Besorgnisse. Aber wenn auch bei der vorgeschlagenen Zieform viele Pairs große Vortheile einbüßcn sollen, so werden doch die meisten dadurch an Einfluß gewinnea, und manche sind edeimü- thig genug, sich bereitwillig aller persönlichen Vortheile zu bege- ben. Und follte alles dieses nebst dem Einflusse des Konigs und der Negierung nicht hinreichen, eine Mehrheit zu gewinnen, so darf man schon auch etwas auf ven Einfluß der Furcht vor gewaltsamen Reactionen rechnen, Jf nun ader einmali das Un- terhaus reformirt, dann werden sl{ch gar wichtige Fragen aufdrin- gen. Die Anglikanishe Kirche hat sowohl in Englaud als in “rland viele Gegner. Der große Reichthum der meiftea ihrer Hrälaten, \o wie die bittere Arniuth eines großen Theils der Pfarrer, das Anhäufen vieler Pfründen in die Hände weniger Günstlinge und die gänzliche Vernachlässigung derer, welche sich feiner politischen Beschüßer zu erfrenen haven, und vor Allem die Art der Bezahlung der Geistlichkeit durch Zehnten und hohe Sporteln, welche sie so ost in seindselige Stellung gegen ihre Pfarrkinder bringen, betrüben selbst die Mehrzahl derer, die der Kirche im Glanben anhängen. Hier also muß bei einem refor- mirten Parlament eine bedeutende NRejorm emtreten ; die nächste Frage ist die der Besteuecung. Folgendes Bilätichen durchláuft in diesem Augenblicke Millionen Häude; es ist \herz- haft abgefaßt, doch darum nicht minder treffend: „„Besteuerun- gen von der Wiege bis zum Grabe, welche die Anti-Reformisten verewigt zu sehen wünschen; Abgaben, von allen Gegenständen, welche in den Mund gehen, den Rücken bedeccken, oder worauf der Fuß tritt ; Abgaben vou Allem, wäs angenehm zu schen, zu hören, zu fühlen, zu riechen und zu \chmeccken ist; bgaben vou Licht, Wärme und Vewegung; Abgaben von Allent, was auf der Erde und in dem Gewässer unter der Erde ist, von Allem, was die Fremde oder das Juland erzeugt; Abgaben vom rohen Material, Abgaben von jeder Vermehruug des Werthes, den ihm der Fleiß des Menschen giebt; Abgaben von der Brúühe, die des Menschen Eßlust reizt, uud oon der Medizin, die ihm die Ge- sundheit wiedergiebt, von dem Hermelin am Mantel des NRich- ters uud von dem Stri, womit man deu Delinquente heuft ; von des Armen Salz und von des Reichen Gewürz; von den Nägeln am Sarge und von den Bändern der Brau1u1t ; Abgaben im Vett und am Lisch, \{lafend und wachend; der Knabe peitscht scinen besteuerten Kreisel, der Jüngling lenkt eiu besteuér- tes Pferd, mit einem besteiterten Zaun, auf einer testeuerten Landstraße; und der serbende Engländer gießt seinen Trank, von dem er 7 þpEt. bezahlt, in eincn Löffel, welcher 15 pet. be zahlt, sinft auf sein Kattun-Veit, weiches 22 pEt. bezuhlt, hat, macht sein Testament auf Papier, weiches 5 Pfd, für Stempel getostet, und verscheidet n deu Armen eines Apothekers, welcher 100 Pfd, für das Priviiegtum bezahlt har, ihn unnubringen, Hierauf wird fein ganzes Eigenthnn1 mit 2 bis 70 pEt, bestcuert, und man fordert hohe Spoctel1 so.vohî [ur die Niederiegun,z des Testaments, als für sein Bezr..buiß iu der Kirche, wo seine Tu- geuden der Nachwelt auf besiete.tem Marmor entgzegen!leuŸhten und er zu scinen Vätecn versammelt wird, um nicht mehx be- steuert zu werden.‘/ Ein reformirte® Parlament dürfte un- ter Anderem darin eine Erleichterunz suchen, daß es in Jrland die Katholiken von der Bürde befreit, die Auglikamsche Kirche neben der eigenen zu erhalten, eiue Einrichtung, welche allein eine Armee von 10 15,000 Maun nothwendig maczen soil. Eine andere Maaßregel möêchte die Antiegunz einer Verniogeu- Steuer und die Ermäßigung eines großen I eils der Abgaben sehn, welche jeyt den Gewerbfleiß drucken. Nied ert ande.

Brüffel, 31. Mai. Vor Beginn der gest-igen Sißzung

des Kongresses waren {on amtliche Tribunen besest, tud

man erinnerte sich nit, jemals einen solchen Andrang von Zu- schauern erlebt zu haben. Die Deputirten bildeten verschiedene Gruppen, in denen sehr lebhaft gesprochen wurde. Herr van Meenen verthfilte mehrere Exemplare einer Protestation der Bel- gischen Association. Nachdem Herr Vilain X11, mehrere Bitt- schriften vorgelegt hatte, unter denen fich eine von 11 Einwoh- ner Teurnay?s gegen die Erwählung des Prinzen von Sachsen- Koburg befand, bestieg der Finanz-Minister, Herr von Brou- ckère, die Rednerbühne und legte der Versammlung drei De- frets- Entwürfe vor. Der erste betraf die Aufhebung jedes Ein- gangs- Zolls auf goldene, silberne und andere Gegenstände, welche Belgiern gehörten, die in Folge der Revolution in ihre Heimath zurückgekehrt seyen; der ziveite enthielt ein neues Auflage-System in Bezug auf die Brennereien ; der dritte bezweckte, das Dekret des Kongresses vom 5. März, in Bezug auf die für die Eides- leistung zu verlangenden Einregistrirungs-Gebühren, näher zu er- flären. Nach Vorlegung dieser Entwürfe, deren Druck und Verthei- lug genehmigt wude, fuhr Herr von Brouckère folgenderma- ßen fort: „Meine Herren! ih habe diese Tribtme als Minister bestiegen, als Deputirter werde i sie verlassen. Es mag vielle:cht seltsam erscheinen, daßich in dem Auzenblick, wo der Herr Regent mein Entlassungsgesuch augenommen hat, ih der Bersammiunz noch Geseb : Entwürfe vourlege: aber da mir auch als Vieitgiied des Kougresses dieses Recht der Juitiative zustehen würde, fo glaubte ich mich zur Vorlegung derseiben um so mehr verpflichtet, da ih der Versammlung der Destillateurs, welche zusammenberufen waren, üm ihre Meinung über das Projekt abzugeben, als Prá- sident beigewohnt habe,“ Nachdem der Redner noch einige Worte zur Unterstübung der Entwürfe hinzugefügt hatte, ging er auf seine nunmehr beendigte Verwaltung úber und versicherte auf seine Ehre, daß er niemals, mit Ausnahme eines einzigen Falls, wo es ch um Besezung einer Stelle von 600 Gulden gehandelt babe, ‘urch Borliebe oder durh Familien - Rücksichten zu einer Parteilichkeit verleitet worden sey. Unbegränzte An- hänglichfeit au das Baterland und Fähigkeiten seyen allein die Eigeuschaften 7ewesen, welche in seinen Augen ein Recht zu An- Kellungen gegeben hätten, Er könne sich mitunter in den Per- ionen getäuscht haben, aber er habe niemals einen anderen Zweck vor Angen gchabt, als das Beste der öffentlichen Sache und das Cic seines Vaterlandes. Herr Raikenr erstattete darauf im Namen dexr Tentral-Section den Bericht über den Vor-

| lag des Herrn Nothomb (siehe die gestrige Staats - Zei- tung), woraus hervorging, daß die Sectionen sehr getheilter

Meinung gewesen waren, Die Central- Section {lug einen veränderten Cuiwurf vor und trug zugleich auf die Priorität für denselben au, da er au zugleich die Art und Weise bestimne, wie die Wahl ècs Staats - Oberhaupts vor sih gehen solle. Die Becsanmlung beschloß, die Frage über die Priorität sogleich zn entscheiden. Herr v. Theux trug aber darauf an, daß man erst den Bericht der Kommission über die Bittschrift der Einwoh- ner Ven!oo’'s muhören möge. Dies wurde genehmigt, und der genannte Deputirte erstattete diesen Biricht, woraus hervocging, daß die Kon mission auf Genchmigung decselben antrage; da aber der Augenblick zu.1 Bau eines Kanals nichr günstig sey, so {lage sie vor, die Bittschrist dem Tiachweis-Bureau und den Ministern der auswärtigen Angelegenheiten und des Innern zu tbern Dicser Voecschlag wurde angenommen. —- Als die Diskussion über die Priorität ihren Anfang nehmen follie, wurde der Präsident von Herrn Pelichy aufgefordert, den von ihm eingereichten Borschiag vorzulesen. Dieser lautete folgenderma- ßen: „Jh habe die Ehre, dem Kongresse vorzuschlagen, daß heute oder spatestens morges zur Wahl des Staats - Oberhauptes ge- schritten werde.“ Lls sich von mehreren Seiten Stimmen gegen die Entwickeltizi;,; dieser Proposition erhoben, indem man bemerkte, daß man anf diese Weise nie zu Ende kommen würde, bemerkte der Prasident, daß, da der Vorschlag von wenigstens 10 Stimmen mterstóßt sey, das Reglement die Entwickelung desselben gestatte. Hr. v. Pelichtz erhielt zu dem Ende das- Wort und äußerte, daß, obgleich die Mittheilung des Lords Ponfonby nicht der Axt sey, um ein Belgisches Herz zu erfreuen, so müsse doch ein ächter Patriot auf die Lage des Landes Rücksicht nehmen. Man habe nur zwischen cinem Kriege, dessen Ausgang ungewiß seh, und der Abtretung eines Theils des Territoriums zu wählen; die Wahl! sey \chrecklich; aber, seiner Meinung nach, mü}e man die Gefahren eines Krieges vermeiden. Der Prinz von Sachsen- Koburg könne als Köuig der Belgier noch am meisten zu ihrem Bortheile bewirten; und schlage er die Frone aus, so sey doch die Nationa! - Ehre nicht angerührt, und die Sache Belgiens wtirde sich um \o besser stellen, als dann alles Unrecht auf Seiten der Máchte sey.- Der Druck und die Vertheilung des Vorschlages an die Sectionen wurde genehmigt. Hr. Seron erhielt hierauf das Wort über die Frage der Priorität und machte zuvörderst einige Bemerkungen über den Brief des Lords Ponsonby. Ér äußerte, daß er seinestheils niht glaube, daß man Luxemburg erhalten werde, selbst wenn man es bezahle. Alle Verslcherungeu des Lords seyen ungegründet ; das 22te Pro- tofoll der Londoner Konferenz widerspräche denselben geradezu, indem es verlange, daß man alle BelgischeTruppen aus demGroßherzogthum Luremburg zurückziehen und sich durchaus nicht mehr in die Angelegeuheiten dieses Landes mischen solle. Lord Ponsonby be- hauptete ferner in seinem Briefe, daß, wen Belgien Mastricht, das linfe Ufer der Schelde oder irgend einen anderen Theil der sogenannten alten Holländischen Besizungen erobern wolle, es Frankrei, Preußen, England und Desterreih gegen sich haben würde, Was man auch über die gegenwärtige Verwaltung in Frankrei sagen möge, so glaube er doch nicht an die Möógiich- daß es lh je zu einem Kriege gegen Belgien verstehen, sondern in jedenfalls zu Hülfe fommen werde, Nachdem der

Ii:

É) teil,

Redner anch noch das Widersprecheude des Lords Yonfondh tin seineu Neußerungen über die Scould berührt hatte, fuhr erc fol- gendermaßen fort: „Scheit es Jhnen nicht, meine Herren, daß ma1 uns von Protokoll zu Protokoll bis zur Restauration füh- reu oder, was dasselbe ift, uns den Prinzen von Oranien oder eineu feiner Sohue zum König aufdriugen wolle? Sagte der Ge- fsaudte E nds nit noch fünzlich, daß der Prinz von Orauien d eivzige Oberhaupt sey, welches passend für uns wäre? Weu: wir den Pr:nzen von Sachsen-Koturg wahlen, ehe _1rgend et- vas 131:ti eordnet it, 40 würden wir“ set gu die- fem Plane die, Haud bieten, Er _pürde Utux ein transie torisher König sehn. Wir dürfen uns um fo woeniger übereilen, je mehr man uns zur Eil anutreibt. Lassen

Sie 1131s die Ecöfsnung der Englische: und Frauzösischen Kam- mern abwarten und nue daun erf zur Wahl eines Königs schreiten, wenn die Frage wegen tuserer Gränzen definitiv ent- schieden is.“ Herr Devaux erwiederte dem vorigen Redner, daß eine von ihm aufgestellte irrige Ansicht eine Berichtigung er- fordere. Er habe nämlich zwishen dem 22sen Protokoll der Londoner Konferenz und dem Briefe des Lords Ponsonby einen Widerspruch i Bezug anf die Angelegenheiten Luxemburgs auf- finden wollen, Dieses Protokoll seh aber von den ersten Tagen