1831 / 159 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

/

R i R E E R E R

E S Li AiA

tit F g

é

E

at

davon zu reden.’ Er bemerkt darauf, daß in der Bill nur sol- hen Háusern die Wahlsähigkeit zuerkannt wörden sch, die 10 Pfund jáhrlih eintragen, und fordert die Einwohner' Frlands dringend auf, bei der Legislatur darum zu bitten, daß sie die 10 Pfund auf 5 reducire. Dann schiidert er das große Miß- verhältniß, in welchem, seiner Ansicht nah, im Verhäit- niß zu England, die Jrländischen Grafschaften hinsichtlich der Zahl dec Wähler gestellt sind, und wovon in vielen Graf- shaft:n eine Verminderung der Wähler die nothwendige Folge sehn würde. Endlich bekiagt er sich, daß Engiische mehr als 10,000 Einwohner zählende Städte Parlaments-Glieder stellen, während es in Frland, mit Ausnahme von 4 Stadten, nicht der Fall ist, und daß die Zabl der Repräsentanten Dublins dieselbe bleiben soll, während in Edinburg die Zahl derselben verdoppelt werde.

Im New-Monthly Magazine liest man: „Als die Whigs und Tories im Anfange des Wellingtonschen Mini- steriums mit einander vereint waren oder weuigsteus zu einer Vereinigung gegenseitige Bereitwilligkeit zeigten, erklärte man die alten Benennungen von Whigs und Tories für thöricht, un: recht und unpolitisch, Seit dem Sturze der Tories uud der Erhebung der Whigs ben!erften wir das Wiederaufieben dieser Benennungen in den ministeriellen Blattern an der Stelle der in den Jahren 1829 und 1830 so schr anempfohlenen WBezeich- nung Liberale und Jlliberale.‘“ Der Courier, der diesen Artikel e 7 bemerkt dabei, daß er sich beständig gegen den Gebrauch der Worte Tory und Whig ausgesprochen habe.

Der Courier äußert: „Schon hatten wir zeither Grund ge- nug zu der Uebeczeugung, daß wir den Ministern uur Gerechtig- keit widerfahren ließen, wenn wir ihre Theilnahme an der har- ten Maaßregel in Hinsicht der eingestellten Penstons:-Zahlungen an Mánner, die sih unter der vorigen Regiectuig in der litera- rischen- Welt ausgezeichnet haben, auf das ernstlichste bezweifel- ten. Jeyt wissen wir es bestimmt, daß die Minister durchaus feinen Antheil daran haben. Uebrigens is es bekannt, daß Lord Grey eingewilligt hat, dem Hrn. Coleridge, der mit Entziehung sei- ner Pension auch seine Existenz-Mittel verior, ein Jahrgehalt auszuseßen, das dem Betrage der Pension gleich kommt; auch läßt sich erwarten, daß man für andere in gleichem Falle sich befindende Judividuen Sorge tragen werde. ““

Die hiesigen nach Ceylon handelnden Kaufleute gaben ge- ftern, um die Ernennung des Herrn Wilmot Horton zum Gou- verneur dieser Kolonie zu feiern, ein großes Dejeuner, dem Lord Goderich, Herr Wilmot Horton und eine große Anzahl ausge- zeihneter Personen beiwohnten, Das Fest fand auf einem nahe bei den Westindischen Docks liegenden Schiffe statt.

An der Börse war heute das Gerücht verbreitet, daß man die Erscheinung eines nenen Protokolls der fünf Mächte in der Belgischen Angelegenheit ‘erwarte, wodurch jede dieser Mächte autorisict werde, eine Armee von 39,000 Mann zu dem Zwecke zu stellen , die Vollziehung der in den früheren Protokollen enthal- ienen Bestimmungen rücksihtlich der Gränzen u. \. w. nöthi- genfalls zu erzwingen.

Fn Dublin haben 3 Fallissemente mit 70,090, 50,000 und 8000 Pfd. stattgefunden.

Fn einem im Courier enthaltenen und an dessen Redac- teur- gerichteten Schreiben“ erflärt Herr Paganini, daß er auf dem Kontinent gewohnt gewesen sech, doppelte Eintrittspreise zu fordern, und es mithin auch in London gethan habe, Nachdenm

er sih aber überzeugt, daß die üblichen hiesigen Preise höher wä- ; l : j Prasident gab hierauf der Versanimlung Kenntniß vou ei-

ren, als auf dem festen Lande, sey er völlig bereit, sich dem Wunsche eines Publikums zu fügen, dessen Achtung und Schuß er für seine {önste Belohnung hielte. Zum 24sten d. M. hat er sich übrigens auch bereitwillig finden lassen, unentgeltlich zum Besten der Orchester-Kasse zu spielen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 4. Juni. Jn der gestrigen Sißung der zweiten Kammer der Generalstaaten wurden die Bera- thungen über den Zolltarif für die Ein-, Aus: und Durchfuhr fortgeseßt; im Verlaufe derselben vertheidigte der Finanz-Minister den Geseß-Entwurf aus dem politischen Gesichtspunkte und der mit dem Departement der National-Judnstrie, der Kolonieen und des Waterstaats beauftragte Staatsrath beleuchtete die besonde- ren Bestimmungen desselben, Das Geseß wurde sodann mit 38 gegen 8 Stimmen angenommen. Die Kammer empfing hierauf von Seiten der Regierung einen Geseß-Eutwurf in Be-

tref der Tresor- Scheine, welchem zufolge Scheite zu 25, 10, 5 |

und 3 Fl. ausgegeben werden sollen, ohne Zinsen zu trazen ; vom 1, Oktober d. F. an müssen alle gewöhnliche Steuern zur Lotte die Gehalte der Beamten dagesen können ganz in solchen

refor-Scheinen bezahlt werden; für dieses Jahr werden 450,000 T1, und vom nacchsten Fahre an 1,500,090 Fl. zur Tilgung rmd Verziusunz der Tresor-Scheine angewiesen; das Gesammt- Kapi- tal der auszugebenden Trejor- Scheine bleibt auf 15,000,060 Fl. festgesteilt.

Antwerpen, 3. Juni, Im hiesigen Journal heißt es: „„Me hrere Personen, die an den gestrigen Zerstorungen im Hause eines Offiziers dexr Vürgzergarde Theil genommen hatten, smd verhafiet wordea, und die Obrigfeit scheint entschlossen zu seyu,

ist Zeit, daß das gehässige Prinzip der Volksgeioalt, die uichts

Anderes is, als eine rohe und blinde Rache, durch die Gesebe, ,

die einzigen Grundpseiler der Gerechti:feit und der oöffffentlicen Ordnung, unterdrückt werde. Dergleichen Verwüstungen veriepen lies, was man auf Erden Heiliges hat, und die Un.licflicken, die sich dieselben zu Schulden komnien lassen, denfen nicht darau, daß sie slch nit. nux gegen die bürgerlichen Geseze vergehen, fon- dern auch gegen. Goti und alle Borfchcisten der Religion und

der Kirche. Solche Unordunngen indessen, unter denen das Ganze

gegeu ihre Mitvöfirger gebrauchen zu missen, doch waren sie fest eutschloFen, ihre Pflichten als Beschtiver dec Ordnnng und Ber- theidioer der Gesetze treulih zu erfullen. Wir hoffe, die Obrig- feit werde slch mit Umsicht benehmen und unverbesserliche Wös- willigfeit von Thorheit und Unwissenheit zu unterscheiden wissen, Recht aber muß geschehen und die Obrigkeit unerbittlich gegeu diejénigen seyn, die, geseßumaßig gewarnt, bei einer so strafóaren und für alle Bürger so beunruhigenden Rebellion beharren sollten.“

Brüssel, 2. Juni, Gestern hat man mter Trommel- {hall den General Freiherrn von Bandersmissen, früher Gou- oerneur der Provinz Antwerpen, ausgeforde:t, sich bis zum 15. Yuli in dieser Stadt zu stellen, um sich vor dem hohen Mili- tairzerichtshof gegen die Anklage wegen Hochverraths zu recht- fertigen. Allen Civil- und Militair-Behörden is befohleu, ihn zu verhaften, wo sle seiner habhaft werden fonnen, /

4 U Die Französisch gesiante Emancipation verzweifelt wegen des schlechten Erfolges iger Partei. „Drei Tage lang““, sagt sie, „strengen die Patrioten fich an, die Tribünen flatshen ihnen Beifall, und dennoch erliegen sie vor der Majorität, welche sich das Ministerium zu verschaffen gewußt hat. Es wird siegen. Aber was wird aus unserer Freiheit, aus unserer Unabhängigkeit ? Wie schwach zeigt sich der zweiköpfige Lebeau-:Devaux? Fuhlt er sich getroffen, so richtet sich der eine Kopf, Nameus Devaux, auf und haudhabt die Jrouie, wie der Bär, der mit einer Ku- gel spielt. Hr. Lebeau nennt sich den Mann der Bewegung. O ja, aber es giebt zwei Bewegungen, eine vorwärts, die audere rückwärts, Herr Lebeau halt es mit der levteren.“

Brüssel, 4. Juni. Der Zudrang zu der gestrigen Siz- zung ‘des Kongresses war eben so groß, als an den vorherge- heudeu Tagen. Hr. Liedts trug mehrere Bittschriften vor, wo- runter sich eine von 60 Einwohnern Gents befand, welche sich gegen die Crwählung des Prinzen von Sachsen-Koburg aus- sprach. An der Tagesordnung war die Diskussion über die Wahl des Staats-Oberhaupts. Hr. Seron sagte, daß er zwar

%

im Voraus darauf verzichte, die Ausicht der Mehrheit des Kon-

gresscs, welche sich bereits für den Prinzen Leopold ausgesprochen | habe, wanfend zu machen, daß er jedo defsenungeachtet jeine ;

Meinung gegen diese Wahl ausspreche, damit man ihm späterhin feine Vorwürfe wegen seines Stillshweigens machen könne. Er beleuchtete zuvörderf: die Lage Belgiens mit dem Prinzen Leopold als König im Fall eines Krieges, und drückte die Besorgnß aus, daß dasselbe, tros alle: Protokolle, nie werde neutral bleiben fonnen, Die Folge eines solchen Krieges dürfte der Verlust der

Freiheit und wahrscheinlich die Restauration des Hanses Nassau |

sehn, die noch immer im Piane Englands liege, was, wenn er gut unterrichtet sey, die Diplomaten dieses Landes auch selbst jeut uicht läugueten. Er giuz sodann auf die Vorausfeßung über, daß der Zustand des Friedcis fortdauern würde und sagte, daß sich auch in diejem Fall fein Heil für Belgien aus der in Rede stehenden Wahl erwarten dürfe, Staats-Flandern und ein Theil Limburgs würde verloren gehen, Mastricht eine Preußische Besagung erhalten ; in Besiß Antwerpens würde man wohl bleiben; aber selbst die Folgen dieses Besißes schilderte der Redner in den dunfelsten Farben: der Englische Handel, meinte er, würde daselbst zum Nachtheil der Belgischen Zudusirie das Uebergewicht erhalten. Antwerpen wiirde natürlich blühen aber Antwerpen sey nicht Belgien, Die Constitution werde zwar beschworen werden, aber die Vergangenheit habe gelehrt, daß dies feine geuuügende Bürg- haft sch. Man sage beständig, daß Frankreich selbst die Wahl des Prinzen Leopold wünsche: dies sey aber uur in so fern ge- gründet, ais es ledigli der Wunsch des Französischen Ministe- riums, imd in diesem wieder nur der Wunsch zweier Männer wáre. Endlich sollte man bedenken, wie der Kongreß in der öf- fentlichen Achtung verlieren mú}e, wenn der Prinz Leopold, wie er nicht zweifle, die Krone ablehnen würde und man auf diese Weise die zweite abschlägliheAntwort erhielte. Wenn man durch- aus jeßt schon ein definitives Staats-Oberhaupt haben wolle, so stimine er für einen einheimischen König. Herr Alex. Noden- bach sagte, daß der Prinz Leopold die Krone nur annehmeu werde, wenn sich der Kongreß den Protokollen unterwüirfe; man müsse deshalb die gegenwärtize Energie des Soldaten und Bür- gers benugen, und den Krieg sogleich beginnen. Der Krieg sey jest nicht allein die nothwendige Bedingung der Popularität und der Existenz, nicht allein eine energische Maaßregel, sondern auch eine Handlung der höchsten Klugheit. -— Der

nem ihm so eben eingereithten Vorschlag: „Die Unterzeichne- ten haben die Ehre, dem Kongresse zu proponiren, einen ein- heimischen Fürsten vorzuschlagen. Unterz. de Haerne. Se- ron. von Nobaulx, van Meceenen. C. de Smets. Blargnies. A. Gendebien.“ Ais sich ein Streit dar- über erhob, ob dieser Vorschlag entwickelt werden solle, oder nit, erklärte Herr van Meenen, daß derselbe zur Tages- ordnung gehöre und feiner Entwickelung bedürfe. Herr Vans- uick und Herr Lebèque erklärte sich für den Prinzen Leopold; leßterer wünschte jedoch, daß in dem vom Könige zu leistenden Eide die Behauptung des linken Scheldeufers ausdrücklich ein- begriffen werde. Herr Ch. Rogier äußerte, daß er sich geftern nach langem Kampfe mit sich selbst dem Votum anzesch{lo}en habe, durch weiches entschieden worden seh, daß man vor dem Erareifen der Waffen ‘den Weg der Unterhandlungen verfuchen wolle, und da die Erwählimg des Prinzen Leopold das einzige Mittel sey, den Erfolg dieser Unterhandlungen, der ihm übrigens noch sehr ungewiß scheine, zu fichern, so glaube erx der Consequenz halber ihm seine Stimme geben zu missen. Er wolle indessen dieses Votum mit Aufrichtigkeit motiviren, und da müsse er zu- nächst einräumen, daß die Londoner Konferenz eben feine gtüun- stige Gesinnungen gegen Belgien hege, Die Lage der Dinge mache dies erflärlih, au sey das bisherige Benehmen des Kougresses gegen die Konferenz gerade nicht der Art gewesen, um ein frenmdschaftlices Berhaltniß zu begründen. Er wolle sich zwar nit zum Vertheidiger der Konferenz aufwerfen, aber er gebe doch zu bedenken, in wie weit solche Acuißerungen, wie dle gestern von einen Redner vocgebrachte, daß die Konferenz der Cholera morbus zu vergleichen wäre, politisch sehen, uud wie

diese abscheulichen Gewaltthätigfkeiten, die ein Schandflcck für | dieselben in London aufgenommen werden müßten. Er mache

un‘sece Stadt und für unsere Bevolkerung sind, zu besteafen, Es ;

darauf aufmerfsam, daß, wenn die Belgier ihren Stolz hätten, der sich bei dem geringsten Anschein einer Beleidigimg gegen ih-

ren National-Charafter empóôre, man auch wohl annezmen dürfe, ;

daß die Nepräsentanten der funf Mächte, welce doch einigen Ran4 in Europa eiunähynen, auch ihren Theil Stolz den Bel-

* gier gegenüber habeu föunten, und wenn dieselben auch 10 Fuß | mäßen. Mau- solle nux vor der Hand einen höflicheren Ton an- nehmen und nicót immer wit der Faust drohen. Die Konferenz | werde dann aub uicht hartnäckig bei einem einmal ausgespro-

chenen Worte beharren: man habe schon ein Beispiel! davon ;

leidet, und die jeden Augenblick die achtbarsten Burger iu Folge | am l, Juni have das Pretokoll Nr, 22. der Belgische Regie- von rachgierigen oder thörichten Lnfiftuagen de1 Boikfswuth cus: | rung offiziell mitgetheilt werden sollen, man schreibe heute den seßen fénuen, müssen ras und fräftiz nterdrict werden. Wir |

haven alte Militaics in Berzweiflung dartiver gefezeu, (Gewalt |

Zier und es ch noch nit geschehen. Auf die Person des Prin- zen Leopold übergehcud,. erklärte Herr Rogier, daß er gerade feine sehr lebhafte Shmpathie für ihu empfinde, man wisse, wo seine Gefuhle sich himzeigen, aber Freunde, in deren Urtheil er Vertrauen see, hatten den Prinzen als einen Mami von Verstand, vou gefälli- gen Manierenund sansten Sitten zeschildert, der die Künste liebe und dieLage des Landes begreife, Dies genüge für einen constittitionuellen Köuig. Was dice Deémüthigtmg anbetrefse, der man sich durch eine zweite Weigerung ausseve, so halte er dies für einen ths: ritten Einwand gegen die Wahl des Prinzen; denn Jederiztann

' wisse, daß die Krone Belgiens nit aus Verachtiing ausge-

{lagen werde. Herc Cmille de Smet set alle Vortheile eines sofortigen Krieges auseinander, unnd erklärte sich gegen die Wahl des Prinzen Leopold, weil “die leßten Protofolle und das Schweizen der Minister, daß er nicht näher bezeichnen wolle, ihn über den Ganz der Londoner Konferenz aufgekiárt hätten. Herr van Meeneun glaubte nicht, daß es uöthig sey, sogleich zu einer

An demselben Tage nahm die Landboten-Kammer zuni heil einen Gesegentwurf an, wonach zur- Verpflegung der Ar- iee eine bestimmte Quantität von Getreide jeder Gattung, von Branntwein u. #. w. requirirt und dafür eine Remuneration bewilligt werden foll.

Am sten d. wurden in der Senatoren- und Landboten: tammer- die Berathungen über die einzelnen Artikel des oben geuannten Geseß-Eutwurfs fortgesest.

Vorgestern verhandelte man in der Landboten-Kammer zarúber, ob die in der Warschauer Kathedrale befindliche Türki- che Fahne nah Konstantinopel zurtickgeschict werden solle, oder Die Majorität stimmte dafür, sle an ihrem Ort zu la}sen. Zierauf {lug der Deputirte Szaniezfki vor, daß die Reichs- tags-Kammer erweitert werden möchte; Herr Descour trug darauf an, ein Corps der Polnischen Armee nach dem General Dwernizfi zu benennen; Herr Klimontowicz wollte, daß das Gießen der Kanonen dem Polen Herrn Migdalsfki anvertraut Dann suchte der Landbote Graf Fohann Ledo- howsfi zu beweisen, daß eine Negierungsveranderung durchaus othwendig seh, was auch mit dem Wiunsch des Generalissimus ibereinstimme, welchen derselbe am 1sten d, M. der an ihn ge- Fandten Deputation offenbart habe. Der Redner führte meh- ere Fehler der Regierung an, und unter anderen auch den, daß e bis jeßt den Mißbräuchen der Preßfreiheit noch nicht vorge- beugt habe, die zwar unter einer freien Nation sehr nöthig und aber doch den geziemenden Einschränkungen unter- Dieser Antrag des Herrn Ledochowski soll ng darüber eingereiht werden,

Wahl zu schreiten, und trug darauf an, daß die Wahl bis zj Solle aber, sagte er, die Wahl so stimme er für einen einheimisy hauptsächlich.

30. Inni vecschoben werde, genbliclich geschehen,

Destouvelles bestritt

der Unterhandiungen abwarten müsse, ehe man eine W; vornehme. Um Unterhandlungen zu leiten, bedürfe man eiy Unterhändlers, und der beste Unterhändler für Belgien \ey : Der Abbé Bouqueau de V} lerahe crflärte sih besonders deshalb für den Prinzen Leopo weil er dessen Erwählung als das beste Mittel betrachte, (j Vereinigung mit Frankreich zu verhindern. Priester in jenem Lande seh so unglücklich, daß eine Vereinig mit demselben die religiöse Unabhängigkeit vernichten hieße. N dem sich Herr Ch. Lecocq und Hr. Desmanet de Biesy für, Herr Helias d'Huddeghem aber gegen den Prin Leopold attsgesprochen hatten, äußerte Herr Lebeau wie holentlich die Ansicht, daß die sofortige Ecwählung des Prinz unendlich viel zu einém glücklichen Erfolge der einzuleitenden terhandlungen beitragen würde: auf alle Falle sey es ja imn noch Zeit, die Feindseligkeiten anzufangen, wenn die Unterha Herr v. Robaulx uud Herr d'(

Prinz von Sachsen-Koburg.

Der Zustand j

lingen mißzlücen sollten. hougne stimmten für einen einheimischen Prinzen. Herr A. Gendebien, der wiederum auf den Brief des L| Ponsonby zurlickkani uud darauf beharrte , nur dur den Verlust Limburgs erhalten werde. Fottrand, de Haerne, Forgeur, Lardinois und Bl gnies stimmten gegeu den Prinzen Leopold. ward hierauf geschlossen und die Wahl des Staats-Oberhauys auf den nächsten Tag verschoben.

Ein Herr Duvivier vertritt ad interim die Stelle eines | nanz: Min sters. | h

Auf aukßerordentliczem Wege is hier in Berlin die N richt eingegaugen, daß der Prinz Leopold von Sachsen - Kob am áten Juni von dem Belgischen Kongresse zum Könige 1 Belgien gewählt worden ist. 8

Lüttich, 5, Juni.

daß man Luxemby Die HenMnüglich sey, abi zorfen sehn müsse. riftli zur ferneren Berathu Ferner wurde der Kammer die Nachricht mitgetheilt , den Russen Unterhandlungen über die Auslieferun

airs Krzhyzanowsfi, Lukasinsfi und Majewski ange

Die Disfkussi

der Mili- úpft wor-

Fn den vereinigten Kammern wurden vorgestern unter 0 Kandidaten folgende 5 zu Kastellanen ernannt: Julian Niem- ewicz, Peter Lubiensfi, Slubizki, Ludwig Malachowskfi und Die Senatoren, Landboten und die ganze nwesende Versammlung wünschten Hrn. Niemcewicz Glück zu einer neuen Würde.

Die hiesige Staats-Zeitung giebt unter amtlicher Rubrik zwei aus dem Hauptquartier Praga vom 1ften und 2ten d, M. datirte Armee -Berichte des Generalissimus Sfrzynezki. Der erstere derselben lautet folgendermaßen : jem Eifer für die Sache der Polnischen Nation und mit einer alle Schwierigkeiten hintanseßenden Hingebung begonnene Aufstand Lit- hauens hat uns die Pflicht auferlegt, unseren Brüdern Hülfe zu lei- ten, ohne die schwierige Lage zu berücksichtigen, in der wir uns selbst be- inden. Dies forderte auch dieNational-Regierung von mir.Besonders also in der Absicht, den Húülfstruppen, welche nach Litthauen ge- chickt werden sollten, einen Weg zu bahnen, wurde die Expedi- ion nach Tykocin unternommen. elbe mit erwünschtem Erfolg gekrönt, bitsh befand sl ruhig in seinen Verschanzungen zwischen dem Kostrzyn und. Liwiez und hatte faum von unserem Marsch etwas rfahren, als bereits die Garden in die Gránzen des den Na- 1en des Russischen Reiches führenden Gebiets zurückgesprengt jaren und unseren ersten Kolounen eine Straße eröffneten, welche ch denn auch unter dem General Chlapowsfi und dem Oberst Sierakowsfki mit unseren insurgirten Brüdern, die eine im Vialy- oschen, die andere im Augustowscheu, vereinigtea und gemein- chaftlich mit denselben gegen die Communications - Linien und Deyots des Feindes zu operiren begannen. Als endlich der Feld- arschall wit seiner Hauptmacht in Eilmärschen heranrüte, um ch unseren Operationen entgegenzusecben, verschaffte die mörderische Ostroleufka dein Corps des Generals Gielgud bedeutenden Hülfs - Corps Augenblick

diibert Ostrowski.

Hiesige Blätter erzählen, daß ( neral Mellinet am Schlusse einer Rede, die er einem vers melten Offizier-Corps hièlt, ausgerufen habe: „Es ‘lebe die ÿ Die Offiziere hätten sich bei diesen Worten unter t) ander angesehen und nicht gewußt, was sle von diesem Aus des Generals denfen sollten. 4

Aus Mastricht schreibt man: „Nach Bekanntwerdung Protokolls Nr. 22 gaben die Offiziere der Garnison dieser Sti ein großes Diner, wo folge:1de Toasis ausgebracht wurd „Dem Könige Wilhelm!‘ „Der Londoner Konferenz! ‘/ „F Eine Orange-Fahne ward unter dem bel der Holländer auf dem Stadthause aufgepflanzt. :

Es zeigen sich fortwährend viele Augenkrankheiten unter ds Soldaten in der biesigen Citadelle, obgleich, nah dem Rathe | geschicftesten Aerzte, alle Vorkehrungen getroffen sind, um k Berbreitung derselden vorzubeugen.

„„Der mit so gro-

Theilung Belgiens“.

În einigen Tagen wurde die- Der Feldmarschall Die-

Dáänemarfk.

HSelsiugör, 5. Juni. Kaiserl. Hoheit die Großfürstin Helena auf dem “Linienscis „„Kulm““ auf hiesiger-Rhede an; da der Wid nicht günstig um bei der Festung Cronborg vorbeisegeln zu können, ging sowo das Linieuschiff, als die dasselbe begleiteude Korvette, vor Auk Fu diesem Augenblicke befinden sich- beide Schiffe noch auf Die Gräfin Nesselrode, das Fräulein Tolstoy und d Furst Gagarin begleiten Jhre Kaiserl. Hoheit auf der Reise nal

Gestern Abend famen Ih

Schlacht bei die nöthige Zeit, um mit einem marschiren. pon General Gielgnd hier angekommene Offizier hat den Be- iht mitgebracht, daß dieser General in der Richtung seiner Bestimmung fortgerükt ist, ohne von Seiten des Feindes ein inderniß zu erfahren. Da indessen die National-Armee, und war in Gegenwart aller versammelten Streitfraste des Feindes, m das ganze Corps des Geaerals Gielgud vermindert wurde, ozu noch der im Kampf erlittene Verlust, so wie die Ermú- dung des Heeres durch starke Märsche, hinzukommen, so ist es numgänglih nothwendig, daß den Truppen eine Erholung ver- ónnt werde, und zu diesem Zweck haben dieselben das verschanzte ager vor Praga wieder eingenommen. ional:Armee, nah gehöriger Ausruhung und durch die von ver- iedenen Seiten her anlangenden, Hülfstruppen verstärkt, rzem wieder im Stande sehen, die ofensiven Operationen von eem zu beginnen, indem die den Litthauischen Brüdern zuge- ndte Unterstüßung eine sehr vortheilhafte Diversion für uns lbst hervorbringen muß.“

Der zweite Bericht enthält Folgendes: „Jch habe die Ehre, er National - Regierung die Nachricht mitzutheilen, die ih so ben über die Operationen des unter den Befehlen des Generals Fhlapowsfi stehenden Armee - Corps erhalte, Dieser General at, nachdem er \sich mit einigen Tausend Bialystocker Jusurgen- n vereinigt, bei Narewka am 26. Mai, also gerade zu der- lben Zeit, als bei Ostrolenka gekämpft wurde, einen glänzenden Sieg Uber den Feind davongetragen. estehend aus 2 ÎInfauterie - Negimentern, einem Kavallerie - Ne- iment und 5 Kanonen, die Kosaken nicht gerechnet, war von Brzesc-Litewsfki detaschirt worden, um die Insurgenten anzugrei- en; ein gewisser Rengerdt führte dieselbe. owsfi fam dem Feind durch einen nächtlihen Ueberfall zuvor, nd zwar so günstig, daß das ganze Russische Corps umzingelt burde, Die Russen verloren alle 5 Geschüße und sämmtliche Vaffen; ihr Verlust an Todten beträgt gegen 300 Mann, Wir erloren einen Offizier von den regulgiren Truppen, 4 Jäger von den Das feindliche Corps wurde völlig rsprengt und gefangen genommen. Die Offiziere nahm der General Shlapowsfi auf seinem ferneren Marsch mit sich fort, die Sol- daten aber ließ er, nachdem sie einen Eid abgelegt hatten, daß ie niht mehr gegen Polen dienen würden, von den Einwohnern Vier treulose Bewohner des dortigen andes, welche dem Feind den Weg zu den Unsrigen gezeizt atten, empfingen die geziemende Strafe. es Generals Chlapowsfi belebte den Geist des Aufstandes in Die game Volksmasse greift zu den Außer dem glücklichen Treffen bei Narewka fanden chou vorher auf Russische Transporte verschiedene Attaken statt, velhe größtentheils von-den Einwohnern selbst ausgeführt wur- en, und deren einer in der Bialystoker Haide auf einmal 120 Wagen in die Gewalt der Jusurgenten brachte. ‘‘

Unterm 2ten d. meldet die Staats-Zeitung: „Die Weichsel aufwärts ist Alles ruhig. Jn der Gegend- vou Zamosc nd die Russen dem Corps des Generals Chrzanowsfki näher ge- ommen ;- General Dawidoff stand anm Z0sten v. M. in Alt-Za- 10s8e, General Rüdiger ist von Dubienka uach Hrubieszow vor- |

Vice bt Litthauen Die National - Regierung war e die in der Sivung der Landboten-Kammer vom 26sten | M. den Geseg-Entwurf, wonach die Jsraeliten eiue vierfache R fruten-Steuer entrichten und daftir während des laufenden Ju res vom persönlichen Dienst in der Armee befreit werden solle Zur Nechtfertigung dieses Projektes nahmen die M nister der Finanzen, des Funern und des Krieges d Der Leßtere namentlich suchte weitiäuftig auseinander! seyen, daß jeßt nicht die Zeit dazu wáre, die Jsraeliten zum pt sönlichen Dienst zuzulassen, weil ihre moralischen Fähigkeiten nid gestatteten, aus ihnen Ritter von Grohow und Wawr zu {f Der Redner brachtê dabei der Kammer die Aeußerung d Generals Dombrowsfi in Erinnerung, daß man die Jfraelittl | wenn nian sie zur Armee nehmen wolle, erst dazu vorberei Gegen den Geseß-Eutiourf erhob sich besonders der Lan bote Swidzinski, inden! er behauptete, man müsse den Îsradf ten den persönlichen Dienst gestatten, von dem sle sih nur du Stellvertretung besreien dürften; die Abgabe, welche ihnen dus das neue Geseß auferlegt werden sollte, stehe mit den Kriegs: sten in feinem Verhältniß, die gegenwärtig von der israelitis und christlichen Bevölkerung zu gleichen Theilen genommen wt den sollten, und in jedem Fall müßte -die von den Fsraeliten el F

gezocene Stumme nicht als Eigenthum des Schaßes, sonde!

als Eigenihum derer angeschen werden, welche statt jener Die Reprásentanten Zwi : fowsfi, Swirsfki und Andere spracheu für das Projekt, Hinsicht auf die Dringlichkeit der Umstände, und da Alle da inbereustimmmten, daß man bei den Jsraeliten schwerlich die von d National - Armee verlangte Kühnheit und Hingebung fiud möchte, so erklärte der Landbote Swidzinsfki, daß man auß diese ÉEiaenschasten in den Fsraeliten ecweccken könne, weun b! fannt gemacht würde, daß jeder Jsraelit, der in der Armee g! dient hätte, nah Beendigung des Krieges alle Bürgerrechte t halten folle, welche die anderen Bewohner des Königreichs 0! Nach einigen Diskussionen entschied die Kammer m Stimmennmehrleit, daß die Fsraeliten aus Nücksicht auf die 9 genwärtigen Umstände sür jeßt noch von persönlicher Erfüllun des Muitairdienstes befreit werden sollten, und beschloß zugleidß| daß im Betreff des Grundsaßes, auf den die aufzuerlegen Nefrutensteuer bhasirt werden solle, die Kommisslonen den eing brachten Entwurf noch einmal in Untersuchung ziehen möchte! Am Schluß der Sißung saßte die Kammer noch den Beschluß daß die Namen derjeuigen, welche sich nicht zur bestimmte Stunde in den Sleunzen einsänden, wodurch der Beginn d leßteren oft sehr verzögert wird, im Sigungs - Protokoll verzei net werden sollten.

Fn einer geheimen Sigung der vom 1. d. M. beschäftigte sich dieselbe mit der Wahl der Ka didaten zu 5 im Senat erledigten Kastellan-Stellen. Stimmenmehrheit wurden zu Kandidaten ernaunt: die Herre Lempizki, Niemcewvicz, Ludwig Malachowski, Llbert Ostrowslf Peter Lubiezski, Slubizki, Niesiolowski, Wonsowicz, Fsidor Kra sinsfi und Potu(izfi,

Warschau, 6. Funi.

Hier twoird sih die Na-

Riel BDie nf Die feindliche Kolonne, Mriegsdienii

Der General Chla-

Fnsurgenten und ein Pferd,

zah Bielsk abführen.

Das Erscheinen

en dortigen Provinzen.

Senaätoren-Kanmmél

e

gerückt und hatte sein Hauptquartier-zu Hosiynne. Die Fn: surrection in Podolien und der Ukfraine verbreitet \sich immer mehr. Die Distcikte von Olgopol, Balta, Brazlaw und Hah- \hn sind bereits frei, eben so ein Theil der Distrikte von Jam- pol, Mohilow und Uszhce, und in dem Gouvernement vou Ki- jow die Distrikte von Machuowka, Lipnoivfa und Human. Die- ser Ort ist nach einen! ‘hartnáckigen Kampfe in die Hánde der áInsurgenten gefallen. - In der Gegend von Balta befanden sich am 15. Mai gegen 6000 bewaffnete Reiter; in Balta selbst wa- ren große Vorräthe von Leinwand, Leder und Tuch, über 2 Mil- lionen an Werth. Die Fnsurgenten waren imBesiß von 6 Kanonen, von denen sie 4 erobert hatten. Bei-Machuowka standen ungefähr 2000 Jnsurgenten, Das Corps des Generals Roth stand in dén Disirifte von: Ptoskirow und Kamieniez; es -war an 70:0 Maun stark, hatte aber nux 890 Mann Kavallerie; deé halb rückte es nicht gegen die Litthauer vor, deren Streitkräfte beinahe aus lauter Kavallerie bestehen, und weil außerdem das Charkower Uh- lanen-Regiment zum Theil zersprengt ist, zum Theil sich mit den Insurgenten vereinigt hat, ‘“

Dasselbe Blatt berichtet unterm Zten d.: „Gesiern zer- \prengten die Krafusen vom Corps des Generals Dziekonsfi bei Gotomb eine Schwadron Dragouer und 2 Kosaken-Schroadronen, wobei sie 46 Mann mit Pferden uud Gepäck zu Gefangenen machten. Heute verbreitet sich hier die Nachricht, daÿ der Oberst Sierakowski im Augustowschen das Frickensche Corps, wel: ches 2000 Mann stark gewesen seyn soll, zersprengt und ihm 4 Ge- \chüße abgenommen habe, Doch ist noch keine offizielle Bestätigung darüber eingegangen. -— Aus Zamosc wird vom 29, v. M. gemeldet, daß der General Rüdiger, welcher mit seinem eigenen und ei- nem Theil des CErxeußschen Corps in das Königreich eingerückt isi, im Ganzen ungefähr 9000 Manu und 30 Kanonen habe, und daß sein Hauptquartier in Werbkowice-sey. Die Schlacht bei Human (zwischen den Russen und Jusurgenten von Podolien) war sehr blutig; das Ober- Kommando hatte in derfelben von Seiten der Fnsurgenten der Emir Graf Wazlaw Rzewrouskfi, der Vater der in unserer Artillerie dienenden beiden Rzewusfki?s, Sta- nislaw und Leontius; unter ihm kommandirten Vincenz Thszkie- wicz und Wladimir Potozki. Der Kampf war äußerst hartnäckig ; gegen 1200 Russen blieben auf dem Plaß, Von unserer Seite bedauert man besonders Alexander Sobansfi, welcher nah Cini- gen in Gefangenschaft gerathen, nah Anderen geblieben fehn soll, Die Gutsbesißer jener Gegend haben ihre Bauern eman- cipirt und sie dadurch für die Sache des Aufstandes gewonnen. Auch Griechische Geistliche sind dem leßteren beizetreten, Die Ufrainer haben Deputirte nah der Moldau und Wallachei, sowie an die Nie- krasower in Dobruda, âbgesaudt. Nach den lezten Nachrichten ziehen die Russen dort aus verschiedenen Gegenden Verstärkitn- gen zusammen, und aus der Gegend von Zytomierz uud WBer- dhczew sind Corps dahin aufgebrochen, fo daß die Jnfurgenten eine regulaire Armee vou 15,000 Mann sich gegenüber haben, ““

Fn der gestrigen Staats-Zeitung heißt es: „Die Rusf- sishe Armee hat äuf das rechte User der Narew hinüberzurücteun begonnen. Am Zten d, M. hatte ein nahe an 14,000 Mann ftar- fes Corps sein Feldlager in Prasny sz.“

Die heutige Warschauer Zeitung sagt: „Von den wci- |

teren Operatiouen unserer Truppen in Litthanen haven wir feine sichere Nachricht. “Ju den noch der Bestätigung bedürfenden Gerüchten gehört, daß General Chlapowsfi wieder mit cinem bedeutenden Russischen Corps, unter dem Kommando des Ge- nerals Wlodek, gekämpft habe.“

Der General Graf Thomas Lubiensfki und der Oberst Le- winsfi sind von dem Generalissimns, dec Erstere zum Chef, dex Andere zum Unter-Chef des Generalstabes ernannt worde,

Der Finanzminister, Herr Aloisins Biernazki, hat der Na- tional-Regierüung seine Entlassung eingereicht,

Durch Verordnting vom 26, Mai hat die National - Regie- rung den Staats-Neferendar Ostrowski, bisherigen Chef der Kon- trolle im Ministerium der Finanzen, zum General-Direktor der Koiitrolle bei demselben Ministerium ernannt,

Vorgestern ist der Senator Wojewode, Balentin Sobolewsfi, unter der früheren Regierung Prasident des Administrations-Ra- thes, mit Tode abgegangen.

Ld

Von der Polaischen Gränze, 7. Juni, Der Marschall Graf Diebitsh soll noch in seiner früheren Position

zu erleichtern ; doch sind 14000 Rufsen bis Prasnysz vorgegangen, wahrscheinli um die Bewegung eines starken, zur Verfolgung des Generals Gielgud abgesandten Corps zu masfiren. Lekterer soll das Corps des Generals v. Sacken verfolgen, das, wie es jevt heißt, die Nichtung nah Kanen genommen hat. Kaiwarh ist, wie man vernimmt, im Berene mit den Jusurgenten von den Polnischen Truppen beseßt woiden, Um dem Poluischen Gouvernement mehr Einheit zu geben, wird der Fürst Czarto- rysfi wahrscheinli zum Rezenten eruannt werden,

Deuts ch!àud.

München, 4. Vuni. Jun der gésirizen Sibung der Kammer-der Abgeordneten wurden von dem P äsldeuten die Fragen über das Verfahren der Staatsschniden - Til;tnçs- Anstalt in den Jahren 1822 vorgelegt und nach einiger Beimer- fungen genehmigt. Hierauf bezann der Abgeocdnete BVetter- lein den Vortrag ber die Rechenschaft des Finanz- Haushaltes-; er wurde aber durch deu Eintritt des Staats-Ministers v. Stur- mer unterbrochen, welcher 1) den Entwurf eiuer Abänderung des Edikts über die Freiheit der ‘Presse und des Buchhandels; 2) einen Geseß-Entwutrf über die Censur; 3) einen Geset-Ent- wurf über die Polizei der Presse; 4) einen Gesetz - Entwurf über Vergehen und Verbrechen durch Mißbrauch der “Preffe;

und endlich 5) einen Geseß-Eutwttrf über das strafre{hztliche Ber: |

fahren vorlegte. ,

Dresden, 7. Juni. Se. Königl. Hoheit der Prinz Z hann sind gestern von hier über Dobel und Leisnig nach Letp- zig abgereist, um die daselost errichteten Kommunalgacdeu in Atr- genschein zu nehmen.

Lübe, 6. Juni. (Aus der Hamburger Börsenhalle.) Vergangeue Nacht fanr das Dampfschiff „Nikolai 1,“ von Kron:

stadt bei dem Wacbtsch!ffe auf der Travemuünder Rhede an und |

wurde nachdem Quarantaine-Pilab gesandt, Nachdeni die SZchiffs- papiere und Pásse mit gebrärutchlicwer Vorsicht gereinigt und hier angekommen waren, hat der Gesundheitsrath Alles anfs sirengste untersucht, und da sich aus den obrigfeitlichen Gesundhzeitspassen und aus dem Atteste des Hanseatischen Konsuls zu St. Peters- burg, so wie aus sammtlichen Briefen, ergeben , daß daselbst der beste Gesundheits-Zustand herrschte, so wie atis der eiditchen-VBe- \cheinigung des am Word besiudliczen Nuisfischen Kaiserl. Arztes, daß die gesammte Schisfs-Wefaßztmng und die mitgekommenen 52 Passagiere vollkominen wohl sind, ilt das Schif heute Nvend zu- gelassen worden. Es wird wie gewöhnlich seine Neise nach St.

Petersburg am nächsten Donnerstag ‘antreten, Ju St. Peieis- |

burg wußte man seit zwei Tagen den Ausbruch der Cholera in Riga, Es war zu Narwa, nach anderen Nachrichten auch bei Dorpat, ein Cordon gezogen, und maú nahm die allerstrengsten Maaßregeln znr Abhaltung der Krankheit.

D000 d,

Das Yournal des Débats meldet aus Lissabon vom 18. Mai: „Endlih haben wir die dreifarbige Flagge auf zwei Franzöfischen Fregatten, einer Korvette und einer Brigg in den hiesigen Gewässern anfommen sehen. Dieser Anbli hat bei allen Freisinnigen und namentlich bei den Franzosen Freude er- regt. Die bei Belem in den Tajo eingelaufene Brigg brachte Depeschen, worin die Französishe Regierung dem Vernehmen nach, für den den Franzosen Bonhomme und Sauvinet zugefüg- ten Schimpf die Genugthuung verlangt, die {hon der Konsul Cassas früher gefordert hatte. Der Bicomte Santarem hatte nah Ducchlesung dieser Depeschen eine Unterredung mit Dom Mignel, und in einem zu Queluz gehaltenen Ministerrath wurde festgeseßt, welche Geungthuung man gewähren wolle; diese soll noch hcute dem Befehlshaber des Französischen Geschwaders mitgetheilt werden.“ *)

Urte

__— Konstantinopel, 14. ‘Mai, * Dié Blokade der Küsten von Albanien is duch eine neuere Declaration der Pforte auf die Kiistensicecken von Durazzo bis zur Oesterreichischen Granze, also eigentlich bloß auf den Golf von Drino, beschränkt worden. Nachdem mehrere kleine Abtheilungen der Flotte im Laufe der lesten Wochen unter Segel gegangen waren, is endlich vorge- stern der Rest derselben, bestehend aus 3 Kriegsschiffen, 5 Fre- gatten und mehreren Korvetten in das Meer von Marmara aus- gelaufen, und hat jenseits Konstantinopel die Anker geworfen. Der Kapudan Pascha hat auf einer Fregatte seine Flagge auf- gezogen, befindet sich jedoch noch im Arsenal, und man glaubt, daß sich sein Abgang noch um mehrere Tage verzögern werde, zumal, da seit heute früh sich wieder Südwind eingestellt hat. Die Nachrichten aus Albanien lauten sehr günstig, und nach ei- nem Vüulletin, welches (ganz gegen den früheren Gebrauch) die Pforte den hier residirenden Gesandschaften hat zustellen lasen, hat, außer dem Siege zu Perlepe, der Groß- Wesir in der Ge- gend von Kiupinrly die Albaneser in mehreren Treffen geschla- gen, fo daß selbst Mustafa-:Pascha mit Zurücklassung seines Ge- päckes und seiner Küche sich hat flichten müssen, Ein Regiment regulairer Jufanterie und einige Schwadronen regulairer Kaval- lerie sollen sich bei diesen Gelegenheiten besonders ausgezeichnet und eine große Ueberlegenheit tiber die Albancsischen Truppen be- wiesen haben. Wenn diese Thatsachen richtig sind und der

Groß-Weslr in feinen Fortschrittten keinen Stillstand erleidet, scheint es zweifelhaft, daß die Flotte noch nach den Küsten von Ulbanien segelu werde, und man glaubt hier allgemein, daß Hali- Pascha einen. Besuch in Alexandrien abzustatten die Absicht habe, Herr Schembri,*Hafen-Capitain zu Makca, isi hier an- geïommen, um, wie es heißt, die Errichtung einer Quarantaine zu leiten; man glaubt jedoch, daß in diesem Augenblicke Alba- nien und Bagdad die Aufmerksamkeit der Regierung in zu ho- hem Grade beschäftigen, als daß eben jeut ein Plan in Ausfüh- rung gebracht werden solite, welher Sorgfalt und Geld in einem Maße erbeis{cht, in dem nmian Beides nur in tiefem Frieden dazn verwenden fönnen dürfte. _— Der Eourrier de Smyrne schreibt aus Samos vom lpril: „Jm südlichen Theile der Jnsel hat sih in Folge heftiger rdstoße das höchste, Jkaria gegenüber liegnde, Gebirge geöffnet ; je der Seiten stürzte mit furchtvarem Gefrach ein, und eine unge- heure Wassermasse strömte, einen reißeuden Flusse gleich, heraus, auf ihrem Wege zum Meer Alles mit sich fortnehmend. Die Baume aller Arten, Oliven: und Weinpflanzungen, wur- den von diesem Bergstrome, dessen Kraft unglaublich war, und der seine Verwüstungeu mitten in der Nacht begann, ent- wurzelt 7 Mühlen, in deuen zahlreiche Arbeiter mit der Fabri- cation des Oels beschäftigt waren, wurden ‘ebenfalls mit fortge- riís:n, und feizaer dieser Unglücklichen fonnte gerettet werden; man hat nicht einmal ihre Leichen aufgefunden. Diese un zèwöhnliche Erscheinung hat die ganze Bevölkerung in Schrecken gesest. Man versichert, daß die Uebereinkunft wegen déx Unterwerfung

E 1

[1 ò

Is 1

J 2

R E ; Mel unter die Yforte in Konstantinopel definiti è - fd! Léfiudèn.2 um auf diése Weise: dié /Wötpflegüng feines Heeres q | 6 i ¡stantinopel definitiv abgë\{chlo}sen worden

ist, Es wird kein Türkischer Gouverneur auf der Jusel résidi- ren, ind die Verwaltungs- und Justiz- Beamten sollen von den Einwohnern gewahlt werden. Die Jnsel wird der Pforte dage- gen jährlich eine Summe von 200,000 Piastern zahlen.“

n 4.0

Berlin, 9, Juni. Folgendes is der vollständige Xnhalt der (in Nr. 150 der St. Z. erwähnten) Bekanntmachung der Ge- uerai - Landschafts: Direction von Posen: „Um dem wiederholt geaußecten Wunsch -der Mitglieder unseres Kredit-Vereins und mehrerer Jnhaber unserer Pfandbriefe zu genügen, sieht die unterzeichnete General - Landschafts - Direction sich veranlaßt, minmehe, nachdem unser Systei1 als völlig geschlo}en zu ach- ten, indem (mit Ausschluß unbedentender, wezen noch vorwal- tender Hindernisse, ni&t eintragungsfähiger Pfandbriefs - Dar- lehne) fernere Bewilligunzen nicht mehr stattfinden werden, das Publikum von dem Zustande unserer Fonds in Kenntniß zu seben. Das gesammte bisher bewili:ate Pfandbriefs- Kapital be- tragt die Summe von 11,411,575 Kthlr. Von diesem Kapital ist zufolge des §. 32, u. f. unserer Kredit- Ordnung die Sunme von 498 939 bereits getilgt, in Pfandbriefe umgesebt, uud es wachsen die Zinsen davon, außer dem auffommenden laufen- den Tilgungs - Procent halvjährig zu, dergestalt, daß dieser Fonds mit jedem Semester progressiv sich bedeutend vermehrt. Das eigenthümliche Vermögen des Vereins, welches der-

Fo- | seibè außer dem Tilgungsfonds besißt, besteht in einem Kapital

Von 240,9I?

Rthir, 29 Sgr. 7 Pf, welches durch die Ueberschüs}se

| des Administranions- 7 pEts, und die von dem Kapital seld|

anffommenden Zinsen mit jedem Jahre einen Zuwachs erbält. Der puinftliche Eingang der Zinsen mit Einshluß des Amorti: | sations-P.ocents ist vollsiändig gesichert, und es stud, der jeßigen allem Geld- Verkehr so nachtheiligen Zeitumstände ungeachtet,

auch in dem legt verflossenen Zinsen: Zahlungs-Termin ; sammt- liche Pfandvriefd-Zinsen bis auf eine unbedeutende Summe, von welcher jedoch schon jeßt der größte Theil eingezogen worden, ge- zahlt, die Pfandbriefs-Juhaber siud wegen ihrer Zinsen sämmt: lich befciediat, und auch die fünstige promte Rinsen: Zahlung ist gesichert, Die biéher stattgefundenen zum Theil bedeutenden Kündigungeu find jederzeit realisirt worden, auch if zur Berich: tigung der im verflossenen Weihuachts-Ternrine gekündigten und in dem bevorstehenden Johanuis-Termin zahlbaren Pfandbriefe

©) Vergl. damit die gestern nah Englischen Blättern ae henen Nachrichten aus Lissabon. 9 T

:

f I M ¡ k f