1831 / 164 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

e SRGSINE ins rao nim lil

niht gewordenen Antrag niemals geäußert hat, sondern auch bei allen in dieser Hinsicht in Niederländischen sowohl als anderen Blättern vielfältig bisher erschienenen Aufsäßen völlig fremd und passiv geblieben ift,

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Cholera.

_ St, Petersburger Zeitungen melden: „Die Cholera it in drei Dörfecn des Olwiopolschen Kreises im Gouvernement Cherson ausgebrochen, woselbst in der ersten Hälfte des Aprilmo- nats drei Individuen gestorben sind. Die im Gouvernement Orenburg, in Ufa uud im Virskischen Kreise bemerkte Epidemie hat si nicht weiter verbreitet, und nach dem Zeugniß der Aerzte waren die Meisten an Nervenfiebern erkrankt und gestorben. Ju der Provinz Bialhstock waren in der Stadt gleiches Namens vom 20. bis zun 24. April (2. bis 6. Mai) 35 erkrankt, 4 ge- nesen und 18 gestorben und in Bieisf vom 3. (15,) bis zum 21. April (Z. Mai) 20 erkrankt uud 4 wiederhergestellt.“ Aus R ostock toird unterm 5ten d. gemeldet: „Heute: wur- den die Einwohner unserer Stadt durch ein an unserem Strande angetkomnienes Schiss, das in wenigen Tagen die Neise von Riga hierher gemacht, in uicht unbedeutenden Schrecken geseßt. Dieses Schiff ist mit Mann und Ladung, troß dem seit 3 Wo- chen von unserem Magistrate erlassenen Kontumaz-Edift, worauf der Voigt und Lootsen-Commandeur in Warnen1üinde zu achten haben, in den hiesigen Hafen eingelaufen. Unsere heutigen Zeitungen enthalten darfiber folgende, von E. E. Rath erlas: sene Bekanntmachung: „,,„„Zur Beruhigung des hiesigen Publi- funis die vorläufige Benachrichtigung, daß der in verflossener Nacht mit seinem Schisse von Niga an die Stadt gekommene Schiffer Günther mit seiner Mannschaft gesund, zu mehrerer Borsicht aber, weil inzwischen die Nachricht eingetroffen, daß in Riga die Cholera grasslre, Schiffer und Schiffsvolk wieder an Bord und das Schiff wieder zur Rhede gebracht und. aüßer al- ler Communication geseßt worden; desgleichen, daß fofort ein Militair - Kommando nah Warnemünde abgegangen, um nicht allein jede Communication mit diesem Schiffe, sondern au mit allen aus Russischen Oftseehäfen ankommenden, bis auf Weiteces zu verhindern. Von der Großherzogl. H. Regierung wird eine Quarantaine-Anstalt zu Pöl angeordnet werden. “‘

Eine unter dem 1sten d. im Haag erschienene Vorschrift des General - Direktors der Marine macht es den Capitains von Schiffen, die aus Russischen oder Preußischen Háfen nach dem Königreiche der Niederlande bestimmt sind, zur Pflicht, sich mit Attesten ‘der dortigen Niederländischen Konsuln zu versehen, aus welchen die Existenz oder die Nicht - Existenz der Cholera an jenen Orten oder in ihrer Umgegend ersichtlich is. Von den Schiffen, die von dort kommen, und die dergleichen Gesund- heits- Atteste nicht haben, soll Niemand aus Land gelassen wer- den, und die Schiffe selbst sollen so lange unter strenger Qua- rantaine liegen bleiben, bis man sich völlig überzeugt hat, daß sie ohne alle Ansteckung sind. Eben fo wenig dürfen während- dessen Güter gelöscht werden.

Wissenschaftlihe Nachrichten.

Die Zeitungen kündigten vor einigen Monaten einen Aus- bruch des Etna mit der Bemerkung an: es sey ein glücklicher lmstand, daß sich gleichzeitig deutsche Naturforscher in Katanea befunden hätten. Diese Nachricht ist vollkommen richtig, und aus dem nachfolgenden Auszuge eines Briefes aus Syrakus vom 30. Márz geht hervor, wäs unsere Landsleute von ‘dem gedachten Ausbruche beobachtet haben :

„Bevor wir von Katanea abreisten, gab uns der Etna noch ein Schauspiel, das zuerst sehr unsere Erwartungen spannte, bald aber für ein vorübergehendes blindes Feuer erfannt wurde. Am- 19, Februar Abends bemerkte - man plöblich bei bewölftem Him- mel in der Gipfelgegend des Berges ein helles Leuchten, wo- von die Nächricht uns sehr bald auf die Straße lockte, Es war ein Schein, wie von einer heftigen fernen Feuersbrunst, dann und wann heller aufflammend und zuweilen wieder fast bis zur Unscheinbarkeit verlöschend, dunkelglühend roth; eine drohende und imposante Erscheinung, die wir lange anstaunten. Etwa gegen Mitternacht sahen wir den Berg von den Wolken frei, und eine wahrhaft ungeheure breite Rauchwolke wälzte fich, durch einen heftigen Westwind getrieben, an seinem östlichen Ab- hange hinunter. Aus seinem erleuchteten Gipfel sah man dann und wann deutlich hellblivende Punkte hervorschießen und zurück-

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Getöse noch ein Erdbeben hatten diese unvorhergesehene Bewe- gung ‘der alten Feuer- Esse angekündigt. Gern hätten wir uns auf den Weg gemacht, um diese Erscheinungen aus der Nähe zu bewundern; doch wäre dies, wo niht ganz unmöglich, so doch mit sehr großen Schwürigkeiten verknüpft gewesen, denn der Berg war bis zu 3000 Fuß Höhe in tiefen Schnee gehüllt, und auf ein Obdach in der Casa degl fuglesi war auf feine Weise zu rehnen. Alle unsere Freunde, welhe mit dem Etna ver- traut sind, gaben uns den freilich nicht sehr erwünschten Trost, daß diese seine Bewegung gewiß keinen wahren Ausbruch zur Folge haben würde, und riethen uns deshalb, getrost abzureisen. Der Erfolg zeigte uns, daß sie wahr geredet hatten; denn etwa noch bis zum 25sten dauerte das nächtliche Leuchten, und später haben wir den Berg immer nur ranchend, ja oft ganz ohne Rauchwolke gesehen, was bei unseren früheren Streifereien auf demselben selbst uiemals der Fall war. Der Erfolg dieser Ve- wegungen, deren Resultate in dem Jnnueren des Kraters noch Niemand kennt, ist indeß dennoch gewesen, daß die Gestalt des Gipfels sich ein wenig verändert hat, Denn früher war der- selbe, von Stiden her gesehen, zweispißig; gegenwärtig zeigen slch die zwei Gipfel in eine Ebene verschmolzen, muthmaßlich, weil die vielen ausgeworfenen Schlacken die Spalte in der Wand des Kraters, welche den Berg von dieser Seite zweispibig erschei- nen ließ, ausgefüllt haben, i

Schneemantel hervorragend. Berg fuúr diesmal geliefert hat.“ j Nachträglich hierzu wird noch bemerkt, daß unsere Reisenden

befunden, ihn wiederholt bestiegen, seinen Gipfel nach ihren ba- rometrischen Meßungen 11,200 Fuß über der Meeresfläche hoch berechnet, auch scine Umgebungen in vielfachen Nichtungen durch- wandert, und den ganzen Winter in Katanea verlebt haben, wel- ches sle am 23. Febr. verließen, um in kleinen Tagereisen nach Syrakus und weiter an die Südspive Siciliens zu gehen, Von dort waren sie bereits in den ersten Tagen des Mais nah Ka- tanea zurückgekehrt, und es is wahrscheinlich, daß sie diese Stadt nicht verlassen haben werden, ohue den Etna nochinals bestiegen und die Veränderungen in dem Krater desselben, welche die er- wähnten Bewegungen wohl erzeugt haben mögen, näher erforscht zu haben, H.

D,

Mit Vergnügen ergreifen wir abermals die Gelegenheit, zweier vaterländischer Kartenwerke zu gedenken, die so eben bei G. Neimer, in Berlin, die Presse verlassen haben. Es sind

dies eine Uebersichts-Karte von West und Mittel-Eu- ropa, in 7. Blättern,

Geographisch - statistisher Handatlas von Deutschland und Theilen der angränzenden Staa- / ten, in 9 Blättern, /

beide verfaßt von R. v. L., einer Chiffer, die, in ihrem guten Klang, auf dem Felde der literarisch - axtistischen Kultur allgemein bekannt und hochgeachtet ist, Das Eigeunthümliche, wodur si{ch die geographischen Zeichnungen des gelehrten Generals gegen an- dere in vieler Beziehung werthvolle Karten auszeichnen, ist die charakteristische Auffassung und Darstellung der Oberflächengestalt der Länder, nach dem Kontrast von Hoh und Tief und dessen mannichfaltigen Uebergangsformen. In dieser Hinsicht giebt der Verfasser, in seiner gründlichen Bekanntschaft mit den Uneben- heiten der Erde, hoh begünstigt durch ein glückliches Talent, seine Kenntniß wiederzugeben und weiter mitzutheilen, im geometri- schen Riß ein Bild von der Erdoberfläche, das in seiner plasti- hen Klarheit dem Effeft des Bas-Reliefs gleih kommt und in seiner leihteren Manipulation Vorzúge vor diesem gewinnt. Der General hat in den hier angezeigten Karten den interessantesten Theil von Europa und die Mitte von Europa, Deutschland und die Nachbarländer zur Aufgabe gewählt und diese mit einem Glücke gelöst, welches Alle, die sich für die Beförderung ächt graphischer Darstellungen der Erdkunde interessiren, dankbar an- erfennen werden. Es hat diefer Atlas von Dentschland vor ähn- lichen Werken auch noch den nicht unwesentlichen Vorzug, daß, obgleich jedes einzelne Blatt eine in sih abgeschlo\sene Staaten- Abtheilung enthält, alle zusammen genommen und an einander gefügt ein Ganzes bilden, welches die lehrreihste Uebersicht der geographischen Vertheilung des Gebirgs-, Berg- und Flachlandes und des auf ihm eingerichteten Staaten - Verbandes gewährt. Wurden in einem früheren Blatte der Staats-Zeitnng (Nr. 152)

und ein

fallen, doch hörte man feinen Laut, und weder ein unterirdisches

dieFortschritte der geographischen Kupferstecherkunst hervorgehoben, so

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

Zum anderweitigen Verkaufe der auf 25274 Thl. 13 sgr. 5 pf. landschaftlich abgeschäßten, der Landschaft adjudizirren, im Loebauer Kreise belegenen adeligen Guts- Antheile Trzinno A. B, C. D., haben wir einen dentlichen Licitations - Termin auf / den 22. September c. Vormittags 11 Uhr, auf dem hiesigen Landschaftshause angeseßt, zu welchem wir Kauf- lustige mit der Versicherung hierdurch einladen, daß, sobald ein annehmliches Gebot verlautbart worden, auf Nachgebotre weiter feine Rucksicht genommen werden sol.

Marienwerder, den 31. Mai 1831

Königl. Provinzial-Landschafts-Direktion.

Edel e Vorl adung An dem Depositorium des Patrimonial-Gerichts uber Alt- und Neu-Ranfc befinden {: 1) 47 Thl. 8 (gr. 6 pf. mütterliche Erbgelder der drei Kinder ester Ehe des fruher zu Neu-Ranft wohnhafr gewesenen Kolo- nisten Johann Jacob Hartwig, namentlich: Ävhann Andreas, ohann Jacob und Johann Carl, welche sämmelich früher hei dem von Ziethenschen Husaren-Negiment gestanden haben ; 9) 144 Thl. 29 sgr. 9 pf. fur die unbetannten Erben des früher auf der Wolterédorfer Mühle bei Zehdenick ansässig gewesenen vund ungefähr im Jahre 1763 zu Dannenwalde in Mecklen- burg verstorbenen Müllers Christian Wernecke, namentlich für die zwei Kinder desselben: Unne Dorothee, au Anne Sabine genannt, und Adolph Friedrich, auch Christian genannt ; 3) 76 Thl. 26 sar. 4 pf. für die unbefannten Erben des im Jahre 1775 zu Alt-Rnft verftorbenen Kutschers Friedrich Weaener ; 4) 418 Thl. 6 sgr. 5 pf für den ungefähr im Jahre 1801 als Schlächreraesell auf die Wanderschafr gegangenen, aus UAlt- NRanfc gebürtigen Andreas Koch; 2 und es werden diese Personen oder deren Erben und Erbnehmer hiermir, vorgeladen, sich sofort und spätestens /

den 15. Dezember d. J., Vormittags um 9 Uhr, . allhier in dem Geschâfrs - Locale des unterzeichneren Gerichts zu

Allgemeiner Anzeiger für die Preußis

darf ‘auch das rühmliche Streben nicht unerwähnt bleiben, wz hes die lithographishen Künstler in den trefflichen Karten des Gen rals fund gegeben haben, Eleganter Drucé, {óönes Papier uy ein geschmacvolles Kolorit vereinigen sich zu einer würdigen Aug stattung des inneren Werths dieser Blätter, und es steht dahy mit Recht zu erwarten, daß dieselben, als ein gediegenes geogr phisches Lehrhülfsmittel und zum Hand- und Hausgebrauch fi Jedermann, in vieler Hände übergehen werden. MrTe

Königliche Schauspiele, Dienstag, 14. Juni. Fm Schauspielhause: Onkel Bran) Lustspiel in 3 Abtheilungen. Hierauf: Seltsame Ehen, Pos in 2 Abtheilungen, von Albini. Mittwoch, 15. Juni. Fm Opernhause. Zum erstenmale wiy derhoit: Bettina, Oper in 1 Aft, nach Scribe; Musik vy K. Blum. Hierauf: Die neue Amazone, Feen-Ballet in 3 A, theilungen, von Ph, Taglioni. Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Königstädtisches Theater, /

Dienstag, 14. Juni. Zum erstenmale: Das Jrrenhaus y Dijon, oder: Dec Wahnfinuige, Melodrama in 3 Aften, n dem Französischen von Ludwig Mayer; eingerichtet und in Scen

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Bekanntmachung. Da der Ausbruch der Cholera in Danzig nicht in dem er- en Entstehen hat unterdrückt werden können und die Kränk-

j ef Der oberste Kegel ist dabei zugleich ganz frei von Schnee geworden , rabenshwarz über dem wcißen Doch das ist Alles, was uns der

sich schon seit dem Anfange des Oktobers in der Nähe des Etua

(Mad. Matte: Ernestine, als Gastrolle.)

gesezt von Heinri Matie; Musik vom Kapellmeister Gläse,

eit, wenn auch nicht in einem beunruhigenden Maaß um sich \reifend, do dort noch fortdauert, so ist die militairishe Um- cchliesung von Danzig und seinen nächsten Umgegenden beschlos-

Berliner Bdôrse, Den 13. Juni 1831.

Amt], Fonds- und Geld-Corurs-Zettel. (Prenfé. Cour)

Wen worden, und die Verfügungen zur Ausführung derselben sind

getroffen. ; P Pre Einschließung wird der Stadt Danzig die Mittel Lr Beziehung ihrer Subsistenz aus der Umgegend auf meh- ce Meilen und dieser näheren Umgegend zugleih den

27 riet Cck A P reieren Verkehr mit der Stadt, aus dem sle ihre Haupt - ; e Zed Mahrungsquellen zieht, gestatten, gleichzeitig aber der übri- Sf. - Schuld - Sch. 4 | 904 | 8 # [Usipr. Pfandiri, 4 | 6&Men Provinz durch strenge Jsolirung und Anlegung von Ee S An, S 5 | 997 | 99 Gs Pfondtri | 4 | f1u4 Pontumaz-Plägen in der Cordon: Linie vor jeder weiteren Berbrei- Dr En OuL E f o 812 U Aogus dos i 1047 hung der Krankheit zum Schus dienen. Die genaue Bestim- kun Oblt | 4 | ax Rae C La l oa [8 Mung der Gránz-Linien des Einschließungs - Cordons wird von \eum. Int Sch dou.| 4 S 7 R A R: 0 N. 55 Wdem fommandirenden General in Preußen, General - Lieutenant Berl. Stadt-Oblig. 4 | | 914 Îyon Krafft, und dem Ober-Prásidenten, Wirklichen Geheimen-Rath Königsbg. do. 4H 4 von Schön, erfolgen, und wird hier vorläufig nur bemerkt, daß Elbinger do, 43| | [Hol]. vollw. Duk.| —| 184 | WMjedenfalls die Straße nach Königsberg über Dirschau und Ma- Danz do. in Th|—/ 35 | Neue dito |—| 194 | Brienburg von demselben nicht berührt werden wird. Westpz. Pfandbr | 4 | 934 | 924 J friedrichsd'or. . |—| 13 | 12, Bis zur Schließung dieses Cordons durch die dazu heran- rot, Fs, do, 41: PEAh DET A G INIO I ape —1 4 | 5 Mezogenen Truppen werden die Provinzial - Behörden für einst:

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 8. Juni.

Niederl. wirkl. Schuld 393. Kanz- Bill, 15. OVesterr. 5pioc. Netall. 813.

Russ. 892.

Hamburg, 11. Juni. Oesterr. 5proc. Metall. 842. 4proc. 73.

65. Dän. pr. ult. d. 615. Poln. 90. St. Petersburg, 3 Juni. in Banknoten 111. S5proec. in Silber 88.

Wien, 8. Juni. 5proc. Metall. 803. 4proc. 703. Bank-Actien 10291,

Paris, 7. Juni. coup. det. 65. 25.

Span. Rente perp. 542.

15854. Poln. Loose 442, 443.

Redacteux Fohn. Mitredacteur Cottel. —S E E D m

melden und weitere Anweisung zu gewärtigen, widrigenfalls sie resp. fur todt und aller etwanigen Ansprüche an die vorhandenen Massen für verlustig werden erklärt und das ganze Vermögen den sich meldenden und gehörig legitimirenden Erben und sonstigen Be- rechtigten, und in deren Ermangelung, als herrenloses Gut, dem Fiécus zugesprochen werden soll.

Freienwalde a. d. O., den 20. Februar 1831.

Gräflich von Hacke sches Patrimonial-Gericht über Alt - und Neu- Ranft.

__ Die Liegnißer Rustical-Feuer-Societät bringt hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß sie zur Bequem- lichkeit des Publikums dem Wohllöblichen Anfrage - und Adreß-Büreau zu Breslau eine Haupt-Agentur über- tragen, welche dasselbe gefälligst übernommen har. Es fönnen sich daher Diejenigen, welche sih in benannter Societät ver- sichert wissen wollen, mit ihren Anträgen auch an das Anfrage- und Adreß-Büreau zu Breslau im alten Rathhause dieserhalb wenden.

Liegnitz, im Juni 1831. Direktion der Liegnipschen ländlichen Feuer-Societät. (L. S.) L Dertae, Landrath.

In der volfreihen Fabrik - Stadt Elberfeld (im Bergischen) steht eine wohl eingerichtete, und in dem besten Zustande befind- liche Apothefe zu verkaufen ; Lusttragende kdnnen die Kauf-Bedin- gungen untér portofreie Anfragen bei dem Herrn Notar Lüseler dasclbst erfahren.

Literarische Anzeigen. Wee: ber die Cholera.

Än vierzehn Tagen wird (n unserm Verlage folgendes Werk erscheinen : »

Son e

hen Staaten.

(bei Hope)

Gedruckt bei A. W. Hayn.

——————————_———————————_————

Bank - Actien 1078,

Russ. Engl. Anl. 902. Russ. Anl. Hamb. Cert. 87. 6proc. Pap. Ins F auf die Provinzen Pommern und Brandenburg, von ihrer östli-

Hamburg 3 Mon. 944. F4- Silber-Rubel 372 Kop. 6proc. Inse,

Berichtigung. Jn Nr. 161 der Staats-Zeitung, S. 1043, Sp. 3, Z. 20 v. u., st. „200,000 Fr.“ l. „20,000 Fr.“

P B C2 T R BN A P A E L E O D T T R R R f K E ERA I E C P a B E U E D V J NEUESTE BŒRSEN-NACHRICHTEN.

cour. 92, 25. 3proc. pr. compt. coùup. det. 65. 15. fin cour, 5proc. neue Anleihe der 120 Mill 92. 30, 5proc. Neapol. pr. compt. 72, 5. sin cour. 72. 20. 5proc,

Franfkfurt’ a. M., 10. Juni. Oefterr. 5proc. Metall. 84,';, 837. Aproc. 724. 722. 2zproc. 423, 1proc, 185. Br. Bank-Actien 1279. 1277. Partial-Oblig. 1175. 1173. Loose zu 100 Fl. 159,

—MWweilige Besezung desselben, durch die Einwohner der Gegend

selbst, Sorge tragen, so wie der Königl. Regierung zu Köslin bis dahin dieselbe Vorsicht für die Pommersch-Westpreußische Gränze gegen Danzig empfohlen worden 2

Es ist ferner beshlo}en worden, die Einführung der Legiti- Ï mations- Karten für alle Reisende, nah den Bestimmungen der Allerhöchsten Kabinets : Ordre vom 6ten d. M. (welche unterm 1410ten d. M. in der Staats - Zeitung bekannt gemacht ist), auch

[hen Gränze bis zur Oder, auszudehnen. : Es treten daher von jet ab nicht bloß in allen am rechten "Oder-Ufer liegenden Theilen der Monarchie (und in ganz Schle- sien) die Bestimmungen jener Allerhöchsten Kabinets - Ordre in Wirksamkeit, sondern es werden auch durch die Königl. Regie- [rungen alle Uebergangs - Punkte bekannt gemacht werden, welche fx Reisende, die östlih zur Oder kommen, von der Schlesisch- M Neumärfschen Gränze abwärts bis zum Ausfluß der Peene , be- nußt werden dürfen, und wo sie sich durch ihre Pásse oder Legi- timations- Karten auszuweisen haben, bevor ihnen der Uebergang " und die Weiterreise gestattet werden kann. L Mit dieser Kontrolle werden an allen zu bestimmenden Ue- Ï bergangs - Punkten von den Königlichen Regierungen besondere Beamte beauftragt werden. Alle Fähren über die Oder dage-

5proc. Rente pr. compt. 92. 10, fi H gn, welche uur zum Privat - Gebrauch einzelner Personen oder

ctshaften dienen, dürfen für die Passage nicht berechtigter In- Ï dividuen, bei Vermeidung der ge„eylichhen Bestrafung, nicht ge- Ÿ stattet werden. : Die näheren Bestimmungen in Bezug auf diese Maaßregel Ÿ werden von den Königlichen Regierungen zu Frankfurt, Potsdam und Stettin in Gemäßheit der von den Königlichen Ober-Präsi- Ï dien empfangenen Justcuctionen, durch die Zeitungen und Amts- blätter befannt gemacht werden. Y Berlin, den 14. Juni 1831. | E Der ‘Chef der zur Abwehrung der Cholera niedergeseßten

TFmmediat -: Komnuisslon, v. Thile.

| Angekommen: Der Ober-Jäger- Meister und Chef des Hof- Jagd - Amtes, General - Major Fürst Heinrich zu Caro- * lath-Beuthen, aus Schlesien.

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Ueber die Natur, die Ursachen und die Behandlung der Cholera. | Nebst GIGALNN Ne Anlihren über die Pathologie und The- | j rapie des Fiebers; die Wirkungen des Ansteckungsstofes auf " |* : ; sten der Großbrit. Ostind. Compagnie. Aus dem Englischen |* uberseßt. FORUSIINNN idt {uy Vorrede begleitet von Ausland. da! V7: Us ra. 0, H i Königl. General-Srabsarzt der Armee, Geheimerrath u. s. w., 5 Frankrei.

auf welches in jeder guten Buchhandlung Bestellungen angenommen

werden.

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i aris, 7. Yuni. Gestern früh um 8 Uhr begaben si 4 aer: Minister von hier nah St. Cloud und blieben daselbst * bis zu dem Augenblicke der Abreise des Königs. Um 104 Uhr Ÿ bestiegen Se. Majestät Jhren Reisewagên, worin zugleich die Ï Herzoge von Orleaus und von Nemours, der Kriegs-Minister Ÿ und der Handels-Minister Plaß nahmen. Jn 6 anderen Wagen Ï folgten die Adjutanten des Königs und des Kriegs-Ministers, Ï die Secretaire, ein Schnellschreiber u. #. w. Se, Majestät ha- Ÿ ben das Frühstück in Naincy eingenommen und die vergangene * Nacht in Château-Thierrh zugebraht. i

Der Moniteur enthált zwei Königl. Verordnungen vom

3. d, M, wodurch acht neue Unter-Präfekten ernannt werden. n Statt des verabschiedeten Herrn Teulon ist jevt der chema- Ï lige Unter-Präfeft, Herr von Pelet, zum General-Präfektur-Se- Ÿ cretair des Departements des Gard ernannt worden. Da der Ï National neuerdings die Absezung des Herrn Teulon in den heftigsten Ausdrücken tadelt, so erinnert det Messager des Ï Chambres noch einmal daran, was der Moniteur bereits vor F mehreren Tagen über den Grund der Entlassung jenes Beamten Ÿ bekannt gemacht hatte (S. Nr. 155. d. St. Z.), daß nämlich Î Herr Teulon -an die Maires des Bezirks von Nimes ein Rund- Ï schreiben erlassen hatte, worin er sie aufforderte, bei den bevor- Ï stehenden Wahlen seine Kandidatur durch ihren Einfluß auf I ihre Administrirten zu begünstigen. „Die Regierung““, fügt der | Messager hinzu , „ist der Meinung gewtsen, daß, wenn sie ein | solches Verfahren nicht ahunden wollte, sie sich dadurch zum Mit- Ÿ schuldigen desselben machen würde; ihre Achtung vor der Unab- Ï hángigfeit des Wahl - Körpers ist aber so groß , daß sie sich stets

Sa s D REES

Berlin, Mittwoch den 15ten Fun i.

1831.

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Allem widerseßen wird, wodurch dieselbe verleßt werden könnte. Welche Regierung darf es im Uebrigen dulden, daß ihre Agen- ten den Einfluß, den ihre amtliche Stellung ihneu giebt, dazu benutzen, um persönliche Zwecke zu verfolgen ?‘/

Der Semaphore de Marseille meldet aus Tarascon vom 31. Mai: „Die Stadt is in diesem Augenblicke ruhig, doch herrs{cht noch immer eine große Gährung. Der hierher ge- sandte Gerichtsrath instruirt über die Ereignisse vom 23sten d, M. Der Präfekt und der kommandirende General der Division sind gestern Nachmittag hier eingetroffen. Sollte es ihre Absicht seyn, den aufgerichteten Freiheitsbaum unter ihren Augen mit Gewalt fortzuschaffen, so läßt sich mit Bestimmtheit voraussehen, daß ihnen solches nicht gelingen würde; dem kaum hatte sich gestern Abend das Gerücht verbreitet, daß der Baum umgehauen wer- den sollte, als sich auch sogleich wieder eine große Masse Volkes um denselben sammelte, in der Absiht, ihn aufs Aeußerste zu vertheidigen. Der General und der Präfekt haben sich übrigens bereits überzeugt, daß, wenn sle auf den Beistand der bewaffne- ten Macht rechnen wollten, sie bei den neu angekommenen Trup- pen eben so wenig Folgsamfkeit, als bei denen des 15ten Regi- ments, finden würden. Der größere Theil der Offiziere hat schon an den Versammlungen des tinter dem Namen des Cercle con- slitutionnel befannten Vereins Theil genommen; auch hat man viele Soldaten unter dem Volke gesehen, das sich ant gestrigen Abend um den Freiheitsbaum versammelte. Aller Wahrschein- lihfeit nah werden daher jene beiden Herren unverrichteter Sache wieder nach Marseille zurückkehren, und dies ist auch vielleicht das Beste, was sle thun fönnen. Denn wenn es auch einer- seits verdrießlich ist, daß die Behörde nachgeben muß, so würde es noch unheilvoller sehn, wenn man, bloß um eine Maaßregel durchzuseben, - die an sich von feinem Nutzen ist, Blut fließen lassen wollte. ‘‘

Ein Blatt bemerkt, daß das vierte Bataillon des 15ten Linien-Regimentes, das bei den Unruhen in Tarascon sh auf eine so subordinationswidrige Weise betrug, an der Expedition egen Algier nicht Theil genommen habe, sondern erst nach der Kuli-Revolution organisirt worden seh.

Die Anfklage- Kammer hat gestern entschieden, daß fein Grund vorhanden sey, den General von Cadoudal, den Vicomte von Saish, den Grafen Jégou-Dulaz und Herrn Balthasar von Hérouville wegen angeblicher Verschwörung gegen die Re- gierung gerichtlich zu belangen. Dagegen sind die Herren Lud- wig von Cadoudal , Ludwig von Hérouville und von Génouillac unter der Anschuldigung der Verheimlichung eines Komplotts gegen die Sicherheit des Staats vor die Assisen geladen worden. Herr Ludwig von Héronuville soll, nachdem er 37 Monate ver- haftet gewesen, vorläufig ohne Caution auf freien Fuß geseßt werden. Der Graf Fégou-Dulaz, der gänzlich freigelassen wor- den ist, hatte ebenfalls 37 Monate gefangen gesessen. Die Her- ren von Cadoudal haben sich bekanntlich ihrer Verhaftung durch die Flucht entzogen. G

Der Ami de la Charte meldet aus Nantes vom Zten uni: „Fn Glomel (Dep. der Nordküsten) ist Herr v. Cesy, ehemaliger Anführer von Chouans und gewesener Maire der ge- nannten Ortschaft, verhaftet und nach Saint-Brieux geführt worden. “‘

Fn der Stadt Aniane bei Montpellier haben, wie der Con- ]stitutionnel meldet, große Unordnungen stattgefunden, weil der Maire einen gewi}en Volfkstanz verboten hatte. Die Kar- listen und die Constitutionnellen wurden mit einander handge- mein und waren theils mit Stöcfen, theils. mit scharfen Waffen versehen; vierzehn Personen sollen {wer verwundet wor- den seyn.

Die Gazette des Tribunaux meldet: „Seit 10 bis 12 Tagen durchlaufen junge Leute mit rothseidenen Bändern um ihre Húte das lateinishe Quartier (das Faubourg St. Jacques und die Umgegend) ; vorgestern Abend bemerkte man einige m der Chaumière. Gegen 102 Uhr verließen sle die leßtere und zogen úiber den Boulevard durch die Straßen de l’Ouest und d’Enfer. Auf dem Plaze St. Michel fanden sle den Chef der Stadt-Polizei nebst einigen Juspeftoren, von denen sie zum Aus- einandergehen aufgefordert wurden; sle antworteten mit dem Rufe : Es lebe die Republif! und sangen den Reveil du peuple, die Marseillaise und die Parisienne;. zehn derselben wurden ver- haftet und nach der Polizei : Präfeftur gebracht ; hier befahl der Polizei-Präfefkt um 115 Uhr, die jungen Leute frei zu lassen, nachdem er einige wohlwollende Ermahnungen an sle gerichtet

atte.“ \ Der National versichert, daß der Herzog von Broglie und seine Freunde die Frage über die Erblichkeit der Pairs-Würde fallen lassen und in der nächsten Session das System der lebens- länglichen Pairschaft als das einzige, dem gegeuwärtigen gesell: \chaftlihen Zustande Frankreichs zusagende, vertheidigen wollten.

n dem Ami de l’Ordre, einem in Nantes erscheinenden und în dem Sinne der vorigen Regierung abgefaßten Blatte, liest man Folgendes: „Die Behörde giebt uns unaufhörlich gute Worte, um uns zu bewegen, an den bevorstehenden Wahlen Theil zu nehmen. Dies is aber eine verlorne Mühe, denn, folgerecht in dem uns bindenden Principe , dürfen wir nicht in den Wahl-Kollegien erscheinen , selbsi nicht in der Absicht, gegen den Eid zu protestiren, den man uns auflegen will, Unsere Ent- fernung von den Kollegien wird lauter sprechen, als alle Pro- testationen von der Welt.‘ v

Briefen aus Brest zufolge, war das im Tajo in Beschlag genommene und nach jenem Hafen geschickte Fahrzeug mit Früch- ten und Salz beladen. Es sollen dia e noch sieben andere

1gi e Schiffe genommen worden seyn. Po L eet na ist dem Marine -Práfeften, Contre- Admiral Roussin, dur den Telegraphen der Befehl zugegangen, sich sogleich auf einer Fregatte einzuschiffen, um den Oberbefehl über das an der Portugiesischen Küste kreuzende Geschwader zu

übernehmen. tes / aen Londe hat vorgestern vom Handels - Minister seine

Ernennung zum Präsidenten der Kommission, die sich zur Erfor-

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\chung der Cholera nach Polen begeben soll, und Doktor Girar- din seine Ernennung zum Präsidenten der zu demselben Zwecke nah Rußland bestimmten Kommission erhalten.

Es hat si{ hier ein Verein zur Beförderung des Ackerbaus gebildet, der unter seinen Mitgliedern alle berühmte Agronomen Frankreichs und des Auslandes zählt, und dessen Beschüper der König ist. Hauptzweck des Vereins is, mit möglichst wenigen Kosten Alles, was den Ackerbau interessiren und zu dessen Fort- schreiten beitragen fann, so wie die Verbessernngen in den ver- schiedenen Theilen der Aerbau-Fndustrie, in ganz Frankreich aus- zubreiten. Zu diesem Behuf sollen mit den übrigen Aer- bau-Gesellschaften Verbindungen unterhalten und deren Beobach- tungen in einem Journal, das in monatlichen Heften von drei Bogen unter dem Titel „le Cultivateur, Fournal des progrès agricoles‘/ erscheinen soll, bekannt gemacht werdea.

Der Belgische Gesandte am hiesigen Hofe, Herr Lehon, ist von Brüssel wieder hier eingetroffen. j Herr Aguado, der vor- einigen Tagen nah Londoy von hier abreiste , ist bereits wieder zurücgekehrt, nachdem er in Calais mit mehreren Englischen Banquiers eine Unterredung gehabt. Dem Prásidenten des Civil- Tribunals von Saint -Pons, (Departement des Herault), Herrn Peyronnet, der kürzlih das

“Ritterkreuz der Ehrenlegion erhalten hat, ist von dem dortigen :

Pöbel eine Spottmusik gebracht worden.

Anus Rouen vom 5. Juni s{hreibt man: Es reisen viele Fremde durch unser Departement, theils Auswanderer aus Deutschland, der Schweiz und dem Elsaß, die sich in Havre nah den überseeischen Ländern einschiffen wollen, theils Englän- der, die in Havre und Dieppe landen und sich von da nah Frankreich, der Schweiz und Ftalien begeben. Die Paetboote von Brighton und Southampton bieten jeßt ein merkwütdiges Beispiel wetteifernder Konkurrenz dar. Das zwischen Southamp- ton und Havre fahrende Dampfboot „Camilla‘‘ is ein Privat- Unternehmen : ‘zwei andere Pacetboote, ‘die „„Eclipse‘/ und der „Talbot“, von Brighton nah Dieppe fahrend, gehören der Gez ‘iéral-Datmpfschifffahets-Gesellschaft an, die, um die Konkurrenz der „„Camilla‘“/ zu vernichten, das Paketboot „Graf Liverpool‘‘ zwischen Havre und Southampton errichtet haben, das von den Passagieren nicht nur kein Geld verlangt, sondern sie sogar un- terweges frei bewirthet und ‘eine Flasche Champagner hinzufügt. Die Eigenthümer der „Camilla“ müssen nun ihren Passagieren dieselben Vortheile gewähren, und man kann sich leiht vorstellen, daß es beiden nicht an Liebhabern fehlt ; eine von beiden Un- ternehmungen wird dabei zu Grunde gehen müssen.“

Das Fournal des Débats enthält heute die Nachricht von der Schlacht bei Ostrolenka. M

Die Gazette de France giebt als Beilage zu ihrem heu- tigen Blatte diejenige Nummer, die unlängst auf der Post in Beschlag genommen tworden ist, mit Weglassung des infkriminir- ten Artikels. ¿

Der Temps giebt heute in einer außerordentlihen Beilage das seinen Abonnenten versprochene Tableau der leßten Deputirz

ten mit Angabe des Departements, welches sie repräsentirten, und der Nummer des Plagtes, den sie in der Kammer einnah- men. Diesem Tableau zufolge, saßen auf beiden Abtheilungen der linken Seite 170 Deputirte, im linken Centrum 86, im rech- ten Centrum 76, in beiden Abtheilungen der rechten Seite 84, wobei der Temps bemerkt, daß die Mehrzaht der auf der Rech- ten sißenden Deputirten nur darum dort ihren Plaß genommen hatte, weil die ganze linke Seite bereits beseßt war.

Die Gesellschaft: Hilf dir, so wird dir der Himmel helfen ! läßt eine Biographie sämmtlicher Mitglieder der aufgelösten Kam: mer bekannt machen; die Lebensbeschreibungen der Deputirten von 11 Departements sind bereits erschienen; am Ende jedes Artikels wird das Votum des Deputirten über die Pairschaft angegeben.

Fünfundachtzig aus Ankona entkommene Ftaliänische Flücht- linge sind am 4. d. in Marseille angekommen.

Großbritanien und Frland.

London, 8. Juni. Am 5ten d. M. war der Geburtstag des Herzogs von Cumberland. Se. Königl. Hoh. empfingen die Glückwünsche der Mitglieder der Königl. Familie, welche zu diez fem Zweck nah Kew gekommen waren. i

Gestern Morgen kamen im auswärtigen Amte Depeschen aus Brüssel an. Ungefähr um Z Uhr Morgens traf ein Couz rier von Brüssel mit Depeschen für den Prinzen Leopold ein ;

an Se. Königl. Hoh. Da beide den Prinzen nicht in der Stadt

sandten der fünf großen Mächte versammelten sich Nachmittags im auswärtigen Amte und hielten eine Konferenz, welche fünf Stunden währte. Während der Konferenz hatte der Preußische Gesandte éine Unterredung im Schaßamte mit dem Grafen Greh. Viscount Palmerston besuchte in dieser Zeit ebenfalls den Grafen Grey und war wáhrend der ganzen Dauer der Konferenz in beständiger Communication mit demselben. Die Unterhaltung dauerte bis 7 Uhr Abends. Im Laufe des Nachmittags wurden Depeschen an den König nah Windsor abgesandt.

Die Times stellt in ihren Blättern vom 6ten und 7ten d. verschiedene Betrachtungen über die Erwählung des Prinzen von Sachsen-Koburg an. Zuvörderst erkennt dieselbe die ansehnliche Majoritát im Kongresse als sehr zufriedenstellend an und hofft, daß die Deputation, welche nah London unterweges sey, die ge- hörigen Befugnisse habe, um. dem Prinzen. über die Gränz - An: gelegenheiten beruhigende Versicherungen zu ertheilen, da es dem- selben unmöglich sehn würde, die Krone eines Landes anzuneh: men, dessen Gebiets - Ausdehnung noch nicht einmal feststände. Die Deputation dtirfe übrigens niht erwarten, daß ihre Auf- nahme in London \o glänzend sehn werde, als die in Paris. Die Mitglieder der Deputation würden nur die Gäste des Prinzen Leopold und nicht die des Königs sehn, wie dies in Frankreich

der Fall gewesen wäre, indem der Prinz zu dem Monarchen Enga «

ten-Kammer, so wie: ein alphabetishes Verzeichniß der Deputir- ,

diesem folgte kurz darauf ein zweiter von eben daher, ebenfalls

fanden, so seßten sie ihren Weg nach Claremont fort. Die Ge- -

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