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“mung mit Hinzufüging der Gründe übergehen solle.
aufgenommen sey, in Erfüllung gegangen wäre. Herr von Ro- bauix wünschte, daß man den Bericht des Kriegs - Ministers Über diese Angelegenheit abwarten möchte, che man den Belgi- schen Soldaten Unrecht gäbe, wie dies der Vorschlag zu thun fchiene. Außerdem würde die Annahme des Vorschlages zu der Meinung berechtigen , daß den Behörden bei dieser Gelegenheit kein Gehorsam geleistet sey. Er wünsche daher, daß man sich vorläufig noch nicht mit demselben beschäftige. Herr Jacobs bemerkte, daß es nit die Absicht sch, den Belgischen Soldaten Unrecht zu geben, sondern uur ihr kriegerisches Feuer zu zügeln und sie zu veranlassen , in der Folge die Befehle ihrer Oberen abzuwarten, indem solche einzelne Angriffe der Sache des Vaterlandes nur nachtheilig sehn könuten. Herr Legrelle er- klärte sich mit dieser Bemerkung einverstanden. Herr" Del- houngne widersegte sich derx sofortigen Untersuchung des Vor- \chlags, weil derselbe sage, daß die Belgier die Feindseligkeiten ange- fangen hätten, welches keinesweges erwiesen feh. Dieser Umstand sey wichtig genug, um in den Sectionen genau erwogen zu werden. Die- Frage, ob der Vorschlag an die Sectionen zu verweisen oder altgendliélich zu erledigen sey, gab noch zu einer langen Debatte Anlaß. Der Präsident befragte endlich die Ber- sammlung, und da das erste Abstimmen zweifelhaft war, so wiirde zum namentlichen Aufruf geschritten und mit 63 gegen 5l Stiminen entschieden, daß der Vorschlag noch während der Siz- zung von einer von dem Prásidenten zu ernennenden Kommis- flon untersucht werden sollte. — Während nun die dergestalt er- nannte Kommission sich mit der Untersuchung des Vorschlages beschäftigte, stattete Hr. de Theux einen Bittschriften - Bericht ab. Etne darunter war von mehreren Jtaliänischen Flüchtlingen, welche nah Belgien gekommen waren, um in der Armee zu dienen; da-sie den Artikel der Constitution nicht gekannt hat- ten, welcher es untersagt, nicht naturalisirten Fremden Grade oder Pläve zu ertheilen. Diese Jtaliäner bitten, ihnen die Mittel zu verschaffen, nah Frankreich zurückzukehren, wo sich ihr Depot befinde. Die Kommission {lug vor, die Vittschrift dem Minister des Innern zu überweisen, damit er úiber die Bitisteller Erkundigungen einzieche und ihnen, wenn er es für angemessen erachte, die erbetene Unterstitzung aus dem Fouds für unvorhergesehene Ausgaben bewillige. Herr A. No- de nbach glaubte nicht, daß es ein Geseb gäbe, welches diesen Ftaliänischen Flüchtlingen verbiete, als Freiwillige einzutreten. Auf den Vorschlag des Herrn A. Gendebien wurde die Vitt- christ dem Minister des Junern und dem Kriegsminifter zuge- wiesen. — Nachdem die Sitzung F Stunden lang suspendirt ge- wesen war, stattete Herr Bey den Bericht im Namen der vor- hin ernannten Kommission av und äußerte sich uuter Auderen folgendermaßen: „Mit einem Gefühl des Bedauerus hat sich die Kommission gezwungeu gesehen, in den Umsiänden, worm wir uns befinden, einen Beschluß zu fassen, welcher mit dem Borschlage unseres ehrenwerthen Kollegeu nicht überein- stimmt. Nachdem die Mitglieder der Kommission densel- ben reiflich überlegt hatten, fanden se, daß selbiger nicht ganz constitutionnell sey. Die Majorität is der Meinung gewesen, ihu zu verwerfen; einstimmig aber hat man sich dahin entschieden, die in den lezten Tagen in Antwerpen stattgesunde- nen Femdseligkeiten zu mißbilligen. Wir haben uns gefragt, was unter diesen Umständen zu thun sey. Vier Mitglieder ge- gen zwei sind der Meinung gewesen, daß man zur Tagesord- Die beiden Mitglieder der Minoritát sind darauf bestanden, daß man eine Deputation an die Negierung absenden solle, um sie zu bitten, die bezangenen Feindseligkeiten zu mißbilligen. Der Kongreß wünscht vielleicht, zu wissen, was wir Unconstitutionnelles in dem Vorschlage gesunden haben. Der 68ste Artikel der Constitution setzt, fest, daß dem Staats: Oberhaupte das Recht über-Krieg und Frieden zusieht. Dieser Artikel ist Schuld daran, daß die Ma- jorität selbst den Gedanken, dem Regenten eine Deptitation zu seudea, befämpft hat. Deun was sollte man ihm sagen? „, „Herr Regeut, haben Sie die Güte, den Soldaten zun befehlen, daß sie feinen Krièa anfangen sollen.‘/‘/ Aber vielleicht gefällt es dem Regentea, eine Viertelstunde nach dieser Rede den Krieg zu erklä- ren. Er hat das Recht dazu, und wir können ihn nicht daran verhindern. Jch habe daher die Ehre, m. H., Jhnen die Tagesord- nung in folgender Form vorzuschlagen : „,„„Ju Betracht, daß das Miederaufnehmen der Feindseligkeiten allein in der constitutionnellen Gerwalt des Regenten begründet ist, und in Betracht, daß der Patriotismus der Belgischen Soldaten eine hinlängliche Sicher- heit gewährt, daß von ihrer Seite und ohne Befehl ihrer Oberen feine Feindseligkeit begangen werden wird, die den Erfolg der Pläne der Regierung fompromittiren könnte, und nicht zweifelnd, daß, wenn die Befehle der vollziehenden Gewalt verkaunt wer- den sollten, diese Uebertretung nachdrücklih bestraft werden wird, crflärt der Kongreß, daß keine Ursache vorhanden sech, sich mit dem Vorschlage zu beschäftigen.“ „Nach einer kurzen Berathung wrirde diese Tagesordnung, mit Veränderung der Worte: „na ch: drücklich bestraft“ in „den Geseßen gemäß bestraft‘/, an- genommen und die Sizung um 5 Uhr aufgehoben.
Deutshland,
München, 16. Juni, Jn der gestrigen Sizung der Kammer der Abgeordneten vom 15. Juni wurde das Re- sultat der Abstimmung über den Antrag der Abgeordneten Cul- mann, Willi und Klein, die Stellung der Friedensrichter im Nheinkreise, so wie der dieser Abstimmung eutsprechende Beschluß und das Begleitungsschreiben desselben an die Kammer der Neichs- ráthe, verlesen und genehmigt. Die Kammer beschloß, zu bean- tragen, Se. Majestät der König wolle den Friedensrichtern die pragmatischen Rechte der Staatsdiener und insbesondere der Richteramts- Functionen ausübenden gewähren. Hierauf wurde die Berathung über den Nachweis der Einnahmen und Ausga- ben in der Periode 1826 bis 1829 fortgeseßt. Der Abgeordnete Mábtler suchte das Recht der Kammer, einzelne Posten uicht anzuerkennen, darzuthun. — Jun Beziehung auf die vorliegende Rechuung beantragte er Revision des N&chlaß-Geseßes und Auf- hebung der Brutto- Prozente der Reut-Beamten; den Jsarkreis erflárte er für bevorzugt und glaubte, die Regie könne zweckmä- ßigex verwaltet werden ; die Position für Gemälde sey zu trei: chen; die Kammer sey bei Prüfung des Nachweises Nechnung s- Behörde, und da dürfe das Gemüth nicht sprechen; die Ge- mälde seyen für den Staat weder nüßlich, noch bei den vielen Gallerieen nothwendig gewesen ; die Position für Erziehung und Bildung sch durch diese Ausgabe überschritten worden, denn man mußte nicht die ganze Finanz-Periode zusammenfassen, sondern jedes’ Rechnungsjahr mache für sich ein geschlossenes Ganze ; zu- dem habe man die Summe durch Einziehung der Beiträge zu den Theatern zu ersparen gesucht, auf diese Beiträge hät- ten aber die betreffenden Städte Anspruch gehabt; aus den Werth der Gemälde habe man bei der Prüfung der Rechnungen nicht zu sehen. Bei dén Volksschulen äußerte er sich über das Verlangen der Stempelungen der Schulzeichnisse
1084 und den Mangel eines Schulplans für die Volks\chulen; bei der Position für Kultur rügte er den Zustand vieler ehemaligen Klosterkirchen, bei dem Dispositions-Fonds die Prámie von 10,000 Fl. an den Freiherrn v. Spcck für Beredlung der Schafzucht ; er tadelte die Anstellung untauglicher Liquidations - Commissaire und das hohe Diuruum der Liquidations : Aftuare. Bei der Hosition für Straßen - und Wasserbau tund Landbau schilderte er den shlechten Zustand dieser Bauzweige; die Borarbeiten eines Baues kámen ungeheuer hoch, nicht noihwendige Bauten würden unternommen, nothwendige aber denGemeinden überbürdet, die Bau- art sch \{lecht, Reparaturen würden zum Nachtheil des Aerars verzv- gert, die Kosten aller Staatsbautén sehen unverhältnißmäßtig hoch. Er beantragte Vermehrung des Landgestüts, Berbesserung des Zustan- des der Baulichkeiten der Veterinärschule. — Jn Beziehung auf die gestrichenen Posten bemerkte er, es habe nicht im Sinne der Kammer von 1825 gelegen, für Odeon, Pinakothek 2c. 1. Gel- der zu bewilligen; diese Bewilligung sch vorzüglich für den Bau von Gefängnissen geschehen; für diese sey jedo nichts gethan worden, auch andere nöthige Bauten seyen unterblieben ; die Kosten für das Odeon, die Fresfko - Gemälde in den Arkaden, die Pinakothek seyen deshald zu streichen; er bemerïte dabei, daß es nicht zu rechtfertigen sey, daß man die Bedürfuisse zu diesen Bauten zum Theil aus dem Auslande bezogen; in Beziehung auf Brückenau machte ex auf die großen Unterhaltungs: Kosten nun- mehr verlassener Residenzen früherer Herrscher aufinerksam und bean- tragte gleichfalls die Nichtanerkennung. Jn Beziehung auf den Trouf: feau mise sich die Kammer aussprechen, der großen Ungleichheit we- gen, die deshalb bisher staitgefunden ; den Anfauf von Gegenständen historischen Werthes ans der Verlassenschaft des Hochsiseel. Kö-
dern von dem der Nechnungsständigfeit- betrachten, 1nd von die- sem sey er nicht anzuerkennen. — Bei dem Zollwesen beantragte er wieder Zölle, einfache Behandlung, Erleichterung des Tran- sits; die Aufhebung dec Lotto hielt er nicht für thunlich, wohl aber die Einziehung der Lotto - Kollekten auf dem Lande, die Er- höhung des Einlags-Minimums, die Berminderung der Biehun- gen, Hierauf betrat der Abgeordnete Plattner die Redner- bühne. Er sprach über das Zollwesen, schilderte nach einer ge- \{ichtlihen Einleitung die nachtheiligen Folgeu, welche aus dem hohen Tarife und der gegenwärtigen Organisation hervorgegan- gen, und beantragte einen neuen Zolstarif mit geringen Zollsäßeu unnd die Erweiterung von Handelsverträgen auf den Grund uie- derer Tarife. — Die nächste Sizung wird übermorgen statt- finden. Tal 1e
Florenz, 11. Juni, Vorgestern ist Se. Königl. Hoheit
der Prinz von Joinville von hier nach Lucca abgereist. Wäh-
Palast Pitti dei der Großherzoglichen Familie; er besichtigte alle ösfentliche Anstalten und Schenswürdigfeiten und besuchte eine Vorstellung im Theater della' Pergola.
Dort ug al
Englische Blätter enthalten eine Mittheilung des MBiz- conde von Santarem an die Handels- Kannner in Lissabon. Es werden darin zuerst die Forderuugen des Herru Cassas erwähnt ; dann wird auf deren Unzulässigkeit an und für sich, und besonders auf die Unschicflichteit, solche Forderungen durch einen Handels - Konsul an die Regierung gelangen zun lassen, hingewiesen. Der Schluß dieser Mittheilung lautet solgendermaßeu: „Unmittelbar nachdem der Französische Konsul Forderungen gemacht hatte, die nit in seiner Kompetenz lagen, wandte sich die Regierung an die Ver- bündeten Portugals, mit denen feicrliche Traktate existiren, un1 diese Angelegenheiten auf eine Weise zu ordnen, die der Chre dieser Konigreiche augemessen ist — ein Verfahren, welches durch das Völkerrecht bei ähnlichen Gelegenheiten festgeseßt ist. Dem- gemáß wurde dem Commandeur des nach dem Tajo - gesandten Französischen Geschwaders geantwortet, daß, da die Portugiesische Regierung in Paris keinen Bevollmächtigten habe, und da Herr Cassas eben so wenig durch irgend ein der Portugiesischen Regie- rung mitgetheiltes Diplom ermächtigt sey, über diefen Gegenstand zu unterhandeln, so halte es die Regierung Sr. Maj. für unmöglich, sich auf diesem Wege mit der Französischen Negierung zu verständigen ; da man aber troß dem wünsche, zu einer Entscheidung zu kommen, so habe die Regierung beschlossen, auzenbliklih durch die Alliir- ten der Krone Portugals zu unterhandeln; und daß es daher unter diesen Umständen nicht angemessen schu würde, die gefor: derte kategorische Antwort zu ertheilen. Die Regierung hoffe, daß er (der Commandeur) seiner Regieruag so schnell als mög- li diese Antwort mittheilen werde; und daß jede (Sewalts- Maaßregel, die er, dem Geiste dieser Mittheilung zuwider, an- wende, von ‘allen Nationen “als ein Aft eines eigenmächtigen und willfürlichen Angrisfs ongeschen werden würde. — Unge- achtet dieser Mittheilung sind die Französischen Kriegsschiffe dazu geschritten, die Portugiesische Brigantine „„Consiante‘“, weiche von Para kam, wegzunehmen. Unter diesen widerwärtigen Umistän- den hat der König, unser Herr, zu befehlen geruht, daß die obi- gen Details der Königl. Handelskammer mitgetheilt werden sol: len, damit diese veranlaßt werde, die gehörige Bekanntmachung zu verfügen. Se Majestät hoffen, daß diese Borfalle, durch die Mittel, welhe hon angewendet sind, uud durch andere, welche Se. Majestät noch für zweckmäßig erachten dürften, bald aufhv- ren werden. Lissabon, 30 Mai. (gez.) Bizconde von Santa- rem.‘ — Die Lissaboner Zeitungen vom 2, und 4. Juni enthalten feine weitere Details.
F.n:1-0.0 D.
Berlin, 21, Juni, Der vor einigen Tagen als Courier hier durchgereiste Kaiserl, Nu}, General-Lieutenant Graf v. Ocloff war, aus Polen kommend, auf unserer Gränze nicht bis zur Beendigung der vorschriftsmäßigen Quarantaine - Zeit zurückgehalten worden, in Folge früherer lokaler Anordnungen, nah welchen für Couriere ein abkürzendes Reinigungs-BVerfahren dort stattgesunden hat. Es sind desha!b die nöthigen Maaßregeln getroffen worden, daß Fälle dieser Art s[ch nicht wiederholen können, um auch jede durch solche Ausnahmen mögliche, wenn gleich nur entfernte Gefahr einer Uebertragung der Cholera aus angesteckten Gegenden über die Preußischen Gränzen zu verhüten.
— Beim Haupt-Zoll-Amte Wittenberge wurden im vo- rigen Monat überhaupt 284 unbeladene und 138 beladene Kähne mit Baumwolle, Farbeholz, Zucker Kaffee, Wein u. st. w. auf- wärts, so wie 20 unbeladene und 227 beladene Kähne mit Getreide, Brenn: und Nußholz, Leinwand, Droguerieen u. |. w. niederwärts abgefertigt. Darunter befanden sl{ch 75 Kähne mit direften Transito - Gütern nah und von Sachsen und Böh- men, — Ueber das Haupt - Zoll- Amt Warnow wurden 1101 Centner an diversen Waaren ein-, 564 Centuer aus- und 1284 Centner durchgeführt. Fm Ganzen genommen sind im Monat
, Mai über die diesscitigen Haupt- und Neben-Zolt-Aemter längs
uigs dürfe man nit von dem Gesichtspunkte des Gefühls, son:
reud seines kurzen Aufenthalts hierselbst wohnte der Prinz im |
der Mecklenburgischen und Haunöverschen Bränze 166 Wis Getreide und 3201 Stück Vieh ‘eingeführt worden. Ausgefüß wurden dagegen über das Haupt-Zoll-Amt Wittenberge an (j treide aller Art 5962 Wispel, worunter 2923 Wispel Weizen,
Æ M Æ
Cholera. 1
Preußische Staats-
Allgemeine
eitung.
Eine vom Königl. Ober- Präsidenten des Großherzogthu Posen unterm 16ten Jani erlassene Bekanntmachung enth Folgendes: „Eine besondere Verordnung von heutigen Tage t tersagt alle mit einem Zusammeniause vieler Personen aus ey feruten Orten verbundene kirchliche Wallfahrten und Proys slonen, so wie die Abhaltung der Jahrmärkte in den, Gränzf; sen, und ich glaube vorgusseßen zu dürfen, daß Federnianu, y der Nothwendigkeit dieser Maaßregel durhdrungen , die dan verbundenen Entbehrungen als ein unvermeidliches und kleinen Uebel gern ertragen werde. Dagegen ist es mir gelungen, Zahl der Aerzte in den Gränzkreisen zu vermehren, und, es sh auf Kosten des Staats theils in den beiden Quarantaine: \ stalten und theils auch iz den Kreisen Adelnau, Pleschen, Ju wrazlaw und Gnesen sieben besondere Aerzte, außer den sch vorhandenen Kreis - Physifern und Wundärzten, angestellt my den, welche die spezielle Verpflichtunz haben, auf den Gesu heits-Zustand in der Nähe der Gränze zu wacheu uud den Not leidenden unentgeltliche Hülfe zu leisten; ich hoffe auch, daß mir möglich schu werde, noch cinigen anderen von Aerzten «i blößten Gegenden auf ähnliche Weise zu Hülfe zu fonmniten,“
Man schreibt aus Karlsbad vom 16. Juni: „Aus ei gen hierher gelangten brieflichen Mittheilungen geht hervor, di hier und da in dem angränzenden Auslande das Gerücht verbr tet worden seh, es wären in Karlsbad Shmptome der Cholt zum Vorscheine gekommen, Diesem durchaus falschen und nach ungegründete Wesorgnisse erweckenden Gerüchte kann ni allein in Beziehung auf die Kur-ODerter Karlsbad, Teplit, Fray zensbad und Marienbad förmlich widersprochen, sondern diese auch mit voller Zuverlassigkeit die Versicherung heigeftigt werdey daß sowohl in ganz Bohmen,- wie auch in dem angränzendt Markgrasthume Mähreu und dem K. K. Antheile von S sien, der beruhigendsie Gesundheits - Zustand herrshe und dy selbe bei den in Gallizien in Wirksamkeit geseßten, durch d öffentlichen Blätter bereits bekannten, Sicherheits-Maaßregil hoffentlih auch werde erhalten werden founen. ‘‘
V 172. :
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Im Bezirk der Königlichen Regierung
zu Achen ist an die Stelle des verstorbenen Pfarrers De- dive zu Güsten der bisherige Húülfspfarrer in Hemmenich, Foh. Benjamin Leuffen, als Pfaxrer berufen worden;
ju Gumbinnen ist dem Prediger Pensfi in Lögen die rledigte Pfarrstelle in Engelstein und dem Pfarrer Atspadin n Knnten die erledigte Pfarrstelle bei der Litthauishen Gemeinde u Tilse konferirt worden ;
zu Köln is der Geistlihe Johann Peter Mary zum Vikar zu Morsbach, im Kreise Waldbröl, ernannt und demsel- ven das landesherrliche Placet unterm 21. Mai c. ertheilt worden.
V
Angekommen: Se. Excellenz der Erb- Hosmeister der Kurmack Brandenburg, Graf von Königsniarck, aus dem Ruppinschen.
Abgereist: Der Ober-Jágermeister und Chef des Hof- Nagd- Amtes, Fürst Heinrich zu Carolath-Beutheu, ah Schlesien.
Der Kaiserl. Russische Staatsrath und Kammerherr, Für ft Trubeufoj, nah Eger.
Königliche Schauspiele,
Mittwoch, 22. Xuni. Jm Opernhause: Correggio, Tran spiel in 5 Abtheilungen, vou Oehleuschläger. (Herr N ti, vom Kurfurstlichen Hostheater zu Kassel : Antonio Allegi als leßte Gastrolle. Herr Rebenstein: Giulio Romano.)
Es wird ersucht, die zu dieser Vorstellung gelösten und mi „Schauspiethans‘/ bezeichneten Billets gegen Opernhaus-Billett gefälligst umitcuschen zu laffen.
Fm Schauspielhause: Pour la huilième représentalio de Mr. Closel: 1) L’intériecur d’un burean, vaudeville en acte, par Seribe. 2) La première représentation de: Li
Zeitungs-Nachrichten.
laitière de Monifermeil, vaudeville novuveau en 5 année, (Dans la premwière pièce Mr. Closel remplira le rôle dd Ausland. Belic-main, dans la seconde celui de Bertrand et Mille. De R ußland.
chanel celui de Denise.) Zu dieser Französischen Vorstellung sind Schauspielhaus-Vilj lets, mit „Dienstag“ bezeichnet, gültig.
St. Petersburg, 15. Juni. (Ueber Lübeck mit dem Dampfschiffe.) Se. Majestät, welche dem Kaiserl. Oesterreichi- hen Oberst-Lieutenant Grafen Karaczai einen Beweis Ihres ho- Ranigfädriswes Theater Mo Umer teten ves Kast dee enen I
Mittwoch, 22. Juni. Vetter Benedift, Lustspiel in 1 A A i 15 MOGE 2e N Rus i __ Mittwoch, 22. Juni, Detker , Luslhpiei In L M Nach dem in Rostock erfolgten Tode des Russischen Konsuls Hieranf: Der alte Geist in der modernen Welt, Zauberspiün Rostock und Wismar, Schünemann, is der Vice-Konsul in in 2 Aften, Wismar, Sandmann, mit den Konsulat-Geschäften beauftragt vorden. *)
Odessa, 4. Juni. Eine Beilage zu dem hier ersheinenden Courrier de la Nouvelle Russie vom gestrigen Tage ent- hält folgende Nachrichten : „Man hat so eben von dem General- Major Schwarß und von dem Civil - Gouverneur von Bessara- hien die Nachricht von der gänzlichen Niederlage des lezten Ne- ellenhaufens in Podolien erhalten. — Der General - Major Scheremetieff, welcher die Rebellen nah ihrer Niederlage bei
Ee R S E
Be rier mee
Den 21. Jani 1831. Amtl. Fonds - und Geld-Cours-Zeltel. (Preufs. Courl [Z/ Bc
| Zf.\ Brief.) Geld. f
St. - Schuld - Sch.| 4 | 0927 | 891 FUOstpr. Ptandbrf. 4 | — | 9 R Lei fn 9 j Pr. Engl. Anl. 18| 5 E: 99 fPómnm. Pfandbrf. | 4 [1051 |104 vascheff kräftig verfolgt hatte, drängte sle am 23. Mai gegen Pr. EnzL Anl 22| 5 | 952 | — WKur--o. Neum. do.|.4 [105 [104° Stadt Letitschef zurück und brachte ihnen einen entscheiden: Pr Endl Obl, 30| 4 | 81 | 804 ESchlesische ‘de.| 4 | — [10 Ren Schlag bei. - Bon einem 1000 Mann starken Corps ‘von Kurm. Obl. m.1.C.| 4 | 88Z | — IRkst.C.d.K.-u.N.|—|54 | -} lebellen wurden 300 getödtet, 110 zu Gefangenen gemacht, und Neum. Int. Sch.do.| 4 | 881 | — #Z.-Sch. d.K-u. N|—| 55 | —-Rte Uebrigen haben sich einzeln in die Wälder geflüchtet, deren O, R LIREN, L E jeNT erl. Stadt-Oblig.| 4 | — [H Didicht allein sie vor gänzlicher Aufreibung zu shüpen vermag. Königsbg. do. ca 814 ; — Der Geueral - Major Scheremetief hat den Rebellen ztvei Uge do. T] 45/924 | — Holl vollw. Tk, — | 184 | —anonen (welchen die Lebteren früher dem General Czazfi bei einem E: 20 L A r É A Rd d 0 v he A Mleberfall in einem Walde abgenommen hatten) und vier Muni- Grof d / ree Er 05 Oa L al e f Mions-Karren weggenommen und eiuige unserer Leute, die sle zu B I R A Ge E y R O Ee Pefangener gemacht hatten, befreit. — Die Militair - Kasse der i reus/s CosNebellen, ihr Gepäck und au einige Personen vom anderen V s S. p e , i d ,
Mou no1 Vans Brief. | Gel Seschlechte sogenannte Patriôtinnen, slnd in die Ee E E T OSOLEL 1 —— Sieger gefallen. — Am 26sten warf sich ein anderer Revelen- s Loeb s vie eroo de 250 Fl 2 Mt. a 139: Paltje, der auf dem Marsche war, um sich mit ersterem zu ver- Iba a 300 Mk. |Kucz — |[1486inigen, auf die Nachricht von der Niederlage desselben, und da E, Pak S e As Mk. |2 Mt. 1483 [148 t fein anderes Rettungsmittel sah, über a gegen e
Dot a S Ed 1 LSU. [3 Mt. — |6 NDesterreichishe Gränze. Man glaubt, daß diese Baude 20 Mi ot ede s, M Me 300 Fr. |2 Mt. 804 | — Mann stark gewesen seyn dürste. Es war schwierig, sle einzu- Mien. in, 20 Arc e eide 150 E 2 ee 10x | — olen; denn sie wan sämmtlich zu Pferde und sprengten mit AUL s e 2 Tkl. [2 Me T — erhängtem Zügel davon. — Man schreibt auch, der Graf P S 100 Thl |8 Taze _* (0 Whewusfi seh an den Folgen einer Wunde gestorben, und Gene- E M al A l Ge 2 ; Mal Kolysfko sey der einzige von den Chefs, der entfommen ist.“
Pat, E D R 150 Fl. |2 Mt. (01 M Patcrbbars BN e L es Pee 100 Rbl. |3 Woch. | — | 29,08, R p Mee E Beobachter eet „Jn Wb U R 600 Fl. [Kurz — | — inem Schreiben aus dessa vom Z3ten d. M. heißt es:- ___, „General Roth is beschäftigt, das nba S al: uy . a bon den Jusurgenten zu reinigen. Laut Privat-Nachrichten wi- Auswärtige Börsen. Wersezen ih die dortigen Bauern ihren Gutsbesigern, welche sie : j i i agg é London, 14. Juni. Wur gransame Behandlung zwingen wollen, ‘die Waffen gegen 2 221 Br rol 1 J 51 / ) s Q
3proc. Cons. 834. Bras. 523. Dän. 62. Russ. 922. Port. Gie rechtmáßige Regierung zu ergreifen; 240,000 derselben sollen
ereits in Folge der Einziehung der Güter der daselbst fompro- nittirten Edellente der Krone zugefallen seyn.‘
Frankrei,
Paris, 15. Juni. Gestern waren die Minister zweimal, Mittags um 1 und Abends um 8 Uhr, zu einer Konferenz bei Herrn Casimir Bérier versammelt.
Die hiesigen Zeitungen enthielten vorgestern den (in Nr. 155 der Staats - Zeitung mitgetheilten) Aufsap aus dem Journal de Saint-Pétersbourg tiber die Jusurrection in Litthauen und be-.- leiteten denselben mit mißbilligenden Betrachtungen. Heute
R CEUSORT A D Et O MET-LNR L T E V E N N i TONAIVIMSE D T N E O S S G O
NEUESTE BŒRSEN-NACHRICHTEN,
Paris, 15. Juni. Z5proc. Rente lin cour, 88. 20. Zproc fin cour. 59. 30. 5proc, nene Anleihe der 120 Mill. 88. Zproc Neapol. sin cour. 68. H5proc. Span. perp. 51#. Frankfurt a. M,, 18. Juni. Oesterr. 5proc. Metall. 80% 802. 4proc. 6973. 694. 2zproc, 424. 1proc. 183. Br. Bank-Act. 1212. 1210. Partial- Oblig, 1157. 1143. Loose zu 100 Fl. 157, B. Poln. Loose 434. 43.
___) Ein ‘zweiter Artikel St. Petersburg befindet sich in der Beilage.
Redacteux Fohn. Mitredacteur Cottel. U U
Gedruckt bei A. W. Hay n.
Berlin, Donnerstag den 23sec Fun.
1831.
Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitung, neb rän i i rte bei s ion (Mohrenstraße Nr. 34), in den Provinzen aber bei den Königl. Post - Aemtern zu machen sind, ukd daß der Preis für A R Unfa i fin Via s Rihlr reuß. Cour. vierteljährlich festgesest ist, wofür den hiesigen Abonnenten das Blatt am Vorabend seines Datums durch die Stadt - Post frei ins Haus gesendet wird. -
Um jedoch die erforderliche Stärke der Auflage für das kommende Vierteljahr abmessen zu können, müssen wir bitten, die Bestellungen bis spätestens den Osten d. M. an uns gelangen zu lassen, indem sonst die Interessenten es sich selbst zuzuschreiben haben, wenn die Zusendung des Blattes eine
D aL e E a Ee E vom Anfange des Quartals an nachgeliefert werden können. iesigen Jnteressenten, welche die Zeitung bereits jegt halten, ist wiederum die Einrichtung getroffen worden, durch die Stadt- Post d r ions - Betr i ä Quartal, unter Zusendung der diesfälligen Quittung, einziehen oder die Abbestellung entgegennehmen zu lassen. VON Des PLANUMERGOQUS A NINIAN Gs vie
liest man im Moniteur folgende kurze Anzeige: „Jn dem Journal politique et littéraire de Saint -Pétersbourg vont 28. Mai ist ein Artikel publicirt worden, der von der Art ift, daß er eine rasche, offene und vollständige Erklärung erforderlich macht. Eine solche ist verlangt worden,‘
Mittelst Verordnung vom 12ten d. M. ist der Graf Lobau zum Ober-Befehlshaber sämmtlicher National-Garden des Seine- Departements ernaunt worden. Zu Obersteu und Commandeurs der 2ten und Zteu Legion der Pariser National - Garde haben Se. Majestat unter den Jhuen vorgeschlagenen Kandidaten die Herren von Girardin und Loubers und zu Oberst- Lieutenants derselven beiden Legionen die Herren Ganneron und Befson ernannt.
Der Courrier de la Moselle, ein in Mes erscheinen- des Blatt, behauptet, daß die Rede, womit die dortige Natio- nal - Garde den König bei seiner Anwesenheit in dieser Stadt be- willfommnen wollte, und die, wie man sihch erinnern wird, der Wortführer niht zu Ende bringen fkounte, vorher in einer Ver- sammlung der Offiziere der National-Garde einmüthig ange- nommen worden sey. Am Tage nach der Audienz habe der Maire die Offiziere noch einmal zusammenberufen, um ihnen an- heimzustellen, eine andere Adresse an den Monarchen zu entwer- fen : dieser Vorschlag sey aber nit 86 gegen 43 Stimmen ver- wocfen worden. „„Eine strenge Mißbilligung aus erhabenem Munde,‘ fügt das gedachte Blatt hinzu, „ist dem gesammten
Offizier - Corpt der hiesigen Nationai - Garde zu Theil geworden.
VFn den Antworten des Königs an den Maire und an den Wort- führer der National-Garde offenbart sich deutlich das Ministe- rium des 13. Márz. Man hat uns das Herz des Monarchen entfremdet; man hat zwischen dem Throne und einer ergebenen Einwohnerschaft Argwohn verbreitet ; man hat den König veranlaßt, unseren Wünschen sein Ohr zu verschließen, obgleich uns in amtlichen Anschlagzetteln ausdrücklih angekündigt worden war, daß er bloß in der Absicht reise, die Wünsche und Bedürfnisse des Vol- fes kennen zu lernen. Von wem faun er aber diese Wünsche und Bedürfnisse besser erfahren, als von der Nation selbst? Wir ge- stehen, daß wir uns von unserer gegenwärtigen volfsthümlichen Regierung einen anderen Begriff gemacht hatten. Jebt geben wir sie auf, denn es muß selbst dem vorurtheilsfreisten Menschen flar sehn, daß wir in der Ausübung eines unserer heiligsten Rechte, eines Rechtes, das wir uns durch die Errichtung des Fuli-Thrones erworben zu haben glaubten, verleßt worden sind. ‘‘
Vorgestern und gestern wurde die Ruhe im Faubourg Saint- Denis ernstlich gestört. Hiesige Blätter enthalten darüber Folgendes: „Ein Hausirer bot vorgestern Abend in dieser Vor- ftadt bei einem Uhrmacher eine Geschichte Napoleons während der hundert Tage zum Verkauf aus; dieser aber schlug dem Hausirer, als er allzu zuöringlich wurde, in?s Gesicht und verleßte ihm ein Auge; auf das Geschrei des Hausirers gerieth das ganze Vier- tel in Bewegung, das Volf nahm sich des Geschlagenen an und würde augenblicklich an dem Uhrmacher das Bergeltungs- recht geübt haben, wenn dieser sich nicht inzwishen in seiner Wohnung verbarrifadirt gehabt hätte. Unter diesen Umständen begnügte maù sich damit, ihm die Fenster mit dem Rufe: „„Nie- der mit dem Karlisten !‘“/ einzuwerfen. Einige Abtheilungen der Municipal - und der Nationai-Garde, die bald anfanen, zerftreu- ten den Auflanf. Ein Polizei-Commissair erklärte, der Uhrmacher solle den Gerichten überliefert werden, und diese Bersicherung be- ruhigte die Gemüther, so daß um 11 Uhr Abends in deni ge- nannten Faubourg die Ruhe wieder hergestellt war, Gestern früh versammelten sich aber die Bewohner des Stadtviertels vor dem Hause des Uhrmachers aufs neue und unterhielten sich über das Éreigniß ‘des vorigen Abends. Als dieser sich hierauf an einem Fenster zeigte und dur einige unkluge Worte und Ge- behrden den Zorn des Volkes rege machte, rottete dieses sich in Menge vor seinem Laden zusammen, riß das Schild und die Fensierladen ab und machte davon ein Feuter, m welchem ein Hanswursti, der den Uhrmacher vorstellen sollte, verbraunt wurde. Einige Judividnen machten fogar Miene, durch die Fenster in das Haus einzudringen, um sich der Person des Uhrmachers zu bemáchtigen, worauf dieser einige blindgeladene Pistolen auf sie abfeuerte. Die Municipal-Garde eilte, von einem Polizei-Eonm-
missair und mehreren Peiotons der National - Garde begleitet, |
abermals an Ort und Stelle, und später kamen uoch einige Ab- theilungen Dragoner hinzu. ‘Das Volk zerstreute sich aber erst, nachdem es gesehen hatte, daß der Uhrmacher iu einer Lohufkut- he und unter Begleitung eluge? zwanzig Municipal - Gardisten nach der Polizei-Präfektur gebracht wurde. Dennoch dauerte der Auflauf in dem Faubourg Saint - Denis den ganzen Tag über fort und nahm mit einbrechender Dunkelheit zu: das Bolk fang die Marseillaise und die Parisienne; in den Strafen Elerh und Saint - Denis mußten die Dragoner mehrere Chargen
machen, um die Menge auseinander zu sprengen; einige Haufen machten Bersuche, Waffen - Niederlagen zu erbre- hen, wurden aber von der bewaffneten Macht davon abge-
halten. Im Laufe der Nacht nahm die Unruhe noch zu; Berbrecher und Diebe benutzten die Gelegenheit und versuchten die Läden in der-Umgegend des Boulevard, und in den Straßen Sk. Denis und St. Martin zu erbrechen und zu plimdern. Gegen 1 Uhr wurde in der ganzen Stadt Generalmarsch geschlagen, und um 9 Uhr versammelte sich die National - Garde. Viele Laternen und Fenster, namentlich in den erleuchteten Häusern, wurden vom
Pöbel zerschlagen, der die jungen Bäume, welche auf den Bou- levards an der Stelle der in den Juli - Tagen umgehauenen ge- pflanzt waren, ausriß und als Waffe brauchte. Viele Fndivi- duen wurden verhaftet. Auch cinen kleinen Theil des heutigen Morgens dauerten die Unruhen noch fort, doch gelang es end- lich den aufgestellten Truppenmassen, die das ganze Stadtviertel einschlossen, die Ordnung wiederherzustellen,// — Der Moniteur äußert über diese Vorfälle: „Ernste Unordnungen sind in verwi- chener Nacht im Faubourg St. Denis begangen worden; mit Hülfe der National - Garde und der Linientruppen is indeß die offentliche Ruhe gänzlich wiederhergestellt wocden. Wir werden sorgsáäliig alle Details sammeln, die das Publikum aufzuklären geeignet sind, und woraus sih zeigen wird, wie weit ein Haufe von Unruhestiftern den Wahnsinn und die Verwegenheit zu trei- ben vermochte. Eine große Anzahl derselben, die auf frischer That ertappt wurden, sind verhaftet worden.“
Der Pilote du Calvados meldet: „Briefe von verschiede- nen Punkten der westlichen Departements sind über den jeßigen Zuz- stand dieser Gegenden sehr beruhigend. Die Chouanerie scheint weit weniger Wichtigkeit zu haben, als die feit einiger Zeit ver- breiteten Nachrichten glauben ließen. Das Ganze beschränft si auf einige Banden von widerspenstigen Militairpflichtigeu, die man dur treulose Rathschläge zum Ueberlaufen verleitet hat, und die jeßt elend und ohne festen Zufluchtsort leben, und aus Gesindel, das man durcch Geld zu einem Handwerke bewogen hat, dessen die meisten {on überdrlissig sind. Man {ägt die Gefamnitzahl der Chonans auf 3 bis 400 Mann, die ‘in 10 bis 12 Banden getheilt sind.‘
Der Messager des Chambres. behauptet heute, das -
von Herrn Houflaux, Maire von Doulens, zurückgeschickte Kreuz der Ehrenlegion sey gar uicht für ihu, sondern für Herrn Ans siaux, Fabrik :Jnhaber und Maire von Anthies, im Bezirk von Douiens, bestinmit gewesen. Nur durch einem Jrrthum seh das betreffende Begleitungs-Schreiben “Herrn Housiaux insinuirt worden, der slch den Verdruß hätte sparen können, eze Königl. Gunstbezeugung zurückzuweisen, wenn er genauer auf die Adresse geachtet hätte. — Der Courrier de l’Europe nennt inzwi- schen noch einen anderen angesehenen- Kaufmann aus der Picar- die, Herrn Dupont-Bacqueville, der das ihm verliehene Ritter- kreuz der Ehrenlegion ebenfalls zurückgeschickt habe.
Jn einem Schreiben aus Cherbourg vom 1lten d. M. heißt es: „Dom Pedro is voll Festigkeit in seinem Entschlusse; er vermißt seine Krone keinesweges: in seinem Wesen ist er so ein- fach und natürlich, daß er sich auf der hiesigen Rhede mit einem Matrosen von seinen Privat-Verhältnissen unterhielt; der Kaiz ser soll mehrere Millionen und einige Diamanten von großem Werthe mitgenommen haben; die Kaiserin ist höchst liebenswür- dig; Beide sprechen leutselig nait allen Personen, die slch ihnen nähern. Bei einem Gastmahle auf der hiesigen Marine-Präfek- tur brahte Dom Pedro die Gesundheit des Königs der Franzo- sen aus; die Ereignisse, die seine Abdankung herbeigeführt has ben, erzählt er mit vieler Gutherzigkeit. Der Plan des Kaisers scheint zu seyn, seine Gemahlin zunächst nach Baiern zu führen, damit dieselbe dort ihre Niederkunft abwarten fönne, und sich dann in Frankreich niederzulassen. Man versichert, er habe Lud- wig Philipp von seiner Absicht unterrichtet und dessen Genehnii- gung nachgesucht. ‘/
Der Assisenhof svrach gestern den verantwortlichen Redacs teur des Blattes la Révolution, Herrn Authony- Thouret, der angeschuldigt war, die Rechte und die Autorität der Kamnier in einem Artifel seiner Yeitung angegriffen zu haben, von dies fer Anklage frei.
General-Lieutenant Elausel ist gestern nah Toulouse abgereist.
Dem Constitutionnel zufolge, hat Herr Lehon hier noch immer den offiziellen Charakter eines Belgischen Gesandten.
Der gewesene Präsident der provisorischen Regierung in Bologna, Herr Vicini, ist auf Korsika angekommen.
Der National nenut als Verfasser der Artikel in den ministeriellen Blättern die Herren Leon Pillet, Redacteur des Journal de Paris, Malitourxne ,” Linguay uud Vitet ,- den Ge- neral:Juspektor der historishen Denkmäler Frankreichs.
Der Messager des Chambtres berechnet, daß die jähr- liche Eiunahme des Gallifanischen Klerus sl{ch bis 1830 auf 57,600,000 Fr. belaufen habe, worunter 31,732,000 Fr. aus Staató- Fonds. Die Begräbnisse tragen allein in der Stadt Paris der Geistlichkeit jährlich über eine Million ein.
_Die Korvette „Diana‘/ ist aus Mexiko am 9ten d, M. in Brest eingelaufen: an Bord derselben befindet sich ein Mexi- kanischer Oberst, der beauftragt ist, einen Haudelsvertrag mit Frankreich abzuschließen.
Großbritanien und Frland.
Parlaments-Verhandlungen. Jn den Sizungen des Ober- und Unterhauses vom 15ten, .16ten und 17ten bez sháftigte manu sich nur mit den Eides-Leistungen, Vis zunt lea teren Tage hatten bereits 221 Pairs ihren Siß eingenommen; darunter befand si{ch der Graf von Munster, ehemaliger Oberst Fitclarence. Beide Häuser haben. sich bis zum Montage vertagt.
London, 17. Juni. Lord John Russell und Hr. Stanley sind zu Kabinets-Ministern ernannt, und die Lords Sefton, Kms naird, Fingall,. Leitrim, so wie Hr. Agar Ellis, werden, wie die
Times. meldet, Britische Pairs werden,
Zur Bequemlichkeit derjenigen *
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