1831 / 174 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

bei 33 Personen, vorgekommen. Es ist nicht gemeldet, ob die Krankheit auch in den übrigen früher nicht befallenen Stadtvier- teln vorsehreitet, namentlich {eint die Niederstadt, der am tief- sten und ungesundestén gelegene Stadttheil, dessen Wohnungen bei der Ueberschwemmung im Fahre 1829 unter Wasser standen, noch von der Krankheit verschont zu seyn. Die Dörfer Sagorsz und Rahmel, im Neuftädtee Kreise, in denen schon früher ein fau- lichtes Fieber geherrscht hat, und- in denen sh jeßt der Cholera verdächtige Kraukheitsfälle, mit Spuren einer Verbreitung der Krankheit durch Ansteckung, gezeigt haben sollen, sind durch da- selbst stationirte Militair - Kommando?s gänzlich abgesperrt wor- den. Die Einrichtung von Kontumaz-Anstalten in Dirschau und Neustadt ist im Werke, die der See-Kontumaz zu Brösen bereits vollendet.

Die Nachrichten über den Gesundheitszustand der Nehruug und der übrigen Theile des Danziger Regierungs: Departements lauten durchaus beruhigend. Dasselbe gilt von sämmtlichen übri- gen Theilen der Provinzen Preußen, Posen und Schlesien. Fm Dubeningken - Kreis Goldapp erkraukte am 12. Juni der Land- wehrmann Kaifa an Zufállen, die einige Zeichen der Cholera wahrnehmen ließen. Für angemessene Unterbringung des Kran- fen unter den gehörigen Sicherheitsmaaßregeln ift sogleich geforgt worden und noch Hoffnung zu seiner Herstellung vorhanden.

Fn der Wojewodschaft Augustowo war die Krankheit im Abnehmen. An Kalwary hatte sie während des Monats Mai vorzugsweise unter den Russen und Juden grafssirt und soll den 1. Runi fast plöblih aufgehört haben. Jn Wilkowyzki, wo die Krankheit während 5 Tagen aufgehört hatte, kehrte sie wieder, als Cholera-Kranfe aus dem Gefecht bei Raygrod durchtranspor- tirt wurden. Jn Neustadt schien die Krankheit auch {on vor- úber zu sehn.

Ans Lübeck \{hreibt man unterm 20. Juni: „Gestern Abend um 6 Uhrkan das Dampfschiff „Nikolai 1.,// Capitain N. W. Stahl, nach einer 33tägigen Neise von St. Petersburg auf dem Quarantaine- Plas der Travemünder Rhede an. Es liegt daselbst außer aller Com- munication, obgleih sämmtliche Briefe und die Gesundheits-At- teste der Behörden zu St. Petersburg und Kronstadt und des Hamburgischen und Schwedischen Konsuls zu St. Petersburg (welche Papiere heute Morgen hierher kamen, nachdem alle erst der gebräuchlichen Reinigung in Travemünde unterlegen hatten) den vollkommensten Gesundheitszustand dieser Residenz und der gan- zen Umgegend beurkunden. Es waren gegen Niga so viele und ftrenge Cordons gezogen, daß jeßt über 60 Tage dazu erforderlich waren, um von Riga nach St. Petersburg zu gelangen. Auch für alle aus dem Xnnern kommende Barken war eine dreifache Quarantaine angeordnet. Für die seewärts aus verdächtigen Orten an- fommenden Schiffe war gleichfalls die erforderliche Kontumaz einge- rihtet, so daß man feinerlei Besorgniß wegen der Cholera hatte.

Der „„Nikolai‘/ bringt gar keine Waaren mit, sondern 74 Passa-

giere, deren vollkommenste Gesundheit, so wie die der Schiffsmann- schaft, dargethan if, Dessenungeachtet wird mit allen diesen Rei- senden, ihren Effeften und der gesammten Schiffömannschaft ein vollfiändiges Reinigungs - Verfahren stattfinden, ohne daß irgend Jemand, selbst niht mehreren am Bord befindlichen Courieren, das Landen gestattet werden kann. Es sind zu diesem Zwecke anßer dem am Bord befindlichen Kaiserl. Russischen Arzt auch noch ein hiesiger Arzt und ein oberer Gesundheits-Beamter an das Schiff gesandt, welche, bis das Desinfections-Verfahren vol- lendet und die Zulassung des Schiffs entschieden seyn wird, mit in der Kontumaz verbleiben. ““

Anus Hamburg wird gemeldet: „Sechsundsiebenzig Ballen verdächtige Lumpen, welche mit Schiffer Simon Radespiel von Frankfurt a. d. O. fommend, am 10ten d. M. von dem, bei Moorwärder bei dem bunten Hause stationirten Wachtschiffe ange-

Bekanntmachungen.

Von ‘dem Königl. Preußischen Hofgerichte von Pommern und Rúgen, werden auf Ansuchen des Gutsbesizers Heinrich von Mek- lenburg auf Pantliz, für sich und seine Geschwister, alle diejenigen hiermit vorgeladen, welche an die ab intestato ihnen angefallene ‘Kerlassenschaft ihrer im Jahre 1829 in Berlin verstorbenen Mut- ter, der Wittwe des Oberschenks von Mecklenburg, geborne Anna Dorothea von Thun, und an die dazu gehörigen, hier im Lande belegenen, ihren Kindern angefallenen Güter Pantlitz, Ahrensha- gen, Todenhagen, Neuenlübcke und Volcksdorff Ansprüche, na- mentlich und besonders, da diese Vorladung vorzüglich zum Zweck der Constatirung der Legitimation nachgesucht ist, aus einem Erb- rechte zu haben vermeinen, daß ste solche in Termino am 3. Juni

oder 11. Juli oder 25. August d. J., Morgens 10 Uhr, angeben und gehörig nachweisen, im widrigen sie durch den am 19. Septem- ber d. J. zu erlassenden Präclusto-Abschied damit werden abgewie- fen und der Supplicant und seine Geschwister Carl Ludwig von Mecklenburg in Paris, Friedrich von Mecklenburg ebendaselbst, der err Oberst Philipp von Mecklenburg in Schweden, die Frau Ge- neralin von Röder in Stuttgart, geborne Julie von Meklenburg, und das Fräulein Louise von Mecklenburg in Berlin, als alleinige Erben der Desfunctae werden angenommen werden. Datum Greifswald, den 23. April 1831.

Kbnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. v. Möller, Director,

Sietal - Ladun):

Auf Antrag der Dorothea Friedrica Lindemann, verwittweten Eaner zu Elberfeld, werden deren abwesende Brüder-, der Schrei- neraeselle Johann Friedrich Bernhard und der Kupferschmidt und gewe{ne Remplacant, Iohann Heinrich Peter Lindemann aus We- sel, wovon Ersterer im Jahre 1815, und Legterer im Jahre 1518, sich entfernten, hiermit aufgefordert , si vor eder spätestens in dem

am 29. September 1831, Vormittaas um 10 Uhr, anstehenden Termine , vor unserm Deputirten, Herrn Land - und Stadtgerichts-Assessor “agemann, oder in der Registratur, schriftlich oder persónlich ju melden, und daselbst weitere Anweisung zu er- warten , widrigenfalls dieselben zu gewärtigen , daß sie für todt er- flárt, und deren Narhlassenschaften ihren sich legitimirenden nâch- fien Erben zuerkannt werden. _

Wesel, den 10. November 1830.

Kdnigl. Preuß. Land- und Stadtgericht. Len t.

C M I I AEZ R

Literarishe Anzeigen.

4m Verlage von Dunker und Humblot, Franzdsischeftrafe Nr. ® a , is vor Kurzem erschienen :

einsíus, Dr. Theod., die Bildung zur deutschen Beredsam-

eit. Jn Briefen an einen Staatémann. gr. 8vo. geh. 15 sgr.

Der Verfasser behandelt in dieser Schrift einen für Schule

und Leben anerkannt wichtigen Gegenstand, indem er mit strenger

1094 halten wurden, sind am 15ten d. M. verbrannt worden. ‘/ Be- rihten aus Helsingör vom 18ten d. zufolge, hatte sich auf allen seit dem 9ten durch den Sund aus Riga passirten Schiffen fein Krankheitsfall gezeigt. Bis zum 11ten hatte die Krankheit in Riga {on einen milderen Charafter angenonimen, und der Ge- sundheits-Zustand auf sämmtlichen in der Bolderaa und an der Stadt liegenden Schiffen war jeßt vollklommen wohl.‘

Jn Helsingör werden die Schiffe aus Russischen und Preußischen Háfen, die nach dem Kattegat bestimmt sind, unter strengen Quarantaine-Maaßregeln klarirt, ohne daß die Regie- rung slch befugt hált, ihnen, rücksichtlih der Fortsesung ihrer Reise, irgend etwas vorzuschreiben. Die von Danzig und Niga für Dänische Häfen bestimmten dort angelangten Schiffe sind noch auf der Rhede unter Quarantaine, nachdem ihnen ange- deutet worden is, daß, wenn si{ch Alles wohl am Bord befindet, die Löschung der Ladung, nach circa l4tägiger Quarantaine, in Leichterfahrzeuge geschehen darf, sobald man sich dem unterwer- fen will, daß alle am Bord befindliche leicht ansteckende Gegenstände, als: Hanf, Flachs u. st. w., über Bord geworfen werden. Demzufolge dürste diese Erlaubniß nur dann zu Statten fommen, wenn die Ladung ausschließlich aus Getreide besteht. Wer si dieser Bedingung nicht unterwerfen will, der wird nicht eher als nach regelmäßiger Löschungs- und Reinigungs-Quaran- taine zugelassen. Die aus den benannten Häfen kommeuden Schiffe besteigt der Lootse nicht, sondern segelt ihnen bloß voran, um ihnen den Weg zu zeigen,

Die Wiener Zeitung enthält Folgendes: „Nach amtli- chen Berichten aus Lemberg hat die dort aufgestellte Provin- zial-Sanitäts-Kommission umfassende Maaßregeln ergriffen, um die- Verbreitung der Cholera in Galizien zu hindern unnd insbe- sondere den von diesem Uebel bis jeßt verschont gebliebenen, jen- seits des Cordons am Sanflusse gelegenen, westlichen Theil diefer Provinz ferner vor derselben zu shtven. So wie früher {hon gegen Rußland zu Brody und Podwoloczhska Kontumazen be- standen, welch leßtere nach Hussiatyhn übertragen werden soll, fo is mun auch die Errichtung von Kontumaz-Anstalten zun Belzec, Chwalowice, Szegucin und Podgorze gegen das Königreich Polen und das Gebiet von Krakau, zu Radymno, Prze- mysl und Myrow aber am inneren Cordon längs des San- Flusses eingeleitet. In Lemberg hat man die erforderlichen La- zarethe hergestellt, dann eine eigene unter Aufsicht“ geseßte Reinigungs - Anstalt für die Wäsche der Cholera - Kranken ange- ordnet. Die Behörden haben den Auftrag erhalten, die dürf- tigen in engen Näumen dicht beisammen wohnendeu Ein- wohner der Stadt, zumal aus der Klasse der Juden, in ge- eigneten Lokalitäten unterzubringen und für ihre Unterstlikung, aus den von Sr. Majestät dem Kaiser dazu allergnädigst be- willigten Fonds, mit gesunden Nahrungsmitteln zu sorgen, gleichwie dieses auf dem Lande im Wege der Kreisämter ge- schieht. Ueberdies sind in Lemberg außer den sonst räthlich er- schienenen polizeilihen und ärztlichen Vorkehrungen auch alle größeren Versammlungen von-Menschen eingestellt und lediglich die Kirchen und das protestantishe Bethaus dem öffentlichen Besuche offen gelassen worden.“

Königlihe Schauspiele. _ Freitag, 24. Juni. Fm Schauspielhause: Preciosa, Schau- spiel mit Gesang und Tanz in 4 Abtheilungen. Sonntag, 26. Juni. Jm Opernhause: Jessonda, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von L. Spohr. (Mad. Seid- ler: Jessonda; Fräul. v. Schäßel: Amazily.) Im Schauspielhause: Französische Vorstellung. Fn Charlottenburg: Philipp, Drama in 1 Aft.

Hierauf :

“Allgemeiner Anzeiger für die Pr

Der Mann meiner Frau, Lustspiel in 3 Abtheilungen.

Beziehung auf das klassische Alterthum die Mittel zu erforschen sucht, welche Erziehung und Unterricht für den Zweck der oratori- {en Bildung anzuwenden haben, und die Vortheile entwickelt, die für Sprache und Nationalität daraus heroorgehen. Das Königl. Ministerium der Geistlichen -, Unterrichts- und Medizinal - Angele- genheiten hat in der beifälligen Anerkennung der zweckmäßiagen Vorschläge eine Veranlassung gefunden, die Provinzial-Schulbehör- den auf diese beachtenswerthe Schrift aufmerksam zu machen.

Bei L. G. Ackermann in Dessau if erschienen, und in der Stuhrschen Buchhandlung zu Berlin, Schloßplatz Nr. 2, nahe der Brüderstraße, in Neu-Ruppin bei Niemschneider zu erhalten :

: i Luthers, Dr. M.,

Briefe an die Fürsten von Anhalt. Größtentheils zum erstenmale herauégegeben, vder mit den Urfun- den verglichen von H. Lindner. 8vo, 115 sgr.

Gegenwartige Sammlung der Briefe des deutschen Reforma- tors dürfte als eine unentbehrliche Ergänzung aller schon befannten Ausgaben der Werke Luthers zu betrachten seyn. Nicht nur, daß die meisten“ bereits gedruckten, mit den in dem Herzogl. Archive zu Dessau befindlichen Urschriften auf das Sorgfältigste verglichen worden sind, und dadurch die ursprüngliche richtige Lesart herge- stellt worden ist, so erhält diese Sammlung durch 31 noch nirgends gedruckte Briefe einen sehr hohen Werth, und verdient deéhalb vorzügliche Beachtung.

Leibnit, des Freiherrn Gottfr. Wilh. v., L. Unvorgreifliche Gedanken, betrefend die Aueubung und Verbesserung der deutschen Sprache. Ein Handbuch für deutsche Jünglinge. Herausgeäeben von H. Lindner. 8ro. geh. 72 sgr

Leibnißens Gedanken über die deutsche Sprache sind von so bedeutendem Werthe für die Geschichte der deutschen Sprache, daß dieses einzige Werk desselben in deutscher Sprache wohl eines neuen Abdruckes werth ist.

So eben i| in der Schlesingershen Buch- und Musif- handlung in Berlin, unter den Linden Nr. 34 erschienen: Repertoire du théátre français à Berlin. No. 77. Tartuffe. Coméd. en 5 actes par Molière. 10 ogr. No. 78. Madame du Barry. Comed. par Ancelot. 10 sgr. No. 79. La famille Riquebourg. Coméeéd, par Scribe, 71 sgr.

Das vollständige Verzeichniß des Repertoire wird gratis ausgegeben.

_Im Verlage der Dyk schen Buchhandlung in Leipzig, er- schien so eben:

Napoleon, sein Charakter und seine Zeit. Nach der dritten Auflage von W. E. Channinges Analysis of the Character of Napoleon Bonaparte. Miít einer Einleitung und An-

merfungen von Dr. G D L ermes. gr. 8o. Broch. : , Preis 22x \gr.

Das Publikum erhält hier nit nur die Uebertragung ciner,

der berlihmresten und geistreichsten Beurtheilungen , - die je gegen

den großen Feldherrn erschienen sind, sondern zugleich, in der Ein-

eußishen Staaten.

dus N Os Tite gh fir, reitag, 24. Juni. Lindane, oder: Der Pant / Feenreih. N j PORBMOGM

Sonnabend, 25. Juni. Zum Erstenmale: Bis Mit nacht, ‘Posse in 3 Akten, nach dem Französischen, - von Jul von Ribitsh. Hierauf: Der Dachdecker, komishes Gemälde 5 Rahmen, von L. Angely.

Berliner Börse. Den 23. Juni 1831. Amt]. Fonds - und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Coy

| Zf.\ Brief.| Geld] [Zf Brie T

St. - Schuld - Sch.

Dk. - 4 | 905 | 895 fOstpr. Ptandbrf. | 4 | Pr. Engl. Anl. 18| 5 | |-995 PPonm. Pfandbrf. | 4 105 109 Pr. Engl. Anl. 22/ 5 | 964 | fKur- u. Neum. do.| 4 [105 4 Pr. Engl. Obl. 30/ 4 | 814 | 804 FSchlesische do. 4 | 10 Kurm. Obl. m.1.C.| 4 | 884 | [Rkst.C.d.K.-u.N.|— | 54 Neum. Int. Sch. do.| 4 | 881 | JZ.-Sch. d. K.-u. N.| | 55 Berl. Stadt-Oblig.| 4 | | 91 Königsbg. do. |4 | | 874 E Elbinger do. | 43/ 924 | §Holl. vollw. Duk.|— | 181 Danz. do, in Th.|—} 35 Neue dito |-+—- | 192 VWVestpr. Psandbr.| 4 | 935 | 934 JFriedrichsd’or. . |—| 133 Grosshz. Pos. do. 4 | | 952 Disconto . ………. Let l R M TI 44 Wechsel-Cours.

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d l Le N 21. Juni. esterr. 5proc. Metall. 823. 4proc. 705. Bank - Acti 3 Russ. Engl. N 821, Dän. 597. E ? N O Wien, 18. Juni.

5proc. Metall. 81. 4proc. 70s. 1proc. 18. Bank-Actien 103;

NEDUESTE BŒRSEN-NACHRICIITEN.

Paris, 17. Juni. Z5proc. Rente pr. compt. 89. 30. li cour. 89. 35. 3proc. 2 compt. 60. 95. neue Anleihe der 120 N 68. 50. sin cour. 68. 50. 5proc. Span. perp. 52. Frankfurt a. M., 20. Juni. Oesterr. 5proc. Metall, 815; 81. 4proc. 70. 697. 25proc. 422. 1proc. 184. B. Bun

Actien 1238. 1235. Partial: Obl. 1153. 1152, Loose zu 100

1575. 157. Poln. Loose 44. 433.

Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel. D O R A ——

Gedruckt bei A. W. Hayn,

leitung, eine neue und geniale Auffassung der Französischen Revolu- tion und ihrer stufenweisen Entwickelungen und vorzüglich in den Anmerkungen, eine eben so originelle und úberraschende Darlegung der großartigen Politik Napoleons, zugleich also die treffendste Be- leuchtung der Ansichten des republifanischen Amerikaners.

Zu haben bei E. S. Mittler, (Stechbahn Nr. 3) und in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Gnesen.

In unserem Verlage erschien so eben und is dur alle Buch- handlungen (in Berlin bei E. S. Mittler, Stechbahn Nr. 3, und in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Gnesen)

zu bekommen: e Versuch eiger Geschichte er Europäischen Colonien in Westindien,

nebs geographischen und statistischen Abhandlungen über diese Länder Ff

Nach den Quellen bearbeitet y „von Do: C E Meni Ee. 50 Bogen in gr. 8vo., auf weißem Druckpapier. Preis 4 Thl.

Weimar, im Juni 1831. j Großherzogl. S. pr. Landes-JIndustrie-Comptoir.

Ám Verlage der unterzeichneten Buchhandlung ist erschienet und zu haben :

Meuester Wegweiser durch Berlin und Potsdam,

und die umliegende Gegend, enthaltend eine kurze Nachricht vot allen daselbs befindlichen Merkwürdigkeiten. Jn ‘einem bis jest fortgeseßten Auszuge der großen Beschreibung von Berlin und ( Potédam. Von Fr. Nicola i. Mit Kupfern, einem Grundrisse von Berlin und einer -Karte det Umgegend. Sechste ganz umgearbeitete Auflage. 8yo. geb. Preis 1 Thl. 20 sgr. Nicolai sche Buchhandlung in Berlin, Brüder Straße Nr. 13.

Stuttgarter allgemeine Zeitung.

Unter diesem Titel erscheint in unserem Verlage vom 1. Juli an täalih eine neue politishe Zeitung von umfassendem Plane, den eine durch alle Postämter unentgeltlich zu erhal- tende Ankündigung ausführlicher darlegt. Der Preis für den halben Jahrgang vom 1. Juli bis 31. Dezember is in Stuttgart 3 Thl. 8 gr. Sächsisch. Die Bestellungen bitten wir bei dem nächst- gelegenen Postamte (nicht bei uns) zu machen.

Am 27., 28, 29. und 30. Juni werden, um zum Voraus eine genauere Ansicht von diesem Blatte zu geben, als durch eine An- kündigung geschehen fann, besondere Nummern ausgegeben, welche durch jedes Postamt, ohne irgend eine Anrechnung, gelie- fert werden. Wir bitten Alle, welche über die Wahl politischer Blätter für das nächste Semester noch unentschieden sind, diese Probeblâtter bei ihrem Postamte abholen zu lassen, und einer ge- falligen Durchsicht zu würdigen.

I. B. Metlersche Buchhandlung in Stuttgaxt.

: sin cour. 61. 5p till, 89. 60. 5proc. ‘Neapol. pr. com

N]

E chmidt zu Neu- Orleans zum Konsul daselbst zu ernennen

Mannt,

agt: „Die Nachrichten über den Zug nach Litthauen sind sehr er-

p

r dem am diesseitigen Hoflager affreditirten Königl. Hannö-

d bevollmächtigte Minister am Königl. Dänischen Hofe, Graf

Mhenk verliehen.

Worstellung des Generalissimus unterm 10ten d. die Obersten

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Preußische Staats-Z

Allgemeine

eitung.

? 174.

euß. Cour. vierteljährlich festgesetzt ist, wosür den hiesigen Um jedoch die erforderliche Stärke der Auflage

terbrechung erleidet und nicht sämmtliche N sigen Interessenten, welche die Zeitung bereits jeßt halten,

T A R R E T Ra

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. Seine Majestät der König haben den Kaufmann F. W.,

uht,

Berlin, den 24. Juni. Se. Majestät der König haben gestern Mittags um 125

hen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mi- ier, Freiherrn von Münchhausen, eine Privat-Audienz zu heilen, und aus dessen Händen sein Beglaubigungs - Schrei: 1 entgegen zu nehmen geruht.

Angekommen: Der diesseitige außerordentliche Gesandte

n Raczins fi, aus Westpreußen. : Abgereist: Der General-Major und Flügel-Adjutant Sr. ajestät des Kaisers von Rußland, von Mansuroff, nach

exisbad,

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Rußland.

S4. Petersburg, 15. Juni. Der zeitherige Oberst der nnläudishen Garde und Kaiserl. Flügel-Adjutant Weimarn l. wegen Auszeichnung in mehreren Gefechten. gegen die Poleu, m General-Major und Chef des Generalstabes der Garde er- annt worden.

Die Nordische Biene theilt einen Auszug aus dem Briefe eines bei der Armee in Polen befindlichen Offiziers vom innländischen Garde-Regiment mit, worin es unter Anderm bei rwähnung einer Brücken-Bertheidigung heißt: „„Fruchtlos blie- n alle Bemühungen des Feindes, sich der Brücke zu. bemächti- n, die unter seinem dichtesten Kartätschenhagel von der 1sten mpagnie zerstört wurde, Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst ihaël Pawlowitsh, in eigener Person auf den gefährlichsten tellen zugegen und selbst Zeuge, wie die Finnläuder unter den artátschen standen, rief aus: „Keiner hat auch nur die Wim- r gezut. Jch Selbst werde es meinen Bruder schreiben. “/ s war nicht zu verwundern. Das erhabene Beispiel der Un-

Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitung, nebsi Pränumeration, n (Mohrenstraße Nr. 34), in den Provinzen aber bei den Königl, Post- Aemtern zu machen sind, und daß der Preis für den ganzen Umfang der Monarchie auf 2 Rthlr.

- faren gefämpft. Auch in der Gegend von Brzesc sollen sich die

Berlin, Sonnabend- dén. 25a Jun i, | 1831.

hier am Orte bei der NRedac-

esendet wird.

Abonnenten das Blatt am Vorabend seines Datums durch die Stadt - Post frei ins Ha ‘his spätestens den

für das kommende Vierteljahr abmessen zu fônnen, müssen wir bitten, die Bestellung:

¿n d. M. an uns gelangen zu lassen, indem sonst die Interessenten es si selbst zuzuschreiben haben, wenn die Zusendung des Blattes eine

ummern vom Anfange des Quartals an nachgeliefert werden können. Zur Bequemlichkeit derjenigen ist wiederum die Einrichtung getroffen worden, durch die Stadt- Post den Pränumerations - Betrag für das nächste

artal, unter Zusendung der diesfälligen Quittung, einziehen oder die Abbestellung entgegennehmen zu lassen.

ae T U AZOIO

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ten würden; daß sle für die auswärtigen Mächte in ih-

rer Zusammensezung den Schein des Republikanisnmns dar-

biete; daß sie ohne Wissen des Reichstages eigenmächtig

den Zolltarif verändert, die Einwohner von Warschau ohne Noth

im Monat Februar von Entrichtung der Consumtions - Steuer

befreit, nichts für die Erhaltung des Courses der Kassen-Villets

gethan und in der Münze unter Holländischem Stèmpel habe

Dukaten prägen lassen ; daß sie ihre Familien mehr als das Land

geliebt und Verwandte und BVettern zu Neferendarien, Staats-

räthen und Wojewodschafts-Präsidenten befördert und es endlich

ruhig mit angesehen habe, wie ein gewisser General zwei in

Warschau ansässige Bürger eigenmächtig einkerkern ließ, die sich

nun {hon seit dem 24. Mai ohne Untersuchung der Sache im’ Gefängniß befänden.

Fm Warschauer Kurier wird mit Rücksicht darauf, daß

die Münze, obglcih sie täglich an 20,000 Fl. Silbermünze präge, doch niht- im Staude sey, für den Austausch der Kassen - Bil- lets im ganzen Lande hinreichendes Geld zu beschaffen, -der Vor- schlag gemacht, die zum Kanonengießen bestimmten Glocfen, wie es einst in Frankrei während der Revolution geschehen seh, zur Prägung von Münzen zu benuyen. :

Dem Neichstage soll, wie der Warschauer Kurier mel- det, ein Projekt oe worden sehn, wonach alles überflüs- sige silberne Kirchen-Geräth für die Bedürfnisse des Landes ge- gen 6procentige Obligationen und die Versicherung, daß man es später den Kirchen wieder anschaffen werde, hergegeben werden foll; im Senat ist dasselbe angeblich hon durchgegangen ; außer dem soll noch ein anderes Projekt eingereiht werden, worin dar- auf angetragen wird, alle in Polen sich vorfindende Pferde, die zum Armee-Dienst tauglich sind, zu requiriren.

%n diesen Tagen wurden dem neuen Gouverneur der Haupt: stadt, General Ruttie, die Offiziere der National - Garde vou dem Commandeur derselben vorgestellt.

Jn dem Senatssaal ist jeyt das Wappen des Großherzog- thums Litthauen, einen geharnischten Reiter in der Verfolgung des Feindes begriffen darstellend und Pogon genannt, aufgehängt worden, /

Vincenz Thszkiewicz; Chef der Podolischen Jusurrection , ift in Warschau angelangt. \

Das Kriegsgericht der Wojewodschaft Masowien hat einen Spion zum Tode verurtheilt, der an. dem einen Tage den Nus- sen gegen die Polen und am anderen den Polen gegen die Nussen gedient hatte.

Der General - Gouverneur der Hauptstadt hat dem Munici- pal-Rath angezeigt, daß mehrere von den Russischen Gefangenen, welche zu den Festungs-Arbeiten gebraucht werden, von Bürgern aufgenommen und zu deren Dienften verwendet worden sind; die leßtere Behörde warnt daher die Einwohner vor dergleichen

zung, die Leßteren größtentheils Kirgisen, nebst 30 Geschüuen ; im Arsenal befanden sich 60 Kanonen ohne Lasfeten und eine bedeutende Masse Gewehre. Ju MKaien standen die Generale Friken, Sacken und Annenkosf mit 5000 Mann und 24 Ge- hüpen. Die Samogitier jenseits des Niemen wurden von Oginki, Zalusfki, Potozki und einer jungen Dame, der Gräfin Plater, die ein Uhlanen-Regiment zusammengebracht hat, fom-: mandirt./ In der Warschauer Zeitung ‘heißt es: „Am 1sten d. M. Abends war General Gielgud mit seinem ganzen Corps in Kalwary eingerückt, wo er die Nacht zubrachte und am folgenden Tage weiter marschirte. Einen Theil seiner Armee detaschirte er unter dem Kommando des Generals Sierakowski über Olita nach Litthauen, um sich mit dem gegen Wilna zie- henden General Chlapowsfi zu vereinigen; ex selbst aber wollte am 5ten bei Gielgudishfen über den Niemen gehen, um gegen Rossienna in Samogitien zu marschiren. Die Nachricht von der Gefangennehmung des Generals Fricken bestätigt sich nicht. General Saen aber soll verwundet seyn.“ Der Warschauer Kurier fügt diesen Nachrichten noch hinzu, daß General Chlia- powsfi bei Bielsk und Pruzana mit den Nussischen Truppen unter deu Generalen Knorring und Fesi zusammengetroffen seh und ihnen 18 Kanonen genommen habe; dann hätte er, nach- dem er ein Corps nah Slonim detaschirt, nochmals in der Ge- gend von Skidel ein Gefecht gehabt, wo sich die Grodnoschen Fnsurgenten mit ihm vereinigt, und wo sie wieder 2 Kanonen erbeutet hätten; hierauf sey er nach Lida marschirt und habe \sich dort mit etwa 2500 &Fnsurgenten vereinigt ; Tyhszkiewicz aber sey an der Spiye der Jusurgenten von Oszmianna und Trozki zwischen Olita und Wilna zum General Dembinski gestoßen, habe mit ihm vereint ein Corps Kirgisen zersprengt und dann mit einem Linien-Jnfanterie-Regimeit Und emer Abtheilung HU-

KXnsurgenten wieder geregt haben.

Fn Beziehung auf die Operationen der Hauptarmee sagt. die Warschauer Zeitung, daß General Fanfowski ein vor- theilhaftes Gefecht mit dem Feinde gehabt, daß sich bedeutende Russische Streilkräfte in der Gegend von Siecrozk gezeigt hätten, und daß sich in der Nacht vom 15ten zum 16bten d. M. sogar in der Hauptstadt {hon das Gerücht verbreitet habe, die Kosaken wären bei Bialolenka in der Nähe von Warschau erschienen, wel- ches aber nux darauf beruhte, daß zwar wirflich einige 100 Ko- safen bei Zegrz úber die Narew sezten und sich auf dem linfen Ufer derselben zeigten, aber beim Heranrückeu einer Polnischen Kavallerie - Schwadron sich eiligst wieder über den Fluß zurückzo-

en, náhdem sie einiges Vieh fortgeführt hatten. Dasselbe Blatt meldet als ziemlich sicher, daß General Dawidoff. in ei- nem Treffen mit General Chrzanowsfi ein Bein verloren habe

und nah Brzesc gebracht wordeu seh.

hrockenheit des Kaiserlihen Bruders begeisterte uns! Alle 1d bereit, Jhm nachzueilen in Schlacht und Tod! ‘“ : Den (wie neulich gemeldet) in der Nähe von Katharinen- rg gesuüdenen kostbaren Smaragd haben Se. Maj. der Kai- r dem Kabinet der hiesigen mineralogischeu Gesellschaft als Ge-

Dol e 11. Warschau, 20. Juni. Die National-Regierung hat auf

oseph Szymanowskfi, Joseph Müller, Klemens Kolaczkowsfi, idwig Bukowsfki, Balentin Zawadzki, Adam %araczewsfi, Sta- islaus Gawronsfi, Fafob Lewinsfi, Aemilian Wengiersfki, Ma- ertus Dlusfi und Anton Wroniezki zu Brigade-Generalen ers

Ehe der Generalissimus in der Nacht vom 13ten zum l4ten . mit der Haupt-Armee aus Praga ausrückte, hat derselbe wie- r durch zwei Tages-Vesehle eine Menge von Beförderungen ei der Armee vorgenommen, worunter sich anch die des Obersten esiderius Chlapowsfi zum Brigade-General befindet. A

Ueber die Expedition der General Gielgud und Chlapowsfi liest an noch Folgendes in hiesigen Blättern. Die Staats- Zeitung

eulich; {on ist die Furcht vershwunden, daß das Corps des Benerals -Gieigud von einer ihm überlegenen Macht verfolgt berden möchte; es hat sih bereits mit den Hauptkräften der Jn- irgenten vereinigt, sich dadurch verstärkt und jenen das Ver- auen eingeflößt, welches die Unterstüyung einer regulairen sleg- ihen Armee erweckt. Diese Jusurgenten waren bis jevt s{hlecht ewafffnet, nicht organisirt, sich selbst überlassen und kämpften mit rstaunlicher Tapferkeit und1 Ausdauer; jeßt wird vermittelst rfahrener Befehlshaber, an denen es ihnen gänzlich fehlte, mehr inheit in ihre Operationen gebracht werden. Kein bedeutendes ussisches Corps verfolgt den General Gielgud; nur 2 Kavallerie- egimenter sind nach Suwalki detaschirt worden , gegen die der berst: Lieutenant Zaliwski operirt, welcher von Seyny mit 3000 Rrafusen und Jägern nebst einem Geschüß gegen Pilwiszki gerückt f. General Dembinski ist über den Niemen gegangen und will in Jemeinschaft mit Gen. Chlapowsfi auf Wilna losgehen ; außer Thsz- iewicz sind die dortigen Chefs der Litthauer : Matusewicz, Rut- owsfi und Giecewicz,. ehemaliger Capitain. Wilna war noch mer von den VFnsurgenten cernirt, die in der Umgegend 2500 Mann stark waren; am nächsten an Wilna stand der Edelmann Traczewsfi mit seinem Corps. Jn Wilna selbst fanden 6000

Contraventionen und kündigt ihnen in dieser Beziehung dieselbe Strafe an, wie denjenigen, welche Deserteure bei si aufnehmen.

Die Staats-Zeitung erzählt wiederholentlich von dex menschenfreundlichen und liberalen Aufnahme, welche dem Ge- neral Dwernizki auf seiner Reise nah Laybach überall, sowohl von Seiten der Behörden, als von Seiten der Bevölkerung, zu Theil werde, indem er nicht wie ein Gefangener, sondern wie ein slegreicher Held behandelt und von einem zahlreichen Gefolge begleitet werde.

Aus Deutschland sind, wie die Staats-Zeitung meldet, wieder folgende Aerzte in Warschau angekommen: die Herren Dvbereiner aus Berlin, König aus Meiningen, Hartmann aus MWúrzburg, Franke und Bock aus Leipzig, Breidenstein , Will und Múnsch aus Göttingen.

Die Direction des landschaftlichen Kredit - Vereins hat der National-Regierung vorgeschlagen, ein Central - Comité zur Un- terstzung der Einwohner niederzuseßen, welhe am meisten durch deu Krieg gelitten haben. Dieses Comité ist unter dem Vor- sib des Senators Franz Nakwaski und des Staatsraths Alexan: der Brozki bereits zusammengetreten.

Die Königsberger Zeitung berichtet: „Nicht ztt ver- bürgende Nachrichten von der Polnischen Gränze melden, daß Kauen nach einem blutigen Kampfe von den Jnsurgenten genommen worden sey.“

Von der Polnischen Gränze, 22. Jun. Man vernimmt, daß die Russishen Truppen in der Nacht vom 1Iten zum 20sten d. M. Plozk beseßt haben, und daß, hauptsächlich auch, um einer Diversion von dieser Seite zu begegnen, der General Sfrzynezki nah Warschau zurückgekehrt sey. Anderer- seits geht aus Briefen von der Litthauischen Gränze hervor, daß die Russen am 19ten d. M. im ruhigen Besibe von Polangen und Krottingen waren, und daß in dortiger Gegend keiue Jn- surgenten si blicken ließen; hieraus wäre zu {ließen , daß si diese, ihrer früheren Absicht gemäß, nah Wilna zu gewandt habeu.

Der Warschauer Kurier berihtet Folgendes über die Kriegsbegebenheiten: „Unsere Armee befindet sich wieder im Kampfe mit dem Feinde; am 15ten und 16ten d. M. fielen in der Umgegend, einige Meilen von der Hauptfladt, kleine Schar- mügel vor; doch haben wir uo feine hinreichende Nachricht darüber; es heißt, daß General Jankowski mit Vortheil ge- fämpft habe. Die aus der Gegend von Lukowo hier angefom- menen Wollhändler versichern, daß dort keine Russen mehr ste- hen ; in Kozf aber zersprengten die Unsrigen noch am 12ten d. M. eine feindliche Abtheiluug. Außer Streisparteten und Ne- foanoscirungen fand am 17ten d. M. auf der ganzen Liaie von der Narew bis Siedlce kein Kampf ftatt, wie ein in der Haupt: stadt angekommener Offizier berichtet. Landleute, welche von MWengrow kommen , versichern, daß am 1lten und 12ten d. M. das Corps des Generals Creuy bei Granna über den Bug ge-

ngen sey. ‘‘ M I dden alle hiesige Blätter von der Besibnahme der Stadt Bobruysk an der Berezina durch die Litthauischen Justwr- genten verschiedene Gerüchte euthalten haben, fagt die War- \chauer Zeitung in ihrem legten Blatte : „Die Eroberung von Bobruysfk durch die Jusurgenten wird folgendermaßen ange- geben. Der dortige Gonverneur hatte hinfichtlich der VBerpro- viautirung der Fesiung den Befehl erlassen, daß in möglichst fur- zer Zeit 1000 vollgeladene Fuhren mit Lebensmitteln geüesert f werden sollten. Die Ynsurgenten beredeten sich mit einander, } verkleideten sich in die Tracht der Landleute, steckten heimlich Gewehre zu sich und famen fo mit den Transporten ohne Schwie- rigfeit in die Stadt. Dort nahmen sle den Gouverneur fogleih fest, befreiten die Polnischen Gefangenen und bemächtigten sich, ohne einen Schuß zu U, Cer B M

Alle in der Landboten - Kammer itber die Regierungs- Ber- ánderung gehaltenen Reden sollen nächstens vollständig zujam- mengeftellt im Dru erscheinen. Unter den mannigfaltigen Vor- würfen, welche der gegenwärtigen National - Negierung von dem Grafen Malachowski und dem Deputirten Gumowski gemacht wurden, befanden sich auch folgende: daß sie weder die Armee noch die Hauptstadt mit den nothwendigen Lebensmitteln ver- sorgt, obgleich die leßtere durch den Uebergang der Nussen über die Weichsel sehr bald bedroht werden könne; daß sle eher einen Despotismus der Presse als eine Preßfreiheit begründet habe, indem fast alle Blätter nur das Organ einer Faction seyen, und der entgegengeseßten Meinung kein Raum verstattet werde ; daß sie die Gerechtigfeitspflege vernahlássige, indem sehr viele Per-

Srant®tréi G.

Paris, 17. Juni. Der Moniteur meldet aus Nanch vom láten Abends: „Heute Vormittag nahmen Se. Majestät mehrere trefflihe Pferde aus dem Sestüte von Nosières in Ati: genschein, die der Eigenthümer dieser Anstalt, General v. Pange, zu diesem Behufe eigens hatte hierher fommen lassen. Um 1X Uhr seten Höchstdieselben sih, mit Jhren Söhnen, den beiden

Mann Infanterie und 2000 Manu Kavallerie Nussischer Besaz-

sonen ohne gerichtliche Untersuchung in Gefangeuschaft gehal: