1831 / 179 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gchorsame Adresse. Fch empfange mit Vergnligen Jhre Versiche- rung, daß Sie die verschiedenen Gegenstände, welche Jh Jhrer Aufmerksamkeit empfohlen habe, unverzüglich in Betracht neh- men wollen; und Jch verlasse mih mit vollkommener Zuversicht auf Fhre Unterstüßung zur Aufrechterhaltung des Friedens und

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der Höchsten im Lande, Jebt zu der Bill selbst tibergeh erflärte der Redner, daß sie im Grunbve dieselbe sey, die in | vorigen Session eingebracht worden, tind daß man nur einige y ringere Verbesserungen zur leihteren Ausführung der Bill ver, staltet habe, Diese Verbesserungen selbst werden vom Cour,

am tiberdrüssig seh. Und sollte Europa?s Interesse die Fortdauer lterhan ungen erheischen, so wäre es nicht mehr als billig, die großen Mächte Holland durch Subsidien unterstübten, zerr Op den Hooff fügte noch hinzu, daß, wenn man von Ab- retung von Staatsflandern und von Limburg und von einem

ehrt, nahdem es Depeschen für den Grafen von Saint-Aulaire in Rom nach Civita-Vecchia gebracht hatte, 7

Hiesige Aerzte berechnen die Zahl der gegenwärtig an der Xnfluenza in der Hauptstadt ertrankten Personen auf 45,000 und die außerordentliche Einnahme, die dadurch den Aerzten und

Ap / 5 eine halbe Million Franken. zur Vermehrung des Glückes dieses Landes.“/ “t Der Herzog j (in einerzweiten Ausgabe seines Blattes) folgendermaßen angegeb(Merbindungs - Kanal zwischen der Schelde und Maas sprechen Apothekern zu Theil werde, auf eine ha von Nichmond trug darauf an, diese Antwort in das Proto- „In der Abfassung sowohl als in der Sthlisirung der Y E um Hollands Rheinhandel nah Antwerpen hinzuziehen,

foll der Sibung aufzunehmen. Der Graf von Aberdeen sagte, daß. er diese Gelegenheit habe benugen wollen, um eiuige Bemerkungen úber den Gang unserer auswärtigen Politik zu machen; da aber der Minister dieses Departements nicht gegen- wärtig seh, so verschiebe er es auf morgen. Viscount Goderi h drückte sein Bedauern ans, daß sein edler Freund heute nicht im Hause habe erscheinen fönnen, derselbe werde sich aber morgen zuver- lässig einfinden. Lord Plunkett sagte, daß die Abwesenheit des edlen Lords auch ihn veranlasse, einen Gegenstand nicht zu berühren, der für ihn von großer Wichtigkeit sey. Es betreffe nämlich eine gcobe und sfandalöse Schmáähschrift, welche im Dru er- schienen seh und angeblich Bemerkungen eines Mitgliedes des anderen Hauses enthalte, wélche ihm (Lord Plunkett) ein nicht zu recht- fertigendes Betragen andichte, Er werde slch morgen weiter über diesen Gegenstand auslassen. Der Marquis v. Londonderry bemerkte, daß er das Mitglied des Unterhauses, auf das der vo- rige Redner anspiele, zu kennen glaube. Er sey überzeugt, daß

wurden beträchtliche Veränderungen vorgenommen. Das Stim recht in den Grafschaften ward auf 7 jährige Zeitpächter aué dehnt. Im Fall eines hhpothecirten Eigenthums hat der Jyj, ber der Hypothef das Stimmrecht, eben so wie der Freisasi Ein Freisasse muß 6 Monate lang Besiger gewesen seyn, ans 30 Tage, wie es in der früheren Bill bestimmt war, und Zeitpächter 1 Fahr anstatt 2 Jahre. Bei Erbschafts- oder Tes ments-Fällen u. s. w. fällt die Bestimmung der Zeit des Besihy weg. Was das Stimmrecht der Burgflecken betrifft, \o gig ein Stück Land, das mit einem Hause, Waaren - Magzaj oder einem Handels - Conitoir verbunden, einem und denselh, Besiver gehört und zusammen jährlich 10 Pfd. Pacht einträ| das Necht zu einer Stimme. Kein Pächter ist zu einer Stim berechtigt, wenn er seine Pacht öfter als einmal in einem h ben Jahre zahlt, wohl aber im entgegengeseßten Fall. Ans der aus Geheimen Räthen bestehenden Kommissionen sol| Parlaments-Commissaire ernanut werden. Die Wahllisten solly

ch nur eineStimme dagegen aus dem Schooß der Versan!m- ng der Landes Nepräsentauten vernehmen lasen müsse. Da noch viele Redner in Bezug auf das Anleihe - Gesetz ingeschrieben waren, so wurden die ferneren Berathungen her diesen Gegenstand bis Abends um 6 Uhr ausgeseßt. Jn jeser Abendsizung, die bis nach 11 Uhr dauerte, sprachen noch J Redner und von diesen nur 2 für das Geseß. Einige der ponenten hielten das Geseß für sehr gefährlich und unpolitis : (ndere meinten, so gut es auc abgefaßt seh, würde es die eigent- begüterten Leute nicht treffen. Herr E. G, Clifford äußerte, è würde, wenn mau im Geseß-Entwurf nicht die freiwillige mit ex gezwungenen Anleihe verschmolzen hätte, für die leßtere ge- immt haben, so aber müsse er die Regierung ersuchen, die Sache nähere Erwägung zu ziehen, Herr Luyben, der für das Ge- y stimmte, gab im Laufe seiner Rede den Wunsch zu erkennen, je Differenzen mit Belgien durch Unterhandlungen beseitigt zu hen, indem er befürchte, daß ein Krieg zwischen Holland und

Straßburg, 23. Zuni. Der hiesige Niederrheinische Courrier enthált uber die Reise des Königs 1m Elsaß Folgen- des: „Ludwig Philipp hat unsere (Segenden besucht, „Hatte seiue Reise den Zweck, sich von den Wünschen 1d Bedürfnissen der Einwohner zu überzeugen und sich persönlich dem Bolke bekannt

‘eicht worden, ungeachtet der

zu machen, so ist dieser Zweck err ; ps / Versuche gewisser ihn umgebenden Personen, seine Absichten in / ihn als minder liberal

den ‘Augen des Volkes zu entstellen und s und der National: Unabhängigkeit minder zugethan darzustellen. Mir Alle haben uns überzeugen können, wie gut seine Absichten slnd, wie sehr er die Freiheit liebt, und daß es nicht an ihm liegt, wenn wir die Verbesserungen, welche die jeßige Zeit, und na- mentlih das Princip der Juli- Revolution, m unseren Jnstitu- tionen nothwendig machen, noch nicht erlangt haben.“

Am 17ten d. wurde den! Könige bei seiner Durchreise durch Pfalzburg die dortige evangelische Geistlichkeit vorgestellt, Auf die Anrede, die der Pfarrer des genannten Orts bei dieser Ge-

legenheit au den König hielt, antworteten Se. Majestät im We- | man sich gegenwärtig verständigen werde, ohne daß es nöthig | anstatt an 3, nur an 2 Sonntagen an oder in der Nähe von sj Belgien leiht ganz Europa in Flammen seßen köunte. Er hoffe, sentlichen : Gewissenssreiheit und gleicher Schuß für alle Ne- | sehn würde, die Sache einer öffentlichen Disfussion zu unterwer- | chenthüren angeschlagen werden. Bei den betreffenden Beamt „der Fürst, den Belgien erhalten dürfte, dazu mitwirken würde,

müssen die Wahllisten unentgeltlich durhgesehen werden fi nen. Die Zeit zur Revision der Wahllisten wird verlänge In großen Grafschaften darf mehr als ein Advokat angesth werden. Eine Beilage enthält Formen zu den Wahllisten fj

heil doch, für’s Erste wenigstens, an keine Wieder-Vereinigung denfen sey. Hierauf bat Herr Luhben um die Aufmerk- mfeit der Versammlung sür eiue, die von ihm repräsentirte Pro- z U inz Nord-Brabant betreffende Angelegenheit. Ein halb offi: Grafschaften und Burgflecken, eine andere verschiedene Eid(esles Tagblatt habe nämlich geäußert, daß von Nord-Brabaunt formen, und eine dritte, weiche die Strafen für diejenigen (ns Abgeordnete sich unach Brüssel begeben hätten, um im Na- stimmt, der einen anderen Wähler vertritt oder in“ einer uen der Provinz ihren Wunsch einer Vereinigung mit Belgien derselben Wahl zweimal seine Stimme abgiebt.“ D erfennen zu geben. Er habe die Sache genau untersucht und

(Eine ausführlichere Mittheilung über die obgedachte Par(sMalte es für seine Pflicht, vor der ganzen Nation zu erklären, ments-Sißung müssen wir uns noch vorbehalten, da die uns ¡Maß das ganze Vorgeben durchaus unwahr sey. Die genannte Provinz, gekommenen Londoner Blätter noch nicht weiter darüber berichten} igteer hinzu, habe übrigens am meisten durch Plünderungen der Bel:

ligionsbekemitnisse seh bis jeßt ein Hauptgegenstand seines Nach- | fen, Der Marquis bemerfte,, daß der erwähnten Schrift ein denkens und der Fürsorge seiner Regierung gewesen und werde | aus Jrland erhaltener Bericht über die Einmischung der Regie- es jederzeit sehn. „Da Jh weiß, daß der größte Theil der | rung 11 die Jrländischen Wahlen zum Grunde liege. Der An- Bevölkerung dieses Kantons Deutsch" ist,“ fügten Se. Majestät | trag, die Antivort Ms Königs zu protokolliren, wurde demnächst hinzu, „so vermuthe Jch, Sie werden meist in Deutscher Sprache genehmigt. Der Bischof von Bath und Wells überreichte predigen?‘ Auf Bejahung dieser Frage sagte der König im herz- | eine Bittschrift von der Geistlichkeit seines Kirchspiels gegen die lichsten Tone und in sehr gutem Deutsch : „Das ist ret, M. Bier:Bill. : Er erklärte, daß, seiner Ansicht nach, die neuen Vier- H., predigen Sie das Evangelium muthig fort in der s{ónen, | häuser zur Vermehrung der Unsittlichkeit beitrügen. Der Graf Fráftigen Deutschen Sprache, die Jch hochschäße und noch immer | v. Malmesbury erinnerte daran, daß er die Nachtheile der gern spreche; denn Sie wissen vielleicht, daß Jh Mich in Ver- | Bill vorausgesehen habe, aber er wünsche nit, daß man die- hältnissen befunden habe, wo Jch dieselbe genan kennen lernen | selbe leihtsinuig wieder zurücknähme. Es dürfte von guter Wir-

fonute. Es ist Mix angenehm, M. H,, Sie bei Mir gesehen zu | kung sehn, die E VBierhäuser unter Aussicht des Magistrats London, 24. Juni. Se, Majestät hielt gestern ein gier gelitten und erfordere eine Verstärkung von Hülfsmitteln, um sich haben.“ zu stellen. Der Viscount Melbourne räumte ein, daß die | fes Lever im Palast zu St. James, wobei ihm unter anderer Raub und Plünderung zu shttzen. Endlich ergriff der Finanzmi-

Vill im Allgemeinen allerdings nicht sehr vortheilhaft wirke. Die der Regierung aus vielen Theilen des Landes zugegangenen Be- richte schildern die neuen Bierhäuser als verderblich; dagegen sey an anderen Orten nicht dieselbe üble Wirkung verspürt wor-

Herr Washington Jrving, Geschäftsträger der Vereinigten Staister das Wort, um den Geseß-Entwurf zu vertheidigen, und sagte ten, durch Lord Palmerston vorgestellt wurde. Änter Anderem, der König habe, um die Lation zu schonen, be-

Der Courier meldet Nahsiehendes: „Die Belgische Dhlossen, bevor er größere Opfer von ihr verlange, es erst mit putation schickt sich an, London zu veclassen und nach Brüs|äner sreiwilligen Anleihe zu versuchen. Er, der Minister, wün-

Großbritanien und Frland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus, zung vom 22, Yuni. Die Pairs versammelten sich heute nur

Siz:

| in der Absicht, dem Könige die gestern votirte Adresse zu tiber: | deu. Es sey seine Absicht, dem Hause nächstens einige polizei- | zurückzukehren, um, wie wir vernehmen, bei den Berathunzesshe daher nihts mehr, als daß durch einen allgemeinen Weitritt n ceichen. Die Versammlung wax so*zahlreih, wie früher nie bei | liche Anordunugen in dieser Beziehung vorzuschlagen. des Kongresses gegenwärtig zu sehn, welche der Antwort vorhePi dieser freiioilligen Anleihe eine gezwungene unnöthig würde,

Unterhaus. Sipung vom 23. Juni. Der Sprecher nahm um 1 Uhr seinen Siß ein, vertagte das Haus bis um 4 Uhr und begab sich in Begleitung einiger Mitglieder nach St, James, um Sr. Majestät die Adresse zu überreichen. Um 4 Uhr überreichte Herr Hunt die Bitschrift mehrerer Ein- wohner Dublins, die um Aufhebung - der Union baten. Herr Hunt sagte, daß er überzeugt seh, daß Jrland von zwei Dingen eines haben müsse, entweder Aufhebung der Union, oder die Ar- men-Geseße. Er erwähnte dann noch eines Aufstandes in New- townbarry, worüber Herr Maxwell nähere Aufschlüsse gab. (Wir werden darauf zurückkommen.) Nachdem der Sprecher die Antwort des Konigs verlesen hatte, wurde auf den Antrag des Kanzlers der Schapfammer genehmigt, daß dem Kö- nige eine unterthänige Adresse überreiht werden fsolle, um Sr. Majestät für die sehr gnädige Beantwortung der Adresse zu danken. Lord Duncannon trug darauf an, die Bill der leßten Sißung zu erneuern, welche zum Bau einer neuen Straße von der Waterloo-Brücke nah den nördlichen Theilen der Haupt- ftadt ermächtigte, Nach einigen Erörterungen wurde Erlaubniß ertheilt, die Bill einzubringen.

Oberhaus, Sipung, vom 24, Der Graf von Leitrim ward eingeführt und nahm unter dem Titel Baron Clements seinen Plaß ein. Lord Plunkett erhob sich demnächst mit Bezug auf eine in der vorigen Sitzung des Unterhauses von Seiten eines Mitgliedes (Sir R. Bates) geschehene Aeußerung, um den ihm in einer Druckschrift gemachten Vorwurf, als ob er durch Berfprechungen von Anstellungen sich auf die lezten Wahlen in

ciner ähnlichen Gelegenheit. Das*Haus vertagte sich bis mor gen früh um 10 Uhr.

- Uùterhaus, Sibßung v 92, Juni. Es wurden j mehrere Bittschriften zu Gunsten Wesen uberreicht. Al-

derman Waithman sagte bei diesŒGelegenheit, daß es kei- nen besseren Beweis vou den Gesimumgen der Nation in Be- tref} dex Reform geben könne, als daß der Baron W. W. Wynn, der so hoh in dexr Arhtung der vou ihn repräsentirten Grafschaft stände, genöthigt gewesen seh, sich zu verpflichten, daß er die Bittschristen , die dem Hause zu Gunsten der Reform tberreicht würden, unterstüßen wolle, Sir W. W. Wyun entgegnete, daß der ehrenwerthe Aldermaun fasth berichtet seh, Er habe sich niemals zu so etwas verpflichtet. (Hört, hört!) Durch sein NBotum habe exr bewiesen, daß er sl einer constitutionnellen und vernünftigen Reform nicht widerseße, und auf dieses Votum habe er seine Konstituenten verwiesew, aber zu gleicher Zeit be- merkt, daß er sich nit verpflichten könne, jeden Plan des Mi: nisteriums zut untersftügen, und besonders die Schema?s A und B nicht billigen koune. Er habe seinen RKonstituenten gesagt, daß er stolz darauf fen wiirde, ihr Repräsentant zu seyn, aber sich nie dazu entschließen konne, ihr Delegirter zu werden. (Lau- ter Beifall.) Auf den Antrag des Herrn &, Dawson wurde ein Bericht uber die Sunmnmeu verlangt, welche dem Jrländischen Armen- Schagtze bewilligt worden seyen. Herr Pelham stattete den Be- rit über die Adresse ab. Herr Hume sagte, daß er nicht das Wort ergreife, um sich der Annahme der Adresse zu widerseßen, sondern unr, um fich gegen den Verdacht zu schüßen, daß er mit

gehen müssen, die von der Konferenz zum oder vor dem 30st Juni verlangt worden ist.‘ Stande käme, so zweckmäßig abgefaßt sey, als es die Umstände An der heutigen Börse brachte es einige Unbehaglichkeisur erlaubten, wobei er übrigens zu bedenken gäbe, wie drückend hervor, daß man auf -Lloyds die Aufforderung des See - Amtsine gezwungene Anleihe sey, da man in solchem Fail seine Zu- angeschlagen fand, am nächsten Montag Gebote zur AnschaffunsMucht immer zu den Privat-Einkünften und Besiktmgen nehmen von 2000 Tonnen Transport-Schiffen auf 6 Monate beizubringenMmüsse, Jn Betreff des politischen Zustandes des Landes äu- Kein Schiff darf unter 320 Tonnen und über 600 Tounen entsserte der Minister, wie auch die Regierung die Ueberzengung halten. Die Bestimmung derselben scheint hier durchaus nison der Nothwendigkeit hege, der ungewisseu Lage, in der sie bekannt zu sehn. M befände, ein Ende zu machen, und daß er amtlich anfündi- en föónne, daß die in dieser Hinsicht ausgesprochenen Wünsche ehörigen Orts vorgelegt und in ernstliche Erwägung gezogen verden sollen. N

h aber auch überzettgt, daß leßtere, wenn die erstere nicht zu

Ntrederlan de Aus dem Haag, 24. Juni. Nach Werichten aus Bred waren Jhre Königl. Hoheit die Prinzesstn Friedri der Nieder lande vorgestern Nachmittags dort angekommen und in den Hotel Jhres Durchlauchtigen Gemahls abgestiegen. Tages dar: auf beabsichtigten JY. KK. Hoheiten einer großen MNoeovus j Lager zwischen Rehen und Gilze beizuwohnen. Die Zahl der neuerlich in Luxemburg angekommenen fri: schen Truppen wird auf 14 1500 Mann angegeben. Îùn der gestrigen Sibung der zweiten Kammer der General: staaten begannen die Berathschlagungen über den Geset-Entwur wegen einer freiwilligen und gezwungenen Anleihe. Das Wo führten bei dieser Gelegenheit die Herren von Shyama, Donkt Curtius, Op den Hooff, van Asch van Wyck, van Hemert, va Boelens, Corver Hooft , Freets, van Nes und van de Kasteelt, Von diesen Rednern sprachen sich nur die Herren van Boelens, Frets und van de Kasteele für die Annahme dieses Gesetzes aus; Herr Donker Curtius behielt sich seine Erklärung vor, und di!

Nach Beendigung der Rede des Finanz-Mini- ers ward das Geseß mit 28 gegen 20 Stimmen angenom- en und die Sigzung der Kammer auf unbestimmte Zeit ertagt.

n der Staats-Courant heißt es: „Da sich in diesen agen in Lüttich, Verviers und mehreren anderen Städten der n der Waal belegenen Provinzen aufs neue der Wunsch, Frank- ¡ch einverleibt zu werden, offen ausgesprochen hat, fo fehlt es atürlic) nicht in den Belgischen Blättern an Angaben tiber die rófere oder mindere Stärke der Partei, die eine folche Vereini- ung wüns{cht. Im Judependant findet si ein langer Brief, orin gesagt wird, daß diese Partei aus 4 Abtheilungen bestehe, mlich aus Kaufleuten und Fabrikanten, die si vorstellen, daß ne Vereinigung mit Frankreih ihnen den Wohlstand zu- ickgeben werde, dessen sie vor der Revolution genossen ; s sehr eifrigen Freisinnigen, die es nicht dulden wollen,

allen Pankien der Rede einverstanden sey. Er theile nämlich | Jrlaud Einfluß zu verschaffen gesucht habe, auf das bestimmteste | anderen Redner äußerten sich alle gegen den Entwurf. Diskß mana den YVesuiten so viel eingeräumt hat; aus Leu- nit die Ausicht der Krone, daß England den Grundsaß der | in Abrede zu stellen, wobei er die gedachte (bereits in der Siz- | Vertheidiger des Gesetes sahen in der Eröffnung einer neun, die vom Amts - Hunger gequält werden, zeither aber

Nicht?Einmischung hinsichtlich Belgiens beobachtet habe ; eben so sey er mit dem Theile der Rede, der Portugal berühre, nicht einverstanden. Es sey ferner wichtig, zu ‘wissen, auf welche Weise das Defizit, dessen 11 der Nede erwähnt werde, gedeckt werden sollez er hdfffe-uicbt, daß die Regierung es so ansáhe, als ob man sich durch die Adresse zu additionnellen Taxen ver- pflidte. Der Kanzler der Schaßkammer erwiederte dar- auf, daß dies keinesweges die Abficht der Regierung sey. Man hoffe, das Defizit durch einen Eingangs: Joll auf rohe Wolle und

11119 des vorigen Tages von ihm erwähnte) Schrift wiederholent- lich für ein durchaus grundlofses und schaändlich lügenhasftes Machwerk erklärte. Lord Elenborough sprach die Meinung aus, daß das von dem edlen Lord beregte Mitglied des anderen Hau- ses vorgefordert werden solle, um seine Aeußerungen entweder zit begründen oder in Abrede zu stellen. Zugleich äußerte er, daß die Gegner des jeyigen Ministeriums bdffenbar ihre Zuflucht dazu nähmen, die Dinge auf alle Weise zu entstellen; dies sey auch bei der in Frage stehenden Sache der Fall, man habe sich offenbare

i verschiedenen Ministerien vergebens angeklopft hatten; und idlich aus Anhängern der früheren Ordnung der Dinge, die t die Maske Französischer Gesinnung annehmen, um eine üidfehr zum Alten möglih zu machen, Jn dem nämlichen Priefe wird versichert, daß bei einem gewissen Lütticher Grafen diesen Tagen eine Versammlung der vorzüglichsten Franzö- ch:Gesinuten stattgefunden habe, m welcher man über Bildung les Vereins berathschlagte, der in allen Belgischen Städten

freiwilligen Anleihe der Regierung durchaus feine Schwierigkeit Sie meinten, daß von keiner positiven Verpflichtung hinsichtlid der Theilnehmer an einer freiwilligen Anleihe die Rede seh, un) eben fo wenig davon, an ihrer Stelle eine gezwungene Anlei zut bewerkstelligen. Das Prinzip des Geseßes bezwecke, cinen Jeden die Gelegenheit darzubieten, an der Anleihe Theil zu neb: men. Viele hätten das Geseß nicht verstanden, und Einige wáre es gar nicht vor Augen gekommen; Andere wieder hätt} es vernachlässigt, dessen ganze Wichtigkeit zu erwägen, und

dur eie Veränderuug in der Weintaxe zu deen, Sic Rob. | Unwahrheiten erlaubt. Der Erzbischof von Canterbury brachte eine | diesen müsse man Gelegenheit geben, sich durch Theil:Wbrzubereiten, Man soll indessen über einige Punkte nicht einig Jnuglis bemerkte, daß in sieben hinter einander gefolgten Thron- | Bill in Betreff der Computation der Zehnten ein, welchè demnächst nahme an einer freiwilligen Anleihe gegen eine gezwun: worden seyn und sich endlich, ohne etwas bestimmt abzuma- Reden 11mier die göttliche Vorsehung augerufen worden sey, | zum ersten Male verlesen wurde, Der Graf Aberdeen erhob si, | gene zu bewahren. Herr van Boelens bemerfte, es dürft Wen, getrennt haben. Das Lütticher Blatt der Geistlichkeit, das

aber in der vorliegenden Nede befinde sich durchaus keine An- | in Folge früherer Ankündigung, hinsichtlich gewisser Theile der rusung an die Vorsehung. Er wtinsche, daß die Adresse eine | Königl. Thronrede. Zu einer Zeit, sagte er, wo so ausgedehnte wahrscheinlich absichtslose Ausla}sung wieder gut mache, Herr | Veranderungen im Werke wären, sey es für Fhre Herrlichkeiten Briscon schloß fich diesem Antrage an. Der Kanzler der | sehr wichtig, Jhre Aufmerksamkeit auf die Thatsache zu richten, Schaßkammer entgeguote, daß dio Atlassumg einer solen | daß die Minister sich nicht ganz bestimmt über die Aufrechthal- Stelle in einem offentüchen und politischen Doktiment wohl nit | tung des Friedens ausgesprochen hätten der Herzog von Wel- cinen Mangel an Achtung fur die Religion andeuten könne. Sei- | lington vertheidigte die Politik des Ministeriums und erklärte, ner Meinung na ware es beser gewesein, eines solchen Gegenstandes | daß es ganp besonders nöthig setz, in allen Beziehungen zu Franfk- nicht Erwahnung zu fin, Hr, Tr ant außerte, daß er die erwähnte | reib auf die Aufrechthaltung des Friedens mit diesem Lande Anslassung schon m den ¡vei oder drei legten Reden bemerkt habe; | Bedacht zu nehmen. h man fonne also den Ministern keinen Vorwurf darüber machen. Im Unterhause waren am 24. uni die Gallerieen Diese Ausiassung fe den sogenannten aufgeklärten Zeiten zuzu: | alle {on sehr frühzeitig von Zuschauern angefüllt. Fm Hause schreiben. Hr. Hunt billigte die Auslassung, denn er habe be: | selbst war fast jeder Plat besett : die Mitglieder hatten aus Vor- merkt, daß immer, wen ein großes Mißaescbick uber das Land sorge fast sammtliche Sie mit Namen bezeichnen und sich da- gekommen jen, die Minister S orge getragen! batten, in den | dureh reserviren lassen, Nachdem mehrere Bittschriften von ge- Tdroureden Alles der göttlichen Bestimmung statt ibrer eigenen | ringfügigem Interesse übergeben worden waren, erhob sich Lord Ungeschitlichkeit zuzuschreiben: aber wenn irgend ein günstiger | ohn Russell und trug auf Erlaubniß an, die Reform - Erfolg augezeigt worden, fo batten die Minisier immer mr sich | Bill einbringen zu dürfen. Jn einem ausführlichen Bor- das Verdienst beigemessen. Nachdem och einige Mitglieder trage erläuterte er sowohl die Bill selbst, als die Aenderun- über diesen Gegeustand ihre Meinung abgegeben hatten, wurde | gen, die seit voriger Sessson damit vorgenommen worden. die Adresse zum zweitenmale veriefen, worauf Hr, O'Connell | Er erklärte zunächst, daß er seinen Antrag im Namen der Re- den Eiuwand machte, daß in der Adresse die Sympathie für } gierung mache, die dadur die Constitution des Landes zu be- die Sache der Polen me ansgedrucit sey. Auch hoffe er, daß | festigen hoffe. Ungeachtet aller Opposition und der gegen sle er- die Regierung euergische Maaßregeln zu Gunsten derselben er: | s{ienenen Schmähschriften und lügenhaften Berichte, ‘hatten die greifen werde, Nachdem Hr. OConmiell noch einige Bemertun- | Minister doch nicts in den Principien der Bill geändert: auch gen über Jrland géêmacht hatte, die dem Kanzler der Schak- | sey der Monarch dadurch nicht abgeschreckt worden, der Maaß- Kammer zu einer kurzen Erwiederung Anlaß gaben, wurde die | regel auch ferner seine Zustimmung zu ertheileu, Das Benehmen Adresse genehmigt und angeordnet, daß dieselbe dem Köuige | des Volkes bei dieser Gelegenheit scheine ihm über jedes Lob er- durch diejenigen Parlaments-Mitglieder überreicht würde, welche | haben (Beifall ); selbst die untersten Einwohner: Klassen hätten, zugleich Mitglieder des Geheimen Raths fenen, oft fogar mit Aufopferung ihres eigeneu Juteresse, dem öffentlichen Wohle mund ihrer Pflicht gemäß gehandelt. Eine Lehre sch dios fur diejenigen, -die in der Gewohnheit wären, von gewissen Voiköklassea immer in verächtlihen Ausdrücken zu redenz man msse die Meinung dieser Klassen eben so hoh achten, wie die

vielleiht angemessen sehn, öffentliche Anschlagzettel über di gezwungene Anleihe zu veranstalten, damit ein Veder bew theilen fonne, ob es nicht gerathener wäre, der freiwilligen Ar: leihe beizutreten. Hr, van de Kästeele machte die Berechnun, daß die Theilnehmer an leßterer höchsicus 10 pCt. verlieren wür! den, indem sie für 95 Gulden deren 100 in Papier zu 6 yCi. erhielten, und die Staats-Papiere dermalen ungefahr auf £5 pCt, ständen, während die gezwungene Arleißbe einen Verlust von 40 pEt. darböte, indem die Darleiber nur 4 pCt. Zinsen befá: men und mithin nah dem dermaligen Kurse höchstens zu 60 pEt. realifiren fönmuten. Die Opponenten behaupteten dagegen, das Gese vom 13. April verbiete zwar uit die Eröffnung einer neuen freiwilligen Anleihe, leßtere aber würde dennoch Gerechtigkeit und Moralitat verletzen, den Kredit des Landes {wäcen und der Schab- Kammer nur neue Lasten aufbürden. Herr van Nes fügte un- ter Anderem hinzu, daß die freiwillige Anleihe niht zu Stande Fommen , soudern nur, so lange sie dem Publikum ofen stande, dazit dienen würde, die Fouds niederzudrücken, was bei einer ge- zwungenen Anleihe niht der Fall seyn würde. Außer diesen finanziellen Angelegenheiten kamen au die auswärtigen zur Sprache. Es ward behauptet, daß Holland seine angenommene Stellung nicht würde behaupten fönnen, und man stellte die Frage auf, ob Holland bei dem dermaligen Zustande seiner Fi- nanzen die Absicht hege, das Interesse Europas ganz allein zu Ms Geheimniß unserer Angelegenheiten einzuweihen, ihm die vertheidigen, Der Zustand der Dinge habe es seit 9 Monaten skhre Gestalt der Dinge und die toirfliche Phyflognomie der zu Opfern genöthigt, welche die Kräfte des Landes überstiegen, Rersonen zu zeigen und-* die aufgeklärten Geister zu überzeugen, ohne daß die Belgische Angelegenheit beendigt worden sey. Es zu feiner Zeit die menschliche Freiheit auf eine so {mäh- wäre die höchste Zeit, diesem Justande ein Ende zu machen, und he Weise verleßt worden ist, und, mit einem Wort, Belgien dem Feinde jeden möglichen Äbbruch zu thun, den die militairi: | seiner Blöße, mit seinen Wunden und seinem Elend den Au- \chen Stellungen der Holländischen Armee erlaubten. Es wäre. n der Welt darzustellen. Die weisesten Bemerkungen von un- zu wliushèn, daß die Regierung die obwaltenden Umstände in Fer Seite würden für Declamationen gehalten worden sehn. reifliche Erwägung zöge und vor Europa erkläre, daß Holland möglich! würde der Courrier français ausgerufen haben; leset sich nicht scheue, die Kraft seiner Waffen zur Vertheidiaung sei- h nur eure Constitution, Artikel 14 und 18, Jhre Pro- nes guten Rechtes zu bewähren, und der zeitherigen Verzögerun- mation (worin das Publiknm aufgefordert wurde, den neu

Mmer am heftigsten gegen eine Vereinigung mit Frankreich Werte, läßt sich verlauten, daß der Berfasser obigen Briefes n der Lage der Sachen sehr gut unterrichtet sey, und liefert einer seiner- leßten Nummern einen neuen Artikel über die umöglichkeit dieser Vereinigung. Es beruft sich in diefer Hn- t auch darauf, daß Frankreich, durch sein vollfommenes Hin- treten zum Protokoll vom 20sten Januar, die Unabhängigkeit delgiens anerfannt habe und gegen die anderen Mächte Ber-

delgiens auf eine guffallende Weise verletzen würde.“ 5 Gent, 20. Juni. Hier is vor einiger Zeit in der Form ner Flugschrift ein Sendschreiben an den Gouverneur von Osft- andern, Herrn v. Lamberts, erschienen und in zahireichen Cren- aren vertheilt worden. Man liest darin: „Mein Herr Baron! mpfangen Sie zuvörderst unsere" aufcichtigen Danksagungen. ‘le zählten ohne Zweifel nur auf die Beistimmung Jhrer reunde. Wohlan, mein Herr, die ehrlichen Leute, auf die le nicht rechneten, verbinden sich mit denselben, um Jhnen lück zu wünschen. YFhnen gebührt der Dank dafür, daß die delgishe Revolution sich ganz und gar offenbart hat. Sie sind | gefällig, die Maske, die wir Jhnen nur mit großer Mühe îtten abziehen können, selbst abzulegen; es würde uns viel Zeit

Oberhaus. Sitzung vom 23. Juni. Der Lord- Manuzler zeigte dem Hanse an, daß er dem Köuige die Adresse überreicht und die folgende auädige Antwort Sr, Majcstät mits- zutheilen habe. „Mylords, Jch danke Jhnen für die treue und

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Unter: Abtheilungen haben sollte, um die Vereinigung allmälig j

lihtungen eingegangen sey, die es dur cine Einverleibung |

d Anstrengung getosiet haben, Europa zu enttäuschen, es in ;

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angekündigten Messager de Gand nach eigenem Ermessen zu be- strafen) wird allen Leuten die Augen öffnen; sie wird von dem wahren Zustande des Landes Zeugniß ablegen, wo die Ge- seße mit den Sitten im Streit liegen, wo, was den Libe- ralismus anbetrifft, mehr als zu viel in dem gesellschaftli- chen Vertrag und weniger als nöthig in den Handlungen der NRegierer und der Regierten zu finden ist, Sie sind, ohne es zu wissen, der Historiograph der Belgischen Revolution. FJhre Proclamation erzählt dieselbe und faßt sle zugleih in sich. Al- bernheit und Grausamkeit sind die Grundzüge derselben und Ihres Benehmens. Nach Jhren Erklärungen, mein Herr, ist die Presse frei, jedoch unter der Bedingung, daß unabhán- gige Schriftsteller sich martern, anfallen oder gar erwürgen lassen müssen. Jhnen gilt es gleich, ob man fle erdolcht, ob man sie häugt, ob man sle in Stücken zerreißt; Sie erklären im voraus, daß Sie die Arme üibereinanderschlägen werden.

Um Jhre Erklärung zu vervollständigen, zeigt Herr Vande- |

poele (Befehlshaber der Sappeurs- Pompiers) an, daß feine Untergebenen sich in nihts mishen werden; und Herr von WBauthier versichert auf seine Ehre, daß keiner von den Sol- daten, die er fommandirt, dem Blutvergießen Einhalt thun werde. Mittelst dieser Prämie, welche Sie für die Mörder ausseuen, ist es flar, daß das Erscheinen des „Messager de Gand“‘‘ unmöglich gemacht wird, Jn der Folgezeit, mein Herr, wenn es

| in Belgien Richter geben wird, sollen sie erfahren, daß eine Zei-

tung eben so gut ein Eigenthum ist, wie ein anderes, daß Jhre Proclamation uns de facto dieses Eigenthums beraubt, weil sie uns den Genuß desselben, unter Androhting der Ermordung, ent- zieht: daß diese Proclamation, dem Nechte nah, nichts mehr und nichts weniger als ein schändlicher Raib ist, der an uns mit gewaffneter Hand begangen wird. Unsere gerechten Ansprüche werden laut werden, und, zweifeln Sie niht daran, zu einer Zeit, die näher ist, als man glaubt, und die Sie selbst, ohne es zu wissen, näher bringen. Daun werden die ungesebßlichen Gü- ter und Würden dahin sttirzen und die Mittelmäßigkeiten in den Staub versinken, Wissen Sie, mein Herr, was wir mittler- weile aus Jhren Drohungen zu schließen haben? Unser Haus ist zweimal geplündert worden ; Sie verheißen uns eine dritte Plünderung als ein ganz einfahes Ereigniß, als ein natuürliches Resultat unserer Meinungen, als eine condilio sine qua non der Kämpfe, welche wir gegen die Anarchie un- ternehmen, Wir {ließen daraus, mein Herr, daß Sie, wenn auch nicht der Anführer, doch der Mitschuldige der Plünderer sind, welche unsere Werkstätte zerstört haben. Eine Magistrats- person, die mit dieser Leichtigkeit von dem spricht, was jeden an- deren Meuschen, der nicht geradezu ein cutschlossener Bandit ift, erblassen machen würde, die das Volk förmlich zum Morde zu- sammenberuft, hat nothwendiger Weise bei den Verwüstungen, deren Opfer wir geworden find, die Hände im Spiel haben müssen. Der einzige Unterschied is der, daß man uns jeßt warnt, tmd daß man uns die früheren, Male überfiel, ohne uns zu warnen. Wir danken Jhnen, Herr Barou, für Jhre Offen- heit. Wenn man uns todtschlägt, so wissen wir diesesmal we- nigstens, ‘bei wem wir uns zu bedanken haben, Bei dergleichen Niedrigkeiten ist es wirklich erhebend, zu sehen, wie der Courrier des Pays Bas ganz ernsthaft über Frankreich und England Erörterungen anstellt, welches von diesen beiden Ländern, durch seine Civilisation, der Milde seiner Sitten und dem Geiste seiner Regierung nach, am würdigsten \cy, sich an Belgien anzuschließen ; wie er in seiner Frofesischen Waagschale das Verdienst Ludwig Philipps und MBilhelms abwägt, wie er die Grundsätze des Palais-Royal ver- altet fiudet und der Meinung ist, daß Fraukreich zurückgeht, daß Casimir Périer sein Jahrhundert nicht versteht, und sich endlich für Herrn Brougham entscheidet, jedoch utr dann, wenn sich derselbe dur einen thätigen und auhaltenden Briefwechsel mit Herrn Lebeau vervollklommnet, Es ift eine wunderbare Sache um cinen Verstand, der so durch den Stolz verdreht ist. Man fann von den revolutionnairen Belgiern sagen, daß sie in einen Fehler verfallen sind, deu fonst gewöhnlich Wilde nicht haben, nänilich: „Albernheit.‘/ Endlich, mein Herr, haben wir auch unsern Eigensinn; man brancht nicht gerade ein Elender zu seyn, um anch Charafter zu zeigen. Sie können schon jest ihre ehren- werthen Kollegen davon in Kenntniß seßen, daß wir den Kampf bis zu Ende durchführen werden. Der „Messager de Gand‘“ wird zwarnicht augenblicklich erscheinen; aber wir werden, was auch daraus entstehen möge, weder unsere Verachtung, noch unsern Zorn \{lummern lassen; im Gegentheil, unsere Energie wird n dem

| Maße zunehmen, in dem Sie die Unterdrüctung vermehren. Es

wird uns wenig fümmern, ob wir an einen der 26 Freiheits- báume aufgehángt werden, welche durch Jhre Sorgfalt in Gent gepflanzt sind; wir werden deshalb unserm Rechte der Aufsicht, der Untersuchung, des Hasses und dec Erbitterung nicht eutfa- gen. Die-Belgische Revolution, Herr Baron, ist zu bescheiden ; sle möchte gern unbemerkt vorübergehen ; wir werden alle Schleier lsten, wix werden ihre Schamhasftigkeit zu bezwingen wissen, wir werden ihre Heldenthaten erzählen. Wir werden die Liste der Schlachtopfer anfertigen: nichts wird in diesem Verzeichniß der Mordthaten, in dieser Statistik der Räubereien fehlen, welche wir Europa zn seiner Erbanung vorlegen wollen. Bis dahin, N) der „Messager“ wieder für den anständigen Theil des Publikums

erscheint, das heißt, bis zum Tage Jhrer Abseßung, werden un: |

sere Flugschriften umherflattern, troß der Polizei mit blanken Messern, welche Sie so edelmüthiger Weise gegen uns organifirt haben; wir werden nicht zu ergreifen seyn. Die Meuchelmör- der, welche Sie besolden, werden nicht wissen, auf welche Art sie ihre Anhänglichkeit bezeigen, und gegen wen sle 1hre WBayho- nette gebrauchen sollen. Wir würden niemals der geseßlichen

der summarischen Gerechtigfeitspflege des Pöbels ; Sie ziehen uns vor ein Tribunal, welches aus Mördern zusammenge}eßt fl, und wo Sie si herablassen, die Verrichtungen des öffentlichen Anklágers zu ‘übernehmen; wir erlauben uns daher, die Kompe- tenz desselben zu bestreiten,

Geseu““ erflärt; nun wohl w! dam Sie selbst haben uns dadurch befreit ;, durch Jhre Proclamation sind wir zu der Würde eines Hyhloten, zu der Unabhängigkeit eines

| Paria erhoben worden; wir werden von unseru Rechten in ihrem

ganzen L{mfange Gebrauch machen, ¡Außer dem Geseß“‘, Hr. Baron, erwägen Sie das Wort wohl, denten Sie darüber nach, welche

Gerechtsame es feststellt, welche Vorrechte es bewilligt. Ein |

Mensch „außer dem Geseß““ ist ein LNensch, den man ungestraft ermorden fann, der durch uichts best wird, der aber folglich auch uit gehalten ist, irgend etwas zu achten, nicht einmal Sie, mein Herr Baron. Ein Bürger, der außer dem Gefeß er: flárt is, macht von allen Vorrechten seiner Abfondertung Ge- brau, Machen Sie sich also auf einen lebhaften, starken und gründlichen Widerspruch gefaßt. Wir sagen von mun an allen Umschreibungen Lebewohl. Wir werden uns von nun an immer des rechten Wortes und der unerbittlihen Bezeichnung, die jcdem Namen gebührt, bedienen, Unser gegenseitiger Kriegs-

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fuß ist also deutlich festgestellt: von unserer Seite harte und beißende Angriffe; von der Jhrigen Dolchstöße, wenn es Jhnen gelingt, uns zu ergreifen. Was auch geschehen möge, das aufgeklärte Europa wird über dieses neue Censur-Verfahren rich- ten, wo, nach Jhrer Erklärung, der Dolch die Stelle der Cen- sur -Scheere und Menschenblut die Stelle der rothen Dinte er- seßen soll,‘

Brüssel, 23. Juni. In der heutigen Sigung des Kon- gresses war die Berathung über den Gesez-Entwurf in Betreff der Wahlen zu den Graden in der Bürgergarde an der Lages- ordnung. Derselbe wurde nach einer kurzen Debatte mit 102 Stimmen gegen 5 angenommen.

Der Courrier de Brurxelles enthält Folgendes: „Gestern Abend um 5 Uhr ist wieder ein Courier von London angekommen. Die Depeschen, welche er überbracht hat, verkünden den Austritt des Lord Palmerston, die nahe bevorstehende Auflösung der Kon- ferenz und den vom Prinzen Leopold -gefaßten Entschluß, die Krone Belgiens anzunehmen, selbst wenn er an dec Spitze der Belgischen Armee einevy Krieg gegen Holland führen müßte, um unsere constitutionellen Gränzen definitiv festzusiellen, Diefe Nachrichten sind unserer Regierung nicht als aus officiellen Af: tenstücken hervorgehend mitgetheilt, sondern als bloße politische Entschließungen, wie sle jept der Prinz Leopold im Einvec- ständnisse mit England und Frankreich gefaßt hat. Diese Ent- \chließungen können noch vor der Nückkunft unserer Deputirten, welhe Sonntag in Brüssel ankommen werden, durch förm- liche Aktenstücke verwirkliht wccden; und man dürfte im Stande sehn, dem Kongresse am künftigen Mcntag eine Mit- theilung über diesen Gegenstand zu machen. Unsere Deputirten sollten am 23, Juni zum leßtenmale bei dem Fürsten Talleyrand speisen. Die Rede, welche der König von England an 21sten bei Eröffnung des Parlaments gehalten hat, und die wir unseren Lesern morgen werden mittheilen fönnen, muß {on den Ent- wurf der Entschließungen des Prinzen und der Kabinette von England und Frankreich enthalten.“ *)

Das Journal de Liège sagt dagegen unterm 24, Juni: „Wir haben gestern die Nachricht von der Annahme der Krone durch den Prinzen von Sachsen-Koburg gegeben, wie wir sle empfangen haben. Wir fügten derselben keine Bemerkung hinzu, obgleich uns die- selbe ganz außerordentlich erschien. Heute sehen wir, daß der Courrier de Bruxelles dieselbe bestätigt; aber wir erlauben uns nunmehr einige Bemerkungen. . Wir seßten unsere Leser gkeich davon in Kenntniß, daß uns die Nachricht von Brüssel zugegan- gen war. Wer hat sie aber Krbreitet und mit Absicht verbrei- tet? Das Ministerium; Niemand hatte außer ihm einen Courier erhalten. Man hat nichts gewußt und nichts gesagt, als das, was man, nach dem Wimsche des Ministeriums, wissen und sagen sollte, und es liegt Whüe. Zweifel in seinem nteresse, daß man an die positive Annahmêk von Seiten des Prinzen: glauben soll ; denn der Belgische Moniteur drückt sich folgendermaßen aus: „,,„„Die der Regierung gestern von London zugefommenen Depeschen be- siärfen je mehr und mehr in der Hoffnung einer baldigen und genügenden Lösuig der Belgischen Frage. Der Prinz Leopold, dessen Gesiunungen unverändert dieselben geblieben sind, glaubte seine offizielle Antwort am 22sten oder spätestens am 23sten er- theilen zu fönnen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Depu- tation am 23sten Abends oder am 24sten Morgens ihre Rúck- reise antreten.‘/‘/ Man sieht hieraus, daß das Ministerium durchaus nichts Bestimmtes mittheilt. Es \priht von Hoff- nung, von Lösung der Belgischen Frage, von der offiziel- len Antwort des Prinzen. Aber wie wird diese Antwort be- schaffen sehn? Wir wollen gern glauben, daß der Prinz, aller Wahrscheinlichkeit zuwider, die Krone annehmen kaun. \Aber wir sind noch vielmehr überzeugt, daß, wenn seine Annahme jet schon gewiß wäre, das ministerielle Jourüal sich auch bestimmter ausgedrückt hätte. Wenn dagegen die Nachricht falsch ist, o glauben wir bestimmt vorausseßen zu fönnen, daß das Ministe- rium entweder die Armee hat icre leiten und ihrer Kampflust Einhalt thun wollen, oder daß dasselbe die Französische Partei fürchtet und ihre Fortschritte hat hemmen wollen.“

Der Regent hat unterm 20sten d. M. eine Versügung er- lassen, wonach auf den Antrag des Kriegs-Ministers sämmtliche Ingenieurs und Coûducteurs der Brücken und Chausseen tem- porair dem Militair-Jngenieur-Corps, dessen Personal für den Fall eines Krieges für unzureichend gehalten wird, überwiesen werden. Während der Dauer ihres Militair - Dienstes soll der General: JFnspektor mit dem Divisions-General, der Jnspektor mit dem Vrigade-General, der Fngenieur-en-chef mit dem Obersten, der Ingenieur erster Klasse mit dem Major 2c. rangiren. Sie fönnen auch' die ihrem Militair - Grade entsprehende Uniform tragen und erhalten das mit demselben verknüpfte Gehalt, Wer von ihnen definitiv in das FJngenieur- Corps eintreten will, muß slch dieserhalb an den Kriegs-Minister wenden.

Man versichert, daß der Spanische General Quiroga in Brüssel angekommen seh, um in Belgische Dienste zu treten.

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Warschau, 23. Juni. Der Deputirte Szaniezki hat ein Projekt an die Reichstags - Kommissionen eingereiht, wonach ein allgemeines Aufgebot zur Bewaffnung an das ganze Land erlaf- sen werden soll; eben dasselbe hat er auch durch die öffentlichen Blätter befaunt machen lassen, woselb er es mit folgenden Be- merkungen begleitet: „Nach der denkæœtüirdigen Schlacht bei Gro- choiv am 25. Februar ergriff mich ein tiefer Schmerz über den Veriust so vieler Landsleute und über das fürchterliche Bluthad :

| i sah es voraus, daß, nach der großen Uebermacht des Feindes

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: vermittelst Verleihung von Grundeigenthum an die

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Berantwortlichkeit ausgewichen seyn; aber Sie drohen uns mit | werden würde; daher legte ih am 28.

zu urtheilen, diesem Blutvergießeu noch lange kein Ziel gesetzt _wÜ è Februar einen Entwurf beim Marschallsstabe nieder, durch welchen ih beabsichtigte, daß Bauern,

vermittelst Aufhebung der Monopole in den Städten, -ver-

| mittelst Zusicherung einer Belohnung an Grundstücken oder Geld

i 1 ( - l Sie haben uns für „außer dem | wir slnd damit einverstanden ; |

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für die eintretenden Fremden, eudlih durh Zulassung dec Einwohner Mosaischen Glaubens zu allen bürgerlichen Rechten, Alle durch ihr eigenes Interesse an die allgemeine Sache geket-

tet und dadurch die sämmtliche Volksmasse bewogen werden solite,

| uns unsere Unabhängigkeit aufs \chleunigsie erfechten zu heifen.

Aber die verminderte Vollzahl der Kammern, die spätere Bor- legung eines Geseß- Entwurfs hinsichtlich Dotirung . der Bauern mit National - Gütern, durch den Finanz- Minister, nahm alle Zeit in Anspruch, bis die - glänzenden Siege bei Wawr und Dembe eintraten, welche die Gewißheit zu vershafen s{ienen, daß es feiner außerordentlichen Mittel und Anstrengungen mehr bedürsen werde. Da jedo einerseits die Schlacht bei Ostro-

*) Dies is (wie unsere Leser aus der vorgestrigen Mittheilung der

| obengedachten Rede wissen) keinesweges der Fall; auch die neuesten

Londoner Blätter (bis zum 24sten) enthalten von Odbigem durchaus nichts, der Courter giebt in Bezug auf die Belgischen Angelegen- heiten nur die ben (unter London) von uns mitgetheilte Nachricht.

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A R E V I I E B M e