einer Kartätsche {wer verwundet und ein Soldat von der Schwa- dron, Niepokoyczyzki, in den Kopf getroffen. Am 24. Mat ging Ge- neral Chlapowski Úber die Narewka und begab fich nach Mastewo,/ wo sich gegen 50 Fnsurgenten gus der Bialowieser Haide mit ihm vereinigten. Diesen übertrug exr unter dem Kommando Schrd- ter's die Vertheidigung der Brücken“ gegen die ihn / verfolgen- den Kosaken. Am 2Wsten und 26sten Mai wurde eine Bewe- gung gegen Slonim ausgeführt, dessen Garnison aus 2900 Mann bestand. Am 27sten und 25ften wendete sich General Chla= vowsfi links und ging bei Celwiany links von den Brücken über den Niemen; hierdurch brachte er Grodno in Allarm, und indem er selbst am 31. Mai bei Lida ungestdrt úber die Libioka und Dziît-
wa seßte, bemächtigte er sich durch eine Abtheilung Uhlanen -Pelo- |
tons, nach einem heftigen Gefecht, zweier Compagnicen des Wil- naer Sit viaMEAiN eas und zweier Geschüße. — Nachdem sich (Beneral Chlapowsft von der Wi naer Straße, auf welcher die Gar= nison von Wilna im Anmarsch war, links gewendet hatte, zog er in den Distrikt von Trozk, wo er mitt Gewißheit FJnsurgenten anzu- ¿reffen erwartete; auch vereinigte er sih am folgenden Tage, nach cinem Treffen mit den Kosaken in Uzuguse, wobei 27 derselben unse- re Gefangenen wurden, mit teten. — Die Freude und das Glück dieser Leute, wélche so große Opfer fr das Vaterland bringen, die gänzliche Hin- gebung der Bürger und die Glückwünsche von Seiten des Landvolkes find ¡chwer zu beschreiben, waren aber eine hinreichende Belohnung für die auf dem Marsch ausgestandenen Beschwerden. — Am 10. Funt ging G)etteral. Chlayowski bei Janow Uber die Wilia, und sobald ex dke sichere Nachricht erhielt, daß General Gielgud bei Wielony den Niemen pasfirt habe, cilte er selbst zu ihm, traf ihn bei Keydany, bergah_ ihm, als dem alteren General, die von der Regierung enm-
pfangenen mando. L ep E O viel Gefangene, unter denen sich 2 Stabs- und 209 Subaltern= Offiziere befanden, waren der Gewinn dieser Expedition. Die Ge- fangenen, mit Ausnahme der Offiziere, wurden alle freigelassen, und
die spâterett Nachrichten verschafften die Ueberzeugung, daß dieselben, |
von den Kosaken genöthigt , aufs neue die Waffen gegen die Polen zu ergreifen, sih hartnäcig weigerten, in die Nussischen Kriegckrei= hen einzutreten; außerdem schnitt das Corps des Generals Chla- powskt dem Feinde die Communication ab, paralysirte seine BemüÜ- hungen um Zusammenbringung von Rekruten und Magazinen und lelebte in den Jusurgenten den Muth zur Befreiung des Vater- landes.“
Fn der Proclamation, welche der Fürst Czartoryski am isten d, im Namen der National-Regierung an die Bewohner Po- lens erlassen hat, uud worin er zum allgemeinen Landsturm auf- fordert, weil der Feind seine Austrengungen verdoppele, wen- det er sich zuerst an die Geistlihen wid ermahnt sie, nirgends von ihrer Heerde zu weihen, in Wäldern und Lagern mit ihr zu dulden und dieselbe durch ihr Wort zu kräftigen: dann an
die Bürger und an die Bauern, denen er die Schrecknisse des |
Krieges vorstellt und sie ermuntert ,' demselben dur ihren Bei- stand so schnell wie moglich ein Ende zu machen; ferner an die Offiziere, welchen er als ihren Beruf bezeichnet, Bürzer und Soldat zugleich zu sehn, wie es einst bei ihren Vätern Sitte gewesen und wie es überhaupt das Streben des civilisirten Eu- ropas sehn mú}e; endlich an alle Polen insgesammt, indem er sle auffordert, als Losung des allgemeinen Auffiandes nach dec Sitte der Piasten und Jagiellonen Gott anzurufen und zu be- denken, daß, wenn sle jeßt unterlägen, ihre Hoffnungen auf ewig zertrümmert wären. „Die größte Wachsamkeit und Borsicht““, fügt er schließlich hinzu, „„List der Schlange und Verzweiflung der Löwin, Brüderschaft in der ganzen Bedeutung dieses Wortes , Alle für Einen, Einer für Alle, dies möge Eure Losung seyn. Zu den Waffen, Polen! zu den Wasffen!‘/ Die zweite, vorgestern er- lassene, Proclamation des Prásidenten der National-Regierung, an die Soldaten gerichtet, rühmt deren Ausdauer während fünf ‘Monaten langer blutiger Kämpfe, ohne remden Beistand, wo- durch der Feind zurüctgehalten, der Muth des Polnischen Hee- res gestählt, Warschau gesichert, Litthauen aufgeregt, die Ukraine zum Aufstand gebracht worden, so daß Europa schon an ein nenes Aufleben Polens zu glauben anfange. Am Schluß der Pro- clamation heißt es: „Soldaten! Auserwählte des Polnischeu Vol- fes! Febt oder niemals! Laßt uns nicht auf unserer rühmlichen Lauf- bahnermüden. Am Ziel harrt unser der Friede und ein neu erstehendes 8Baterland. Nur ein Sieg noch, und das Schicsal desselben wird nichi mehr zweifelhaft seyn. len Seiten zu.
sieht Eurem Heldenmuth die untrüglichste Hoffnung zur Seite. Noch ein Sieg, und Polen is befreit. — Es schlägt die Stunde, den Feinden eincu entscheidenden Schlag beizubringen ; die ganze ation erhebt sich gleich einer einzigen Gemeinde, jener UAlt- SHolnische Landsturm stürzt slch mit Euch in den Kampf, und
der gerechte Gott, der Gott unserer Väter, wird hülfreich das |
{Eude dieses Kampfes herbeiführen, welchen Kosciuszko begann, für den Dombrowski kriegte, Poniatowsfi starb, hendes Feuer lange Jahre der Unterjochung nicht erstickten, und dessen leßten Sieg uns vielleiht morgen schon die Borsehung bestimmt hat.“
’(lles war mit großem Bedacht berechnet; schon sahen wir das
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feindliche Corps aufgehoben, zwei Wojewodschaften befreit, den
9Peg nach Wolhynien und dem helidenmtithigen Podolien ge- |
bahntz; als plôglich die unbegreiflich plumipe Ausführung des ent- worfenen Plans uns die Beute entriß und die Beféeiuug des Baterlandes weiter hinausschob. Ju der That dürfen wir be- haupten, daß die so leichte Vernichtung des Rüdigerschen Corps,
das Vorrücken nach Wolhynien und Podolien, die Bekämpfung
der Ueberreste des Nothschen Corps, welches zu {wach ist, als daß es sich mit Erfolg hätte widerseßen können, Polen befreit
rudckgeworfen haben würde. Es ist zu bedauern, daß der Gene- ralissimus nicht in eigener Person eine so wichtige Expedition lei- tete; seine Talente und sein Scharfsinn würden zuverlässig ein glinsti- zes Nesultat herbeigeführt und seine Schläfemit neuen Lorbeeren 11m wunden haben; es ist zu bedauern, daß er einem jüngeren Ge- ¡eral, der als Commandeur noch gax keine Beweise vou höhe- ren Fähigkeiten abgelegt hatte, die Leitung anvertraute; daß er einen so tüchtigen Feldherrn, wie Rybinski, sast uur auf cinem Observaticnspuukte zurückließ, Warum kommandirte dieser nicht ¡ne Expedition, von der man so glänzende und bedeutende Vor- „theile ‘erwarten durfte? Wer kann begreifen, warum FJankotwsfi so augenscheiuliche Fehler beging, warum er durch mehrmals ¡viederholten Befehl den General Turno zum Rückzug nöthigte und sich nachher selbst mit sämmtlichen Streitkcäften nah War- schau zurückzog, Diese Fragen müssen klar und vollständig, fo- ohl vor der Nation als vor der ganzen Welt, gelöst werden. Zeit dem Beginn dieses blutigen Krieges is zum erstenmal dea Doinischen Waffen ein so leichter und eutscheideuder Sieg miß- (ungen. Man machte forcirte Märsche, traf auf den Feind und ließ ihn ungesirast entkommen,“
Hinslchtlich der entdeckten Verschwörung und der am 209sien
Fnstructionen und stellte sich selbsi unter dessen Kom- j Fúnf Kanonen mit Gespann, 1500 Kavabiner und eben sto |
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v. M. in Folge dessen entstandenen Unruhen berichten die hie \i- gen Zeitungen noch mehr Details, aus denen im Ganzen her- geht, daß man über die Sache noch nicht im Klaren ist, Meh- rere Persouen, welche mit in diese Angelegenheit verwickelt oder von der öffentlichen Meinung angeklagt wurdeu, unter Anderen die Ge- nerale Zawadzki, Redel und Skarzynski, slnd zu ihrer Rechtfer- tigung m den öffentlichen Blättern aufgetreten und fordern die Ankläger auf, ihre Namen zu nennen, oder werden auch von Anderen gerechtfectigt. Auf General Skarzhuski lastete zwar bloß der Vorwurf, daß er einen militairischen Fehler begangeu habe, indem éêr vom Generalissimus, während dessen Expedition nach Sienniza, zur Beobachtung des Feindes an der Naretw aufge- stellt worden war und jenen durch eine voreilige Besorgniß nach Warschau zurü genöthigt hatte, da er, als er die Nussen bei Sierozk Brücen über die Narew schlagen sah, einmal über das andere Boten an die National-Regierung uud deu Genera- lissimus mit dèr Nachricht sandte, daß der Feind mit aller Ge- walt einen plöulichen Angriff gegen Warschau beabsichtige, wäh: rend jene Anstalten wahrscheinlich bloß eine falsche Denionsira- tion waren. Doch wurde in der Reichstags-BVersammlung dar- auf angetragen, daß er deshalb vor ein Kriegsgericht gestellt wer- den solle. Jm Warschauer Kurier wird mun das Verfahren dieses Generals gerechtfertigt und im Gegentheil als sehr ange- messen darzestellt, da Warschau in “dem Fall, daß die Russeu wirklich über die Narew gegangen wären, in die größte Gefahr geratheu sehn würde. Ju demselben Biatt heißt es, daß das Gerücht, als habe man bei dem Konditor Lessel Z Mill. Silber- Nubel vorgefunden, schon von der Zeitung, die es zuerst verbrei: tet, als aus sicherer Quelle widerrufen worden sey; doch wäre man darüber immer noch nicht im Reinen und müsse den Aus- spruch des Gerichts abwarten, obgleich sogar verlaute, daß die Untersuchungs - Kommissjon selbst den Konditor Lessel nicht ir geringsten verdächtig befunden habe. Die Staats- Zeitung sagt, daß bei Verhaftung des Generals Hurtig, welcher unter der vorigen Ne erung Kommandant der Festung Zamosc und ein Schrecken für die dortigen Gefangenen gewesen seh, die Er- bitterung des Wolfs so weit gestiegen wäre, daß selbst Fratten mit ihren Souneuschirmen nah ihm geschlagen hätten. Das genannte Blatt meldet weiter:
„„Rachmittags erneuerten sich die Unruhen nochmals, indem sich große Volkömassen auf dem Plaß sammelten, Über welchen Ge- neral Fankowski aus Mokotow herbeigeführt wurde. Zur Durxch- sicht der Papiere aller verhafteten Fudividuen is eine Kommission, die sogleich thre Arbeiten begann, aus folgenden Personen zusammen- geseßt worden: aus dem Vice- Gouverneur Oberst Kaminski, den Landbote Wisznicwoské und Ziemctkt, Major der National-Garde, dem Deputirten Zroterkowski, dem General - Direktor der Polizei und der Posten, Czarnozfki, dem Richter Lanowski und dem Advo- faten Xaver Bronikorosfi. Diese Kommission schte thre Arbeiten
| an den folgenden Tagen ununterbrochen fort; aber da der Papiere
schr viel find, so fonnte sie noch nicht damit zu Ende kommen. Unterdessen ist cine große Menge von Fabeln im Umlauf, welche, von Mund zu Mund gehend, immer mehr anwachsen. Gleich am ersten Tage trug man sich mit einer unächten Liste der Ver- hafteten , auf der sich Personen befanden, die entweder im Publikum verhaßt sind oder von irgend einer bôswilligen Privathand aufgezeichnet wurden. Fm Volksgedränge kam uns eine solche Liste zu Geficht, auf welcher 19 Personen standen, von denen die größere Hälfte fälschlich angegeben war, und die man emsig von einander abschrieb. Doch muß bemerft werden, daß sich selbsi unter den Verhafteten (wie. es auch die amtliche Bekanntmachung besagt) solche befinden, welche nicht aus Verdachts- Gründen , sondern nur deshalb festgenommen wurden, weil sie in näheren Privat-Verhält- nissen zu den Angeschuldigten standen. Die Vorsicht erheischte ein solches Verfahren, zumal in einer so wichtigen Angelegenheit, welche die Sache der ganzén“ Nation betrifft. Es können also unter den Verhafteten auch völlig Unschuldige seyn, wie es denn {on verlau- tet, daß sich unter den Papieren des Obersten Slupezki nicht nur nichts Verdächtiges befindet, sondern daß sogar feine patrio- tischen Gesinnungen daraux hervorleuchten. So wic übrigens einerseits die Zusammenseßung der Untersuchungs - Kommisston die Forderungen der dffentlihen Meinung befriedigen kann, #0 beweist auch die Zusammenstellung des Kriegsgerichts eine gleiche Sorgsamkeit.// — Die Polnische Zeitung sagt in dieser Bezie- hung unter Anderem: „Es Heißt, daß bei einem der Landes-Verrä-
L Dieser Ruf tönt uns von al- | Fett also laßt Eure Tugenden im schönsten | ze i he | Glanze leuchten. Oft habt Jhr nur für die Ehre gekämpft. Jegt | rem Laude Brod gefunden haben, und denen Dankbarkeit fremd Uk.
f D | Die wenigen Polen, welche gn diesem höllischen Verrath Theil ge-
dessen fortglü- |
; genheit ist der cinzige Gegenstand des Gesprächs. | jammelt sich immerwährend vor dem Schloß und havrt mit einiger | Spannung, aber geduldig, des Ausspruchs. i
i und seinen Zorn gegen die Ausgearteten weiß es durch Wür-
h De I) | hat, von dem Patriotismus und den Talenten der erwählten Rich- | ter läßt sich hoffen, daß die ganze hôllische Fntrigue entdeckt und | ein gercchtes Urtheil über die Schuldigen gefällt werden wird. Bis | jeßt sind, #0 viel uns bekannt, 17 Personen, worunter mehrere Da-
ther eine bedeutende Menge Gewehre verborgen gefunden worden. Faft das ganze Komylott besteht aus Fremdlingen, welche in unse-
nommen haben, sind fast Alle durch Familien-Verhältnisse mit jenett verbunden. Vertrauen! Mäßigung! so riefen seit den ersten Tagen der Revolution die Kaltherzigen, Thoren und Russischen Parteigän- ger. Wehe dem, der es gewagt hätte, revolutionnaire Gesinnungen zu äußera. Weg mit dem Vertrauen! Weg mit der Mäßigung! und an die Stelle dieser leeren Declamationen trete ein weises Mißtrauen und strenge Gerechtigkeit. Es is endlich Zeit, einen entscheidenden Schritt vorwärts zu thun. Mögen die guten Búr- ger sicher seyn, daß ihre großen Opfer unsere Freiheit und Unad- hängigkeit befestigen; die Verbrecher aber mögen zittcrn. Sobald
| das Volk am 29fen d. die Nachricht von cinem angezettelten Hoch-
Fn Bezug auf die mißglücte Expedition gege) General Rü- | verrath crhalten hatte, versammelte es sih von früh Morgens at diger und das Benehmen des Generals Fankowsfi dabei spricht | sich der Polnische Kurier unter Anderem folgendermaßen aus: | Fin! | ) | fle thre Kinder in Tod und Wunden gesandt hätten, daß sie ihre
schaarenweise in den Straßen von Warschau. Gerechter Zorn und Unwillen malten sih auf jedem Gesicht; man sah die ärmsten Einwohner der Hauptstadt in höchster Betrübniß darüber klagen, daß
leßten Habseligkeiten gern zur Unterstüßung der Nationalsache dar- brächten, und daß alle diese Opfer von der Nichtswürdigkeit der längst durch die dffentliche Meinung verurtheilten Verbrecher ver- nichtet würden. Solche Klagen drangen zu Herzen, denn wer ist
! nicht eingedenk, daß Leute von Geist und revolutionnairen Begrif- | fen, und das Volk, welches die Sachen mit gesunden Augen betvach- | tet, schon lange vergebens flehten, alle diejenigen von dentlichen | Aemtern zu entferneit, welche kein allgemeines Zutrauen umgab. Aber | die Protection der Mächtigen siegte unter dem Deckmantel der Mä- | igung, welche seit gestern die Bedeutung ciner Hinneigung zu
1nd die Russishe Haupt - Armee in die ehemaligen Gränzen zu- | Rußland
} erhalten hat. Die Gemüther der Einwohner unserer Hauptstadt stnd jeht allein mit dem Ausgang des großen Prozesses gegen die des Hochverraths Angeklagten beschäftigt. Diese Angele- Das Volk vec-
Seine Erbitterung de und Ordnungsliebe zu
vdnungs mäßigen. Von der Energie, mit die National
Regterung dieser Sache angenommen
men, verhaftet worden. Die Umstände cheinen jeßt Folgendes von der Reglerung zu fordern: 1) Einziehung genauer Nachrichten über die Bewegungen der feindlichen Armeen; 2) Erlassung geschärfter Verfügungen an die Ortsbehörden, wo sich die Russischen Gefan- genen beftnden, damit man ein wachsames Auge auf sie hat und ihnen nicht, wie bisher , Freiheiten gestattet welche leicht sehr ver- derblich für uns werden könnten; 5) Nevidirung der auf der Post anlangenden und abgehenden Briefe während einiger Zeit; und 4) firenges Augenmerk darauf, wo das Geld îm Lande bleibt und hinfommt. Dies stnd Dinge von großer Wichtigkeit, welche wir hier nur flüchtig andeuten // In der Warschauer Zci- tung endlich heißt es: „Obgleich mit Anbruch dex Nacht am- sten
Alles ruhig war, blieb doch die National-Garde, um allen mögli Ereignissen vorzubeugen, während der ganzen Dauer derselben j ter dem Gewehr, und ihr Commandeur ermunterte sie dur s eigenes Beispiel zu diesem Bürgerdienst. Am 30sten Morgens j den alle verhaftete Personen in das Königliche Schloß gebracht, y man augenblicklich zunk Verhör schritt. Es heißt, daß die Arbej der ee Nun S Kt og hinsichtlich mehrerer Personen ber beendigt sind. Wir zweifeln nicht, daß in ciner Sache, die das (j gemeine Jnteresse so sehr in Anspruch nimmt, alle Details wer bekannt gemacht werden; dies erheischt nicht nur das Wohl des iy] des, sondern auch das Jnteresse der Privat-Personen, welche enty, der verhaftet oder grundlos der Thetlnahme an jenen eines unwürdigen Plänen verdächtig sind. Wenn es wahr ist, daß j eingeleitete Untersuchung die Üeberzeugung verschafft hat, daß y| größte Theil der verhafteten Personen unschuldig is und nux j ein! kleinen Anzahl derselben Vorwürfe lasten, die auch noch y den anfangs verbreiteten Gerüchten weit entfernt sind, \o müs wir vereint mit dem Generalissimus wünschen, daß der Erf um des National - Ruhmes willen ein solcher seyn möge. F Angelegenheit der Generale Fankowski und Bukowskfi, wegen ib Verfahrens gegen General Rüdiger, ist von der eben besprochey ganz getrennt und wird auf besonderem Wege entschieden wet Anfangs hieß es/ jedoch, wie es scheint, ohne Grund, daß Gene Uminski in einem Briefe aus Lemberg und der Fürst Czartory von diesem durch eine Kopie desselben vor der Verschwörung gear worden seyen; nach Anderen hingegen sollte gar der General Jy kowski dem in der Untersuchungssache scines Prozesses präsidirenga General Malachowski ein Geständniß seiner Schuld abgelegt y die Mitschuldigen angezeigt haben. Uebrigens hat sich im Gang die Bevölkerung Warschgus, einige Ausbrüche des Zorns gegen (h, zelne verhaftete Fudividuen abgerechnet, äußerst musterhaft ben, men, und es stnd keine Excesse vorgefallen.//
Der Graf A. Ostrowski, Befehishaber der Warschauer N; tional: Garde, hat eine Proclamation an dieselbe erlassen, wo er ihr für ihre musterhafte Aufrechterhaltung der Ordnung uy die eifrige Bollsireckung aller Befehle bei den Unrtihen am gangenen Mittwoch seinen Dank abstattet.
Unter amtlicher Rubrik cuihält die Staats-Zeitung nen Bericht des Generalissinus an die National - Regierun worin er darauf anträgt, Maaßregeln gegen die in der Wojew chaft Plozk ausgebrochene Cholera zu treffen, indem es vielleih nöthig werden würde, mit der National - Armee in der gena ten Wojewodschaft zu operiren.
Bor einigen Tagen sind 6 Pariser Aerzte hier angelanj welche von der Französischen Regierung abgeschickt wurden, die Cholera in wissenschaftlicher Hinsicht zu untersuchen. A Deutschland sind anch wieder mehrere Aerzte in der Hauptsh angekommen, nämlich die Herren Veyhzal aus Fcauffurt a, N, Uchlein aus Bischofsheim, Sandius aus Hofheim, Steigeriwal) und Galette aus Darmstadt. Die beiden Lestecen sind, di Staats-Zeitung zufolge, von dem Deutschen Comité j Unterstüßung der Polen, welches sich in Mainz gebildet hat, aj dessen Kosten mit Instrumenten versehen worden und haben ti uen Fonds angewiesen erhaiten, um ihre Reise und den Unte halt in Polen davon zu bestreiten.
Der Warschauer Kurier sagt: „Die hiesigen Studen
Polo J
¡jen preisgegebene Beute seyn; Alles wird daun in Frage ge- stellt werden, und um besser zu organisiren, wird man damit be- imen,. Alles zu zerstören. Wenn wir auch diesmal die Ord- nung und Freiheit untergehen lassen, fo liegt der Fehler an uns selbst; wir haben bereits Alles versucht : die Freiheit, die Anarchie ind den Despotismus, und die Vorsehung hat uns seit vierzig ahren Lehren aller Art gegeben. Man wird uns beschuldigen, traurige Erinnerungen ivieder hervorzurufen, um die Wäh- sex einzushüchtern ; wir wollen sle aber nur -aufflären. 1 dem Augenblicke, wo sie über unser Schicksal entscheiden, uß uns erlaubt seyn, ihnen zu sagen: Bedenft wohl, was Jhr hut; bedenkt, daß manu mit rein republikanischen Einrichtungen eine verfassungsmäßige Monarchie gründen kaun, und daß ein Königthum ohne Macht die ärmlichste und gebrechlichste aller Finrihtungen is. Lernet von der Nevolution, daß man die taatsgewalt nicht entwaffneu muß, weil man die Gesellschaft dann den Parteiungen preisgiebt! Lernet von der Kaiserzeit, daß man dem Eroberungsgeiste mißtrauen muß; von der Restau- cation lernt, daß man die Geseße unwandelbar achten muß, Die Revolution hat die Freiheit übertrieben und is durch Anar- cie zu Grunde gegangen ; das Kaiserthum suchte nur Gehorsam und Krieg und ging durch Servilitität und Schlachten unter ; die Restauration suchte den Despotismus in der Verlegung der Geseze und fand ihren Untergang unter den Trtimmern dersel: ben, Der einzige Rettuugshafen für Frankreich ist die conftitu- tionnelle Monarchie. ‘“ | Der Coustitutionnel meldet, daß in einer gestern Abend stattgesundenen Versammlung von 400 Wählern, die von den vierzehn Wahlbezirfken des Seine - Depariements abgeordnet wa-: ren, folgende Liste der Kandidaten vorgelegt worden ift, Erster Bezirk: erster Kandidat Herr Nitol, zweiter der General Matthieu Dumas; zweiter Bezirk: 1) Laffitte, 2) General Demarçah; dritter Bezirk: 1) Laffitte, 2) Odier, 3) Drouot, 4) Chignard; Fvierter Beztrk: 1) Odilon - Barrot, 2) Gaunerou; fünfter irk: Eusèbe Salverte; sechster Bezirk: 1) Herr von Corcel- les (soll bereits sicher auf 600 Stimmen zählen können), 2) 5: Delessert; siebenter Bezirk: 1) Alexander von Laborde, J, Lefèbvre (in einer Váähler erhielt der Erstere 310, der Leßtere 120 Stimmen); Iahter Bezirk: 1) Daunou, 2) Bouvatier, Maire, 3) Dela- rue, Oberst der 8ten Legion (Professor Daunou soll der Mehr- jzahl der Stimmen gewiß seyn); neunter Bezirk: 1) Nepomu- cène Lemercier, Mitglied des Justituts, 2) von Schonen, 3) Crosnier: zehnter Bezirk: 1) Chardel, 2) Graf Lobau; eilf-
ter Bezirk: 1) H. Boulaye (von der Menrthe), 2) Barthe, 3) |
Laffitte, 4) Julicn; zwölfter Bezirk: Arago; dreizehnter Bezirk: 1) Evariste Dumoulin, Mitarbeiter des Constitutionnel, 19) Degranges, 3) Benazet, 4) Payen, 5) Lejemptel, 6) Cha- Îteau:Giron, 7) Charles Dupin; vierzegnter Bezirk: 1) Ca- det:Gassicourt, 2) Legros, 3) Julien v. Epinah, 4) Benoit, 5) [Las:Cases der Vater,
An Brionne, wo sich Herr Odilon-Barrot um die Stimmen lder Wähler bewirbt, tritt ebenfalls Herr Lefebvre - Durusfflé, ein
ten werden jebkt wöchentlih zwei i : 2 ; V | Jed chentiith giveinta!: genztslorb Lug: Mee n reicher Manufakturist und früherer Nedacteur des „Nain jaune“
militairische Manövers mit großer Geschicklichkeit aus; fie solln zu der Zahl der tapfereu Polen gehören, welche das Baterlan) vertheidigen werden. ““
Or Qn Er el Q.
Paris, 1. Juli, Se. Maj. der König is gestern Nachm tag um zwei Uhr im vollkommenen Wohlseyn in Saint-C« angekommen, Die Minister begaben sich sogleih dahin, um &, Majestät zu befkomplimentiren.
Der Moniteur erklärt die umlaufenden Gerüchte Über Ah lösung der hiesigen Schulen oder Verlegung derselben nach V sailles für gänzlich ungegründet.
Dasselbe Blatt giebt in einer Beilage eine an die P
fekten gerichtete Justruction des Ministers des Junern in Betr
der Wahlen bei den National-Garden und äußert mit Bezu} nahme darauf: „Die mühsamen und verwickelten Operation
der geseßlichen Organisation der National-Garden sind durch ga Sranftreih in vollem Gange. Niemals wurde der Verwaltu eine ausgedehntere Arbeit auferlegt, denn sle bestand darin, ü den 38,000 Kommunen Frankreichs Zählungs- Kommissionen |l errichten, acht Millionen Bürger zu zählen, sie nach dem aktive und dem Reserve - Dienst zu fklasslfiziren, Listen anzulege, worin die Lage jedes einzelnen Bürgers beschrieben ist, und durh unierische Ueberfichten die Regierung in Stand zu seßen, übt schlagen zu founen, welche Hülfsquellen für den Fall des Kult ges die National: Garde für die Reserve gewähren würde,“ - Da sich nach Ausweis der neuen Zählungen die Zahl der N tional-Garden vermehrt hat, so sind abermals 100,000 Geweht und 50,000 Säbel unter die Departements vertheilt worden,
Der Messager des Chambres enthielt in seiner geste Abend erschienenen Ausgabe folgenden Artikel, den der Mot teur heute wiederholt: „Die lächerlichsten Gerüchte waren ah heute an der Börse im Umlauf und wurden, obzleih ihr lli grund augenscheinlich war, dennoch von Manchen geglarbi, dit cs in soichem Falle immer sehr eilig haben, sich anführen zuu sen. Nichts ist ungegrtäindeter, als die angebliche Abreise di Grafen v. Appony. Zur Widerlegung der Gerüchte über Bt gien verweiscu wir anf die hente aus Brüssel eingegangenen Nath richten (die Kongreß-Sißgmng vom 28, Juni). Die Regieru hat feinen Courier, feine telegraphische Depesche erhalten, u! Alles kündigt vielmehr an, daß die Hoffnungen auf eine glüd liche und schnelle Lösung der Belgischen Angelegenheiten sich bal verwirklichen werden. ‘“
Durch zwei aus VBesançon und Vesoul erlassene Königl Berordnmungen slud unter den gewählten Kandidaten für die hb heren Offiziersteilen die Herren Lemercier und Dequevarnvillet zum Obersten und. Oberst-Lieutenant der zehnten Legion der hit sigen National-Garde und die Herren Benoist und Pavy zu" Oversten und Oberst-Lieutenant der ersten Legion des Weichbildd ernanut worden. j
Der Vicomte von Martignac hat sich am L24sten d. vot Marmaude nach den Bädern von Saint-Sauveur begeben.
__Das Journal des Débats ußert in Bezug auf dit Wahlen: „Das Schicksal! Frankreichs wird gänzlich in den Hü den der künftigen Kammer liegen; das dürfen die Wähler nit! aus den Augen verlieren ; vielleicht uiemals if den Erwählten eine Bolkes ein größerer und entscheidenderer Auftrag zu Theil gewo: den, Neben jedem auf dem Wahlzettel geshriebenen Namel wird zugleich Frieden oder Krieg, Freiheit oder Anarchie stehen;
S ; avAÜs ck e , î , D Pa Ulle die großen Fragen, die seit einem Jahre unsere Zukunft
ungewiß und düster machen, werden unwiderruflich enutschiedet werden. Mit einer verständigen Kammer wird cs, wenn nit! leicht, doch wenigstens möglich feyn, die Hindernisse zu übersteiget welche der Factionsgeist verwegen und beharrlih der Befestigun) der neuen Ordunng der Dinge entgegenstellt. Mit" einer feigen oder unbesonnenen Kammer wird der Unordnung die Bahn ge offnet und die euttwaffnete Monarchie nur noch eine den Par
Îund der „Minerve‘‘, zweier Oppositions-Blätter, als Kandidat auf, Das Journal des Débats empfiehlt Leßteren als einen durch Charakter und Vermözen unabhängigen Mann.
Ju Tarbes treten die Konventsmitglieder Barrère und Chazal als Kandidaten für die Deputirten-Wahlen auf.
Die Provinzial-Blätter sind seit einiger Zeit mit politischen Giwbens-Bekenntnissen der Wahl: Kandidaten angefüllt, die sich saft alle gegen die Erblichkeit der Pairswiirde aussprechen.
Dem General: Prokurator Persil ist in Coudom, wohin er scch zu den bevorstehenden begeben hat, eine Spottmusik dargebracht worden; die R Stadt wurde übrigens nicht ‘gestort. f In dem hiesigen dritten Bezirke sind Subscriptionen zum [Besten brodloser Arbeiter eröffnet worden.
Î Das Geschwader des Contre-Admirals Hugon isi am 18ten d, auf der Höhe von Karthager.a, die Nichlung nach Westen perfolgend, gesehen worden,
Dem Aviso de Toulon zufolge, befanden sich im dorti- | anf der flei- !
gen Hasen am 24. Juni folgende Kriegsschiffe : T nen Rhede: die Fregatten „„Zndependante‘“, „Bellone‘“, die Kor- vette „la Dore‘‘, die Briggs „„Surprise‘/, ‘‘Comète‘‘, die Goe- ette „Fris“, das Dampfschiff „„Nageur‘/ und die Balancelle „l’Etincelle‘“; l
mnd „Jphigenie‘/ und die Korvette „ia Meuse‘; auf der Rhede der Quarantaine: die Korvetten „la Baronnaise‘‘, „Garomie“‘, „Khbio‘/, „„Oise‘/ und die Brigg „Ducouëdic. Das Linien- {if} „le Superbe‘“ is in der Ausrüstung begriffen und ioird bald auf die Nhede gebracht werden. : L. Der Temps beleuchtet in seinem heutigen Bulletin die Ursachen des Sinkens der Fonds. Nachdem er die Schwierig-
feiten betrachtet, welche die Belgische Angelegenheit darbiete, fahrt ; | Jeder davon
Ler fort: „Viele andere Ursachen wirken auf die öffentliche Be- sorgniß. Zunächst der geheimnißvolle Ton, womit die Reisen dit Herzogin von Berry gemeldet werden, deren Exkursionen un- vihtig sehn würden, wem nicht eine mächtige Partei vorhanden wäre, dié uns mit dem Bürgerkriege und zugleich mit fremder Tuvasion bedroht. Ferner das sonderbare Benehmen der nil: seriellen Kandidaten und der Minister selbst. Erkiärt uicht ein Mariser Kandidat, der im Namen des Ministeriums austritt, (Hr, Odier) si jeßt offen gegen die Erblichkeit der Pairie, nach- dem er sich vorher notorisch zu der entgegenoefeyten Ansicht be- annt hatte, und ist Herr Barthe in der Nede, die er vorge]lern
dor den Wáhlern des eilsten Bezirks hielt, sich seibst konsequent |
geblieben? Fn dem ersten Minister - Rath nah der Ruckkehr des Königs werden wichtige Debatten stattsinden; ®? Straßburger und das Pariser Ministerium werden hier einander gegenüberstehen. Wessen Ausichten den Sieg davontra- jen werden, läßt sich uit sagen, aber zuverlässig gewinnen we- det das Vertrauen noch die öffentliche Sicherheit bei dergleichen
Crörterungen, Jst dieser Mangel an Eintracht wohl für diejeni- }
gen beruhigend, welche befürchten, daß die Feier der Julitage das Signal zu Unordnungen geben möchte? Man betrachte deu Ein: uß, den dieser s{chwankende Gang bereits auf die Wahlen seäu- Bert hat. Mit jedem Tage gewinnen die entschiedenen politischen Neinungen immer mehr die Oberhand, und die dem Ministerium jeneigten Männer verschwenden ihre Kraft, weil sie nicht wissen, delhes System das Ministerium hat. Eine Besorguiß, welche lle übrigen beherrscht, is die vor einer neuen Kammer, deren Elemente noch- Niemand beurtheilen kann, und die, zur Rolle tiner fonstituirenden Versammlung becufen, von neuen Taleuten auf einer unbefaunten Bahn mit fortgerissen wird, die eben so gut plücklih als verhängnißvoll seyn kann, vor der man aber, roeil e dem Zufall anheimgestellt ist, Besorgnisse hegen dars“ y Aus Longwh vom 27sten d. M. wird in hi esigen Blát- ern gemeldet: „Die Belgischen Truppen !m (Sroßherzogthum Uxemburg belaufen sich auf 8 — 9000 Mann, meistens junge
vorbereitenden Versammlung der ?
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Rekruten ; sie durchziehen die Dörfer au der Gränze und for- dern unsere Soldaten zur Desertion auf; das hier stehende 1Zte Re- giment hat bereits 25 Mann auf diese Weise verloren, Einer der Falschwerder ist ergriffen und nah Mes geführt worden, wo er vor das nächste Kriegsgericht gestellt werden soll,“
Das Journal „la Carricature‘/ wurde gestern in Beschlag ge- nommen; es enthielt zwei Lithographieen, deren eine den Fürsten Talleyrand, Marionnetten in Bewegung sebend, die andere einen mit der Ausbesserung des gesellsastlicen Gebäudes beschäftigten Maurer darstellte, — Auch die vorgestrige Nummer des Fouc- nals „la NRevolution‘/ wurde auf der Post mit Beschlag belegt.
Die Französishe Akademie wählte in ihrer vorgestrigen T Herrn Lebrün zum Direktor und Herrn Villemain zum anzler.
Großbritanien und YJrland.
London, 1. Juli, Fu der heutigen Sißung des Unter- hauses kundigte Herr O? Connell an, daß er bei den Ver- handlungen über die Jrländische Reform: Bill darauf antragen werde, daß das Jrländische Volk hinfchtiich seiner Repräsenta- tion auf gleichen Fuß mit dem Englischen gestellt werde, so daß namentlih die 40-Schillings- Freisassen wiedecum das vor zwei Jahren verlorene Stimmrecht erhaiten, Bei Gelegenheit einer vou Protestanten ans Galwoah (ÎFrlaud) kommenden WBirtschrift, die darum nachsuchten, daß auch den Katholiken des genannten Orts das ihnen noch immer verweigerte städtische Wahirecht be- willigt werde, fragte Herr O’Couneil, ob man nach den Er- eignissen von Newtownbarry ein anderes Yeomanry - Corps be-
wohner der Grafschast Wexford die Bewaffnung eines zweiten Orangisten - Corps zur Niedermetelung des Volks nicht gestatten würden, Die am 12, Juni von den Orangisten in Wicklow beabsichtigte Prozession sey von dem erbitterten aufgeregten Volke bedroht; die Regierung müsse daher alle mögliche Vorsichts- Maaßregeln anwenden, weil fonst ein Blutvergießen, wie es bis- her noch nicht stattgefunden, sl ereignen fönute. Schließlich sagte Herr O’Connell, daß die Regieruig auf die Mitwirkung JFrlands nicht rechuen dürse, wenn sle nicht auch dessen Rechte vollständig anerkenne. Herr Shiel forderte die Mini- ster ebenfalls auf, sich auf wichtige Creignisse vorzubereiten, und meinte, daß sie vorläufig nichts Besseres thun könnten, als so bald als mögli die Yeomanry in Jcland abzuschaffen. Viele andere Friáändische Mitglieder erxflärten ebenfalls, daß die Ereig- nisse in Newtownbarry eine große Aufregung in Jrland ‘hervor- gebracht; doch Lord Althorp entgegnete, daß Alles, was von diesen Ereignissen erzählt werde, unautheutisch sey, indem die Untersuchungen des Todtenbeschauers noch nicht beendigt wären.
An der Börse will man erfahren haben, daß gegenwärtig der Vorrath von Goid unv Silber in der hiesigen Bauk gerin- ger sey, als er seit langer Zeit gewesen it. Auch der hiestge
| Handelsstand hat gegenwärtig feinen Ueberfluß an diesen edeln
Metallen, da unser Verkehr mit Mexiko und Süd-Amerika uicht von der Bedeutung ist, um von dorther das Abgehende zu er- seßen. Andererseits aber find sehr vieie Gold- und Süber-Bar- ren seit dem Beginn der diesjährigen Danpfschisfsahrt von hier nach dem Kontinente ausgeführt worde, und zwar ohne daß
den. Die obige Vermuthung von den geringen Vorräthen in der Bank dürfte daher gegründet seyn und leicht auf den Staud unseres Geldmarftes sehr baid einen ausüben,
Nit Eederland e
Aus dem Haag, 3. Juli, Der General-Lieutenant de Kock ist am 27sten v. M. in Begleitung seines Adjutanten, Major de Steuers, von Middei-urg abgegangen, um slch in den vierteu und fünften Distrift der Pcovinz Seeland zu begeben, wo derselbe für einige Zeit sein Hauptquartier errichten wird.
Antwerpen, 2. Juli, Die Stellung des vor der Stadt und unterhalb des Stromes liegenden Gescbwaders ist fortwäh-
auf der großen Rhede: die Fregatten „Victor“ |
rend dieselbe, wie sle vor 3 Wochen war. Hein Si} hat seit- dem die Aufer gelichtet; uur einige Kanouenboie maudövriren bisweilen, doth immer uur in einer und derselben R:ctunz, Jm Fournal d’Anvers liest man: „Wir haben die ge- gründetste Hofsnung, daß Weisheit und Mäßigung im Kongreß den Sieg davontragen und daß die Männer, deren Zweck es ist, wieder aufzubauen, cin System überwältigen werden, das
Ordnung zu begraben, Man muß übrigens darauf vorbereitet fehn, von allen Seiten die Sprache aufgeregter Leidenschaften zu hören. Bereits bezeihnet man die Londoner Prälimingcien mit dem Namen Brevet der Schmach, der Beschimpfung und des Giftes, Alle diese Shmähungen fönnen zwar {wache Gemü- ther beunruhigen, auf starfe haben sie jedoch keinen Einfluß. Ju den Volfs - Massen sowohl als in Privatzirkein kann sich ein überzeugen, daß decgleichen Geschrei nur sclten von Personen auszeht, denen Vernunft und Kenntniß dec Dinge das Recht geben, eiu entscheidendes Urtheil zu fällen, Möchten doch unsere Deputirten ihre Lage und die unsrige richtig begreifen. Elend und Muthlosigkeit siud überall eingedrungen, und gewiß giebt es Niemand, der nicht seine dermalige beflagenswerthe Lage mit dem glücklichen Zuslaude vergleichen follte, in welchem er sich vor einem Jahre befand. Eutvehrungen sind an die Stelle des früheren Ueberflusses getreten, uud Lrostloflzkeit umgiebt bei- nahe jeden häuslichen Heerd, ‘C haben ihr Unglück mit heldenmiüthiazer Entsagung ectragen; doch
| halten.“ e u i fti ; | ¡Zu den abgeschmactten Gerüchten,“ heißi es in einem hie: | figen Blatte, „die in diesem Augenbli cke mehr als jemals durch Böswillige verdreitet werden, gehört auch eines, welches den Behörden voirwirft, daß sie si) {Gon jebt auf eme tháti ie Weise in den Privat-Unterricht mischten, So viel uns befannt
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| stande, ( ( | forschungeu hat anstellen tan, deren eines guten Gesebes für den auf Festen der M j anstaltenden öffentlichen Unterricht venust werden soll.‘ z Der ehemalige Gouverneur von intwerpen, General Ban- dersmissen, der si seit einiger Zeit inm Baleuciennes atufzeyai-
dercn Nesuitat bei der Ubfassung
ten, hat diese Stadt verlassen, um seine Familie aué é gend von Straßburg abzühzolen und slch mit derseiben nach Paris zu begeben. E S A E Máährend des vorigen Monats sind in den hiesigen Hafen 28 Fahrzeuge, und zwar 11 Belgifhe, 6 Englische, 4 Hannd- versie, 3 Französische, 2 Norwegische, lenburgisches, eingelaufen. / i ; Es Brüssel, 5, Juli, Beim Beginne seiner heutigen Sißzung
entschied der Kongreß, daß die Diskussion über die von Hru, v.
i Däuisches und 1 Lieck-
waffnen wolle? Er wisse aus zuverlässigen Briefen, daß die Be- !
Robaulx in Antrag gebrachte vorläufige Frage und über den Vor-
schlag der Herren van Sni und Jacques, die von der Londo-
ner Konferenz erhaltenen Präliminar-Artifel anzunehmen, gleich-
zeitig eröffnet werden solle, (Die heute hier eingegangenen Bel- ischen Blätter enthalten noch nichts über den Fortgang und das esultat dieser Sigung.) ;
Von der gestrigen Kongreß-Sibzung ist noch nachträglich zu berihten, daß 16 Deputirte, unter denen sich die Herren Baron v. Woe!mont, Baron von Hoogvorst, Baron Osy, Baron v. Se- cus der Vater, Legrelle, Graf v. Aerschot und van de Weyer befinden, folgenden Antrag einreibten: „Da der National-Kon- reß für den Fall, daß die zu eröffnenden Unterhandlungen dem Jelgischen Staate den definitiven Besiy der besicittenen (Gebiets- theile, sey es ganz oder theilweise, nicht sichern, für das Geschicf der Einwohner dieser Gebietstheile Sorge tragen will, so defre- tirt er: Art. 1. Vinnen fünf Fahren vom Ablaufe der Räu- mung der Holland zugesprochenen Gebietstheile sollen diejeuigen Bewohner derselben, die sich in Belgien niederlassen wollen, mit vollem Rechte und auf ihre einfahe Erklärung, die Eigenschast als Belgier behalten, Art. 2. Es soll ein Entschädigungs-Fonds errihtet werden, aus welchem die Kosten, die jedem dieser Ein- wohner seine Wohnorts- Veränderung und neue Niederlassung verursachen, erstattet werden. Art. 3, Eine Sunme von 3 Millionen Gulden wird zu diesem Behufe angewiesen; die Vertheilung wird durch ein Gesey näher angegeben, ‘“
Deucs Qa N
München, 2. Juli, In der heutigen Z4sten öffentlichen Sißung der Kammer der Abgeordneten wurden von dem Präsi: dium die Fragen zur Abstimmung über die Nachweisung der Verwendung der Staats-Einnahmen in den Jahren 1824, dann über die damit in Verbindung gestellten Anträge vorgelegt ; sie wurden mit einigen Berichtigungen genehmigt.
Der Herr Justiz-Minister, Freiherr v. Zentner, ist heute ins Bad nach Gastein abgereist und der K, Verweser des Staats- Ministeriums des Juneru, Hr. v. Stürmer, hat inzwischen dessen Portefeuilie 1:bernommen.
Dieser Lage starb anf einer Reise nah den Niederlanden zu Mainz der Hr. General-Lieutenant Freiherr v. Hompesch,
Kassel, 4. Juli, Die hiesige Zeitung meldet: „„Ob- wohl eine weitere Berbreitung der in einigen die öflliven G.än- zen Deutschlands berührenden Länder vorgekommenen Asiatischen | Cholera mit Grund nicht zu befürchten steht — so ist doch auch unsere Staats-Regierung mit Anordnung von Maaßregeln aegen die hofsentlich niht eintretenden Vorschritte dieser Krankheit sorgsam beschäftigt.“ i
Auf dem diesjährigen Wollmackt hierselbst waren in Fol.:e des im leßten Winter abermals eingetretenen Schafstecbens 1634 Stein Wolle weniger angefahren, als im vorigen Fahre, wie- wohl mehcere Käuser mit ihren Wollpartieen erschienen lud, welche fcüher noch nicht hier waren, Die zahlceich aus den Aus- und Julande eingetroffenen Wollhändlec und Fabrikanten zeigten iiberall viel Kauflust, die angefahrene Wolle wurde da- her, mit Ausnahme einer einzizen gerin„eu Partie, in gegen
dadurch die aus värtigen Wechselcourse wesentlich verändert wor- ;
empfindlichen - Einfluß |
darauf hinausgeht, uns unter den Trümmern der gesellschaftlichen |
Die Bewohner unserer Stadt | diese muß ein Ziel haben, denn man wi.ft fich dem Tode nicht |
| in die Arme, wenn man noch Aussicht hat, sein Lebeu zu eù- das j
ist, beruht die Veranlassttug zu dieser Berleumdung in dem Um: | daß die Regierung seit cinigen Tagen statijlijcve Nach- |
Siegierung zu ver- |
der (Ée- |
das vorige Jahr stark erhöhten Preisen verkauft, Jm Allze- } meinen ist anzunehmen, daß feinere Wolle um 10 bis 15, Mit- telwolle um 15 bis 20 und ordinaire Wolle um 35 Proceut höô-
| her als im vorizen Jahre verkauft worden ist. — — Franfkfurt a. M., 3. Juli. Die Ereignisse am hiesigen Fondsmackt wa.en in der leßten Woche bedeutend genug, dabei aber sehr unerfreulich. Namhafte Schwankungen, meist hervorgerufen durch den Gang der Geschäfte zu Paris, vérmehr- ten das hecrsheude Mißtrauen und entmuthigten de Specutio- tion aufs Steigen, so daß die Baissiers 1hcen Operationen eine weite Ausdehnung geben fonnten. Wahrend der ersten Halfte der Woche (26. 27, 28. Juni) war es st.lle im Geschäft, nuc wenize Umsäte gegen baar würden gemacht, und die Course blieben stationair, jedo mit sihtlicher Neigung zum Sizken, Die Spekulanten hüteten si, Einkäufe zu machen, da sîc vor- aussahen, der Abfluß von Geidmitteln, der sit odemecklich wuchte, und die von Wien her an unjere Borse geworfene Papiermaëe, | wiirden an dem naßen Avrechuungstaz manche Schwrerfeit hec- ! beiführen. - Amn Nachmittag des 28. Juni kamen niedrigere | Nentenotirungen vou Paris, worauf sich viele Beckaufer Oejter- reichischer Cffeften zeizten und die Course gedrücét wurden. Au1 29sten dauerte die rücgangige Bewegung fori, wozu die Nach- richten ans Wien, die keineswegs günstig lauteten, nicht weuig beitcugen. Es waren hauptsächlih 5 und 4proc. Metalliques, ' Bank - Aftien und 23proc. Jntegrale, die sich von mehreren Sei: ten zum Verkauf drängten. Der 30. Juni, als der Abrechuun ,s- tag für den Monat, und das erste Semester konute unier sotchen | Umständen keine befciedigende Resultate gewähren, Wir ncetic- ten die 5 und 4proc. Metall. F à F pEt., Actien 13 Fi, Pa: tial 2 pEt. schlechter a!s Tags zuvor. Außer ven von außen wirkenden Ursachen — niedrigen Notirungen an den vornuchnmsteu fremden Börsen — influirte hierbei auch. die Complicgtion der Verhältnisse, welche der Liquidatious-Epoche nirgends angehören. Die Spekulanten aufs Steigen hatten gehofft, Geloüberfluß imd Mangel an efffeftiven Stücken emtreten zu sehen, in weichem Fall denn die Contremineurs sich würden genöthigt geschen ha- ben, höhere Course zur Deckung ihres Bedarfs zu vewiiligen Allein es ergab slch gerade das Gegentheil; die Geldinhaver wollten weder faufen, noch in Proiougation nehmen, und fo mußten Alle, welc%ze auf Uitimo übernommen hatten und nicht die Mittel besaßen, selbst zu bezieheu, zu weichenden Pceisen los\{chlasen. Jn Prolougationen ward nur wenig gemacht; bloß far Zproc. WMietalliques und WBanfk - Actien konnte man von guten Häusern zu 5 p Et. Zinsgeuuß Geider haben. m Prämicn - Handel blieo es ganz stille, Uebvrcizens fte!!t sich die Differenz zwischen dem höchsten ünd niedrigsten Cou. s im Monat Juni wie folzt: bei den Zproc. Metall; 44 pEt., tei 4vroc. dito bei den Bank-Actien 73 Fl,, bei den Par: ' tialen 3 vCt,, bei den 25proc. Integralen 23 pEt., bet den Neapoi. Ob! 25 pEt, und bei den Polnischen Loosen 3Z RNthi-. ung nstigen Ergebnisse der Liquidation sollie je-cch Tage des neuen Monats ein nochmaiiger Sturz in den der Effekten foizen, Es trafe» namlich nich: rere Haudels-Couriere von Paris ein, welche die schlechbien Noti- | rungen brachóten, worauf einige unserer g:oßen Kaufer stuife »- | sten Oeflerreichischer Papiere selbst zu siukcnden Coursen abz ::e- | ben sich benüßtea, so daß Anfanas der Böse (Min lsten Jui) 5proc, Metall, auf 79, ávroc. auf 67 nund Actien auf 1199 fie- leu, Doch gegen- Eade der Borse nahmeu die Dinze eine an- | dere Wendung. Es traf nam!lih gegen 1 Uhr e2 Coucier bei dem House Rothschild ein, we!cher die besseren Notirnzen aus Pacis vom 29, Juni und zugleich die Nacwri{cht von des Prin- zen Leopolds Entschluß, die Belgische Krone anttnehnmen, tiber- brachte. Sobald dies bekannt wurdé, faßten die Spekulanten aufs Steigen wieder Muth, und wie zu Anfang der Börse feiue Nehmer waren, zeigten sich am Schluß derseibea keine Geber,
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