1831 / 193 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

von welchem Plate dieses Nein sich \o eben vernehmen ließ, aber ich wiederhole, daß, einer genauen Uebersicht zufolge, auf die vom Monarchen an sein Bolt hinsichtlich der Reform- Frage ergangene Appellation von, allen eben erwähnten Orten in einer würdigen Weise geantwortet worden- seh. Wir sind jeßt Alle Neformisten. (Mehrere Stimmen rufen: Nein, uein!) eine Majorität von Reformisten nach dem Parlamente ge- sandi worden sey, kann Niemand bezweifeln; allein ih sage, daß wir Nlle Reformisten sind, weil noch nit Einer von Allen, die dieses Haus bisher angeredet, von sich gesagt, er sey ein Feind jeder Art von Reform. Inzwischen hat doch Niemand an die Stelle des von den Ministern gemachten Borschlages ei- nen anderen entworfen, Das ehrenwerthe Mitglied für Aldbo-

rough (Hr. F. Clinton) wirft der Bill einige Anomalieen vor, zu i l B ) | freundschaftliche Rathschläge ertheile. (Anhaltendér Beifall.) Fch

indem er anführt, daß einige Grafschaften 12 Vertreter erhal: ten, während doch andere, und zwar größere Grafschaf- ten nur 10 Mitglieder zu wählen haben werden: Brigh- ton würde niemals mit Einem Mitgliede zufrieden sehn, da dech Orte von geringerer Bevölkerung zwei zu er- wählen hätten; slud dies jedo redliche Einwürfe von Mánnern, die sich der Abstellung aller Anomalieen des bestehenden Systemes ppponiren ? / i :

seine Gene1atheit zeigen, größeren Anomalieen ein Ende zu machen. (Eine Stimme ruft: Nein, Nein!) Der edle Lord, der eben „„Nein'“ rief, würde seiner Sache gewiß einen größeren Dienst erweisen, wenn er mih mit Argumenten statt durch Unterbre- chungen widerlegen wollte. Jst es etwa keine Anomalie, wenn Gatton und Alt:Sarum durch 5 oder 6 Wähler jedes zwei Par- lamcnuté-Mitglieder erwählen, während Manchester und Birming- ham gar feinen Vertreter haben? ‘/ (Jndem wir eine fernere nachträgliche Mittheilung aus diesem Vortrage uns noch vorbe- halten, gehen wir zu der Oppositions - Rede des Sir George Murray über.) Als dieses Mitglied slch erhob, trug Oberst S ibthorp auf Vertagung der Debatte an. (Lautes Rufen von „„Fortseben!‘/ Und „Vertagen!‘/) Nachdem hierauf Sir G. Murray bemerkt hatte, daß er die Geduld des Hauses uicht lange in Anspruch nehmen wolle, ward die Ruhe wieder hergestellt, und der Redner begann mit der Erklärung, er fände die Reform zu sehr ausgedehnt, indem er nicht einsähe, daß die bestehenden

„„Das Land‘, fuhr er fort, „war glücklich mit der gegenwärtigen Verfassung des Unterhauses. Der edle Lord (Althorp), der so eben gesprochen hat, is bei einer früheren Gelegenheit gefragt worden, ob die dem Hause vorliegende Bill, durch Erleichterung der Volks - Lasten von sofortigem Nußen sehn würde, und ant- wortete daranf, daß diese Frage nicht passend seh. * Jch weiß aber nicht, was passender als die Frage sehn fann, ob irgend eine von der Regierung vorgeschlagene Maaßregel dem Volke heilsam sehn werde. Uebrigens fügte der edle Lord damals hinzu, daß die Bill ein vollkommneres theoretisches Shftem zur Folge haben würde ein Resultat, auf welches ih keinen so!chen Werts) lege, wie der edle Lord. Das Verfahren der Reform- Freunde erinnert mich an das des ehrenwerthen Mitgliedes für Kerry (Hrn. O’Connell), der gewöhnlich ein sehr auffallendes Gemálde von den auf Frland lastenden Uebeln entwirft und dann mit dem Antrage \chließt, die Union aufzulösen. Nun gelang es dem eh- renwerthen Mitgliede zwar, das Daseyn des Elendes in Jrland zu beweisen, doch erwies er niemals, daß das Haus abgencigt seh, demselben abzuhelfen. Jch widerseße mich einer Auflösung der Union, weil ich sie für eine Zerstückelung des Reiches halte, und der ministeriellen Reform- Maaßregel widerseße ich mich, weil ich glaube, daß sle zur Vernichtung der Verfassung führe. Die Minister sagen, daß das Umfassede der Maaßregel sie ge- rade am meisten empfehle sie behaupten, daß sie dem Throne Festigkeit und Dauer und dem Volke Sicherheit gewähren wür- de. Jch bin der Meinung, sie wird die Monarchie erschíittern tind -das Unterhaus zum bloßen Werkzeuge der Demokratie ma- chen, um die Regierung in Verlegenheit zu seßen. Die Mini- ster sagen, sle fürhteten es nicht, von einem reformirten Hause in Berlegenheit geseßt zu werden, und hätten es nicht nöthig, weil ihr System ein System des Nachgebens sey und sie von der Volksgunst abhingen. (Hört! hört!) Fch mache sle aber darauf aufmerksam, daß, wenn die jeßt beabsichtigten Konzessio- nen gewährt sind, man wieder andere fordern wird, (Hö:t! hört !) Die Freunde der Reform sagen, die Verfassung sey das Resul- tat beständiger Veränderungen. Das gebe ih zu, indem ich sage, daß durch mäßige, den Zeitumständen angemessene, Verände- rungen die Verfassung verbessert werden könne. Fn der Thron- rede ward es dem Parlament anempfohlen, in den Verhandlun- gen liber die Reform die anerkannten Grundsäße der Verfassung zur Richtschnur zu behalten. Das war eine leere Phrase, indem man nothwendiger Weise wissen mußte, was man nnter aner- kannten Grundsäpßen der Britischen Verfassung verstehe. FIch war stets der Meinung, - daß die Berfassung aus drei in gehörigem Gleichgewicht zu einander stehenden Gewalten bestehe. Es wirft sich hier nur die Frage auf, ob’ diese Gewalten einzeln für sich dastehen oder in einander verschmolzen sind? Das monarchi- \cche Prinzip ist, meiner Ansicht nach, nicht allein auf deu Thron beschränft, eben so wenig als das aristofratische Princip nur im Junnern des Oberhauses zu suchen ist. Der Verschmel- zung der drei Gewalten verdanken wir unsere dermalige glückliche Lage, die uns die Macht licß, allmälige Veränderun-

gen vorzunehmen, ohne die Gefahren einer großen und gewagten |

Umwälzung zu laufen. Sollten die drei Gewalten getrennt, sollte es der Krone überlassen werden, das monarchische, 1nd dem Oberhause, das aristofratische Prinzip zu vextheidiaen, während

mokratie zu befördern, so bin ih überzeugt, daß die Britische das Leben, der Vernichtung entgegen gehen würde.

in den Stand seyen könnte, im Ganzen bessere Gesege zu geben, als es bis jest der Fall war.

sassend wie sle ist, sich die YQufriedenheit - des ganzen Landes cr- werben werde ; ich theile diese Ansicht nicht und fürchte, der de-

man ihn nicht werde zúugeln können. (Hört!) gens, daß der edle Lord, der die Vill einbrachte, und den ich auf das Höchste achte, sich einige Anmaßung zu Schulden kom: men ließ und Anspielumgen auf Umstände machte, die in Perioden von einheimishen Bürgerkriegen stattfanden: obgleich ih es ihm auch andererseits nicht zu hoch aurechnen rwoilt, da ich glaube, daß er niemals der Cromwell des Dramas seyn werde, das seine Maaßregel für den Schauplaß des Landes vor- bereicet. (Hört, hört!) Der eigentliche Cromwell freut {h viel- leiht ins Geheim über den Erfolg dieser Maaßregel. (Beifall,) Dieses Jndividunm , seh es, welches es wolle, sagt vielleicht in diesem Augenblick zu sich selbst mit den Worten des edlen Lords und Cromwells; „,,„„Der Herr hat sle in meine Hände geliefert,‘ (‘

Daß j

| |

| len Parteien die beste Sicherheit gewähre.

mokratishe Geist werde einen solchen Schwung erhalten, daß | Plâze abgezogen.

d dris- j / y Jch bedaure úübri- | vorliegenden Plan wird Allen das Wahlrecht entzogen, welche

Kampf ein Kampf des Rechtes gegen die Usurpation sey.

1172

(Beifall.) Die Zeit des Erscheinens dieser Person auf dem Schauplape is noch nit da; man wird sle nicht früher als im fünften Aft des Stückes auftreten seheù, und dann vielleicht eifrig beschäftigt, die zersplitterten Fragmente der Verfassung, die durh des edlen Lords Maaßregel gebrochen und zerstüickelt ward, zusammenzulesen. (Beifall. ) Die Nation kann \ich{ darauf verlassen, daß der Despotismus sh zu allen Zeiten gleich bleibt, er möge von einem einzelnen Fndividuum oder von einer aufgeregten Volksmasse ausgeübt werden. Den eigentlichen Cromwell wird man auch beschäftigt schen, ein Oberhaus zu bilden, nicht wie das gegenwärtige, ausgestattet mit dem Einfluß reichen Besißthums, fondern als ein bloßes Phan- tom von Oberhaus; auch würde er dafür Sorge tragen, daß, bevor es zu seinen Berathungen schreitet, sein Präsident ihm

weiß nicht, welches der Charakter eines solchergestalt zusammen- geseßten Oberhauses seyn wird; davon aber bin ih überzeugt, daß das jeßige Oberhaus zu edel gesinnt is, als daß dergleichen niedrige Pläne Eingang bei demselben finden könnten. (Beifall.) Jch versprah beim Begiun meiner Rede, die Geduld des Hauses nicht zu lange in Anspruch nehmen zu toollen; deshalb

Mer solhe Einwürfe erhebt, sollte doch mindestens | enthalte ih mich noch mancher Bemerkungen über verschiedene

andere Gegenstände und schließe wit der Erklärung, daß ih mich

Maaßregel ift, die zu gefährlichen revolutionnairen Konvulsionen führen fann, durch welche die Ruhe anderer Nationen des Konu- tinents erschtittert rourde.‘‘

Unterhaus. Sitzung vom 6, Fuli, Die Reforn- Frage fam heute in diesem Hause zux Entscheidung, indem nach einer fortgeseßten lebhaften Debatte um 5 Uhr des Morgens die Abstimmung stattfand nnd für die zweite Lesung 367 Stimmen

gegen dieseibe 231 Stimmen

sih zeigten, so daß cine Majorität vou 136 Stimmen |! für die zweite Lesung slch ergab. Bevor die gestern abgebrochene | Diskussion wieder aufgenommen wurde, gaben niehrere Mitglieder, | wärtig seyn kann? (Gelächter, und anhaltendes Rufen: Namth, j ne an zwei verschiedenen Orten erwählt worden, ihre Optirungen | ad.

Fnstitutionen ei 1 reifenden Veränderung bedüirften. O ; : p E, U einer so um sich greif B 3 | | und Malton erwählt, optirte für das erstere; Lord Milton gab der

Der Lord-Advokat von Schottland, zugleich in Perth

Grafschaft Northampton vor dem Flecken Higham Ferrars den Vor- zug; Lord J. Russell, der zugleich in Tavistok gewählt war, optirte jur Devonshire, und Hr. Denison erkläcte sih für die Graf- schaft Nottingham im Vorzuge vor Liverpool. Für Malton, Higham Ferrars und Tavistock wurden sogleich neue Wahl- Ausschreiben erlassen, auch für Reigate an die Stelle des ver- storbenen Sir Joseph Yorke, dem Sir G. Murray bei dieser Gelegenheit eine sehr warme Lobrede hielt. Auf die Frage des

Hrn, O’Connel, ob die Regierung Vorsihts- Maaßregeln hin-

sihtlich der am 12ten Juli in Jrland stattfindenden Prozessionen

seroffen habe, antwortete Hr. Stanley, daß man alles Móög- iche

Partei Ri ganze Jrländishe Yeomanry - Corps abgeschafft werden ollte: Abschaffung dieses Corps mit den Partei-Prozessionen gar nichts zu schaffen habe. Nachdem Lord John Russell die Fort- seßung der gestern abgebrochenen Debatte in Antrag gebracht,

besonderen daß

einer

um von Prozessionen Meinung,

gethan habe, Hr. Hume war der

abzurathen.

Sir Robert bemerkte, daß die

Peel

tvogegen

erhob sich zunächst der Oberst Sibthorpe und sprach in star-

fen Ausdrücken gegen die Vill, 'die er ungereimt, chaotisch, un- heilschwanger und unverständlich nannte, als ein Schubmittel für die Minister und als ein Pflaster bezeichnete, mit welchem sie die im Lande herrschende Ausregung zu besänftigen hofften. Er meinte , mung durchseßen, weil sle der Hoffnung seyen, eine trium- phirende Abend eine JFllumination in jedoch die Hoffnung, daß sie sih getäuscht sehen würden. W. Lennuox hielt darauf einen kurzen, aber eindringlichen Vor-

die Minister wollten heute durchaus eine Abstim- noch an demselben sehen. Er hege Lord

Majorität zu erlangen und

London zu

trag zu Gunsten der Bill und behauptete, daß der gegenwärtige Hu. K. Douglas gab zu, daß einige Verbesserungen Noth thun, widerseßte sih- jedoch der vorliegenden Bill, als einer zu ausge - dehnten Maaßregel. Sir N. Franco Lopez, ein Sohn des befannten Hrn. Manass)eh Lopez, erklärte, daß er der Bill seine Unterstützung leihen wolle, wiewohl. sein persöulihes Interesse (als Burgflecken-Besiker) darunter leiden würde; er wolle dies jedoch freudig zum Opfer bringen, un eine Bill zu untersten, die so sehr geeiguet sey, die Justitutionen und besten Juteressen des Landes zu befördern. Er fügte hinzu, daß er die Bill nicht für vollfommen halte, sle erschcine ihm sogar mangelhaft, indem sle feine besondere Bestimmungen hinsihtlih der Erwählung von Ministeru zu Mitgliedern des Unterhauses u. \. w. enthalte; in- zwischen wolle er durch feinen Einwurf den ‘guten Erfolg einer Bill gefährden, die übrigens so viel Vortrefflihes euthalte, Hr. Franfkland Lewis sagte, daßer, wiewohl er die rehtsveruichten- den Theile der Vill nie gutheißen werde, ihrer zweiten Lesung sich doch nichr widerseßen wolle, weil es unmöglich sch, der Re- form länger zu widerstehen. Jrgend eine Aenderung der Repra- seutation seh unvermeidlich; er stimme deshalb dafür, daß die Bill in den Aus\chuß gelange, wo er seine Einwürfe beseitigt zu sehen hosfe. Herr Campbell belobte die Bill, die, seiner Ans sicht nach, die Verfassung nicht vernichte , sondern stübe und al: Herr Wrangham und Lord Walletort sprachen gegen, Hr. Lhtton Bulwer

' Em 0 | - w (R ! e , Cy ! u el - sich das Unterhaus damit beschäftigen würde, den Geist der De- | 1d Herr Strickland für die Bill, wonächst Sir Charles

Wetherell sich erhob und si in einem ausführlichen Vortrage

Verfassung in ihrem Geiste sowohl, als in ihrer Wirkung auf | vetnehmen ließ, wovon Nachstehendes das Wesentliche ist:

9 P j D TEOE | nichts' in der vorgeschlagenen Maaßregel, was das Unterhaus |

¡Ich habe mich im leßten Parlamente gegen die Reform-Bill erklärt, und ih muß bekennen, daß alle meine Einwürfe sich seit der Zeit in vollem Maße bestätigt haben.

tung zweier Hauptpunkte beschränken, nämlich auf die Entziehung des den Burgflecken zustehenden Wahlrechts, und guf die Ausdeh- nung des Repräsentations- Rechts. Durch ersteres würden, wenn ich mich des Ausdruckes bedienen darf, 154 Sihe auf 154 andere gen. Dic Pfropfen würden von 154 Flaschen fliegen und der Fnhalt in 154 andere Gefäße gegossen werden. Durch den du ein sogenanntes persdnliches Recht besißen, und auf die 10 Pfund - Hausbesißer übertragen. Man hat mir den Vorwurf gemacht, daß ih mich zu harter Ausdrückc bedient hâtte, als ich die Entziehung des den Corporationen zustehenden Wahlrechts einen Raub genannt habe; aber wenn irgend ein Freund der Bill etnen besseren und passenderen Ausdruck auffinden kann, \o will ih denselben annehmen und, um mich akademisch auszudrücken, auf den Dofktorhut verzichten. (Gelächter.) Mein ehrenwerther und gelehrter Freund gegenüber (Sir F. Maintosh), den ich jederzeir mit großem Vergnügen höôre, hat es den Opponenten der Maaßre- gel zum Vice G La daß ste das Wahlrecht ein Eigenthum genannt haben. Fch habe es niemals so genannt. Aber wenn es auch kein Eigenthum im Sinne cines Nießbrauches if, so ist es doch

es durch

i man

S ai uge wte Fch will mich nicht auf alle | E i 2/7 j Sihzeinheiten der Bill einlassen, sondern mich nur auf die Beleuch-

Die Minister gaben ihre Hoff- j / f murg zu erkennen, daß die von ihnen eiugebrahte Bill, um- |

ein Eigenthum in Gemäßheit der allgemeinen Regeln, nach wel ein solches begründet und gesichert wird. Die Abfasser der Bill ley, gewaltsam Hand an alle die Burgflecken, welche in den Schematen | und 3 aufgezählt sind. Die Anzahl derselben ist so bedeutend, daß many für recht gehalten hat, sie von der Bill zutrennenund in besondere Sth mata einzusammeln, indem matt wohl fühlte, daß Jederman, " das Verzeichniß lesen will, ein Glas Limonade bédarf, um sich wt rend der Arbeit zu erfrischen. Jch will nun die Aufmerksamkeit j, Hauses auf eine Stelle in der siagoa Charia lenken, woraus hervo geht, daß das Wahlrecht für eben so gültig betrachtet, auf denseliy Fuß gestellt und dur dieselben Reichs - Gesehe beschÚßt wird, yj das Besihthum eines Freijassen, oder irgend cine andere“ Art Eizq, thum. Die Stelle lautet folgendermaßen: ///,-Die Stadt Lond soll alle die alten Freiheiten und Gerechtsame behalten, in deren Vet sib fic sich befindet. Ueberdies wollen und bewilligen wir, daß al andere Srädte, Buraflecken, Pläße und Barrieren der fünf Hlst und aller anderen Häfen ihre Freiheiten und freie Gerechtsam le halten sollen.//// (Lauter Beifall von beiden Seiten des Hause) Ein Freund der Maaßregel kann allerdings ausrufen: „Wie, fa das Unterhaus nicht jedes Wahlrecht entziehen, wo es thm ge fllt) Ich sage auch nicht, daß das Haus nicht so handeln kônne ; ich gy uicht , daß das Haus nicht eine Bill passiren lassen kann, die Je mand seiner Güter beraubt; aber ih glaube, daß der edle Cy (Russell) miv gegenüber, meine Ansicht theilt, daß ein solches Gese nicht ein Geseß des Rechts, sondern des Stärkeren und ei

re i h J l | | | zerschmetternder Schlag der Majorität seyn wúrde.// Nachde1

der Bill ‘aus keinen Partei - Gefühl, aus keinem Widerwillen |! Í d / tend ! gegen eine gemäßigte und weise Reform, sondern bloß deshalb | | widerseße, weil ih wahrhaft und aufrichtig glaube, daß sie eine

Redner noch das Urtheil verschiedener berühmter Parlament s-Mi, glieder und Publicisten über die Unzulässigkeit einer Wahlrechts, tebertragung angeführt hatte, kam er auf die Mittel, welt

während der leßten Wahlen angewendet habe, um h Meinung des Volkes irre zu leiten. Ër sagte unter Anderen, ¡Jch erlaube mir, die Grafschafts-Mitglieder, welche gewöhn, lich als die Nepcâsentanten des Ackerbvau-Fnteresses betrachte werden, zu fragen, ov nicht in manchen Grafschaften und Fabrj, Städten gewisse Versicherungen gegeben worden sind; ich mein nicht von Seiten der Regierung, sondern von ehrenwerthen Here auf den Wahlgerüsten:; ich frage, ob nicht die Aussicht auf ein freien Kornhandel, auf das Fallen des Brodes auf 32 Pence u. h eröffnet worden ist? (Namen, Namen!) Wie kann ih Namct t nen? Glauben die chrenwerthen Mitglieder, welche dies verlange, daß ich, wie cin Zaguberer/ auf allen Wah!gerüsten zugleich gegey

Namen!) Der Leßte im Hause, der mich um Namen fragen sollt, ist das ehrenwerthe Mitglied füc Essex, der von Anfang bis zu End der Wahl nicht auf dem Gerüste erschienen is. Fch wis derhole, daß dem Volke die Aussichten auf cirien | frä Getreidehandel eröffnet worden sind. (Namen, Namen!) J lasse mir meine Unabhängigkeit nicht rauben; aber wenn nj mich im gehetmen Ausschusse hôren will, so werde ih Namen net nen und meine Behauptungea durch Beläge bewetsen. Es fan nicht geldugnet werden, daß an vielen Orten dem Volke gesagt wow den is, daß es ungeheure Vortheile von der Aufhebung des Ostin: dischen Monopols zichen würde, daß es 4. B. das Pfund des schn

sten Thee's für einen Shilling kaufen würde.// Der Redner führt

noch mehrere Fälle an, wo die Grafschafts - Mitglieder gegen di Korn-Gesehe geeifert hätten , und drückte seine Verwunderung auj, wie die Freunde des Ackerbau - Fnteresses solche Grundsäße unte stüßen fönnten, da dieselben in dem reformirten Parlamente noth: wendig eine Spaltung zwischen denen, welche wirklich die Agriful: tur, und denen, welche das Manufaktur =- Fnteresse repräsentirtet, herbeiführen müsse. Am Schlusse seiner Rede drúckte Sir Chi, Wetherell die Ueberzeugung aus, daf die Annahme der Reform: Bill alle Uebel der Französischen Revolution von 1759 nach sich zie hen würde, und erklärte, daß er ihr nimmermehr scine Zustimmung geben werde.

Sir Charles Wetherell ließ slch unter vielen Beifalls: Bezeugungen der Opposition auf seinen Play nieder, worauf Hr. W. Brougham sh erhob und unter eben fo vielen Bi: falls:-Bezengungen der ministeriellen Banke eine Rede zu Gun: sten der Bill hielt, Sir Rob. Peel sprach in einem sehr aus: führlichen Vortrage von neuem seine Ueberzeugung aus, daß dit Bill gefährlich für die Institutionen des Landes seh, daß das Verlangen nah Reform mehr in den Ereignissen auf dem Kou: tinente als in den Wünschen des Volkes seinen Grund hate, daß er jedo, che er sich den Folgen einer abermaligen Verwal: tungs-Aenderung ausseben wolle, lieber ein Kompromiß eingehen möchte, falls ein sicherer Neform-Plan vorgeschlagen werden wiirde, Er rede, fügte er hinzu, als individuelles Mitglied des Haus und wolle sich der Verantwortlichkeit nicht aussetzen, einen eige: nen Reform-:Plan vorzuschlagen, indem, wenn der Kampf erf einmal von dieser Seite cröffnet set, er nicht wisse, wo er en: digen möchte. Sir Fraucis Burdett sprach zunächst zu Gun: sien der Bill uud meinte, daß der vorige Redner etwas verthei: digt habe, was nit mehr zu vertheidigen sey; nämlich die ver fallenen Burgflecken und die Einmischung der Pairs in die Er wählung des Unterhauses. Er länanete, daß die Ereignisse auf dem Kontinente die gerechten Ansprüche des Britischen Bolfs erst rege gemacht; diese schen vielmehr nur die Fortseztng voi dent, was seit 50 Jahren beständig und laut gefordert wordén seh. Zum Schlusse wurde von Lord Y. Russell die Debatt resumirt, ttnd die Abstimmung fand in obengemeldeter Weise statt, (Nachträglihe Mittheilungen aus dieser Debatte behalten ti uns vor.)

London, 8. Juli, Jhre Majestät die Königin, die sti einigen Tagen anwohl gewesen, befand sich gestern bei weiten besser, so daß Sie Nachmittags in einem offenen Wagen eint Spazierfahrt mit Sr. Majestät dem Könige machte.

Gestern fand im Drury-Lane-Theater der zum Besten armtt Jrländer veranstaltete Sudscriptions-Ball statt. Das Haus faßte Ulles in {, was London an Personen von Rang und Stand besist. Der Köuig erschien mit der Königlichen Familie gegen Mitternacht und dlied mit derselben ungefähr eine Stunde. Jn dem glänzend erleuchteten und reih mit den seltensten Gewä: fen und Blumen verzierten Saal, waren alle Anwesende auf das cleganteste gekleidet, Die Entree war 2 Guineen die Person und die Einnahme betrug Z,000 Guineen.

In Bezug auf die Abstimmung über die Neformbill im Un- terhause außert die Times: „Die Sache der Wahrheit und Ge rechtigfeit ging nüt der großen Majorität vou 136 Stinmen dur, indem 367 für und 231 gegen die Bill waren. Hus sl&tlih der Zahl war die Minorität fast völlig der Zahl der für solhe Burgflecken erwählten Mitglieder gleich, denen die Wahl freiheit zugestanden werden foll, Unferer Meinuug nach, fann man, obglei die Vill noch durch einige Formen gehen muß, die Hauptsache a!s abgemacht ansehen. Wir seben in die Weis- heit und BVaterlandöliebe der Mitglieder des Oberhauses dadsje- nige Bertrauen, tvelcches hinreichend if, jede Besorgniß zu ver- bannen, als ob sle dic vernünftigen Erwartungen und die rect: máßigen Wünsche der Nation zu täuschen im Stande wären.“ 4 GIOE Schreiben aus Portâmouth meidet, daß die unter dem Befehl des Admirals Codrivgton stehende Flotte, völlig zum Kriege ausgerüstet, gestern n See gegangen ist; sie bestand aus folgenden Schiffen : „„Caledonia‘“/, „Prinz Regent“/, „„Asla“/, L ¡¿Donegal‘’, „„Revenzge‘/, „Wellesley“, „Alfred“, ,„¡Barbdam““, „Cura‘’ und „„Pearl““, Der Commodore Lord Yarborough, auf der Jacht Falcon, 25 dem Königlichen Jachts

giebi

Klub gehörende Schiffe, so wie 200 andere, begleiteten die j ite. gio Die Times will wissen, daß der in Brüssel befindliche Polnische Graf Zaluêki den Auftrag habe, die Belgier zur Nach- gkcit gegen die Konferenz zu ermahnen. Die Lissaboner Hof-Zeitungen vom 13ten zum 18ten ¡mi sind mit Auszügen aus Englischen und Französischen Blät- ‘ern angefüllt. Die Hof - Zeitung vom 15ten brinzt die Er- ennung des Herzogs von Lafoes zum Militair - Gouverneur der rovinz Porto. Nach Schifferberichten, waren die Französischen Kriegs chisfe fortwährend im Angesicht des Hafens.

Ein gegen Herrn Cobbett wegen verschiedener Ausfälle in einem Register eingeleitetes gerichtüiches Verfahren is beendigt und er selbst freigesprochen worden,

Der berühmte Schriftsteller Roscoe ist, 80 Jahr alt, in Lis verpool verstorben,

Der Buchhändler Murray hat den Herren Lander 1000 (Guineen für das Manuskript ihrer Reisebeschreibung bewilligt,

Die Aukunst des Herrn Bonpland in St, Borja ist nun- mehr außer allem Zweifel, wie ans einem Schreiben vou ihm hom 22. Februar an Hrn, Dominique Noguin in Buenos: Ayres n dem dortigen Lucero vom 29, März erhellt,

Einem Artiïel im Courier zufolge, leben auf den West- indischen Juseln 505,312 Sflaven, 50,300 freie Schwarze und 8,350 Weiße, wonach sich die Gesammt - Bevölkerung auf 303,962 Judividuen beläuft.

Mr Le tänd e

Aus dem Haag, 9. Juli, Se, Maj. der König haben inter dem 6ten d. M. ein aus drei Artikeln bestehendes Dekret n Bezug auf die Cholera erlassen; nach denselben sollen die (jouverneure der Küsten-:Provinzen die nöthigen Schuß-Magaßre- zeln gegen diese Krankheit treffen oder vorschlagen, und ihr besonderes \ugenmerk auf den Strand richten, damit gesirandete Güter, Perso- jen odex Leichname nit von unbefugten Personen berührt werden. ährend der Dauer der Quarantaine-Maaßregeln soll ferner ein eder dazu nicht Befugte, der gestzandete Güter, Personen oder teihname berührte, sogleich unter Quarantaine gestellt und, wenn fr sie ausgehalten, nach dem im Geset des 6ten März 1818 ent- aitenen Artikel 1, bestraft werden. Dann soll das Ministeriun1 er inneren Ange!egenheiten den Gouvernenren vorschreiben, daß e für die zwecmäßige Verbreitung der Bestimmungen dieses Defrets unter allen Bewohnern Sorge tragen. Schließlich witd den Ministerien des Ynnern und der Justiz, die mit Ausführung jeses Dekrets beauftragt sind, anbefohlen, Adschriften desselben n die übrigen Ministerien und hohen Staats - Behörden zu senden. | Vorgestern haben die in Rhyn kampirenden Truppen, mit denen sich die vau Damschen Jäger und 2 Batterieen Feld - Arz tillerie vereinigt hatten, einige große Manöver vor Sr. Königl. H. dem Prinzen Friedrih ausgeführt. Diese vereinigten Trup-

e

en sehen unter dem Befehl des General - Lieutenauts Baron | Der General-Lientenant de Kock und der Chef seines Gene- alstabes, Mojor v. Stuers, sind wieder in Middelburg angefkom- ien, Nach den leßten Berichten war auf den dortigen Vorpo- en Alles gerüstet.

Brüssel, 7. Fuli. Die Erwartung, wie sich die wichtige

Frage, welche jeßt dem Kongresse vorliegt, entscheiden wird, zieht j

glich eine größere Anzahl von Menschen zu dessen Versamm- mum herbei. Während der heutigen Sibung versah zum ifamale neben der Bürgergarde noch ein Detaschement der genannten Chastelerschen Jäger den Dienst. Nachdem die Bittschrift eines Herrn Dupont verlesen worden war, worin der- elbe um Annahni1e der Präliminarien nachsucht, erhielt Herr de Theux das Wort und sprach slch für die Aunahme der 18 Ar- lifel aus; er äußerte dabei die Hoffnung, daß Holland \chwerlicch esonnen sey, Mastricht zu behalten, und suchte zu bereisen, daß der Besiß dieser Stadt für Holland von gar keinem Nubeu sehn berde, da es vermöge der freien Schifffahrt auf der Maas den Rransit nah Deutschland uicht verhindern fköune, hougne sagte unter Anderem: „Da ih der Meinung bia, daß die Borschläge dec Konferenz mit unseren Rechten, mit unseren dflihten, unserer Sicherheit und mit unserer Constitution u11- ereinbar sind: daß die Annahme derselben us in unenudlichc

Herr Dez |

nterhandlungen chne Erfolg stürzen würden; daß endlich, da ir Grundsaß derselben fehlerhaft ist, fein Amendement sie bes: m fan, so erfläre ih mich gegen die Annahme der Vorschläge nd jedes Amendements. Judem ich dieses Votum ausspreche, laube ih meinem Vaterlande dadurch weder das Unglück emes Krieges, noch das der Anarchie zu bereiten. Was die Anarchie detrift, so fann dieselbe leichter durch die Annahme, als durch die Verwerfung der Vorschläge herbeigeführt werden. Der Krieg muß aus zioei Geslhts8punften betrachtet werden. Ersi.ich, als Mrieg zwishen uns und Holland, und daûin i Bezng uf die fremden Mächte. Was den ersten Fall anbe- ift, so wird wohl Niemand vor dem Gedanken erschrecken, i den Waffen zu greisen, wenn wir unseren Streit nit jeuer Pat allein auszufechten haben. Die fremde Einmischnng an- ungend, wie fana man da, meine Herren, die Meinung derer heilen, welche dieselbe von der Verwerfung der Konferenz - Vor- (läge abhängig machen?‘ Der Redner schloß seinen Vortrag it der Phrase: „Wenn ih die Schwachheit haben fonte, leine Zustimmung dazu zu geben, 80,000 meiner Witbürger ih- fl Nationalität zu berauben, so würde mein Gewisscn mir ewig le fürhterliche Frage zurufen: Kaïn, was hast du mit dei- len Brüdern gemacht?“ Herr von Meulenaere fam auf je Rede des Herru Lebeau zurück, und sagte, daß er deu von em Minister aufgestellten Gründen nichts Wesentliches hinzuzu- igen wisse; er würde für die Annahme ftimmen. Nachdem h die Herren F, Denef, Osh, F. Meeus, van de Weyer, ärdinois, Dumont, Ch. Rogier, von Ansemburg, lislagers, Fleussu, Legrelle und Serruyhs theils für, vil wider die Anuahme der Prälimingrien gesprochen hatten, de die Sibung um 5 Uhr aufgehoben, Man sieht morgen im Schlusse dieser Diskussion entgegen.

Der Bericht über die Erwählung des Herrn Sauvaze, der der heutigen Sißung abgestattet werden sollte, wurde, i Er- angelung einiger nothwendiger Aufklärungen, abermals und var auf morgen verschoben. /

Der Belgische Moniteur entháli Folgendes : „Es scheint, ß die Diskussion viele Mitglieder des Kongresses über die 'Uféquellen, welche uns die 18 Artikel des Friedens - Traktats tbieten, aufgeklärt hat; man glaubt, daß die Majorität zu Gun- n der Annahme sehr bedeutend seyn wird, da mehrere Mit- leder, welche sich anfánglich für die Verwerfung ausgesprochen atten, mehrere selbst, die eine Schrift unter dem Titel: „„Pro- station‘ unterschrieben hatten, durch die Diskussion zu einer ent- gengeseßten Meinung geführt worden sind,“

Der Ober-Befehlshaber der Belgischen Bürgergarden, Bas

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| Entre Minho e Douco, auth in Tras os Montes ausgebrochen.

. 1173 ron Vanderlinden d’Hoogvorts, hat einen Tagesbefehl erlassen worin er die Bürgergarde zur Ruhe und zum Gehorsam Saa Es heift darin unter Anderem : „Einige Intriguanten, Feinde ün: serer Unabhängigkeit und unserer Ruhe, suchen die Eintracht und die Einigkeit zu stören, welche den Ruhm Belgiens ausmachen; sie sind entlarvt, und ihre Bemühungen werden frucht!os sehn.‘

Der Divisions : General, Baron Duvivier, hat folgenden Tagesbefehl erlassen: „Soldaten! Von Eurer Vaterlandsliebe und Eurer Anhänglichkeit an das Staats - Oberhaupt überzeugt, habe ich demselben in einer Adresse, welche Euch vorgelesen tver- den wird, in Eurem Namen diese Versicherung erneuert ; ih hoffe, daß Ihr durch den Ruf: „Es lebe der Regent‘ ‘‘, die gute Meinung, we!che ih von Euch gesaßt habe, rechtfertigen werdet.‘

Gestern morgen ist hier ein Englischer Kabinets-Courier mit Depeschen für unsere Regierung angekommen. Er ist sogleich mit anderen Depeschen nah dem Haag weiter gereist.

Das Journal von Löwen meldet unterm ten d. M.: „Gestern war hier Alles ruhig; die Worte unseres waceren Re- genten haben alle Gemüther beruhigt. Jedermann hat mit Ber: gnügen wahrgenommen, daß unser würdiges Oberhaupt, weit entfernt, sich dem sc{ändlichen Plane der Minister anzuschließen, im Gegentheil die Gesinnungen der Nation über diesen Punkt T Man erwartet mit Ungeduld die Entscheidung des Kon- gresses. |

Der Magistrat der Stadt Antwerpen hat, in Gemeinschaft mit dem Brigade - General von Tabor, neue Maaßregeln er- griffen, um der Störung der Nnhe vorzubengen. Einheimische und Frewde müssen Sicherheitskarten bei si tragen, welche ih- nen auf dem Stadthause unentzgeitlich ausgehändigt werden.

Auf das Gutachten der oberen Gesundheits - Kommission sind nunmehr die sirengsten Maaßregein angeordnet, um. das Einbringen von Briefen, Papieren und Zeitungen auf anderen Wegen, als durch die Post, zu verhindern, wo sie desinficirt wér- den. Auch in allen Häfen sind Gesundheits - Kommissionen nie- dergeseßt worden,

Lüttich, 8. Juli, Das hiesige Journal sagt: „Wir haben von der Verhaftung des Generals Lehardy von Beaulieu und des Herrn Darmagnac gesprochen, Dem Brüsseler Courrier zufolge, steht diese Maaßregel in Verbindung mit einem Ver- suche, den diese Herren in Grammont gemacht haben, um die Bürgergarden dieser Stadt zu veranlassen, auf Brüssel zu mar- \chiren,

Dasselbe Blatt theilt die Stelle aus der Löwener VBitt- {rift mit, gegen welche im Kongresse reklamirt worden; sle lau- tet: „Die Unterzeichneten glanben noch hinzufügen zu müssen, daß, wenn eine Majorität im Kongresse die Constitution verlett, die jeder Beamte aeschworen hat, diese Majorität sih außer dem Gese stellt, was wir nicht glauben wollen und zur Ynsurrection ermächtigen würde, die überdies ein geheiligtes Necht ist, dem jede National-Gewalt in Belgien ihre Existenz verdankt.“

Schweden und Norwegen,

Stockholm, 5. Juli. Die Reise des Königs nah Nor- wegen ist, dem Verlauten nach, auf unbeslimmte Zeit verscho- ben worden.

Der Kaiserl. Russishe Gesandte am Königl. Dänischen Hofe, Baron von Nicolay, is aus Finnland auf einem Schiffe zur Quarantaine in Furusund am 29sten v. M. eingetroffen.

Deuts Gand.

Lurembnunrg,6. Juli. Das hiesigeFournal meldet, daß Befehle ertheilt worden, fernerhin keinen Belzischen Soldaten in den der Festung am nächsten belegenen Dörferu zu leiden. Die Freiwilligen, die sich zeither noch, wiewohl in geringer Anzahl, in Eich befanden, haben sich auf cine bloße Aufforderung dazu nach Wolfflange zurücgezogen.

Spanten

Madrid, 23. Juni. Der Hof isff am 22sten d. in der Hauptstadt angelangt und begievt sich den Z0sten d. M. nach dent Lustschlose San Jldefouso. Der bisher:ge Königl, Si- ciliauische Gesandie anm hiesigen Hofe, Graf Lucchesi Palli, wird nach Neapel zurückkehren und, wie man sagt, mit der Leitung des Finanzwesens daselöst beaustragt werden, Bei der allgemei- nen Achtuñg, in welcher derselbe hier steht, hat man seine Abbe- rufung mit Bedaueru vernommen. Zu seinem Nachfolger ist der Marquese Gagliati, jeßi Gesandter in Turin, ernannt, Jun- zwischen wird Herr Antonini, zulegt Chargé d’affaires in Bra- silien uud gegenwärtig Botschasts-Secretair in Paris, die Ge- schäfte als Chargé d’asfaires übernehmen. Nach glaubwürdi- gen Nachrichten aus Portugal haben auf vielen Punkten jenes Reiches Unruhen stattgesunden; besonders sind dergleihen in Viana do Minho und în vielen anderen Orten der Provinz

Der Herzog von Cadaval, ein Verwandtec Dom Miguels, hatte, den neuesten Meldungen aus Lissabon zufolge, das ihm

Anstalten, mit seiner Mutter Portugal zu verlassen, um sich nach Paris zu begeben. Da derselbe mit deza dasigen Spani- schen Gesandten in vertrauteren Verhältnissen siand, so dürste sein Ausscheiden auch in dieser Beziehung nicht ohne Einfluß sehn. Mit Ausnahme der Insel San Miguel find alle Azorische Jn- seln von der Regentschaft von Terceira in Besiß genonimen wor- den, und man war, bei Abzang der leßten Poft von Lissabon, der Meinung, daß auch die Jnsel San Miguel nächstens dem Gouvernement von Terceira unterworfen werden dürfte. Eine

Flotte von 5 Linieuschisfen, mehreren Fregatten , Briggs 2c. ist | durch die Meerenge von Gibraltar, aus dem Mitteilandischen | Meere kommend, westlich gesegelt. Es ist dies ohne Zweifel die | nah dem Tajo bestimmte Französische Flotte, und man darf da- | her wohl in kurzem interessanten Resultaten entgegen sehen, | TUrv t

Nach einem von dem Oesterreichishen Beobachter mitgetheilten Schreiben aus Konstantinopel vom 10, Zuni erfolgte die (mehrerwähnte) Abfahrt . des Sultans Mahmud nah dem Meere von Marmora am Bord der nach Europäischem Geschmacke eingerichteten Fregatte Scheref MResan, derselben, welche vor zwei Jahren die Ottomanischen Gesandten Hall Yascha und Suleiman Nedschib, den jezigen ihrer Reise nach Odessa am Bord führte, hetr t auf gedachter Fregatte, aus welcher man die Pulver - Vorräthe und die Matrosen, die vorher auf derselben dienten, entferut hatte, vom Groß- Admiral Halil Pascha, von dem Geheimschreiber Mustafa Efendi und einigen anderen Hofwürden-Trägern begleitet. Auch der bekannte Armenische Banquier und Münz - Direktor Kaßas Arotin folgte dem Sultan mit mehreren Juwelieren und Goldaxbeitern auf einem hierzu gemietheten Oesterreichischen Schiffe.

Anführung Mehmed belagert wird. aufgebrochen, mit der Hauptmacht seiner Armee bei der Belagerung mitztuwir- ken. Auch hat derselbe bereits 2000 gefangene Albaneser nach der

übertragen geivesene Marine - Minifterium niedergelegt und traf !

Reis - Efendi, auf | Der Großherr wird

und bei den Dardanellen, über Enos

A *) Der bekannte H e Aan ehen einer Unterredung mit dem Sultan na ; ; Wein ch Gallipoli beschieden

Ussein Pascha war von Adrianopel zu Man spricht bereits von einer ¿weiten ,

auszuführenden Reise des Großherrn, indessen sind im Herbste

dies bisher

nur Gerüchte, mit welchen sich das Publikum unterhält, und es

hat hierüber sowöhl, als über die weitere Bestimmung der Flotte,

noch nichts Gewisses verlautet. Einige Tage vor \ei s reise, am 28. Mai, gab der Großherr dem ¿fort Tati Ministerium und den obersten Ulemas ein Pascha, Wiese , schreiber Sr. Hoheit, schen Corps das befannte Fest gegeben worden war, Sultan Mahmud die an der Tafel besindlichen Minister durch sein unvermuütrhetes Erscheinen úberraschte. zwar nur Muselmáänner an demselben Theil, Art der Belustigung

est in j

einer großen in Aslen hinter Sfitari mie auf welcher im verflossenen Jahre vom Geheim- Mustapha Efendi, dem diplomati- wobei

Diesesmal nahmen indessen trug die l einen vollflommen Europäischen Charakter, da sle in Productionen Französisher Seiltänzer und Kunstreiter, der Ausstellung eines Diorama verschiedener Europäischer und Orientalischer Städte, dem Aufsteigen eines Luftballons und schließlih in einem glänzenden Gastmahle bestand. Die Ab- reise des Großherrn beschäftigte die lekzte Zeit hindur die Hauptstadt dergestalt , daß man den Ereizuissen in den insurgir- ten Provinzen weniger Aufmerksamkeit schenfte. ‘Der Rebell

Mustapha Pascha hat sich in die Stadt Skutari geworfen, woselbst

er von einer Abtheilung der Truppen des Groß- Wesirs, unter

Paschas von Rustschuk, eingeschlossen und Reschid Mehmed Pascha selbst war. nach Ochri um, im Falle die Nothwendigkeit eintreten sollte,

Hauptstadt instradirt, welche zu den Arbeiten im Arsenal ver- wendet werden. Außer Monastir und Ochri sind nunmehr Us- fub, Sophia und Adrianopel die Pläye, wo die Türken ihre größten Lager aufgeschlagen haben. Das Gouvernement von Stfutari ist eventuell zu den úbrigen dem Groß-Wesir verliehenen Albauesischen Statthalterschaften geschlagen worden, um diese Provinz zu reguliren. Mittlerweile hat die Regierung die Nach- richt erhalten, daß die Escadre, welche zur Blokade der Küsten von Skutari bestimmt war und am 20. April Konstantinopel verlassen hatte, bereits in den Hafen von Prevesa eingelaufen und von da sogleich nah Durazzo abgesegelt sey. Karafeizi Sade Ali Bei hat si{ch mit seinen Truppen vor dem Armee- Corps des vor Sophia stationirten Fzzet Mehmed Pascha eiligst zuritcégezogen und in das nördliche Atbanien geflüchtet, so daß die Straße von Belgrad nah Konstantinopel nunntehr von die- sen Rotten vollkommen gesäubert ist. Die öffentlihe Sicher- heit wird während der Abwesenheit des Großherrn durch den Seraskier Chosrew Pascha auf das thätigste gehandhabt, und die Regierung hat, um jedem Versuche der Unruhestifter vorzu- beugen, alle lärmende Erzöglichkeiten, Hochzeiten, Lustfahrten, Versammlungen des Abeuts in den Kaffeehäusecn, ja selbst das Ausgehen in den späteren Abendstunden, den Muselmännern und Raajas untersagt und den Soldaten die Ueberfahrt nach Pera und Skutari, oder von da nah Konstantinopel, ohne ausdrü- liche Erlaubniß ihrer Oberen, verboten, welchen Vorsichts-Maaß- a Bu Hauptstadt den vollkommensten Nudhestand zu verdan- en at. 9

A Ton R

Berlin, 13. Juli, Die neueste Nummer des Aumts- blattes der Königlichen Regierung zu Münster enthält nachstehende Bekanntmachung des Herrn Ober-Präsidenten von Westphalen, Wirklichen Geheimen Raths von Vincke Excel: lenz, in Bezug auf das Hinscheiden Sr. Excellenz des Staats - Ministers vom Stein: „Am 29. YJuni Abends 6 Uhr entschlief nach viertägigem Brustfieber sanft und ruhig zum höhern Leben der Staats-Minister Freiherr vom Stein, Ritter des s{chwarzen Adler: Ordens , zu Kappéenberg, im 76sten Lebens- jahre, Schmerzlich empfunden von Allen, welche in persönlicher Bertihrung mit dem Verblichenen standen, betrauert in ihm die Provinz Westphalen den unerseßlihen Verlust ihres würdigsten Bewohners, aus dessen früherer zwanzigjähriger amtliher Wirk- samfke:t noch viele Aniagen segensreich fortwirken, der später, aus dem thatenreichsten öffentlicen Leben in diese Provinz durch Liede und Achtung für ihre Einwohner zurückgezogen, nicht auf- hörte, für alle gute Zwecke gemeinsimug fortzuleben. Durch des Königs Majestät Vertrauen zum Vorstande aller drei Pro- vinzial-Landtage berufen und eifrig bemüht, dieses neue Fnstitut fest zu begründen, anch die beschränkteren Kreise nüßliher Wirk- samkeit wie noch am 17. v. M. in der auch früher nie versäum- ten persönlichen Theilnahme an den Kreistagen Hamm nicht gering achtete, Dies hat dem edlen Manne die allgemeine Liebe und Verehrung begründet, welche in der Trauer über sein viel zu frühes Scheiden slch ausspricht ; sein Andenken wird nicht verlöschen. Friede sey seiner Asche! ‘/ Den legtwilligen Ver- fügungen des Verstorbenen zufolge, ift (wie der Westphälische Merkur meldet) sein Leihuam einbalsamirt worden und wird, dem Vernehmen nah, am 11ten d. nach den Guútern Sr. Ex- cellenz im Nassauischen abgeführt, un dort in die Familien- Gruft beigesest zu werden. Eine große Anzahl Verehrer und Freunde des Verstorbenen aus der Umgegend bereitete si vor, den Trauerzug eine Strecke Weges zu begleiten,“

Nachrichten ats Naumburg zufolge, hat die Landes- Schule Pforta und mit ihr die literarishe Welt einen empfind- lichen Verlust erlitten; der Neftor jener Anstalt, Magister G. A. Lange, is nah mehrwöchentlichem {merzhaften Krauken- lager am 9ten d. M. entschlafen.

* n *

E O1 T7 0

Ueber den Stand der Cholera in Lemberg sind folgende Nachrichten eingegangen : Bis zum 25. Juni Abends waren im Ganzen erkranft genesen gestorben bleibt Rest 2560 558 1295 707

103 46 65 704 A 2/0 e DES 28 38 786 s Qa f 142 33 46 849 d O S 120 50 39 830

Cumma 2078 7153 1483 Minn

Es kamen hinzu am 26. Juni

*) Briefen aus l tan am 14ten gedahten Monats in Adrianopcl e

hilippopel vom 17. Juni E S De en seyn-

ie Flotte war bereits am áten vor Gallipoli angekommen T A sch Se, Hoheit, nach einem kurzen Aufenthalte daselb

(Anmerkung des Oesterreichischen Beobachters.)

E R A E N E D E T HES 2 E E

a S A PIEE F E S