1831 / 196 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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C E I A E O E P Mt E U

liste Werk, der Gotha-Kanal, wird vor Ende des nächsten Jah- res vollendet seyn, so daß man ohne Unterbrechung, und ohne weder deu Sund uo den Belt zu passiren, von der Nordsee bié in die Ostsee wird fahren können. Dieses Erftauneu erre- gende Werk, ein Denkmal der Ausdauer der Schwedischen Nation, wird ohne Zweifel für die Zukunft von unshäßbarem Nuben feyhn. Der Kanal von Waddo, dessen Zweck es is, die Fahrt klei- ner Küstenfahrzeuge zu erleichtern, P seya. Dec Vau des Hafens von Helsingborg ist auch sehr vor- gerucét, und man hofft, ihn im künftigen Jahre beendigt zut se- hen. Jn den westlichen Provinzen hat seit 6 Wochen die Noth auffallend abgenommen. Die Negierung hatte Maaßregeln ge- troffen, um bei den Festungs-:Werken von Wañas 5000 Arbeiter anzustellen; die Zahl derselben belief sich aber nie auf mehr als 2000, von denen ein großer Theil mit dem Ueberschuß seines Verdienstes bereits wieder nah Hause zurückgekehrt ist. Dies beweist, daß in diesen Provinzen die Noth an Lebensmitteln nicht mehr so groß ist, weil die Armen es nicht mehr nöthig ha- ben, diese außerordentliche von der Regierung dargebotene Gele- genheit zu benuyen, um sich Brod zu verdienen. Ueberdies ver-

spricht die diesjährige Érute sehr gesegnet zu werden.

Deutschland.

München, 10. Juli. Die Kammer der Reichs-Räthe hat (wie bereits gemeldet) der Kammer der Abgeordneten unter An: derem einen Beschluß übergeden, worin auf Revision des Ge- meinde-Edikts angetragen wird. Bei den Debatten, welche dic- ser Beschlußfassung vorausgiugen, nahm der Antragsteller , Fürst Ludwig von Oettingen-Wallerstein, das Wort und sprach im We- sentlichen Folgendes: Ein Herr Neichsrath habe stich uber die Nothwendigkeit einer endlichen Gesevßes-Stabilität (Unterlassung weiterer Reformen im Fache der Geseßgebung) und tiber die Gefádrlichkeit jener vielfahen Anträge verbreiten zu müssen ge- glaubt, welche, seines Erachtens, meist nur dazu dienen, Staats- Regierung und Kammern von wichtigeren Geschäften abzuziehen. Er (der Redner) hasse unnöthige Anträge; nüßliche und noth- wendige aber liebe er, ja er betrachte sie als einen der edelsten, heiligsten Theile des ständischen Berufes. Hege er einen Wunsch, so seh es der, daß Jmpulse dieser Art stets ausgehen möchten von der Krone selbst. Blieben aber einzelne Gebrechen dem Auge der Staats-Regierung verborgen, oder hemmten WBedenten irgeud einer Art das Hervortreten ihrer Fnitiative, so müsse gerade der das Uebel ani lautesten verkünden, dem es am meisten darum zu thun sey, den Monarchen geliebt, die Negierung stark und geachtet zu wissen. Und walteten wohl gar über einem Lande die Symptome rasch vorschreitender Verarmung, spreche sich von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf der Wunsch nach Beseiti gung maucher drükender Verhältnisse aus, so frage er (der Red- ner): liege die Anhänglichkeit au den Monarchen darin, daß man die Natiónal-Bedúürfuisse vershweige? ruhe das erhaltende Prin- zip in dem Unterdrücken des Volfsrufes? Nein, o nein! hier sey Reden Pflicht, hier heiße minisieriell im wahren Sinne des Wortes derjeuige, welcher dem Ministerium die Mittel bezeichne, ïich in Einklang mit den Bedürfaissen, mit den Wünschen, mit den Hoffnungen der rein constitutionnellen Mehrheit des Landes zu seven. Daß in Baiern, bei allem redlihen Willen von oben, bei allem Festwurzeln des Verfassungslebens, noch unendlich viel für Volkswohl und Volfszufriedenheit zu thun übrig seh, daß in unserer Verwaltung constitutionnelle mit vorconstitutionnellen For- men, daß in unserem national-öfonomischen Zustande Hemmun- gei aller Art mit dem Wunsche nah Verbesserung kämpfen, daß insbesondere der Gewerbsmaun wie der Landwirth unter den La- sten örtlicher und direkter Umlagen erliege, dies fühle wohl Feder. Indem er (der Redner) daher mehrfache Wünsche be- reits vorgebracht habe, indem er dort, wo feine ninisterielle Vorschläge kommen würden, noch mehrere zu übergeben sich vor- behalte, trage er nur seinem Stände-Eide eine Schuld und dem Könige einen Tribut der Treue ab. Ein reiches Feld für Ver- besserungen biete sich aber dar in dem Gemeindewesen. Aller- dings sey die Gemeinde-Ordnung von der Nation mit Jubel be- gráßt worden, allerdings zähle sie dieses Edift unter die Grund- lagen des großen Gebäudes politischer Entfesselung. Allein ganz frei von Bebrechen sey auch die Schôpsung des 18, Mai 1818 nicht, Bürden, wie- die in dem Antrage beispielsweise ange- führten, gehörten weder zu den Bedingungen der Freiheit, noch zu den nothwendigen Elementen einer geregelten Orts-Verwaltung. Der Vorschlag reduzire slch auf den sehr einfachen Geslchtspunkt : „möglichst freier, möglichst wohlfeiler und möglichst vofentlicher Berwaltugen der Gemeinde-Angelegenheiten.““ Dieser Gesichts: punkt sey der des Ediftes selbst, Die Motion beabsichtige nur die Beseitigung fremdartiger Auswtüchse und die Zurückfführung unserer Gemeinde-Ordnung auf ihre eigene, längst anerfannte und proflamirte- Basis. Nachdem sich hierauf der Redner etwas genauer in das Detail eingelassen hatte, bemerkte er: Msge man doch glauben an die Fortschritte der Bildung; möge

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man doch die Ueberzeugung gewinnen, daß ein seit 20 Jahren j

vielfach gefeigerter öffentliher Unterricht , daß 13 Jahre consti- tutionnellen Lebens unsere Nation vertrauter gemacht haben mit den Bedürfnissen und Voraussezungen ihres geselligen Zustan- des, ‘und daß das Baiern von 1831 nit mehr jenes von 1801 und eben so wenig dasjenige sey, welches dem Berfasser des Ge- meinde-Ediktes im Fahre 1818 vorschweben mochte ! ‘/

Zur Ingolstadt beendigte am 9ten d. M. die K. Pontonier- Compagnie ihre diesjährigen Uebungen mittelst Schlagung einer Schiffbrücke vor einer große Zuschauer-Menge. Ungeachtet die Mcauschaft uicht vollzahlig war, wurde doch das Manöver bin- nen 12 Stunden mit aller Präcision vollendet, und die Zu- schauer, welche um 55 Uhr den ersien Ponton anfahren sahen, fonnten um 65 Uhr die Brücke, welche aus 25 Pontons be- stand und 6800 Schuh lang war, passiren. Die Festungs-

- Bauten werden fortgeseßt, jedoch mit verminderter Zahl der

Arbeiter. :

Darmstadt, 8. Juli. Die hiesige Zeitung enthält im heutigen Blatte Folgendes: „Jn dem mit Nr. 241 bezeichneten Extrablatt zur Großherzoglichen Zeitung vom vorigen Jahre wur-

de die Nachricht mitgetheilt, daß am 1. Oftober bei dem Durch-

marsch der Großherzogl. Truppen durch Södel mehrere Rebellen getödtet oder verwundet worden sehen *), Eine vorbereitende Un- tersuchung, welche seitdem auf eingekommene Anzeigen Über die- sen Vorfall von zwei Militair-Gerichten geführt und kürzlich be- eudigt worden ist, hat leider das Nesultat geliefert, daß ein un- glüctliher Jrrthum dabei obgewaltet hat. Mehrere zusammen- treffende Umstände mußten in der Truppen : Kolonne den Glau- ben erwecken, daß der nächste Augenblick sle mit den Nebellen zusammenführen würde. Jn der hierdurch erzeugten Aufregung wurden mehrere Einwohner von Södel und Wölfersheim irrig für Rebellen gehalten, und dies hatte jenes beklagenswerthe Er-

'eigniß zur Folge. Wenn auch die spezielle Untersuchung, wel-

*) S. Nr, 230 dex Staats - Zeitung vom vorigen Jahre.

wird im Herbst vollendet |

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che nunmehr angeordnet worden ist, mehrere Judividuen als straf- bar darstellen dürfte, so fann doch als ausgemacht angesehen werden, daß ohne den ‘erwähnten Jrrthum keinerlei Excesse würden vor- gefallen seyn, wie sich denn im Uebrigen die Großherzogl. Trup- pen bei der ganzen Expedition gegen die Umzügler -: Horden in Oberhessen durch die vollkommenste Mannsjucht, wie durch die größte Begeisterung für Fürst und Vaterland, ausgezeichnet haben.

S ch weiz Bern, 6. Juli. Anm (ten d. M. ward in Luzern die dies-

jährige ordentliche Tagsaßung feierlich eröffnet. Dem Zuge vom Rathhause nach der Kollegiat-Kirche von St. Leodegar wohnte

' außer dem bei der Eidgenossenschaft beglaubigten Herrn Gesand-

ten auch der Stab des eidgenössischen Ober-Kommando?s bei.

Fn der vorgestrigen Sitzung des Verfassungs- Raths des Kantons Waadt wurden die Protokolle über die Urversammlun- gen vom 20. Juni vorgelegt; es ergiebt sich daraus, daß die neue Verfassung mit 13,170 gegen 2673 Stimmen angenon1: men tworden.

Eine Anzahl freisinniger und einsichtsvoller Männer hat sich jeßt hier zur Herausgabe eines Blattes vereinigt, dessen Ten- denz nah einer so eben erschienenen Ankündigung dahin gehen foll, einerseits das leidenschaftlih aufgeregte Volk durch vernünuf- tige Belehrung auf die Bahn des Zutranens und der Beson- nenheit zurücfzuführen und andererseits die nette Regierung von fehlerhaften nund s{hädlichen Maaßregela abzuhalten, fomit aber der politischen Mäßigung immer mehr Anhänger und der Bil: dung und Einsicht ein vermehrtes Uebergewicht über die Nohheit und Gemeinheit zu verschaffen. Daß ein solches Blatt unter den dermaligen Zeit-Umständen ein wahres Bedürfniß ist, leuch- tet gewiß ein, und so darf man für das Unternehmen, welches in furzem zur Ausführung kommen wird, den gedeihlichsten Fortgang eben so sehr hoffen, als wünschen.

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Berlin, 15. Juni. Aus Trechtinghausen (Kr. Goar) vom 6. Juli meidet man: Seit gestern haben wir das Glück, V, KK. HH. den Prinzen und die Prinzessin Friedrich vou Preußen in unserer Nähe, auf Burg Rheinstein, zu besißen, wo Höchst- dieselben einen 4 bis 6wöchentlichen Aufenthalt beabsichtigen.

Wie überhaupt die Preußischen Rheinbewohuer mit Freude jede Gelegenheit ergreifen, den Mitgliedern ihres erhabenen Regen-

tenhauses Beweise ihrer aufrichtigen Verehrung und Anhänglich- keit zu geben, so hatte auch die hiesige Gemeinde, in deren Be- reich Rheinstein liegt, in dem ersten Besuche Jhrer K. Hoh. der Prinzessin daselbst eine erwünschte Veranlassung gefundeu, Vor- bereitungen zum feierlihen Empfange der höchsten Herrschaften zu treffen. Se. Königl. Hoh. der Prinz, Höchstwelcher uner- wartet einen Tag früher eintraf, geruhten jedoch, die Empfangs- Feierlichkeiten abzulehuen, dagegen zu erlauben, daß heute Mor- gen der Pfarrer, die Gemeindebeamten und Kirchenvorsteher sich auf dem Schlosse einfinden und, durch 9 weißgekleidete, mit Blumen geschmückte Mädchen, Fhren Hoheiten einen Blumen- rauß mit einem Gedichte überreichen durften. FJhre Königl. Hoheiten geruhten, die mit ländlicher Einfachheit, aber herzlich dargebrachten Huldigungen der Dorfgemeinde überaus gnädig aufzimehmen und sih mit jedem der Anwesenden aufs huldreichste zu unterhalten, und Alle kehrten mit dem heiteren, befriedigen- den Gefühle heim, welches jeder, der den Prinzen und Prinzes: finnen des Königl. Hauses sich zu nahen das Glück hat, em- pfinden muß.

Die Königsberger Zeitung berichtet unterm 10. Ruli: „Dem Polnischen General Gieigud war es gelungen, mit \scinent Corps bis nach Nosienna zu dringen. Hier aber ist er gegenwärtig von den Russischen Truppen eingeschlossen Und un: lagert. Es ift daher für die Bewohner der Preuß. Gränzstädte noch immer nicht die Besorguiß gehoben, daß dieses Corps sich einen Weg nach Preußen zu bahnen versuchen werde, Briefe aus Tilsit melden, daß in den leßten Tagen ein entfernter Ka- nonendonner fortwährend zu hören gewesen seh. ““

Dasselbe Blatt meldet auch: „Vom Badeort Cranz sah man am 8. Juli Abends einen Dreimafler (ein armirtes Russisches Transportschiff) sich dem Ufer nähern und Anker wer- fen. Am folgenden Morgen wurde ein Boot von diesem Schiffe ausgeschickt, um ans Land zu kommen. Der Herr Pr. Heerbrand hatte 2 fleine Bóöller an den Strand bringen lassen und ließ diese, blind geladen, abfeuern. Das Boot entfernte sich sogleich und fehrte zum Schiff zurück; dicses aber zog eine Kanonenluke auf, ohne jedoch den Schuß zu erwiedern. Gegen Mittag sah man das Boot mit bedeutender Mannschaft über Cranz hinaus dem Ufer sih nähern. Sogleich bewaffneten sich die Fischer und zogen zu Pferde und zu Fuß dem Boote nach. Ein Strand- Aufseher, der etwas die Russishe Sprache verstand, bedeutete den Leuten, daß keine Landung gestattet werden würde. Es er-

gab fich uun, daß das Schiff, von Mitau fommend, auf Danzig |

bestimmt und hierher verschlagen sch, und daß die Mannschaft sich nur erkundigen wolle, wohin sle ihren Weg zu nehmen hät- ten, Nachdem ihnen hierüber die nöthige Weisung ertheilt wor- den, kehrten sie zum Schiffe zurück, das um 7 Uhr Abends die Anker lichtete und seinen Weg fortsebte.““

Der Professor Cousin ist auf der Rückreise von hier in Köln angekommen und gedachte, von da sch nah Bonn zu be- geben, um die Einrichtung der dortigen Universität kennen zu lecnen.

És ist lebthin in diesem Blatte (Nr. 169,) mit Bezug auf einen Artikel der Stettiner Zeitung, als ein Beweis des immer größeren Fortschreitens der Gewerbsthätigkeit im Preußi- schen Staate, der Tabacksfabrifation gedaht und eine hiesige Handlung nahmhaft gemacht worden, die, nachdem sle erst vor einem halben Jahre 1950 Körbe ächten Varinas - Kanaster be- zogen, vor furzem wiederum einen ähnlichen Posten erholten hatte. Nach einem Artikel in einem der neuesten Blätter jener 2eituaig haben außer jener Handlung noch mehrere andere ziesige Hänser, namentlich die Herren Ermeler und Comp., J, Doussin und Comp., F. W, Kohlmes, C. F. Kanzow, C. H. Ulrici und Comp. und andere mehr ebenfalls sehr ansehnliche Partieen ächten Variaas - Kanaster aus Columbien erhalten.

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Cholera.

Das heutige Amtsblatt der Königl. Regierung zu. Pots- dam enthált folgende Bekanntmachung dieser Behörde: „Durch Gerüchte von Ausbrüchen der ansteckenden Cholera im hiesigen Regierungs-Bezirke, deren gänzliher Ungrund sich bei Untersu- hung der angeblich stattgefundenen Krankheitsfälle vollständig er-

geben hat, ist das Publikum unnöthig besorgt gemaht, Wir

finden uns dadur veranlaßt, bekannt zu machen, daß für jedo Krankheitsfall, der den Verdacht eines Cholera-Ausbruches erre, fönnte, die genaueste und sorgfáltigste Untersuchung angeord ist und, falls sich irgeud dabei der Verdacht bestätigen sollte, dy Publikum unsererseits davon wird benachrichtigt werden. Day, gen erwarten wir, daß leere Gerüchte und Uebertreibungen f, nen Glauben finden werden, wie wir denn die beruhigende Vi

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Im Bezirk der Königlichen Regierung zu Erfurt is dem Kandidaten der Theologie, Johann hristian Kámpf aus Saalfeld, im Kreise Mühlhausen, die rledigte evangelische Pfarr - und Schullehrerstelle zu Großtöpfer, im Kreise Heiligenstadt, übertragen worden ;

sicherung ertheilen können, daß im diesseitigen Regierungs : Y zirke, so wie in dem der Königl. Regierung zu Franksurt an þ Oder, in Pommern und in Schlesien, sich noch keine Spur ansteckenden Cholera gezeigt hat. ‘“ | Jn der Provinz Preußen herrscht fortgeseßt die größte Au merksamkeit auf den GesundheitseZustand der Eingesessenen. A 3 D (d Kreis-Physifker und andere Aerzte bereisen ohne Unterlaß die b 0 196. nen zugetheilten Distrifte, und so wird jeder auch nur im (;| E i ferntesten der Cholera verdächtige Erkrankungs- und Sterbe : zwa ungesäumt zur Kenntuiß der Königl. Behörden gebracht, S = solche Fälle sind aus dem Gumbinnenschen Negierun Bezirk augezeigt worden. , e 1) aus dén O Mens ges a adligen Cy Amt Et ch eNa cch L1 dh ten. Budweitschen die Erkrankung von 5 Perfouen und d : : Absterben von A M E vom 9 | Kronif des Tages. Juui bis 4ten Juli, Aus den Dörfern Groß: Vi ck e Maiesiät der Könia haben dem am Gt I L O ENLLUNI, MINOLALEEN 7, M, IQNENL E Erfranku ep Eabper Ada Tellive Mao van A U Hin ¿Das „NELAeN, euer WETION, AUTAIE L L A, dl r:Orden vierter Klasse zu verleihen geruht 2) aus dem Pillfallener Kreise aus dem Erpachtszy del : Lamlucken die Erfranfung und das Absterben eines Lan wehrmannes, vom Zten bis zum 5ten Juli. | 3) aus dem Tilsiter Kreise die Erkraufung einiger P, souen in den Gränzdörferu Medischkehmen, Eoadjy then, die wir gestern {hon naunten , Uigschen U A e in den Tagen vom «4ten bis ju zu Oppeln ist dem Kapellan Franz Suchauke in Zie- « D | , ¿1A ie erledigte Pfarrei in Bösdorf, Neisser Kreises, dem Die: Vorsicht hat geboteu, die gengnnea Sra BRER i Fofeph e in Se aat Neisse bic Pfarrei zusperren, und es sind alle nur mögliche Sicherheits-MaaßrezW" Falfenau, Grottfauer Kreises, dem Lokal - Kapellan Joseph gegen Verbreitung der Seuche getroffen worden. Wottager zu Alt-Altmannsdorff die Pfarrei in Altstadt, und dem Jn der Stadt Stallupöhnen ist kein begründet verdihW operator zu Leobshüs Joseph Güttner die Pfarrei in Al: tiger Krankheitsfall vorgekommen. Eine Witwe, deren Erkrq valde, Neisser Kreises Larllelert worden kung daselbst anfänglih Besorgniß erregt hatte, ist vollstänth F / A E wiederhergestellt. / À 44 4 E u s In der Kontumaz der Kaiserl, Russischen Militair-Flüht aren: S E O Alfred Kon D pet: S Gs E Soldat neu erkrankt , indesy Î Se, Excellenz der General-Lieutenant und General-Adjutant o ( è j ¿fié dini 9 j Mari , Fn dem Gränzdorse Kögsten, Memelschen Kreises, w do Maat des Nonigs, vou Wiulelen, nach Marienbad. 4

von drei erfranften Kindern unter 4 Jahren eines, aber nit S

erweislih, an der Cholera verstorben, die beiden anderen befan: : i Zeitungs-Nachrichten.

den sich, nah Nachrichten vom Sten d. M., merklich in 1 Besserung. 4

Die Berichte über den Gesundheitszustand aus allen übti | Uan d. gen Theilen der Provinz Preußen lauten, wie die aus den a| i deren Provinzen, vollkommen befriedigend. E Srantrer d.

Das Gerücht, als wenn am 10ten d. M. in CEoerlin «E VParis, 9. Juli, Der Moniteur und das Journal Kösliner Regierungs-Bezirkes in Pommern die Cholera ausge es Débats melden heute folgende neue Departements-Wah- brochen, ist nah einem amtlichen Berichte vom 13ten d. Nen: Departement der Aisne: in Laon, Lecarlier *; in vollkommen ungegründet, Der Erfrankte, welcher zu diesnSt, Quentin, Dufour Dénelle und Niayhsz in Vervins, Gerüchte die Veranlassung gab, ist keinesweges von der Choler, der General Sebastiani ®, Minister der auswärtigen Angele- sondern von einem gastrisch nervösen Fieber befallen. enheiten; in Soissons, Lherbette; in Chateau- Thierry, von Sade *. Ardennen: in Mezières, Barrachin; in Ré- hel, General Clauzel *; in Sédan, Cunin-Gridaine *. ube: in Nogent an der Seine, Demeufrez in Bar- sur - ube, Pavée de Vandoeuvre *, Niedere Pyrenáen: Nau, Dufan. Nieder-Charente: in Rochefort, Au - dch de Puyraveau *, Cher: in Sancerre, Duvergier je Hauranne der Sohn. Nordküsten: in St. Bricuc, tetueux und Riollay *; in Guingamp, Loyer; in Lannion, Bernard; in Laudéac, Glais-Bizoin. Goldhügel: in

Schauspiele. Sonnabend, 16. Juli. Fm Schauspielhause: Die Kom: die aus dem Stegreife, Lustspiel in 1 Aft. Hierauf, zum ersten: male wiederholt: Arlequin in Berlin, komisches Zauber : Bolkt in 2 Abtheilungen, von Hoguet. Die Musik ist komponirt u) arrangirt von K. Blum. Die neuen Decorationen und Mash nerieen sind von dem Königl. Decorations - Maler Gropius un

pnigl, Maschinen-Meister Glas. R S tat ia E P S Beaune , Maa 0 Chatillon, Sous T i Königstädtisches Theater. Doubs: in esançon, Gréat*. ure un oire: in Sonnabend, 16. Juli. Die Helden, Lusispiel in 1 Aft, uFbhartres, Chasles. Ober-Garonne: in Muret, C. von Marsauo. Hierauf: Der Brief an sich selbst, komische Oper ü MRemusat ®. Ober-Marne: inm Vassh, von Failly. 1 Aft; Musik vom Kapelln1eister Gläser. Zum Beschluß: Ober - Pyrenäen: in Tarkes, Dintrans *. Ober- sifalishe Unterhaltung (im Costüm vorgetragen). 1) Ouvertir FWa0ne: n Autun, v. Montépin *; in St.-Alais, v. Dol- aus der Oper: „Die diedische Elster‘“, von Rossini. 2) Cavatn|lon®. Jlle und Vilaine: in Fougères, Lariboissière*; aus der Oper: „Der Barbier von Sevilla‘‘, gesungen von Dl fn Redon, Defermont d. S. ; in Moutfort, Gaillard - Ker- Hägnel, vom K. K. Hof: Opern-Theater zu Wien, neu engaziF}dertin *. Judre: in Châteauroux, General Bertrand *; 3) Arie von Roffini, vorgetraz: M Fssoudun, Thabaud-Linetière*; in Lachâtre, Duris-

tes Mitglied dieser Bühne. M J : ; N : ] i von dém VFtaliänisheun Sänger Herrn Castelli, aus NeaplFDufresne *; in Loches, Lapinsonnière *; in Chinon, Gi- tod v, Ain *. YJura: in Lons le Saulnier, Colin.

4) Romanze vom Kapellmeister Gläser, gesungen von Hem / l ] Holzmiller. 5) Duett aus H Oper: „„Cenerentola‘/, von R Ag T P E Ia T D ini Gel V0 e, d Herr Tas Ì, p : l « V, q - . sini, gesungen von Dlle. Hähnel und Herrn Castelli N E aubricno, T E Chaillou. Lot: in Cahors, v. Mosbourg *; in Figeac, Delpont*; in Gourdon, Calmont *. Maine und Loire: in Angers, Giraud; in Saumur, F. Bo din; in Segré, v, An- dignédelaBlanchahe®. Kanal: in Carenton, Enouf*; in Cherbourg, v. Bricqueville®; in Valognes, General Baillod®; in Coutances, Dudouyt *; in Mortain, Leverdahs; in

Königliche

B etl er 00746 Den 15. Juli 1831. Amtl. Fonds - und Geld-Cours-Zettel. (Preufss. Cou)

| Zf.\ Briuef.| Geld.} | S

990 | 897

Ostpr. OPfandbrf.

Pr Bade Anle 5 99 | 981 Pomm. Ptaúdbrf. 14 | |W vranches, Angot*; in Pierriers, Rihouet, Marne: 1E Pr. Engl. Ank 22| 5 | 964 | 96 [Kur- u. Neum. do.| 4 | 04 eims, Leroy-Mhon * und l’Evesque de Pouilly; in Pr. Engl. Obl. 30| 4 | 802 | 801 ISchlesische do.| 4 | |104 Mternah, Casimir Périer *; in St. Menehould, General Kurm. Ob]l.mw.1.C.| 4 | 872 | [Rkst.C.d.K.-u.N.|— | 53 | - Wirlet *; in Vitry, Royer-Collard *. Mayenne: in Neum. Int. Sch. do.| 4 | 874 | [Z.-Sch. d.K.-u.N.|—| 54 | - Maval, Delaunah * und Bidault*; in Mayhenne, v. Ru- Berl. Stadt-Oblig.| 4 | 904 | 907 mignhy *; in Chateau- Gontier, Paillard du Cléré*. Königsbg. do. &|‘+ Þ Boy Morbihan: in Lorient, Villemain *; in Hennebon, Fru- Elbinger do. 41| 92 Holl. vollw. Dak.|— | 184 | - Ward N f C 2 -Ghi Z Aulna D ade: Ia Ti 8 Ew Nens: dito |— i 1911 4 ere ore: m Thâteau-Chinon, Hector v. Ar 1h. VVeitut Phatdbollid is: 4931 BPridriéhed'dr. ©:| a L Norden: inSt. Omer, v. Gouvesde Nuncques*; in Dün- Quihs Pús. do.| 41 =— | 96" VDisconto. .... |—] "al [4 MYen, Dupouh d. Aelt. ; in Avesnes, Taillandier.— Oise: : ch =—— WulClermont, V. Legran d; in Compiègne, Tronchon°.—Orne: Auswärti ge Börsen. n Domfront, Lemercier*; in Laigle, Fleury *. Sarthe: Hamburg. 13. Juli. in le Mans, v. Vauguyon®*.— MNieder-Seine: in Rouen,

Cabanon *. in Dieppe, Berigny *; in Neufchatel, Hely- d'Ohssel *; in St. Valery, Mallet; in Yvetot, v. Ville - quer, Seine und Marne: in Provins, Eugen v, Har- urt *, Seine und Oise: in Etampes, Baudet-Du- ar; in Amiens, Caumartin *. Somme: in Abbeville, p aucelin * und Renouard. Tarn: in Castres, v. Ô ornay *, Vaucluse: in Avignon, v. Cambis *; in ange, Gasparin *; in Carpentras, Laboissière. Paris, 9. Juli. Z5proc. Rente pr. compt. 87. 80. su Wlenne: in Civray, Gen, Demarçgah *. -— Var: in Brig- cour. 87. 90. 3proc. pr. compt. 58. 20. fin cour. 58. 30, óprov Molles, Mignet. Calvados: in Pont-Leveque, Thouret; Neapol. pr. compt. 67, 70. sin cour. 67. 80. 5proc, Spal p! Vire, Lenouvel,

" “Das Yournal des Débats berechnet, daß von den bis

Rente perp. 48. 4 Frankfurt a. M,, 12. Juli. Oesterr. 5proc. Metall, 80% Ftüte bekannt gewordenen 260 Wahlen, 170 zu Gunsten der ge- Mäßigten Gesinnung ausgefallen seyen.

803. 4Aproc. 687. 683. 2Xproc. 41. 1proc. 174 B. Bank-Ack Þ 1

1235. 1232. Partial: Obl, 1152, 115. Loose zu 100 Fl. 156} Herr Royer - Collard hielt am 6ten d., nah seiner Ernen-

156, Poln, Loose 412. 40. ing zum Präsidenten des Wahl: Kollegiums von Vitry-le-Fran- ais folgende Anrede an die Wähler: „Mehrere Male haben

Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel. D S mich zu den ees nan erhoben. : wiederholten Beweise Fhrer tung haben mich mit leb- Gedruckt hei A, W. Hayn. se Jh

Gesterr. 5proc. Metall. 794 à 4 G. 4proc. 673. Bank - Actie 1000 à 1005 G. Kuss. Engl. Anl. pr. ult. d. 864 G., pr. ult. Au 86. Russ. Ant. Hamb. Cert. 82, Dän. pr. ult. d. 58 à « 0

Poln. 81 G. St. Petersburg, 5 Juli, Hamburg 3 Mon. 9#. Silber-Rubel 3703 Kop.

Mt 0 AMUECC A I E I) a I I ZE N T D I-I: O A T A NEUESTE BŒRSEN-NACHRICHTEN,

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after Erkenntlichkeit erfüllt ; der abermalige Beweis, den ih heute R, Ihnen empfange , rührt mich vielleicht noch mehr, denn er p neu und {eint alle frühere zu bestätigen; auch erinnert er

G V s : H E: A r E i N R TEEi l L ir 27 n n ; E E Are ; b Pri ——————— —-- B V E Tz

Berlin, Sounntêg dén 17ck Full,

L MOE E T E:

1831.

mich an die Worte voll traurigen Vorgefühls, die ih vor noch nit ganz einem Jahre in demselben Saale an Sie richtete. Kaum auseinandergegangen, sahen wir den Sturz der alten Monarchie durch eine plöbliche, obgleich vorgesehene, Revolution. Sie werden nicht von mir verlangen, m. H., daß ich hier die Fehler dieser Monarchie aufzähle und ihres Unglücks spotte. Die Revolutionen lassen sich, wie wir erfahren haben, die Vortheile, die sle gewähren, theuer bezahlen; die Nahwelt wird entscheiden, ob die leßte unvermeidlich war, ov sle unter anderen Bedingungen geschehen founte; für uns, die wir in der Gegenwart leben , ist sie beendigt. Eine neue, von Frankreich genehmigte, von Europa anerkannte Regierung is entstanden und hat den mäctigsten aller Rechtstitel auf ihrer Seite : ‘sle ist nothwendig. Dadurch sind Alle: ihre Pflichten vorgeschrieben ; wir sind berufen, diese noch schwache Regierung, unseren lezten Damm gegen die Anar- chie und den Despotismus, zu befestigen und sle mit der Natio- nalfraft zu unterstüßen; alles Uebrige is untergeordnet. Dyna- stieen treten, wie Sie sehen, ab, Regierungen ándern ihre Principien und Formen, die entgegengeseßten Meinungen erhal- ten die Oberhand und unterliegen auch ihrerseits wieder. Ueber diesen Wechselfällen {webt die ewige große Frage der Ordnung oder Unordnung, des Guten oder Bösen, der Freiheit oder der Knechtschaft, Wähler dieses Bezir- fes, in welchem alles Verständige stets in Ansehen stand, wo der praktische Patriotismus , wo die Religion, die Bewahre- rin der Sitten, immer geachtet wurde, die Sache der Ordnung ist die Jhrige; Sie werden ihr nicht untreu werden. Wählen Sie Jhren Deputirten mit Rücfsihtnahme auf die {wierigen Ver- hältnisse, die uns drücken, auf die Gefahren, die uns im Innern wie von außen bedrohen. Nur die Eingebung Jhres Gewissens bestimme Jhre Wahl; Sie sind Jhre Stimmen Niemand \{chul- dig; geleistete frühere Dienste sind ohne Gewicht, sle sind trügerisch, wenn sle nicht für neue, von den Umftäuden geforderte, Dienste Bürgschaft gewähren. Aus den Wahl : Urnen Frankreichs geht an diesem feierlichen Tage sein Heil oder sein Untergang hervor ; auch Sie werden cinen dlntheil an dem Ausgange haben, wel: cher er auch sey; möge er ein glüickliher seyn! möge die jezige Generation die Wohlthaten der Freiheit im Schoße der Ord- Md, des Friedens und der allgemcinen Sicherheit genießen.‘ Nach feiner Erwählung zum Deputirten sprach Herr Royer- Collard folgende Worte: „Fh habe mich um die Stimmen, mit denen Sie mich beehren, nicht beworben, obgleich ich ihren Werth kenne; ich würde sie vielmehr abgewiesen haben, wenn es mir vergönnt wäre, nur an mich zu denken. Die Pflichten, die Sie mir auflegen, gehen über meine, vielleicht über alle menschliche Kráfte; aus Achtung, Dankbarkeit, Hingebung will ih versucen, sie zu erfüllen, so lange das Alter es mir erlaubt und ih hoffen fann, meinem Lande nüßlich zu sehn. Mein ganzes Leben ist Jhnen bekannt; wie ih vor 40 Jahren sprach und handelte, würde ich am Ende dieser langen Laufbahn unter denselben Um- ständen auch noch jeßt sprechen und handeln. Sie wissen, ja, ih wage es zu glauben, Frankreich weiß, wie ih die wiederher- gestellte Monarchie begriffen, wie ih sle vertheidigt habe, indem ih die Rathgeber, welche sie auf Abwege führten, abzuwehren suchte. Da ich jeßt durch meinen Eid der bestehenden Ordnung der Dinge unterworfen bin, so ist Niemand berechtigt, meine Loyalität in Zweifel zu ziehen. Jch fühle mihch glücklich, daß ih Sie, meine Herren, zu Richtern habe, und bin stolz auf die Sympathie, die mich an Sie. fnúpft und mir Jhr Wohlwollen erhält; ih uhe mich durch YFhren Geist aufzuflären, mich mit Jhren Gesinnungen zu beseelen, und werde an Sie appelliren, wenn man mich verkennen sollte. Stets wird es die höchste Ehre meines Lebens für mich seyn, so viele Jahre lang und in so verschiedenen Zeiten der Abgeordnete Fh- rer Wahl gewesen zu seyn.‘ Das Journal des Débats, dem wir Obiges entlehnen, enthält auch eine Rede des Herrn Dupin des Aelt. an die Wáhler von Clamech, nach seiner Er- nennung zum Deputirten, worin er sein Benehmen während der lesten Session rechtfertigt, und die von seinen Komittenten mit dem größten Beifall aufgenommen wurde, in Clamecy mit 133 uater 167 Stimmen gewählt, obgleich seine Gegner sowohl ihn als seine Familie in Zeitungen und Pam- phleten aufs heftigste angegriffen hatten.““

Im Temps heißt es: „Einige Zeitungen, und insbeson- dere die ministeriellen, haben eine ganz eigene Sprache angenom- men, um die verschiedenen Parteien zu bezeichnen, denen die er- wáhlten Deputirten angehören. Sie theilen sle in 2 Klassen ein und nennen die einen „Rohalistish-Constitutionnelle Depu- tirte‘ und die anderen „Deputirte der Bewegung.“ Die erstere Beuennung scheint uns höchst unpassend; sle seßt die zweite her- unter und scheint die Männer, die nicht zu ihr gehören, als Feinde des Thrones und der Person des Königs bezeichnen zu wollen. Ein Ministerium hat nicht das Recht, Kategorieen aufzustellen, seine Sache und sein Shstem mit dem Schicksal der Krone zu verbinden, sich für unverleßlich zu erklären, wie diese, und dieje- nigen als Anarchisten oder künftige Zerstörer der Königlichen Würde zu bezeichnen, die sich niht zu seiner Fahne gesellen wollen, ‘“ j

Der National enthält einen Tagesbefehl des hiesigen Plaß-Kommandanten Darritile vom 4. Juli, der folgendermaßen beginnt: „Der Marschall, Kriegs - Minister, hat dem Herrn Ge- ueral-Lieutenant und Divislons-Befehlshaber seine höchste Ver- wunderung darüber zu erkennen gegeben, daß er gesehen, wie, seinen Befehlen und Vorschriften zuwider, die Militairs der Garnison von Paris und seinem Weichbilde fortfahren, Bür-

er und sogar diejenigen arbeitenden Klassen zu besuchen, die in Solge der Lage, in welcher sie sh befinden, Grundsäpge an den Tag legen, welche im Widerspruch mit denen der constitutionnel- len Regierung stehen. Ein solcher Mißbrauch darf unter den dermaligen Umständen nicht geduldet werden; es ist nöthig, ihm künftig durch wirksame Maaßregeln zuvorzukommen.“ Dieser Einleitung folgt der Befehl zur Errichtung eines Observations- Dienstes; ferner wird es allen Unter - Offizieren und Soldaten der Garnison verboten, sich auf den Plágen Chatelet und Greve,

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Herr Dupin wurde -

so wie in der inneren Stadt und auf den benachbarten Quais, aufzuhalten.

__ Man liest im National: „Wir wissen ganz besiimmt, daß in Rennes die liberalen Pariser Zeitungen vom 2ten, die dort am 4ten hätten anlangen mlissen, dem Buchhändler, bei dem die Niederlage aller Pariser Blätter ist, nit zugekommen sind. Seine zahlreichen Abonnenten haben von ihm den Courrier, den National, die Tribune und den Constitutioniel gefordert und von ihm die Antwort empfangen, daß er nur das Journal des Débats und dessen ministerielle Mitbrüder erhaiten habe. An 5ten war der Tag der Wahlen.“

Man schreibt aus Algier unterm 20. Juni : „Da es jeßt definitiv beschlossen ift, daß wir Algier behalten, so werden neue Verféägungen getroffen werden, um die Kultur allgemeiner zu verbreiten. Ein Bataillon wird in Buffarik, einem Engpasse, 4 Meilen von Blida und 4 Meilen von der Muster - Meierei, wo sich bereits 2 bis 300 Maun befinden, kampiren. Von die- s)ser Stellung aus fann man einen größeren Einfluß auf die be- nachbarten Völkerschaften sowohl, als auf die Bergbewohner von Blida, ausüben, Man beschäftigt sich thätig mit der Befestiz gung von Oran. Die Wasser- Arbeiten werden vor Eintritt der schlechten Jahres - Zeit beendigt seyn. So eben is ein Einregi- ftrirungs-Bureau errichtet worden. Dies is einerseits eine nüb- liche Maaßregel, weil man dadurch in den Stand gesezt wird, Nachrichten zu erhalten, die einer regelmäßig bestehenden Regie- rung nothwendig sind, und andererseits, weil sie der Einnahme neue Quellen darbietet, Der Gesundheits - Zustand is im All- gemeinen vortrefflich und die Ruhe vollkommen. ‘/

Bon den beiden Rechtsgelehrten, v. Beaumont und v. Tocs queville, welche die Regierung nach Nord-Amerika geschickt hat, um sich mit der Verwaltung der dortigen Straf 5 Änstalten bez kannt zu machen, sind Nachrichten hier eingegangen. Bei ihrer Ankunft in New-York fanden sie bei den dortigen Behörden die shmeichelhafteste Aufnahme, und die inneren Gefängniß: Regle. ments wurden ihnen mit der größten Bereitwilligkeit mitgetheilt Sie haben bereits einige Berichte eingesandt.

Großbritanien und-Frland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- ¡ung vom 8. Juli, Hr. Denison beantragte die Erlassung eines neuen Wadl-Ausschreibens für die Stadt Liverpool, deren Wahl er bekanntlich niht angenommen hatte, und fügte hinzu, daß die Suspendirung dieses Ausschreibens weder geseplich sey, noch durch einen früheren ähnlichen Fall sih rechtfectigen lasse. Sollte, so bemerkte er, in der genannten Stadt auch einmal das Wahlrecht gemißbraucht worden sehn, so würde dem doch ohne- dies durch die dem Hause vorliegende Reform-Bill abgeholfen werden. Dieser Antrag wurde von Hrn. Ewart, dem anderen in Liverpool erwählten Mitgliede, unterstüßt. Nachdem Hr. B e- nett auf Befragen des Marquis von Chandos geantwortet hatte, daß es nicht seine Absicht sey, einer früheren Ankündigung gemáß, selbst den Antrag zu machen, der Stadt Liverpool wegen nachgewiesener Bestechlichkeit das Wahlrecht eines ihrer beiden Vertreter zu nehmen, daß er jedoch jeden: von anderer Seite in dieser Hinsicht gemachten Autrag unterstüßen wolle, erklärte Hr. C. Wynn, erwürde si jedenfalls der Erlassung eines neuen Wahl: Auss\chreibens widerseßen, bis vor dem Wahl-Aus\chusse des Hauses ein Zeugen-Verhör über die früher in Liverpool vorgekommenen Unterschleife stattgefunden habe. Herr H. Gurney erklärte sich gegen diese Ansicht, denn es seh, meinte er, etwas ganz Zufälli- ges, daß Hr. Denison zu gleicher Zeit in Liverpool und in der Grafschaft Nottingham, für welche er optirt habe, erwählt wor- den. Hätte man Hrn. D. nur in Liverpool erwählt, so würde gar fein Antrag auf ein neues Ausschreiben gemacht worden sehn, denn gegen seine U hätte nichts ausgesest werden können, da nicht bei der lesten Wahl, sondern bei der im Jahre 1830 die Unterschleife stattgefunden hätten. Mehrere andere Mitglieder erklärten sch für die Verschiebung des Wahl -Aus- schreibens bis nah geschehener-Zeugen-:Abhörung und einem dem: nächst zu machenden Antrage; Lord Althorp meinte jedo, und zwar nicht in seiner Eigenschaft als Minifter, sondern als Mitglied des Hauses, daß es hart sehn würde, die volkreihe Stadt Liverpool der Dienste eines ihrer so unentbehrlichen Vertreter zu berauben ; das Wahl-Ausschreiben könne daher immer einstweilen erlassen werden, während die Untersuchung doch ihren Fortgang hätte. Sir Ch. Wetherell meinte, er würde ein Verfahren, wie es der Kanzler der Schaßkammer im Sinne habe, als thöricht be- zeihnen müssen. Nach mehreren anderen Zwischenreden schritt das Haus endli zur Abstimmung und entschied mit 117 gegen 99 Stimmen, die fernere Diskussion über den Antrag des Hrn. Denison bis zum nächften Montage zu verschieben. Jn Be- zug auf die Bill wegen Kontrollirung der Waffen- Einfuhr in Jrland erklärte Hr. Stanley, daß, nachdem er gefundeu, daß die beabsichtigte Strafe einer siebenjährigen Transportation für Jeden, der Waffen führe, die nicht regiftrirt seyen, große Unz ruhe erweckt habe, er niht Willens sey, auf diese Bestimmung der Bill zu bestehen. Hr. Hume fragte, ob der Kanzler der Schapkammer die Absicht hege, der Empfehlung eines früheren Comité’s zufolge, noch in diesem Fahre ein neues Regulativ hinslhtlich der Miethskutschen und Kabriolets einzubringen, da das gegenwärtige System zu vielen Mißbräuchen An- laß gebe. Lord Althorp erklärte slch mit der lezten Bes merkung zwar einverstanden, doch meinte er, daß die Vor- legung eines neuen Regulativs in der gegenwärtigen Ses: sion s{werlich zu Stande kommen möchte. Derselbe Minis ster erklárte auf eine andere Frage, daß er ‘nicht die Absicht hege, auf die früher vorgeschlagene Dampfboot - Stetier zu bestehen. Das Haus verwandelte si{ch sodann in einen Geldbewilligungs- Ausschuß und bewilligte unter Anderem 8373 Pfd. für Couriere, zum Dienste des inneren Departements, und 35,125 Pfd. für Couriere zum Dienste des auswártigen Departements. Als der Antrag zur Bewilligung von 958 Pfd. 5 Sch. für Gehalte von Professoren in Oxford und Cambridge gemacht wurde, wider seßte sich Hr, Hume mit der Erklärung, daß das Land nicht für

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