1831 / 199 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

num dorch aus der Praxis entlehnte Beispiele nnd Anfgaben die Anwendung und Ausfüllung der vargetragenen Lehren zu erleich- tern. Da die bereits erschienenen Leste ganz diesem Zwecke ent- sprechen, s0 kann dieses Werk, auf welches die Stuhr'sche Buchch handlung in Berlin Praennmeration annimmt, um s0 mehr wegen seiner (Gemeinnützigkeit empfohlen werdea”

Ball nach Erscheinung der ersten Lieferung fand dieses Werk einen solchen Beifal], dafs bereits, wie es aus dem Praenumera- tions-Verzeichnisse, welches dem ersten Bande vorgedrnckt warde, ersichtlich ist, beinahe 1400 Praenumeratiouen ( darunter gegen 1200 ina Oe4erreich allein) bierauf eingingen, worunter man die Namen nicht blos von Professoren und Gelehrten vom Fache, soudern auch von Ofsicieren des Generalstabes, Geniecorps und der Artillerie, Baubeamten, Berg- nnd Hüttenmännuern, Baumeistern, Fabrikanten und Technikern jeder Art findet. Das geehrte Publikum wird da- her eingeladen, an dieser Praenumeration Theil zu nehmen und “es wind noch bemerkt, dass den Herren Praenumeranten der erate Band von 86 Bogen Text und 40 Kupfertafeln sogleich ausgefolgt wird, und dass der zweite Band zn Ende dieses Jahres, der dritte und tetzte 2ber im Jahre 1832 bestimmt erscheint. Der Laden- Preis eiues ejozelnen Bandes ist 10 Thir. 16 gr. Sächsisch. Der nachstehende Inhalt ist ein gedrängter Auszug aus diesem wichti-

gen Werko.

Tnhali. des ersten Bandes. Mechanik fester Körper.

Linleitung. Begriffe von Bewegung, Raum, Zeit, Geschwin- digkeit, Kraft etc,

I, Capitel., Thierische Kräfte und allgemeine Regeln über ihre Verwendung bei Arbeiten aus freier Hand,

Herletung einer allgemeinen Formel für das Maass der thie- rischen Kräfte. Tragen einer Last auf unbestimmte Entfernung, und Regelo für den Fall, wenn die Tragungskosten per Zentner und Meile am geringsten werden sollen. Dasselbe für das Tra- gen einer Last auf eine bestimmte Entfernung, wenn der Arbeiter im Rückwege leer geht. Dieselben zwei Fälle, wenn die Last in einem Gefässe, leinenen oder ledernen Sack, hölzernen Butte etc, getragen werden muss.

Il. Capitel, Statik und vortheilhafteste Verwendung der thierischen Kräfte bei einfachen Maschinen,

Hebel der ersten nnd zweiten Art. Anwendung hiervon auf die Versührung mittelst Scheibtrubhen oder Schubkarren, Gleich- gewicht, wenu mehr als 2 Kräste am Hebel wirken; '— Physischer Hebel. Sehwerpunkt mehrerer Gewichte an einem Hebel, Schwer- punkt der Dreiecke und Kegel, parabolischer Flächen und Kör- per. Theorie des Rades an der Welle und Angabe ‘der Ver- bältnoisse, unter welchen die Leistung dieser Maschine am gröfsten wird. Rollen nod Flaschenzüge; Verbindung der letztern mit einer Winde; GegenwindungsWwelle; Berechnung dieser Maschinen und ihres grössten Effectes. Zusammensetzung und Zerlegung der Kräste; Aufgaben hierüber. Bewegung der Körper über schiese Flächen. Anwendung hiervon bei der Verführung mit Scheibtruben über Anhöhen. Treträder; ihre Krast und An- wendung; Vortheile und Nachtheile derselben, —- Schraube, Win- den und engliéscher Heber. Anwendnng hiervon bei dem Auf- schrauben eines Dachstuhles auf cine gegebene Höhe. Einfacher und doppelter Keil, Deutsche,* srauzösische und schwedische Hebeladen, Werkzeuge zum Ausheben der Baumstöücke, Krä- merwage, Schnell- oder römische Wage, Wage mit Zeiger, Garn- wage, Strassen- oder Mauthwage, schwedische Schiffswage, ver- jüngte Wagen, Federwage oder Kraftinesser; Regeln súur die An- ordnung, Prüfung und den Gebrauch aller dieser Wagen. Gö- pel mit Cyslinder- und mit Spiralgewinden, Vortheile der letztern hei tiefen Schachten, Bercchnuug ibres grössten Effektes, nöthige Stärke der Bergseile, Gewichte der eisernen Ketten mit zunehmen-

der Stärke, IIL Capitel. Festigkeit der Körper.

Versnche über die Dehubarkeit und absolute Festigkeit, die Biegung und den Bruch des Holzes, Eisens und einiger andern Metalle, Rechnungen hierüber und Begeln für ihre Anwendung. Traguugsvermögen der Balken, welche an beiden Enden aufliegen oller auch cingemauert sind, Berechnung der vortheilhaftesten Di- mensionen für einen Balken, der aus einem runden Stamme ge- zimmert werden kann. Tragungsvermügen der Balken, welche auf ihrer ganz»n Länge gleichförmig belastet sind. Berechnung der Zahl und Stärke der Endsbänme einer Brücke für eine gege- bene Belastung. Tragungsvermögen der runden und konischen Balken,

IV. Capitel.

Stabilität der Matern und zunehmende Stärke derselben für Thürme und Gebäude von mehreren Stockwerken, Druck der schiesgestellten Balken an thren beiden Enden, Theorie der Spreng- were nud der Hängwerke mit ein oder mehr Hängsäulen. Theo- rie der Mansarddächer. Ausmiütelnng der zweckmässigsten Wöl- bungslinie; Stützungslinie sür willkührliche Gewölbformen und Stellungen der Körper. Theorie der Gewölbe, die uach einem halben Kreisbogen, nach Elypsen gebaut werden sollen; Brücken- gewölbe, elyptische Gewölbe, Kuppelgewölbe. Stärke der Wi- derlags1nauern für alle vorgenannten Fälle. Verschiedene Ar- ten Kettenbrücken, Beschreibung mehrerer grossen Kettenbrücken, 3estimmung der krummen Linie für die Kettenbögen, Berechnung der Länge der Hängestäbe, Bestimmung der Stärke der Ketten mit Rücksicht auf die zufällige und eigene Belastung der Brücken durch Unterzüge, Langschwellen. Streuhölzer, Geländer etc. Kettenbrücken mit mehreren Bögen und Berechnung des wechsel- seitigen Sinkeus und Aufsteigens durch grössere Belastungeu des einen oder des audern Brückenfeldes,

V, Capitel. Widerstäude der Reibung, Unbiegsam- keit der Seile und ihr Eiuflass auf den Effekt der Maschinen,.

Statische Baukunst.

Versuche über die Grösse der Reibung bei verschiedenen Ma- terien; hieraus abgeleitete Gesetze uud Art, sie in Rechnung zu nehmen, Unbiegsamkeit der Seile; Versuche über ihre Grösse etc. Verhältniss der Kraft zur Last nud Berechnung des gröss- ten Effektes bei dem Rade an der Welle, mit Rücksicht aut Bei- bung und Uubiegsamkeit der Seile, Dasselbe bei einem Göpel mit Cylinder- und mit Spiralgewinden, Däasselbe b«ei einer Ge- genwinde, bei Rollen, bei Flaschenzügen und bei Verbindungen der Flaschenzüge mit Winden. Reibung bei der schiefeu Fläche, und: Anwendung hiervon auf die Bestimmung der vortheilhaftestcn Zuglinie der Pferde. Reibung bei der Schraube, bei, Windeu und bei dem englischen Heber. Reibung bei dem Keile,

VI. Capitel,

Gesetze der gleichförmig beschleunigten Bewegung oder des freien Falles der Körper. Anwendung hiervon zur Bestimmung der Tiefe eines Brunnens, mit Rücksicht auf den Schall. Ge- setze der gleichsörmig verzöügerten Bewegung oder der Bewegung der Körper, welche senkrecht in die Höhe geworsen werden, Be- rechnung der Steighöhe, Geschwindigkeit an jedem Orte, Zeit der Rückkunst etc. Bewegung der Körper, die unter einem gegebe- nen Wiukel geworfen werden. Bestimmung ihres Ortes und ihrer Geschwindigkeit für jede*Zeit, der grössten Höhe, auf welche Kör- per steigen, der Entsernung, in welcher sie wieder in dieselbe Ho- rizontallinie auffallen etc. Bewegung der Körper über eine schiefe Fläche ohne und mit Rücksicht auf die Reibung, sowohl pbwärts als aufwärts, Ueéberwucht bei dem Rade an der Welle,

Ungleichförmige Bewegung.

aus der Anlage mehrerer unterschlächtigen Räder in einem Ge-

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Frachtwägeu, Strassen und Eisen- ; bahuen, :

Vortheile nund Hindernisse der Frachtwägen. Widerstände, die durch die Reibung an Jen Achsen, durch Einsinken in Ge- leise, durch den Stoss an Steine, durch konische Räder, durch ex- centrische Bespaunung und bei Anhöhen für. die Zugkraft entste- hen, Vortheile der breiten Felgen. Widerstand der Wägen nach Erfahrungen auf gewöhulichen Strassen, Ladungsfähigkeit der Wägen nut Rücksicht auf die vorhergehenden Widerstände. Eisenbahnen. Geschichte, Konsruction und verschiedene Arten derselben in England, Bauart der englischen Bahnwägen und Be- schreibung der vorzüglichsten bisher ausgefülnten Bahuen. Vor- theile und Widerstäude der Eisenbabnwägen. Widerstand Reibung an den Achzen, und deren Verminderung durch Friktions- räder; Widerstand der Wägen an der Oberfläche der Bahnschie- nen in Krümmungen, wenu die Rider auf den Achsen fest sind; Seitenreibung der Bahnräder an den Schienen in krummen Linien. Berechuung der nothwendigen Zugkraft: weun mehrere Wägen zusammenhängend bewegt werden. Nöthige Stärke der Achsen uud der übrigen Bestaudtheile der Eisenbahnwägen. Vortheil- hafteste Steigung einer Strasse, einer Eisenbahn, eines Bangerüstes etc. Frachtkosten auf den englischen Eiseubahnen etc,

VIL CapiteL

Tobalt des zweiten Bandes. Mechanik flüssiger Körper. I. Capitel. Hydrostatik,

Gleichgewicht unelastischer Flüssigkeiten, insofern sie als bloss flüssige und dann auch als schwere Körper betrachiet werden. Anweudung hiervon auf die hydröstatische Presse des Brahma und Wolfs anatomischen Heber, Commununicirende Röhren. Druck des Wassecrs auf den Boden und die Seitenwände der Gesässe; A n- wendung hiervon zur Bestimmung der Stärke der Wasserröühren uud der Teichschützen. Feste Körper, die iu einen flüssigen eingetancht werden; Anwendung biervon, um den Kubikinhalt, das absolute Gewicht und die specifische Schwere fester und flüssiger Körper zu bestimmen, Die Bestandtheile eines Gemisches zweier Metalle zu berechnen, mit Rücksicht auf die neuern hierüber ge- machen Erfahrungen. Verschiedene Gattungen von Aërometern. Berechnung ihrer Skalen; Gebrauch derselben zur Untersuchung von Tlüssigkeiten, und Bestimmung ihres Werthes als Handelsge- genstände. Berechnung des Einsinkens eines Schiffes, welches durch dessen Gewicht uud Ladung verursacht wird; Bestimmnnug der Aichskale für Schiffsladuugen. Stabilität und Ladungsfähig- keit der Schiffe,

I]. Capitel. Aërostatik,

Grösse des Druckes der Lust nach Toricelli, Heber- und Ku- gel-Barometer. Mariotisches Gesetz über die Ausdehnung der Luft. Ausdehunng der Körper durch die Wärme ; verschiedene Gattungen Thermometer. Methode, das Gewicht eines Kubik- fusses Luft zu messen, und für jeden Barometer- und Thermome- terstand zu berechven. Höhenmessungen mittelst Barometer, Thermoineter und Hygrometer. Saug- und Druckpumpen, sta- tische Kraft bei Saugwerken, bei Druckwerken und bei vereinig- ten Saug- und Druckwerken. Bestimmung der Gegengewichte, um das Áuf—- und Niedergehen des Kolbens mit einer gleichen Kraft zu bewirken, Bestimmung der höchsten Ansaughöhe, die durch Pumpen bewirkt werden kann.

I1I. Capitel. Freier Ausfluss des Wassers durch Oeff- nungen.

Ausfluss des Wassers durch Oeffnungen und Wandeinschnitte, Sclützen oder Schleusen, aus Behältern, die entweder cinen Zu- fluss oder keinen Zufluss erhalten. Anwendung hiervon auf die Construction der Wasseruhren, und auf die Bestimmung der Zeit, id welcher eine Schleusenkammer gefüllt und entleert wird. Ausfluss aus zusammengesetzten Behältern.

IV. Capitel Bewegung des Wassers in Röhren mit Rücksicht auf den Widerstaud der Wände.

Widerstand des Wassers in gerade fortgehenden oder geboge- nen Röhren, Berechnung der Dimensionen für eine Röhrenleitung, die eine bestimmte Wassermenge zu liefern hat; Gesetze für die Vertheilung des Wassers in 1mnehrere Röhren, die aus einer Hanpt- röhre den Zufluss erhalten. Springeude Wasserstrahlen; Eiklä- rung und Berechunng der Feuerspritzen für eine gegebene An- zahl Arbeiter, und hinsichtlich der Wassermenge, die sie auf eine bestimmte Höhe zu bringen haben; Probe der Feuerspritzen. Heber, dessen Eigenschaften und neuere Anwendung als Müh- len-Kanal zur Schonung der Deichdämme. Heronsbrunn, Berechnung der Höhle, -auf welche das Wasser nach Abzug aller Widerstände springt. Luftmaschine des Holl, Steighöhe des Wassers für eine gegebene Einfallshöühe; Verhältniss des obern Kessels zum untern,

V, Capitel. Bewegung des Wassers in Kanälen und j __Flussbetten.

Den Abfluss eines Baches oder kleinern Grabens practisch zu messen. Gleichung zwischen Gefäll, Querschnttsfläche, Umfang und Geschwindigkeit des Wassers in einein Flusse bei seiner gleich- förmigen Bewegung, Das vortheilhafteste - Profil sür Mühlka- näle anzugeben. Methode, das Profil eines grössern Flusses zu messen, Gesetze der Bewegnng des Wassers in Flussbetten bei Veränderung des Profils, Verschiedene Methoden, die Geschwin- digkeit des fliesszenden Wassers an der Oberfläche uud in jeder Tiefe zu finden, und hieraus das Quantum des Wasserabflusscs zu berechnen, Die Stauhöhe und Stauweite bei vollkommenen und unvollkommenen Ueberfällen oder Wehren, dann bei Eiubauen und Verengungen der Flüsse zu finden.

VI. Capitel. Stoss des Wassers und dessen Wirkung auf unterschlächtige Räder.

Stoss des im Schuszgerinue begräuzten Wassers auf beweg- liche Flächen. Berechuung der Wassermeuge, welche bei einer ge- gebenen Anzahl Schaufeln zum Stoss gelangt. Vortheile, welche

rinne entstehen, im Vergleiche mit dem Falle, wenn die Räder einzeln in mehrere Gerinne gestellt und von getheiltem Wasser getrieben werden. Vortheile der Kröpfung der Gerinne und Bestimmung ihrer verhältuissmässigen Tiefe. Regeln ‘für die An- lagen unterschlächtiger Mühlwerke, Poch- uud Hammerwerke etc. Stoss des Wassers auf Schiffmühlräder, Regelu zur Aulage der Sclhuiffmühlen nud Berechnung der Grösse der Schaufeln nnd übri- gen Bestandtheile zur Bewirkung eines bestimmten Elssektes,

VIT. Capitel, Oberschlächtige Räder,

Bauart der oberschlächtigen Räder, ihre statische Kraft, ihr Bewegnngemoment nnd Verhältnisse ihrer Bestandtbheile, um den grössten Effekt zu bewirken. Regeln für die bestmögliche Be- unutzuug des Gefälles, Berechnung der Fälle, in welchen es vor- theilhasler ist, ein oberschlächtiges oder ein unterschläcktiges Was-- scrrad anzuwenden. Fälle, wo ein Kropfrad beiden vorgenann- ten vorzuziehen ist, Bauart der Kropfräder und Verhältnisse ihres Räderwerkes,

Inhalt des dritten Bandes, Beschreibung grösserer Maschinen,

Bau der Räder und einfache Verbindun- gen der mechanischen Kräfte.

Construction der Wellen, Radkränze und ihre Verbindnng..— Bauart der Räder und Getriebe von Holz oder Metali, Gestalt der Zähne, um eine gleichförmige Umdrehung der Räder und Ge- triebe zu bewirken. Bauart der Winkelräder. Einfache und doppelte Gelenke. Mechanismen um die Bewegung der Maschi- nentheile willkührlich mit einander zu verbinden und wieder ausser

I. Capitel,

eb wungräder nund ihre Wirkung, « Theorie des K.rummaapfens,

der

|

“IN. Capitel. Erklärnng, Berechnung und Anlage

der gebräuchlisten Maschinen.

Von den nachstehenden Maschinen wird: a) Der Zweck. b) Die entsprechende Bauart. c) Die Gleichung zwischen Kraft und Last, d) Die Berechnung des grössten Effektes, und“ e) Die yor- theilhastesten Verhältnisse der Bestandtheile angegeben und durch praktische Beispiele erläutert:

4. Kraniche mit Kreisbewegung, mit gerader einfacher und mit doppelter Bewegung.

2. Handzugrammen und Maschinenschlagwerke nebst Vergleichung ihres Efsektes und Berechnung, wie weit die Pfähle zu schlagen sind, um gegebene Lasten zu tragen.

3.Stampf- und Pochwerke für verschi dene Zwecke, zum

Pochen und Schlemmen der Erze, zum Zermalmen der Steine

für Steingut- und Porcellanfabriken, zur Wäsche der Lein-

wand’ uud Kottone; Tuchwäalken.

4. Hammerwerke, ihre verschiedenen Gattungen, Bestimmun- gen hbinsichtlich des Gewichtes der Hämmer, ihrer Fallhölie, Anzahl der Schläge in einer Minute etc. Betreibung zweier oder mehrerer Hämmer an derselben Welle.

5. Schrauben-, Hebel- und Keilpressen.

6.Hand- und Pferdezugmangen, bolläudische Mangen (Kalander).

7.Walz- und Schneidewerke für Metalle

8. Hand- und Zugmühlen, Bearbeitung und Schärfung der Steine, ihre Grösse und Geschwindigkeit, um ein brauchhbares Mehl zu liefern: Verbindung und Verhältnisse der Räder, Be- stimmung des Mehlqguantums, welches von einer gegebenen Kraft täglich geliesert werden kann, Vergleichung der Mahl- kosten bei Haud- und Zugmüllen. Malzquetschmaschine,

9, Brettmühlen init zurückkehrenden und kreisförmigen Sä- gen und mit einem oder mehr gleichzeitigen Schniltten. An- gabe der Schuittfläche oder der Anzahl Bretter, welche von einer gegebenen Zugkrast aus den gewöhnlichen Bauhölzera erzeugt Wir

10.Uhreo. Bestimmung der Zeit eines Pendel¿chlages (Oscilla- tion); Cykloidalpendel; zusammengesetzter Metallpendel, um die Aenderungen der Temperatur znu beseitigen, hölzerne Pen- del, Nöthige Eigenschasten einer Hemmung, Haken des Gra- ham, ruhende Hemmung; Hindernisse der Pendelbewegung und Mechanismen, sie für den Gang der Uhr unschädlich zu machen. Bestandtheile unnd Berechnungen der Anzahl Zähne und Getriebe für das Gehwerk einer Uhr bei jeder gegebenen Pendelängez; dasselbe sür eine Sekunden -, Minuten -, Monat- uud Jahres-Uhr. Erklärung der Taschenuhren, der Chro- nometer; Mechauisinen, um den Einfluss der Temperatur hier- bei zu beseitigen. Schlag- und Repetitions-Werke.

11.Spinnmaschinen., Erklärung der Eigenheiten der Baum-

wolle, Walle und des Flachses, in Hinsicht anf ihre Spinnbar- keit, und die Zwecke der daraus zu verfertigenden Gewebe, —- Erklärung des gemeinen Spinnrades, und der Operationen, wodurch die Fasern von der Hand des Spinners aneinander gelegt, verbunden, gezwirnt und ein fester gleichsörmig fort- lausender Faden hergestellt wird. Erklärung der Principien des Hargrave, Arkwright und Crompton, wodurch diese Fä- higkeiten des Spinners iu einem höhern Grade auf Maschinen übertragen werden. Erklärung der verschiedenen Methoden und Maschinen, die Banmwolle zu reinigen, zu schlagen, zu krempeln und ein gleichförmiges Band zur weitern Verspin- nung daraus zu erzeugen, Zweck der Streck- und Roll- werke zur Erzielung eines gleichsörmigen vollkommen binden- den Fadens. Vorspinnmaschinen, Mulejeunys und Water- maschinen. Eigenthümlichkeiten der Wollspinnerei und der dazu dienlichen Maschinen. Dasselbe hinsichtiich der Flachs- splunerei. :

12 Webestühle. Erklärung des gemeinen Webestuhlcs, We- berzeug, Kamm, Schützen und der für breite Gewebe nöthi- gen Schnellschützeneinrichtung. Garnbedarf für ein Ge- webe von gegebener Breite, Länge und Nummer des Garnes, Gebrauch des Garaglases, um umgekehrt die Zahl der in einem Gewebe enthaltenen Sträne zu bestimmen. Er- klärung der verschiedlenen Weberzeuge für Zwillich, Pigqué, Doppel-, oder Sackgewebe, geblümte Zeuge, der dazu nöthi- gen Zugwerke und des Jaquart'schen Webestuhles. Maschi- nenwebereien, Bestimmung der für cine bestimmte Ánzahl Webestühle und ihrer Vorbereitungen nöthigen Kraft, Grösse und Einrichtung der hierzu erforderlichen Gebäude,

Ils. Capitel. Hydraulische Maschinén,

1.Schaufel- und Kastelwerke,

29. Paternosterwerke,

3.Schehöpfräder.

4 Wasserschneck e, Wasserschraube, Tonnenmühle,

5. Spiralmaschine oder sogenannte Spiralpumpe.

6.Hydraulischer Widder.

7.Pumpwerke, Grösse des Widerstandes, welcher aus der Reibung des Kolbens entsteht. Bestimmung der Zeit, in welcher sich der Raum unter dem Kolben eines Saugwerkes anfüllt. Bewegungskraft. zur Gewältigung aller Widerstände bei Saugwerken, bei Druckwerken und bei vereinigten Saug- und Druckwerken. Vortheile der Vereinigung mehrerer Pumpen, die ciner gemeinschastlichen Steigröhre das Wasser zuführen; besondere Vortheile der dreiarmigen Krnmmzapfen. Vortheile sowohl der niedern als hohen Sätze zur Förde- rung des Wassers ans tiefen Schachten,

& Wassersäulmaschinen, einfach und doppelt wirkende; Vortheile ibrer Verbindung mit einem Schwungrade; ihre Steuerung und dabei nöthige Rücksichten,

IV, Capitel. Pneumatische Maschinen.

1. Horizontale und senkrechte Windmühlen, vortheilhasteste Stellung der Flügel und ihre nöthige Grösse sür einen gege- benen Effekt, Einrichtungen der Windmühlen zum Mahlen des Getreides, zum Brettsägen, zum Pumpen des Wassers etc.

2, Gebläse. Geschwindigkeit, kubischer luhglt und Gewicht der Luft, welche unter einem gegebenen Druck mit Rücksicht auf den Barometer und Thermometerstand durch eine gegebene Oeffnung ausflielst, Gegenseitige Berechnung des dadurch zu verbrenneuden Kohlengewichtes uud der erzeugten Wärme. Bestimmung der Krast, welche nöthig ist, um einen gegebe- nen Wärmegrad fortwährend zu unterhalten. Erklärung der gehräuchlichsten Gebläse, als Spitzbälge, einfach und doppelt wirkende Kasten und Cylindergebläke, ihrer sogenannten Lie- derung und der verschiedenen Arten ihrer Betreibung; der Regulatoren, Windmesser etc. Bestimmung der krummen Linie für die Peripherie der Hebedaumen, zur Erzielung eines gleich- sörmigen Luststromes.

.Dampfmaschinen. Geschichte derselben, ihre ersten Ver- besserungen durch Savary, Newcomen, Cawley und Watt. Versuche und Bestimmung des Gesetzes über die Eläasticität und Entbindung der Dämpfe bei verschiedenen Temperaturen. Berechnung des nöthigen Kohlenguantums zur Betreibung einer einsach oder doppelt wirkenden Wattl'schen Dampfma- schine von einer gegebenen Pferdekraft. Bestimmung des zweckmässigsten Verhältnisses der Warmwasserpumpe zum Haupteylinder, Vortheile der zu benutzenden Expansionskrast der Dämpfe vor ihrer Abkühlung. Datnpfmaschinen mit er- höhtem Drucke und Bestimmung der Gräuze, bei welcher die Vortheile der Abkühlungsapparate entfallen. Anwendnng der Dampfmaschinen zur Betreibung der Wägen, Schiffe, Ge- treidemühlen nud anderer Maschinen,

Von auswärtigen Bestellern wird der Pränumeration6e-Betrag franco erbetem

Gavg uu aetnen

Stuhreche Buchhandlung in Berlim

T ——

ven General -Fntendanten der Königlichen Gebäude, Grafen [von Bylandt,

dem Stern zu verleihen geruht, i

M Se. Majestät der König haben dem katholischen Pfarrer | Sayolinsfi zu Luttom, im Großherzogthum Posen, den Rothen | Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Ferdinand Schmidt ist zum YJustiz- Kommissarius bei dem | Gerichte zu Tangermünde bestellt worden,

J putirten auf, die ihre Wahlen betreffenden Dokumente in mög- " [is furzer Zeit an die Quästur der Deputirten-Kammer einzu- Î senden, damit die vorbereitenden Operationen der Session keine | Verzögerung erleiden. | saal für den 23. Juli, durch den König, bereit zu halten.

von 138 Pensions-Patenten für ehemalige Marine-Offiziere, hat | der See - Minister abermals dem Könige eine Liste von 228 sol- her Offiziere vorgelegt, deren Pensionirung vom Könige geneh- Ï migt worden ist.

N des Nugzens, den die militairische Besegzung derselben für die Ï Pertheidigung des Landes haben kann, E litair:Posten aufgenommen worden.

: Deputirten 126 zur Opposition,

gen den abgeseßten Präfekten des Departements des Var und Kandidaten der Opposition, Herrn Bernard,

| wurde.

Preußische

Allgemeine

taats- Zeitung.

dias 199. U ST E S SS E d E S I R

L

Amtliche Nachrichten.

Myonif- des Tags, Seine Majestät der König haben dem Königl, Niederländi-

den Rothen Adler - Orden zweiter Klasse mit

Der bisherige Ober- Landesgerichts - Referendarius August

Zeitungs-Nachrichten. M Uan

Franfkreid. Paris, 12. Juli. Der Moniteur fordert die neuen De-

Es sey Befehl ertheilt, den Sißungs- als den Tag der Eröffnung der Kammern

Seit der neulich vom Moniteur gemeldeten Ausfertigung

Durch eine Königl. Verordnung ist die Stadt Ham wegen unter die Zahl der Mi-

Dem Temps zufolge gehören von den bis jeyt gewählten

n Toulon, wo der Marine-Minister, Graf v. Rigntz, ge- durchgefallen ist, echielt der Erstere 117, der Lebtere 135 Stimmen, also nur 183 néhr: auch dort fanden am Tage der Wahlen Aufläufe ftatt; in Volkshaufe durchzog mit einer dreifarbigen Fahne die Stra- jen, sang die Marseillaise und rief: „Es lebe Bernard !‘/ bis das der Opposition günstige Resultat der Abstimmung bekannt

Die Quotidienne äußert: „Nach einer Schlacht ift es üblih, daß jede Partei ihre Berwundeten fortschaft und ihre Todten beerdigt. Diese Mühe wollen wir dem Messager und dem Journal des Débats ersparen. Mir geben daher cine Ueber- sicht der Soldaten der richtigen Mitte, die in der Wahlschlacht auf dem Plate geblieben sind: Agier, Athalin, Bertrand (v. d. Obver-Loire), Besslères, v. Bondy, Bourdeatu, Brennier, Cas- saignolles, Vic. de Caux, Cordier, Daunant, Philipp und Char- les Dupin, Favard de Langlade, Hennes\t, Humblot-Conts, Martin Laffitte, Laisné de Villevecque, v. Laval, Jacques Lefebvre, Ba- ron Louis, Baron Mechin, Nau de Champlouis, Oberkampf, Oberlin , Alex. Perier, Augustin Perier, Poyféré de Cere , v. Preissac, v. Rigny, v. St. Hermine, v. Salvandh, Ternaux, v. Tilly, Baron Thenard, Thil, Prof. Villemain u. D Der Messager des Chambres sagt: Die Annahme der achtzehn Artikel durch den Belgischen Kongreß lóft den Europät- hen Theil der Schwierigkeiten der Belgischen Frage; der andere Theil der Schwierigkeiten besteht jest nur noch zwischen Holland und Belgien. Die O s 18 Jes! e C U beschäftigen: England und Frankreich find verei ami ge: N t. Der Temps dagegen bemerkt: „Die Nachricht von der Annahme der achtzehn Artikel ist an der Borse mit einer Tendenz zum Sinken aufgenommen wordey. i Gegentheil erwartet ; aber die Thronbesteigung des Prinzen Leo: pold gewährt nicht Stabilität genug, um dem Kredit Vertrauen einzuflößen. England muß, so refleftirt mau, máehtige nteressen in Belgien haben, wenn der so shüchterne, besorgliche, und an der Muße, deren er in seinem Adoptiv - Vaterlande genießt, so hängeude Prinz von Sachsen - Koburg derselben entsagt, um in ein Land zu gehen, das sich mehrere Jahre lang von der Re- volution noch nit erholen wird und wo noch Keime zu neuen Revolutionen vorhanden slnd, wenn er es wagt, einen Thron zu besteigen, der auf einem höchst unsicheren Boden errichtet und den Angriffen der Parteien preisgegeben ist. Wenn auch po- litishe Baude uns in diesem Augenblicke an England knüpfen, so weiß man andererseits an der Börse, daß die Rnteressen bei- der Länder einander stets entgegengeseßt sehn werden, und daß man von der Nachbarschaft so geschickter Leute nichts Gutes zu erwarten hat. Der Jnstinkt des Handelsftandes hat die Frage von ihrem wahren Gesichtspunkte aus entschieden; nicht die Furcht vor den Unruhen, welche der Beschluß des Kongresses veranlassen kann, sondern die Ueberzeugung, daß Frankreichs Jn- teresse in Belgien aufgeopfert worden ist, erzeugt dieses dem Kre- dite nachtheilige Mißtrauen.“ Jn derselben Weise betrachtet das Yournal du Commerce diese Angelegenheit ; es behaup: tet, daß alle wesentliche Schwierigkeiten der Belgischen Frage noH fortbestehen, „Aber angenommen“, fährt es fort, „daß auch alle Schwierigkeiten nah dem Wunsche der Herren C. Pé¿- rier und Sebastiani beseitigt wrden, von welcher Art wird das Resultat seyn, das ihnen so große Anstrengungen gefostet hat? Sie werden Belgien der Englischen Herrschaft preisgegeben und abermals durch ihre Zustimmung ein mit der Nuli-Revolit- tion unverträgliches Jnterventions-Princip bekräftigt haben. Fs

Man hatte das '

Berlin, Mittwoch den 20e Juli,

——

Göttern zu danken? Noch einige Tage, und wir werden sehen,

wie die Repräsentanten des Landes dergleichen Combinationen

aufnehmen werden.“

Ueber die Unruhen in Marseille melden die heutigen

Blätter in einem Privat-Schreiben von dorther vom 6ten d. :

„Die Wahlen begannen gestern früh mit großer Ruhe; aber bald

bemerkte man, daß die Karlisten, die sich anfangs dem Eide widersetzt hatten, in Massen in den Wahl-Kollegien ankamen. Die Gegenwart und das hohfahrende Wesen einiger Priester zeigten, daß diese den Meineidigen Absolution ertheilt hatten, Die Wähler der. richti gen Mitte, welche Hrn. Rehnard, als Mann der Bewegung, um jeden Preis durchfallen lassen wollten, bekamen dadurch Furcht,

vereinigten sich in aller Eile mit der nationalen Partei und versprachen, für jenen Bürger zu stimmen. Man beschloß, im süd- lichen Wahl-Kollegium Hrn. Reynard, im nördlichen Hrn. NRos- land, unsern Maire, und im mittleren Hrn, Felix Beaujour als Kandidaten aufzustellen. Die Zusammenseßung der Bureaus fündigte an, daß die Wahl des Hrn. Reyhnard im stidlichen Kol- legium sicher, die Karlisten dagegen im nördlichen und im mitt- leren die stärkeren seyen; man faßte sh in Geduld, denn der Kampf war geseßlih. Plögtich erschien gegen 6 Uhr Abends eine aus der Druckerei des Bischofs herrührende Schmähschrift gegen den hiesigen Maire, einen Mann, der seit dreißig Jahren allgemeine Achtung genießt; statt seiner wurde den Wählern Hr. Berryer als Kandidat vorgeschlagen. Der Unwille erreichte den höchsten Grad; 3—4000 junge Leute zogen mit. einer Fahne und die Marseillaise und Parisienne singend, durch die Hauptstra- ßen, wohin ihnen eine große Volksmasse folgte, Anfangs wollte man die Druderei zerstören, aber der richtige Sinn siegte ; man úberließ die Sache dem Königl. Prokurator, der bereits eine Haussuchung bei dem Druer angeftellt und ein Borladungs- Mandat erlassen hatte. Es war 10 Uhr Abends. Die aufge- regte Menge zog nah der place royale, man zündete hier Wachtfeuer an, und in einem Augenblie war der Freiheitsbaum mit einem Gallishen Hahn und zwei dreifarbigen Fahnen bei der Hand und gepflanzt. Der Kommandant der National-Garde fam mit der Büste Ludwig Philipps am Fuße des Baumes an, und veranlaßte dadurch den Ausbruch des lebhaftesten Enthusias- mus, der bis gegen 2 Uhr Morgens fortdauerte. Heute umgab eine unzählbare Volksmenge die Wahl-Kollegieen, im nördlichen hofften die Karlisten ihrem Kandidaten den Sieg ¡zu verschaffen ; der Versammlungsort dieses Kollegiums war im Börsen - Lokale auf dem Stadthause. Die erhißte Volksmenge lagerte vor demselben; der Maire suchte das Gewitter zu beschwören und ftellte sich an die Thüre, um das Wahl-Kollegium zu beshüßen. Als aber gegen das Ende der Ausschüttung der Wahl - Urnen die Besorgniß, den gefürchteten Namen des Herrn Berryer aus derselben slegreih hervorgehen zu sehen, tiberhand nahm, achtete die Menge fein Hinderuiß mehr, sle stürzte in den Saal, zer- brach die Stühle und Bureaus und trug die Büste des Königs im Triumph davon. Der Prásident, die Stimmensammiler und der Maire zogen sich ungehindert zurück. Bon einer bewaffne- ten Macht war nicht die Rede, denn die National - Garde, die Linientruppen und das Volk sympathisirten mit einander. Die Mitglieder des Bureaus haben die Wahl des Herrn Berryer für gültig erflärt und eine Protestation abgefaßt, die der Depu- tirten- Kammer vorgelegt werden soll. So stehen die Sachen beim Abgange der Post; morgen wird das mittlere Wahl: Kolle: gium die ganze Aufmerksamkeit auf sich ehen.

Der Temps sagt, es seh gewiß, daß von Leith aus Waf- fen und Geld nach der Bretagne geschickt worden. Dasselbe Blatt meldet: „Am 8ten d. haben in Montpellier Unruhen stattgefunden, die dadurch veranlaßt wurden, daß ein mit dem Fuli - Kreuze dekorirter Bürger dieser Stadt von Karlisten be- \{himpft wurde. Der Maire und seine beiden Adjunkten, _die ihre amtliche Würde nicht anerfannt sahen, reichten ihre Ent: lassung ein. Dieser Schritt vermehrte die Kühnheit der Kar- listen, und es fanden mehrere Schlägereien statt. Ein berühm- ter Arzt dieser Stadt, Professor Lallemant, Mitglied der dorti:

en Fakultät, der beim Herausgehen aus dem Wahl - Kollegium

bedrobt wurde, hat, als er die Ohnmacht der Behörden \ah, Montpellier verlassen. Die Anhänger der vorigen Regierung rechnen dort, wie anderwärts, darauf, daß die Unruhen, die man in den Ruli-Tagen befürchtet, ihnen günstig sehn werden.

Gestern fruh wurden bei den zehn Nedaktoren der von dem Nerein der Volksfreunde herausgebenen Schrift Hanssuchungen

ehalten und mehrere Personen verhaftet. Der Redacteur des Blattes „la Revolution‘, Anton Thouret, konnte, da er frank und bettlägerig ist, nicht zur Haft abgeführt werde |

Fünf der Falshwerberei für die Bendée beschuldigte Schwei- zer sind in Versailles gefangen eingebracht worden, 4

Auch der hiesige Erzbischof ist nah den Bädern von Aix in Savoyen L ;

je hier anwesenden Bautbalr U Anein; um zu berathshlagen, wie der Jahrestag

des 1á4ten Juli begangen werden soll; ihre Absicht soll sehn,

Nolksfreunde ohne Waffen in geordnetem Zuge nach dem Ba- ftille - Plage zu begeben und dort einen Freiheitsbaum zu er- richten.

Großbritanien und Jrland,

rlaments- Verhandlungen. Unterhaus, S1: in d en 11. Juli, (Nachtrag. ) Die Debatte Auer den (gestern erwähnten) Antrag au} Gleichstellung der Abgaben von allen fremden Weinen drehte sich hauptsächlich um die von den Mitgliedern der Opposition besonders hervorgehobenen C tungen, welche England gegen Portugal in Gemäßheit des Trakf- tates von Methuen habe. Diese wurden namentlich von den Herren Robinfon, Attwood, Herries und M Rbr a sehr dringend bezeichnet. Hr. Herries sagte :, „Aus unseren Ber- trägen mit Portigal geht hervor, daß, wenn wir seine Weine

KFuli- Ritter werden sl{ch heute im

, , : , e . M sp 01 »y sich übermorgen im RBerein mit den Mitgliedern des Vereins der

1831.

von unseren Wollen-Waaren kann eintreten lassen, Die Verlez- zung eines Vertrages dieser Art, der noch dazu {on so viele Fahre besteht, is ganz ohne Beispiel, besonders da den betheiligz ten Parteien nicht einmal die frühere Anzeige gemacht worden, daß unsere Regierung eine solhe Absicht hege. Der Handel mit Portugiesischen Weinen nach England beschäftigt nicht weniger als ein Sechstel alles Kapitals und aller Industrie des Portugiesischen Volkes, und ist daher für dasselbe von der allergrößten Wichtigkeit. Fm Fahre 1825 fanden wir die Abgabe vom Wein und das uns dadurch auferlegte Opfer zu hoch, daher die erstere nach vielen Diskussionen herabgeseßt wurde. Fünf Fahre \päter, im Fahre 1830, traf es si jedo, daß dem edlen Lord 180,000 Pfd. fehlten, und er glaubte fein besseres Mittel zur Anschaffung derselben finden zu können, als indem er jene Abgabe wieder er- höhte. Hätten die Minister ein aufrichtiges Verfahren beobach- ten wollen, so mußten sie damit anfangen, mit dem Lande, dem wir durch Traktate verbunden sind, freundschaftlich zu unterhau- deln. Meiner Ansicht nach kann, sowohl vom politishen als vom fommerziellen und rechtlihen Standpunkte aus betrachtet, der edle Lord feinen bedenklicheren Schritt thun, als den, wel- hen er eben uns vorgeschlagen hat. Herr Sadler be- zeichnete die neue Maaßregel der Regierung als einen Theil des Anti - Kolonial - Systems, das dieselbe zum Schaden des Landes einflihren wolle; denn bei der Gleichstellung der Abgaben würden, wenn der Preis des Weines in Auschlag ge- bracht werde, Französishe Weine nur mit 40 pCt, ihres ur- sprunglichen Werths, Portugiesishe dagegen mit 80 pCt., und Cap-Weine gar mit 150 pCt. besteuert. Hr. Goulburn ta- delte die Art und Weise, in der die vorliegende Maaßregel úüber- haupt zur Sprache gebracht worden. „Eine so hochwichtige po- litishe Frage“‘‘, sagte er, „wie die des Vertrages mit Portugal, sollte nicht so gelegentlih bei einem Finanz-Vorschlage debattirt, fondern zum Gegenstande eines besonderen Antrages gemacht werden. Hat uns doch der edle Lord (Althorp ) selbst gesagt, daß er die Maaßregel zum Theil in Antrag gebracht , um die Möglichkeit eines fünftigen Krieges mit Frankreich noch mehr in den Hintergrund zu stellen (Man ruft: „Nein, nein !‘“/ und „Hört, hört!‘“). Freitih hat der edle Lord gesagt, daß er für jeßt keinen Krieg mit Frankreich besorge, doch er sieht die gegen- wärtige Maaßregel als eine solche an, die uns Frankreich annä- hert und bei einer künftigen Gelegenheit die Uebel des Krieges abwenden fann. Dagegen sage ich nun: Soll dieser Borschlag als eine Angelegenheit des Staats-Einfkommens reussiren, fo wird er unbezweifelt als Annäherungs-Maaßregel seinen Zweck verfehlen. Sollten die leichten Französishen Weine das allgemeine Getränk der Engländer werden, so würde der edle Lord am Ende eine Minder - Einnahme an Zoll haben, während er jeßt auf eine Mehr- Einnahme rechnet. Sodann würde der an Frankrei ge- ebene Vorzug die Britischen Unterthanen der Gerechtsame und Begünstigungen berauben, deren sle sich jeßt in Portugai erfreuen. Zunächst würde uns Portugal dann das Monopol der Fisch- Einfuhr nehmen, das wir jeßt besißen, und würde Norwegische Fische zu denselben Zöllen, wie die unsrigen, einlass)en. So wie aus fommerziellen, läßt sich auch aus politischen Rücksichten das Nachtheilige der Maaßregel deduziren. Fch will nicht sagen, daß wir zur Beibehaltung des Traftates von Methuen verbunden sind, oder daß wir nicht alle mit Portugal bestehenden Verträge nöthigenfalls sollten auflösen fönnen, allein wir sollten doch un- sere Alliirten mindestens nicht schlechter behandeln, als andere uns gleihgültige Mächte; wir sollten doch lieber eine freundschaftliche Unterhandlung darüber mit Portugal pflegen, statt in einer Weise zut ve:fahren, die uns nothwendig eine uns so lange befreundete Nation entfremden muß.‘ Der Kanzler der Schabkam- mer erwiederte darauf, er glaube nicht, daß Portugal in den leßten Jahren gegen England sehr freundschaftlich und großmü= thig gehandelt habe, wahrend doch der sehr ehrenwerthe Herr auf das Betragen Portugals einen so großen Werth. zu legen scheine. (Hört, Hört!) England habe im Gegentheil während sei- ner Verbindung mit diesem Staate häufige Ursache gehabt, sich über Verlegung der bestehenden Verträge zu beklagen. Man solle sich doch erinnern, daß man noch neulich genöthigt gewesen seh, eine Flotte nach Portugal zu senden. Was die großen Vortheile und Vorrechte beträfe, deren sich nah des sehr ehren- werthen Herrn Schilderung Britische Unterthanen in Portugal zu erfreuen hätten, so gäbe es Viele, die sle mt für so sehr beneidenswerth hielten. Wenn der sehr ehren- werthe Herr behaupte, daß, falls der Vorschlag durchginge, eine Verminderung und keine Vermehrung in der Einnahme stattfin- den würde, so erwarte er (der Kanzier) ein ganz entgegenge}eb- tes Resultat. Er wünsche niht die Quantität der in England eingeführten Portugiesishen Weine zu vermindern, wohl aber die der Französischen zu vermehren. Rücksihtlih der Besorgnisse, daß Portugal als Repressalie den Zoll auf Fische von anderen Lándern mit dem von Fischen aus England gleichstellen möchte, so wünsche er (der Kanzler) zu wissen, warum Portugal es nicht hon jet thte, da es durch Englands Verträge keinesweges ge- bunden sey, indem darin nur festgeseßt seh, daß Englands Arti- | fel zu einem gewissen Zolle zugelassen werden sollen „_Gne Abmachung , die Portugal zu jeder Zeit auch mit anderen Láns dern treffen könne. (Die darauf eon zu Gun- ten der Minister is gestern bereits gemeldel worden. "Unten, Sivung vom 12. Juli (Nachtrag). Das von Lord Maitland vorgeschlagene Amendement zur Verneh- mung des Anwalts in Sachen des auf der Liste A. hem lißen Flecken Applebyh gab zu verschiedenen Expectorationen BIYaß, une ter denen wir, náchsst den gestern mitgetheilten, folgende Auße- rungen hervorheben. Sir Ch. Wetherell bemerkte zunächst : „Fch habe von ministerieller Seite feine Beweise gehört, welche mich überzeugt hätten, daß die Vernehmung des Anwalts nicht nöthig seh, wohl aber sehr viel, welche mir 2e Gegentheil Aar thun, Die Sache von Applebh bedarf der Nachforschung. und Untersuchung. ¡ fiQtigte Recht hat, Fehler zu begehen und felbst darüber das Ur:

nicht ferner gegen den bestehenden Zoll einlassen, dieses Land,

das nicht Grund genug, um auf das Kapitol zu steigen und den

als Retorsions - Maaßregel, eine Erhöhung des Einfuhr- Zolles

theil zu sprechen? Jch beantworte diese Frage selbst, indem ic

Ei

Jch wünschte wohl zu wissen, wer das unbeauf=-

O R S E A D E E E IMSTRE E T T E S F Ee E E Af E S E E E

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C F E E I c E R; Drit: D gr T tert 8 f E L Jh ORERLE T E A