1831 / 203 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

fieiften jeigten ch erfreuliche Fortschritte in der Erkenntniß Gots tes und seines Wortes, im sittlihen Betragen, in den Elemen- tar: Kenntnifsen und in den Handarbeiten. Auch im vergangenen Kahre bestritten die Kinder durch ihren Fleiß nicht allein ihren eigenen Bedarf an Kleibungs-, Näh- und Strickarbeit, sondern verfertigten außerdem noch manche Arbeit der Art, theils für die Knaben- Anstalt, theils für Geld auf Bestellung, In der Haus- und Gartenarbeit wurden sie ebenfalls fleißig gebt. Die ‘Mád- en genossen einer dauerhaften Gesundheit. Seit dem dreijäh- rigen Beftehen des Instituts sind nunmehr vier Mädchen zu Dienstverhältnissen entlassen, in welchen sie sich_ größtentheils zur Zufriedenheit ihrer Herrschaften betragen, Zivei Zöglinge mußten wegen unbesiegbarer grober Unreinlichfeit den FJhrigen zurückgegeben werden. ““ 4s

Nachrichten aus Memel vom 17ten d. zufolge, ‘ist die Leiche des Generals Gielgud von den Polen in dem Bivouac, welches man ihnen am 13ten d. bei dem ‘Dorfe Stutten ange- wiesen hatte, mithin auf diesseitigen Gebicte, beerdigt worden. Als feinen Mörder nenut man den Lieutenant Skulsfi vom 1sten Wataillon des zum Rohlandschen Corps gehörigen 7ten Jufan- terie:Regiments, und, wie man sagt, soll derselbe bald nach ver- fibter That auch sich selbst erschossen haben. Das Gielgud-Chla- powskische Corps besteht, nah einem von leßtgenanntera Gene- ral der diesseitigen Behörde übergebenen Etat, aus 2508 Mann, worunter 35 Stabs - Offiziere, 202 Offiziere verschiedener Grade, 2142 Unteroffiziere und Gemeine, 13 Chirurgen :c,; dasselbe führte 620 Offizier: und 589 Soldaten-Pferde, in Allem also deren 1209, nebst 6 Kanonen bei sich, welche leßtere vor der Hand nach Memel gebracht worden sind. Den Truppentheilen nach, beste- hen jene Mannschaften aus dem lsten Uhlanen- und dem lsten Kalischer Kavallerie - Regiment, dem 2ten und 4ten leichten Jn- fanterie - Regiment, aus den Artilleristen und den Fnstrufktoren für die Formation der Jusurgenten: es befinden sih darunter überhaupt 307 Blessirte. Leßtere sind bereits unter Dach ge- bracht, und das übrige Corps is am 14ten d. nach einem trof- fener und beser gelegenen Bivouac, hart am Mingeflusse bei Sthernen, geführt worden, wo es, von Jnfanterie und Kavalle- rie umslossen, in Quarantaine gehalten wird; der Gesundheits- zustand desselben war bis zum Abgang obiger Nachrichten voll: fonmmen gut.

Nach Privatbriefen aus Königsberg vom 18ten d. hat der Polnishe General Rohland auf dem kurzen Marsche von Laugallen nah Coadjuten, wo er ins Preußische übertrat, noch viele Menschen und 6 Kanonen verloren. Der in Litthauen und Schamaiten nur allein noch übrige Polnische General Dembibki soll mit den unter ihm stehenden Truppen 4 Meilen von Memel in einem Walde von den Russen eingeschlossen sehn, aber lieber von diesen sich aufreiben lassen, als nach Preußen übertreten wollen.

Aus Preußisch Holland vom 18ten d. M. wird gemeldet, daß diese Stadt plößlich in der vorherigen Nacht durch Wassersnoth bedrängt worden ist, indem das dicht an der Stadt fließeade, sonst höchst unbedeutende Flüßchen Waaske binnen wenigen Stunden 17 Fuß über den gewöhnlichen Wasserstand angeschwollen war; es hatte oberhalb Pr. Holland Mühlen, Schleusen, Brüeken u, \. w. fortgerissen und riß auch in ge- nanntem Orte die kurz voë der Stadt befindliche Brücke weg. Für den Augenblick war dadurch alle Communication zwischen Pr. Holland und Muhlhausen gehemmt, und da der Fluß die ganze Breite von Liebstadt ab bis zum Drausen-See durchläuft und auf dieser Distanz alle Brücken fort waren, so war es vor der Hand auch nit möglich, durch Unuvege die Communication herzustellen. Das Unglück soll durch einen Wolkenbruch bei Mohrungen und das dadur entstandene Austreten des Pona- rier Sees herbeigeführt sehn. Man war inzwischen mit der Erbauung eines Floss)es beschäftigt, auf welchem man Menschen überschiffen zu fönnen hoffte.

Nath den neuesten Nachrichten aus Preuß, Holland war am 19ten die Waasfe schon bedeutend gefallen, und man hoffte, noch am selbigen Tage mit Wagen\ und Pferden über- segen zu fönnen.

—- Die neueste Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung | meldet unter Frankfurt vom 17. Juli: „„Die heute hier ein- getroffene Preußische Staats-Zeitung enthält keine weitere Nach- richten aus Warschau als bis zum 7ten, mit dem Bemerken, daß die neueren Warschauer Blätter ihr nicht zugegangen sehen. Da uns die Warschaner Zeitung bis zum 9ten und ein Extra: blatt derselben vom 10ten zugegangen ist, so entnehmen wir aus denselben folgende Nachrichten.‘ (Es folgen nun einige No- tizen aus der Warschauer Deutschen Zeitung.)-— Da für unsere Leser in Frankfurt a. M. aus der Fassung dieses Artikels das Migßverftändniß entstehen könnte, als erhielte die Redaction der Staats-Zeitung diejenigen Blätter nicht, die gleichzeitig der Ne- daction der Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung über Berlin zu- fommen, so machen wir für dieselben die Erläuterung, daß wir, wenn die Warschauer Blätter noch vor deni Schlusse unseres Blat- tes, also spätestens um 4Uhr Nachmittags eintreffen, einen, den Um- flánden nach, größeren oder fleineren Auszug derselben auch un- seren auswärtigen Lesern mittheilen, zu deren theilweiser Befrie- digung gewöhnlich {on um 5# Uhr einige Tausend Exemplare der Zeitung abgedruckt sehn müssen. Geht nun die Warschauer Post noch zwischen 4 und 6 Uhr hier ein, so werden zwar die _ Warschauer Blätter mit der Post nach Frankfurt a. M. weiter vefördert, doch fönnen wir- den Inhalt derselben unseren aus- warxrtigen Lesern erst am folgenden Lage mittheilen, wenn gleich wir unseren Abonnenten am hiesigen Orte selbst eine gedrängte Motiz in der Regel noch am selbigen Abend mitzutheilen suchen. Dieser Umstand ist wahrscheinlich der Redaction der Frankfurter Ober -Postamts- Zeitung nicht befanut gewesen, und wird sich dieselbe seitdem auch überzeugt haben, daß sie uns fo wenig ge- schadet, -als sich selbst Vortheil gebracht hat, indem fie ohne weitere Prüfung unter den oben erwähnten Notizen aus der Warschatter Beitung auch die nachstehende aufnahm: „Es zeigt fi nun, daß -die leyten in der Preußischen Staats-Zeitung angegeveuen Neuig- reiten über das Gielgudsche Corps in der That fabelhaft und erdichtet sind.“

M Ex 0104 Ls Dr. Sohann August Sa,

Kdnigl. Wirkl. Geheimer Rath, Ober-Präsident von Pommern, Ritter des eisernen Kreuzes zweiter Klasse am weißen Bande und Großkreuz des Rothen Adler-Ordens mit Eichenlaub, wurde in Kleve, wo sein Vater Kriminalrath war, am 7. Ofto- - ber 1764 geboren. Seine erste Bildung erhielt er in der Schule seiner Vaterstadt (bis 1780) und in dem Joachimsthalschen Ghm- ‘naslum zu Berlin. Auf den Universitäten Halle (1782— 1784) ‘und Göttingen ftudirte er die Rechtswisseuschaft und Staats- „wirthschaftslehre; unter seinen Lehrern lebten vorzüglich Meie-

rotto, Engel, Woltär, von Schlözer, Glück und Beckmann in

seinem dankbaren Andenken fort. Nach Vollendung seiner akfa- demishen Studien arbeitete er, unter dem Prásidenten von

1212

Förder, als Auskultator (1785 und 1786) und als Re- ferendarius (1787) bei der Negierung in Kleve, bei wel: cer er im Yahre 1792, auf den Vorfchlag des Ministers von Heinis, als Kriegs - und Domainenrath angestellt wurde, nach- dem er zuvor, von 1788 an, als Bergrath und Berzgrichter bei dem Kleve-Máärkischen Berg-Amte in Wetter gewesen war. Beide Aemter brachten ihn in enge Verbindung mit dem nachmaligen Staats-Minister von Stein. Durch die von ihm abgeschlossene denfwürdige Convention mit dem General von Hoche (1797) und seine Theilnahme an der Fmmediat-Verpflegungs-Konimis- sion unter Hrn. von Stein, welche ihn auf längere Zeit nach Bremen führte, zeigte er sich, wie überall, als einen unermüd- lich thätigen, strengen, gewissenhaften und geschäftsklugen Staats- diener. Ein Preuße und ein Deutscher war er in jeder Ader,

Fn dem Fahre 1798 beginnt seine umfassendere Wirksamkeit in höheren Staatsämtern, zuerst in Berlin als Geheimer - Ober- Finanzrath, zunächst für das Westphälische Provinzial - und im Bergwerks - und Hütten - Departement und als Justitiarius bei dem damaligen General - Direktorium. Jn den Kriegsjahren 1806 und 1807 hatte er Gelegenheit, sich um den Staat neue große Verdienste zu erwerben; indem er in Berlin an der Spibße der Verwaltung zurücfblieb, hierauf eine zeitlang im Kabinet Sr. Maj. des Königs zu Königsberg i. Pr. arbeitete und dann mit der Uebernahme der von dem Feinde beseßten Provinzen beauf- tragt wurde. Wenn es in seiner ausführlichen Biographie und Charakteristik, welche die Stettiner Zeitung in Nr. 52, 53 und 54 enthált, von jener Zeitperiode heißt: „Er hatte nur Einen Wunsch, nur Ein Ziel, mit seinem Könige und Herrn, nach welchem sein volles Herz seufzte, und dessen Bild ihm stets lebendig in der Seele blieb, die Sorge für Sein schwer und hart geprüftes Volk zu theilen und wie Er noch in dem Sturm der Zeit festzustehen und nicht zu wanfken‘“ so wird gewiß ein Feder, der ihm damals nahe ftand, aus Ueberzeugung beistim- men. Als Geheimer Staatsrath und als Ober- Prasident der Kurmark, Neumark und von Pommern (1809) wirkte er in dem- selben Geiste fort.

„Fn vollem Vertrauen auf seine bewiesenen treten Dienste, auf seinen festen Muth und kräftigen Sinn‘/ (Worte eines an ihn erlassenen Allerhöchsten Kabinets-Befehls) geruhten des Kö- nigs Majestät, ihn zum Civil - Gouverneur des Landes zwischeu der Elbe und Oder, ausschl. Schlesien (1813), und im folgen- den Fahre zum General-Gouverneur vom Nieder-Rhein (1814) zut ernennen und ihm, in der leßteren wichtigen Stelle, seinen Wohnsiß in Achen anzuweisen. Von dort ging er im Jahre 1816, mit dem Range eines Königl. Wirkl. Geheimen Nathes

und dem Prádikate Excellenz, als Ober-Präsident von Pommern uach -

Stettin, wo er bis zu seinem am 28sten Juni d, J. erfolgten sanften Tode in großem Seegen gewirkt und sich nur gerechte Ansprüche auf den Dank des Vaterlandes erworben hat. Der Bau des Swinemünder Hafens und der Chausseen, ingleichen die Errichtung der musterhaften Straf - und Besserungs - Anfialt zu Naugard, so wie vieler anderer nüblicher Jnstitute, während seiner Verwaltung der Provinz, sind Werke, welche seinen Na- men stets im ehrenden Andenken der Provinz erhalten werden. „„Rührend heißt es a. a. O, und im Sinne des Ent- \{lafenen und seiner trauernden Gattin war die Feier, mit wel- cher die theure Leiche in den Nachmittagsstunden des 1sten Juli (auf seinem nahe gelegenen s{chönen Landsiße) zur Erde betattet wurde, und die in der Stadt und Umgegend unter allen Stän- den den freiwilligsten herzlichsten Antheil fand.“

Se. Maj. dem Könige blieb der Vollendete bis zu dem leb- ten Hauche seines Lebens mit der ehrfurchtvollsten imigsten Liebe und Treue ergeben; das Vaterland trug er in guten und bösen Tagen in seinem Herzen, und das Gute wollte er allezeit mit iauerer Entschiedenheit und unwandelbarer Redlichkeit. seinem Berufe treu erfunden worden; wer ihn an den Ausspruch des Vlinius: „prima vitae tempora et media patriae, extrema nobis imperiire debemus‘ erinnerte, dem feste er feinen le- bensfrischen, tapferen Wahlspruch: „Im Guten stets vor- wärts!“ entgegen. So arbeitete er fort, bis die Nacht kam, da Niemand mehr wirken kann. Er entschlief, wie Einer, der von s{werer Arbeit müde ist und we'ß, daß fein Erlöser lebt. ¿„Selig die Todten, die in dem Herrn sterben, denn ihre Werke folgen ihnen nach.‘“ e A

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Cholera.

Fn Danzig waren nah den neuesten amtlichen Berichten franf hinzugefommen genesen gestorben bleiben franf.

am 16. Zuli 52 2 8 5 41 4 fee s 26 2 4 48 5.18 21450 21 2 13 54

Es sind bis dahin in Danzig, dessen Bevölkerung inel. 6000 Mann Militair, 59,000 Seelen zählt, erfranft genesen gestorben bleiben franf.

Oba 702 152 546 54 und zwar vom Militair 145 59 78 8 E 607 93 463 46

überhaupt waren Wohutingen abgesperrt 502. Bis zum 18ten d. M. entsperrt 246 Bleiben mithin gesperrt 256. Fn der Sperre befinden #sch 409 Personen über 14 Jahr alt 365 : unter 14 - -

G L D A N mithin in Summa 774 Personen.

Das Krarkeuhaus auf dem Holm if am 16ten eine Kontumaz - Anstalt ungeschaffen worden, weil in Kranke mehr vorhanden sind,

Im Danziger Landkreise: franf, hinzuge- geues. gestorb, bleiben

d. M. in ihm keine

fomnmien, krank.

am 11, Juli in Bohnsack - 1 - 1 - l d) = QUblau : 1 : 1 : 2 O 2 1 z 1 - 2 S Ua - Z 1 - c 2 19, - - Dommacau- 2 - - 9 Jum Neustädter Kreise:

in Rahmel 9 - - 1 1

in Brück 2 - 2 s z

in Zoppot - 3 1 2 - Fm Karthauser Kreise: p am 13. Juli in Semlin - L - 1 - s 16, 492 SQUTaU - 1 - 1 -

Aus dem Dorfe Rheinfeld sind, außer den bereits ange- zeigten, feine neue Erkrankungen vorgekommen. Aus den Dorf- schaften der Halbinsel Hela mangeln nähere Berichte.

Aus Neustadt wird gemeldet, daß dort am 18ten d. M. bei einem Landwehrmanne des Stolpeshen Bataillons #l{ Symptome der Cholera gezeigt haben, und daß derselbe am 19. früh verstorben ist, Gleich nach ihm erkrankten. unter ähnlichen

Er ist in |

Symptomen zwei Knaben, von denen bereits einer ein Hy des Todes wurde. Die herbeigeeilten Aerzte haben slch einstim, mig dahin erklärt, daß diese Erfkrankuags- und Sterbefälle de Asiatischen Cholera zugeschrieben werden müßten. Es sind su gleih die nöthigen BVorsichts - Maaßregeln gegen die Weiteryy, breitung des Uebels ergriffen.

Neuerlih sind in Danzig wieder zwei Aerzte angekomme, nämlich der von der Xmmediat-Kommission dahin gesandte Dr, Yy aus Elberfeld, welcher mehrere Jahre sich in Mexiko aufgehalty hat, und zwar zu einer Zeit, in welcher dort das gelbe Fieby

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

herrshte, und der Ober- Arzt Thune aus Kopenhagen, auf V, anlassung seiner Regierung, um die Cholera grundG kennen j lernen. Er is sogleih in den Militair- und Civil-Cholera-Hozyj tälern beschäftigt worden. F rUNES

Aus Elbing eingegangene amtliche Berichte geben folgen r E L Uebersicht über den Stand der Cholera: 1ER S D Ot E Tim

franf hinzugekommen genesen gestorben bleiben frqj ¿ Í 3 1 2 Amtliche Nachrichten.

Am 12. Zuli

2D, -- 2 9 3 8 /

L S 5 5 8 Kronik des Tages.

s M 8 14 10 12 i A ied

- 416. 2 40 16 1 10 18 Seine Majestät der König haben den bei dem Staats- S 8 4 22 Whinisterium, dem Ministerium des Königlichen Hauses, dem R DO 18 13 27 Ministerium des Jnnern und der Polizei und bei dem Gehei-

In einer Woche also 73 46 Personen, Ju ihren Wohnungen wurden behandelt 38 und starben 30 Pyj Am Cholera Hospitale n (s 30 3 o 10 f Bis jet sind 52 Häuser abgesperrt worden. Von Seiten d Orts-Sanitäts-Kommission geschieht, was unter solchen. Umstiy den nur irgend geschehen fanu. Fast jede Straße hat ihren genen Kommissarius, der táglich den Gesundheits - Zustand dy Bewohner derselben untersucht, weil dies unmöglich von dy ‘Aerzten , deren Aufmerksamkeit durch die Kranken genügend j Anspruch genommen wird, geschehen kann. Ein Arzt hat wäh rend der Nacht stets die Wache, und ein im Polizei: Burey bereit gehaltener Wagen befördert ihn möglichst {nell zum Nu Erfranften.

Leider haben sich auch \{chon in der Nachbarschaft von (| bing die Symptome der Cholera gezeigt. Jn dem Dorfe Roh: land ist bereits eine Frau unter der Cholera verdächtigen Zj hen gestorben und eine Person unter ähnlichen Zeichen erfrau, Der Ort is demzufolge abgesperrt worden.

Im Tilsiter Kreise, Gumnbinnenschen Regierungs : Y

(n Staats - und Kabinets-Archiv angestellten Geheimen Regie- ngsrath Tz\hoppe zum Geheimen Ober - Regierungsrath zu nemten geruht.

t: x

Fhre Majestät die Königin der Niederlande sind nach em Haag abgegangen.

Bei der am 22sten d. M. geschehenen Ziehung der 1sten (ase 64ster Königl. Klassen - Lotterie fiel der Haupt - Gewinn n 5000 Rthlr. auf Nr. 12,661; 2 Gewinne zu 1200 Rthlr. 4m auf Nr. 60,092 und 76,202; 3 Gewinne zu 800 Rthlr. 1 Nr. 18,687. 53,517 und 72,019; 4 Gewinne zu 300 Rthlr. uf Nr. 20,711. 26,401. 39,672 und 87,084; 5 Gewinne zu 00 Rthlr. auf Nr. 21,544. 40,156. 50,974. 72,931 und 92,424.

Der Anfang der Ziehung 2ter Klasse dieser Lotterie is auf en 18. Augusi d. J. festgesept.

Berlin, den 23. Juli 1831.

Königl, Preußische General-Lotterie-Direction,

Angekommen: Der Kaiserl. Russische Feldjäger T schere off, als Courier von Wien.

“Debatten werden den Kampf der Meinungen auf sein wahres

zirks, flad in den Dörfer er: ge ge: bleiby

; franft nesen storben frau enn s Coádjuthen vom 4. bis 10. Juli 9 3 5 1 È

Medischkehneu vom 4. bis 11. Juli 3 _— 3 ; 2 Î Uigßen vom 9. bis 11. Juli... 41 1 e —ck Zeitungs-Nachrichten. Wersmeningken vom 9. bis 11. Juli 1 1 Ausland.

Im Stallupöhner und Pillkaller Kreise des Gun binner Regierungs-Bezirkes sind weiter feine Anzeigen von neun beunruhigenden Erkrankungs- Erscheinungen eingekommen, vil: mehr befinden sich in ersterem mehrere Kranke, deren Zustan) anfänglich bedenflih gehalten wurde, bereits in der Besserung,

Auch in Kögsten, im Memeler Kreise, Königsberger Nt gierungs - Bezirkes, sind keine neue Erkrankungen an der Chs lera hinzugefommen. Aus allen übrigen Kreisen der Proviy Preußen lauten die Nachrichten vollkommen befriedigend.

Frankreich.

Paris, 16. Juli. Herr Guyot hatte gestern die Ehre, dem Mónige und der Königin in St. Cloud den Almanach royal ét hatiónal für 1832 zu überreichen, dessen Herausgeber er ist. Der heutige Moniteur bemerkt: „Aus der Ruhe, welche 1 unserem gefirigen Berichte über die Scenen des 1áten Juli ercschte, ließ sich {hon abnehmen, daß die Hauptstadt nach dem irmen, den man sich hervorzubringen bemüht hatte, tiefer Ruhe nieße. Andererseits zeigt der Aerger, um nicht mehr zu sageuü, tig einigen Zeitungs - Artikeln durchölickt, die getäufchte Erz artung, und auch dies ist der gelindeste Ausdruck, des Partei: tistes, Alles ist zur Ordnung zurtickgekehrt. Die Verwaltung immt nur einen Theil dieses Werkes der Erhaltung für sich in (nspruch ; sie beeilt sih, das Hauptverdienft der bewundernswer- hen National-Garde und den treuen Linien-Truppen beizulegen, die sich neue Ae auf le ae ta A e: : i E, N ben, sowie der über ihre wahren Jnteressen und über die U0- In Charlottenburg: Das getheilte Herz, Lustspiel in 1 Al Sa Regierung d aufgeflärten P tas von Paris (Dlle. Gley: Pauline.) V: Der beste Ton, Lustspiel Und dec arbeitsamen Klasse, die weder der Aufreizung bedarf, 4 Abtheilungen von Dr, C, Töpfer. (Dle, Gley: Leopoldin m ihre Bedürfnisse zu begreifen, noch des Soldes, um die Feinde als Gastrolle.) t hrer Arbeit und ihres Wohlstandes zu L Tis war N z j orgestern für die Aufrechterhaltung der Ordnung ver|chworen, L Königstädtisches Theater. 0 Siadt erhoben si, wie im Juli v. J., zur Eroberung der al Sonnabend , 23. Juli. Das Jrrenhaus zu Dijon, odtFFreiheit, Auch müssen diejenigen, welche sich rühmen, die Revolution Der Wahnsinnige, Melodrama in 3 Akten. ¡llein gemacht zu haben, einsehen, daß es ihnen nicht möglich st, dieselbe ohne die Unterstüßung derer zu vernichten, die von hnen fast angeklagt werden, nicht dazu beigetragen zu haben. ierin liegt das Geheimniß des Juli von 1830 und des Juli bon 1831. Der glückliche Erfolg ist daher in diesem Jahre eben so gesichert, wie im vorigen. ““ Folgendes ist der Artikel. des National,

y Königlihe Schauspiele. Sonnabend, 23. Juli. Im Schauspielhause: Die Ahr frau, Trauerspiel in 5 Abtheilungen. (Dlle. Gley: Bertha, al Gafirolle.) Sonntag, 24. Juli. Fm Schauspielhause: Bettina, Opt in 1 Aït, nah Scribe : Musik von K. Blum. Hierauf : Arlequil in Berlin, komisches Zauber-Ballet in 2 Abtheilungen, von Hogutl,

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Berliner B.0.18.6. Den 22. Juli 1831.

Amil. Fonds - und Geld- Cours- Zettel. (Preuss. Cou) welcher die (ge-

| Zf.\Brief.| Geld. | Zj. Briej.| Gd la E N S gegen das M S st. - Schuld - Se Q De ' m D Bióher hatte das Ministerium sicher gentug auf die vewassne Pe C er î 991 4d “ca A M it Macht und auf die National - Garde gerechnet, um sich uur auf Pr. Engl. Anl. 22| 5 | 961 952 Kur- u. Neum. do.| 4 | |1(¿ Wise zu stüpen; es fühlte aber, daß es einer seiner würdigeren Mi- Pr. Engl. Obl. 30 4 | 802 | 801 ISchlesische do.| 4 |106 | - Wh bedürfe. Den ganzen Tag über hat man im Faubourg St. Kurm. Obl. m.1.C.| 4 | 872 | fRkst.C.d.K.-u.N.|— | 53 | - Whtoine unter den Augen und mit dem Wissen aller Welt an- Neum. Int. Sch.do.| 4 | 872 | |Z.-Sch. d.K.-u.N.|— | 54 | - Wdbliche brodlose Arbeiter angeworben ; man versprach dem Mann Berl. Stadt-Oblig.| 4 | 904 | 90 ) Fr., wenn sle die jungen Leute, die sch durch die Kokarde am E 4 i 912 E Woll voll. Duk oi Hut und durch das Juli-Band im Knopfloche auszeihneten, M as L SL I L Nad dd U! N l Wurhprügeln wollten. Man wird nicht ermangeln im Moniteur VWVestpr. Dsandbr.| 4 931 93 IPaedrichad'or. a | 125 10 ju sagen, es seyen schlichte und wackere Arbeiter gewesen, die Grosshz. Pos. do.| 4 | 942 | Disconto... .. |— 31 | 4 Wur von ihrem Unwillen und ihrem richtigen Sinne dazu getrie-

E f ben worden, Was wir aber hier behaupten, werden wir vor

wenn man es wagen sollte, uns anzugreifen, wozu wir hiermit herausfordern. Die 1,500,000 Franken für die Polizei haben dazu gedient, Durchprüglec zu bezahleu, dbgleih 18,000 Mann unter den Waffen und die Umgebungen von Pauis mit Truppen beseyt waren.“ Der Moniteur er- wviedert hieratif: „Wenn man auch die in diesem Artikel enthal- tenen Angriffe gegen die arbeitenden Klassen, die feiner Aufrei- iung bedürfen, um ihre Interessen zu begreifen und gegen die Fünde ihrer Arbeit und ihres Wohlstandes Unwillen zu empfin- dm, bei Seite set, so ist in demselben außerdem eine Anklage vorhanden, welche die Behörde nicht mit Stillschweigen über- gchen fonnte. Daher wird der National aufgefordert werden, se vor den Gerichten zu behaupten. “/ i

Der Temps stellt folgende Betrachtungen an: „Die Ruhe if völlig wiederhergestellt, und der vorgeftrige Tag wird nur dazu dienen, die beflagenswerthe Verblendung derer zu zeigen , welche auf die Vorstellungen der Presse und aller Verständigen nicht ¡haben hören wollen, Es is ein trauriger Beruf, den si einige unbesonnene junge Leute auferlegen, eine Partei zu repräsenti- ten, die gar nicht vorhanden ist, und das widrige Schauspiel eines zwecklosen Fanatismus zu gewähren, den die Feinde der vernünftigen Freiheit zu benußen wissen. Die vorgestrigen Un- ruhen zeigten die Schwäche der Anstifter und wenn diese si ge- hlt haben , so darf man glauben, daß dergleichen Scenen sich nit erneuern werden, Uebrigens wird der nahe bevorstehende

7 f Gericht beweisen, Auswärtige Börsen. Hamburg, 29. Juli.

Oesterr. 5proc. Metall, 82. 4Aproc. 693. Bank- Actien 1020. Russ. Engl. Anl. 882. Russ. Anl. Hamb. Cert. 644. Dün. 594, Poln. %

St. Petersburg, 12 Juli. Hamburg 3 Mon. 94. Silber-Rubel 3714 Kop.

E e N E A e E e A

NEUESTE BŒRSEN-NACHRICEHTEN,.

Paris, 16, Juli. Z5proc. Rente pr. compt. 87. 80. sin cour. 87. 85. 3proc. pr. compt. 57. 90, fin cour. 57, 95. 5pro neue Anleihe der 120 Mill. 87. 5proc. Neapol. pr. compt. 61 55. fin cour. 67. 60. 5proc. Span. Rente perp. 483.

Frankfurt a. M., 19. Juli. Oefterr. 5proc. Metall. 807 8077. 4proc. 685. 687%. 2zproc. 413. Br. 1proc. 175. 175. Bauk: Act. 1236, 1234. Partial - Obl. 1162. 1167. Loose zu 100 1565. Br. Poln. Loose 42. 41.

Redacteur Foht. Mitredacteur Cottel. r S U tre m

Gedruckt hei A. W. Hay.

Berlin, Sonntag den 2Ufen Fuyli,

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Zusammentritt der Kammern allen Ungewißheiten, welche die Ursache dieser Unordnungen sind, ein Ende machen. Alle Par- tei-Bewegimgen werden vor dem Ausdrucke des National-Wun- ches zurücktreten, und das Ministerium wird uns mit dem Re- sultate seiner Unterhandlungen bekannt machen, Diese wichtigen

Feld zurüführen. Mit Ungeduld muß man insbesondere der Mittheilung der auf die Jtaliänishe und Belgische Angelegen- heit bezüglichen Aktenstücke entgegensehen, welche die Kammer gewiß verlangen wird. Das Schreiben des Kardinals Bernetti an Herrn v. St. Aulaire *) zeigt, daß die Räumung der Römi- schen Staaten durch die Oesterreichischen Truppen nicht so leicht ist. Von dem Französischen Ministerium, wie der Römische Hof dies thut, eine öffentliche und offizielle Erklärung fordern, dur. wel: che es der Römischen R gegen die Nückkehx der Unru- pi Bürgschaft leisten soll, heißt nicht nur, eine durch den dazu lnlaß gebenden Verdacht ernicdrigende Maaßregel, sondern das Unmögliche verlangen; dénn es scheint uns, daß, wenn das Mi- nisterium ein solches Geheimniß besäße, es dasselbe für sich selbft behalten würde. Wir wissen nicht, wie unsere Minister sich aus dieser \{chwierigen Lage ziehen werden, in welche der behutsame Geist der Päpstlichen Politik sie verseßt, bemerken aber, daß man einen solchen Antrag bei einem Ministerium, das die Rechte sei- nes Landes mit Würde und Energie geltend zu machen wüßte, nicht gewagt haben würde.“ '

General Belliard ift zum Empfange des Prinzen Leopold von hier abgegangen.

Der Moniteur meldet: „Die Fregatte „la Syrène“‘, die bisher vor der Mündung des Tajo gekreuzt hat, ist am 12ten d. in Brest eingelaufen, um Lebensmittel und Wasser einzunehmen. Der Contre-Admiral Baron Roussin war am 24. Funi vor dem Tajo angekommen und hatte sich mit den in den dortigen Ge- wássern befindlichen Französischen Kriegsschiffen unmittelbar in Verbindung geseßt, Das unter dem Befehle des Eontre-:Admi- rals Baron Hugon von Toulon abgegangene Geschwader wird sich bereits mit dem Contre-Admiral Roussin vereinigt haben, und die Mission, mit welcher dieser Ober- Offizier beauftragt ist, ist jeßt wahrscheinlih ihrer Beendigung sehr nahe,“

Am 9. Yuli ift das Portugiesishe Schi} „Julius Cäsar“‘, von 900 Tonnen und mit Thee, Nankin und Leder beladen, in Brest eingelaufen; es wurde, von Rio- Janeiro kommend, am 13ten v. M. von derx Korvette „„Diligente‘“ genommen und führte eine ansehnlihe Summe baaren Geldes in Piastern am Bord ;

am 10ten d. wurde der Portugiesische Dreimaster „Dom Al- phonfo“/, von 500 Zounen, mil Leber, Kuassce, Neis; Waum-

wolle, Zucker, Tabak u. #. w. beladen, ebenfalls nach Brest ge- bracht; er wurde am 20sten v. M. von der Korvetre „„Melpos mène‘‘ genommen; das in 200,000 Fr. bestehende baare Geld derselben ist auf die „Syrène‘/ übergeladen worden.

Bordeauxer Blätter enthalten folgende Mittheilung des General - Lieutenants Baron Fanin : „Das Linienschiff „Suffren‘“ hat am 1. Juli nach einer lebhaften Kanonade un- ter den Batterieen der an der Tajo - Mündung liegenden Forts ein mit Kolonial - Waaren beladenes Fahrzeug weggenommen. Dom Miguel hat seinen Minister der Justiz und der Gnaden, so wie den Polizei-Jntendanten von Lissabon, abgeseßt. ‘“

Die Behauptung der Oppositions- Blätter, daß nicht Herr Persil, sondern Herr Gannat in Combey zum Deputirten ge- wählt worden sey, ergiebt sich na einer in den heutigen Zei- tungen enthaltenen Erklärung des Ersteren, daß er allerdings in jenem Bezirke ernannt worden, als unwahr. Das Journal du Gers meldet, daß die Ecnennung des Herrn Persil von den Wählern von Combey als ein Sieg betrachtet und daß ihm Abends eine Serenade zur Entschädigung für die Spottmusik in Condom dargebracht worden seh. 30

Fn einem Schreiben aus Genf vom 10. Juli heißt es: „Die Herzogin von Berry hat vor furzem zwei Tage lang in- fognito in dem Dorfe Paquis, vor unseren Thoren, verweilt und ist über Aix und Chambery nach Turin weiter gereist. Die Bäder von Aix und St. Gervoais in Savohen sind gegenwärtig mit ausgewanderten Anhängern der vorigen Regierung angefüllt, welche hier das Schauspiel von Koblenz im Fahre 1790 erneuern. “‘

Dem Temps zufolge, sind sechs Offiziere des Jnvaliden- Hotels gestern fruh verhaftet worden ; einer derselben soll der Falschwerberei für die Karlisten beschuldigt seyn.

Der Ami de la Charte schreibt aus Nantes vom 12. d,: „Das Vertrauen der Anhänger Heinrichs V. ist so groß, daß einer derselben neulich um 1000 Fr. wetten wollte, Heinrich V. werde in furzem den Französischen Thron befieigen. Anch sind einige Münzen mit dem Bildnisse Heinrichs V. im Umlause.““

Aus Mans vom {13ten d, meldet man, daß dér dortige Práfeft zwei von Paris gekommene, von den Karlisten angewor- bene Schweizer hat verhasten lassen. Das Zuchtpolizei-Gericht von Sapenay (Departement der Nieder-Loire) hat einen Mann und eine Frau, die zwei widerspenstige Militairpflichtige bei sich verborgen gehalten hatten, zu einjährigem Gefängniß und zu einer Geldbuße von 300 Fr. verurtheilt, Das Zuchtpolizei- Gericht zu Angers hat den Grafen von Maquillé , auf dessen Meierei man Pulver und andere Munition gefunden hat, zu 3000 Fr. Geldstrafe kondemnirt. ;

Der Messager de Marseille vom 9. d. meldet: „Die Abbés Mazenod, Tempier und Coulin, Verfasser der gegen den hiesigen Maire, Hrn. Rostang, bei Gelegenheit der Wahlen ge- richteten Schmähschrift, sind am 5. d. plöulich von Marseille ab: gereist, Der unershrockene und ungestüme Abbé Coulin hatte ch früh bei einem Friseur die Locken abschneiden und seine Ton- sur mit einer Haar: Tour bedecken lassen ; beim Rasiren ließ er den Schnurrbart stehen und \{lich sich dann, in einem \{chwarzen Rock, weißen Beinkleidern, gelber Weste, mit einer ungeheuren

dreifarbigen Kokarde am Hut und dem Juli-Orden am Knopf: loche, in den nah Gap gehenden Personenwagen. Dieses geist: liche Trio begiebt sich nah Freiburg. ‘/

13:31.

M

Der König hat dem Redacteur des Propagateur de la Gi: ronde, Chatelain, der am 5ten Mai wegen eines Preßvergezens zu 6monatlichem Gefängniß und zu einer Geldbuße von 1200 Fr. verurtheilt wurde, den Nest seiner Strafzeit erlassen.

Der General Dubourg wurde vorgestern nicht in der Nähe des Odéon- Theaters, sondern in einem Krankenhause zu Chailot um 5 Uhr Morgens in seinem Bette verhaftet und von dort

„nach der Polizei-Präfektur abgeführt; auf dem BVerhafts-Befthl

waren ein- Komplott gegen die Sicherheit des Staates und die Vertheilung von Kriegs-Munition als Grund angegeben.

__ Der Zahnarzt Desirabode zeigt in den Zeitungen an, deß sein Sohn, Studirender der Medizin und 17 Jahr alt, vorge- stern zwar schwer verwundet worden sey, daß man aber dennccch Hoffnung habe, sein Leben zu erhalten.

__ Der gewesene Bey von Titeri, der slch noch immer in Máät- seille befindet, wird von ‘dort gegen Ende des Monats nach Alexandrien abreisen, wo er sich niederzulassen gedenkt.

Großbritanien und Frland.

Parlaments-Verhandlungen. Jun der Sipum des Oberhauses vom 15. Juli reihte Lord King eine bereits in der vorigen Session von ihm in Anregung gebrachte Bill zur Aenderung und Verbesserung des Geseyes hinsichtlih dec Zehen- ten- Erhebung ein, Der Bischof von London bedaterte, daß der Lord es über slch genommen, eine solche Bill eizubrinigen, da do der Erzbischof von Canterbury eine áhnliche Bill, welche denselben Zweck habe, dem Hause bereits vorgelegt. Der Her- zog v. Wellington protestirte gegen die Bill des ¿ord King, der sih dadurch in Dinge einmische, die er (der Herzog) für eben so heilig wie Privat - Eigenthum achte, und' die man agreisen wolle, ohne dafür eine verhältnißmäßige Compensation znz gestat- ten. Die Bill des Lord King wurde inzwischen zum exstenmale verlesen, worauf derselbe noch mehrere Bittschriften ¡egen das Zehenten-Shstem überreichte. Als sodann die drite Lesung der Bill stattfand, in Folge deren mehrere hundert Cide, dic \sorist bei der Accise- und Zoll-Erhebung gefordert wurdn, abge- {hat werden, sagte der Bischof von London, daß er als Die- ner der Religion diese Maaßregel nur von ganzem Herze? unter- stüßen könne; doch sprach er den Wunsch aus, daß eineähnliche Abschaffung viele andere Eide tresen möge, die jeyt an nehreren Municipalstätten und Gerichtshöfen üblich seyen, und e, ojne daß an den Jnstitutionen des Landes etwas gefährde! oder daß der Lauf der Gerechtigkeit behindert werde, recht gut abgeschafft

werden könnten. Viele sogenannte freiwill‘4- Fide-tadelte er in2befonbevrs, fn mis namsutsih Non (Rokealth), Vapß die 5erdilvz

geber der Sonntags Blätter die Zahl der Stempet beschwören müssen, die von ihnen gebrauht werden. Der Marquis von Londonderry legte nun (wie bereits kurz erwähnt worden )} dem Grafen Grey einige Fragen in Bezug auf den Stand der Belgischen Angelegenheiten vor: „Da ih gehört habe‘, sagte er, „daß ein erlauhter Prinz morgen abreist, um die Regierung eines anderen Landes zu übernehmen, \o \cheint es mir nothwendig, daß das Haus erfahre, ob die mit diesem Ereignisse in Verbindung stehenden Unterhandlungen beens digt sind? Fs dies der Fall, o wünsche ih zu wissen, ob der edle Graf wohl diejenigen Papiere, welche von Zeit zu Zeit theilweise, wenn niht ganz und gar, in öffentlichen Blättern erschienen sind, auf die Tafel des Hauses legen will? Für die genaueren Umstände dieser Angelegenheit hege ih, sowohl ihres besonderen Charakters halber, als wegen der dabei betheiligten Parteien, ein großes Juteresse. Es ist in der That etwas sehr Merkwürdiges , daß gerade der edle Graf (Grey) und sein edler Freund (Lord Pal:nerston) jenen erlauchten Prinzen vor dem Schiff- bruch in Griechenland bewahrt haben, um ihn in einen so gefährlichen und stürmischen Ocean zu schleudern, wie derjenige ist, den wir aus gewissen Unterhandlungen keunen, die der Zukunft noch so viel zu thun überlassen und so wenig bisher zu einer endlichen Aus- gleichung gebraht haben. Bei dieser Gelegenheit erlaube ih mir auch die Frage, ob der König von Holland vor der Abreise jenes erlauchten Prinzen seine Zustimmung zu den Präliminar- Artikeln gegeben hat? Ertheilt mir der edle Graf hierauf eine befriedigende Antwort , so will ih für jet nicht weiter auf die Vorlegung von Papieren dringen, was ich jedoch binnen furzem

zwischen möchte ich doch auch wissen, ob die bedeutende Summe ven

wird, damit er sie in einem fremden Lande verzehre, so wie ‘ob die Besoldung seines Regimentes auch ferner beibehalten werden soll? Möge es mir gestattet seyn, bei dieser Gelegenheit ‘die Bemerkung zu machen, daß mit Hinsiht auf die Opposition,

unter allen Fndividuen , die zu diesem Zwecke ausgeszucht wer

die Erhaltung von Ruhe und Frieden in Ettropa ist. Eine tem- poraire Beruhigung mag wohl erlangt worden sehn; wenn jedoch

reich und England auf die Länge der Zeit erhalten werden. oder daß die Ruhe von Europa durch die jet ergriffenen Maaßregeln: gesichert werden kann, so ist dies ein großer Jrrthum.“ Der Graf Greyh antwortete: „Unstreitig erwarten Viele der hier an- wesenden Lords, daß ih von den eben vernommenen Bez merfungen gar feine Notiz nehmen werde. Fnzwischen “erfläre ih doch, daß ich, sobald die Diskusslon in re-

\{häßen werde, dem edlen Marquis jede Bemerkitng zu beant: worten , die er alsdann

Rath zu ertheilen, theilung gemacht werde,

») Siche den Artikel Ftalien.

gewiß thun würde, wenn eine solche Antwort nicht erfolgte. Jn-

50,000 Pfd. jährli dem Prinzen auc ferner ausgezahlt werden

welche der Prinz wegen seiner Verhältnisse zu England finden - möchte, so wie in Betracht der immer zwischen Frankreich und - England herrschenden Eifersucht, so sehr auch die Minister sich - {meicheln mögen , daß sie jegt beigelegt seh, der Prinz Leopold

den konnten, der unpassendste ist wenn nämlich dieser Zweck -

geglaubt wird, daß ein vertrauliches Verhältniß zwischen Franfz*

gelmäßiger Weise vor das Haus gebracht wird, mich glücklich

für nöthig erachten möchte. Sobald es : die Minister für angemessen halten werden, Sr. Majeflät den daß den Parlamentshäusern eine solche Mitz -. dürfte diese auch sogleich erfolgen. Bisz her hat man es der Discretion der Minister überlassen, über die. Zeit und die Art und Weise solcher Mittheilungen zu bestimmen, -

T: P SER C S E E

T P E m P

C M Mr E POECE S M C C A S H I T P E R T R G F HE R C B SEU S R R e T

MREZ E E E R

G ORS SERTT E