L Bie id
in den Bezirk6n
1) Neg.-Bez. Stralsund . 2) : Köln
3) - Liegniß. . . . 4) s M e. r q 5) - Düsseldorf. . « . 6) z Münster. . „ - «- 7) - Danzig . . - - - 8) 5 Arnsberg . . 9) - Magdeburg „ 10) - Breslau... 11) - Roslm. - « « +» 12) - GTTUE , oo eo 13) ; S 6s 14) c Potsd. ohne Berl. 15) z Frankfurt . . …. 16) - Merseburg. 17) ; Minden . . 18) die Stadt Berlin. . 19) Reg.-Bez. Koblenz . . 20) - + t E N 21) é Königsberg „. 22) - Marienwerder . . 28) : Gumbinnen . .. 24) - Dbbeln .. 25) s Bromberg . . . 26) - Oen ov) 6
Fm ganzen Staate .
Fn solchen Vergleihungen habe großen Einfluß, als daß auf geringe häitnisses beider hier verglichnen Zahlen irg Die Dezimalstellen ,
legt werden fönnte.
darun- ter an überhaupt den
gestorben Men- schen- pocfen
37,241 Niemand 110,045 33 245,152 149 92,250 67 175,248 141 97125 86 100,691 91 116,685 107 149,065 180 297,933 360 78,800 96 72,109 101 104,251 227 168,757 381 169,433 440 159,073 22 113,586 346 69,779 226 108,885 469 88,490 656 213,953 92,106 153,989 1,879 160,753 2,265 249,418 4,271 116,598 2,117 930,745- 6,472 . 3,680,114 23,688
und kamen also auf 10,000 Ge- storbne durch- \chuittlich Pocken- todte
20 199 D,osg
26 S, 55 5
8,6
I04 9,1 12,515 12,583 2,18 N 21,11 22,5 8 25/91 26,5» 30,46 32, io 4D, 01 T4, x 3 98, 4 3 (0249 A 140,65 T1724 181,;56s 280, 4s
64,368
n Zufälligkeiten einen allzu- Vecschiedenheiten des Ber- end ein Gewicht ge- welche die Rechnung
ergiebt, sind hier nur beigefügt, un die Reihefolge, worin die
einzelnen Regierungsbezirke aufgeführt worden wo die ganzen Zahlen gleich sind. indeß, daß in vielen Fällen benachbarte Regierun
fertigen,
, auch da zu recht- Unverkennbar ist gsbezirke nicht
sehr verschiedne Verhältnisse der Pockentodten zu alleu Gestorb- Hen haben, und es fönnen dieselben daher zur Erleichterung der
Uebersicht größtentheils in - ansehnliche Y
roerdcn.
assen zusammengestellt
Mehr als die Hálfte derer, welche in den eilf Jahren 1819 bis 1829 von den Pocken getödet wurden, starben in den Regie- rungsbezirfen Oppeln, Posen und Bromberg; Über ein Viertel derselven in den Regierungsbezirken Marienwerder, und Gumbinnen: aber nur etwan ein Vierzehutheil aller Poen- todten fam auf die gn Fläche, welche die Regierungsbezirke
Stettin, Frankfurt, * men biiden; und die
Breslau und Liegniy hatte sogar nur 7 derselben.
Königsberg
otsdam und Merseburg zufammengenon1- große Volkszahl der Negierungsbezirke Etwas gröÖ-
ßec als in Niederschlesien , aber viel geringer als in der Provinz Brandenburg war verhältnisimäßig die- Zahl der an den Pocken Gestorbenen in den Regierungsbezirken Danzig mit Köslin einer-
seits, und Magdeburg mit Erfurt andrerseits. Der | tralsund hatte in diesen ganzen eilf Jahren gar
gierungsbezirk feine Pockentodten,
Der
fleine NRe-
Fn den westlichen Provinzen scheiden die Eifel und der We-
fierwald die beiden in
dieser Beziehung sehr verschiedenartigen
Landestheile, Die beiden Regierungsbezirke Koblenz und Trier
auf der Südseite der Gebürge haben ; todte, als die dreimal stärker bewohnten NRegiecungsb
Köin, Düsseldorf, Arnsberg und
Zahlen dar,
In den eilf Fahren 1819 bis 1829 sind darunter Es famen
in dem östlichen Haupttheile des Staats, und zwar:
in den Regierungsbezirken Op- peln, Posen und Bromberg . in den Regierungsbezirken Ma- rienwerder, Königsberg und Gumbinnen «- « + « «+ in den Regierungsbezirken Frank- furt, Stettin, Potsdam mit “ “Berlin und Merseburg in den Regierungsbezirken Lieg- nig und Breslau . . « - in den Regierungsbezirken Mag- deburg und Erfurt . ._. « in den Regierungsbezirken Dan- zig und Köslin . . « -
“im Regierungsbezirke Stralsund
fast dreimal mehr Pocken- ezirte Achen,
Münster auf der Nordseite. Dagegen hat Minden vérhältnißmäßig weit mehr von den Pocken gelitten, als die angränzenden Bezirke Münster und Arnsberg. Die nachstehende Uebersicht ftellt diefe Verhältnisse bestimmter in
an dein
also auf
überhaupt Men- 10,000 Ges-
Ueberhaupt .
in den westliczen Provinzen und zwar:
in den Regierungsbezirken Trier und Koblenz. « e o. 9» in den Regierungsbezirken Achen, Köln, Düsseldorf , Arnsberg und Münster. . . + + im Regierungsbezirke Minden .
Ueberhaupt .
Fn den sechs Regierungsbezirken, welche bei weitem die mei- sten Pokentodten hatten, stellte sich der Menschenverlust durch “ diese Seuche in den einzelnen Jahrgängen folgendermaaßen.
Es starben an den Pocken in den Regierungsbezirken
gestorben \{en- siorbne Pof- pocken fentodte 596,761 12,860 215,5; 528,705 6,250 118,» 671,293 41,696 25, 543,035 509 9 221,224 281 12,- 179,491 187 10, . J, 241 Ü 0, s 2,777,800 21 ,T83 T8, 4 197,070 1,120 De 591,353 434 (jd 113,586 346 30, ; 902,314 41,905 21/7 64,4
“ Also imganzen Staate, wie vorhin 3,680,1 14 23,688 G T (m Ai U: 2A
E e rer n - E N E E E L L
1272
Güum- Kö- Ma- “ 1 : +SQUe- bin- nigs- rien- Me U al sam- j nen berg werder 3 men
im Fahre 1819 133 8 21 61 357 876 1,746 - - 1820 69 9274 71 66 259 153 894 ees 4821 330 722 101 88 374 122 1,737 - - 1822 397 411 236 145 729 270 2,188 s“ cis: 1823 179 9227 186 - 76 762. 842" 2,272 ¿408 41804 51 183 195 52 548 488 1,517 - - 41825 24 19 284 297 502 573 1,699 - - 41826 17 11 171 396 498 290 1,383 c A t 10 25 255 752 867 327- 2,236 _ - 41828 159 54149 187: 982 199--4,677 - - 0849 896 95 0 47 594 129 1,761
Ueberhaupt 2,265 2,106 1,879 2,117 6,472 4,271 19,110
Die stärkste Tödtlichkeit der Pockensenche äußerte sich hiernach
1) im Reg. Bez. Gum- binnen im F. 1829, wo unter . . . « « 18,093 überhaupt Gestorbuen
896 Pockentodte waren, also unter 10,000 Gestorbnen 495 Pockentodte
2) im Reg. Bez. Kö- nigsverg im J. 1821, wo nter 16,030 überhaupt Gestorbnen
722 Poctentodte waren, also unter 409,000 Gestorbuen 450 2
3) im Reg. Bez. Ma- rienwerder i. J.1825, mont ete 12,723 überhaupt Geftorbneu
284 Pockentodte waren, also unter 10,000 Gestorbnen 223 :
4) im Reg.Bez.Brom- berg im Jahr 1827, wo unter . 14,864 überhaupt Gestorbncn 752 Pockentodte waren,
also unter 10,000 Gestorbnen 506 -
5) im Reg. Bez. Po- sen im Jahr 1828,
* wo unter . . . « . 31,801 überhaupt Gestorbnen
982 Pockentodte waren, also unter 10,000 Gestorbnen 309
6) im Reg. Bez. Op- peln im Fahr 1819, wo unter . . . . + 20,098 überhaupt Gestorbnen
' 876 Pockentodte ware, also unter 10,000 Gestorbnen 436 2 Diese sechs Regierungsbezirke gränzen an einander in der- selben Reihefolge, worin sie hier genanut sind. Dennoch erreichte in“ feinem derselben die Pockenseuche ihren höchsten Grad von
Tödtlichkeit in demselben Jahre, worin dieses in dem nächst be-
nachbarten Regierungsbezirke geschahe. Unverkemnubar haben in
einigen Fällen die Pocen sich aus einem Regierungsbezirke 111
den nächstbelegenen verbreitet; aber in andern Fällen erfolgte
dieses nicht. Jm Jahre 1821, wo der Regierungsbezirk Königs- berg 722 Pockentodte hatte, verbreitete sih die Seuche wohl ofi- wärts auf Gumbinnen, ader uicht westwärts auf Marienwerder.
Fm Fahre 1825, wo die Pocken inm Regierungsbezirke Marien:
werder 284 Menschen tödteten, hatten Königsberg und Gum: !
binnen sehr wenig Pockentodte ; dagegen zog sich die Seuche süd- li nach Bromberg, welches, obwohl mindec bewohnt, do {ou in demselben Fahre mehr Pockentodte hatte, als Marientverder. Fn Bromberg wouchs die Bösartigkeit des Uebels im Jahre 1826 und erreichte im Fahre 1827 seme größte Höhe. Es theilte sich von dort aus Pojen mit, welches im Jahre 1827 867, und im Fahre 1828, wo die Seuche in Bromberg \{chon sehr nalies, sogar 932 Pockentodte hatte. Aber die Krantheit pflanzte sich nicht von hier weiter südwärts auf Oppeln fort, worin vielmehr die Fahre 1828 und 1829 uuter die günstigsten gehören. Eben weil die Pocken slch stets nur über máßige Bezirke stärker ver- breiteten, und die größre Sterblichkeit einer Gegend durch die gleichzeitig geringere einer andern ansgeglichen wurde, war die 2ahl!l der Pockentodten von einem Jahre zum andern im ganzen Staate zusammengenommen verhältnißmäßig viel weniger verschieden, als in einzelnen Regierungsbezirkey. Jm \{limmsten Falle, der überhaupt wärend jener eilf Fahre im ganzen Staate bei einem einzeluen Regierungsbezirke vorkam, betrugen die Pocfentodten doch uur sehr wenig über fünf Prozeut oder ein Zwanzigtheil aller Ge-
storbnen. Dieses is der Fall von Bromberg im Are 1827; und es ist selbst in diesem Falle von Sachkundigen vermuthet
worden, daß Kinder, welche an andern Hautfrankheiten gestorben waren, als von den Pocken getödtet irrthümlich in die Listen eingetragen sein könnten. es ¡ Ohne Zweifel werden die Fortschritte der Bildung die große Masse des Bolkes fortwärend geneigter machen, die dargebotene Impfung zu benußen; und es wird auch der östlichste und stid- östlichste Theil des Staats hierin nicht länger den Provinzen nachstehen, worin die Zahl der Opfer, welche der Pocfeuseuche noch vor ihrem Erlöschen gebracht werden, bereits sehr gering ge- worden ist. Fn der That würde sich das Verhältniß des Negie- rungsbezirks Gumbinnen sou jeßt befriedigend stellen, wenn nicht im Jahre 1829 eine Pockenseuche ausgebrochen wáre, die 896 Menschen tödtete, wärend noch im Jahre 1827 nur 10 da- selbst an den Pocken starben, Der Regierungsbezirk Marienwer- der hatte im Jahre 1829 sogar keinen Pockentodten, und das benachbarte Bromberg nur 47. — Ist es in den Regierungsbe- zirken Danzig, Köslin, Liegniß und Breslau, welche unmittelbar an den so sehr viel stärter mit Pocken behafteten ófilichen Lau- destheil gränzen , bereits möglicz geworden, daß im ceilfjährigeu Durchschuitte unter eintausend Gestorbenen uur eine Pocken- leiche war: so wird die Hoffnung wohl begründet sein, daß ‘auch im ganzen Staate durhschnittlich ein gleicher Erfolg in einer nicht sehr fernen Zukunft erreicht werden dürfte. S
Æ % F
Ch dler 6
Fn Königsberg sind seit dem dortigen Ansbrucch der Cholera bis zum 26sten v. M. im Ganzen 26 Personen erfranft und 6 ge- storben. Am 27sten erkrankten nur 3 Personen, doch verstarben 9. Ueberhaupt erkrankten also 29 Personen und verstarben 15. Bon den übrig bleibenden 14 FJndividuen sind 13 noch der ârzt- lichen Behandlung unterworfen und 1 als vollkommen genesen aus dem Lazareth entlassen. Fn Königsberg stellt sich demnach das Verhältniß in Rücksicht der Erkrankungen ziemlich günstig.
Fn Tilsit hat slch seit dem verdachtigen Sterbefall am 90sten v. M. bis zum 29ften, zur Freude der Bewohner jenes Orts, durchaus kein Krankheitsfall, der nur einige Besorgniß er- regen fönnte, ereignet, vielmehr herrscht dort der beste Gesund-
heits-Zustand,
2A 7a 2 1 C
L gers Mg v z M is A - E E E E M T De a E A Met ck ACY jy À E
- (Civil 874 136 672 Es find überhaupt Wohnungen abgesperrt 686 entsperrt 444
IRARCELT:; 6) L S M ERCE: 4B Bleiben noch gesperrt 242. Fu dea gesperrten Wohnungen befinden sich 200 Personen über 14 Jahr 199 - unter 14 Jahr
C T D OMVD E A A? 37 D A E Es werden also 399 Personen verpflegt. dort vor Anker liegenden Fahrzeuge ein Schiffer unter der Das Schiff ist sogleih unter Kontumaz g
auf gestorben. worden.
wehrmann von der Zten Compaguie des 6ten Landwehr -
sind leider 5 Wehrmänner uuter
zareth gebracht worden, Durch Absperrung der Quartiere,
was die Verbreitung des Uebels verhindern fann.
Todesfälle vorgekommen seyn. Die Zahl der in diesen 3 fern vom 14. bis 24. Juli vorgekommenen" Erkrankungen b sich auf 32 und die der Todesfälle auf 15.
auch die Cholera ausgebrochen, ] bea ergriffen und 5 davon in furzer Zeit gestorben.
_—
Nach eingegangenen Berichten über den Stand der C
«2
in
F S
abneznien.
Königlihe Schauspiele. Sonnabend, 6. Aug. Jm Opernhause. wiederholt: Der Templer und die Jüdin,
von H. Marschuer. e 5 : Zu dieser Borstellung bleiben die bereits getauften un
« Freitag‘ bezeichneten Opernhaus-Billets gültig.
Sonntag, 7. Aug. Jm Schauspielhause: Sargines, O 9 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Paer. n Charlottenburg: Der Verräther, Lustspiel in 1
lière, übersegt von Zschokfe.
ben, doch werden die Villets zu allen übrigen Pläßen, vom
lin verkauft,
Montag, 8. Auz. Der kleine O ( nach einer Anekdote aus dem slebenjährigea Kciege. H!
tungen, von Albini.
Königftädtisches S hiea tek Sonnabend, 6. Aug.
v Qotter,
n Danzig sind: Be 4 Lee erkrankt genes. gestorb. zel bis zum 28. Juli 979 4189 704 Q
Es famen hinzu am 29. - 16 2 12 Y i - A 10 16 7 7
s 04.92 19 +— 20 f
- 1, August 30 3 18 4
T U RRANSERI 1544 era R
Summa 1054 210 761 d
Davon sind vom Militair 180 T4 89 19
lera verdächtigen Symytomen erkrankt und wenige Stunden
Jn dem Städtchen Pleszew (Pleschen) in der Pt : i Posen ift in der Nacht vom Z0ften zum 31sten v. M. ein (Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.
ments plövlich an der Cholera versiorben, und urimittelbar d allen Symptomen der A
{en Cholera erkrankt und nah dem dort etablirten Cholera geruht.
Nach den lebten offiziellen Berichten über den Stand Cholera in Koadjuthen, Medischkehmen und Ad nischfen, sollen daselbst noch immer neue Erfranfungen
t omza md Kolno, soll am ersten Ort die Krankheit im Zunehmen sich befinden, dagegen am lebten Orte bedeu
Zum ersten große roman Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz, nah Walter Scott?s mau: „Jvanhoe‘‘, frei bearbeitet von W. A. Wohlbrück; §
Zur Vorstellung in Charlottenburg sind die Billets zum terre und Amphitheater nur an der Nbend - Kasse daselbst zu
der Vorstellungs: Anzeige au, im Billet-BVerkaufs: Bureau zug
Fm Schauspielhause. Zum Ersteun \berst und der fleine Deserteur, dramatische Si
zum erstenmale wiederholt: Fraueuliebe, Schauspiel in 4 Ab
Künstler- Liebe, oder: Die mol Galathe, Lustspiel in 1 Aft, von F. W. Seidel. Hierauf, ersienmale wiederholt: Die Flitterwochen, Liederspiel in 2 A von Scribe; für das Königstädtische Theater übersegt vou
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Amtliche Nachrichten.
m0. 1. D868 Ta: 6:6.
( Se. Majestät der König haben dem Regierungs - Chef : Prä- sidenten, Freiherrn vom Hagen, zu Erfurt, und dem Juten- danten des 1sten Armee-Corps, de Rege, den Rothen Adler-
Bei dem Dorfe Rothbude unfern Elbing ist auf ej
| Se. Majestät der König haben dem ersten Prediger an der Kirche zu Stollberg, Konsistorialrath und Superintendenten Günther, den Rothen Adler- Orden dritter Klasse zu verieihen
Se. Mäjestät der König haben dem Stutmeister Schwar z-
Ansrücken der Truppen in ein Lager u. st. w. if Alles gech Ineccker beim Haupt-Gefstüt zu Trakehnen und dem Reckhammer-
Meister Einh orn auf der Eisenspalterei bei Neustadt-Eberswalde das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats- WMinister des Innern und der Polizei, Freiherr von Brenn, (Wnach Halle,
Jn Kukowen, # Meile von der Stadt Olebfo entfern Es sind 9 Perfoueu von d
Y Zeitungs-Nachrichten. muUian o,
NUKl and.
St. Petersburg, 27, Juli. Folgendes if der vollstän- Mdige Jnhalt des (gestern erwähnten) Kaiserl. Ufases in Betreff der Verausgabung von 4 pCt, Zinsen tragenden Reichsshayß-Billets :
„Die außerordentlichen Ausgaben, welche bei den gegen: wärtigen Umständen unvermeidlich sind, fordern die Ergreifung einiger Maaßregeln zur Erleichterung der Operationen des Reichs- \hayes. In dieser Hinsicht und in Uebereinstimmung mit der Vorstellung des Finanz-Ministers und dem Gutachten des Reichs- Raths haben Wir es genehm gehalten, Reichsschay - Billetts für 30 Millionen Rubel Bank - Assignationen, mit 4 pCt. Zinsenge- Mnuß, nah weiterer Maaßgabe beiliegender Verordnung in Um- lauf bringen zu lassen. Die Emanation dieser Billetts haben Mir s\uccessiv nah Maaßgabe des Bedarfs in Z Serien ange-
i
d
pi
Si D) iziae, Lusispiel in 5 Y ilungen, vo i 22 200 z Hierauf: Der Geizige, Lusispiel in 5 Abtheilungen, von F rdnet und den Finanz- Minister bevollmächtigt, die 1ste Serie
Äpon 19 Millionen Rubel \chon jeßt zu verausgaben, über die
Oen, Dill 13, (25.) Juli 1851
Nikolas.“/
Fn der diesem Ukas beigefügten Verordnung wird unter An- derem bestimmt, daß jedes der neuen Billets auf 250 Rubel aus- gestellt werden soll; diese Billets werden, wie es ferner heißt, in allen Zahlungen an Kron - Kassen angenommen, mit Ausnahme der Kredit-Anstalten, wo, wie bisher, Assignationen und klingende Münze angenommen und ausgegeben werden ; die Tilgung dieser D illets foll im Laufe. von 4 Jahren vor slch gehen, \o daß der eihs:Schaß nah Verlauf d.s ersten Fahres in jedem der drei brigen den dritten Theil der emanirten Schaß:Villets, von wel- en Serien sle übrigens seyn mögen, zur Vernichtung einzulie- ern hat, wobei si indessen die Regierung das Recht vorbehält, iese Schaß-Billets nah vorheriger Ankündigung auch vor Ab- aufe der bestimmten Termine ganz oder theilweise einzulösen und außer Umlauf zu seßen.
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BErILE Ten Den 5. Angust 1831.
Amil. Fonds - und Geld- Cours -Zeitel. (Preuss. Cd
Jn Minékf fand zur Feier des Geburtstages Sr. Kaiserli- chen Majestät ein öffentlicher Gottesdienst in der dortigen Grie- Mh isch : Russischen Kathedrale ftatt, bei welchem der Erzbischof von FMNinsf und Litthauen fungirte; unter den Anwesenden befanden ch der Präsident der provisorishen Verwaltung des Königreichs Polen, wirkliche Geheime Rath Engel, der Kaiserliche Flügel- Adjutant Graf Stroganoff u. a. m: Nach dem Gottesdienste
7
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[Zl Brief.| Geld. Z/ Brief. St. - Schuld- Sch.| 4 | 901 | 897 JUstpr. Plandbet. | 4 987 Per. Engl. Anl. 18 5 | 99 | 984 Pomm. Pfandbrt. |4 1055 Pr. Engl. Anl. 22| 5 | 964 |- — fKur- u, Neum. do.| 4 | — Pr. Engl. Obl. 30| 4 | 804 | 804 HSchlesische do.| 4 [106 Kurm. Vbl. m.1.C.| 4 | 872 | — JRket.C.d. K.-u.N.|— | 52 Neum. int. Sch. do.| 4 | 871 | — Z2-Sch. d. K.-u. N.|— | 53 Berl. Siadt-Oblig.| 4 | 905 | 905 S Königsbg. do. 4| — | 87 Elbinger do. 41 914 | — fol. vollw. Dak. — | 185 Danz. do. in Th.|— | 345 | — Neue dito |— | 197 VWWeésipr. Pfandbr.| 4 | 945 | 9% Friedriched’or. . |— | 12j Grosshz. Pos. do.| 4 | — 1 §6 jPDisconto...., —| 35
var Parade und alsdann Mittagstafel bei dem Militair - Gou- derneur, General - Adjutanten Fürsten Dolgorukoff.
Die hiesige Medizinisch - Chirurgishe Akademie erwählte am Bten des vorigen Monats zu ihrem auswärtigen Korrespondenten Aden Doktor der Medizin, Professor: Adjunkt der Anatomie und B 6 der Penshlvanischen Universität in Philadelphia, Herrn
orner, Zur Unterstüßung der Cholera - Kranken und deren nothlei- Wenden Familien sind in diesen Tagen an freiwilligen Beiträgen piederum 27,646 Rubel eingegangen und hierunter 5900 von Seiten des hiesigen Alexander - Newski- Klosters. In der Nordischen Biene liest man: „Unter den Per-
Auswärtige. BAQrsS:€ n, Hamburg, 3. August.
Russ. Engl, Anl. &7Tf.
824. b6proc: Pap. Inscript. 615. Poln. 86.
Dän. 594 à +#.
Wien, 39. Juli. 5prac. Metall. 79,5. 4proc. 657. tien 9982.
T E a?
N Ses
NEUESTE BŒRSEN-NAOURICHTEN
Paris, 30. Juli. Z5proc. Rente 87. 60. 5proc. neue Anleihe der 120 Mill. 88. sproc, Neapol. 5proc. Span. Nente perp. 49.
Frankfurta, M., 2. August. Oesterr. 5proc. Metall. 79227, proc. G8SZ, 68. 2zproc, 417. Lproc, 175, Br. Act. 1220. 1218. Partial - Obl. 116. 11575. 1562, Br. Poln. Loose 43. G.
Redacteur John. Mitredacteur Cottel.
r R E De Ses
Gedruckt hei A. W. Hay
Oesterr. 5proc. Metall. 80 à 795. 4proc. 68. Pank- Actien Russ. Anl. Hamb. Cert. €22, do. in Ins
Part.-Obl. 1143. Bank
Zproc. 0b
Loose zu 109
Monen, die sich in dieser leidensvollen Zeit durch thätige Theil- Mahme auszeihnen, verdient ein junges unbemitteltes Mädchen iner besonderen Erwähnung. Auguste Schulz, aus Berlin ge- ürtig, und die Tochter eines Doktors der Medizin, 23 Jahr ilt, befand sich als Gouvernante in der hiesigen weiblichen Pen- 4 ons-Anstalt der Frau von Helmersen (einer Liefländischen höchst Fperehrten Edelfrau), als in Folge der hier ausgebrochenen Cho- era die benannte Pensions: Anstalt geschlossen ward. DUe. Schulz 'egab slch sogleich zu dem Vorsteher des Wassllh - Ostroffschen Stadttheiles und bat, daß man sle als Pflegerin der im dorti: jen Lazareth befindlichen weiblichen Kranfen anstellen möchte. Fhr Wunsch ward gewährt, und seit dieser Zeit erfüllte sie ihre reiwillig übernommene Pflicht mit ungewöhnlichem Eifer und nusterhafter Selbstverläugnung, Dies bewog: den Vorsteher ihr in monatlihes Gehalt von 200—300 Rubel anzubieten, was le Jedoch ablehnte. Um ihr ihre Mühe zu erleichtern, hat man r eine Wohnung im Lazareth eingerichtet; diese besucht sle in- essen nur, um dort. zu frühstücken, während sie ganze Tage und ächte bei den Krauken zubringt, ‘“
Jn einem Schreiben atis Riga vom 26sten d. M. heißt es: Jmmer frohere Botschaft! Die Cholera hat hier {on so sehr ; vgenommen, daß mehrere Spitäler geschlo}sen werden konnten nd, wie es heißt, die noch úbrigen Kranfen in einem, dem in er Mosfauschen Borstädt, versammelt werden sollen: Man er» artet in diesen Fagen die Wiedereröffnung des Theaters, Auch
| V
elgendèn “beiden aber jedesmal Unsere besondere Ukafen einzu: -
Allgemeine
e C — E Wn Ee — 7 ne
die Nachrichten aus den Kreisen Lieflands sind gut. Die Kreise, die bisher get waren, sind es noch, und in den anderen sind die Erkranfungen nur selten. Mach der leßten Mittheilung des Kurländischen Civil-Gouverneurxrs waren in Kurland an der Cho- lera erkrauft 2,157, genesen 646, gestorben 859; frank verblieben 652 Fnudividuen.“‘
Um das Großfürstenthunr Finnland gegen St, Petersburg und das St. Petersburgische Gouvernement vor der Cholera zu hüben , ist ein Observations - Cordon vom Finnischen Meerbu- sen bis zum Ladoga-See gezogen und eine Quarantaine - An- stalt auf der großen Wiburgschen Landstraße für die aus Ruß- land nach Finaland Reisenden errichtet worden,
Odessa, 11. Juli, Hier hat die Cholera in den leßten Ta- gen, wie sich aus nacstehender Uebersicht ergiebt, sehr nachge-
lassen. An 3. ZUU starben in der im erfranften. Stadt. Hospital.
36 6 23
z 4 3 50 10 15
E E 35 9 21
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4 9 “Heute, am 1lten, hat slch noch kein nencr Erkrankungsfall ereignet, und wir dürfen vielleicht hoffen, von dieser schrecklichen Seuche befreit zu seyn.
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Warschau, 29. Juli. Der Senat hat si in einer sei- ner leßten Sißungen daruber berathen, ob er dem Beispiele der Landboten- Kammer folgen und ébenfalls eine Kommission ernen- nen solle, um über die Kriegs - Operationen Rechenschaft einzu- ziehen; dieser Vorschlag ist jedoch verworfen worden.
In der gestrigen Morgen-Sißung der Lanudboten-Kam- mer trug der Landbote Jelowizfki darauf an, daß der Reichs- tag eine Adresse an Franftreih und England erlassen solle; dieser Antrag wurde von dem Landboten Nakwasfi und anderen Mitgliedern kräftig unterstüßt, jedoch noch nichts darüber ent- schieden; sodann wurde auch verlangt, daß die früher von den Polen an die Ungarn gerichtetè Dank- Adresse durch den Druck bekannt gemacht werden solle, l
Ju der Nachmittags -Sigziatz derse!ben Kammer machte der Deputirte Zwierkowski die Anzeige, daß die National- Negierung und der Generalissimus in dem vorgestrigen Kriegs- rath die vollständigste Schilderung von dem Zustande der Armee und allem dem gegeben hätten, was zur Erreichung des Zieles der Poinischen Nation nöthig sey. Der Geéneralissimus hatte offen erklärt , daß alle seine Gedanken einen Kampf auf Tod und Leben zum Ziel hätten, und daß er diesen Kampf in solchem Geist weiter führen werde; daß den Litthauern, Wolhyniern u. \ w. Unterstüßungen zu Theil geworden sehen, und daß man auch noch Waffen genug besige. Die Deputation der Kamnmier versicherte, daß man über eine erwünschte Zukunft keinen Zweifel hegen dürfe. Man ‘beschloß daher, eine Proclamation an das Volk und die Armee zu erlassen, welche in der Abend - Sipung in folgender Abfassung vorgelesen wurde : ,, Während \chon. só viele für unser Schwerdt glänzende Ereignisse noch wichtigere Be- gebenheiten erwarten lassen, während unter den Bemühungen der National - Regierung und des Generalissimus, um den Au- genblick der Befestigung unserer Unabhängigkeit zu beschleunigen, der Feind es unternomnien hat, auf das linke Weichsel-Ufer hin- überzugehen, und alle feine Kräfte austrengt, um uns den Todes- stoß zu verseben, is es fein Wunder, daß die allgemeine Besorg- niß unsere militairische Lage so genau als möglih kennen zu lernen, zu ergrúnden und die zur Unterstüßung der heiligen Sache des Baterlandes getroffenen Maaßregeln beurtheilen zu fönnen wünschte. Die Landboten-Kammer, um diesem Wunsch zu entsprechen, die Verschiedenheit der Ansichten zu vereinigen und endlich jeden, wenn auch noch fo schwachen, Keim des Miß- trauens zu erstien, trug darauf an, einen großen Rath zu be- rufen, in welchem die abgeordneten Repräsentanten der Landbo- ten: Kammer in Gegenwart der Regierung, des Generalissi- mus und hinzugezogener ausgezeichneter Militairs den Zu- stand der militairishen Kräfte, Verhältnisse und Pläne unter: suchten und die erfreulihe Ueberzeugung gewannen, daß unsere Kräfte eben so wohl als ihre Leitung ganz den von der Nation einstimmig im Angesiht Europa?s verkündigten Zwecken ent- sprechen. Die Senatoren - und Landboten-Kammer, welche diese Ueberzeugung der von der Landboten-Kanmer abgeordneten Reprä- sentanten theilen, beeilen slch, sle der ganzen Nation zu eröffnen. Polnische Krieger! auf Eurer Tapferkeit und Ausdauer beruht das Schicksal des Vaterlandes. Untersttibet den Generalissimus mit die- sen Tugenden, umgebt ihn mit dem Vertrauen, welches die Nation zu Eurem Muthe hegt, welches sie in die Talente und den Charafter des von ihr erwählten Feldherrn geseßt hat. Bürger! vereinigt alle Eure Kräfte zum bewaffneten Ausstand, zur Ei- nigkeit der Gesinnungen, zum Vertrauen in die National -Be- hörden, zu den Eurer großen Sache würdigen Opfern, endlich zur Verachtung aller derjenigen, welche gemeinsame Gefahren und Ruhm nicht getheilt haben und sich nur bemühten, die innere Einigkeit nund. Eintracht zu {wächen.““
Hiesige Blätter fügen diesem Berichte Folgendes hinzu: „Seit 3 Tagen hatte sich die Stirn der Bewohner Warschau?s in Folgé feindseliger Gerüchte getrübt; am 27. erheiterten si die Gemüther wieder; es heißt, daß man in dem Kriegsrath nur über ‘die fünftigen Operationen Untersuchungen und Berathungen gepflogen, aber einen Eid abgelegt habe, das tiefste Geheimniß über Alles zu bewahren, was der Generalissimus in diesem Rath vorgetragen hat ; die Zufriedenheit und Heiterkeit der Landboten beweist jedoch, daß auch unser Aller eine gleiche Freudigkeit war: tet, Nach so vielen Beschwerden und Kämpfen eilt der Führer dér Polnischen Ritterschaar herbei, um die Väter des Waterlatis
Preußische Staats-Zeitung.
“Berlin, Sonntag den 7e August.
des zu beruhigen uud, wie im häuslichen Heerde, im Schooß seiner eigenen Familie , die Gefühle seines“ Herzens auszu- shütten, auf Hoffnungen hinzuweisen und gemeinsam mit uns die Hülfe des Königs der Könige amzurufen, in des- sen allmächtiger Hand die Loose der Völker ruhen. Es war ein großer und feierliher Augenblik,. Die Furcht verz {chwand, die Mißverständnisse und das Gespenst des giftigen Argwohns verflogen in Stanb; ein einziges Wort der Tugend Us des Heldenmuthes brachte das alte Vertrauen und die alte icherheit zurü, Warum haben wir so selten vertrauliche Mit theilungen dieser Art gesehen? Wie viel hätte dur solche Ver- ständigungen die öffentlicze Sache gewonnen. Man nuß sich nur nähern, um si kennen zu lernen, man muß si{ch nur fken- nen lernen, um sich gegenseitig zu lieben, zu ehren. «Von unn an werden wir durch die Einigfeit unserer Kräfte, Wünsche und ¿ wecke unüberwindlich seyn; wir haben moralisches Ansehen und ertrauen zu uns selbst gewonnen. ‘/
i Gestern musterte der Generalissimus die neuen s{chön mon- tirten Artillerie : Batterieen , welche, größtentheils in Warschau gegossen, zur öffentlichen Schau auszeslellt waren.
Der Oberst Joseph Hauke, der Oberst - Lieutenant Olendzfi, der Major Chwinsfi und der Capitain Trembi;ki find aus der Polnischen Armee - Liste gestrichen worden.
i Der Oberst: Lieutenant Zaliwsfi, der in der leßten Zeit die Streif-Corps in der Wojewodschaft Augustowo befehligte, 1st, nach einer erlittenen Niederlage, mit einigen Wenigen von dort toie- der nach Warschau zurückgekehrt und hat von dem Generalissi- mus das Kommando über ein neues Streis-Corps erhalten, des sen Depot sich für jeßt in Wilanow auf dem linken Weichselz Ufer, nicht weit von Warschau, befindet. Es ist noch unbekannt, wo er seine Operationen beginuen wird, doch wird die Jugend in hiesigen Blättern aufgefordert, si unter seine Befehle zu stel len, da er ein hochst erfahrener und tüchtiger Krieger und von dem Diktator Chlopizki früher mit Unrecht hintangeseßt worden seh. Als er zuerst von Warschau nach Litthauen auszog, foll er, der Staats-Zeitung zufolge, nur 10 Mann und 3 Karabiner gehabt haben ; in Litthauen erhielt seine Truppe Verstärkung, doch heißt es, er seh mit großer Auswahl zu Werke gegangen und habe nur schr fähige Letutte in seinen Déenst genommen ; unter diesen befand si ein Professor der Wilnaer Universität und ein sehr reicher junger Edelmann, Namens Karp, die beide den Dienst gemeiner Soldaten versahen. Er bestrafte die geringste Beein- trächtigung fremden Eigenthums aufs sirengste, und die Bewoh- uer von Litthauen sollen sei Corps als einen Schild gegen die Mißbräuche, twoelche sh andere Streif-(Corps zuweilen gestatteten, angesehen haben. Seine Truppen wurden allein von den erbeu- teten Transporten unterhalten, und er organisirte noch auf eige- uen Antrieb, ohne Beiftand der National-Regierung, eine Coni1- pagnie Infanterie und ein Kavallerie-Detaschement. Ju Kauen erbeutete er über 50,000 Ctr. Zwieback, vollständige Kürassler- Uniformen für zwei Regimenter und ansehnlihe Vorräthe von Leder, Leinwand, Mehl und Pulver, nahnr auch 800 Mann ge- fangen. Seine Haupt-Manövers bestanden in plöblichen Ueber- fällen und nächtlihen Märschen, denen er mehreremale seine Rettung verdankte. Sein ganzes Corps zählte nicht mehr als 1200 Mann, jedoch lauter gute Schüßen. Mit dieser Schaar zog er gegen Wilna; Gielgud vertraute ihm noch 2 Ba- taillons vom 2teu Jäger-:Regiment an; so übernahm er das Kom- mando über den rechten Flügel, Er war der gewissen Meinung, Wilna müsse erobert werden, und überwand alle Schwierigkei- ten; 3 Schanzen nahm er mit Sturm, aber als er sich {on auf der Höhe des Berges befand, wo die vortheilhafteste Posi- tion der Russen war, erfuhr er, daß Gielgud sih bereits seit 2 Stunden von der Stadt zurücktzöge. Sich selbst überlassen, suchte er den Rückzug so sicher als möglich zu bewerkstelligen, schlug sich nach dem Augustowschen durch und wandte ih von da wieder nach VBialhstock. Ohne Munition, überall von Fein- den umringt, sah er endlich ein, daß er niht mehr im Stande seh, den Russen die Spitze zu bieten. Bei dem Uebergang über den Fluß Sokolowka befahl er, um einer gänzlihen Niederlage auszuweichen, seinen Parteigängern, sich zu zertheilen und in Marschau wieder zu versammeln.
Ueber die Bewegungen des Rüdigerschen Corps sind verschie- dene Nachrichten im Umlauf. Es hieß, daß in der Gegend ‘von Kazimierz und Zawichost Vorbereitungen zu einem Uebergang über die Weichsel gemacht würden, daß jedo bei Kazimierz nur Pontons in Bereitschaft seyen, ohne alle Zurüstungen zum Auf- schlagen einer Brücke. Der Warschauer Kurier metdet heute, daß die Russen die Absicht aufgegeben hätten, bei Pulawh über die Weichsel zu gehen; er will sogar wissen, daß General Rúüdi- ger nah St. Petersburg abberufen worden sey, um sich wegen des Treffens mit General Jankowski zu rechtfertigen. Gestern meldete dasselbe Blatt, daß das Rüdigershe Corps die Wo- jewodschaft Lublin verlassen habe und sich über Kozf nah dem Bug hinziehe.
Gestern soll, wie die hiesigen Zeitungen melden, die sichere Nachricht in Warschau eingegangen sehn, daß der Oberst Rozhzki bei Drohyczhn einen sehr vortheilhaften Kampf mit den Russen bestandèn und 150 Mann, darunter einen Stabs- Offizier, gefangen genommen habe ; es heißt, daß' ih bei diesem Lebteren wichtige Papiere vorgefunden hätten, unter Anderem ein Befehl des Generals Rosen an den Kommandanten von Drohyczhn (im Bialystockfschen), daß er si zurüziehen solle indem die Polnischen Jusurgenten in beträchtlicher Anzahl herz anzögen.
Lomza ist, dem Warschauer Kurier zufolge, ( von den Russen befestigt worden, und es Mt B M E Stadt zugelassen werden; es heißt, die Verbindung zwischen Lomza und Rußland wáre unterbrochen.
Demselben Blatt zufolge, -soll sch die Rnsurrection in der Gegend von Brzesc - Litewsfi und in der Bialowieser Haide wieder von neuem erheben und durch frische Corps aus Polcn unterftügt worden sehn, i
Heute frúß um 6 Uhr versammelten sch die Mitglieder dex
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