1831 / 217 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Landboten-Kammer vor dem Rathhause, um sich ztr Arbeit auf die Wálle zu begeben. i Die Kalischer Wojewodschafts - Kommission soll ihren Sib von Kalisch nah Wielun verlegen und die Wojewodschafts:-Kom- mission von Podlachien ihre Geschäfte in Garwolin abhalten.

Frankrei.

Paris, 30. Juli. Gestern, als am dritten Festtage zur Feier der leßten Revolution, begab der König sich Behufs der Musterung der National-Garde und der Linientcuppen um 9 Uhr Morgens, begleitet ven dem Kaiser Dom Pedro, den Herzoge von Orleans und von Nemours, dem Marschall Soult und dem Präsidenten des Minister-Rathes, in einem offenen Wagen nach der Barrière du Trône, wo Se. Majestät von dem Präseften des Seine-Departements, dem Ober-Befehlshaber der National- Garde und dem fommandirenden General des Departements empfangen wurden, Nachdem der König slch mit seinem erha- benen Gaste, seinen beiden Söhuen und seinem gesammten Ge- folge zu. Pferde geseßt, musterte er die von der Barrière du Trône bis zur Barrière de l’Etoile in zwei Reihen aufgestellten Linien-Regimenter und Legionen der National-Garde. Se. Ma- jestät hielten sodann ‘auf dem Vendôme- Plaße, um sämmtliche Truppen an slch vorbeidefiliren zu lassen. *) Das militairische Schauspiel war erst um 67 Uhr beendigt. Auch Jhre Majestät die Königin nahm an demselben Theil und langte zu diesen Behufe gegen 12x Uhr in einem offenen Wagen, umgeben von den Prinzessinnen und den jüngeren Prinzen, auf dem Ven- dôme-Plave an. Der Kaiser Dom Pedro trug bei dieser Revue das Großkreuz der Ehrenlegion.

Das Journal du Commerce giebt über die gestrige Ne- vue folgende nähere Details: „Mit dem frühesten Morgen er- tónte die Trommel in allen Stadtvierteln, und bald hatte eine doppelte Linie von Truppen die Straßeu und Boulevards von der Barrière du Trône bis zur Barrière de l’Etoile beseßt; auf der einen Seite standen die National - Garden der Hauptstadt und des Weichbildes, auf der anderen die Linien-Truppen. Der König, der seinen Palast gegen 9 Uhr verließ, begab \ih nach der Barrière du Trône und stieg hier zu Pferde. Nachdem Se. Maj. an der langen Linie der National-Garden hinabgeritten waren, fehrten Höchstdieselben zurück, um die Linien - Trnppen zu besichtigen. Die Kavallerie und Artillerie waren auf den Ely- saischen Feldern und dem angränzenden Boulevard aufgestellt. Hierauf fam der König abermals durch die Stadt zurück, um an Fuße der Säule des Vendome -: Plages. zu halten; Dom Pedro war zu seiner Rechten, die beiden Prinzen zie seiner Linken; die Truppen begannen vorbeizumarschireu. Jn der Zeit zwischen dein zweimaligen Vorüberreiten des Königs hatten fast auf ailen Punkten die National-Garden und die Li- nien - Trupven mit einander sraternisirt; Frendenrnse, Gesänge, Lebchochs- erfüllten die Luft. Doch bald rief der Wirdel der Trommeln Yeden in sein Glied zurück. Der Enthusiasmus stei- gerte sich, als bei dem zweiten Vorüberreiten des Königs si das Gerücht verbreitete, die Regieruug habe die Nachricht von einem großen Siege der Polen empfangen. Bald darauf begannen die *cgionen des Weichbildes zu defiliren; zwischen ihren martiali- chen Reihen erschienen von @eit zu Zeit friedliche Pelotous jun- ger in bester Ordnung marschirender Bäuerinuen. Jedes Pelo- ton derselben wucde mit einem Lebehoch begrüßt, und als der Borbeimarsch durch cine eingetretene Stockunug cine halbe Stunde lang unterbrochen wurde, mischten, sich die Reihen der National-

Garde und der Linien-Truppen unter einander Und führ- ten einige Rundtánze aus, an deuten die jungen Mád-

chen Theil nahmen. Da das Beispiel Nachahmer faud, so bor bald der ganze Theil des Boulevards zwischen den Straßen Poissounière nud Richelieu eine einzige Reihe belebter Kreise dar, in denen sich Federbüsche und bebänderte Hauben {nell umherdrehten. Von Zeit zu Zeit ruhte man, um die Parisienne anzustimmen. Juzwischen hatte der Vorbcimarsch wieder begonnen ; die Lebehohs dauerten fort, aber eines über- tónie alle übrigen, der Ruf: Es lebe Polen! Gemeine und Of- fiziere, alle wiederholten ihn um die Wette. Es war bereits 6 Uhr, als die Linien-Kavallerie vor dem Könige vorbeimarschirte, der sich dieser ruhmvollen, aber ecrmüdenden Aufgabe mit Heiter- keit cntledigte. Der Kaiser Dom Podro schien über das, was er sah, in Erstaunen verseßt, und es war in der That ein wun- derbares Schauspiel, welches diese plöulih erscheinende Ar- inmitten der fast nur aus Frauen, Kindern und Grei-

mee sen bestehenden Zuschauermenge gewährte; denn die ganze mánnlihe Einwohnerschaft war unter den Waffen. Bei

den Legionen des Weichbildes gingen die Mumicipal-Beam- ten mit ihren dreifarbigen Schärpen voran; die Maires und Ad- junfkten des 5ten und 6ten Pariser Bezirks waren ebenfalls an der Spibe ihrer Legionen. Jn der 8ten und 9ten Legion bilde- ten die Juli-Ritter die erste Section. Abends füllte die Volks- menge aufs neue die Straßen an und strömte nach den beiden Puúften, wo Feuerwerfe abgebrannt werden sollten. Un 10 Uhr gab der König das Signal zu dem Feuerwerke auf der Brücke Ludwigs XVI., das den Uebergang über die Brúcke des Grève : Plaßes am 28. Juli v. Y. darstellte. Jn der ganzen Stadt waren die Erleuchtungen eben so zahireich und glänzend, als am vorigen Tage. ‘‘-

“Das obenerwähnte Gerücht von einem angeblichen Siege der Polen lber die Rufen, worin Lebtere uicht weniger als 80 Kanonen und 15,000 -Mann verloren haben sollten, war von dem Obersten Bli ans Mes hierher an den Kriegs- Minister gemel- det worden und wurde gestern Abend auf Ansuchen des Polni- fcheén ‘Comité’s in mehreren Theatern während der Freivorstellung dem Publifum mitgetheilt. Schon heute erfährt man indeß, daß diéser Sieg sich auf die Gefangennehmung von 600 Mann be- \chránft,’ die nach der Angabe der Polen der General Chrzanowski am 14, v. M. bei Minsk den Russen abgenommen haben soll. (S. Nr: ‘201. d. St. Z., Artikel Warschan.)

Die Gazette de France benust die Jahresfeier der let- ten Revolution, um ihren Lesern in beinahe 9 Spalten ihres heutigen. Blattes einen Bericht über die Ereignisse des Juli vo- rigen ahres zu geben, wie solhen ein gewisser Herr Marrast, Mitarbeiter der Tribune, in dem Sinne der ultraliberalen Par- tei vor einiger Zeit in diesem leßtern Blatte abgestattet hatte.

Die Herren v. Montalembert, v. Coux und Lacordaire, die, wie man si erinnern wird, ohne die Erlaubniß der Universität eine Freischule eröffnet hatten und dieserhalb gerichtlich belangt worden waren, haben jeßt, wo der Graf v. Montalembert die

*) Die Pariser Blätter geben die Gesammtzahl der hei der Musterung zugegen gewesenen Lrupven auf 100,000 bis. - 120,000, der. Temps aber nur auf 90,000 Mann an, und zwar 64 Batail- lone und 6 Schwadronen von der National-Garde / ncbs 24 Stük= fen Geshúß; 18 Bataillone und 36 Schwadronen von der Linie ; eus b E R oder 32 Batterieen , jede zu 6 Stüf- en (VeshuBH.

| der Handel des Portugiesischen Volkes von ns auf die Fran-

d Bit eitel

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Pairswürde ererbt und der Königliche Gerichtshof sich sonach für infompétent in der Sache erfläït hat, eine Vorstellung bei der Pairs-Kainmer eingereiht, worin sle diefe ersuchen, den Prozeß möglichst bald vor ihr Foruin zu ziehen, daniüt sie endli erfah: ren, ob sie wirkli ein Vergeheu begangen, als sle mur ein Recht auszuüben glaubten.

Der Baron Karl Dupin ist vom Marine-Minister in den Admiralitáts- Rath berufen worden. :

Vom Bord des vor Lissabon liegenden Geschwaders “wird untecm 16ten d. M. Folgendes geschrieben: „Dom Miguel zö- gerte: sehr mit der Unterzeichnitng des Definitiv-BVertrages, desen Grundlagen anr 1iten festgestellt worden waren, Am unange- nehmsten schien ihm diejenige Stipulation zu sehn, wodurch eine Entschädigung füc die Kosten der Expedition versprochen wird, Der Contre-Admiral Roussin, durch diese Verzögerung ermüdet, gab dem Geschwader Befehl, vor dem Fort von Belem und den übrigen Batterieen anzulegen und das Feuer beim ersten Sigual wieder zu beginuen. Am 13ten um 12x Uhr in der Nacht brachte aber ein Portugiesishes Boot den ersten Adjutanten Dom Mi- gitels an Bord des „Trident‘/ mit einem Schreiben des Prinzeu an den Obec-Befehlshaber. Der Contre : Admiral Hugon ließ den Parlamentair zu dem Admiral NRousfiu führen. Am {ten Morgens erhielt das ganze Geschwäder durch Signale den Be- schl, jeden Angriff cinzustellen. Gegen 2 Uhr Nachmittags begab sich eine wichtige Person, wie mau glaubt, der Vicomte v. Santa- rem, an Bord des,„Susfcen“‘“, der mit 15 Kanouenschtüssen salutirte. Bald darauf zeigten die nautischen Telegraphen der ganzen Flotte an, daß Franfreich Genugthuung erhalten habe. Es wurde freie Communication zwischen dem Geschwader und Lissa- bon bewilligt, und unsere Boote landeten, um Wasser zu holen. Gestern besuchte der Englische Konsul den „„Tridént““. Mir be-

nußten die Fluth, um näher an der Stadt Anker zu "werfen, |

Die Herren Sauvinet und Bonhomme sind diesen Morgen in Freiheit geseut und zur Verfügung des Admirals Roussin gestellt worden, ‘‘

Großbritanien und: Frland,

London, 30. Juli, hre Königl. Hoheiten die Herzogin von Kent und Prinzessin Victoria sind gestern nebst Gefolge nach der Fnsel Wight abgercist,

Der Französische und dex Niederländische Botschaster hatten gestern lange Unterredungen mit Lord Palmerston im auswärti: ; gen Amte, wo auch Lord Ponsonby später zu einer Konferenz ersien. Lord Palmerston besprach sich sodann mit dem Grafen Grey im Schaß-Amte. Vorgestern hatte wiederum eine Konfe-

| Partie Cajeput- Oel anzefauft und zur Versendung nah E

renz der Bevollntächtigten der fünf großen Mächte stattgefunden ; doch ware! sie diesesmal nicht im auswärtigen Amte, sondern in der Privat-Wohnuug des Lord Palmerston versammelt.

m weiteren Verfolg ihrec Betrachtungen über die durch die Französische Thron - Rede augeregte Parlaments - Debatte äu- ßert die Times: „Es if viel über unsere alte Allianz mit Por- tugal und úber die daraus für uns entspringende Vecpflichtung, dieses Land gegen Angriffe zu vertheidigen und zu beschüßen, gesagt worden. Das Alter und deu Nugen dieser Allianz zu ; bestreiten, siud wir nicht geneigt, doch is in der That zu besorgen, daß man sih der Worte oft da bedient, wo sle keinen Sinn ha- ben, und daß die Leute, ohne auf die Geschichte zu achten, auf } die eine Periode Umstände anwenden, die uur in der anderen existirt haben. Wohl war unsere Verbindung mit Portugal! alt und eng, doch zu welchem Zwecke ist sie begonnen und erhalten worden? Warum währte sie so lange? Zunächst, weil sle für England ein nüßli- hes Gegengewicht gegen den Einfluß Frankreichs über Spanien war, als die Bourbonen auf beiden Seiten der Pyrenäen regierten, Zweitens verschaffte sie unseren Produften den Zugang zu deu Brasilianishen Märkten, zu einec Zeit, da Portugal mit aller Strenge der Koloñial-Tyrannei den Schlüssel zu dieser unermeß- liczen “Weltgegend führte. Drittens endlich war jene Berbin- dung uns zu einer Zeit von Nugen, da unsere lächerliche Ver- folgung der Jrländischen Katholiken uns gerechte Besorgnisse vor | einer katholischen Rebellion einflößte und wir daher die Freund- haft mit einem Lande pflegen mußten, das leiht durch eine feindliche Expedition die Jrländischen Küsten erreichen fonute. Um feines dieser Zwecke willen sind wir jeßt genöthigt, die Allianz mit Portugal zu erhalten; und wären wir es, so brauch- ten wir nit die Besorgniß zu hegen, daß die Freundschaft und

zosen übertragen werden, weil wir feinen besonderen Geschmack für die Anhanglichkeir und Danfbarkeit des Portugiesischen Usur- pators blien lassen. Unsere Allianz wurde ja auch nicht mit den Spanischen Philippen fortgefebt, \o lange sie über Portugal herrschten; unsere Allianz würde auch nicht mit Buonaparte?s Generalen fortgeseßt worden seyn, wenn sie an die Stelle des Hauses Braganza getreten wären, und wir sehen gar feinen Grund, um zu glauben, daß, wenn Donna Maria morgen auf den Thron gelangt, unser Verkehr mit Portugal minder starf und nubreich sehn würde, als unter ihrem Onkel. Das Eindringen der Französischen Flotte in den Tajo fann, der Na- tur der Dinge nach, misere Verhältnisse zu Portugal, die voi dem Lächeln oder Zürnen Dom Miguels mit anderen Mächten ganz unabhängig sind, niht ándern. Franfreich kann den Por- tugiesen feine Handels - Vortheile anbieten, welche Gewalt auch die Furcht vor dessen Macht auf Dom Miguel selbst ausüben möchte. Die Franzosen trinke keinen Port-:Wein und bedürfen feiner Portugiesischen Früchte; zwar könnten sle das Land mit Fabrikwaaren in Ueberfluß versehen, doch würden sle nichts zum Austausche dasíír mitnehmen können, Mögen wir daher unsere Besorgniß, von den Portugiesishen Märkteu verdrängt zu wer- den, fahren lassen, selbst für den Fall, daß Dom Miguel, nah erhaltener Strafe, Lust bekommen sollte, mit dem Bürger-König eine Allianz abzuschließen,“

Mit Bezug auf die vom Groß - Referendar Marquis von Semonville in der Französischen Pairs - Kammer bewirkte Aus- stellung Oesterreichisher Fahnen, äußert der hiesige Globe: „Das Schauspiel n dieser erstèn Sißung der Yairs - Kammer liefert eine treffliche Probe von dem Charakter und der wahrhaft findischen Gesinnung eines 80 jährigen Edelmannes, Wit wel- cher lebhaften Zufriedenheit machte dieser alte Mann auf seinen eigenen Scharfsinn und auf seinen tiefen Blick in die Zukunft aufmerksam, wié glücklich war er in seiner gänzlichen Unwissen- heit hinsichtlich des Umstandes, daß der Glanz jener Trophäen dadurch verdunfelt worden, daß der Feind, dem man sle abge- nommen hatte, späterhin als Sieger nah Paris gekommen war, und daß die Fahnen, nahdem das Glück „,,, einen Tag treu- los‘ gewesen, den, Nachsuchungen der Oesterreicher nur da- durch entgangen sind, daß man sle, wahrscheinlich“ gleich dem Falftaff in den „lustigen Weibern von Windsor“ unter „,lumpiger Wäsche,‘ in einem unverleßlichen Asyl verstet hielt. Was die ganze

! mm zur Armee abzugehen.

Scene noch fomischer macht, ist der Umstand, daß es nicht etwa solche Fahnen waren, die den Oesterreichern in einer gewonnenen Schlacht | genommen wurden, sondern diejenigen Fahnen, die Mack nach '

seiner zweidetitigen Capitulation in Ulm auslieferte; die wah leicher Zeik befiehlt, vorwärts zu gehen. Mel) | Trophäen waren mit richtigerem Takte von den Jnvaliden y e sih über den Zustand der SeRU beklagt; E grd brannt worden, die weniger als der Heer Groß-Neferendar darovinz Limburg gelassen habe; man hat die Sachen sehr übertrieben erfahren waren, die Löwenhaut der Tapferkeit mit dem FutsHas Kriegs-Ministerium ist, wie man weiß, genöthigt gewesen, shwanze der Klugheit auszustasfiren. Nebenher ist zu bemerk Limburg die Be.“ zungen des Waffenstillstaädes zu beobach- daß es wohl nicht ohne Absicht geschehen, wenn Buonapqy en; es liegt außer seiner Macht, dieselben zu verleßen. Uebri- die in der Schlacht erbeuteten Trophäen der Obhut seiner U ¿ns sind feine bewaffnete "ruppen in Mastricht eingelassen wor- teranen anvertraute, deu Palast seines dienstfertigen Sen den; es sind einige unbewasswzete Holländer und Deutsche da: aber mit den Früchten der Bestechung oder der Furcht, mit ((bs angekommen: das Kriegs - Ministerium konnte ihnen den Friedens: Anerbietungen des Verrathes oder der Feigheit aFintcitt in Mastricht nicht verwehren, Man wird übrigens be- chmücie. Js das Schauspiel in der Pairs-Kammer nerken, daß wir mehr Vortheile haben, als die Hollándec; am Bewilligung der Französischen Regierung aufgeführt wordzten ist die Belgische Garnison in Venloo ganz öffentlih um so gereicht es ihr nicht zur Ehre; es gehört nur allzusehr in (gg Mann verstärkt worden, die nicht verkleidet, theilweise und Kategorie der leichten oder univahren Triumphe , [mit denen d hue Waffen sondern alle zusammen und equipirt hinein mar- Ministerinm bisher gar zu gern zu paradiren schien. Frankre hirt sind. Ein Wort zum Schluß über die Verschwiegenheit, wird jeßt eben so leicht einen Krieg mit Erfolg führen könn@elche militairishe Operationen erfordern; war cs wohl nöthig, als es ohne Verlegung seiner Ehre in Fr'eden verhgß alle Blätter die Absendung einer, Verstärkung nah Venloo ren fann; unmöglich aber is es, den Ruhm eines Krie(ux Kenntniß unserer Feinde brachten?‘

und die Vortheile des Friedens zugleich zu genießen. Du

hochmüthige Erklärungen, die bloß seine Freunde täuschen fi Den t \ch. lan d.

nen, wird Frankreich nicht den Ruhm erlangen, ein Beschüj Karlsbad, 31. Juli. Unsere Gesundheitsquellen sind in jesem Sommer viel weniger besucht, als es in anderen Jahren

der Freiheit zu seyn; eben so wenig durch den prahlerish

Triumph über die Schleifung einiger Festungen, die von |ewöhnlih der Fall gewesen. Die heutige Liste enthält 1432

Molitifk anderer Staaten aus freien Stücken beschlossen worMummern mit 2523 Kurgästen. Die Sächsische Landmannschaft

ivar, oder endlich durch das von rhetorischeu Flosfeln begleit sehr schwach; das stärkste Kontingent hat Oeslerreih und Böh- en, besonders Prag, gestellt, Von Russen und Polen sind nur

lushángen von Standarten, die man in einem Keller oder einem Waschfkorbe versteckt hatte. Frankreih und die Sache |Fiejenigen hier, welche h {on vor Ausbruch des Krieges und er Cholera außerhalb ihres Vaterlandes befunden haben, Mit

liberalen Regierungen werden durch solche Gaskonnaden nur h abgeseßt, und wix zweifeln nicht, daß sehr viele Franzosen dusnahme des Großherzogs von Sachsen-Weimar, der unter dent eben so, wie wir es jeyt ausgesprochen, si selber sagen.“‘ WMamen cines Gräâfen von Allstädt einige Wochen hier die Kur Dice Morning-Chronicle berichtet, daß der berühny Königl. Leib- Arzt Sir Matthew Tierney dem Russischen Bi chafter einen Besuch abgestattet und ihn bewogen habe, sei Regiecung folgendes Mittel als das zuverlässigste Nemedium d Cholera zu empfehlen. Der Kranke nimmt in einem Weingl voll Wasser 50 Tropfeu Cajeput- Oel, wiederholt dies, bis d BVomiren aufgehört hat, und nimmt dann noch eine Dosis nat der Kranke muß tibrigens trocen und warm gehalten werd Dem Sir Matthew Thierneh ist dieses Mittel von einem Ar mitgetheilt worden, der es in Ostindien mit solcheni Erfolg a gewandt hat, daß unter zehn Kranken, die es gebrauchten, imm} nur iner gestorben ist. Demnächst ist auch bereits eine gro

ürst hier. Unter mehreren anwesenden ausgezeihneten Fremden emerft man die Frau von Tatitschef, Gemahlin des Russischen Botschafters zu Wien, und die Fürstin Esterhazy, Gemahliu des esterreihischen Botschafters zu London, Die Ungarn sind ei der ersten Nachricht von dem Ausbruche der Cholera in ih- m Vaterlande und von dem Tumult in Pesth von hier ab- reist.

Gri Genland.

Die Allgemeine Zeitung enthält folgende Korrespoudenz- Nittheilungen :

„Syra, 13. Juni. Wir leben ein recht angenehmes Leben jer. Den ganzen Griechischen Karneval hindurch hatten wir fast

Petersbürrg bestimmt worden. iglih Gesellschaften, Bälle und dergleichen. Ja, als das Oster-

Unsere heutigen Blätter enthalten eine Aufforderung k hier befindlichen Polnischen Grafen Jelsfi, der zur Theilnah an einer neucn,“ von der. Polnischen Bank negociirten Anlei) einladet.

en Gesichtern lag Lust und Freude. Matte das Land ein neues Leben begonnen, Wir haben hier ein ribimal, wo alle Civil- Streitigkeiten mit großer Strenge ge- lihtet werden, desgleichen ein Zollhaus, ein Lazareth und ein ospital, Darüber hat man aber nicht vergessen, ein Kaslno und n hübsches kleines Theater einzurichten, wo abwechselnd Griechi- e, Französische und Ftaliänishe Stücke gespielt werden, Jm Bazar sind alle Landes-Erzeugnisse neben Europäischen Waaren allér / rt zu finden. Frauenzimmer fönnen jedoch noch immer nicht

Der Kabinets-Rath hat sich in den leßten Tagen mehr\{ders hingehen, als in Begleitung ihrer Männer. Rechnen Sie Male zu einer langen Sißtng versammelt; viele Couriere s\Pazu noch zwei Schulen, eine für Knaben, die andere für Mäd- hier angekommen und von hier abgesandt worden. ‘en, welche die Stadt aus eigenen Mitteln errichtet hat. Darin

Der Geucral-Lieutenant Baron Chassé ist zum General di #halten im Ganzen 300 bis 350 Kinder Unterricht. Die Lehrer Yufanterie und der General Major Baron van der Capelleu ¡uiffed ziemlich gut. - Die Polizei wird von ungefähr 50 Soldaten (Genueral- Lieutenant befördert worden. handhabt. Tag und Nacht machen sie Patrouillen. So wie

n Staats-Flandern wird eine mobile Kolonne unter des Abend wird, muß Feder, der ausgeht, eine brennende Laterne Kommando des Oberst Lieutenants Le Bron de BVexela erricht{saben. Von Mitternacht an bis zu Sonnenaufgang darf Nie- welcher verdienstvolle Offizier kürzlich aus Ost-Jndien zurüct{and aus einem Stadttheil in den anderen, ohne die Polizei da- fehrt ift. L n zu benachrichtigen. Die Fremden erhalten Aufenthalté: Kar-

Wiewohl die bisher gezeichnete Summe zur Vervollstänn, wenn sie Bürgschaft leisten. Alle diese Maaßregeln hat der gung der freiwilligen Anleihe noch nicht bekannt gemacht wordeWräsident angeordnet, und die Einwohner haben sie angenommen, fo muß sle doch sehr ansehulih seyn, da, wie man versiche Ruhe und Sicherheit zu haben. Dies Alles läßt uns auf Se. Maj. beschlossen haben, daß die gezwungene Anleihe, die dussahe glücklihe Tage rehnen. Alles is ruhig und friedlich, und den zweiten Theil des Geseßes vom 28. Juni d. J. angeordnshir wissen nichts von Bewegunzen.““ worden, feinen Fortgang haben soll, „„Nauplia, 20. Juni. Ueber unsere öffentlichen Angele-

Amsterdam, 1. Aug. Au unserer Börse sind heute enheiten sage ich Jhnen nichts. Nur um Eines bitte ih Sie: Course der Staats - Papiere neuerdings gewichen, weil sich durtheilen Sie uns und Griechenlands Zustand niht nah den Gerücht verbreitet hatte, daß unser Heer vorwärts gerückt uMourrier de Smyrne, nach den Fcanzösischen Zeitungen, die ihn Se. Königl. Hoheit der Prinz von Oranien wirklich abger(Miederholen, und nach den Korrespondenzen derer, die bei tuns sch, um \ich an die Spige desselben zu stellen. re Rechnung nicht finden. Deren sind aber sehr viele. Wenn

Brüssel, 31. Juli. Der Belgische Moniteur enthiie die abrechnen, welche hier lächerlich genug eine Ju- einen Bericht über den Aufenthalt des Königs Leopold in Aivoche machen möchten, so finden Sie bisher die Nation ganz werpen, dem zufolge der König dem Bürgermeister, Hercn (hig, und ih hoffe, sie wird sich genug achten, um fortan diese grelle, auf seine Anrede erwiederte, daß die Einwohner Antw(Muge und ehrende Stellung zu bewahren, ““ vens aus einer {weren Krisis hervorgingen, daß er zwar ihre? Unglück fremd gewesen, es aber lebhaft mitempfunden habe; df diese Lage unter den Kanonen des Feindes verderblich sey; l hoffe aber, derselben bald ein Ende zu machen. Er rechne du auf, daß alle Herzen feinen anderen Ehrgeiz besäßen, als da sich Belgier zu nennen und seine Austrengungen zu unterstüb Er habe hinzugefügt, daß Antwerpen noch einer bedeutenden fo merziellen Entwickelung fähig sey; daß man daselbst Verbindu gen mit allen Theilen der Welt unterhalten müsse. Er spra} darauf oon der Sorgfalt, die er der Lage Antwerpens bereits (8 widmet, und von der unter seinen Augen vorgenommenen V rechnung über die Anlegung einer Eisenbahn von der Schel)] nach dem Nhein. Als ihm die Handels-Kammer vorgesil wurde, ertheilte er dieser dieselben Versicherungen. „„Vor mei Abreise von London‘, sagte er, „habe ih mich mit Jhnen | \schäftigt ; ich werde neue Schritte thun, um Sie gegen erneut Unglücksfälle zu shüven, Sie bedürfen des Friedens, denn | Frieden blüÿt der Handel, Die Nachrichten, welche ich gesit vou London erhalten habe, geben mir Hoffnung, daß Jhre V sorguisse ein Ende nehmen werden.“ Der König beslchti daranf den Hafen. Er fuhr bei den von den Holländern bes ten Forts und vor ihren Kanonier-Booten vorüber. Später 1 herte er sich der Citadelle bis auf cinige Schritte und fuhr du die ärmsten Quartiere der Stadt zurück.

Dasselbe Blatt sagt in einem gegen die Oppositio Fournale gerichteten Artikel unter Anderem: „Man sagt uns, so viele Personen aus allen Kräften zum Kriege aufforde!! aber haben diese wohl die Folgen eines Krieges überlegt? #& Nation, wir zweifeln nicht daran, würde, im Fall ein Krieg 1! vermeidlich wäre, auf eine edle Weise alle Opfer bringen, well die Umstánde von ihc verlangen würden ; aber es ist nothwend) daß die Nation erfahre, worin diese Opfer bestehen. Sie dieser Beziehung täuschen, hieße, mit unwürdiger Treulosigl handeln. Sie muß \sich, nach genauen Angaben, davon übl zeugen, welches die Bedürfnisse des Ministeriums sind, um ® Bürgergarde zu bewaffnen und die Equipirung der regtilai

N So erlan oe

Aus dem Haag, 1. Aug. Ihre Majestät die Köniz slnd hente füh mit dem Dampsboote aus Köln in Rotterda angelangt und haben sogleih Jhre Neise hierher fortgeseut. S Königl. Hoheit der Prinz von Oranien hatte Anstalten getrof

A TAN D,

Berlin, 6. August. Aus Posen vom 3ten d. wird ge- eldet: „Die Wiederkehr des Geburtsfestes Sr. Majestät des ónigs wurde heute 6 Uhr Morgens durch 101 Kanonenschtisse gekündigt. Um 10 Uhr Vormittags war feierlicher Gottes- enst im Dom, woselbsi Se. Gnaden der Herr Erzbischof von dunin, nach einem von demselben iun poutificalibus gehaltenen 1d von einer \{chönen Vofal- und Fustrumentai- Musik beglei- en Hochamte, das Te Deum anfstimmte. Dem Gottesdienste bdhnten bei : der Herr Feldmarschall Graf vou Gneisenau Excel- j, so wie die sämmtliche hohe Generalität, die ersten Civil- amten und eine große Zahl - anderer Personen. Mittags b der Herr Feldmarschall Gräf von Gneisenau ein Di- r, wozu die ersien Personen der Militair - und Civilbehör- 1 eingeladen waren. Abends war großer Zapfenstreich. en wegen der leider jeßt hier herrschenden Krankheit alle

an diesem festlichen Tage gewöhnlichen größeren Feierlich- ten wegfallen mußten, so wurde dieses jedem Preußen heilige st do im engeren Familienkreise mit nicht weniger Jnnigkeit 1 Stillen gefeiert, und es stiegen die heißesten Gebete für den sten der Könige zum Himmel empor. Wessen Herz sollte auch cht danfbar den Monarchen segnen, dessen hohe Weisheit uns r den Stürmen, die so viele andere Länder in der Nähe uud rne um uns her ershüttern, bewahrte und uns die Segnun-

des so sehr bedrohten Friedens erhielt? wer nicht Heil für n herabflehen, der mit unermúüdlicher väterlicher Sorge auch diesem Fahre das wahre Wohl des Vaterlandes durch weise eseve sicherte und dadurch die Gefahren der Uebel, welche andere dlfer unglücklich machen, auch für die ferne Zukunft abwandte ? ì, gerade diese stürmische Zeit, welche anderwärts die heiligsten ande zerrissen hat, die zwischen Herrscher und Volk, hat bei uns 8 Band der ehrfurchtsvollen Liebe und des unerschtitterlichen rtraitens, welches uns an unseren König kettet, nur noch fester Arn.ee zu vervollständigen, Jhre Repräsentanten mögen alsd(Mammengezogen, und auf Jhn, nächst Gott, bauen wir die die Summen, welche zu diesen Ausgaben erforderlich sind, vere Hoffnung, daß Er durch Seine Weisheit die Wunden, ren, und das Ministerium wird si dann nicht mehr in der LÆlhe nah dem unerforschlichen Rathschlusse des Himmels diefe eines Menscheu befinden, dem man die Füße bindet, und dem wW!f auch unserem Vaterlande siägt, wieder heilen werde.

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Darum flehen wir mit Fnbrunst zu Gott, daß er uns unseren König, unseren Vater, noch recht lange erhalte, Jhn noch recht oft diesen Tag im Genuß des größten Glücks erleben la}e und Seine Regierung anch fernerhin mit Segen und Ruhm fröne. Heil unserem König, Heil! ‘/

Auch in unserer Stadt (schreibt man aus Stettin), wie úberall in unserem Vaterlande, wurde der fefiliche Tag des dritten August wieder mit der allgemeinsten, aufrichtigsten und herzlichsten Theilnahme gefeiert. Schon in den Morgenstunden verfündigte der Donner des Geschübßes die Bedeutung dieses für Millionen so wichtigen Tages, und wer zählt die heißen Wünsche und Gebete, die mit ihm für das theure Leben unseres gerechten, milden und frommen Königs zum Himmel emporgestiegen slnd? Von einem Gedauken, einem Gefühle durhdrungen und belebt, waren zahlreiche Gesellschaften aus allen Stäuden in dem Logen- Garten, in den Gärten des Kasino und der bürgerlichen Ressource, so wie in den beiden Freimaurer-Logen und in vielen größeren und fleineren Familien-Kreisen, froh vereinigt; die Gemüther schienen sich inniger an einander zu {ließen und um den gelieb- testen König zu sammeln, je tiefer sle es empfanden, wie sehr wir gerade in der gegenwärtigen düsteren und {weren Zeit Seiner Weisheit, Festigkeit und Redlichkeit bedürfen, und daß nächst Gott Er der stärffie Anker unserer Hoffnung und unseres Vertrauens “ist bei dem Gedanken an die dunfle drohende Zukunft. Das gestrige Fest wurde dur ein bleibendes Denkmal -bezeihnet, indem in den Vormit- tagsflunden die in Zülchow neu errichtete Anstalt für verlassene Kinder feierlich eröffnet ward. Außer den Vereins-Mitgliedern und einer in der Náhe wohnenden edlen Wohithäterin der An-

è j | stalt, waren bei dieser Feierlichkeit der Hr. Bischof Dr. Nitschl ebraucht hat und uns heute wieder verläßt, ift fein regierender | { F M pt

welcher das Weihgebet sprach, der Hr. Regierungs - Präsident von Bonin, mehrere geehrte Mitglieder des Magistrates und der Hr. Vorsteher der Stadtverordneten - Versammlung gegenwärtig ; sle {loß mit dem Gesang eines Volksliedes auf den König, in dessen ersten Strophen die Wünsche aller Feiernden in der Nähe und Ferne eben so einfach ais herzlich ausgesprochen sind.“

Aus Dússeldorf, vom 1. August, wird berichtet : ,, Jhre Maj. die Königin der Niederlande fam gestern Nachmit- tag um halb 2 Uhr, in Begleitung JI. KK. HH. des Prinzen Wilhelm, General-Gouverneur, so wie der Prinzen Adalbert und Waldemar und der Prinzessinnen Töchter, nebst Gefolge, auf den von Jhrer Majestät gemietheten und zur Aufnahme so hoher

i Herrschaften fürstlih ausgeschmücten Niederländishen Dampf-

\chiffe „,,, Prinz Friedrich von Preußen ‘/‘/ bei hiesiger Stadt an.

1 | Jhre Königl. Hoheiten stiegen an der Brü&te ans Land und st heranfam, füllten Musik und Volfkstánze die Straßen, auf | al So Seit einiger Zeit ists, als |

fuhren gleich wieder nah Köln zurü, zu welchem Ende sie zwei Wagen mit Courierpferden hierher vorausgeshickt hatten, so daß der ganze Aufenthalt derselben keine zehn Minuten dauerte. Die Königin fuhr direft durch nach Rotterdam, um sich von da nach dem Haag zu begeben. Das Schiff führte als Standarte die Königl. Preuß. Flagge, am Ruder die Flagge der National- farben Hollands und vorn am Kiele das Wappen Hollands, einen aufrecht stehenden Löwen in gelbem Grunde. ““

Nachrichten aus Breslau zufolge, ist Se. Königl.

Hoh. der Prinz geh am 31sten v. M. daselbst eingetroffen und im Hause des Stadtraths Meyer abgestiegen, wo Höchstder- selbe von den obersten Militair- und Civil-Behörden empfangen wurde. Tages darauf besichtigte Se. Königl, Hoheit die in Bres- lau befindliche Artillerie, geruhte hierauf, bei Sr. Excellenz dem kommandirenden General in Schlefien, Herrn Grafen von Zie- ten, zu Mittag zu speisen, und besah alsdann das für Cholera- Kranfe bestimmte Lazareth. Am 2ten d. ist Se. Königl. Hoh. nach eingenommenem Mittagsmahle bei Sr. Excellenz dem Wirkl. Geheimen Rathe und Ober-Präsidenten von Schlesien, Herrn von Merkel, nah Fürstenau bei Canth abgereist. - Der fatholishe Pfarrer Steckel zu Seit \ch, Guhrau- schen Kreises, hat aus seinen Mitteln ein Haus zur Schule und Wohnung des Schullehrers erkauft und dadurch einem dringen- den Bedürfniß abgeholfen.

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Fu Königsberg ivaren Bestand erfranft genesen gestorben geblieben

. bis zum 27, Juli 29 i [5 13

Es famen hinzu am 28. - 9 s S 14

2 O 4 - 9 13

O0, 2 15 s 9 19

2 Q) 13 15 - 8 26

Summa 72 L 45 26

Fn Memel und dem dazu gehörigen Amte Bitte hat sich vom 23sten bis zum 27ften v. “M. zwar kein Erkrankungsfall er- eignet, doch sind 2 Personen in dem dortigen Cholera - Lazareth gestorben. Vom 2L28sten bis zum Z0sten v. M. sind dagegen 8 Personen erkranft und 2 gestorben. Ueberhaupt waren bis dahin 20 Personen erkrankt, 11 gestorben, 4 genesen mud noch 5 in ärztlicher Behandlung geblieben.

Bon Tilsit und aus dem Polnischen Lager wird ge- E daß daselbft der Gesundheitszustand vollkommen befriedi- gend sei.

Auch in Coadjuthen hat die Krankheit nachgelassen. Er- franfungen waren daselbst am 27sten v. M. 3 vorgekommen und Sterbefälle in den beiden Tagen des 26sten und 27sten v. M. 5. Die Zahl der in den drei Dörfern Coadjuthen, Madischfemen und Afmonischken vom l4ten bis 27sten v. M. vorgekommenen EÉr- franfungen beläuft sich auf 35 und die der Todesfalle attf 20.

Fn Stallupbhnen ist in den Tagen vom 20sten bis 25sten v. M. fein neuer Erkfrankungsfall vorgekommen. Eben so ift auch im Stallupöhner Kreise, mit alleiniger Ausnahme von Alexkehmen, woselbst am 21sten v. M. zwei Persouen unter allen Anzeichen der Cholera erkrankt und im Verlauf von 24 Stunden verstorben sind, der Gesundheits - Zustand befriedigend. Namentlich slnd in den Dörfern Wabbein, Budweitschen, Pud- laufen, Sfkrudszew und Pillupöhnen, nachdem die meisten der hier früher erfcanften Personen vollkommen wieder hergestellt sind, feine neue Erkrankungen vorgekommen,

Auch im Pillkallener Kreise, wie nicht minder in den Gránzdörfern des Neidenburgschen und Johaunisburg- \chen Kreises, herrscht vollfklonimene Gesundheit.

Nach eingegangenen Anzeigen aus Allenvorwerk unweit Weh lau’ ift dort am 29sten v. M. eine Person unter verdächti- gen Symptomen erkrankt und. nach Verlauf von 19 Stünden verstorben,

Amtliche Berichte aus Danzig geben folgende Uebersicht der daselbst in den einzelnen Stadttheilen an der Cholera er- franften, genesenen und gestorbenen Personen für die 9 Wochen vom 28. Mai bis 30. Juli:

Fn der Altstadt

erkr. gest. gen. 88

mit 15,890 Seelen sind 478 375 88 - - Rechtstadt -: 16,566 - : 1435. 50. Ad - - Vorstadt : 09,864 - c T2 45.000 - - Niederstadt s 7,020 s, 27. L : - Außenwerken s «0,491 : 183 12795 - - Militair-Lazarethen 34 E012 ; -

Neufahrwasser Weichselmünde }

Bei einer Einwohnerschaft von 54,412 Seelen und einer Garnison von circa 5000 Mann sind also 1005 723 207 Davon sind vom Civil. . 830 637 130 | vom Militair 175 86 74 gena hat sich in Bezug auf die Erkrankungen an den einzelnen agen der Woche folgendes nicht uninteressantes Verhältniß er: geben. Es erfranften nämlich an den Sonntagen

2,581 - s 26 E o

130 Personen

- - Montagen 168 - -=__- Dienstagen - 151 - - - Mittwochen 141 - -=__- Donmnerstagen 168 - -- Freitagen 126 -

Sonnabenden 121

S 1005 Pers umma 5 Perfonen,

Ueber den Stand der Cholera im Danziger Megie- rungs-Bezirk wird ferner gemeldet:

1) Aus dem Danziger Landkreise:

überhaupt S Sat Bl E u. SLEESZEEEZ Q L L L E c e v, 22.-23. Juli in Oliwa. sind 6 3 - 3121 E S 6. 2 F-Bdlau L ol 4 8 v.24/08. * B OULdUfati- ch« 5 + 37 159 120/42 : «t .. 210 L700 v.23. 90. Dee 0 «a 01 I 64 2-27, 2 Bun. d D 4 A 7 224-20, % 5 U v 02 9 8 Qi 4 5 5 v 240244 5% Mtiherg:s c! S 64 4045 6 54 4 am22.. -eGottemalde 7 b dr 2E que - Ge Pasewalk. l 1 ‘1/92, 2 - Worgfeld 2 1 o E 4 Ee Om A4 Z1L4 4 9122. 2267: s Banda 2 (24 i Qu S Zi4 922-27, 2. - Or Aaunder. * 22 1 1 9e am20. 2+ Ml. Draimptèen "202 pS 4, : 26. - = omb 4 A 4 M s 2 A e S Summ... cic 7 ed ie 1 85 9 49 27 2) Aus dem Neustädter Kreise: überhaupt D 2 a c B E 2 On S 25S E E ESES S6 2. m M D am 25. Fuli Kreis:Stadt. Neuftadt - 2-1 81614 v.20 27. 4% DOuf Pan cia 4 abs C27 3 26: -= Neu Krüge 04% ai O 1 9, = O 4 0 e, S Mt 1h18 fi 26. - SHmechausche Mühle + 4+ «4 ck =. 41 bi6s:28, c Mole ee, U 4. & QoMvedlatt e. L T4 d a G MAB e vit due ¿u Lia in d 0 24, 00A 2 O Ute U 4 o L040 040, 4 7 9.22.2800 -chMennéeberg=« «uv t hu s a SUUMA. a da A E 40 (49 13

Sämmtliche hier genannten Ortschaften des Neustädter und Danziger Landfreises liegen innerhalb des um Danzig und Um- gegend geschlossenen Sanitäts-Cordons.

3) Aus dem Karthauser Kreise slud nur neue Er- franfungen angezeigt ans Gowidlino, hart an der Gränze des Büúütow- und Stolpeschen.Ki-ises: es sind dort bereits neun Per- sonen erfranft und vier gestorben. |

4) Aus dem Elbinger Landkreise: * Bestand

erkrankt, genes, gest., geblieben.

v. 15, bis 20. Juli in Roland Ô N a u ech am 20sten auf einem Kahn bei

Kosslklib1 u Ma 4 1 É 1 Î v. 21. bis 23. Juli in Strefuß 2 0 e vom 24sten in Ellerwalde, erste

S A L 1 L 1 v, 24. bis 27, in Kraffolsdorf 2 E D a

E

v. 22, bis 25. in Terranowa . J F In Posen waren i erkrankt genesen gestorben geblieben

bis zum 2. Aug. 189 46 110) 33 Es famen hinu am. - ‘2B 3 S a7 Summa 214 49 128 37 Davon waren vom Militair 22 8 ba F vom Civil 191 41 O 34

Fm Dorfe Czechanowo des Kreises Adelnau sind zwei

| Personen an der Cholera erkrankt, in der Stadt Schroda zwei

Personen an dieser Seuche verstorben und in dem Dorfe Puz-

lowice des Schrodaer Kreises ift ein Wehrmann des 18ten Land:

| wehr-Regiments unter der Cholera verdächtigen Symptomen ver-

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storben.

Aus der Provinz Schlesien wird gemeldet: Leider waltet fein Zweifel mehr darüber ob, daß die Cholera auf Schlesische Grund und Voden eingedrungen is. Am 29sten v. M. würde

ein Mann ans Myslowiß auf dem dortigen Stadt - Territorium -

todtfcauf gefunden und in das Cholera-:Lazareth gebracht, wo ér am 30ften, nach der Erkflärtmg des Dr, Ehrlich, unter den Syzmp- tómen der Cholera verschied.

Knabe und starb nach 64 Stunde gleichfalls an der Cholera.

In Jas bei Myslowiß sollen in einem Hause mehrere Per- sonen unter den Anzeichen der Cholera erkranft seyn; doch feh- len noch die náheren ärztlichen Berichte. Das Haus ist \ozleich abgesperrt. D

In einer Wachthütte des Gräncordons unweit Myslo- wiß erkrankte plöglih ein Soldat, Der herbeigerufene Civil-Arzt wollte die Zeichen der Cholera wahrgenommen habeu, der Re- R hat dies jedoch als vollfommen ungegründet cr- wiesen.

Bestand

tóme Noch an demselben Tage erkrankte in einem der dort noch abgesperrten Häuser ein 12 Fahr alter"

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