1831 / 222 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Add ichte C E E R E B KGEEA

jeßt aber, dic Losung der undankbarsten Feindschaft im unsere eigenen Vertheidigungsmittel gege" Hs élbji kehrt, und mitten in diesem Kampfe das ichwankeinde Europa, das von keincm audern Princip als dem der Erhaltung des allge: meien Friedens gusgeht und keine Bedingung, uns zul Theilnahme an diesem Princive zu bewegen, für zu {wien uit. F N cinem solchen Konflikte von Zwecken nd Jhtevehen nehme ih Jhre Aufmerksamkeit in Anspruch, 1M Ew. Edelmögenden den ferneren Gang der Landes - Angelegenheiten! 1! entwickeln 1D Stc ntt des Konigs Rhsichten betannt zu machen : den ctgent- dci Stab oun e, alf velck@em avi uns beftinden/- zu bezeichnen und Euren Edelmdgenden die Ueberzeugung z% verschaffen, daß ketne Erobexrungssucht , tein Runsch, dent Frieden Europas zu brechen, wondern nux die Sicherung dex cigencl Nationai- Existenz, nachdem unjere (Reduld \9 lauge geprüft worden- uns bewogen hat - das grieas- Schwerdt zu ziehen. Seit ih das leytcmal in dieser Ver- (ammlung erschien, habe ih mich becifert, Sie von Allem in Kennt- inß zu seßen, was durch des Koutgs Sorgfalt in den schwierigen Umständen, int denen ffch das Raterland befindet , bci der Konferenz in London geschehen is. Es wurde zu diesem Ende Euren Edelnmd zeltden das Schretbelt mitgetheilt, das die Konferenz unterm 25. Funt ö F, in Bealettung von [3 Prältmingr- Artikeln des Friedens zwijchen Golfand und Belgien an mich richtete, ferner diesc 153 Artikel jelbs und endlich die unterm 12. Juli an die Londoner ÄFonferenz abgesandte Ant i Der König - der bei der weiteren Entroickelung der Ercignissc ; doppelte Verlangen trägt, fich den Volks Repräsentanten anzu- oließen und éhnen fernerweit von Hôchstdessen anhaltenden Bemä- um unter Mitwirkung Seiner Bundesgelitosseu die Unter- anèlungen zu einem gewünschten Ende zu bringen, Kenntniß zu ebe, bar mich ießt ermächtigt, Ew. EdelmÄßgenden ein neuercs iben det Konferenz vom 2öfien Fuli, die darauf von dem zwei en Niederländischen Bevollmächtigten unterm 1sien d. M. nach on Hberbrachte Antwort und ein vou mir bei diesex Gelegen- lei an die Gesandten Sr. Mai. zu Berlin, Loudon, Paris , -St. Vecesburg und Wien abgesandtes Schreiben mitzuthcilen. Diese

reelle lud von nachsiechendem Fnhalt : Ercellenz dem Herrn Baron Verstolk van Socken

26. 2c,

„Mein Herr Baron: Wir hatten die Ehre, dic Mittheilung zu empraagen, die Ew. Excellenz uns unterm 12. Fuli durch Vermitlc- s Herrn von Wessenberg übersandt hat und die darin enthal (enen Bemerkungen sind von ins reiflich erwogen worden. Da

r (ründe haben zu hoffen, daß, ungeachtet der in dem amtlichen Schreiben Eurer Exceilenz enthaltenen Erklärungen, neue Unter- handlungen, die zur Abschließung cittes schließlichen Vertrages unfer ven Auspicien der fünf Hdfe und zu einer Uebereinstimmung führen ditrften, die für den allgemeinen Frieden wesentlich wünschenswerth

"d geeignet wäve, - die Rechte und JFutcressen Sr. Maiestät des der Nicderlande zu befriedigen - so ladet dic Konferenz Sie,

11s theilte 11D fuihrend,

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Gere Baron, ein, Fhrem erhabenen Souveratt det Borschlag ma- chen zu wollen daß. ‘Er Seine Bevollmächtigten in Lon- don mit Vollmachten und den nöthigen Fuftruktionen verschen ndge, damit der fragliche Vertrag “in dieser Weise erôrtert-

ergeltellt und unterzeichnet werde. Den Gesinnungen und selbst dci Bnschen gemäß, die in der Mittheilung Ew. Excellenz vom (ten d, M. enthalten, sind, schmeicheln wir uns, daß der König, immer cin Freund des Friedens, dieses Mittel, dic Wohlthat dessel- bei Seinem Volke und Curopa zl sichern, nicht zurückweisen werde.

Die Hofftiuttg- dic uns in déeser Hinsicht die (Kesinnungen S" ai geben, stimmt um fo mehr mit denicnigen der fünf Höfe über da diese, als Bürgen des Wasfenstillsiandes, der seit dem Monat nobember slattsindet , durch feterliche, in ihrer ganzen Kraft beste Berpslichtungen gehalten sïnd, einen Wiederbegiun der Fetud- igleiten zu verhindern. Wir bitten Ew. Excellenz, den Aus: ruck unserer schr bohen Achtung zu genehmigen.

gez.) Esterhazy, Wessenbevg. Talleyrand. Yalmerston. Bülow. Lieven. Matuscewicz. n hre Excetlenzen, die Herren Bevollmächtigten D N N Gb Frankreich, Großbritanien, Prenßen

und Nußland, versammelt tn der Konferenz

zu London. Raa, l Nd. 1501:

„Gpeellenzen! Fch habe die Ehre gehabt , das Schreiben zu er (en, welches Eure Excellenzen unterm 25. Juli an mich gerichtet aven, und worin Ste dic Hoffnung ausdrúccken , daß, ungeachtet cer in meinem Schreiben vom [l2ten desselben Monats enthaltenen {{ärungen, nette Unterhandlungen , zur Abschließung cines defini- (ion Traktats, unter. den Ausptcien der fünf Höfe , zu einer Ueber céntunft führen könnten. (. E. haben die Güte gehabt, mich zu gleicher Zeit aufzufordern, dem Könige vorzuschlagen, daß er scine evolimachttgten tn London mit den nöthigen Rolimachten und ‘Fn euctionen verschen möge, um den in Rede fichenden Traktat gbzu- chlicßen und zu unterzeichnen. Se. Majestät , welche nicht auf- achort haben, Bewcise Fhres aufrichtigen Wunsches zu geben, zu inem Arrangement mitwirken zu können, und auf dieje Weise, weit es von Jhnen abhängt, Fhrem Volke und Europa dic hsthat des Friedens zu fchern, sind noch immer von denselben (4 len beseelt, und haben mich demzufolge beauftragt, die Bevoll nuchtigten in London ait den nöthigen Vollmachten und Fnsiruc ciouen zu verschen, um mit E. E cinen definitiven Traktat zu c- ortern, abzuschließen und zu unterzeichnen, welcher zum Zweck haben voll, die Trennung Belgiens von Hölland nach den (Zrundsäßen zu veguliven , welehe in meinem Schreiben vom 12. Juli -augeführt worden, und worúber die fünf Mächte und Se Maiestät son ibexeingerommen sud. Den Absichten des Kötigs gemäß, befinde icl mith_ in den Fall, hinzusügen zu müssen - daß Se. Maiestät fich cut schlossen haben, die Unterhandlungen durch militairische Mittel zu unteetlißen, ein Entschluß, dex durch die leßten Ereignisse, wel c fich in Belgien zugetragen haben, doppelt nothwendig geworden mnvem ezn Prinz sh in Besiß der Souverainetät gescßr, ohne

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her den - "durch die Konferenz in ihrem l2ten und [Nen corvtoll - fesigesebten , Bedingungen nachgekommen zu seyn - 10ck ohne Vorbehalt cine Constitution beschworen hat, welche

eit Territorial- Rechten Sr. Maiesiät und Hollands Abbruçh thut. vie Absicht, eincn Waffenstillsiand zu schließen , lich nicht reali irt hat, so0-besteht heute nur eîne Einstellung der Feindseligkeiten ; nin der Note der Bevollmächtigten der Niederlande vom 21. Mai 1digte der Kènttg gn, daß er scine Staaten nicht ciner unbestimmten ‘lêngerung des Provisoriums unterwerfen kdnne, und daß ev fich vou f, Juni an für volllomnmen frei betrachte, um entweder zut den eln mitzuwirten, welche von deu Mächten, zur Erfüllung Trennung, nach der Anlage \ des l2ten Protokolls - ergriffen ‘dent durften, oder fux eigene Rechnung und auf die Weise zu andeln, welche thm den Umjtänden nach ¡weclimäßig schiene: jedoch mner in der einzigen und alleinigen Absicht zu der Ordnung der N zu gelangen, welche ‘die Trénnungs-Akte als gerecht und an gemezse¡r erkannt hat. Am oten. Funi glaubten die Niederländischen vollmächtigten, Über das crlagugte Resultat Erkundigungen cinzie- pet zu nilissen, damit der König auf den Bericht, mit desen Erz ibeilung e ch becilet ollten, diejenigen Maaßregel azordnen tone, welche der gegenwärtige Stand der Dinge im- doppelten Fn: teresse Sciner Würde und der Sicherheit Hollands erheischte. Ourch ihre Antwort von 7. Juni benachrichtigte sîe die Konferenz, daß se sich mit Maaßregeln beschäftige, wie fte die: gegen den König von den fünf Hbfen cingegangeacn. Verpflichtungen crhetischten. e: Endlich tündigten diese Bevollmächtigten durch hre Note vom 22. Funi von Neuem an- daß der Kdntg, fest eutschlossen, nichts von dent Rechten aufzuopfern „, die er. fc) durch Seinen Beitritt ge ert habe, auf den der Konferenz schon bekannten Vorbehalt

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s 1slchtlich Seiner Mitwirkung zu deit Maaßregel beharren müsse,

deren Annahme \ïe für angemessen Halten möchte: zwar sey damals, nls die Konferenz durch ‘die Bevollmächtigten der fünf Hôbfe im 3g ven Wunsch zu erfennen gegeben habe, daß Se. Mai. Sich iden Augenblick enthalten mbcchten, Sich dîeses Vorbehaltes zu

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bedienen, cinc befriedigende Aittwvrt “ertheilt worden allein es sey) ihnen jeßt aufgegeben, die Erklärung zu etheilen, daß man bei dic- ser Antwort von der Vorausseßung ausgegangen, daß die Konferenz ihrerseits nicht säumen würde, an díe Mittel zur Vollzichung des Anhangs \ des 12ten Prototolles zu denken und daß, wenn diesc Vorausseßung durch die Ereignisse widerlegt werde - dem Könige keine andere Alternative úbrig bleibe, als dicjentge , ¿u seinen cige- en Mitteln Zuflucht zu nehmen und Willfährigkeiten cin Ziel zu seßen, die weder mit der äußeren und inneren Sicherheit des Skaa- tes, noch mit den bereits #0 schr tompromittirten Jnuteressen Seiticr treuen Unterthanen, deren gänzlicher Ruin von der Verlängerung dev gegenwärtigen Krifis herbeigeführt werden wurde, verträglich seycit. Selbst der oben erwähnte Schritt der Vertreter der fünf Hôfe im Haag bewei hinlänglich, wie schr um zene Zeit die Londoner Ko0n- ferenz von den Rechten des Königs, die Feindseligkeiten wieder be- ginnen zu können , Überzeugt geweien ey. Seit dem Erlaß der diplomatischen Aktenstücke, deren Anführung ich mir erlaubt , haben neue Motive dic von Seiten Sk. Majestät bercits zu erkennen gege beten Vorsäße befestigen müssen: welches jedoch deren Erfolge seyt möòdgen, werden sle in keiner Hinsicht die Wünsche cines glücklichen Ausgauges ändern, die der K dnig nicht aufhören wird, den Bemu- hungen Eurer Ercellenzen und denjenigen Seiner eigenen Bevoll mächtigten zu widmen, die den Zweck haben, zu cinem Uebercinfon men zu gelangen, nach welchem dîe Trennung in ciner, den aner tannten MRechten Sr. Maicstät und Hollands angemessenen Wette bewirkt werden soll, Fch ergreife diese Gelegenheit, um E. E. zu bitten, die erneuerte Rersicheruniig meiner ausgezeichneten Ach: tung zu genehmigen. : Z Ï gei. Verstolk van Socken.

Nl Abschrift ciner an dic Gesandten von C L D l don, Paris, St. Petersburg und Wien unterm 2 August [53 gesandten Depe sche.

„Meciit Herr Sie haben zenntniß von meier unterm 12, Fult an die Londoner &onferenz gerichteten Note, welche als Antworr guf die 13 Artikel diente, dic von ihr als Prôliminarien cines Friedens- Traktates zwischen Holland und Belgien vorgeschla- gen worden. Fch habe die Ehre- Fhuen cinliegend zwri Aktenstücke zu überreichen, nämlich cine Note die ich unterm 25. Julk von der Konferenz erhalcen habe, und die dahin geht, unfere Negierung aguf- zufordern, ihre Bevollmächtigten in London mit nöthigen Byollmach ten und Fnstructtonen zu verschen, um unter den Ausvicien der fünf Höôfe einen Vertrag zu ervrtern, abzuschließen und zu unterzeichnen : ferner meine Antwort vom 1. Aug.- welche der Baron Zuylen vanNyevelt gestern nach London rberbracht hat, wo er scine Functionen als 2ter Be vollmächtigter des Königs wieder antreten wird. Sie werden, mein Herr in dem leßteren Schreiben bemerten, daß der &otig seine Bevoll mächtigten in London mit den nöthtgen Yollmachten und Jnsiructionen hat vcxsehen lassen, um mit dei! Bevollmächtigten der Konferenz ct- nen definitiven Traktat zu erdrtern, abzuschließen und zu unterzeich nen, welcher zum Zweck haben foll. die Trennung Belgiens von Holland nach den Grundsößen zu reguliren, welche ich fn meiner Note vom 12. Fuli angeführt, und worüber die funf Mächte und Se. Majestät schon übereingekommen: und daß außerdem dex Kdnig sich entschlossen har, die Unterhandlung durch militairische Mittel zu unterstüßen. Fn der That is dex Kdnig der Meinung, daß, nach neunmonatlichen vergeblichen Unterhandlungen, welche Hul laud durchaus keine Früchte getragen haben, und während welcher ex nicht aufgehört hat, Beweise seines aufrichtigen Wunsches zu geben; die Belgische Frage auf etne freund\chaftliche Weise zu beendigen, wenn er nicht die ersten Lebens - Futeressen Hp! lands, ohne deren Erhaltung dieses Land - ntcht bestehen tdn- ne, aufovfern wolle, ex auf die Hoffuung Yerzicht leisten müsse, von den Belgiern, ohue Zwangs- Maaßregel, vernünf tige Trennungs - Bedingungen zu erhalten, und daß es um {09 unerläßlicher jey, seine Zuflucht dazu zu nehmen, als die Krisis, in der wir uns befinden, ch nirht veriängern kann , ohne den öffent lichen Geis, unsere Finanzen , die Armee und unsere politische Exiî sent aufs Spiel zu seßen. Der König hat dagegen Grund, zun ‘glau ben, daß die Erscheinung setner Truppen in Belgien das Gleichge wicht in der Unterhandlung wieder herstellen werde, welches durch die Mittel, die die Fusurkection mit Erfolg. angeweudet hat, zer lrt worden ist, während Holland ftch in einer ausschließlich defen ven Stellung verhielt. Den Al ichten des Kontgs gemäß - habe ich dic Ehre - 11 DGUE 47 Sie, zu ersuchen, dem Herrn Méíéni ïer der auswärtigen Angelegenheiten von gütigst auseinander zu seßen , daß die Belgische Frage - wie ste sept licgt, nicht mehr die jenige is, wofür Europa fêch interessiren zu müssen glaubte, sondern daß fc auf cinen Gegenstand von lediglich untergeordneter Beschaffei heit zurüctgeführt worden ist, nämlich auf die Bedingungen etner billi- gen Trennung Belgiens voi Holland: daß diese Bedingungen von iehr hoher Wichtigkeit für Hollgnd , aber_ allen anderen Nationen Curopas vollkommen gleichgültig seyn müssen: daß, wenn diese fich dabei interessirt glauben kdnnen, dieses keinesweges des (Kegensian des halber clbst, sondern lediglich in Betracht der #0 wünschenswer then Ruhe in allen - Theilen von Europa der Fall fon fann: und

daß wir in dieser leßten Bezichung den Beistand Oesterreichs Frankreichs) (Großbritaniens) (Preutens) (Rußlands in An syruch nebmen. Sie werden hinzufügen - “daß Holland seine Jnteressen zu gut kennt, um einen mehr oder weniger allgemeinen Krieg- desen erste Gefahren ihm selbsi drohen wúrden, zu wünschen vder zu provoziven, daß es - nach teiner Vergrdßerung firebt - daß es aufrichtige Wünsche für das Wohlseyn aller Völtkcr hegt, vhne sich über die Mittel zu beunruhigen, durch welche sie es zu erlangen oder zun befestigen suchen - cs Jcdüch unter keinen Umständen, welche es auch seyn mögen, das Princiy seiner Cuistenz aufgeben vder zum Dpfev bringen könne. Darum

auch wird der Entschluß des Königs, mit den Unterhandlungen in London gleichzeitig seine Armee in dic Waage zu stellen, um billige Trennungs- Bedingungen zu erlangen cin zu genau umschricbe ner und zu laut angekündigter Zweck, um dem geringsten Zwcifel unterworfen zu feyn feine Unruhe cinflößen connen, und der Kb nig glaubt , hoffen zu dürfen , - daß unter - diesen Umsiänden Dester reich ‘Feankreich) (Großbritanien) (Preußen) (Rußland seine An sirengungen mit den scèinigen verbinden werden - um die Trennung Hollands von Belgien nach soliden und mit den Rechten Hollands vekträglichen Grundlagen zu reguliren. Fch ‘bitte Sie, mich von dem Erfolge Ihrer Mittheilungen an_ das Destevreichtsche \Franz® sische) (Englische) (Preußische) (Russische Ministecium in Kennt- niß zu seßen. Genehmigen Ste 2c

L (gez) Verstolk van Soelen.“

Nachdem der Minttex diese Aktenstücke vorgeleseu, fligte er im Wesentlichen noch hin{u, daß neun Monate den Bewcis ge- liefert hätten, wie man, ohne die Waffen «anzulegen, mit Beol!- gicar zu feinem billigen Vergleiche kommen köune: das also die diplomatischen Unterhaudiungen durch die Waffen unterstüßt wer: den müßien: daß der erste Grundsas die eigene Exhaitung uud der zweite die. des Friedens seh daß indesseu êimenz Jeden be- wußt seyn müsse, wie man uur in der außersten Noth zu den änßersten Mitteln zur Eclaugnng billiger Frenmumgs-WBedingun- gen feine Zuflucht genommen, indem es uumoöglich gewvrden seh, die außerordentlichen Opfer , die man brmge, noch. länger sortdanern zu laffen. Schließlich sagte der Minister, daß: die Erinnerung an deu achtzigjahrigen Krica, die Auhaäuglichkoeit an den König mnd der ausgezeichnete (Geist der Land- und Sec- macht ciuen güusrigen Erfolg hoffen licßeun:- daß man jo- doch, falls man nachgeben miüitßte, au Europa gezeigt ha- ben würde, was èn einig gesinntes Bolk vermag, das nur- der Gewalt habe unterliegen müssen. Auf den Antrag des Prá-

sidenten ernanute die Kammer, welche die Mittheilung des Ministers unter einstimmigen Lobsprlichen eutgegengenommen

hatte, eine Kommissson zur Eutwersung einer Dank - Adresse an den Konig. i i iu

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Ant “t M ee Ar O men

E E E A I T

Neuerdings isl folgender Bericht Sr, Königl, Hoheit ) Prinzen von Oranien an den König eingegangen : „Hauptquartier Turuhout, 4. August 18331 © Jch habe Ew, Majestät zu berichten, daß mein Hanptatg tier heute hier verbliebén is, Die zweite Division ift vort maxschirt, um in Gheel zu übernachten. der“ ersten Divißon behauptet die Stellung vou gestern auf ) großen Straße vou Turuyhout nach Antwerpen bei dem D, VBorjsclaer, Die dritte Division muß heute in Moll eiurtid Die Brigade des Genera!s Post steht heute mit der Messer) Artillerie in Casterle. Morgen hoffe ih das Hauptquartier yj Gheel zu verlegen und die Armee gegen den Demer - Fluß t mwárts rütcten zu lässen, Der Ober - Besehlshaber des Heeres, Wilhelm, Prinz von Orauien, Die Staats-Courant meldet: „Aus cinem Berichte (Contre:-Admirals Lewe van Aduard geht hervor, daß die Mal fen und Soldaten unserer Flotte am Morgen des Zten d, Y bei dem Fort St. Marie gelandet sind, sih des Forts bem tigt haben und doxt uach Nbuehmung der Belgischen unsere Hj ländische Flagge aufgepflanzt haben. Die Unsrigen sollen dal nur sechs Verwundete verloren baben, ‘‘ Bergen-oþ:-Zoom, 5. Aug. MNachden die Kolonne h Majors de Bosson den Feiud eine Strecke Weges bis jens Capellen vertrieben hatte, wurde fie mit Ueberniaht angegrif und zurücfgedrängt, wobei der Major von Minschot verwun und daun zum Gefangenen gemacht wurde, wgs einige Very rung in der Kolonne anrichtete. Mit Ausnahme des genann Majors wurden noch 2 Lieutenants und [f Genieine verwiund Der Seneral van der Capellen hat die hiesigen zur gef tey Truvpen von der Schntterci durch G'Eompagnieen aus B nselaren unter Befchl des Oberst Leicber vermelrt und ih befohlen, n Hoogerheide Posio zu fassen und dann mit der loune des Majors Herkenrath wieder vorwärts zu marschit Der aus Calmpthout, nach Eschen marschirte Oberst d'Ablej hat den Beschl erhalten, sich mit den bei Hoogerheide stehen! Truppen zu vereinigen. Breda, 5. August. Die rechte Kolonne, die aus Berz op: Zoom marschirte, isi eine Stunde jenseits Capellen bei d sogenannten Schwanen - Brüelchen anf den Feind gesloßen, | si in Geblisch verborgen hatte: er webrte sich, mußte aber Uebermacht weiden, Heute rückte die Kolonne des Obers Becren von Westwezel nah der Seite von WBraktschôten, der Nichtiumg von Autwerpen will man Kanonenschlisse gel haben. Das Haupt : Corvs der Armee hat, seitdem es ih Ÿ vess bemeisterte, keinen besoudern Widerstand gefunden. | berall zicheu sh die Belgier eilig uri, MNiellon ift nach h} Demer- Fluß hin gewichen, und de Tiecken scheint sich hi der Methe ausgestellt zu haben: einem Gerüchte zufolge, j ch der Feind bei Löwen zusammen. Der Prinz folgt i Feinde mit dem (6ros der Armee nach jener Richtung zu, Brüssel, 5. Aug. Dex Belgische Moniteur ceuth den ferneren Verkauf der Kriegs-(reignisse folgende Berich „Brügge, 3, August, Mittags. Zweites Vudllet Ein Theil der Holländer ist mit 2 Kangznen auf der Chau von Breskens bis nach Stroobrugge gekommen, nachdem ex Barrikaden zerstört hatte: unsere Soldaten, weiche sich dase

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in schr geringer Auzaghl befanden, hgben si auf Liceve zurü pp : Ss woselbst die Holländer noch nicht angefommen wai - Der Minister des Innern hat ein Cirkular : Schreiben an

zogen, wahrscheinlich durch die Sturmglocko von Maldeghem tert, welche alle Bürgergarden in Bewegung gesekt nun mit Hilfe der Truppen gelungen ist, fte bis biet, welches nicht sehr eutfernt isi, zurüelzutxeiben. Bulletin vom aten, 8 Uhr Morgens. Jun der verwihe Nacht hat der hiesige Major die Nachricht erhaiten, daß Wa vliet von den Hollandern genommen ift. Assenede 11 wieder l den Unsrigen beseßt, Eben so haben die Holländer das Werl verlassen nten, Viertes Bulletin vom áteu, 2 Nachmittags, Wir haben den ganzen Vormittag uber die nonen sehr deutlicb gehort, Ducch eine CEstafette wird die 2 dereimiahme von Watervliet angezeigt. Die Hollander find] Berlujit von 200 Mam an Todten und Verwundeten 01s U dem Kapitalen- Damm versolgt, welchen fie verlassen und | wieder cingeschi}t haben. Man sagt, daß Ardenbourg gen! men sey, was aber nicht geglaubt wird.“ : „Antwerpen, 4, August. 55 Uhr Abends. Der Ko Leopold it um 5 Uhr mit seinem Gefolge hier angeftonn {{ Uhr, Abends. Der Konig bringt die Nacht hier zu. F Mafsenstillsiand ist fait 2 Stunden abgelaufen, und die gui Ruhe herrscht überall. Die Tenppen bivouagquixen auf deu Pl nid iu dem Augenbli des Ablaufs des Wasfenstillstaudes fil ten fic, im Bexein mit den in Masse bei ihuen versamm Bürgern, patriotische Lieder an. So eben kommt Herr Eller von der Citadelle umd bringt die Nachricht, daß General Ch gesagt habe, er würde keine Feindseligkeit gegen die Stadt hi ben, wenn der Angriff nicht vou unsrer Seite käme, “Herk lermamn sitgte hinzu, wir foiten ruhig s{lafeu, Am 5, Ÿ gust. (6 Uhr Morgens. Die Nacht ifi ruhig vorüberg(ch) gen, Heute Morgen um 4 Uhr hörte man indeß anhaltend nouenschlisse. Man versichert, daß fie vou 4 Kanonier : Bi kamen, die in der Schelde vor Anker liegen, mud die beab tigen, den Posten zu zerstören, welcher von uns in dem D NBurcht, am Ufer des Flusses, besest ift, Der König eiuer der Ersten, welcher die Schüsse hörte; er verließ atl bliéflih sein Schloß zu Fuß und degab- sich ganz allein 1 dem, Hafeu, um si zu überzeugen, von wo man {ö}, Der König und sein Gefolge haben Antwerpen heute rüh vel fen, - Vor seiner Abreise hat der König beschlossen, den K mern ciuen (Geses-Eutivurf zur Stiftung cines militairischeu denó vorlegen zu lassen.“ ; ( „Gent, 4, Aug, Folgende Nachrichten theilt das Jo gl des Flandres mit: Gefteru sind zwei Holländ! Spione nahe heim Kapitalen : Damm ausgefaugen und ju Stadt gebracht worden, Gestern gegen 11 Uhr Morgeus gr uus die Hollauder ber dem- Dorfe Welde an: ungeachtet | irberlegenen Macht haben unsere Truppen Stand gehalten, 4 haben cinige Verwundete, der Verlust der Feinde ift moeit tonder, Heute versammeln sich 6000 Mann Bürgergarde"; Alost. Der Enthnsiasmus ift aufs Höchste gestiegen. (Keueral von Mahien fommçe so eben vpn den Vorvosten zt der (Beuergl Wautier hat daselbst seine Stelle emgenommep. hat den Kapitalondamni und das Verlaat m der-Nähe bell tet und erflärt, daß der Kapitalendamm jeßt uneiunehmbal (Vergl. die Nachrichten unter Brigge.) Er zeigte die Einns des Forts St, Marie dur die Holländer any, Diese N reift er nacch Calloo ab, welches in Flammen steht, Es fon! hier viele Familien vou Antwerpen an. Am (ten, {l Abends. Aus dem Haupt-Quartier wird gemeldet, daß Y

eing chis lat, dei auf ihr Ÿ

Dritl

deghem heute früh um 10 Uhx von den Holländern angeg® Zwei Compagnieen des 6ten Regiments und 70

morden,

Die zweite Brig

ailseuré, imterstúkt vou 400 Mann ans deu benachbarten Dor- ern, hätten den Feind eine Viertelstunde weit auf fein (Gebiet irtitkgetrieben. Die Nachricht von der Einnahme des Postens ei Hazegras sct) falsch. ‘“

Hicsige Blätter theilen noch unter der Rubrik: „„Officielle jadxichten““ Folgendes mit: „Durch eine Depesche vom 4ten (ugust 9 Uhr Morgens ze1gt der (eneral Tieken von Terhove n; daß Türnhoirt ih in den Händen des Feindes befindet: daß ágegen die Brigaden der (Generale Clumx und Niellon sich vox jer vereinigt mut eine fehr vortheilhaste Stellung mne haben : äß von der andern Scite der Obersi von Lescaille nicht allein Nerxen wieder genommen, sondern anch das Dorf Capelle mit ¿m Bajonet erflürmt, und das Holländische Territorium üher: ritten hat, Unser Berluft isl nubedeutend, der des Feindes isl henigstens zehumal flarker. Unter den Gefangenen, welche wir

emacht haben, befinde! slch der Holländische Major van Kirk: A er Spätere Depeschen, dic ‘am Abeud um 8 lîhr in

iriiísel angekommen Fnd, melden: „Unsere Truppen der Schelde- irmee haben den Feind bis jenjeit& Turnhout und Capelle ¡(rüetgetricben , und die der Flandrishen Armee, durch dice apferen Bürgergarden versiärkt, haben den Feind ebenfalls" von serin Gebiet verdrängt, welches ex von dex Seite vou Mal: eghem betreten hatte.“

Der Belgische Moniteur sagt: „Eiue Persou, welche Sheel gesiern 111 i Uhr verlassen, bat dasclbfi die Holländer, 0,000 Mann stark, angetroffen ; es scheint, daß es der Plan

ex Holläuder wax, auf Aerschot und Diest zu marschieren, Die: ck Plan isl vereitelt, FTurnhonut ist von uns umgangen. Venlo

# noch immer in unserm Besiß, und die Regiernng hat von jescm Punft die zufriedensiclléndften Nachrichten erhalten,“

Der Ober - Besehlshaber der Bürgergarden, Herr Baron tanderlinden vou Hoogvorft, is mit seinem ganzen (Generalstabe gereist, 1111 fein Hauptquartier vorläufig Mecheln agufzu: chlagen, Derjelbe hat folgende Proclamation an die Bür: pergarden Belgiens erlassen: „„ Tapfere Kameraden! Der ouig hat Euch cdle Porte horen lassen! Dieser Aufruf \n alle Diejenigen, welche das Vaterland , die Ehzxe und die Feeiheit lieben und verehren, wird in Euren Herzen cinen vflang gesunden habeu, Aus allen Reihen der Bürgergarde (nd bereits Freiwillige hervorgetreten, vor Begierde brenmuend, ir unjere Uinabhängigfkeit zu kämpfen, und die mordbrenuerischen orden von dem vaterländischen Boden zu vertreiben, welche es éivagt haben, uns unerwartet anzugreifen, indem sie das Vôl- erret verlegten, ,- Jhr werdet dein edlen Beispiel Eurer Brü- dér folgen. Jhr werdet Euch mit mir um den König verezmi: én, den Jhr gewählt habt, und der Eure Wah! so herrlich recht: ertigt. Ja, Kantexaden , Euer General eilt zur Gränze, vor cm Feinde wird er seine O.nuaxtiere aufschlagen dort erwar: ck er Euch, Es lebe der König! Es lede Belgien! Britssel, i, August 1831. Der Ober - Befehlshaber und General : Juspek: tor der Bürgergarden. (gez.) Vanderlinden von Hoog- port,‘

Herr Ch. von Brouckère is heute Mittag in Brüssel einge- iroffen. Cr hat den Minister - Rath zusammenberufen, und es Jd: darauf eine Menge Besehle zur Bewaffnung und zur Ab- sendung von Truppen und Bürgergarden erlassen worden. 1m 5 Uhr Nachmittags ist Herr Ch. von Brouckère, 11 Begleitung des Herxn vou Praet, nach dem Hanpt-Ouartiere zuritekgekehrt. ic Proviyzial-(Gouverneure erlaîseu, womit er ihnen die Procla- 111ation des Königs zusendet und e auffordert, das erste Auf: gebot dex Bürgergarde und die Freiwilligen der anderen Auj- gebote cinziibernufen und zu bewassnen : auch ihm cinen Bericht uber die Zal! der disponiblen Compagnieen ohne Verzug einzufenden, id die Abreise des Ober - Besehlähabers der Búrgergarde zux Armee offentlich bekannt zu machen.

Lüttich, 6, Juli, Die hiesigen Blätter enthalten fol:

geude Mittheilungen iber die Kriegs : Begebenheiten. „Aus Renloo wird unterm ¡ien gemeldet, daß die Vorposten des Feindes si eine Viertelsunzde von Meert gezeigt haben. Die

Bruiseler Artillerie i} heute Morgen von Ruremonde nach Weert abgegangen, Uns sicht also hiex cmme Belagermg nahe bevor. Die Einwohner sind vortrefflich gesinnt: sie wollen um feinen Preis Holland angehören. Aus Tougern, 5. August, Mittags. (Gestern Vormiitag haben die Hollander cinen Ausfall von der Seite vou Sineermaes gemacht. Sie haben alle Bürgergarden eintivasfuet, und die Gewehre nach Mastricht gebracht. Sie ha: ben si - darauf nicht beschrankt. Heute Morgen, um Z U haben fic sl, 1500 Mann siark, mit 300 Kürassleren und i Ka- nonen, nach Tongern zu begeben. Unsere Vyerposten bei Heerde- ren nd überfallen unnd umzingelt worden. Die Jager, welche in Elderen und Heerderen kantonniren, sind ihren Kameraden ¡war auf die ersten Flintenschüsse zu Hlilfe geeilt, aber sic waren nur 600 Mann, und wurden gezivungen, sich zurüctzuziehen, Glücklicherweise kam unsere Artillerie an, 1nd obgleich dieselbe nur-aus 2 Kanonen besland, so waren doch vier Ladungeu Kar- (âtschen hinreichend, um den Feind in die Stadt zurüezutreiben. Mix haben nur einen Verwinideten und cincu Todten. Um 6 Uhr Abend. So eben kömmt eine Estafette an, welche die Rächricht bringt, daß die Hollander neuerdings eincu Ausfall ge- macht haben. Von dem eineu Ende der Stadt bis zum audern ertönt der Rus: Zu den Waffen!“

Ein Offizier, welcher geftern von Nerschot, = Meilen von Diest, hier angekommen ist, dringt die Nachricht mit, daß Diesl 11 die Haude der Holländer gefallen ist. Diese hatten einen Märsch vou 11 Stunden gemacht, ohne Widerstand zu siuden. „Wenu man bedenkt‘, sagen die hiesigen Blätter, „daß Dies 4 Stunden von Löômweu licgi, so weiß man uicht, wie man die Sorglosigkeit des früheren Kriegsministers benennen soll,“

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War schän, 2. Aug. Die Sigung dex Laudboten: Kam: mer am 30, Juli, als an einenr Sonnabend, wax dazu beflimmi, außerordentliche Auträge einzubringen und deu Ministern Fragen vorzulegen. Ein Antrag des Landboten Swirski, die Kaval: lerie: Offiziere bis zum Obersien aufwärts für ihre m den Feld- zuge verlornen Pferde zu entschädigen, wurde an die Kommis: sionen verwiesen. Der Landbote Natkwaski nahm in Angele- genheiten dex geheimen Polizei und Kundschafterei das Wort und erklärte, daß er, wenn das Vaterland son befestigt wäre , selbst der Meinung seyn winde, daß man Personeu, welche an jenen Geschäften Theil geuonnmen, den Borwürseu ihres cignen (Be- ivissec116, als der schwersten Strafe, überlassen müsse : da aber der Feind den größtcn Theil des Landes beseyt halte und hier und da geheime Ageuten habe, die ihn von Allem unterrihteteu, da é in Folge dessen den Russischen Gefangenen möglich geworden sey, aus Czensiochau zu entfliehen, da selbsi Rozuiezki der Meinmn1g gewesen, scine Stimnie werde bei den Polen Gehör fiuden, so mise man alle Privat:Rücksichten bei Seite seken und vollständige Auf- schlie: über die geheime Polizei verlangen. Der Nednerx heries sch

D -_— 1295 Bericht des am 18. Fau, zur Durchslézt der Pa- uicdergesekten Comités und fragte die Minister, ob demselben alle Akten eingereiht worden seyen, ob es entdeckt worden, auf wessen Veranstaltung viele von ‘den im Finanz-Ministerimn versiegelten Papieren vershwunden sehen, ob alle der Kundschasterei beschuldigte Personen von ihren Aem- tern cntferut worden, so wie attch diejenigen, welehe ihnen durch Ertheilung von Pässen unnd auf der Poft zur Flucht behülflich geivesen, ob man die für die geheime Polizei verausgabten Sum: men von deneu, welche dieselben aus dem öffentlichen Schay ent- nommen, habe zurücferfiatten lassen» endlih, ob die unter der vorigen Regiernug angefertigten Listen der sogenannten Liberalen und Rohyalisien durch den Druck bekannt gemacht werden würden. Da die Minister erklärten, daß sie nit vorbereitet wären, alle diese Fragen sogleich zu beantworten, und nur der Finanz: M i- nister versicherte, daß im seinem Departeurent kein Anhänger der geheimen Polizei sungire, so: wurde jener Antrag bis auf. die nachste Som1abendsigung verschoben. Hierauf trug der Devuitirte Dembowski darauf an, daß man aus den Regierungs-Bureaus alle Heransgeber vou Biättern, die cinen s{chädlichen Einfluß auf die sffentliche Sache ausübten, wie ciniger kürzlich m dem Blatt „„Neu-Polen ‘“ erschienencu Artikel, entfernen solle. Der LandboteR m an S olt uf zählte unter diese Artikel vorzüglich einen vom 28fien v. M, über den General Ro- marino, worin es heiße, daß die Armee, wenn diese Nothwen: digkeit eiuträte, selbsi bereit wäre, ihn zum (Sonceralissimus aus: zurufen, Ju diesen Worten wollte der Þiedner cinen Eingriff in die Privilegien der Kammeru scheu, da sie allein das Recht hátten, den Ober - Befehlshaber zu erwählen. Der Justiz - M i: nister erklärte jedoch, daß diese Sache schon in Untersuchung ge- zogen scy, Eine noch größere Berantwortlichkeit, meinte der Landbote Jelowizki, laste auf den Redaktoren des „, Neu- Polen. ‘“ wegeu eines Artikels vom 26sten vorigen Monats mit der Ueberschrift : „Unser Kriegs - System,‘ mdem - der: selbe, dem Feinde gewisse Pläne zur Eroberung %Barschau’s an die Hand gebeuad, einen Verrath gegen das Baterland enthalie, Er trug demnach darauf an, daß die Kammer Maaßregeln -tref- fen solle, um die Mißbrauche der Presse zu unterdrücken, wem nit durch ciu danerhaftes Geseß, doch durch ein provisorisches. Diesen Antrag unterstitßend, behauptete der Minifter des Ju- nern, daß man cntweder enz Prefgesek verfertigen , oder eine dem jegigen Sysiem angemessene liberale Censur einführen müsse. Die Kammer wollte jedoch nichts vou einer Lensux wissen, und der Gegensignd wurde wieder ohne irgend cin Resultat beseitigt, Am Schluß der Sikung machte zioch der Landbote Stwiniar- \fi den Autrag, daß der Reichstagsbescbluß, hinsichtlich der Ein: ziehmzig des Kirchensilbers mit größerer Energie vollzogen wer- den solle,

daher anf den piere der geheimen Polizei

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Warschau, 3. Aug. Dik Staats - Zeitnng enthält cinen Tagesbefehl des Generaglissimus Skfizynezki vom [sten d, M.,, worin der General Dembiuski nebsi seinem Corps dafür belobt wird, daß er, troß der ihu umgebenden (Sesahren, den Entschluß gefaßt und ausgesuhrt habe, sich dur die Rusfischen Truppen durchzuschlagen. Auch cinige sciner Offiziere werden darin namentlich belobt.

Feruecr berichtet dieses Blatt, daß Geueral Dembiuski mit semem 5000 Maun starïen Kavallerie - Corps und 6 Kauo- nen nur wenige Meilen von Warschau, in der Gegend vou Sto: czef, stehe.

Dasselbe Blatt enthält folgende Nachrichten von der vitthanischen Gráäuze, vom 17. Inli, ans dem Schreiben eines Ossziers vom Corps des Generals Rohland:

„Nach dem Oreffen bci Wilna am 19. Junt kam cs pis zum ch Fuli zn keinem Gefecht: an diesen Tagen fand ein Treffen vet Schale nach den Plänen der (Generale Gielgud und Chlapowsti ïîatt, welcher Leßtere am meisten zu unserem Unheil beitrug: denn sobald am Iten das Corps zu Kurszany in 5 kleinere getheilt und diese unter das Kommando der (Generale Dembinstki, Rohland und ChlapowsTki gestellt worden waren, nahm Chlapowski sogleich feine Richtung nach Preußen hin und begann augenblicklich, ohue Jemand davon in Kenntniß zu schen, mitt den Preußen zu unterhandeln. (General Rohland , von den Russen gedrängt wollte lich, um seine Streitkräfte zu verstärken, mit Chlapowski vercinigen und folgte demfelben: da er ihn aber uicht erreichen konte und cine günsitge Bertlichkeit vorfahd, lieferte cr am 1 lten dem Feinde bei Powvandynic in Hauvttressen und brachte ihm, mit geringem BYertußi seinerseits, eine beträchtliche Riederlage bei, Jm Berlauf dieses Treffens kam zweimal cin Parlamentair zu uns heran, mit der Aufforderung, uns zu ergeben, 1edoch umsonst, denn wir hatten Sache der Ration bis guf den leßten Blutstropfen zu ver thcidigen. Als General Robland, fas gänzlich vom ‘Feinde umringt, am 14. Juli bei Gorzdy, rine halbe Meile von der Preußischen Gränze, erfuhr, daß Chlapows!ti durch cine geschickte Wendung den General (Kielgud genöthigt habe, lich úber die Preußische

(Fräuze zu begeben, verwarf er noch alle Vorschläge, und nachdem cr

sich hart an der Gränze durchgeschlagen hatte; rückte er weiter nach Süden vor, indem er glaubte, daß jene Streitkräfte wenigieis hin reichend seyen, um noch cinige Tage Widerstand zu leisten. Beim Uebergang über dic (Gränze hatte cin Offizier, von Schmerz durcl) drungen, den (eneral (Kielgud getddtet. Kurz darauf ïam cin Par lametitair vom General Crenuß an, der uns zur ltebergabe ausorderte: aber aucl dieser erhielt diesctbe Antwovt- wie früher, und so rückten wir weiter. Fudeß anf allen Seiten von Feinden umgeben, vhne Lebensmittel und Munition, gingen wir gestern bei Degucie über dic Gränze: vorher berief der Geniteral eineni Kriegsorath zusammen, in welchem dieser Schritt beschlossen ourde.*

Jn der heutigen Warschauer Zeitung heißt es: Ueber die Mandóver des Feldmarschalls Paskewitsch tonneu wir nichts (Sewisses sagen. So viel unterlieg! jedoch feinem Qweisci, Daß die Russischen Vorposten nach der Emnuahme vou Jlow gestern an der Weichsel bis Sochaczeiv vorgeriickt sind. Wenn der Feld- marschall seine früheren Operationspvläne beibehält. so mnß man jeden Augenbli einer Hanptfscblacht entgegenschen: denn er pflegte siets nach mehrwvöebentlicher schbeibarer Unthätigfeit plok- lich loszuschlagen und zu operiren. (General Rüdiger hat, so viel befamnt ist, bis jet uur fleine Detaschements bei Jozefow uber die Weichsel geseut, welche bis S jemno vorgedrungen fund.“

Personen, welcbe gesiern aus der Géêgend von Loiicz 11 Warschau angekommen sind, haben ausgesagt, daß es an dem Baura-Flusse schon zu emem Kavallerie: Gefechte gekommen sey.

Es heißt, daß der be! Sochaczew an der Bzura foumnan: dirende Geueral Kasimir Stkarzhnski häufige Vortheile uber dic Russcy davontrage und sie am Uebergang über diesen Fluß hindere.

General Uminsfi ist wieder in aftiveu Dienst eingetreten und mit dem Generalissimus zux Armee abgegangeu.

Die Warschauer Zeitung berichtet: „Ju dem Kirch: spiel von Vodembice wollten die Fabrikanten uicht zum Land- sturm gehören, aber der Bezirks: Kommissar Joseph Zamwadzkt ließ es an Energie nicht fehlen, und Alles kehrte zum (hehorfam zuru, Dic Deutschen haben von neuem gefchworen, den Be- fehlen zu gehorchen und an der Seite der Polen zun kämpfen, Anch in Tomaszow haben ih die Deutschen ähnliche Ungeh0:

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rigkeiten zu Schulden kommen lassen, Anforderung der Bürgermeisters, «m Landsturm Theil zu nehz men , keine Folge, ihnen mit Schlägen, die sich mit Sic cutwaffneten die Bauern ,

Nicht ntr leisteten fe der

sondern drohten sogar denjenigen unter 1 tnseren Volfe vereinigen w

wiegelten die Jsraeliten auf uud thaten Kaplan manche Unbill an. Jhre in To- Zahl seute die Polnischen Familien in

terlandes herbeieilten , dein dortigen eifrigen maszow überwiegende Furcht, ‘“

Die beiden Regimenter der National: Garde, der Justiz Minister und alle Beamte seines Departements haben vorgestern an den Schanzen gearbeitet.

s Die National-Regierung hat, auf den Autrag des Genera- lismus, durch Verordmmgen vom 31lsien v. M. die Brigade Generale Albrecht Chrzanowsfi und Hieronymus Romarino zit Divisions-Generalen crnanut. Durch Verordnung von demselben Tage ist der Oberst Konarski an die Stelle des verstorbenen Brigade-Gencrals Jaraczewsti , Commandeurs der 2ten Brigade ziveiter Kavallerie: Divifion, zum Brigade-Genceral ernannt worden. Heute will der Senat die Wahl von Kandidaten zu den erledigten Senatorensiellen voruchmen. Es heißt, daß die Se: natoren ‘einstimmig beschlossen haben, den Molhyznischen Land boten, Grafen Olizar, iu die Kaudidateuliste anfzunehmen.

G Der Bruder der Gräfin Plater, Graf Cásfar Plater, ift vor: geftern cbensails in Warschau angefomnien, und. mit ihm gegen 2) Gemeine von dem Corps des Generals Gielgnd: man erwar: tet noch mehrere Litthauer., j

N Briefe aus Kalisch) vom áten und 5teu Aug., welche E Schlesische Zeitung mittheilt, enthalten ansfuhrliche Nachrichten über die (bereits erwähnten) Vorgänge, welche bei der Aunäherung der Russischen Truppen in den leßten Tagen des Juli daselbst siattgefunden haben. Alle Beamte entfernten sich vou da nah Sieradz, Wielun und Czenstochau und nahmen die Beslände der öffentlichen Kasseu mit, Man hatte die Absicht, auch die städtische Kasse mitzuführen, was die Bürger sehr reite, so daß inderNacht vom 27. Juli die säammtlichenEinwohner, jedoch mit Ausschiuß eines Theils der Polnischen, unter ziemlich starken Zusam: nientauf sich der Wegnahme der Kassen widersezten uud deren Verbleiben bewirkten. Nach Anordnung des hinzugefommenen Generals und Stadt - Kommandauten sollte auf die Bürger, welche in dieser Affaire die Hauptrolle spielten, geseuert iverden, was aber unterblieb, Der Tuchsabrifaut Rephan befand sich in der Jahl der Personen, welche durch laute Aeußerungen das Wegfsühren der Gekder verboten und mitunter vielleicht enge Beleidigungen ansftießen. Die Folge davon war, daß am 1, Aug, Beni. Rephan, W. Menzel, Konditor, und Möller, Bierbrauer, unter starker Militair-Bedeckung nach Sieradz ins (Sesanguiß ab: gesührt wurden. Bereits vor dieser Stadt wurden sie von dem gegen sie aufgebrahten Pöbel mit Stemmen geworfen, und na der Ankunst in die Stadt felbst wurde imsbefondere der unglückliche Rephan so gemißhandelt, daß er an den erlittenen BVerleknungen gestorben ist, "Auch die beiden auderen obgenann ten Gefangenen dirsten dic ihnen widersahrenen Mißhaudlun- acn schwerlich lange tiberleben. Außerdem, daß diejelben au} rolche Weise bereits körperlich zu leiden gehabt, werden sie, uebyl mehreren anderen Theilnehmern au den früheren Zusammenkünf- ten, auch dadurch bestrast, daß man täglich 50 Maun Soldaten auf ihre Kosten verpflegen läßt,

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Doberan, 5. Ang. Zur Feier des (Seburts-Festes Sr. Ma- jestät des Königs von Prenßen gabeu Se. Konigl. Hoheit der (úroßherzog am Zten-d. sämmtlichen Badegästen cinen ihe-danchant, Bei der Mittagstasel brachten Se. „Konigl, Hoheit unter Kano nendouner das Wohl Sv. Majestät und das unserer verehrten Erbgroßherzogin Alerandrine aus, Am iten Abends wareir dei Kamp, das Erbgroßherzogl. Palais, der Garten desselben und das Stahlbad gläuzend erleuchtet. I, KK. HH. der Groß: herzog und die Großherzogin von Merckleuburg - Streliß smd am lien d. von bier abgereist. Jhre Majestät die Königin von Baiern wird, dem Vernehmen nach, bis zum September hier verweilen. ,

Dresden, 3. Aug. Se. Königl. Maj. und des Prinzen Mitregenten Königl. Hoheit haben ans Höehfieigener Bewegung den Hofmaler, ordentlichen Professor der Akademie der bildenden Künste zu Dresden, Carl Chriflian Vogel, in den Adelstand des Königreichs Sachsen unter Beilegung des Namens „Vogel von Bogelstemn““ zu erheben geruht.

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Pariser Blätter melden aus Lisfsabou voni l(). Juli: „Folgendes sind die von der Portugiesischen Regierung angenom menen Bedingungen, wie die hiesige Gaceta e befkamnnt macht

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„Da die Französische Regierung bei der Regierung Sr. Allerge- treitsten Majestät nacbsiehende Reclamationen gemacht bat so hat die leßtere, um das Unglück zu vermeiden, was gits den Er- ciguissen des llten hervorgeben kom1te, m Folgendes gewilligt 1) Jun die Freilassung des Herrn WBonbomme und die Anmniulli rung des gegen ihn erlassenen und in scinem entehrenden Theile ohne Rucksicht auf die Protestationen des Franzosiscen „Konsuls vollzogenen Urtheils, welcher exklärt hatte, daß er die Vollziehnng als eine Beleidigung Frankreichs cketrachten werde. I Q Di Abseuung der Richter, welche dies Urtheil gefällt, und in die offizielle Bekanntmachung des Aktes, der dasselbe für mul und nichtig erflärt. 3) Ju eine Entschadigung von 20,000 Fr. für Herrn Bouhomme. #4) Jn * die sofortige Freilassung des durch emc außerordentliche Kommission zu (jähriger Deportation nach Afrika verurtheilten Sanuvinet. 5) Ju cine Entschädigung von 6000 Fr. zu Gunsten des Herrn (Samby und in eine zweite vou Z000 Fr. zux Gunsten des Hru Dupont, welche beide in Folge eines Urtheils, worin uticbts gegen e bewiesen wurde, aus Lissabon vertrieben worden sud. 6) Ju eine Entschädigung von 6100 Fr. zu Gunsien des Herrn Ditbois fir den Nachtheil, deu ihm seine ungerechte Haft in den (8e faugnissen vou Lissabon verursacht hat. 7) Jn eine Hrn. Valon zit verbiurgende Entschädigung für die Nachtheile, die ihm aus einer 27 monatlieen Verhastimg erwachsen find, die er aus 24.000 Fr. anscblagt, die aber nach einer Untersinchitig definitiv fesigeflelli werden follen. *) Jn eine Entfehädignnig von 20,000 Fr. fur dic nach der Abreise ihres Konfuls in Lißabon gebliebe- uen Franzosen, welcbe an ihren Personen oder Gütern Schadeu erlitten haben. 9) Jn das Versprechen, in Zukunft das Privi- legiumi, krast dessen fein Franzose anders als ‘auf den Befehl des Scchziugrichters dêr fremden Nationen, die keinen Schugrichter haben, verhaftet werden darf, sireug zu beobachten 10) In die Abseyung des General-Polizei-Jutendanteu. 11) Jy die Annullirung aller in den beiden leßten Jahren gegen Fran: zofen gefällten Urtheile wegen politischer Vergehen. 12) Ju die Zahlung von 800,000 Fr, an die Französische Regierung, um

welche zur Vertheidigung des Va? :

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