1831 / 226 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ind 1 marschiren, den nit fart, E J sich = befindet, hat der General Daine aus mehreren Ober - Offizieren eine Kommission zusammengeseßt und erwarte! die Ankunft e Generals Goethals, dem er provisorisch den Be-

{ über die Armee übergeben wird.“ t L fe Der hiefige Militair: Fntendaut hat gestern / 8000 Ra- tionen Lebensmittel an die Maas - Armee abgesandt : eine noch bedeutendere Anzahl Rationen wird heute zusammengebracht. Die MunicipaleBehörde is aufgefordert, die nöthigen Trausport-Mit- tel herbeizuschaffen. i E i;

Die hiesize Municipal - Behörde hat den Befehl gegeben, daß an den Thoren der Stadt, und besonders an dem St. Wal-

burge-, St. Laurèuts- und Pierreuse-Thore, Barrikaden errichtet ;

werden sollen. S Gti ; Die drei Schwadronen Kürasstere, welche Lüttich vor ein-

ger Zeit verlassen hatten, lud heute Morgen wieder hier ein: erückt. v :

f Jn St. Trond sollen vorgestern ungefähr 5000 Mann Hol: ländiicher Truppen gewesen sehn, welche gestern ganz oder zum Theil den Weg nach Töngern eingeschlagen haben sollen.

Die Brüsseler Zeitungen, welche gestern um 8 Uhr Mor- gens in Lüttich cintreffen sollten, hat’ man erst 24 Stunden \#pä- ter erhalten, Heute ist uur ein einziges Blatt, „„der Indepen- dant‘, in Lüttich angekommen, i :

Der erste Bann der Bürgergarde wird heute von Verviers in Lüttich eintreffen.

_— Von der Belgishen Gränze, 9. Aug. So viel die Lüttichec Blätter es auch ihrem Publikum zu verbergen oder zu bemänteln suchen, dasselbe hat doch durch zahlreiche Flüchtlinge, so wie durch die Ankunft des Generals Daine selbst, erfahren, daß dieser Ueberläufer, der vor furzem noch in seinen BVerhdhnungen der Holländer so überströmend war, von den Lesteren auf das Haupt geschlagen worden. Der Prinz von Oranien war es selbst, der die Holländer fommandirte und das bei Hasselt bestandene Belgische Armee-Corps völlig anseinan-: der spr:ngte. Dasselbe- hat sein ganzes Geschüß, seine Pulver: und Munitions - Wagen zurückoelassen; die Bürger - Gar- den, die sich dabei befauden, haben die Gewehre weggewor- fen und die Flucht ergriffen. Die Zahl der Getödteten i, da die Mannschaften nicht lange Stand hielten, nicht groß: dem. General Daine selbst is es nur mit Mühe gelungen, nach Lüttich zu entkommen. Bereits am Sonntaze den 7ten d. waren der Priuz von Oranien und der Prinz Frie- dri der Niederlande in St. Trond, wo sie von vielen Einwoh- nein mit großem Enthusiasmus empfangen wurden. Man meinte zwar, daß sih der Prinz von Oranien auch nah Lüttich wenden würde, doch wird hinzugefügt, daß er es nur dann thun wolle, wenn von Seiten der Einwohner eine Aufforderung dazu an ihn erlassen werden sollte. Das Heer des Prinzen in der Provinz Limburg beläuft sich, dem Vernehmen nach, auf 25,000 Mann. Die freie Communication von Mastricht mit Holland ist jezt wieder ganz hergestellt. Bis zwei Uhr in verflossener Nacht find die Flüchtlinge in Lüttich eingetroffen, und zwar nicht nur ohne Waffen , sondern sogar auch ohne Blousen, die sie unter- weges, um nicht erkannt zu werden, abgeworfen hatten.

Uebereinstimmend mit obigen Nachrichten, meldet die Stadt-Achener Zeitung unter Achen, 9. August: „Heute Morgen eingegangenen Nachrichten zufolge, hat das Hollándi- sche Armee-Corps bei Hasselt, nach Vereinigung des Prinzen von Oranien mit dem General Meier, den General Daine auf das Haupt geschlagen, sein ganzes Corps zersprengt und ihm alles Material abgenommen. Die Holländische Armee hat ihre Vor- posten schon dis gegen Mastricht vorgeschoben und bedroht Lüttich.“

Deut! aud.

Dresden, 10. August. (Leipziger Zeitung.) Auf die in der Schrift vom 19ten v. M. über die vorgelegten Entwürfe zu einer Verfassungs-Urkunde und zu einem Wahlageseye erfolgten ständischen Ecklärungen find der Landschaft die höchsten Entschlie- fungen durch ein beute an den Landtag gelangtes offizielles De- fret zugekommen. Aus der Vergleichung beider Aktenstücke er- giebt fich, daß über beide Geseße in den meisten Punkten vóölli- ges Einversiändniß zwischen der Negierung und den Ständen fiattändet und die noch zu erledigenden größtentheils von wesent: lichem Einfluß auf die neue Verfassung nicht find.

BLALXT E TMe

Wien, 9. Ang. Nach amtlichen Berichten bestand der Ju- wachs der Cholera: Kranken vom Civil in Ofen am 30. Yuli in 45 und am Z1ficn in 60, zusammen 105 Personen ; von diesen starben 33, genasen 18. Die Anzahl der Kranken in der Masserstadt und Neu- stift ist hierin nicht mitbegrifen. Jn Pesth waren am Z1. Juli erkrantt vom Civil 45, davon starben 25. Jn den Feldspitä- lern zu Ofen und Pesth sind am 2. August 56 Cholera: Kranke zu- acwachsen, 45 gestorben, verblieben noch franf 127.

Portugal.

Pariser Blätter berichten aus Lissabon vom 23. Fuli : „Gegen die Anhänger Dom Pedros sind seit dem 6ten d. von den Migttelisten große Excesse begangen worden: ein Wechsel: Agent wurde getödtet, und zwei andere Jndividuen wurden {wer verwundet. Jn Folge dieser Ausshweisungen ift in der gestrigen Hof - Zeitung ein vom Yustiz- Minister Mendoça an den neuen Polizei - Intendanten Belfort gerichtetes Dekret erschienen, worin heißt: „„,„„Das Einlaufen des Französischen Geschwaders 1n den Tajo hatte unter den Bewohnern der Hauptftadt eine allge- meine Begeisierung für die Vertheidigung des Köuigs und des Vaterlandes und die außerordentlihe Aufreguna erzeugt, die m den leßten Tagen fsiattgefunden hat. Nachdem aber diese Aufre- aung beschwichtigt worden, muß die gute Ordnung wieder cintre- ten und das Geses seine ganze Kraft wieder gewinnen. Dem- gemáß haben Se. Majestat bestimmt, daß Sie alle Jbnen z1 Gebote stchenden Mittel auwenden, um den von Privatleuten gegen Personen, die man für Anhänger der revolutionnairen Par- tei hielt, begangenen Ausfchweifungen ein Ende zu machen. Se. Maj. haben zwar in der That in Erfahrung gebracht, daß diese Excesse fast allgemcin von denen hervorgerufen worden, die deren Opfer wurden; aber die Geseße und die Gerechtigkeit , die allein das Glück der Nationen begründen und die Throne unerschütter- lich aufrecht erhalten, erlauben niht, daß Verbrechen von ande- ren Personen, als von den Behérden, oder auf anderem Wege, als auf dem des Geseues, gestraft werden.‘/““ Dessenungeachtet dauern die Unordnungen fort und die Verhaftungen sind so zahlreich alszn dexr Zeit, wo Dom Miguel sich von den angeblichen Kortes zum König proklamiren ließ. Jn den Provinzen is eine aus der hie- sigen Könial. Druckerei hervorgegangene merfwiirdige Druckschrift im Umlauf: es heißt darin, das Französishe Geschwader sey voll- tommen geschlagen, und nur einige leichte Fahrzeuge wären da- vvnackommen ; cinige sehen in den Grund gebohrt und die mei- sien von dem Portugiesischen Geschwader genommen worden, Ad-

Lage, miral Roussin hat der Regierung Dom Miguels das Linienschiff

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„„Foao V1.‘ zurügegeben, das von ihr unter dem Vorwande wie- der verlangt wurde, daß es nicht ausgerüstet gewesen sey. Dieses Schiff hatte in der That kein Tafkelwerk, aber seine ganze Artillerie und Mannschaft an Bord und war mit den ubrigen Portugiesischen Linienschiffen in Schlachtlinie aufgestellt. Der Admiral Roussin hat es denno herausgegeben, um die Un- eigennüßigkeit seiner Regierung zu ze1gen, Ein ftarkes Englitches Geschwader erschien am 20ften vor Lissabon: es soll nach dem Mittelländischen Meere bestimmt sehn. Am 2lsten sammelte der Vice- Admiral Roussin sein Geschwader, das den Tajo entlang in einer Linie aufgestellt war, und heute früh ist es bis nach Belem hinabgesegelt. Ein großer Theil des Geschwaders wird bald -den Tajo verlassen, und nur zwet Fregatten und einige Briggs werden hier bleiben ; der Vice - Admiral wird den absegeluden Theil des Geschwaders in Person führen. Dom Miguel kommt häusig aus seinem Palaste vou Queluz nach Lis: fabon und besucht zu Pferde alle Posten in und aufßerhalb der Stadt. Wahrscheinlich wird er in feinem Ministerium eine Ver- änderung vornehmen, denn das Volk murrr laut gegen dasseibe. Gegen die Portugiesischen Marine -: Offiziere, die auf den Geshwader genommenen Kriegss{if-

von dem Fcanzösischen É i 1 | : fen befindli waren, wird eine Untersuchung eingeleitet. Die Haupt - Anklagepunkte sind: 1) Daß fle den Be- fehlen ihres Admirals Malheiros nicht gehorsan!t haben;

H daß sie die Portugiesische Flagge eingezogen und die dreifar- bige aufgepflanzt, unmittelbar nachdem das Französische Geschwa- der die Einfahrt in den Tajo forcirt hatte und an! ersien Thurme vorbeigesegelt war; 3) die Ehre und Wiirde der National: Flagge nicht durch einen Kampf behauptet und endlich den Degen ge- gen ihren eigenen Auführer gezogen zu haben, als dieser auf das Verdeck des „Joao“ stieg, um die Offiziere zu zwingen, sich au} ihren Posten zu begeben und zu kämpfen. Der Attaché bei der Gesandtschaft Dom Miguels in London, Ritter Ribeiro Saraiva, ist auf cinem Englischen Dampfboote mit Depeschen für die Re- gierung angefomnmien.““

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Berlin, 14. August. Aus Saarbrücken schreibt man: Der 3. August war für die Bewohner Saarbrückens eine er- freulihe Gelegenheit, ihre treue Liebe und Anhänglichkeit an unsern verehrten Monarchen aufs neue an den 2ag legen zu fönnen. Nicht die Anordnung der Behörde, sondern einzig und allein der biedere Sim der hiesigen Bewohner und bereitwillige freudige Mitwirkung unserer braven Garnison machten dieses Fest zu einem der schönsten, welche wir hier noch gefeiert haben, und es zeigte sich recht deutli, wie Alles von dem Gedanken dur- drungen is, daß es, besonders in dem jeßigen Augenblick, nicht genug ist, für unsern weisen frommen Monarchen, der durch Sein ruhiaes kräftiges Benehmen den vielen Woßt;!thaten, tvelche

| Sein Volk Ihm zu verdanken hat, in der neuern Jeit auch noch

die der Erhaltung des Friedens hinzugeftigt hat, in Stillen zu beten, sondern si frei und entschieden für Seine Sache zu be- kennen, die auch stets die Sache des Vaterlandes ift, und dem acliebten Vater zu zeigen, daß wir Ihm vertrauen, und daß aub Er auf uns vertrauen kann, wenn Er, zur Vertheidigung Seiner Rechte und der Ehre Seines treuen Volkes, gezwungen werden sollte, das Schwerdt zu ergreifen. Das Feft wurde den Abend zuvor durch das Abfeuern der Böller und das Geläute sammt- liher Glockten anaefündigt; auf dem Thurme der Haupt - Kirche waren die Hautboiften des Iten Husaren - Regiments vereint mit denen des Berg - Amtes aufgestellt; die des 28sten Regiments beschlossen die vorbereitenden Feierlichkeiten durch den großen RJapfenstreih. Den andern Tag früh Morgens wurde das Fest auf gleiche Weise begonnen, nur daß dic leßteren Haut: boisten, auf dem Thurme des Gemeindehauses aufgestellt, ab: weselnd mit jenen bezúügliche Chorale und Lieder spielten. Um 7 Uhr waren die Zöglinge der seit mehreren Jahren hier beftchenden Armen - Industrieshnle versammelt, um die für fie bestimmten Geschenke in Empfang zu nehmen: sodann wurde eine s{chóne passende Nede im Gymnasium und späterhin bei vol- len Häusern der Gottesdienst in sämmtlichen Kirchen gehalten. Bei der darauf folgenden Parade hatten Fn- und Ausländer, welche Lettere aus dem benachbarten Frankreich si zablreich ein: gefunden hatten, Gelegenheit, die s{höône Haltung unserer Truv- pen zu bewundern, die, eben so brav als sn, als werthe Gâste bei den glei gutgefnuten Búrgern Saarbrückens aufgenonimen sind und für den Fall cines Krieges die Hoffnungen des Vater- landes ausmachen. Die Casino - Gesellschaft hatte ein Gafimahl von 120 Couverts veranstaltet, an welchem die Herren Offiziere der beiden hiesigen Regimenter und der Landwehr, sodann eine Depu- tation unserer biedern Bürgerschaft, Theil genommen haden. Es war eine wahre Freude , die bunte Reihe zu überschauen, aber no mebr die übereinstimmende Fröhlichkeit, welche bei diesem wahr- haften Nationalfeste allgemein herrshte und in einen enthusiafsti- schen Jubel! ausbrach, sobald die Gestindheit unseres geliebten Monarchen ausgebracht oder Seiner in den vielfach gesungenen Volksliedern gedacht wurde. Am Abend wurde ein Fenerwerkt ab- gebrannt: die beiden Kasernen waren geschmackvoll erleuchtet. Die Armen: Verwaltung hatte an diesem Tage Brod an die bedúrftigeren Bewohner der Stadt austheilen lassen und, dem bekannten, frommen, wohlthätigen Sinne unseres verehrten Kö- nig entsprechend, einstimmig beschlossen, die geseßlichen Abgaben für offentliche Belustigungen, ferner eine bei dem Gastmahile an dem Geburtssefste Sr. Majesiät jedesmal zu erhebenden Kollekte, bleibend dazu zu verwenden, an diesem feierlich \{önen Tage eine möglichst bedeutende Vertheilung an die Armen zu machen. Der úJubel, der bis tief in die Nacht hinein durch die ganze Stadt sich zeigte, wo iu brüderlicher froher Uebercinstimmung die Bürger und das Militair, ohne die mindesten Excesse, sich belu: stigten, zeigte deutlih, daß die Theilnahme an diejem schonen Teste herzlich und allgemein war. Tausende haben an diesem Tage mit andáchtigem Herzeu ihre Augen flehend gegen den Himmel aerichtet: Gott erhalte uns noch recht lange unsern für Sém Bolk so väterlih gesinnten Monarchen: und von allen Seiten ertönte mit enthufiastisher innigst gefühlter Herzlichkeit: „Heil Dir im Siegerkranz““.

Nachrichten aus Elberfeld zufolge, ist Se. Königl. Hoheit der Prinz Aibrecht am 10ten d. M. in Elberfeld eiuge- troffen und hat, nach erfolgtem Pferde - Wechsel, die Reise nach dem Haag fortgeseßt.

Wie aus Tilsit gemeldet wird, haben etwa 50 Mann der im Lager bei Tackamehnen befindlichen Polnischen Soldaten, nebft mehreren Offizieren, zu entweichen versucht; sie sind jedoch von dem Lager - Cordon zurückgedrängt worden. Hierbei sind einiae Schüsse gefallen, und ein Polnischer Soldat ist verwundet worden. Gegen die {huldigen Polen if eine Untersuchung ein- geleitet, auch sind, dem Vernehmen nach, den Offizieren die ih- nen bis dahin belassenen Waffen abgenommen worden.

Cholera. Nath den neuesten amtlichen Berichten waren in Dan) rankt. genes storben Best erkrankt. genesen. gestorben. a eblit bis zum 8. Aug. 1202 257 874 71 Es kamen hinzu am 9. - 21 2 10 3) 240 11 12 10 69 Sunma 1234 271 894 69

Ju dem Regierungs-Bezirk Danzig sind überhaupt

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erkr. genes. gef. gi

41) Jm Danziger Stadt-Bezirk .. 1234 271 894 f 2) Jm Danz. Landkreis in 36 Ortschaften 158 18 142 3) Im Neustädter Kreis in 35 z 248. 52 -158 4) Im Karthäuser Kreis in 6 g 44 9 26 5) Im Stargardter. Kreis in 2 - 49 S 20 6) FmElbingerLandkreis in 10 - S O O Summa 30 Ortschaften 1988 413 1390

Von allen diesen Ortschaften liegen nur die 10 des Es ger Kreises, dic beiden des Stargardter Kreises und ein Y des Karthauser Kreises außerhalb des um Danzig ges\{los Sanitäts - Cordons, und bei 2 der leßteren Orte if es er sen, daß sie nicht von Danzig aus, sondern von auderwarts * inficirt sind. Es zeigt sich also hier auf eine in die Augen \y geude Weise, welhen Schus der Cordon gewahrt.

An den öffentlichen Lazareth: Anstalten flerben auch hier

hältniimäßig weniger Personeu, als in den Privathäusern.

Im Marienwerderschen Regierungs-Bezirk is Lippinken eine Meile vou Culmsee nah einer Benachri gung des Königl. landräthlichen Amtes in Culm die Cholera gebrochen.

In der Stadt Meve haben sich am 7ten d. M. die & ren der Cholera gezeigt. Es sind daselbst bereits 2 Personen krankt, eine derselben befindet sich jedo auf dem Wege der nesung. Nicht nur die Häuser sind gesperrt, sondern aut ganze Stadt ist soglei cernirt worden. |

Jm Strasburger Kreise ist in dem Dorfe Slpoczewo 3. August die Cholera ausgebrowen. Von 3 Erkrankten ist reits 1 gestorben. Die nothigen Sicherheits - Maaßregeln soglei getroffen.

In die Kontumaz-Anfialt zu Strasburg wurde Z0sten v. M. ein Knecht aus Strasburg aufgenomnien, der dem Polnischen Gebiet, wobin er Approvisionnements - Gi ftände verfahren hatte, zurticktehrte. Nach eintägigem Aufent daseibst erfcankte er an der Cholera und starb am 2. d. M.

Jn dem Regierungs-Bezirke Posen sind m Stadt Posen an der Cholera

Besi

erkcankt genesen gestorben

bis zum 9ten Aug. 380 10 221 | Es kamen hinzu am 10 - 23 11 1.5 - s 15 12 16 R: 2 1{ 11 8 Summa 429 135 258 und zwar vom Militair 56 26 25 j : Civil 373 109 23d ol

Jn dem Konigl. Amtsdorfe Sadtke im Wirsiger ind bis zum 8ten d. M, 31 Personen erkrankt, von dene schon verstorben und 21 noc) krank liegen.

In den Städten Schrimm an der Warthe sind bis 7ten d. M. 6 Menschen erkrankt und 4 davon gestorben.

Fn Schwerin an der Warthe haben sich bis zum 1 d. M. schon 11 Sterbefälle ereignet.

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Ein der Redaction aus Hamburg zugekommenes au! mes Schreiben vom 10ten d. in Betreff der- daselbst vor zem stattgehabten unruhigen Auftritte, kann als solches |! in der Staats - Jeitung Plat finden: uur dann, wenn der f Einsender durch seine Namhastmaczung einc Gewähr für Inhalt leistet, kann davon Gebrauch gemacht werden, und

solches alsdann gern geschehen.

Königlihe SGHhauspiele. Moutag, 15. Aug. Im Schauspielhause : Der Kauf

Köonigflädtifhes Beate Montag, 15. Aug. Porzia, Lustspiel in 4 Akten.

Auswärtige BOrsen : Amsterdam, 9. August. Niederl. wirkl. Schuld 343. Kanuz - Bill. 125. VMetail. 765. Russ. (bei Hope) 844.

Vesterr. 9

Wien. 9. August

5proc. Metall. 767. 4proc. 643. Bank- Actien 954.

NEUESTE BŒRSEN-NACHRICKTEN,

Paris, 8. Aug. Z5proc. Rente pr. compt. 83. 5, cour. 83. 3proc. pr. compt. 51. 45. fin cour. 51. 40. 9 Neapol. pr. compt. 63. 85. fin cour. 63. 80. 5proc. © Nente perp. 44?.

Frankfurt a. M., 11. Aug. Oefterr. 5proc. Metall. 77. proc. 657. 652. D4äproc. 40. proc. 165. Br. F Act. 1150. 1146. Partíal : Obl. 112. 1125. Loose zul 4154. Br. Poln. Loose 412. G.

por m

Redacteur John. Mitredacteur Cottel.

Gedruckt hej i. W. Hal

Fn Königsberg sind: Besi erkrankt genesen gestorben gebli bié zum 2. Augusi 153 1 88 64 ck 1D - 49 2 19 E E - 13 2 26 1038 S S 66 7 24 138 e Gs - 62 6 35 139 T e 50 5 29 79 Summa 419 25 217 179 und zwar vom Militair 44 4 7 Ä vom Civil 375 19 210 14h

von Venedig, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Shakesptd

Venventto Cellini, oder: Das Bil! / E

f? 226.

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Sni I r prr tar ia: a Ce E prr am ——— E I E E E E

Amtliche Nachrichten.

Sroni? des Tages

Berlin, den 15, Augusft. / Se. Mazesiät der König sind gestern von Tepliy wicder Potsdam eingetroffen,

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Se, Königl, Majestät haben den bisherigen Landgerichtsrath ¡tfuch 4 zum Rath bei dem Ober : Landesgerichte in Yäder- rn Allergnädigst zut ernennen geruht. j

Bekannt wabußg.

Eben so, wie bei der weiteren Verbreitung der Cholexa- anfbeit in den Weichsel : Gegenden durch die Verordnuug vom n d. M. die Beobachtungs-Linte an der Leba, der ahe, dem Bromberger - Kanal, der Nee, Warthe, Obra und

der Oder, von Tschicherzia aufwärts dis Oderberg in Ober- lesien, in einen Sperr-Cordon verwandelt ist, so ver- net die unterzeichnete Jmmediat- Kommission beim Borschreiteun zer Seuche bis Nakel und Shwerin an der Warthe, daß auch ganze Beobachtungs-Linic an der Oder und Die- now vou Tschicherzig abwärts, bis zum Einfiuß in die Ostsee, in enSperr-Cordon verwandelt wird, so daß also gegenwärtig e oftlih der Oder liegenden Landestheile von den westlich die-

Stromes gelegenen durch eine strenge militairischc Be- achung wirkli abgesperrt sind.

Dic von der óftlihen Scite dieser Sperrlinie ankommenden rsonen, Waaren und Thiere sind derselben Behandlung unter- rfen, als die aus dem Auslande kommenden nach der Justruc- n von 5. April (1. Juni) d. F. Es werden daher an dieser ie die in der Juftruction für die Kontumaz-Beamten vom 5. ril (1. Juni) d, J. angeordneten Einrichtungen getroffen. Es m aucch diese Linic nun nit mehr von der oftlicen Seite her den im Publikandum vom 6. Juni d. F, bezeichneten Legi- ations - Karten passirt werden, vielmehr müssen Personen, aaren und Thiere mit den in der Befanntmachung wegen führung der Gesundheits : Atteste vom 5. April d. J. ange- neten Gesundheits - Attesten oder Reise- Pässen oder mit den 98, 38. 46. der úInstruction für Kontumaz- Beamte voni Apr1 (1. Juni) d. J. beschriebenen Kontumaz- Scheinen ehen senn und unterliegen nach Maaßgabe dieser Legitima- zen munter Beobachtung der Modificationen des Publikandunms 1 17. Juni d, J. dem im §. 2. der Bekanutmachung vont April (1. Juni) d. J. vorgeschriebenen Verfahreu.

Den Königl. Ober-:Präjidien, in Uebereinstimmung mit den nigl. General: Kommandos, ift die Bestimmung und Bekannte chung der Kontumaz- Pläte, so wie derjenigen Durchgangs- fte, überlassen, wo Reisende und Waaren mit reien Gesund- 8-Attesten den Cordon pasfiren dürfen.

Auf den Grund früher von - der unterzeichneten Jmme- t : Kommission erlassener Bekanntmachungen werden die gestellten Militair - Posten angewiesen werden, gegen Per: en, welche versuchen sollten, den Cordou, vorhergegan- ter Warnung ungeachtet, zu überschreiten, die Gewalt Waffen zu gebrauchen und namentlich hartnäckige ntravenienten niederzuschießen. Wenn {on bei sübung dieser Maaßregel den Militair-Behörden alle Vorsicht d Behutsamkeit zur Pflicht gemacht ist, so haben sich leicht- nige Kontravenienten dennoch den Schaden selbst beizumesseu, für fie aus der Uebertretung dieser Bestimmungen entsprin- wird.

Berlin, den 15. Auguft 1831. Der Chef der zur Abwehrung der Cholera niedergeseßten äAImmediat - Kommission,

V Thile.

Angekommen: Die Kaiserl. Russischen Feldjäger Gun - \chwill und Siatschekin, als Couriere von Nimmersatt. Der Königl, Französische Kabinets - Courier Teissct, von ris,

Zeitungs-Nachrichten, Audiand. Frxrantx ei Ÿ.

Pairs-Kammer, Am 8. Augufi fand wieder eine öf- tlihe Sigung fiatt, worin die Kammer sich uber die Adresse den König berathen wolltc. Von den 189 Pairs, woraus n em Angenblick die Kammer besteht, waren nur etwa 50 Mit- der zugegen. vorläufig noch anu den Berathungen der Kammer nicht eil nehmen könnten. Nachdem der Präsident die Botschaft Deputirten-Kammer mitgetheilt, worin diese ihre definitive sammenftellung anzeigte, wurde eine Kommision zur Prüfung er Bittschrift mehrerer Gläubiger des Vicomte Dubonchage annt, welché um die Erlaubniß baten, ihren Schuldner ge- glich einziehen lassen zu dürfen. (Bekauntlich sizt der Vi- te bercits wegen anderer Schulden im Gefängnisse.) Dem- h| trug der Práfident die Eingabe des Grafen v. Monta- bert vor, worin dieser die Kammer ersucht, den gegen ihn und Herren v. Cour und Lacordaire eingeleiteten Prozeß wegen ffnung einer Freischule vor ihr Forum zu ziehen. Er bemerkte vei, daß die Kammer sich hier in einem ganz besondern Falle nde, indem sie bisher immer nur fraft einer Königlichen Ber- nnng als oberster Geritshof zusammengetreten sey. Die rsamm!nng beschloß, eine besondere Kommission mit der Unter- hung dieser Angelegenheit zu beauftragen. Als jeßt die Bera-

ugen über dic Adresse begiunen sollten, verlas der Baron Pasquier ck nachstehende, Tages zuvor ihm zugegangene Schreiben des sidenten des Minifier: Rathes; „Mein Herr Präsident! Die

N p U DARD 1 Dar - Funn ret pr e a t E —ERE R e Sri

Zehn Pairs entschuldigten sich schriftli, daß |

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

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Berlin, Dienstag den 16e August.

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Berathungen über die Adresse sollen morgen, Montag deu Sten, in der Pairs: Kammer stattfinden. Die Pflicht der Minister er- heisht, dabei zugegen zu seyn, um der Kamnier diejenigen Auf- s{lüsse und Erklärungen zu gebeu, die sie ctwa wünschen möchte. Leider ist es noch ungewiß, ob uicht dieselben Berathungen mor- gen auch in der Deputirten - Kammer beginnen werden: wäre dies der Fall, so würde das Ministeritm sich in der Unmöglich: feit befinden, den Debatten m beiden Kammecn beizuwohnen, Sollten Sie es unter dieseu Umsiänden nicht für angemessen findeu, Herr Präsident, der Pairs-Kammer die Vertagung ihrer Diskussion bis zum nächsien Mittwoch vorzuschlagen? YJede Schwierigkeit würde dadurch beseitigt und das Ministerium in deu Stand geseßt werden, eine Pflicht, die ihm am Herzen liegt, zu erfüllen, Empfangen Sie u. |. w.“ Mehrerc Pairs riesen hierauf: „Es findet ja heute gar feine Sigung in der Depu- tirten: Kammer statt!“ Nichtsdefioweniger ließ der Präsideut iber die Frage abstimmen, ob die Berathung sofort beginuen, oder big zum Mittwoch ausgesegt werden solle. Da an der ersten Abstimmung uicht alle Auwesende Thei nahmen, so wollte der Präsident ebeu eine zweite veranlassen, a!s der Herzog vou Choiseul mit dem Vorschlage hervortrat, ¡unächst in den Bureaus vou dem Adreß - Entwurfe Kenutniß zu nehmen, die öffentliche Berathung aber ecsi am Mittwoch, wo danu zeder der Herre! Pairs bercits seine Ansicht darüber restgestellt haben würde, siatt- finden zu lassen. Dieser Autrag wurde einstimmig angenommen. L Fur die Deputirten-Kammer war dic nächste öffentliche Sigzung erf auf den 9, August angeseßt, Es follten darin die beiden Propositionen der Herren Salverte und Bavoux uber die fúnstige Organisation der Pairs:-Kammer und die Besoldung des Prásidenten und der Quástoren- der Kanimer vorgetragen werden, demnächst aber die Berathungeèu über die Adresse beginnen.

Paris, §5. August, Vorgestern Abend ertheilten Se, Maj. dem Königl. Preußischen Gesandten, Freiherrn von Werther, eine Privat - Audienz, welche x eine Stunde währte. Gestera empfing der König den Belgischen Gesandten, Herrn Lehon.

Ein Abendblatt berichtet, gestern sey zwischen der diesseitigen Regierung und dem Belgischen Gesandten, Herrn Lehon, eine Uevereinkunft für den Unterhalt der Französischen Armee in Bel- gien abgeschlossen worden. Alle an unsere Truppen zu macheu- deu Lieferungen sollten baar bezahlt werden, und am Schlusse des Feldzuges wolle man auf freundschaftlihem Wege über eine Entschädigung übereinkommenu. France‘ solle vorläufig an Bel- gien 50,000 Gewehre für die Bewaffnung seiner Fréiwilligen und Bürgergarden liefern.

Der Marine - Minifier hat an die See- Práfekten, Gouver- neure der Kolonieen und Befehlshaber von Französischen Ge- schwadern oder Schiffs - Divisionen nachstehendes Rundschreiben erlassen : „Paris, 6. August 1831. Mein Herr! Das Supple- ment zum Moniteur vom ten d, M. hat Sie benachrichtigt, daß eine Franzésishe Armee in Belgien einrüctt, um die Unab- hängigkeit und Neutralität dieses Königreichs, der vom Könige iubernommenen Verpflichtung gemäß, zu beshügen. Alles läßt hoffen, daß, wenn Feindseligkeiten auf dem Belgischen (Gebiete zwischen unserem und dem Holländischen Heere stattfinden soll: ten, dieser Krieg nur von kurzer Dauer seyn wird. Ju der dop- pelten Absicht, die davon untrenubaren Uebel so viel wie möglich zu mildern und ihren Kreis gewisserniaßen enger zu ziehen, be- fiehlt der König für jeyt, daß auf die Kolonieen, Schiffs: Sta- tionen und den Seehandel Hollands kein Angriff unternommen werde, insofern die Schiffe dieser Macht nicht ihrerseits Feind- seligkeiten gegen die unsrigen begehen. Dem gemäß ist bis jeßt noch feine Anordnung getroffen worden, weder um auf die in unseren Häfen befindlichen Holländisheu Schiffe Embargo zu legen, noch um diejenigen, denen unsere Kriegsschiffe auf dem Meere begegnen möchten, anzugreifen, noch um Kaperbriefe an folche Kaufleute zu bewilligen, die, ctwa auf einen erklärten Kriegs- zustand fußend, Freibeuter auézurüsten wünshen möhten. Man darf annehmen, daß der Jrrthum, der in diesem Augenblick die Holländischen Truppen zur Verlezung des Belgischen Gebietes bewegt, von kurzer Dauer seyn, und daß er in keinem Falle bis

land fortgehen werde. Das Kabinet im Haag ift von den in dieser Hinsicht vom Könige getroffenen Anordnungen in Keunnt- niß geseyt ; wenn aber die Holländer gegen unsere Erwartung die Feindseligkeiten zur See beginnen sollteu, so sind energische und schnelle Maaßregeln genommen, um gerechte Repressalien aus- ¡uúüben und unserem Handel diejenige Unterstüßung zu gewäh- reu, die er von einer alle Fnteressen beshüvenden Regierung zun erwarten berechtigt ift. Sie werden die Güite haben, hiernab den Commandeurs der unter Ihren Befehlen stehenden Fahr- zeuge angemessene Verhaltungs-Befehle zu ertheilen und ihnen verdoppelte Wachsamkeit, zugleich aber auch das Enthalten von jedem feindseligen Akte, wenn uicht eiue offfenbare Herausforde- rung ftattfinden sollte, zu empfehlen. Empfangen Sie 1c. (gez.) Graf v. Rigny.“

Der Temps ftellt folgende Betrachtungen an: „Die Mei- nung des Publikums über Krieg und Frieden hat sich seit zwei Tagen ziemli festgestellt. Man glaubt nicht, daß ein allgemei- ner Krieg das unmittelbare Resultat der jeßigen Waffenergreifung sern werde. Die Demonstrationen Frankreihs und Englands werden Alles abhalten , und man wird sich damit begnügen, uns im Geheimen Schwierigkeiten zu bereiten. Die Frage über den Ettropáischen Kricg oder Frieden wird vielmehr in London im Parlamente und in Paris in deu Kammern entschieden werden : dort hángt sie von der Reform-Frage ab, die ein anderes Kabi: net herbeiführen kann, hier von der politischen Linie, der man folgen wird, so wie von der Modificirung oder Beránderuug des Ministeriums. Die Adresse if es, die in diesem Augenblicke liber die lángere oder kürzere Daner des Ministeriums entscheiden durfte. Wie diese ausfallen wird, läßt sich schwer sagen, denn aus der Ernennung der mit deren Abfassung beauftragten Kommissa- rien und aus der Vertheilung der Stimmen bei dieser Ernen- | nung wird es klax, daf die Kammer sehr getheilt fi, Man weiß

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. Uhr dort.

zur Hervorrufung eines Seefkrieges zwischen Frankreich und Hol: |

1831.

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jedoch, daß zwei Hauptpuukte vorläufig feftgeftellt flud; erfiens hat man die Nothwendigkeit erkannt, unsere auswärtige Politik, wenn nicht zu tadeln, doch wenigstens die Aufmerksamkeit auf die Art zu leufen, wie dieselbe geleitet worden is; andererseits ist mau eimg darüber, daß Alles vermieden werden müsse, was cine gänzliche Veränderung des Ministeriums herbeiführen könnte.

Die Kammer sieht zwar ein, daß es dringend nothwendig. ifi, die Verwaltung zu verbessern, sie ist aber ihrer selbst noch nit gewiß geuug, um fräftige Mittel anzuwenden. Die Kommiffion scheint also eine theilweise Veränderung des Kabinets in einer entschiedeneren Nuanee zu wünschen, und man würde demgemäß nur diejenigen Mitglieder desselben ausscheiden lassen, die durch die vorgegangenen Ereignisse am meifien bloßgestellt sind, Fm Co- mité der Pairs-Kammer war Graf Siméon zum Berichterstatter ernannt, als die Mitte zwischen den Herzogen Decazes und von Broglie, die man anfangs als Kandidaten für dieses Geschäst aufstellte, Die lange Adresse der Pairs: Kammer if, wie man versichert, nur eine Paraphrase der Thron-Rede ; dies ist sonder- bar, da es fast feine Stelle iu dieser Rede giebt, die dur die Ereiguisse nicht völlig widerlegt worden wäre.“

_ Eben dieses Blatt meldet: „Gestern war die Adreß: Kommission der Deputirten - Kammer um 1 Uhr versammelt. Der Präsident des Minister-:RKaths begab sh, vom Grafen Se- bastiani begleitet, um 2 Uhr dahin und blieb bis beinahe um 5 Wie es scheint, waren mündliche und geschriebene Bemerkungen von einigen Mitgliedern der Kommission an Hrn. Périer gerichtet worden, um ausführliche Erklärungen von seiner Seite zu veranlassen. Als Herr Périer erfuhr, daß die von Herrn Etienne redigirte Adresse einstimmig angenommen worden sey, soll er die Stirn gerunzelt und gesagt haben: „Wie fann das, was Herrn Dupin d. Aolt. zusagt, die Billigung des Hecru Dupont v. d. Eure erhalten ?“‘

Der Kaiserl, Russische Gesandte am Spanischen Hofe , Ht. v. Oubril, ¡f auf seiner Reise nah Madrid hier angekommen.

Einem Lyoner Blatte zufolge, war der Herzog von Ragusa am 27fien v. M. in Turin augefommen.

Aus Brest schreibt man unterm Zten d. M.: „Der Vicc- Admiral Roussin wird auf dem Linieu- Schiffe ,„,Suffren ‘/ hier erwartet: er nuiß den Tajo am 25. Juli verlassen haben, nach- dem er die Vollziehung des abgeschlossenen Vertrages gesichert ; wahrscheinli hat er das rasirte Linien-Schiff „, Pallas“ mit einigen kleineren Fahrzeugen für die Sicherheit unseres Handels zurüctgelasen. Das Gros des Geschwaders wird, wie es heißt, unter den Befehlen des Contre:-Abmirals Hugon, nah dem Mitt: telländishen Meere zurücksegeln.‘“

Die von der National: Garde veranstalteten Sammlungen von Geldbeiträgen zur Unterftißung der hiesigen brodlosen Arx beiter dauern noch immer fort; im zweiten Bataillon der achten Legion haben sie bereits 3315 Fr. eingetragen.

Der General Dubourg, der, wie man sich erinnern wird, am 1iten v. M. verhaftet und eines Komplotts gegen die Sicher- heit des Staats, so wie der Vertheilung von Munition, ange: flagt wurde, ist nach L2útägiger Gefangenschaft in Freiheit geseut worden.

Paris, 9. Aug. Gefiern Bormittag hielt der Konig einen vierftündigen Minifier- Rath und arbeitete demnächfi mit dem Kriegsminifter.

Der heutige Moniteur enthält folgenden Artikel: „Die durch einen plöoglihen und unerwarteten Lngriff bedrohte Unab- hängigkeit Belgieus hat in der Freundschaft Frankreihs einen Beistand gefunden, der dieselbe vor jeder Gefahr s{hüven wird. Die Trennung Belgiens und Hollands if eine vollendete That- sache, welche durch die Einmüthigkeit der großen Mächte unwi- derruflich geworden ist. Der Entschluß König Wilhelms erinnert an das Benehmen desjenigen unter seinen Borfahren , der, nachdem er die Nachricht von dem Friedensschlusse erhalten, einc Schlacht lieferte und sle veclor, Er hoffte die Bedingungen des Vertrages zu veränderu und vergoß unnüy das Blut seiner Uns terthanen. Die Nachricht von der Ankunft einer Französischen Armee und der Belgische Patriotismuc hatten im Hauptquartier König Leopolds den Glauben verbreitet, das Holländische Heer schie sich au, uach Holland zurüctzukehren. Da aber diese Nach- richt voreilig war, so wird unsere Armee ihren Marsch in den ihr vorgeschriebenen Richtungen fortsezez. ‘“

Der Gazette de France zufolge, wáre heute hier die Nachricht von dem Einrücken der Franzosen in Mons und Charle- roi eingetroffen. „Es hat uns lebhaft úberrascht“, äußert das Fournaldes Débats,,ineinem einflußreichen Brüsseler Blatte, dem Courrier *), cinige bittere Bemerkungen über die Dazwi- \chenkfunft Franfreichs in dem Kriege zwischen Belgien und Hol- land zu finden, Wir s{meichelu uus, daß dies nicht die Ansich- ten der Belgischen Regierung sind: Frankreich hat nur auf das atisdrülihe Verlangen des Königs Leopold seine Bataillone für die Aufrechthaltung der Belgishen Unabhängigkeit hergegeben ; tvir dürfen daher auch hoffen, daß unsere Truppen eine andere Aufnahme als diejenige finden werden, die jenes Blatt 116 zu verheißen s{cheint. Auch glauben wir feft, daß dieses leßtere n dem vorliegenden Falle weder die Meinung seiner Regierung, noch die seiner Leser repräsentirt. ‘“

In Bezug auf die künftige Orgauisation der Pairs-Kammer soll, hiesigen Blättern zufolge, in der Adreße dieser Kam: mer folgende Stelle vorkommen: „Die Kammer wird die Frage úber die D mit Ruhe und Aufmerksamkeit prüfen; kein per- sönliches Juteresse soll sie dabei leiten; fle wird nur das Inter: esse des Thrones und Frankreichs befragen.“/ Der Temps be: merft bierauf, in der Adresse der Deputirten-Kammer werde die Frage über die Pairie gar niht berührt werden: wohl aber laíîe

*) Fn diescm Artikel mißbilligte dexr Brüsseler Courtü

der Franpffchan Vagranttes gefaßten Entschluß , cin ec S nach Belgien zu s{hicken, indem der Artikel 121 der Belgischen Ver= fassung den Ein - oder Durchmorsch fremder Truvpen“ nur kraft

cines Gesetzes gestatte.