fich erwarten, daß in den öffentlihen Verhandlungen der Kam- mer úüber diesen Gegenstand die Frage, ob die Pairs - Kammer uberhaupt an ihrer eigenen Konstituirung Theil nehmen dürfe, sehr flúürmish debattirt werden würde.
In der gestrigen Sigung der Pairs - Kammer glaubte man, daß der Herzog von Valmy mit dem Antrage hervortreten würde, die in dem Saale der Kammer aufgehängten Desterreichischen Fahnen nah dem Hôtel des Jnvalides bringen zu lassen, — ein Vorschlag, den, fo hieß es, der Herzog dadurch motiviren wollte, daß jene dem Senate zugedacht gewesenen Trophäen jevt nicht mehr ihre ursprüngliche Bestiminung hátten. Der Antrag ist in- dessen aus unbekannten Gründen unterblieben,
Der Pariser Advokaten-Stand hielt gestern unter dem Bor- sie des Herrn Mauguin eine-General- Versammlung Behufs der Wahl eines neuen Vorstandes. Nach einer zweimaligen Abstim- mung wurde Herr Mauguin selbst mit einer Majorität von 111 Stimmen unter 202 wieder gewählt,
Großbritanien und Jrlan d,
Parlaments - Verhandlungen. "Das Unterhaus war in seinen Sibungen vom 5. und 6, August mit der ferneren Kommittirung der Reform-Bill beschäftigt. Unter den Orten, de- nen das Recht zur Erwählung eines Parlaments - Mitgliedes er- theilt wurde, befand sih auch Brighton. Mehrere Mitglieder wollten diesem Orte zwei Vertreter zugetheilt wi}en, drangen jedoch mit ihrer Ansicht nicht durch. Zu der erften der obge- dachten beiden Sißzungen fand eine Abstimmung darüber ftatt, ob auch dem Orte Gateshead ein Vertreter zu ertheilen seh. Die Opposition behauptete, dieser Ort sey nur eine Vorstadt von Newcasile (am Tyne), das demnach drei Vertreter erhalten würde, während man andere ähnlich gelegene Orte, wie Scul- coates mit Hull, Vorxtsea mit Portsmouth u. #, w. vereinigt habe; sie gab nicht undeutlich zu verstehen, daß hier die Absicht vorwalte, dem Lörd Durham in der Grafschaft dieses Namens einen mgebührlihen Einfluß zu verschaffen, und daß die Mini- ster da, wo es darauf anfáme, ihre eigene Partei zt unterstüßen, von den Grund- Prinzipien, die sie selbst aufgestellt, abgingen. Bei der Abstimmung ergaben sich 264 Stimmen für und 160 gegen die Ansicht der Minister, so daß dieselben mit einer Ma- joritát von 104 Stimmen den Sieg davontrugen. Als bei die- ser Gelegenheit wieder davon gesprochen wurde, vb die Bill eine Scchluß- Maaßregel sehn werde, oder nit, äußerte Lord Fohn Russell: „Die Umstände werden es bestimmen, ob die Maaß- regel eine schließliche i, oder nicht; zeigt sie si in ihrer Wir- fung shlecht, so möchte ich um keinen Preis, daß die Bill eine Sch{chluß-Maaßregel seh. Diese Aeußerung wurde von Hrn. Hunt, als eine nene und sehr wichtige Ansicht der Maaßregel, mit ganz besouderem Beifall aufgenommen. Auch stimmte er einer anderen Bemerkung des Herrn Baring bei, der sich darüber be- {chert hatte, daß die Zeitungen jeßt die Reden der Parlaments- Mitglieder so sehr entsielleen. Eine Zeitung besonders , die ih selbsi das „leitende Journal‘/ nenne (die Times), bringe manch- nal ausführliche Neden, die, wenn sie wirklich so gehalten wor- den wáren , Jedermann eingeschläfert hätten, während sie wahr- haft bewundernswerthe Vorträge anderer Mitglieder ganz und zar mit Stillschweigen übergehe. — Jn der Sißtmg vom Sonn- abend wurde die Liste D (diejenigen Orte enthaltend, die das Necbt zur Erwählung Eines Mitgliedes erhalten) völlig erledigt. Man ging darauf zu einer andern Bestimmung der Englischen Reform-Bill uber, wonach Wehmouth und Melcombe -: Regis, die bidher vier Mitglieder erwählt hatten, in der Folge nur zwei erwählen sollen. Orten , die zwar zusammenlägen, sih doch jeder fein befonde- res Recht durch große Dienste erworben, die er dem Staate erwiesen. 964 Sceelente gestellt, um dem Könige in feinem Angriffe gegen Frankreich beizustehen: Melcombe habe auch sein Recht {hon von der Königin Elisabeth erhalten ; es seh demnach unrecht, die bei- den Orte [eut zusammenwersen zu wollen. Die Minister behaup- teten jedo, daß beide Orte immer nur als eine einzige Corpo- ration betrachtet worden seyen; der ursprüngliche Autrag ging demna auch durch. — Die nächfte Siung des Aus\{chu}es über die Reform-Bill wurde auf Dienstag den 9. August fest geseut.
— Unterhaus. Sipung vom's. Aug. Der Auss{uß zur Untersuchung der Dubliner Wahlen ftattete seinen Bericht
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Die Opposition bemerkte, daß von diesen |
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Weymouth habe unter Eduard Ul. 20 Schiffe und ;
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ab und erklárte, daß, da sih die Herren Harty und Perrin der
Bestechung bei den Wahlen s{uldig gemacht, diese Herren nicht bloß ansscheiden, sondern au für das gegenwärtige Parlament nicht mehr erwahlt werden dürfen. — Herr Hunt überreichte eine große Anzahl von Bittschriften, unter denen \ich eine befand, in der das Haus ersucht wurde, Se. Majestät in einer Adresse
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zu bitten, den Lord Palmerston von seiner Function eines Mini: |
sters der auswärtigen Angelegenheiten zu entlassen, und zwar, weil derselbe das Memorial der Westminster -Union, welche ihn
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1812
werthe Mitglied selbst sagte, eine Eröffnung über das Verfah- ren oder die Absichten der Regierung möchte nicht ohne Unbequem- lichkeit geschehen können. Meine Pflicht gestattet mir nicht, die nachgesuchte Erklärung zu geben, und nur so viel darf ih hinzu- fügen, daß, welche Verbindlichkeiten auch die bestehenden Ver- trage der Englischen Regierung auflegen, diese gewiß nicht ver- säumen wird, sle zu erfüllen.“ Herr O'’Connell meinte, cer sähe mit großem Bedauern, daß dicses Haus so viele Shmpathie für andere Länder, und doch nur so weníge für Polen empfände. Für Holland, ja sogar für Dom Miguel , hätten sich Stimmen im Parlament erhoben, aber keme für das blutende Polen. Au- ßerhalb des Hauses aber spräcen unter 20 Leuten immer 19 ihr Bedauern darüber ats, daß England feine wirfsamere Hülfe an Polen gelichen habe. Sir Rob. Inglis meinte, die Bittsteller, so wie einige Mitglieder, schienen von der Ansicht auszugehen , daß der Krieg Rußlands gegen Polen ein ungerechter bösartiger Krieg seh; dies dürfe man jedoch nit o ausgemacht annehmen, uud er protestire daher dagegen, daß die vorliegende Bittschrift gedruckt werde. Hr. Nobinson meinte, das Drucken dieser Petition sey überflüssig, weil der Drucé in der Regel nuc angeordnet werde, um nügliche Mittheilungen zu vecbreiteir: diese seyen jedoch in der vorliegenden Bittschrift nicht zu finden, Auf eine Bemerkung des Kanzlers der Schaßkammer nahm Herr Hunt seinen Antrag auf den Druck der von ihm überreichten Bittschrift zurück. -— Lord G, BentincÈ fragte, ob es wahr sey, daß Franfreih den Gesandten der anderen großen Mächte die Versicherung ertheilt habe, daß der Marsch der Franzöfischen Truppen nach Belgien sich einzig Und allein darauf beschränke, die Holländer aus jenem Lande zu verdräugen, und daß, wenu dieser Zweck erreicht sey, die Französischen Truppen das Belgische Gebiet wieder verlassen würden? Lord Palmec- ston erwiederte, daß die Augabe im Wesentlichen ganz rih- tig sey. Am vorigen Mittwoch have eine Konferenz stattgefun- den, zu welcher der Französische Botschaster die (Gesandten dec vier Übrigen Mächte eingeladen und bei der er ihnen eröffnet habe, daß die Französischen Truppen, sobald das Holländische Än: vaslons- Heer das Belgische Gebiet ¡vieder verlassen haben würde, nach Frankreich zurückkehren sollten und die Festungen, die auf ih: rem Wege lágen, zwar passiren, nicht aber besegen würden. Eiue von Lord Granville gestern eingegangene Note habe diese Versi: cherungen bestätigt. — Den Schluß der heutigen Sinunung füllte die Deliberation im Ausschusse des ganzen Hauses über die neue Bill in Bezug auf die Jagd-Gesete,
London, 9. Aug. Der Herzog von Sussex stattete gestecn dem Herzoge und der Herzogin von Braganza, so wie der jun- gen Königin von Portugal, einen Besuch ab.
Die Herzogin und die Prinzen Eduard und Friedri von Sachsen-Weimar trafen Sonntag Nacwmittag mit dem Dampf- chiffe ,, Meteor ‘‘ von Rotterdam in Woolwich ein und seßten ihre Reise unverzüglich nach Windsor fort.
Der Morning-Herald meldet, daß die in mehrecen Blät- tern mitgetheilte Nachricht, der zufolge Karl X, eiue Neise in die westlichen Hochlande unternommen habe, ungegründet seh. Man sehe ihn häufig mit dem Herzog und der Herzogin von Angouleme spaziereu reiten,
Herr van de Weyer verhandelte geftern Nachmittag GBeschäfie im Amte der auswärtigen Angelegenheiten.
Herr Robert Adair, der zum Sesandten an1 Belgischen Hose ernannt worden if, reiste am vergangenen Sonnabend von hier
nach seiner Bestimmung ab und s\chiffte sich am 7ten auf dem
Dan1psschiffe nach Calais ein.
Der Courier sagt in Bezug auf die Holländisch-Belgischen
Angelegenheiten, daß die Depeschen, welche von Seiten der Kon- ferenz an den König von Holland gesandt worden seyen, eiue lepte und energische Protestation gegen die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten enthielten. Sir Eduard Codringtons Flotte segelte gestern durch den Kanal und anfkerte in der Nacht oder heute früh bei den Du- nen, Die „Britania‘, von 120 Kanonen „ segelte diesen Mor- gen, nachdem sle sich vollständig verproviantirt hatte, von DPorts- mouth ab, um sich obiger Flotte anzuschließen.
Die Genieinde Halle, welche zusammenberufen werden follte, um ihre Mißbilligung mit dem langsamen Gang der Resforni- Bill auszusprechen, is für unnöthig erachtet worden, da man mit den Fortschritten der Bill in der vergangenen Woche einversian- den und dadurch zufciedengestellt worden ift.
Englische Blätter theilen Privat-Nachrichten aus Lissa- bon vom 25. Juli mit, woraus wir Folgendes entnehmen: „Die
| unmittelbaren Folgen der neuesten Ereignisse sind unruhige Auf-
tritte in Lissabon gewesen, wo die exaltirten Miguelisten wieder alle Personen mißhandelt uno ins Gefängniß acschleppt haben, die sih in ihren Augen der Anhänglichkeit an Dom Pedro ver- dächtig machten. Unter Anderen ist auch ein Engländer verwundet und
’ vier oder füns andere sind persönlich beleidigt worden. Dem VWri-
: tischen General - Konsul sind bereits wieder 6 Klagepunkte ge:
gefragt, ob die Regierung Maaßregeln zur Unterstükung der Po- | thanen eingereiht, und man hofft, daß er mit seiner béfannten
len angeordnet, unbeantwortet gelassen habe. Lord Palmerston erflárte, es sey niht aus Nicht:-Achtung gegen jene Union gesche-
i
hen, wenn er dieselbe nicht über die Absichten der Negierung mit
Bezug auf den Russisch-Polnischen Krieg in Kenntniß geseßt habe.
für Federmann in diesem Lande von Wichtigkeit und nteresse sch. Er selbst wäre zwar fein Vertheidiger der Einmischung im die Angelegenheiten anderer Länder; im Gegentheil glaube er, daß England sich {hon zu viel eingemisht und dieses nur allzu ‘theuer bezahlt habe; sehe er jedoch, wie man zu Gunsten eines Landes {on seit mehreren Monaten \o sehr viel fich einmische, so glaube er wohl, daß es eine ganz passende Frage sey, wenn man von den Ministern wissen wolle, wie weit sie durch Remon- sirationen, Raths{läge mnd andere Mittel zu Gunsten der Polen, die für ißre Rechte kämpften, gekommen seyen? Das Land s\eh bisher noch ganz im Dunkeln darüber, ob die bestehenden Trak- taten beobachtet worden; denn dem edlen Lord werde wohl be- fannt seyn, daß es Verträge gebe, in Folge deren England darauf sehen könne, daß Polen eben \o gut als Belgien nach Gerechtigkeit behandelt werde. Er wünsche darum zu wissen, ob die Regiernng wirkli so gehandelt, wie es ihr als Theilnehme- rin eines Traftates zukomme, durch welchen den Polen eine un- abhángige Verfassung gesichert werde. Keinesweges wünsche er, daß der edle Lord in einer Weise antworte, die das Jnteresse der Polen fompromittiren könnte, allein er glaube doch, daß man dem Lande einige Auskunft über das Versaßren \s{chuld1g seh, das die Regierung bisher beobachtet habe. Da Lord Palmer- ston shwieg, so sagte Herr Hume, er nehme dieses Stillschwei- gen als so viel sagend an, daß die Regierung noch gar nichts gethan habe, Lord Palmerston erwiederte nun: „Das ehren- werthe. Mitglied kann sich verfichert halten, daß meinem Still: {chweigèn feine Nicht-Achtung seiner oder des Hauses zum Grunde liegt, Jch glaube jedoch verstanden zut haben, daß das ehren-
gen die Portitziesishe Regierung von Englischen Unter-
Thätigkeit und Charakterfiärke die nöthigen Maaßregeln ergreifen werde, um Genugthuung zu erlangen. Jn Oporto und St, Ubes
| sind ähnliche Scenen vorgefallen ; an leßterem Orte sind dié Kon- Hc. Hume bemerfte, die Bittschrift betreffe einen Gegenstand, der ‘
P E N I t N
suln verschiedener Nationen, unter denen sh auch der Englische befindet, auf das gröblichste beleidigt und genöthigt roorden, die Stadt zu verlassen. — Den „Don Juan“ und andere Poriit- giesische Kriegsschiffe haben die Franzosen zurückgegeben, nachdem sie die verlangte Summe vou 40,000 Pfd. erhalten hatten. Wenn sämmtliche Bedingungen erfüllt sehn werden, erfolgt die Zurückgabe aller weggenommenen Schiffe, ‘“
Die Brasilianischen Papiere sind ah heutiger Börse un pEt. gefallen. Der Vorschlag des Brasilianischen Finanz-Mini-
U S A A T E A A D
17 B E D R TTEE R
| Artilleric feinen geringen Verlust bei,
sters (vergl. die Nachrichten unter NRio-Janeiro) war der Erund
dieses Sinkens.
N 1-erde la nd Le
_ Anus dem Haag, 11. August, Die heutige Staats- Courant enthält den nachstehenden, an Se. Majestät den Kö- nig gerichteten Armee - Bericht :
i „Hauptquartier Diest, 7. August 1831.
_ Ich hahe die Ehre, Ew. Maj. zu berichten, daß ich heute früh mein Hauptquartier hier in Diest aufgeschlagen habe. Die zweite Division ift vorwärts gerückt und fleht in St. Truyen (St. Trond). Die dritte Division hat zu Herk auf dem hal- ben Wege von Diest nach Hasselt eine Stellung eingenommen. Das Corps des General - Lieutenants Cort - Hehligers befindet sch in Heusden. Den wiederholten Berichten dieses Generals zu- folge, haben sich bei den stattgesundenen Gefechten die Schut- tereien jedesmal durch die musterhafteste Bravour ausgezeichnet.
: Der Oberbesehlshaber des Heeres, Wilhelm, Prinz von Okanien,“
i pen auf dem linfen Flügel unter dem Befehl des (Heneral:
Ein Supplement zur heutigen Staats-Courani hâlt den nachsiebenden, auf außerordentlichem Wege hier eh gangenen Bericht :
„An den.König.
Hauptquartier Curingen (Curange), 8. August 1 Abends 8 Uhr.
Jch habe die Ehre, Ew. Maj. zu berichten, daß es | Königlichen Heere heute Morgen geglückt ist, die feindlj Truppen unter Daines Befehl, unter dem Namen Arm ja Mensc” befannt, zu umflügeln, so daß dieselbe Hasselt rä und sich auf Tongern zurückziehen mußten. Ero. Majeftät wy sicherlich die ganze Wichtigkeit der Besezung vou Hasselt fennea, da dieser Punft uns bequeme Berbindungswege Mastricht und Herzogenbusch eröffnet, — Auf folgende Weis diese wichtige Operation zu Stande gebracht worden : Die Y
tenants Cort-Heyligers rückten von Heusden auf Sonhoven wärts, Zu gleichec Zeit sormirte ich ein starkes Corps zwis Diest, Halen, Herck und Beerenbroek, während ich die G Diet dur die zweite Brigade der erfien Divifion y dem General - Major Favauge besett hielt. Jenes Corps zusammengeseßt aus der dritten Division, (General Mey die zu Herck und Beerenbroek stand, und der sich eine l Kavallerie - Brigade unter * dem General - Major Boreel geschlossen hatte; ferner zu Halen aus der ersten Brigade ersten Division unter dem General - Major Schuurman, welchem fich der General-Lieutenant van Geen befand: die
rassier-Brigade unter dem Genexal-Major Post und 4 Batte Artillerie in Reserve unterstüßten diese Jnfanterie-Brigade, war meine Absicht, den Daine vermittelst dieses Corps dur Macht der Waffen zu zwingen, seine Stellungen vor, in um Hasselt zu verlassen. Ich selbst befand mich mit j nem geliebten Bruder, dem“ Prinzen Friedrih, o wie dem Generalstab, an der Spiue der dritten Division. f dergefialt zusammengeseßte Corps nahm seine Bewegt vorwärts auf dem großen Wege von Diest nach Hasselt. zwischen hatte ich der zweiten Division unter dem Herzoge Sachsen: Weimar den Befehl ertbeilt, aus St, Truyen ai blicklicz aufzubrehen und fich auf Hasselt zu bewegen, un Damescze Corps an der Seite von St. Truyen und Ton zu umzingeln. Jch hatte Grund, zu glauben, daß die Arma la Meuse uns in Hasselt erwarten, oder vielleicht gar in Richtung von Diest angreifen würde. Meine Ansicht ben darauf, daß die Positionen von Sonhoven und das Dorf H halen noch spát am vorigen Abend (7. August) von dieser À beseßt und die leichte Kavallerie unter dem General-Major By welche die Dörfer Kermpt, Herckenrode und Umgegend inne h noch an demselben Abend von einer starken Refkoguoscirung, von Hasselt kam, anaegriffen und selbst genöthigt worden | flch hinter die erste Brigade der dritten Division in Beeren) zurüzuziehen. Das Terrain, auf welchem die Kavallerie-Brii stand, war zu sehr mit Hecken und Sträuchern bewachsen, etwas unternebmen zu fönuen. Die Jufanterie der genau ersten Brigade der dritten Division unter dem Befehle des d sten Stocker trieb die Rekognoscirimg sofort nah Kermpt zu worauf sie wieder nah Curingen zurückzog. Hinter diesem traf ich. heute früh den Feind an. Jch ließ ihn sogleich dur
| Corps Leidenscher Jäger, so wie durch die Nord: Holláudisi | und Gröninger Jäger, en tirailleur angreifen.
Hierauf es, als ob aus dem Dorfe ein Angriff auf uns ben stelligt werden sollte, wodurch ich genöthigt wurde, einige taillone zu deployiren und eine Position rechts und links dem Wege, auf welchem wir vorwärts rückten, einzuneh Mein rechter Flügel stükte sich auf das Gehölz von Steewt das ein Bataillon der ersteu Brigade von der Zten Divisiou segt hielt. Der linke Flügel war durh das Dorf Herkenrode det, das ih sodann auch siark beseuen ließ. Zwischen den plonirten Bataillonen stand die Batterie Feld-Artillerie, und meinem rechten Flügel zwischen dem Gebüsch und der Besaj desselben standen zwei. Stücke von der reitenden Artillerie. Anblick einer so großen Anzahl Truppen war die wahrschein Ursache, weshalb der Feind von seiner Bewegung nach vorn absiand, Jch schlug darauf wiedec mit den Truppen, die in errähnten Schlacht - Ordnung siauden, die Bewegung (
vorwärts ein. Die freiwilligen Jäger ckCorps agirten als Tirailleurs. Das Dorf wurde, als wir uns. r ten, von dem Feinde sogleich geräumt. Wir zogen 1
um und durcch dasselbe und nabmen eine Position auf den H# der anderen Seite des Dorfes und im Angesichte vou Hasselt Fe sandte meinen Adjutanten, den Oberst-Lietttenant van W als Pariamentair nah der Stadt, um sowohl die militai Besapung als die Einwohner zu verwarnen, daß, falls man Thore mir nicht sogleich öfffuen und, meinem Befehle zuwi sich vertheidigen sollte, ih sie für die traurigen Folgen, ti die Einnabme der Stadt durch Waffen: Gewait nach sich ziehen mif verantwortlic) machte. Bald kehrte der Oberst van Tuyll miß Berichte zurlick, daß die Besaßung sowohl als das ganze Dain! Corvs fich nach Tongern zurückziebe und die Nachhut dess eben auch die Stadt verlasse. BNäcbstdem berichtete er mir, | der Burgermeister und die Schöppen mir entgegenkämnen,
die Sicherheit
für ihre Stadt von mir zu erbitten. ' Jch gelobte|
selbe. — Jeut beschloß ih, die Nachhut des feindlichen togleich zu verfolgen und wo möglich anzugreifen. Zu dit Ende befahl ih dem General-Major Boreel, mit seiner Bri und einex halben Batterie reitender Axtillerie die S im Trabe zu passiren und deu Feind auf dem Y nah Tongern zu verfolgen. — Dec General traf auch sogleich außerhalb der Stadt an, machte wied
Angriffe auf denselben und brachte ihm mit seiner Kavallerie rúille Es entstand bald g Berwirrung unter demselben; der Feind flüchtete uach allen ten; wir verfolgten ihn bis au die andere Seite des D Wimmerthingen. Dieser Angriff des Generals Boreel hatte! erst die Folge, daß wir 3 sechspfündige Kanonen, 2 Hau und 7 zu Kanonen und Haubiven gehörige Proßkasten erobl und ungefähr 100 Gefangene von allen Waffen-Gattungen 1! ten; nächstdem fielen auch viele Kavallerie: und Train:Pferde, viele Wagen mit Equipirungs-Stücken aus dem Magazinvon Ha in unsere Hände. — Die Deroute, die dem Feinde hier d bracht wurde, hatte auch noch den anderen glücklichen Eni daß, da ein Lheil des Feindes die gerade Straße nach Ton verlassen hatte und auf Queerwegen zu entkommen suchte, Herzoa von Sachsen-Weimar Gelegeuheit fand, auf seinem von St, Truyen, nah Hasselt noch 200 Gefangene zu mad worunter sich Z Offiziere befanden. — Mein Hauptquartier i diesem Augenblicke noch in Curingen ; morgen wird es in Hasselt geschlagen werden. Die Stadt ist inzwischen von der ersten Briß der Zten Division beseßt, bei der nun der General-Lieutenant M sein Hauptquartier aufgeschlagen hat. — Der Herzog vou © sen-Wéimarx wird morgen wieder Stk, Trnyen mit der einen f
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igoz mit der anderen der unter seinem Befehle stehenden Briga- den besegen. — Die Brigade, die Diest beseyt hält, wird si
norgeu wieder mir anschließen und Halen und Herck beseßen ; q Diest selbst wird nur eine starke Garnison zurückbleiben. Der Beicral-Lieutenant Cort - Hehligers steht in Sonhoven und Um- gegend. -— Es ist mir uberaus angenehm, die unter meinem Befehle stehenden Truppen Eurer Majestät Gewogenheit empfeh- en zu können. Jh kann ihren Muth und 1hren Eifer nicht ge- ug rühmen. : 5 Der Ober - Befehlshaber des Heeres, Wilhelm, Prinz von Oranien.
Ein Adjutaut des Prinzen von Oranien, der die obige De- peschen hieher gebracht, war, dem Vernehmen nach, auch der eberbringer von drei eroberten Belgischen Fahnen.
Jm Adv ertentie-Blatt liest man: „Die Belgische Na- ¡on von 33 Millionen, welche si obendrein „Ja nation mäag- anime‘* oder ..généreuse* nemit, muß die Hülfe von 32 Mil: jonen aurufen gegen eine andere Nation von 25 Millionen, welche je für die seigste des Erdbodens angesehen wisjeu wollte, so daß so 34 Millionen edler und tapferer Belgier die Hülse von Z2 Millionen Franzosen nöthig haben, um 2% Millionen feiger Hol- {nder Widerstand zu bieten.“
— — Anus dem Haag, 11, Aug. Dem Vernehmen nach, ollen die Feindseligkeiten Holländischer Seits ersi dann eingestellt verden, wenn der Marschall Gerard den Prinzen von Oranien von seinem Einmarsche in Belgien benachrichtigt und mit Höchst- demselben alles Nöthige zum Rückmarsche der Niederländischen Virmee bis hinter die Gränzen verabredet haben wird. — Hier i die Freude über die von unserem Heere erhaltenen guten
Nachrichten sehr groß. — Ueber Mastricht erfuhren wir, daß Tongern vorgesteru von den Niederlandifchen Truppen
ohne Schwerdtschlag beseßt wordeu sey. Jn Herzogenbusch werden 400 Kriegsgefangene erwartet , die zum Daineschen Corps gehört haben; auch 500 Gewehre sind dahin tronsportirt worden, Da Frankreich erklärt, nicht im Kriege mit den Mieder- landen zu seyn und feine Kaperbriefe ausftellen zu ivollen, fo wird auch ‘bier ein gleiches Verfahren gegen Frankreich beobachtet. Aus Seeland vom 9. Aug. Diesen Morgen unm 9 Uhr ist das Dampfschiff der „Curaçao‘‘ die Schelde herabge- tommen und giebt dem Kriegsschisse „de Zeeuw““ das Signal, die Anker zu lichten und mit ihm die Schelde hinaufzufahren, wel- es glei geschehen ist, und war dasselbe um 12 Uhr mit der Fluth unter Segel. Hier glaubt man, daß diesen Abend (Iten d.) um 10 Uhr Antwerpen s\{ch entweder ergeben oder beschossen werden würde. Der Wind war heute Morgen noch N, oder N. O., also contrair ; diesen Nachmittag um 4 Uhr ist aber Westwind eingetreten, so daß das Schiff diesen Abend seine Be- stimmung wohl erreichen wird.
Antwerpen, 7. August. Ein Bataillon und drei Com- pagnieen des 2ten Bataillons des ersten Aufgebots der hiesigen Bürgergarde sind heute morgen von hier uach Capelle abgegangen.
Das Fahrzeug, welches nach dem Haag gesandt E, UnI dem Könige von Holland die Nachricht von dem Waffenstillstand mit der Citadelle zu überbringen, ist noch nicht zurückgekehrt. Man vermuthet, daß sich der König der Armee genähert hat.
Das hiesige Fournal bemerkt in Bezug auf den Artikel im Brüsseler Courrier , 3
der si gegen den Waffenstillstand aus- spricht, (S. das gestrige Blatt der Staats - Zeitung) Folgendes : „Der Courrier richtet, in einer patriotischen Hike, welche s{chon zu so manchen Thorheiten und Lügen verleitet hat, nete Mfeile gegen die Einwohner von Antwerpen. Es ist jeßt nicht der Au- genblick, diesem Blatte der Palinodieu zu antworten; es kommt jeßt darauf an, zusammen zu halten und sich zu schlagen, und wir werden dem Courrier das doppelte Beispiel der Eintracht und des Muthes geben. “‘
Hecr vou Meulenagere, Minisier der auswärtigen Angelegen- heiten, hat fh gestern ins Hauptquartier nach Löwen begeben.
Brüssel, 9. August, Die hiesigen Blätter theilen folgendes Schreiben des Kriegsministers an Herrn Lebeau nit :
„Herr Minister! Se. Majestät beauftragen mich, Ihnen an- zuzeigei, daß Höchstdieselben in diesem Augenblick über England
die Nachricht erhalten haben, daß die slch auf der Jusfel Java befindlichen gier, als die zablreichsten unter den andecen Europäern, sich der Gewalt bemächtigt und eine Regierung im Namen der Belg i- hen Nation errichtet haben. Die ganze Jnsel hat fi diez ser Regierung unterworfen, — Der König fordert Sie auf, un: verzüglich einen Agenten nach Batavien zu senden. Nerschot, 8. August 1831. Der Kriegs-Minister ad interim (Gez.) Con- stant d’ Hane.‘
Dex Belgische Moniteur sagt: bessert sich von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde. Der König befindet sich in der Mitte unserer Trupven. Die Schelde - und Maas-Armee haben ihre Vereinigung bewerkstelligt ; in dem Augenblick, wo ‘wir dies schreiben, bilden sie 35,000 Mann regu- lairer Streitkräfte. Die Luxemburger Freiwilligen sind in Ton- gern und Hasselt angekommen ; Tausende von Bürgergarden und Freiwilligen beseßen alle Zugänge. — Der Korrespondeut eines hiesigen Journals \chreibt, daß der Magistrat von St. Trond den Hollandern mit Musik entgegengegangen sey; wir sind er- máchtigt, zu erflären , daß dies unwahr ist. Die Besetting voi St, Trond ift durch Ueberraschung bewerkstelligt, ““
„Die Frauzöslschen Truppen““, sagt dasselbe Blatt, „sind mit Lebeusmitteln auf vier Tage versehen : die Requisitionen von Lebensmitteln und Fourage siud verboten. Die Armee wird alle ihre Bedurfniße baar bezahlen. Es is derseiben ein Kredit von 10 Millionen durch die Französlsche Regierung eröffnet worden. Der Minister des Innern, Herr von Brouckère, ist unermüdlich : er zeigt si allenthaiben; nachdem er gestern die Arbeiten am Xowener Thore besichtigt und die Truppen auf dem großen Playe die- Revue hatte passiren lasen, begab er sich nah dem philoso- phishen Kollegium, um daselbst die Vertheilung der Waffen vor- zunehmen. ““
Aus Gent meldet man, daß eine von den Orangisien an- gezettelte Verschwörung entdeckt worden seh; dürfte man den un- laufenden Gerüchten Glauben beimessen, so hätte es sih um nichts Geringeres gehandelt, als alle Puivermühlen in die Luft zu sprengen.
Ein Privatschreiben aus Brügge vom 7ten d. enthält Fol- gendes: Unsere Búürgergarden haben gestern Mittag, mit ihrer yanzen Artillerie, die sogenannte Stroo-:Brücke passirt. Sobald sie hinüber waren, wurden sie von den Holläudern angegriffen, die aber, nach einem furzen Gefecht in die Flucht geschlagen wurden und 200 Mann auf dem Plabpe ließen. Unsere Trup- ven haben eine Stellung vor St, Anneter:Muiden eingenommen. Es scheint gewiß, daß eine Holländische Flotte an unseren Kü- sten, besonders zwischen Blankenberg und Heyst, kreuzt.
Lüttich, 10. August, Dec General Goethals ist beute Morgen um 8 Uhr hier angekommen, uni, wie man sagt, den Ober:Befehk- über die Maas: Armee zu überuehmen, Indeß wird
„Unsere Stellung ver-
einen Courîier, den Divissons - General Paniutyn, Ritter des | St. Georgen - Ordens 3ter Klasse, und den Plaßmaior Roth |
Trirppen eine Insurrection veranlaßt und die Bel-
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dies dadurch wieder ungewiß, daß die Generale Daine und Van- dermeer heute früh um 97 Uhr Lüttich zu Pferde verlassen ha- ben, fognosciren. — in dieser Beziehung eutgegen.
Kommando in der Armee des Centrums beauftragt ; er wird sein Haupt-Quartier wahrscheinlich in Löwen aufschlagen.
Abend gegen 6 Uhr haben die Holländer einen Parlementair ge- chit. / hat ihn in der Depeschen soglei nach Lüttich gesandt. darüber, daß nicht cinmal der Magistrat erfahren hat, zu welchem Zweck dieser Parlementair abgeschickt worden ift. hat sich, nah den Worten der Militair-:Behörde, um diese Ange- legenheiten nicht zu befümmern. jedenfalls unsere Generale sonderbare Geschicklichkeit die fahren ausseßen müssen: denn das ist für den Ununterricbtetsten eine augenscheinliche Thatsache, daß sich Lüttich in (Befahr be- fand. Die Gränze wurde zuverlässiger Quelle, eingertickt sind. Abend hier eintreffen, was sehr zu wünschen wäre. sichect, daß die Franzosen durch Lüttich nur durchmarschiren und augenbliclih eine Stellung in der Ebene von Rocour einnehmen werden. — Unser Gouverneur, Herr Tielemanns, hatte gestern Nachmittag Lüttich verlassen und ist heute früh um 3 Uhr von Namur zurückgekehrt. Der Zweck seiner Reise war ohne Ztvei- fel, die Ankunft der Französischen Armee zu beschleunigen,
Barrikaden und anderen BVertheidigungs - Anftalten arbeiten lassen.
beiter stellen.
von Duras, welches dem Grafen von d’Oultremont in Brüssel
{ wohl j deni
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um die Vorposten zu besuchen und die Stellungen zu re- Man sieht einer offiziellen Bekanntmachung
Herr Ch. von Brouckère ist vom Könige mit einem Ober-
Das hiesige Journal enthält Folgendes. ,, Gestern Es war, wie man sagt, ein Oberst-Lieutenant. Man St. Wellburg?s - Vorstadt angehalten und seine
Man wundert si sehr Der Magistrat
Dann hátten sh aber doch darum bekümmern und durch ihre Stadt Lüttich nicht solchen Ge-
Zum Glü sind die Framosen im Begriff, einzircücken. Französische Armee hat am Sten dieses Monats die überschritten. Ein Adjutant des Marschall Gerard gestern in Namur gesehen, und wix erfahren aus
daß die Franzosen heute in diese Stadt werden die Borposten heute
Ohne Zweifel Man ver-
Der Magistrat der Stadt Lüttich wird unverzüglich an den Die Mitglieder desselben wollen sich selbft an die Spitze der Ar-
_ Den hiesigen Zeitungen ¡ufolge,' hatten die beiden Hol- ländischen Prinzen vor zwei Tagen ihr Hauptquartier 1m Schlosse
gehört, und nahe bei St. Trond liegt.
— — Von der Belgischen Gränze, 11. Aug, Wir erfahren so eben, daß Ruremonde von den Holländern beseßt worden und Venloo förmlich von ihnen eingeschlossen ist. Rei- sende, die hier eintreffen, schildern das Belgische Heer als ganz entmuthigt; die Bürgergarden namentlich werfen ihre Maffen von si, und das einzige Heil wird von der Französischen Gränze erwartet. Vorgestern Machmittag€ waren die Niederländischen Truppen nur noch wenige Stunden von Brüssel entfernt, so daß sie gestern ohne große Múhe in die Belgische Hauptstadt hätten einrüdcken fönnen.
Do b e n:
Warschau, 5, Aug. (Aus dem Krakauer Kurier.) Der Obersi Roztzki, welcher jet mit dem Dembinskischen Corps wieder nah Warschau zurückgekehrt ist, hatte am 29. Juli aus seinem Feldlager bei Orla folgenden Bericht an die MNational- Regiernng erstattet :
„„Rach der Eroberung der Stadt Drohyczyn wendete ich mich linfs nach dem Städtchen Siemiatycz und detaschirte dort eine Pa- trouille von 50 Mann Jufanterie und Kavallerie. Diese Abtheilung langte von einer üunbewachten Seite an, nahm sogleich gegen 20 Soldaten und 3 Offiziere bei diesem Städtchen gefangen und brach dann plöulich in die Stadt ein, damit die dort noch befindlichen Russischen Soldaten und Beamten nicht vorher dic verschiedenen Borräthe zerstdren soliten : aus den Magazinen nahm dieselbe eine bedeu- tende Anzahl von neuen Uniformen, Tuch, 200 Stück (GBerochre und Munition. Hierauf begab ih mich noch in derselben Nacht auf den weiteren Marsch nach Moletycza. Unterweges sandte ich, während wir des Nachts auf schlechten eint durch Wälder zogen, nach ver schiedenen Seiten kleine Abtheilungen auf Kundschaft gus, die
aus Drohyczyn gefangen einbrachten; durch die (Sefangennehmung des Leßten werden viele patriotische Opfer vom Tode gerettet ; mit Uedereinstimmung Aller ließ ih ihn vor ein Kriegsgericht fstellen,- und erx wurde in Folge des Urtheils erschossen. So verlief fein Tag ohne Vortheile für uns; denn die Russischen Soldaten, durch unseren kühnen Angriff auf Drohyczyn erschreckt entflohen nach allen Seiten hin und verbreiteten Furcht unter den Garnisonen. Am 27ften Juli zog das Corps am Rande der Haide hin und langte bei dem Dorfe Lesna an einem Wäldchen auf dem rechten Ufer des Flusses Lesniza an, und als die Soldaten nach \chlaflosen Nächten eben der Ruhe genießen wollten, empfing ich plößlih um 7 Uhr Abends die Rachricht, daß der Feind sich nähere. Jch erthetlte da- her sogleich angemessene Befehle, dem Feinde scheinbaren Widerssand zu leisten, damit mir Zeit übrig bliebe, um die verschiedenen Vor- râthe fortzuschafen. Auf einer Anhdhe wählte ich mit der Artillerte und Abtheilungen meines Corps neue Positionen; aber der Feind, welcher eine der unsrigen, besonders att Fnfantterie,
zuseyen hatten, Ju diesem Scharmügel blieb von Pölnischér Seite der Centurio Johann Dombrowski aus Trojany und 2 Soldaten: der Capitain Romuald Bydzewski gerieth in Gefan- schaft; verwundet wirden die Centurionen Leski, Gajewsfi, Jaz- fowsfi, Zhlinsfi und Kaiser. Unter den ueueren Schlachten, welche lange der Gegenstand der Aufmerksamkeit Europas gewesen sind und es bleiben dürf- ten, ist gewiß feine mit geringeren Mitteln von Seiten des Sie- gers geschlagen worden, als die von Ostrolenka. Wie man mit Bestimmtheit jeßt weiß, so sind es allein nachstehende Regimen: ter, welhe dort zum Gefecht gekommen : 4 Regimenter Grenadiere (Astrachan, Suwarow , Jekaterinos- __law und Romanzow); 3 öInfanterie-Karabinier-Regimenter (Alt- und Neu-Jngermann- land und das 5te Karabinier-Regimeut) ; Bataillon des 6ten Jnfanterie- Karabinier-Regiments ; 2 See-Regimenter (das 3te und áte) ; 2 Jäger-Regimenter (das 1ste und 2te).
23 Bataillons. _ An Kavallerie famen nur 4 Eskadrons und an Artillerie 70 Geschüve ins Feuer. i Am linken Ufer der Narew blieben folgende Truppen, ohne in das Feuer zu kommen : Regimenter der 1steu Grenadier:Division, Regimenter der 2ten Grenadier-Division, Sons der N Grenadier-Divifion,
egimenter des Großfürftlich Konstanti Sor abge: sondertes E E aa 8 Garde-Junfanterie-Regimenter, 2 Finnische Jnfanterie- und Schüßen:Bataillone,
50 Bataillone, welche der Lokalität wegen nicht über die Narew gingen, oder aber auch erst gegen Abend am linken Ufer. eintrafen, An Artillerie nahmen am Gefecht nicht Theil: 70 Garde-Geschüue, 60 Geschüße des Grenadier-Corps, 48 Geschütze des Zten Kavallerie-CKorps,
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178 Geschüge,
Von der Kavallerie konnte des Terrains wegen von folgen: den Truppen kein Gebrauch gemacht werden : von :
8 Regimentern Garde-Kavallerie
von dem Zten Kavallerie-Corps (Zte Kürassier und 3te Uhlanen- Division), vou der 1sten Kürassier- Division, jene zahlreiche leichte Kavallerie der Russen durchaus nicht mitgerechnet. N
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j München, 9. August. Se. Majestät der König werden künftigen Sonntag lber die gesammte Landwehr der hiesigen Haupt - und Residenzstadt und der Vorstadt Au in der Ludwigs- straße große Musterung halten.
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Der Courrier de Smyrne meldet aus Alexandrien vom 4. Juni: „Seit einiger Zeit wird hier eine Expedition von 20,000 Mann gegen den Pasha von St. Jean d’Acre ausge- rüstet. Der Sohn des Vice-Königs, Jbrahim- Pascha, wird deu Oberbefehl übernehmen und von Soliman Bey (dem ebemaligen Französischen Obersten Selves) begleitet werden, der zun Gene ral-:Adjutanten und Zahlmeister der Armee ernannt ist. Die Ex- pedition wird zu Lande und zur See unternommen werden, sämmtliche Aegyptische Schiffe werden ausgerüstet, Man glaubt, daß der Kapudan - Pascha, den man hier erwartet, seine Flotte mit der des Vice - Königs vereinigen wird. Fär den Empfang des Groß - Admirals is ein Lokal in Bereitschaft geseßt. Die Pforte ist der Bedrückungen und der Thraunei, welche Abdullah, Pascha von Acre, seit so vielen Jahren über däs nng!üdlihe Snrien ausúbt, müde und entschlossen, diesen wahnsinnigen Sohn Diezar Pascha?s, der mit der ganzen Grausamkeit seines Vaters eine nicht weniger große Habgier verbindet, zu ztichtigen ; Syrien wirdeine Organisation erhalten, welche den Wohlstand dieses Landes in Bezug | auf Handel und Ackerbau wiederherstellen und die Bevölkerung, die seit einigen Jahren dur die Auswanderung der dem Despotismus des Tyrannen von Acre Entfliehenden immer mehr abuahni, wieder vermehren wird. Mebemet Ali wird, wie man allgemein glaubt, die Verwaltung dieser reichen Provinz erhalten. Ein neues Linien-Schiff von §4 Kanonen, ,„„ Fbrahim ‘“ genannt, ist vor furzem vom Stapel gelaufen. Ein Linien-Schiff mit drei Berdecken und 136 Kanonen liegt, nebst vier anderen von 50 Ka- nonen, auf den Werften. Der Vice-König wird von Kairo, wo er die Festungs - Werke im Detail besichtigt, hier in seinem ge- wöhnlichen Sommer - Aufenthalte erwartet. Sein Sohn Ibra him Pascha wird ihm bald folgen. “
Vort u gal Das Supplement der Lissaboner Hof-Zeitung vom 15ten Juli enthielt nur 14 Artikel des zwischen Fraufreich und
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fünfmal überlegene Macht hatte, versuchte es,“ unter Schuß des Feuers von dret Geschüßen von der rechten Seite über den Fluß zu gehen und wurde von den Scharfschüßen mit dichtem Kugelregen begrüßt -
Seite über den Fluß Narewka in das Städtchen Rarewka zurück« zog und. dic Brücken hinter mir zerstdren ließ. Fn diesem Treffen hatte ich keinen Verlust, außer 2 Verwundeten. Da tch am 28. Juli schon verschiedene Nachrtchten über die Kräfte des mich verfolgenden Feindes eingezogen hatte , ertheilte ich eilig allen Forsileuten den Befehl, mit sämmtlichen Jägern der Bialowieser Haide fich bet Neu- Krätschem am Narew- Flusse zu versammeln, wohin ich selbst auch auf- brach. auf die Avant - Garde des Dembinskischen Corps. wurde von einer 10,000 Manu
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Dieses Corps
Ort zu behaupten, so vereinigte ih mich mit jenem und habe die
Absicht, mit thm zusammen mich úber, den Bug zurückzuziehen , wo“
ich an irgend einem Punkt stehen bleiben und die weiteren Befehle des Generalissimus exwarten werde, Der Geist der Litthaguer von dem Bug bis zu den Punkten, wohttr ich im Verlauf einiger Tage gelangte, übertrifft alle Erwartungen.“
Unter den mit dem Dembinskischen Corps in Warschatt an- gelangten Personen befindet sich auch der Parteigänger Matusze- wicz, -der sich besonders bei einer Affaire zu Oschmianua fehr aus: gezeichnet haben soll.
Als die Kosaken vonder Armee. des Feldmarschalls Paske- witsch die Städte j sammelte slch eine Abtheilung des Laudsiurms in dem Bezirk von Lenczyz und trieb dieselben bis Kutno zurück. Hier zersprengten am 1sten d. M.. die meistentheils aus Offizieren und Bürgern bestehenden Freiwilligen angeblich einige 100 Kosaken und stceck- ten 30 derselben zu Boden. Die weitere Verfolgung wurde je- doch dur eine regulaire Russische Kolonne mit 2 Kanonen ver- hindert, deren Kartätschenfeuer jene Freiwilligen nichts entgegen-
1 während ich mich unterdessen bet einbrechender Dämmerung ohne cinen Kanonenschuß von unjerer j
Eine Meile jenseits der Rarewka traf ich in den Waldungen !
starken feindlichen Armee verfolgt; | da ich nun keine zureichenden Streitkräfte besaß, um mich an diesem
Kutno, Krosniewice und Lenczyz beseßten, ;
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Portugal abgeschlossenen Uebereinkommens. (S. Nr. 222 de Staats- Zeitung.) Der Moniteur --thält nunmebr auch die sechs übrigen Artikel jenes Verirages, welche folgendermaßen hut: Ur er obig | Einrücktmg der verschiedenen Amntillirungen in die offizielle Li)- \abonner Zeitung bestimmenden, Artikel Bürgschaft zu gewähren, sollen 50 Exemplare dieser Zeitung von der Portugiesischen Re- gierung dem das Geschwader befehligenden Admiral und vor dem Drucke das Konzept der in Rede stehenden Unnulli- rung úbersandt werden. Diese Bedingung soll binnen 24 Stunden, heute, den l14ten Juli, von 6 Uhr Abends an | gerechnet, erfülit werden. 16) Keine der Personen, die dem Französischen Geschwader etwa Dienste gelcistet haben, darf wegen Benehmens zur Rede gester werden. Die von demselben gebrauchten Portugiesischen Lootsen sollen | (wie es der Wahrheit gemäß ist) als mit Gewalt dazu gezwiun1- gen betrachtet werden. 17) Der Befehlshaber (Castello-WBranco) verpflichtet sich förmlich auf seine Ehre, 1m Namen, der Portu- | giesischen Regierung, während des Aufenthalts des Franzöfischen | Geschwaders imTajo keine nilitairishe Anordnung irgend einer Art zu treffen. 18) Nah Annahme der vorstehenden Bedingungen sol- len die Kriegsgefangenen sogleich ausgeliefert werden. Die seit dem Beginn der Feindseligkerten weggenommenen und nach Franf-
| reich gebrachten Handels - Schiffe sollen ebenfalls zurückgegeben | werden, wobei die Portugiesische Regierung tibernimmt, an Frant:
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| rei die durch die Wegnahme dieser Schiffe verursachten Koften | für Sequestration, Bewachung !c. zu erstatten. Für die Zurlik- sendung der Portugiesischen Handels-Schiffe ist der Termin vou höchstens zwei Monaten festgestellt. Was die beiden vor der An- funft des Admirals vor dem Tajo weggenommenen Kriegsschiffe betrifft, so willigt der das Geschwader befehligende Admiral darein, daß sie in die Klasse der Handels-Schiffe gerechnet und unter denselben
Um für die Vollziehung der obigen, die
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