1831 / 227 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E R E A: L E R R E

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Bedingungen, wie diese, zurückgegeben werden sollen. 19) Um ist man überein:

gelonumen, daß dieselben in ein Ganzes zusamn:en zu schlagen und mit Ausnahme der 20,000 Fr. für Bonhomme und einer gleichen Summe für Vallon, von der Portugiesischen Regierung binnen drei Tagen in vollkommen sichern, in 2 Monaten fälli: Befehlshaber des Fran- zöfischen Geschwaders im Duplicat eingehändigt werden sollen. 20) Auf die dringenden Bitten des Kommandanten verpflichtet si der das Französische Geschwader befehligende Contre-Admiral, den größten Theil der Schiffe gleich nah Vollziehung der obigen Artikel und, wo mögli, binnen 10 Tagen, von heute ab gerech- net, aus dem Tajo absegeln zu lassen. Außerdem ist festgestellt worden , daß eine Entschädigung von 10,000 Fr. statt 6000 Fr. dem Dubois und eiue zweite von 20,000 Fr. den von Lissabon auf der Brigg „les Jumeaur abgegangenen Franzosen bewilligt werden sol, Diese Uebereinkunft ift am 14. Juli von dem Con- tre: Admiral Baron Noussia und Herrn Autonio Kavrio d’Abren

Castello-Branco unterzeichnet und an demselben Tage im Namen der Portugiesischen Regierung von deren Minister der auswärti: gen Angelegenhetten, Vicomte von Santarem , angenonmiien

die Zählung der Entschädigungen zu sichern,

gen Wechseln, aus Paris gezahlt und dem

worden,‘

Brasilien.

Rio-Janciro, 23. Mai. Auf die Thron - Entsa- aunz des Kaisers. if zwar vor der Hand die größte Ruhe gefolgt ; leider verspricht aber dieselbe niht fonderlihe Dauer, obgleich es eine redlihe Brasilische Partei in den Kammern uicht an Eifer und Thátigkeit fehlen läßt, um der leßten Uniroálzung eine ge- máäßigte Richtung zu geben. Das Borhandenseyn einiger Klubs, die mit auswärtigen im Einverständniß sind, scheint außer allem Zweifel zti sehn, und wenn auch die weite Entferuung ihrer Ent- wilung hinderlich ist, so giebt doch dic gegenseitige Abueigung Der verschiedenen hiesigen Menscheuracen, namentlich ‘der Mulatten und Weißen, hinreichenden Sioff, die Gährung zu unterhalteu.

Hinter dem Vorwande, daß eine Republik errictet werden müsse, verbirgt- sich der Haß der Mulatten gegen die Europäer, die alz lein den hiesigen Gewerbfleiß beleben. Zwar sind alle der- artigen Anregungen in den Kammern mit Mißbilligung zUu- rüictgewiesen worden ; da aber ein großer Theil der De- vputirten selbst zu den Mulatten gehört und bei der bevorste: heuden Wahl dér für 13 Jahre zu ernennenden Regentschafts- Vertreter der Kampf heftig werden zu wollen scheint, die Finan- ¿en nicht iny besten Zustande sind, obgleich wöchentlihe Balan- cen bekannt gemacht werden, so wäre es niht zu verwundern, wenn die Föderalisten bald ihren Ziveck erreichten. Daß dadurch dte Freiheit Brasiliens im höchsten Grade gefährdet und die Kin- der Dom Pedro’s nach Europa geschickt werden dürften, scheint feinem Ziveifel zu unterliegen. Schon spricht man von dem Zusammenhalten der einzelnen Provinzen; Rio Janeiro, Mi- nas und St. Paul würden eine der vier großen projektirten Ne- publiken bilden, Junzwischen leidet der Handel sehr, obgleich unser Cours. sich seit 10 Tagen um 13 pCt. gebessert hat, was aber mur eine Folge des schrecklichsten Geldmangels ist. Was den Han- del besondexs drücft, ist das frühere zu sehr erleichterte Kredit- Systenr, das bei den jebigen unruhigeu Zeiten vershwinden muß und den Kanfmann zwingt, die innere Seite seiner Tasche sehen zu laßen. Die Englischen Blätter enthalten folgende Nachrichten aus Rio Janeiro vom 8. Juni. „Man kann sich {wer eien Begriff von der Unordnung und Furht machen, die seit kurzem in dieser großen Stadt herrschen. Die höheren Klassen der Brasilianer sehen jeßt vielleicht zu spät ein, daß ihr fritheres Verfahren eine Thorheit war; und wenn sie auch Dom Pedro nicht geradezu zurückwünschen, so thut ihnen Allen doch unvedingt seine Entfernung sehr leid. Der Aufruf an den Pö- bel, durch den die leßte Revolution bewirkt wurde, trägt seine Fruchte. Dieser bemerkt nämlich, daß er durch das Entfernen Dom Pedro’s seine Lage um nichts gebessert hat, und geht unn daranf aus, slch zum Herrn zu machen. Zu dem Ende hat er s\ch mit Dolchen, Messern und Schwertern bewasfnet und durchzieht haufenweise die Straßen, um jeden Weißen, von welcher PNation er auch sey, umzubringen. Sein Geschrei is besonders gegen die Portugiesen gerichtet, die er Alle aus dem Lande ver- ¿rieben haben will, Tausende von Schwarzen haben rebellirt, ihre Herren ‘verlassen und streichen in den Wäldern umher. Bei Anbruch der Dämmerung wird hier jedes Haus und jeder Laden geschlossen. Handel und Zutrauen sind eutflohen. Der Finanz-Minister hat vor einigen Tagen in der Depuúutirten-Kam- muer den Vorschlag “#4 die Zinszahlung allec sremden An- leihen auf ffinf Ja re zu suspendiren. Obgleich der Vorschlag von der Mehrheit mit Unwillen aufgenommen wurde, so hat die Kammer do schon seit zwei Tagen darüber debattirt; man hofft indeß, daß derselbe verworfen werden wird,“

S COROU I MICENNIVT FTGP F VINSGP T E S T T

Cholera.

__ Aus dem Regierungsbezirk Gumbinnen wird gemeldet : Jn Tilsit hat si fein nêuer der Cholera verdächtiger Kranfk- oeisfall ereignet, obgleih die Seuche in den Dörfern Coadju- then, Medischkehmen und Afmonishfen uoch nicht un- terdrictt ist, Es sind in diesen Orten vom 25sten bis zum 30sten v. M. 13 Personen erkrankt und 7 gesiorben. Am Z31sten kam fein neuer Erfranfungsfall vor. Ju Bogehnen sind in einer Bauernfamilie am 29sten und 30sten v. M. 5 Personen erkrankt tind 4 davon gestorben. Ueberhaupt wurden daselbst von der Seuche 7 Personen befallen uud 5 davon weggeraft.

An Schirwind des Pillkallner Kreises sind am 4ten d, 4 Personen erkrankt und 1 davon verstorben,

In der Stadt Stallupöhnen sind vom Z0fien v. bis zum “Aten d. M. 19 Personen erkrankt, davon 12 gestorben und 2 ge- nesen, Dagegen slud in den Stallupöhner Kreisdörfern Wab - beln, AdlihBudweitschen, Publauken, Skrudschen, Pillupöhnen und Alexrkehmen keine neue Erkrankungen vor- gekommen, Jn Bäáuerlich Budweitschen sind leider am öten und 4ten d. M. von neuem 4 Personen von der Seuche ergrissen und 2 davon gestorben.

Ju der Domaine Sodargen eckrankten am 1sten und 2ten d. M. 2 Personen und starben 2. Jn Barßkehmen erkrank- ten vom 28sten v. bis Zten d. M. 8 Personen und starben 6.

- Jin Kreise Oletfo sind in dem Dorfe Kukowen bis zum . 4ten d, M. 27 Personen von der Seuche ergriffen und 15 ein “Opfer derselben geworden, ,

Jn Johannisburg starb am 4ten d. M. eine Person un- „ter den Symptomon der Cholera, so wie im Kreise Raguit am linken Memel:Ufer, Schmaleningken gegenüber, eine Person. E Im Kreise Lyk sind zu Stosnieu bis zum ten d. M. ‘8 Personen an der Cholera verstorben und 14 erkrankt.

Im Königsberger Negierungs-Bezirf ist am 3ten

13414

ihnen sind bereits verschieden.

Cholera gezeigt.

Fn Wehlan waren bis j zum 7ten d. M. 42 3 21 1 Im Königsberger Land- kreise waren: bis zum Zten d. M. in Ma-

ternenhof 11 : 9 2 vom Z31sten bis iten d. M. in Jungferndorf 9 2 5 i

Ju Memel nebst Sand: wehr und Witte waren bis

zum Hten d. M. 226 25 124 T7 davon waren vom Militair 20 1 13 g vom Civil 206 M 111 71

visions - Arzt, Dr, Schrader, ein geborner Braunschweiger.

verdächtige Krankheits: und Sterbefälle vorgekommen. Der Meldung der Kommaudantur zt P

Jnfanterie:-Regiments:-Garnison-Compaguie.

d. M. in Wirsib zwei dort frant zurückgebliebene Musquetiere vom láten Jnufanterie-Regiment au der Cholera verstorben. Jn den 10 Wocheu vom 20, Mai bis zum 6. August, in welchen die Cholera in Danzig herrscht, sind erfrankt. genesen. gestorben.

in der 1ften Woche 52 2 28 2 Zen - 87 18 60 2 2 oten - 111 11 80 2 2 Uten 5 153 23 114 - - dôten - 154 30 121 - s 6ten 5 88 39 70 2.2 (In z 60 Q Di 28 S s 135 10 94 e Oen z 165 49 113 2 ck LOten - 167 44 128 Summa 1172 D 801

und zwar vom Militair 190 86 93 vom Civil 982 165 798

Es ergiebt sich hieraus, daß in den 5 ersten Wochen die Seuche im Steigen war, in der sehsten und siebenten Woche aber so plöbßlich abnahm, daß man das baldige Verschwinden - derselben wohl hoffen durfte. Doch unerwartet griff sie von der 8ten Woche an rasch wiedèr um sich, und es fanden in der neun: ten und zehnten Woche die meisten Erkrankungen statt, Wäh- rend beim Militair das Verhältniß der Genesenen zu den Ver- storbenen sich im Allgemeinen günstig stellte, ist es leider beim Civil ungünstig, Eine Hauptursache hierzu scheint zu sehn, daß die Soldaten sämmtlich im Lazarethe hehandelt wurden und doct eine sorgsame Pflege genossen, während viele Kranke aus dem Bürgersfiande zu spät die árztlihe Hülse in Anspruch nahmen, ihre Wohnungen nicht verließen und somit nicht eine {nelle ärztliche Hülfe und eine den Umständen agemessene Wartung haben fkounten, Das uumeraire Verhältniß des weiblichen zum männlichen Geschlechte stellt si bei den von der Cholera Ergrisfenen in den verschiedenen Stadttheilen von Danzig, wie folgt: erfranften genasen ftacben Mán- Wei- Mán- Wei: Män- Wei- ner ber ner ber ner ber Jn d. Altstadt mit 15,890Scel. 315 205 63 32 250 157 - Rechtstadt 16,566 106 59. 40 000 40 Vorstadt 5,864 58 28 12 396 V Niederftadt 7,030 45. 4 12 S U Außenwerke 6,491 150 . 90 433 9 107 69 Militair:La-

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zareth ... B 19 r 18 : Neusfahr- / wasser 4 2 | . 2 s Meiehsel-\ 2581 97 2 6 münde Nr P A T I I E P P R T I I C T V A E E P O L A A) R T: P T E I T (O Sunima 54,422 Seel. 742 430 184 67 526 325 Dazu Milit. circa 5,000 Mann 2 B 57 O ! Im Danziger Landkreise *) slnd úberhaupt e. E SCEEEESS S L 2 2E LS A Q A R Na v. 31. Juli bis 2. Aug. in OliŸva .. 6 2——14 1 5 8 v - 6 s SUUPONTRU 2 L 0 T7 a4 am 1. August in Heubude ....— 1— 1 3— 3 S : «e Groß Buder 21 0.2/1 2 «Tan L 4 vom L —2. Aug. in Lanzschn .— 1— 11 v 28. Juli b. 2. Aug. i. Wonneberg 1 5 1 56 15 v.27. = - d « - Langenau. 5 16 21332 323 6 D 00 d f M Russoczhn. 1 6 710 10 00, s.5,0 «M 944 2.818 20d v. 25. b. 29.Juli i.Pfarrd.St.Albreht— 1 1 1 1 v.27. : 28. : - Güttland ....— 1— 1 1— 1-— 9:28, 508. 23 QUIDEA. 5 4.21.2003 am 90. Om L 0— L 4ER 1 s «s o-Meétlendorf....—1— 4b : :-:-Caoinau— 1—— 1—— (41 Im N euftädter Kreise: vom 4. bis 7. Aug. n Neustadt 1. 4— 214 2/9 3 am 1. August Puzig. Heyfernest 5 2 1 111 1 5 9 vom 31. Juli bis 5. Aug. Kußfeld 12 1 912 1 9 2 ®) Die resp. am 30ften v. und 7ten d. M.

) i angezeigten Erkran- kungsfälle in Prinzlaf und Pasewark sind nad erer Ermit-

d. M. in Labiau durch einen von Memel kommenden Schiffer die Cholera eingeschleppt worden; 2 Schifferknechte waren schon während der Fahrt über das Haff erfranft. Am ten ergriff die Seuche die 6 übrigen Personen, welche auf dem Schiffe gewe- sen waren, und am 5ten auch 2 Personen aus der Stadt, so daß bis dahin 10 Personen an der Cholera erfrankten; 5 von

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storben. |

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am 1. August in Hela , is L August

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Fm Land- Armenhause zu Tapiau hat sih ebenfalls die | vom 2. b

Bestand erkrankt genesen gestorben geblieben

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N Bohlschau Im Karthanser vom 2, bis 5, August in Zuckau - (Howidlino Smolzin . rgardter Kreise:

vom 1. bis 9, Aug. in Zeisgendorf ( vom 30. Juli bis 9.Aug. in Subkau ZZ§

Im Elbinger Kreis sind in der Stadt Elbing am

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Mehrere Aerzte von den uuter diesseitigen Schu getretenen Polnischen Truppen haben sich zur Behandlung der Cholera: Krauken in Memel bereit sinden lassen und sind dabei mit lo: denswerthem Eifer beschäftigt: unter ihnen befindet ch der Di:

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7215 58 146 4 223 59 150

Ju deu Ortschaften Kasereggen, Schmelz, Leutinuen 2 226 62 152

und Kalleischken Memelschen Kreises slnd ebenfalls einige

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illanu zufolge, er: frankte daselbsi am 2ten d. M. ein Musquetier von der 1sten

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Ang, Kämmersdo ) Ellerwalde 1. Trift. Im Regierungs-Bez. Posen î Schrimm am Hten d. M. ein Fenerwerker von der Artille ‘unter den Shmptomen der Cholera erkrankt, aber schon wie auf dem Wege der Genesung.

Fn Schwerin war vom 11ten d. M. Morgens bis zu 12ten Vormittags weder Jemand an der Cholera erkrankt nd Dagegen aber ist bei Weppriß, etwa eine Mi von Landsberg an der Warthe, am 1lten d. M. ein Schiffe der vor 16 Tagen in Bromberg gewesen war, unter verdächtizg Symptomen plöglich verstorben. | Kontumaz gestellt worden.

Fni Bromberger Regierungs-Bezirk sind am 1lten m Dorfe Ph szauz:

verstorben.

Sein Gefäß ist sogleich unt

Jn St, Petersburg waren erkrankt. genesen. gestorba am 30. Juli

1. Augusi

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Es ergiebt sich hieraus das fortda

der Setutche, und manu {meichelt sich hier allgemein, bald !: Schnelle Todesfälle kommen jeßt fast n

uernde schnelle Abnehm

ihr befreit zu seyn. mehr vor.

Den neuesten Nachrichten aus Lemberg zufolge, sind f den beiden Tagen, am 1sten und 2ten August, überhaupt Individuen an der Cholera erkrankt, 18 gestorben und 19 genes

Königliche Dienstag, 16. Aug.

Schauspicle. g. Im Schauspielhause.

mal wiederholt : Der kleine Oberst und der kleine Deserteur, dr Hierauf: Frauenliebe , Schauspiel |

Don Im Opernhause: Die Belagerii von Korinth, lyrisches Drama in 3 Abtheilungen, mit Tan (Hr. Hoffmanu: Kleomenes.)

Zuni erste matische Scene in 1 Akt, 4 Abtheilungen. Donnerstag, 18. Aug.

Mnsik von Roffíni.

Rondo Os Theater

t | Die weiße Dane, komische Oper in (Hr. Fischer, vom Großherzogl. Hof: Opern : Theater || Darmstadt, neu engagirtes Mitglied dieser Bühne: Gavesto als zweite Antrittsrolle.)

Dienstag, 16. Aug.

Berliner Börse.

Den 15. August 1831. Amtl. Fonds - und Geld-Cours- Zettel. (Preufss. Cour

TTTBrief. GeidA St. - Schuld - Sch. L Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Ob]. 309 Kurm. Öbl. m.1. C. Nenn. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. VVegstpr. Pfandbr. Grosshz. Pos. do.

ZE Brief C OVatpr. Pfandbri. R (6 Pomm. Pfandbrf.

Kar- u. Neum. do. Schlesische : Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.

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M nächste der beiden Jns n lin! N Ufer wurden die Kosaken. hinübergeschaft- welche dasselbe sogleich in W einer Ausdehnung von zehn Wersten nach allen Seiten hin befeßten. | Die Rebellen zeigten sich hier nirgends bis Wroglawsfk, wo ihr äußer-

fer Posten steht. Solchergestalk waren alle Vorbereitungen zum

Uebergange, die Aufstellung der Brücke selbst und die Errichtung der Brückenköpfe vollendet, nicht nur ohne einen einzigen Schuß zu thun, sondern auch ohne durch die Annäherung der mpdrer gestört zu werden, während die von allen Seiten cingchenden Rachrichten und die Aussagen der Gefangenen bestätigten, daß die Rebellen mit threr ganzen Macht aus Plonsk anrückten und, getäuscht durch die zdgernde Bewegung unserer Arrière- Garde unter dem Befehle des Generals Grafen Witt, thre sämmtlichen Truppen, sogar von dem linken Ufer der Weichsel, aufdem rechten, in der Gegend der Stadt Plozk, zusammen- zogen. Fn der Nacht vom 4. (16.) auf den 5. (17.) Fuli war der Ueber- gang son vôllig beendigt. Eine Schiffsbrücke verbindet das rechte Ufer mit der ersten Fnsel: eine zweite die beiden Jnseln unter etn- ander, zwischen denen außerdem noch cinc andere Brücke auf Pou- tons aufgeführt ist. _ Ueber den Arm, welcher die Fnseln von dem linken Ufer trennt , sind zwei Brücken auf Pöntons exrichtet. 5. (17) Juli Morgens gingen die Truppen unter dem Befehle des Generäls Grafen Pahlen auf das linke Ufer über und lagerten sich bei dem Dorfe Slonsf, während sie ihre Avantgarde in dem Flecken Racionzek hatten. Um aber in seiner Nähe zu seincr Verstärkung bereit zu seyn, lagerte sich _die Hauytmacht der Armce an chen deni Tage zwischen Kikol und Steklin. Die Bewegung der Hauptmacht ‘nach der Weichsel und der Uebergang über selbige geschahen auf folgende FPablen den Fluß passirt

hatte, begann Vormittags der Uebergang des Trosses- der in 36

Holl. voll. Duk.

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Friedriched’or. . Disconto . . ...

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Auswärtige Börsen.

- y Amsterdam, 10. August. Niederl. wirkl. Schuld 347. Kanz- Bill. 121, Metall. 762. Russ. (bei Hope) 841.

Hamburg, 13, August. VesLerr. 5proc. Metall. 763. 969. Russ. Engl. Anl. 841 à 4 Inscript, 81.

dproc. 634. à 69, Russ. Anl. Hamb, Cert. 894.

London, 9. August.

Jproc. Vons. 81. Bras. 44. Dän. 69. Russ. 911.

NEUELSTE BŒRSEN-NA Paris, 9. Ang.

CGHRICETEN, Au «Ohr. N j “a N fin cour. 85. 30. Zyre ur, t . T5. roc, 0 5.

Rente perp. 45. Dp capol, fin cour, 65. 5proc, Spal Frankfurt a. M., 12, Aug, Oesterr, 5proc, Metall, 77) 77. 4proc. 657. 6577. 2Eproc. 40, 1proc. 16j. Br. Act. 1150, 1148, Partial : Obl. 1127. 112è, Loose zu 100Ÿ Poln. Loose 414. G.

Redacteur Foh n. Mitredacteur Cottel. erme Q E t Pk erem -

telung nicht der Cholera zuzuschreihen.

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Gedrugckt bei A. W. Hayy,

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Kronik des TagEs.

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dein Stadtgerichte zu Breslau zu ernennen.

geruht.

eilt worden.

Haag nach Xoudon.

Zeitungs-Nachrichten.

A1 0 0. Rußland.

St. Petersburg, 6. Aug. Se. Maj. der Kaiser haben von dem Feldmarschall Paskewitsch unterm Uáten (26sten) v. M. ei- nen Bericht folgenden Jnhalts erhalten: „Nachdem die Haupt: macht unserer Armee, unter dem Beistande Gottes, glücklich auf das linke Ufer der Weichsel übergeseßt hatte, wurde dieselbe auf cinige Tage nach Kujawisch Brzesc und Wrozlawek verlegt und beseßte beide Punkte. Diese kurze Rast war unumgänglich nô- thig, sowohl um den Truppen nach dem forcirten Mar-

sel-Ufer vom 8. (20.) Juli:

„Ew. Kaiserl. Maz. habe ich das Glück unterthänigst zu berich- | ten, daß die Hauptmacht der Allerhöchst mir anvertrauten Armec bereits den Uebergang auf das linke Ufer der Weichsel, unweit der Preußischen Gränze bei Ofsitek, vollendet hat, während fie die gatize Hauptmacht dec Empdorer auf dem rechten Ufer hinter sich ließ, ohne ein Gefecht anzuknüpfen, und so ein unnüßes Blutvergießen vermied. Zugleich mit der Bewegung der Truppen unter dem Befehle des Ge- nerals Grafen Pahlen |. nach dem Uebergangspunkte hin, als die Haupt- macht der Armee Vorkehrungen zu ihrer Passage bei Plozk traf, wte ih in meinem- unterthänigsten Berichte vom 2ten (14ten) Juli zu N melden das Glück hatte, war die von dem Ober des Jngenteur- Ï Corys der Straßen-Communication, Vieténghoff, erbaute Brücke ganz F fertig und nach dem Orte des Ueberganges transportirt worden, N zu welchem Zwecke sämmtliche Pionire und etne Compagnie der F Garde-Equipage angewandt wurden. Am 1. (1:3.) Juli, als der Tag

eln in der Linie der Pas

4 sich neigte, beseßte die JFufanterie nebst acht Batterie - Kanonen die

Weise: Am 5. (17.), nachdem der General Gra Stunden, d. h. am bten (18ten), beendigt seyn sollte.

(18ten) marschirten die Truppen unter dem Kommando, des Gene= tals Grafen Witt nach Lipno, hatten ‘die Kavallerie in Glodowa, Skompe und Kamien-Kotowo und stellten ihre Vorposten denen der Rebellen gegenüber. Am 7ten (19tcn) von Mitternacht an zog s

Preußische Staats-

Berlin, Mirtwoch den 17ten August.

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getidmbemerinbem eti tem d An A Ren ma In" "E p-l Ü F" mge A "R" R Br} R ina ree nze etm mm rew e ete t ——————— T

Amtliche Nachrichten.

Seine Königliche Majestät haben geruht, dea Ober-Landes- "M erichts: Assessor Freiherrn von Amstetter zum Justizrath bei

Seine Majestät der König haben dem bei dem großen Ho- pital in Löbenicht zu Königsberg in Preußen angestellten Bo: en Strau chmann das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen

Der Notariats - Kandidat Christoph Steffes ist zum Notarius im Fricdensgerichts- Wezirke Wittlich, Landgerichts- Bezirk Trier, mit Anweisung seines Wohnortes in Mittlich, be-

Abgereist: Se. Excellenz der Königl. Schwedische Gene- ral-Lientenant und Mitglied des Conseils, Graf von Löwen: :Whjelm, nach Stockholm. :

Die Kaiserl. Russischen Feldjäger Siatschekin und Gun- taschwill, als Couriere, Erslerer nah Paris, Letzterer tiver den

se von Pultusk nah dem Uebergangspunkte einige Erholung zu verschaffen, als auch um sie mit allen Bedürfnissen für die ferneren ungehinderten Bewegungen gehörig zu versorgen, Bei Abfertigung dieses Berichtes befand sich unsere Avant-Garde in Wolpza am Flusse Sklawensk, hielt Brzesc starf beseßt und À machte Refoguoscirungen nach Kowal hin; die Hauptmacht der Armee defänd sich an den früheren Stellen, das Hauptquartier N aber wide nach Nieschawa verlegt. Die Rebellen zeigten sich nur in gorxinger Anzahl in den von unseren Truppen beseßten Ge- genden; ihre Hauptmacht hat sich, zufolge den bei dem Ober- hefehlshater eingegangenen Nachrichten, zwischen Sochaczew, Lo- wicz id Blome konzentrirt. Am erstgenannten Orte, auch, Skrzhnezki sih aufhält, und bei Wola, vor Warschau, wer- fen die Jusurgenten Festungswerke auf. —— Der General - Feld- marschall Graf Paskewitsch - Eriwansfi hat eine hinreicheude Be- deckung bei dem Uebergangspunkte elbst zurückgelassen und schickte sich an, sein ferneres Vordringen am l5ten zu beginnen.“

Nachstehendes is der (in Nr. 224 d. St. Zeit. erwähute) Î Bericht des Dber-Befehishabers der aktiven Armee, Grafen Pas- fewitsch v, Ecivan, datirt aus Racionzek auf dem ‘linken MWe1h-

sage, und auf das linke

Allgemeine

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die Hauptmacht dex Armee nah dem Punkte, wo sïc den Strom yassiren sollte. Die Spiße der Kolonne bildete die Reserve- Artille- rie, darauf folgte das Detaschement des Geueral - Lieutenants Mu- rawjew, alsdann die Garde-Kavallerié, hierauf die Garde-Jnfanterte, ferner eine Brigade der 5ten Kürassier-Division und der Grenadtere unter dem Kommando des Generals Fürsten Schachowskot. An demselben Tage zogen sich die von dem General Grafen Pah- len I. befehligten Truppen nach Lowizec, während auf dem rechten Ufer die Jnfanterie und Artillerie der Arrière-Garde, welche aus Lipno gerúckt und bei Tschernikowo vorvet passirt waren, vor dem Walde Rafttag hielten, die Kavallerie derselben aber noch am Abende ausrüdckte und in einem Marsche ohne Ausruhen / gleich nah der Fnfanterie, bei der Brücke eintreffen sollte, 9 daß in der Nacht auf den 8ten (20) die ganze Arrière- Garde unfehlbar: die Weichiel im Rücken hatte und nur ein Karabinier - Regiment in dem Brüen- koyfe auf dem rechten Ufer bis zum Uebergange der Kotaken zurück- blieb, welche zum Sten o auf den Vorposten bleiben und ihre früheren Standorte im Angest

aber vermittelst ciner ylößlichen und raschen Bewegung sich beim

cht der Emydrer behalten, gegen Abend

Uebergange concentriren und selbigen bis zum Morgen des 9ten

(21.) zurücklegen sollten. Hätten dic Rebellen, wie zu erwarten stand, es

unternommen, dieBewegung der Arrière-Garde zu beunruhigen, und auf

dem rechten Weichselufer sich nach dem UPebergangs-Punkte gezogen, \9 würdeich in solchem Falle, sobald die Kosaken htnüber waren, die Brücke, welche die Fnseln mit dem rechten Pfer verband, abgebrochen und die Karabiniere aus dem Brückenkopfc des rechten Ufers auf Bôten haben überfahren lassen, um dic Juseln zu besehen; allein in der Nacht guf den 7ten (19ten) erhielt ih den Bericht des Generals Grafen Witt, daß am bten (18ten) Juli die Vorposten der Re- hellen, in größter Eilfertigkeit, threr Hauptmacht în der Richtung nach Modlin nachzöôgen, wohin ihre Armee den Weg schnell ein- \chlug, da ste vermuthlich von dem Uebergange des Generals Grafen Pahlen l. auf das linke Ufer gehört und sich demnach Überzeugt hatte, daß ihre Anwesenheit bei Plozk uns nicht von unserem Haupt= zwecke abzulocken vermochte. Jn der Nacht auf ven ten (l2ten) stieg das Wasser der Weichsel zu ciner außerordentlichen Höhe und

verzögerte dadurh unseren Uebergang um einige Stunden, da

die durchgängig auf Fahrzeugen und Pontons aufgeführten

Brücken an den Untiefen der Ufer zum Theil auf Bôken

ruhten, die sich nicht mit dem Wasser zugleich erheben fonn-

ten, daher an diesen Stellen die Brüdken einiger Ausbesserung bedurften. Dieser Umstand und der Rúkzug der Rebellen vor Plozk, wodurch schon der Uebergang möglich gemacht wurde - ohne

daß man sehr zu eilen nôthig hatte - bestimmten mich, die Arrière- Garde unter dem Kommando des Grafen Witt auf dem rechten Ufer bei Osiek zurückzulassen. Die ganze Hauptmacht aber la- erte sich auf dem linken Weichsel-Ufer, und zwar das Garde-Corps fit Serschchowo, das Grenadier - Corps bet Brudnowso und die von dem General Grafen Pahlen l. angeführten Truppen bei Lowiczek. Mein Hauptquartier befindet sich in Razionzek. Bon hier werde ich unter Gottes Beistand zur volle Offensive schreiten. Unterdessen habe ich dem General - Major Fürsten Gagarin, der nach meiner Berechnung am 7ten (19ten) in Racionzek cintresen muß, Befehl egeben, ohne Aufenthalt Über Servz- Skompe und Kikol nach dem Punkte des Ueberganges zu marschiren und nah Zurücklegung desselben zur Armee zu stoßen; dem General - Major Gersien= zweig habe ich vorgeschrieben, eîtte Expedition úber Ostrolenka und Makow nach Nowomiasto zu unternehmen, um, wenn die Rebellen in Plozk bleiben sollten , thre Aufmerksamkeit abzulenken, wofern sie aber über die Weichsel gchen, fie zu zwingen, daß sie das rechte Ufer derselben vôllig räumen, und dadurch unsere Communications- Linie von dem Yevérgangspunkte längs der Preußischen Gränze mit Lomza und weiter vollkommen ficher zu stellen, selb aber zur Armce zu stoßen. Die Operationen der dett General-Adjutanten Baron

Rosen und Rüdiger anvertrauten Truppen gehen mit erwünschtem Erfolge vor sich, wie ih schon das Glück gehabt habe, Ew. Kaiserl. Majestät zu melden. Der leßtgenannte General berichtet mir, die Vorkehrungen zum Uebergange seiner Trupven Über die Ober-Weich- sel rúckten ohne Aufenthalt vor, und er werde im kurzer Zeit zum Uebergange selbst schreiten. // Í

Die hiesige Handels-Zeitung meldet: „Der starke Han- dels-Umsay der Russischen Háfen mit dem Auslande im Laufe des gegenwärtigen Jahres woraus das fortwährende Bedürf- niß an Russishen Waaren auf deu ausländischen Märkten er- sichtlich is ergiebt sich aus der großen Anzahl Schiffe, welche die Russischen Häfen befahren, und der beträchtlichen Ausfuhr, besonders von Talg und Getreide, wovon der leßtere Artikel ín Archangel höchst ausgezeichnet O ¿

Von der Chinesishen Gränze sind neue, noch betrübendevre Nachrichten eingegangen, als die, welche lesthin (in Nr. 220 der Staats- Zeitung) mitgetheilt wurden. Am 6. Mai also, bald nach dem erften Sturm, welcher das Fort von Tfuruchai- tujeff verwüstet hatte, begann ein schrecklicher Orkan, von einem dichten Schnee begleitet, um 9 Uhr Abends, und währte fort bis 98 Minuten nach Mitternaht. Der Schnee, welcher während der ersten zwei Tage ununterbrochen Und darauf mit Eintritt von kurzen Pausen gefallen war, hatte alle Communication mit den nächsten Posten völlig gehemmt. Diefe Unfálle haben den Be- wohnern des Forts, der zehn darunter sortirenden Gränzposten und der zwei benachbarten Dorsschafteu eineu ungeheuren Verlust au Vieh zugezogen. Es sind nicht weniger ais 3494 Pferde, 3193 Síück Horuvieh, 7134 Schafe und 14 Kameeie dabei umgekom- men. Man {hätt den Schaden auf beinahe 216,000 Rub., ohne die Fährlinge zu rechnen, von denen nichts übrig geblieben ift.

Polen.

Nachrichten aus dem Russischen Hauptquartiere.

Nachdem der Ober: Befehlshaber den Truppen in Gombin einen Ruhetag vergönnt hatte, ließ er sie ihre Offensiv - Bewe- gungen fortsesen. Um den Feind tiber die wahre Richtung die: ser leßteren zu täuschen, rúüte das 1ste Corps auf der Strafe über Kierzow und Rybno auf Sochaczew vor, während die

auptmacht úber Osmolin und Kiernozia vor Lowicz anlangte. Die Empörer verließen diese Stadt am 19. (31.) Yuli Abends. Unsere Kosaken-Pikets zogen sofort in dieselbe ein und am Mor- gen des folgenden Tages wurde sle von unserer Avant - Garde besegt. Die Polen bewerkstelligten ihren Rückzug mit solcher Eile, daß sle nur eine einzige Brücke über die Bzura abtrugen, die beiden anderen aber stehen ließen; sle hinterließen uns úüber- dies ein Magazin mit Zwieback, Ju dem Lazarethe fanden wir

600 Soldaten, die man bereits dorthin geschafft hatte, so wie

alle zur Aufnahme von 1500 Kranken erforderlihe Gegenstände. Nachdem der Ober-Befehlshaber die von dem Feinde zerfiörte Brüe hatte wiederherstellen lassen, auc deren mehrere andere úber die Bzura mittelst Pontons geschlagen hatte, ließ er eine starke Avant: Garde big Arfadia vorgehen und stellte den Rest der Truppen am linken Ufer des Flusses auf, denn die Enipoórer foncentrirten slch vor Sochaczew. Am 22sien Abends näherten sich legtere den Vorposten des Grafen Pahlen und rückten bis auf Kanonenschusiweite gegen dessen Truppen vor ; in der Nacht aber zogen sie sich wieder über die Bzura zurück. Am 24sten Abends maten sie eine Demonstration gegen Nieborow, wo die Vorposten unseres rechten Flügels ständen. Am 26sten mit Ta: ns ließ der Ober - Befehlshaber die Truppen über den T

luß gehen. Die Empörer zogen si hierauf zurück und nahmer

an der Rarwka eine Position ein, Als der General - Major Gerstenzweig, der jegt seine Vereinigung mit der Hauptarmee be- wirft hat, auf seinem Durhmarsch dur Krasniewice erftthr, daß sich bei Lenczycz Polnische Milizen gesammelt hätten, fer- tigte er den Obersten Timiriase} mit einigen Schwadro- nen ab, um sie zu zersireuen, Dieser stieß dort auf 600 Mann , die man mit Gewalt angeworben hatte, und cr- laubte ihnen, in ihre Wohnungen zurückzukehren: nur 3 Offiziere und 14 berittene Masuren behielt er als Gefangene zurü. Der General - Major Anrep, der sich' auf Beféhl des Feld- marschalls nach Kolo begeben hatte, um die Verbindung der Armee mit der Brücfe bei Ossiek zu e fand bei seiner An- kunft daselbst jene Stadt von einer starken Abtheilung regulärer Truppen beseßt. Er entschloß sich sofort zum Angriff , warf oie Borposten, rückte gleichzeitig mit diesen in die Stadt ein, verz jagte aus derselben E Schwadronen, und verfolgte sie auf der Kalischer Chaussee. Als aber ein Jufanterie - Detaschement, das sich noch auf dem rechten Ufer der Warthe befand, Miene machte, seine Neserve anzugreifen, ließ er“ von der Ver- folgung ab, fehrte um, wandte sich mit seinen Ge- sammtkräften gegen den Feind, brachte ihm eine völlige Niederlage bei, tödtete ihm 2 Stabs - Offiziere, mehrere Subal- tern- Offiziere und fast 300 Gemeine, und nahm ihm 187 Mann, worunter 9 Offiziere, so wie 350 Pferde ab; 2000 Senseumán- uer zersireuten sih bei der Nachricht von seiner Ankunft. Unfer Verlust bei diesem Gefechte belief sich auf 7 Todte und 48 Ver- wundete. Kürzlih eingegangene Berichte melden, daß die Avant - Garde des Generals Rosen unter dem Befehle des Ge- nerals Golowin Siedlce besest hält und Streif - Corps auf der Warschauer Chaussee vorschiebt, ohne von den Empörern, die sich nirgends zeigen, beunruhigt zu werden.

Warschau, 8. August, (Aus dem Krakauer Kurier.) In der Sigung der vereinigten Kammern vom 6ten d. M. trug der Kastellan Wenzyk im Namen der Kommissionen darauf an, daß die Kammern dem General Dembinski zu erfennen ge- ben sollten, er und sein ganzes Corps hätten sich um das Land wohl verdient gemaht. Dieser Antrag fand allgemeine Unter- stüßung; einige Mitglieder verlangten auch, daß man zugleih die Generale Gielgud und Chlapowsfi, die den Ruhm der Polnischen Waffen befleckt hátten, öffentlich brandmarken solle. Der Wojez wode Oftrowsfi erklärte, daß er in dieser Beziehung den An: trag machen werde, eine Kommission zu bezeichnen, um zu unter- suchen, wer es verdient habe, daß sein Name der Nachkonmn1en- haft mit Schmach überliefert werde. Sodann trug der Depu- tirte Morawsfki darauf an, daß dem jezt zum General beföor- derten Oberst Nozhzki eine áhnlihe Belohnung, wie dem General Dembinski, zuerkannt werden solle, indem derselbe si glei tapfer gehalten habe. Die Kammern waren der Meinung, daß General Rozhzki, da er das Dembinsfkische Corps von der Bia-: lowieser Haide an begleitet habe, zu diesem zu rechnen sey, Der Antrag des Herrn Szaniezki auf Anfertigung einer Namens: liste aller derjenigen, welche zum Dembinskischen Corps gehören, die in dem Senats- Archiv deponirt werden sollte, ferner daß jedem einzeluen Mitglied jenes Corps ein Exemplar des defkretir: ten Geseyes nebst Hnsiguns seines Namens überreicht würde, fand einstimmige Genehmigung und wurde nach angemessener Redactionsveränderung in ein Gese verwandelt,

Gestern überbrachten der Kastellan Wenzhk und der Depu- tirte Zwierkowsfkfi dem General Dembinsfi und den Offizieren seines Corps das oben erwähnte Reichstags-:Gesez.

Die hicsigen Zeitungen melden über den Rückzug des Generals Dembinski, den sie mit Xenophon und Moreau ver gleichen, und den Einzug desselben in Warschau unter Anderem noch Folgendes:

„Der Oberst Rozyzki wußte nichts von det Ereigttissen in Lit- thauen und rückte daher mit seiner Abtheilung und einem Corps Fnstructtons - Offiziere unbesorgt über den Bug. Als er eine von den Russen aufgeshlagene Brücke passirt hatte, sah er sich bald von beiden Seiten umflügelt. Plöghlich steht er in einer dicken Staub=z wolke noch ein frisches Corps gegen thn anrúcken. Er stellt sich in Schlachtordnung und bereitet sich zu einem Kampf auf Tod und Leden vor. Das heranzichende Corps scheint ebenfalls zu stuzen ; es ficht still und schickt si eben so zum Kampfe an. Jn ischen wers den von beiden Seiten Trompeter aus eschickt; die Jäger und Ti= railleurs rücken cinander entgegen; während dieser gegenseitigen Erz wartung trefen die Trompeter zusammen - und Alles erstaunt , als man dieselben sî{ch umarmen und begrüßen ficht. „„Das sind ja un= sere Brúder//, ruft man „das sind Polen; es lebe das Vater= land!/ Beide Corps vereinigten sich nun und setzten den Marsch in Gemeinschaft fort; der Feind aber zog sich von beiden Seiten zurück. Durch eine Furth ging man mit- sammt den Kanonen über den Bug ; Fracht und: Ladung trugen die Soldaten auf den Schultern hinüber. Alle Soldaten des. Dem- binskishen Corps äußern sih mit o i Über das Benchmen der Generale Gielgud und Chlaporoski. Schon bei der Schlacht von Raygrod fîng man an, Argwohn zu hegen. Man meint , Ge" neral Sacken hätte mit seinem Corps völlig aufgerieben und: später Wilna nach-kurzem Kampf gcnommen werden müssen; Gielgud “aber habe mehrere Tage zu Gielgudischken in Unthätigkeit hugebracht und verkündigt , daß er seine vershuldeten und von den Gläubigern in Beschlag genommenen Güter mit Gewalt wiedernchmen werde. Darauf theilte er die ganze Armee in kleine Detaschements; ein. ge-

ringer Theil derselben rückte gegen Wilna; ers 3 Tage fpâter langte

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