1831 / 243 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1380

Regierungs-Bezirk Stettin:

Yn Stettin ist am 29sten d. M. neuerlich eine Frau er- krankt und verschieden, M Ganzen sind also seit dem 25sten d. 4 Personen daselbst verstorben.

Y Regierungs-Bezirk Frankfurt. i

Fn der Raths\chäferei bei Küstrin sind am 26sten und 27sten d. M. wieder 2 Personen an der Cholera gestorben, im Ganzen sind also seit dem 10ten d. M. 83 Personen erfranft, 7 gestorben, eine Frau noch franf.

Regierungs-Bezirk Potsdam. Fm Niederbaruimschen Kreise ist in Zerpenschlense

am Finow- Kanal, nachdem bereits am 24. August daselbst ver- h j i Pa Erfranfungsfálle vorgekommen waren, am 29sten die Freitag, 2. Sept. Zum erstenmale wiederholt : Der Pi 1 831 Asatische Cholera wirklich ansgebrohen; ein Schiffer und eiue Oper in 2 Akten, frei nah dem Jtaliänischen ; Musit } g: S

Frau sind schon gestorben, der Knecht des Schiffers aber erkrankt, Bellini, —= O RMSRCTE N

Amtlihe Nachrichten.

Kronik. des Tages.

Fhre Durchl. der Prinz und die Prinzessin Wilhelm u Solms-Braunfels sind nah Deus a, Rh. abgegangen.

Königlihe Schauspiele. L

Ben ndas 1. Sept. Jm Schauspielhause, Zum Ers}

male: Die Preußen in Jtalien, Schauspiel in 5 Abtheilung}

von F. Mettellus, | Freitag, 2. Sept. Jm Opernhause: Der Gott und Bajadere, Oper mit Ballet und Pantomime in 2 Abtheilungy Musit von Auber, (Hr. Mantius: den Unbekaunten,) Vor

Die Komödie aus dem Stegreis. i

———

Königstädtisches Theater. 4 Donnerstag, 1. Sept. Lindane, oder: Der Pautoffelmas im Feenreiche. |

{en Cholera Leimpesscu werden durften, bisher Verschiedenhei- ten fiattgefunden; als richtig is anzunehmen.

A 9908 «M 00) ent genes, gest. Best.

am 21, Aug. 949 289 542 118

es kamen hin;u am 22. Aug. 49 16 24 127

93, Aug. 46 6 23 144

24. Aug. 28 17 20 135

LRURSIRIDEINRANPNA

vom 23. Juli b. 24. Aug, incl. Summa 1072 328 609 135

Im Landkreise Königsberg zeigte sich die Cholera am 22sten d. M. in Guuthenen, eine Person erkrankte und starb.

Im Kreise Memel sind in Memel und Sandwehr, Vitte und Schmelz überhaupt bis zum 20. August erkrankt 775 Personen, gestorben 461.

Alte ges Szernen sind unter den Preußischen Trup- pen Cholerafálle vorgekommen, ohnk daß die Krankheit um sich gegriffen hat.

Zu Labian sind bis zum 19ten überhaupt 62 Personen er- franiî, 46 gestorben. Jn Bitthenen des Labiauer Kreises brach die Kraufgeit am 15ten d, M, aus, 3 Personen sind er- kranft, 2 gestorben.

Fn Wehlau nebst Allenvorwerk sind bis zum 20ften d. M. überhaupt erkranft 87 Personen, gestorben 47.

An Neidenburg erfcaukften bis zum 19ten d. M. 30 Per- sonen, starben 23.

Jn Schönlanke, Kreis Czarnikau, Regierungsbezirk Bromberg, ist die Cholera am 22. August ausgebrochen, cine

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Freitag den 2e September.

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NECESTE BŒESEN - NACHRICEITEZ,

P aris, 25. Aug. 5proc. Rente fin cour. 28. 50. 3 J fin canr. 57. 35. 5H5yroc. neue Anleihe der 129 Mill. 88, ; 5proc. Span. perp. 467. i

Frankfurt a. M., 28. Aug. Oesterr. Zproc. Metall. 7 proc. 663. G. 2Z3proc, 404. 1proc. 165. Br. Bank: Act. 11 Partial -Odl, 1147. G. Loose zu 100 Fi. 1547. Br. Polu,. Ly 435, G, :

öffentlihe Sißung zu halten, sondern in den verschiedenen Bu- | man hat i i Â

; E G ° U eitd - me S um sich mit der vorläufigen Prüfung | kräftigen, Mee Dei t M Gedali has v er der Kammer vorgelezten Budgets zu beschäftigen. Erörterung Play gemacht, und die Justitutionen sind das Werk

C Menschen, nicht das Werk Gottes, oder der Zeit, oder der roberung geworden. Man hatte zwischen der Monarchie und der Nepublifk zu wählen und hat sich für die erstere entschieden, weil man glaubte, die monarhishe Form sey angemessener für ein großes Volk, als die republikanische. Warum sollten wir also, wie wir einen König gewählt und das Königthum für erb- lich erklärt haben, nicht auch die Pairie erblich machen, wenn man uns die Nothwendigkeit davon aufzeigte? Verlangen die

Auswärlige Börsen.

Amsterdam, 26. August.

Niedecl. wirkl Schuid 365. Kanz- Bill. 134. Oesterr. Sproc, Mh 75, Russ, (bei ITops) 85è- Paris, 25. Aug. Vorgestern hatte der General Lafayette T und seine Familie die Ehre, mit dem Könige und der Königl. Familie zu speisen ; die Tafel beftand aus 30 Couverts. Gestern um 1 Uhr hatte der ehemalige Deh von Algier eine 2stündige

Privat-Audienz bei Sr. Maj. Der Kaiser Dom Pedro und seine Gemahlin kamen gestern nach der Stadt und wohnten der Vorstellung der großen Oper

D E E E A L Ds

Hamburg, 29. August. : Oesterr. 5proc. Metall. 77. 4proc. 654 Bank-Actien 943. Russ.

Engl. Anl. 865. Russ. Anl. Hamb. Cert. 804. Dän. 585. Poln. 871 à 88. An day Bon uns erlassenen Verordnung über das Verfahren

Vei der Annäherung und dem Ausbruch der Cholera in Berlin Am 23sten v. M. is §. 23 bestimmt worden, daß, sobald es | Fesistehe, daß die Cholera in Berlin ausgebrochen ist, solches von

Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel.

Wien, 26. August. r ama Da

5proc. Metall. 783. proc. 69. 24proc. 395. 1proc. 17. Part.-

Person erfranfte und starb,

ere: Le A A I O rA A

Oblig. 1153. Bank-Actien 926i.

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Gedruckt bei A. W. Hayn,

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“Allgemeiner

BZetftanntmachungen.

Vekanntmachunsg.

Die mit dem Domaiuen - Amte Wendelsiein, im Querfurter Krei verbundenen Schäferei-Erablissements in Votrendorf und Altevtedr, wozu außer den Gebäuden, und zwar:

a) zu dem Etaolissement in Bottendorf, 21 Morg. 147 C1Ruth. Acker; 235 Morg. 129 Ruth. Wiesen; 17 Morg. 57 (CIRuth. eigenthümliche Hüthung; 75 Morg. 21 [JRurth. privative HU- rhuuig auf fremden Grundstüken, und bedeutende Koppel- huthunaen ;

b) ¡u dem Erablissement in Allerstedt aber 70 Morg. 39 [IRuth. 538jeien; 1 Morg. 22 C]Ruth. Garten, und ebenfalls berrácht-

liche KöppeliUcbungeu, achôrcn ; jollen von Johannis 1832 ab, aus, der Generalpacht ge- nomen, v1 mit dem Feld-, Pferch - und Düuger-Jnventar öfent- lich. zur ‘Beräugerung gestellt werden. Pir haben hierzu einen Termin i;

de 23, September d. J., Vormittags um 10 Uhr, anf o nal Domainen-Amte Wendelisiein, vor dem Regierungs- Rathe zicwalb, anberaumt; laden dazu besiß- und zahlungéfähige Kauflicbgaber hiermit em, und bemerken, daß die Veräußercungs- ne sowohl, als die Bedingungen, in unserer Domainen - Regi- ratur, und auf dem Kömgi. Domainen-Amte Wendel {tein zu Je- dôr anns Einslche auégelegt sludz so wie, daß die Situacioné-Pläne und Vermesungs-Register in unserer Domainen-Registratur , wäh- ren Der gombhnlichen Geschöftsstunden eingesehen werden können.

Petrfeburg,' den 21 August 1831.

i Ad Negierun a Abrheil. für die Verwaltung der directen Steuern, Doinainen und Forsten.

——————

Ave ti (eme b

“De auf dem Nittergute Doelzig nebst Vorwerken Neuscheune uno Lirde im Köbnigéberaschen Kreise der Neumark, Rubr. I, No. 12. bypothefarisch eingecragene, von dem Besiger dieses Gutes, jeziqen Obreistlieutenant Karl August von Treskow , seiner damali- neu Ehraenesfin, Prurierre Alwine gebornen Klamann , ausgestellte Obligation vom 2. April 1813 über 9200 Rihlr., zinsbar zu 5 pCr., nebs dem dieser Gläubigerin darüber ertheilten Hypotheken - Re- fognitionéscheine vom 1. September 1813, sind angeblich verloren gegangen. Es werden daher alle diejenigen, welche als Eigenrhuü- mer oder dessen Erben, oder als Cessionarien, Pfand- oder sonstige ries - Inhaber, Ansprüche an dieses verloren gegangene Dokument und das darin verschriebene Capital und Zinsen zu haben- vermei- nen, hiermit öffontlich vorgeladen, diese ihre Ansprüche bei uns, und

spátesiens in dem vor dem Referendarius v. Manteuffel auf

den 17. October d. J., Vormittags 10 Uhr,

- an hiesiger Gerichtéstelle anberaumten Termine, entweder per-

föntich oder durch einen zulässigen Bevollmächtigten, anzumelden, und den Rcchtsgrund, worauf dieselben beruhen, anzuzeigen; im Fall der unterlassenen früheren Anmeldung, so wie im Fall ihres gänzlichen Ausbleibens in diesem Termin aber zu gewärtigen , daß sie mit diesen ihren erwanigen Ansprüchen an das vorbeschriebene verloren gegangene Dokumeut und die därin verschriebene Forde- rung werden präkludirt, und ihnen deshalb ein ewiges Stillschwei- gen auferlegt, auch das aufgebotene Dokument wird amortisirt werden. Frankfurt a. d. O., den 17. Juni 1831. Königl. Preuß. Ober-Landesgericht. : Zarnacck.

Avertissement.

Bon dem Königl. Ober-Landesgericht von Sachsen ¿u Naum- bura ist das im Torgauer Kreise belegene, deim Ritterguts - Besiger ilhelm Schmidr zugehdrige Allodial-Rictergut Vogelgesang, wel- ches nach der geritlih aufgenommenen Taxe auf 16,447 Thl. 18 Sgr 5 Pf. abgeschäßt worden ist, auf den Antrag hypothefa- rischer Glaubiger sub hasta gestellt, und es sind die Bietuugé - Ter- mine ‘vor dem Herrn Ober - Landesgerichts - Rath v. Pabst als De-

putirten auf od Saat den 1. E Ee dieses Jahres und den 1. März 1832

atgeseßt worden. E

Es werden daher alle diejenigen Kauflustigen, welche annehm- liche Zahlung zu leisten vermögen, aufgefordert, sich spätestens in dem leuten Termine zu melden, und ihr Gebot abzugeben, wo- bei ihnen befannt gemacht wird, daß auf die nah Ablauf des letz- ten Termins etwa einfommenden Gebote nicht weiter geachtet N soll, in so fern nicht geseßliche Umstände eine Ausnahme u lasen. | Die Verkaufstaxe kann in der hiesigen Registratur eingesehen werden. Naumburg, den 8. Märi 1831.

Königl. Preuß. Ober - Landesgericht von Sachsen.

Non dem Königl. Preuß. Hofgerichte von Pommern und Rü- gen wird durch gegenwärtigen Ertract bekannt gemacht, daß dasselbe am heutigen Tage eine öffentliche, in den Stralsunder Zeitungen in extenso abgedruckte Vorladung dahin erkannt hat, daß alle, welche au Handlungen und eingegangenen Verbindlichkeiten des weiland Ködn'gl. Preuß. Majors Herrn Grafen Ludwig von Bohlen auf Stretense, über die Kräfte seiner Verlassenschaft hinaus, An- sprüche an dessen Sohn, den Königl. Preuß. Rittmeister a. D., Herrn Grafen Carl Ludwig Wilhelm von Bohlen in Stralsund,

Anzeiger für die Preul

und an dessen eigenes anderweit erwöorbenes Vermögen, zu haben vermeinen, daß sie solche am 11. Juli, 25. August oder 29. Se p- tember d. J. hierselb| angeben und rechrlich beglaubigen, widri- aenfalls sie nit weiter damit werden gchbrt, sondern vermittelst des am 31. October d. I. zu erlassenden Prâäclusiv - Abschiedes für immer damir solien abgewiesen werden. Datuin Greiféwald, den 3. Juni 1831. : Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rugen. v. Möller, Direczor.

l Bekanntmachung.

Es wird hierdurch dffentlich bekannt gemacht, daß das der Wittwe Wochaz, Marie Elisabeth geb. Heide gehvriae, sub Nr. 7 in Ossendorf, Herrschafe Neuzelle belegene, und auf 636 Thlr. 23 sgr. 3 pf. raxirte Bußken Bauergut Schuldenhalber Sub haséta gf- stellt, die Bierungs - Termine auf

den 30. September, 29. October und 1. December e,

Vormittags 10 Uhr, : L welcher peremtorish ist, anbiraumt, wozu Kauflustige mit dem Bes merten eingeladen werden, daß der Meistbietende den Zuschlag, wenn feine rechtlichen Hindernisse eintreten, zu gewärtigen hat, und daß zugleich der Liquidarions-Prozéeßi uber die fünfcigen Kaufgelder ad decret. vom 9. August d. J. eröffnet, und zur Anmeldung und Nachweiung der Real - Ansprüche daran ein Termin auf den 24. November c., Vormittags 10 Uhr,

angesetzt worden, wozu alle unbekannte Real- Gläubiger unter der Verwarnung vorgeladen werden, daß die Außenbleibenden mir ihren Ansprüchen an das Gut und dessen Kaufgelder präcludirt, und ihnen damit ein ewiges Stillschweigen sowohl gegen den Käufer desselben, als auch gegen die Gläubiger, unter welche das Kaufgeld vertheilt werden wird, auferlegt werden soll.

Neuzelle, den 22. August 1831. |

Königl. Preuß. Gerichts- Amt.

Edictal - Citation. Nachgenannte Perjonen, als: 1) Johann Zapf aus Arzberg, über 60 Jahre alt, Webergeselle ; 9) Sohann Neupert, Schuhmachergeselle aus Wunstedel, geboren ken 8. Mai 1788; ; 3) Friedrich Ernst Popp, Lebküchnergeselle ebendaselbst, geboren den 6. October 1756; O 4) Georg Friedrich Arzberger aus Thiersheim, geboren den 12. Januar 1791, Soldat unterm Königl. Bayerischen 9. Linicn- Infanterie-Regiment : i : : Sohann Kammerer, Tagarbeiter von Tröstau, Uber 60 Fahre alt, haben sich seit funfzehn und mehr Jahren aus hiesiger Gegend entfernt, ohne daß bisjegt einige Nachricht Uber dercu Leben oder Tod eingegangen wäre. j Auf den Antrag ihrer Anverwandten werden daher dieje Verschol- lenen, so wie ihre allenfallsigen unbekannten Erben und Erbnehmer hiermit aufgefordert, sich am 5. December d Vormittags um 9 Uhr anberaumten Termine, oder in der Zwischen- zeit, vor unterzeichneter Behörde entweder persönlich oder schrift- lich zu melden und daselbst weirere Anweisung zu erwarten, widri- genfalls sie werden für todt erklärt, und ihr Vermogen an ihre bekannten Intestat-Erben ohne Kaution werde ausgehändigt werden. Wunsiedel, den 12 Februar 1831. | Königlich Bayerisches Landgericht. v. Wächter.

Bekanntmachung. Im nächsten Winter - Semester werden an der hiesigen Kd- mi medicinisch-chirurgischen Lehranstalt folgende Vorträge ge- aiten : Ueber theoretische und prafrishe Anatomie. Prof. Dr. Schulze. Ueber Physik und Chemie. Prof. Dr. Hünefeld. Ueter allaemeine Pathologie und Semiotik. Prof. Dr. Damerow. Ueber materia medica. Prof. Dr. Seifert. Ueter specielle Therapie. Prof. Dr. Bernott. Ueber specielle Chirurgie und Cursus operatiouum chirurg. Prof. Dr. Mandt. Ueber Deutsche und Lateinische Sprache. Prof. De. Schömann. -— Die Repetirorien leiten der Proscctor Dr. Laurer und der prac- tische Arzc Dr. Biel. Die Vorlesungen beginnen am 17. October, und fordere ich

taher qualificirre “\(nglinge, welche die Vortheile des Instituts für .

ihre Ausbildung zu Aerzten benuzen wollen, auf, sich zeitig zu mel- den. Zur Aufnahme genügt ein Abgangszcugniß aus Dertia eines Gyomnafsii. Greifswald, den 21. August 1831. Der Director der Königl. medicinish-chirurgischen Lehr-Anfialt für Pommern. Prof. Dr. Mand t.

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Ein Eigenthümer mehrerer Landgüter in Neu - Vorpom- mern, hat wegen anhaltender Schwächlichkeit seiner Gesundheit, sich entschlossen, eins derselben aus freier Hand zu verkaufen. Dies Gut, ein allodificirtes Rittergut, das an einem si|ffbaren Flusse zwischen zweien Seehandlungsßädten, also zum Produkten - Absaße sehr vortheilhaft liegt, hat eine Areal-Fläche von beinahe 5000 Mag- deburger Morgen. Der zum Getreidebau bestimmte Acker enthält circa 31 Pommersche Lasten Aussaat. Er liegt in 6 Bin- nen-, 6 Aussen - und 7 Vorwerksschlägen. Die Binnenschläge ents

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ischen S halten größrcentheils vortrefflichen, dem Uckermärker zu vergleichen Die Aussen - und Vorwerfsschläge sind Höhe

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heitsfälle in der Stadt gezeigt, welche zwar bis jeßt nicht als

taaten.

den Waizenboden. ] boden. Die Wiesen, größtentheils an einem Flusse belegen, gebea im Durchschnitte jährli an 500 Fuder des besten Heues; häufig aber über 600 Fuder.

annoch circa 180 Magdeburger Morgen vorhanden, und für Jung: vich, Fettoieh und Pferde bestimmt; die Kleedresche und Aer weiden, werden allein durch Schaafe beweidetr. Die Waldun

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ns ausdrüflih betannt gemacht werden solle. Nach einem auf den Grund genauer Untersuchung von sechs

4 erzten abgegebenen motivirten Gutachten, mit welchem sich eine

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L uder. - An Weide und Koppeln sud} außer den súr sämmtliche Kühe hinlänglichen Niederungs-Weiden f

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von circa 390 Magdeburger Morgen, enthält Kiefern, Eichen und}

Bucheu, und aus der Weichhölzung von circa 560 Magdeburger

Morgen fönnen jährlich, außer dem Gutsbedarfe, an 209 Fudet verfaufr werden. Torf 1 zum Bedarfe deé Gurs hinlänglih vorhanden. Die Rohrerwerbung liefert jährlich Über -300 Sche, in glücflichen Fällen 400 Schock des besten Rohrs. Der Vieh: stand is in der Regel, außer dem bendörhigten Zugviehe, 140 Mil: fihe und 1200 Schaafe. Das Rindvieh is, außer cinem klein

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Die Gebäude find größ:entheils neu und im besten Srande; dus

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100 1 | hemmen. Stamme Narional - Oldenburger , Jútländer - und Pdininer - Nact ff

die Schaafe sind hochveredelt und Mögliner Abstammung. Vei zweckmäßiger und rationeller Benußung der Weiden, kann der Vi

fâand, namentlich an Schaafen, noch bedeutend vermehrt werden.

on uns ernannte árztliche Kommission einverstanden erklärt hat,

gestern ein Jndividuum an der Astatischea Cholera hier ver- ben. Außerdem haben sich seit dem gestrigen Tage mehrere Krank-

(slatische Cholera fonfstatirt, aber nach den darüber eingegangenen inzeigen derselben allerdings verdächtig sind.

Unter diesen Umständén erfordert es die Vorsicht, alle die- nigen Maaßregeln in Wüksamfkeit treten zu lassen, welche die Fingangs erwähute Verorduung für den Fall des wirklichen lusbruhs der Cholera in Berlin vorschreibt. Jndem wir sol- es hierdurch befannt machen, erwarten wir sowohl von Seiten er dabei interessirten Behörden, namentlich der ernannten Schuz-Kommissionen, als auch von den gesammten übrigen Ein- pohnern die bereitwilligste Unterstüßung bei Ausführung der ge- \achten Maaßregeln, durch welche allein es vielleicht noch mög- ih werden dürfte, das weitere Umsichgreifen der Krankheit zu

Berlin, den 1sten September 1831. Gesundheits - Comité fúr Berlin. v. Tippelskirh. v. Bassewißt.

emde

massive Wohnhaus, nach den Bedürfnissen einer wohlhabenden Fu} d

milie einaerichtet, enthält außer vielen Kommern, 2 Sáâle, 19 Z mer und 2 Küchen. Der Garten is seit 10 Jahren neu ui geschmackvoll angelegt, und har eine schr anaenehme Lage. =

Mehrere Seen enthalten Fische alle: Art und in bedeutend Menge, (o daß auch aus selbigen eine Einnahme zu bezieheit ift. -F

Als ein besonderer Vorzug ist zu bemerken, baß das Gut mit de}

Brenuerei-Gerechtigkeit bewidmet ist, und da daë Gut wf

Karroffelbaue im Großen sih eignet, vortheilhafc benußt werd} heilte der Präsident zuvörderst ein Schreiben des Herrn Odilon-

fan. Die sämmtlichen direkten Grundsteuern und Abgabe betragen jährlich circa 100 Thl. Preuß. Cour. , und an die Pfarr sind jährlich 125 Thl. und eine Kleinigkeir an Korn, zu entrichten, - Uebrigens is in dem Gute eine Kirche, deren Patron dt Guts-Eigenthümer is. ; Kaufliebhaber , denen zur Nachricht gereicht, daß bei gehörig Sicherheit, ein bedeutende; Theil des Kaufgeldes gegen mäßiz Zutsen Freditirt werden fann, werden ergeben| ersucht, sich bei den A Bürgermeister Dr. Billröth in Greifswald, j melden.

Lübeck, den 25. August 1831. Das der St. Petersburg - Lübecker Dampfschifffahrts - Gesel: schafc gehörige neue, aroße, fupferbodene Dampfschiff „Alexandra“, geführt ven dem wohlbekannten Capitain J. C. Diets, geht an Donnerstag, den 8. Septbr., Nachmittags 2Uhr, von Travemünde nah Sr. Petersburg ab. Die Dire ffi 0

Literarische Anzeigen. Gesundheitsfkunde.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Franfkrei G. Deputirteu-Kammer. Jn der Sißung vom 24. Aug.

Barrot mit, worin dieser in den Departements der Aisne, des fure und des Nieder - Rheins gewählte Deputirte sich für den Bezirk Strasburg entschied. Ju einem anderet: Schreiben op- jtte Herr Ducouedic , der in den beiden Bezirken von Vannes Morbihan) zum Deputirten ernannt worden ist, für den zwei- n Bezirk. Der in Meaux und Strasburg gewählte General afayette entschied sich für den erstern Bezirk. Nur zwei Depu-

fte, die ebenfalls in mehreren Bezirken gewählt worden sind, sämlich die Herren Laffitte und Mérilhou, sind jetzt noch mit ih- Fer Erklärung , für weichen derselben sie sih entscheiden wollen,

Rückstande. Da die hierzu bestimmte geseßliche Frist von 1 Monat ziemlich abgelaufen ist, so wird wahrscheinlich der zweite \rtifel des Geseßes vom Jahre 1818, wonach in soichen Fällen

das Loos darüber zu entscheideu hat, welchem Bezirke derucigewählte Deputirte angehören soll, anf sie angewandt werden. Der Graf Maubert verlas hierauf eine Proposition folgenden wesentlichen Nnhalts: „Das Geseg vom 17. Mai 1826 über die Surbstitu- Fionen is aufgehoben; es kann hinführo feine Art von Majorat

Die allerneuesen Wasjerkuren vom Prof. Dr. Oertel} 1s bié 8s Hefe, 8vo. (Nürnberg, bei Campe), jedes Hesi

à Tz gr.

Die wunderbaren Heilkräfte des Wassers, seine Verjüngun}

des Alters, seine Erstarkung der Jugend, erregen Staunen; di Vorurtheil ist glücklich bekämpfe, Profcssor Oertel hat die Bah gebrochen. Tausende verdanken ihm Heiterkeit, Kraft, Gesundheit:

Zu haben bei E. S. Mittler in Berlin, (Stechbahn Nr. und in dessen Handlungeu zu Posen, Bromberg und Gnesen.

Vei Joh. Ambr. Barth in Leipzig ist erschicnen und || allen Buchhandlungen, (in Berlin bei E. S. Mittler, Stechbah! Nr. 3, und in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Gueset) zu erhalten :

Meyer, Dr, M., Erfahrungen über die Fabrikation und Halt barkeit des eisernen und bronzenen Geschützes. gr, Svo. gel

à 224 581

Nachstchend verzeichnete Zeitschriften :

117 Bänden.

Allgemeines Register dazu, 3 Bände.

Teutscher Merkur. 1773—1782, 20 Bände.

Europdische Annalen. 1795—1803. 18 Bände.

Politisches Journal. 1781—1789. 18 Bânde.

Patriotisches Archiv. 12 Bände.

Hâäbverlins Staatsarchiv. 8 Bände.

Magazin der neuesten Kriegsbcgebenheiten. 7 Theile.

Beiträge zur neueren Staats- und Kriegsgeschichte. 19 Bänît

Hesperus. 1827. 1829. 1830, Jn Monatsheften.

Ge Be literarische Unterhaltung. 1827—1829. Fn M“ natsheften.

Heidelberger Jahrblicher der Literatur. 1827—1829. Fn M“ natsheften.

ehr gestiftet werden ; spätestens mit dem Ableben Ler Enkel der zegenwärtigen Majoratsbesißer verfallen die Majorate dem ge- einen Rechte ; ausgenommen hiervon sind solche Majorate, die sprünglich Staatseigenthum waren und als solches sväterhin vieder an den Staat zurückfallen sollen.‘““ Hr, Boissh d’An- ¡las theilte eiue zweite Proposition des Juhalts mit, daß die ßerordnungen vom 28. Juli und vom 1, August 1815, wodurch die während der hundert Tage vorgenommenen Beförderungen in der Armee und in der Ehrenlegion annullirt wurden, wieder wsgehoben werden sollen, ohne daß jedoch dadurch ein An- pruch auf die Auszahlung irgend eines rückständigen Gehal- es oder sonst einer Geld -Entschädigung begründet werden önne. Jn einer dritten Proposition verlangte Hr. Jouffroy ine Aenderung in den Artikeln 68, 69 und 70 des Reglements hinsichtlich der bei der Kammer eingehenden Petitionen ; nament-

Mich trug er darauf an, daß die Bittschriften - Kommission künf-

tig diejenigen Petitionen bei Seite lege, die, nach der einstim- migen Ansicht der 9 Mitglieder derselben, zu einer Berichterstat-

Sing nicht geeignet befunden werden. Die erste dieser drei Propositionen wird erst nach den Berathungen über den Geseß-

P j Entwurf wegen der Pairie, die beiden anderen aber sollen bereits Gôttingische Anzeigen von gelehrten Sachen. 1768—1805 |

am nächsten Freitage (26sten) näher entwickelt werden. Herr Laffitte berichtete jest über die Proposition des Generals De-

marçay, künftig zur Prüfung des Ausgabe-Budgets so viele

FKommissionen zu ernennen, als es einzelne Ministerien gebe, Înámlih 7, (da die Ministerien des Innern und des Han- Pdels als ein Fvon neun Mitgliedern.

einziges betrachtet werden sollen) eine jede Der Berichterstatter trug dagegen

Jauf folgende Bestimmung an: „Die 9 Bureaus der Kammer

ernenuen künftig ein jedes vier ihrer Mitglieder zur Prüfung

Îdes Ciunahme- und Ausgabe - Budgets; diese 36 Mitglieder bil- den eben so viel Sectionen, als es einzelne Ministerien giebt ;

Fenaische Literaturzeitung mit Ergänzungsblättern. 1827 und

1829. Jn Monatsheften. Minerva 1829—1830. Jn Monatsheften. sollen demjenigen, welcher bis zum lehten Oktober d. J. in fta

firten Briefen das hdchsie Gebot bei der Acktermannschen Bub}

handlung in Dessau thut, gegen baare Zahlung in Preuß. C} den soll F en.

rant überlassen werden.

jede Section berichtet besonders an die Kammer, und erst nach- dem jeder einzelne Bericht von der Kammer bestätigt worden ift, wird über das gesammte Ausgabe-Budget mittelst Kugelwahl ab- gestimmt,‘ Die Berathungen über diesen Gegenftand sollen eben- falls am nächsten Freitage stattfinden. Am Schlusse der Siz- zung erfolgte noch, da nichts weiter an der Tages-Ordnung war,

die monatli ureaus der Kammer, obgleich ( M) Mipeerung dex D . Mk hierin eine Veränderung hervorgebracht; von dieser großen

dieses Gesháft eigentli erst am folgenden Tage hätte ftattfin-

Zugleich wurde beschlossen, an diesem Tage keine j

in der Königl. Loge bei.

Mehrere Blätter sprechen von dem Plane einer Vermählung des Herzogs von Nemours mit Donna Maria da Gloria, welche von der Französischen Regierung als Königin von Portugal an- B E würde.

Die Gazette de France faßt die gegenwärtige politische Lage Frankreichs in folgender Weise wun: “Sekt Tit de Zeit der Realitäten heran ; seit dreizehn Monaten lebten wir noch das Lebèn der Nestauration, Der Pairie, der Unabsepbar- keit des Justiz-Beamtenstandes, einem Bourbon auf dem Thron und der monarchischen Sprache einer Opposition, die Frankreich täuschen wollte, haben wir es seit einem Jahre zu verdanken, daß wir leben. Da die Doctrinairs Europa und Frankreich Über- redet hatten, daß die Restauration von 1814 die einzige bei uns mögliche Ordnung der Dinge seh, und daß dieselbe auch noch nah der Revolution fortdauern werde, so haben Frankreich und Europa sich gegen die Beschlüsse. des 7. August nicht bewaffnet. Aber das Prinzip der Volks- Souverainetät, das man als eine folgenlose Theorie proflamirt hatte, beginnt seine Früchte zu tra- gen ; der Sturz Heinrichs V. macht sich fühlbar, die revolution- nairen Lehren besiegen den willkürlichen Willen Einzelner, das innere Mißbehazen nimmt mit den Budgets zu, die Frage, ob die Deputirten-Kammer si in eine konstituirende Versammlung verwandeln solle, erhebt sich, der Winter naht heran, England, das die Juli-Revolution anerkaamt hatte, sagt sich von ihr los, und wir werden uns im Fahre 1832 auf demselben Punkte befinden, auf welchem die Sachen im August 1830 stan- den, mit dem Unterschiede, daß man damals die Fol- gen noch nicht kannte, di€ slch seitdem entwickelt haben. Die Majorität des Hauses der Gemeinen bildet sich im Sinne des Krieges, und bei uns wird fi{ch die Majorität der Deputirten- Kammer durch die neuen Wablen im Sinne der Bewegung bilden. Ein Tory-Kabinet und ein republikanisches Ministeritm werden in beiden Ländern an die Stelle der jeßt bestehenden Ministerien der richtigen Mitte treten.“ Ju einem zweiten Artikel meint dasselbe Blatt, da das System der richtigen Mitte nicht im Stande seh, den Fortschritten der revolutionnairen Partei Einhalt zu thun, da ferner nicht das ganze Frankreich den Weg einschlagen wolle, auf dén diese revolutionaire Partei das Land fortreißen werde, wenn man sie gewähren lasse, #o bleibe fein anderes Rettungsmittel übrig, als die Zusammenbe- rufung der Gemeinde- Versammlungen uud eine Appellation an das gesammte Frankreich.

Der National findet ein Haupthinderniß gegen die Wie- derherstellung der Ordnung im Süden in der Unabseßbarkeit des Richterstandes, Die Gazette macht hierbei die Bemerkung, nah der Erblichkeit dec Pairie werde also die Unabsezbarkeit der Yustiz- Beamten an die Reihe kommen.

Der Constitutionnel äußert-sih in Bezug auf die künf- tige Organisation der Pairs-Kammer folgendermaßen : „Keine erb- liche Pairie mehr, dies is eiu Prinzip, von welchem Jeder ausgehen muß. Alle Versuche, die Folgen dieses Primips zu umgehen, würden vergeblich und die Quast - Erblichkeit würde eine Anoma- lie sehn, die nur durch eine Erschütterung in der gesell: schaftlichen Ordnung wieder gut gemacht werden konnte. Wenn die Pairie nicht mehr erblich--ist, wird sie eine Wahl- Pairie; wenn sie nicht mehr von sich selbst abhängig if, fann sie nicht von der Regierung allein und eben so wenig vom Volke allein abhángen und von ihm ein temporaires Mandat erhalten. Eine unauflösbare Kammer muß in unserem monarchischen Staate und bei dem Prinzipe der Souverainetát der Nation von beiden Staatsgewalten ausgehen und also das Resultat der Aufftelltng der Kandidaten durch das Volk und der Juvestitur durch den König seyn. Das betreffende Geseb muß solche Bestimmungen enthalten, daß die Wahl nur auf wirfliche Notabilitäten fällt, welche die Erfahrung, die gehörige Reife und unbesireitbare Dienste für sich haben; dann wird die Aristokratie eine zeit- gemáße, einflußreiche, auerfannte und feine todte, nur auf dem Papiere bestehende, mehr sehn. ‘/ Das Journal des Débats sagt dagegen: „Je mehr die verständigen Leute dar: über nacdenken, desto mehr bedauern sie, daß die Frage über die Erblichkeit der Pairie von der öffentlichen Meinung so obenhin entschieden worden ist. Selbst bei denen , die am nmeiften Muth zeigten, bemerït man jeßt Zögern und Un- ruhe, und die Hand zittert ihnen, während sie im Begriff stehen, diese große Jnstitution, die man noch vor wenigen Monaten als die Brustwehr der constitutionnellen Monarchie betrachtete, um- zustoßen. Ein Augenbli ruhiger und ernster Ueberlegung würde hingereicht haben, die ungeheure Wichtigkeit dieser Frage erfenáen zu lasen; sie hängt nach allen Richtungen hin mit der alten und neuen Geseßgebung, mit der Geschichte und der Philosophie zusamnien. Alle politische Jnstitutionen, die bis jeßt die Welt regiert haben, lassen sich in zwei Klassen theilen; die einen sind gleichsam an einem Tage und aus einem Gusse gemacht und, gleih der Mi- nerva, ganz gerüstet aus den Haupte der Geseugeber hervorge: gangen; die anderen waren das langsame fortschreitende Werk der Zeit und der Umstände; fast alle Geseßgebungen des Alter- thums gehören der ersteren Klasse an; in den ueneren Zeiten dagegen haben bis zur Französischen Revolution die Enropäischen Hauptstaaten nur die Zeit und die Gewalt der Dinge zu Ge- seygebern gehabt. Die Revolution von 1789 hat aber auch

Epoche an if der philosophishe Gedanke in die Geseye eingetreten,

Anhänger der Erblichkeit, daß man die Herzoglichen Kro- nen der Pairs der alten Monarchie wieder ins Leben rufe? Nein , sle wissen sehr gut, daß dies nicht mögli ist; sle wenden sich aber an Eure Vernunft und sagen: 1: 008 wollt eine zweite Kammer, und Ihr habt Recht; sie ist der nothwendige Pegel für die Wahl: Kammer, die unentbehrliche Stüye für den Thron und die Grundlage, auf die Jhr Eure Freiheiten bauen müßt, wenn sle in dem demokratischen Sturnie niht untergehen sollen. Die eimige Bedingung der Existenz dieser zweiten Kammer is aber die Erblichkeit ; ohne diese hat sie feine der Eigenschaften, die Ihr derselben zu geben wünscht, we- der Unabhängigkeit noch Würde, ohne die Erblichkeit ist sie nur ein lächerliches Phantom von Pairs- Kammer, cine Abtheilnng der Wahl - Kammer und ein ohnmächtiger Senat. Sehet Jhr nicht, daß Eure Institutionen bei dem geringsten Windhauch zit- tern? Die Ursache liegt darin, daß sie einer festen Grundlage entbehren. Schaffet eine Aristokratie, wie sle unseren modernen Zeiten an- gemessen ist, eine politische Aristokratie, die Euch zum Walle ge- gen die beweglichen Volksleidenschaften uud eben so sehr gegen die bestehenden Versuche des Despotismus dient.‘ Die Ga- zette de France wie die Tribune behaupten, daß, wenn das Priuzip der Volks- Souverainetät konsequent durchgeführt werde, der König bei der ganzen Frage über die Pairie gar nicht mitzusprechen habe. /

Das Journal du Commerce will wissen, daß die Frage úber die Pairie, worüber der Gesez-Entwurf bereits am nächsten Sonnabend der Deputirten - Kammer vorgelegt werden soll, in diesem Augenblick im Schoße des Minister:Rathes noch unm kei: nen Schritt vorgerückt sey. „„Die aristokratische Pairie‘, äußert mittlerweile dieses Blatt, „ist todt für uns, da sie uns zu nichts mehr dienen kann; eine neue Bestimmung wartet unserer Pairs. Den politischen Charakter, mit dem sie bisher bekleidet waren, werden sle gegen eine gleichsan adminisirative Rolle ümtauschen, Mie früher, werden sie auch künftig noch die Geseße-zu prüfen haben, und die legislative Bestätigung derselben von ihrer Seite wird nah wie vor erforderlih seyn. Aber die moralische Auto- rität des Veto wird nicht mehr dieselbe sehn, die sie früher war. Die neue Pairie kann dem Lande große ‘Dienste leisten, indem sie die Abfassung der Geseye prüft und diese klarer und verständ- licher macht ; immer darf dies aber nur in dem Geiste geschehen, in welchem sie in dent Schoße der Wahl - Kanimer ausgearbeitet worden sind. Hier wird künftig der Sib des National-Willens seyn, und wir möchten Niemanden rathen, denselben verrücken zu wollen. Die neue Pairs-Kammer muß, unserer Ansicht nach, höher stehen, - als der Staats-Rath, der nur eine konsultative Stimme hat, aber sie muß an wirklicher Gewalt der Wat;l: Kammer nach- stehen.“ Die Gazette de France erblickt in diesem Nai- sounement eine Tendenz zur Konstituirung einer einzigen Kam- mer und mithin zum Umsturze des Königthums. Der Globe hált es für ausgemacht, daß das Ministerium das Prinzip der Erblichkeit aufgegeben habe und daß es mit dem Vorschlage her- vortreten werde, die Pairs künftig von dem Könige auf Lekens- zeit ernennen zu lassen. j

Der Courrier français erblikt in der Annahme des Mauguinshen Amendements in der vorgestrigen Sißung der Deputirten - Kammer die Gewißheit, daß die äußerste Linke bei den partiellen neuen Wahlen, die in Folge der Doppelwahlen und der Annullirung mehrerer Deputirten- Ecnennungen statifin- den werden, die Majorität erhalten werde; „25,000 Bürger““, so sagt das genannte Blatt, „werden an den zahlreichen Wah- len, die innerhalb zweier Monate stattfinden werden, zum ersten Male Theil nehmen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß diese Wähler solche Deputirten ernennen werden, die in den Reihen derjenigen Majorität Plaß nehmen, der sie ven Genuß der ihnen vom Ministerium verweigerten Rechie verdanken. Alsdann wird die Majoritát so enischieden sehn, daß Niemand sie wird verken- nen fönnen.““ Der Messager des Chambres bemerkt da- gegen: „Die Annahme des Amendements des Herrn Mauguin in der Sißung vom 23sten ist, wie uns scheint, kein so erhebliz er Sieg über das Ministerium, als die Oppositions - Blätter uns solches einreden möchten. Hr. von Argout hatte der Koam- mer ausdrúflih erklärt, daß bei der ursprünglichen Abfassung des Geseg - Entwurfes kein politisher Gedanke obgewaltet habe. Mundern müssen wir uns nur, wie die Opposition nicht allein diesem Entwurfe eine falsche Absicht unterlegen, sondern zuglei Dinge daran tadeln founte, die gar nicht darin enthalten waren. So sagt ¿. B. das Journal du Commerce: wie der Entwurf abgefaßt gewesen, hätten im Januar gar feine Assisen gehalten werden können; die Kammer habe sonah eine gauze Siyung dazu verwenden müsen, um diesen Mißgriff wieder gut zu ma- chen. Auf diesen Tadel erwiedern wir nur eines: daß derselbe námlich nicht dem ursprünglichen Entwurfe, sondern der Aende- rung gilt, die Herr Mérilhou, Namens der Komnuission, darin vorgenommen hatte.‘ ;

Das Yourcrnal des Débats sprach in seiner gestrigen Privat- Korrespondenz aus Toulon von einer im Werke seyeuden Expe- dition gegen Haiti. Das Journal du Commerce hált dies für einen Jrrthum; die Regierung, weit entfernt, ein äußerstes Mittel gegen Haiti anzuwenden, mißbillige vielmehr das Beneh- men des General - Konsuls Mollien, und man glaube, daß ejne in diesem Sinne lautende Note im Moniteur erscheinen werde ; auch erwarte man zwei Haitische Kommissariea in Paris.

„„Nachrichten aus Genf vom 20sten d. M. zufelge““, sagt