1831 / 243 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gert wurde, so ließ er die Thür aufbrechen. Stoctwerk cinen Mann, der sich der Nachsuchung nicht wider-

das Journal du Commerce, „is die Her;ogin vou Berrh ¡1 strengsten Jnkognito daseibst angefommen.““ Sechzig Generalstabs - Offiziere s E U des Vlans von Frankreich im Osten und Norden bescha tigt. Anf die Nachricht von dem Ausbruche eines Bulfans „vis hen Si ud der Banf vou Skerki,

schen Sicilien, der Jusel Pantellaria u i ertheilte der Ntarine-Minister sogleich dur den Telegraphen deu Befehl nacz Tou!ou, ein Schiff nach jenen Gewässern abzufer- rigen, das Fie Fortschritte dieses Vulkaus und die damit zusan- nmeuhängenden “Phänomene beobachte. Nunmehr wird noch ein ziveites," mit den nöthigen Fnstrumenten versehenes Fahrzeug, die Brigg „la Flece‘‘, aus demselben Hafen dahin abgehen, un diese Beobachtungen zu vervollständigen und für die Akademie der Wissenschaften genügend zu machen. R

Mm uäcsen Sonntage wird in Suresne die jährliche Feier der Krönung des Rosenmädchens stattfinden. Jhre Majestät die Könizin baben es genehmigt, daß Ihre älteste Priuzessin Toch: ter demjenigen jungen Madchen, auf welches die Wahl fällt, die Krone eizeuhandig aufseße.

Ein múßiger Kopf hat becechnet, das Budget vou 1600 illionen würde iu Rollen von Zwanzig - Franken - Stücken eine Streete von 26 Meilen, in flach liegenden Zwanzig - Franken: Stücken 428 Meilen und in flach liegenden Sous 33mal den Umfang der Erde einnehmen.

Großbritanien und Yrland.

Loudou, 26. Aug. Gestern hatte der Herzog von Wel- lincton cine Unterredung mit dem Grafen Grey im Schaß- amte, der Vernehmen nach, wegen der Auswahl der zu \lei- fenden Belgischen Festungen. j

Zhre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin Helena vou Rußland hat von Sidmouth aus sehr viele Spazier - Reisen ins Junere des Landes gemacht und namentlich alle sehenswerthe Orte zivischen Sidmouth und Teigumouth besucht. Am vorigen Mon- rage besand sich die Großfurstin in Exeter, wo S De Kathedrale und die Grasschafts-Gefängnisse besichtigte.

Unser neuer Geschäftsträger am Niederländischen Hofe, Herr Bligh, hat sich bereits nach den Haag begeben.

Ueber die Zurückberufung der Französischen Armee aus Bel- Times in ihrem neuesten Blatte: „Nach dem bestimmten Ton, iu welchem sich die Englische Presse tiber die fonderbaren Redensarteu des Marschall Soult in der Deputirten: Kammer ausspra% nach den ernfilichen Vorstellungen der Englischen Negierung, die durch die Sympathie des Englischen NVolfs unterstüßt wurden nah der Búürgschast, welche die voudoner Konferenz für die Aufrichtigkeit des Holländischen Ho- fes geleistet hat und nach dem Ausdruck der Besorgniß von Seiten der Belgier selbft, welhe durch die Gegenwart einer irenrden Macht für ihre Unabhängigfeit besorgt wurdeu fonnte das Französische Ministerium, obgleich es sh bei der Partei der Bewezung populair zu machen wünschte, do seine Berpflich- tungen nicht zurücnehmen uud den Befehl zur augenblicklichen Zuclickberufung der Französischen Truppen uicht verweigern. Derver- säugerte Aufenthalt derselben, nachdem der Zweck ihrer Absendung ecreicht woêden, war eine Frage, wobei es sich eben sowohl um Krieg und Frieden, als um Treue oder Trenlosigkeit handelte. Las Feanzöósishe Kabinet hat daher eingewilligt, den größten Theil der Armee nach Frankreich zurückzuziehen. Aber bei dem Uebereinkommen, dessen Hauptzweck diese Räumung war, ist fest: gesckt worden, daß, auf das Ansuchen des Königs Leopold, ein ‘eines Corps in Belgien bleiben fann, bis seine eigene Armee ceorganisirt seyu wird. Dies ist der Theil des Arrangements, úber. welhen Graf Greh gestern Abend die verlangte Aufklärung verweigerte. Es ist unglücklicherweise auch der Theil des Arran- acments, den das Englische Volk nicht billigen fann, und mit welchem die Englishe Regierung am Ende nicht zufrieden sehn durfte, Der neue König von Belgien verlangt den Beistand der Französischen Bajonette nicht, damit ihn diese gegen die Ab- neigung scizer eigenen Unterthanen {hüyen; während die Treue Hollands oder die Furcht vor einer zweiten Zurückweisung ihn hinlänglich gegen eine zweite Holländishe Invasion sichern wird, Der König Leopold is populair, und deshalb is er sicher. Er muß seine Armee reorganisiren, aber er braucht. daz nicht Fran- zöfische Exerziermeister oder Offiziere anzuwenden. Wenn er wirklich eine Hülss-Macht nöthig hat, so möge er seine Leib: wache in der Schireiz rekrutiren, aber sie nicht vom Marschall Sóu!t annehmen. Er wird nie frei vou Jutriguen , Angst und Sorgen er wird nie wahrhaft unabhäugig nie Herr in seinem Hause schn sein Land wird nie die Neutralität und Sicherheit beslyen, welche die großen Mächte Europas ihm zugesichert aben, so lauge tin einziger fremder Soldat in Belgien auf Bache zieht oder eine einzige fremde Fahne in seinem Lande wehet. Weun wir auf das augenblickliche Zurúückziehen der Franzésischen Truppen aus Belgien bestehen und selbst gegen den Anfenthait einec einzigen Korporal: Wache Einwendungen vor- tringen, so wollen wir damit fein Mißtrauen gegen die Absich- ten des Herru Casimir Périer oder gegen die Mehrheit seiner Kollegen andeuten. Wir haben bereits die Aufrichtigkeit des Fcamóslschen Premier- Ministers, für welche Lord Greh fämpft, zugegeben und bezweifeln nur, daß jener geschickte Staatsmann mächtig geuug schn wird, seine Pläne durchzuführen, ““

Ueber die, gestern erwähnte, Auffindung der Juwelen und Kostoarkeiten geben die New-Yorker Blätter folgende nähere Details: „Der Hasen: Einnehmer von New-York hatte Grund, zu

vermuthen, daß in einem Hause in der Perl-Straße eingesmuggeltes |

Eigenthum verborgen seh: er ließ fich demnach einen Nachsuchungs- Befehl auf dem Polizei-Amte ausfertigen und begab #ich in Beglei- tung einiger Personen nach dem Hause hin. Da der Eintritt verwei- Er fand im zweiten

T daß man einen Kasten, in Form eines Pistolen-Kästchens, fand, worin fostbare Juwelen im Werth vou 100,000 Dollars slch vorfanden, von denen es s{ ergab, daß sie einen kleinen Theil des der Prinzessin von Oranien gcitohlenen Guts ansmachten. Dieses wurde nämlich“ durch den Sollandisen Konsul 1nd durch eine Vergleichung mit den auf dem früher befatint gemachten Inventarium bemerkten Gegen- srändeu erwiesen. Der Konsul ecwickte einen Verhafts - Befehl gegen den Mann, bei welchem nan die Sachen gefunden hatte ; dieser hatte aber bereits Gelegenheit gefunden, zu eùtkomnien.

segte, welche das Nesultat ergab,

nd jeßt mit der Aufnahme ?

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Er syrah Französisch und gab sich für einen Jtaliäner, Namens"

Carara, aus. Mau hofft, seiner bald wieder habhaft zu werden. ““

Niederlande.

Aus dem Haag, 27, Aug. rant enthált das Namens-Verzeichniß aller derjenigen Militairs, die während des legten Feldzuges getödtet oder verwundet wors den oder endlich seitdem vermißt werden, Die Zahl der Getöd- teten beträgt 115, die der Verwundeten 555 und die der Ver- mißten 60; doch ist ‘der Verlust, den das Gröninger Fäger-Corps

Die heutige Staat s-Cou-

1382

erlitten, dabei noch uicht mitgere{hüuet. Die genannte Reis tung bemerkt bei diesec Gelegenheit: „Es dürfte nicht unpassend seyn, darauf aufmerksam zu machen, wie auch durch die in die- sem Verzeichnisse enthaltenen rein Miederländischeu Namen der übergroßen Mehrheit aller Getödteten uud Vecwundeten die in ausländischer Zeitung enthaltene Lüge, daß unser Heer ein Ge: mengsel von fremden Miethlingen eh, auf das bündigste wider: legt wird. “/ a : -

Fm YFournal de la Hahe liest mau: „Ein Französischer Stabs - Offizier, der sich am 22steu d. M. üm Hauptquartier des Peinzeu/ von Oranien Tilburg besand, wurde ven JI. KK. HH. den beiden Prinzen zur Tafel gezogen und war dort Zeuge von der freimüithigen Herzlichkeit, Liebe und Eintracht, die in der Umzebung unserer Königl. Familie herrschen. Es scheint dieses auch einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht zu haben, deun als ex wieder in den Wagen stieg, wandte er sich an die beiden ihn begleitenden Offiziere und sagte lachend: „Man ist doch an dem Hofe der Söhne eines desporischen Königs wie ihn die Bel- gier nennen ganz vortrefflich aufgenommen, und i wundere mich nun nicht mehr, so vielen Patriotismus unter Fh- n T inden.“ Die Franzosen haden úüberoll unsere Truppen bewundert, besonders aber unsere Artillerie , die fle sür die beste in Europa halten, Sie hatteu an- fangs die Schutterien vom piatten Lande für Preußen gehalten und waren nicht wenig erstaunt, als sie in der Nähe wahrnah- men, daß es Holländische, Gelderasche oder Friesische Bauern seyen. Der Marschall Gérard selbst hat dem Prinzen die shmeichelhaftesten Komplimente gemacht. Folgende Aeußerung is besonders merkwürdig: An der Tafel in Tirlemont sagte der Marschall unter Anderen: M, D, Sie führeu einen wahr- haften Mädchen- Krieg, ih bin námlich auf dreien Jhrer Schlacht- felder gewesen und habe nirgends ein verbranutes , geplündèrtes oder verwüistetes Haus gesehen; Alles befand sich in so vortresf- licher Ordnung, als ob Sie bloß eine militairische Prorarenade oder ein Exerzier: Manöver gemacht hätten,“ ‘/ Diese Worte fiud die beste Antwort auf die lügenhaften Anschuldigungen von Plünderung und Mord, welche die Belgischen Zeitungen nicht aufhören gegen die Holländische Armee zu schleudern.“‘ i

Man meldet aus Herzogenbusch, daß mehrere an der Gränze belegene Orte, namentlih Weert, Hamont, Lommel u. \. w., jebt von Franzosen beseßt sind, so daß die diesseitigen Gränzdörfer einstweilen vor den gewöhnlichen Streifzügen der Belgier unbe- sorgt seyu fönnen,

Die Königl. Brigg „„Windhond‘/, geführt vom Capitain: Lieutenant Tengbergen, ist am 23sten d. von einem Kreuzzuge aus der Nordsee nah Vliéeßingen zurückgekehrt und hat sehr be- ruhigende Nachrichten für unseren Handel mitgebracht. Anm 24. d. sind die Königl. Korvetten „Hippomenes“/ und „„Amphitrite“ zu einem neuen Krenmzzuge in See gegangen.

Der bisherige Niederländische Konsul in Lima, Herr A. Secruis, ein geborener Belgier, hat seine Eatlassting erhalten.

-— Amsterdam, 27. August. Jn den Preisen der Staatspapiere fand in verwichener Woche bei wenig Berkehr nur geringe Veränderung statt, Die Subscription auf die dur die Handlung Hope u. Comp. negociirte neue Russische Anleihe von 29 Millionen Silber-Rubel ist innerhalb weniger Tage ge- {lossen worden, was man der großen Theilnahme für auswär- tige Rechnung zuschreibt. Am Getreide-Markt war in Weizen zu erhöhten Preisen großer Umsaß; Preußischer Roggen in En- trepot war gesucht; Gerste und Hafer waren preishaltend; 127- pfúnd. bunter Polnischer Weizen galt 400 Fl. , 4124. 126pfünd. alter bunter dito 370 . 385 Fl., 126pfünd,. dito 370 Fl, 124pfünd. geringer weißer dito 360 Fl., 124pfünd. rother Schlesischer 300 Fl, 119pfünd. Wismarer 242 Fl., 124pfünd. Holsieinscher 275 Fl.; 113pfünd. Preußischer Roggen in Entrepvot 163 Fl., 117- pfünd, Preußischer im Verbrauch. 185 . 186 Fl. , 119pfünd, Ar- changeler 170 Fl.; 82pfünd. feiner Friesischer Hafer 96 Fl.

Brüssel, 26. Aug. Der König Leopold ift gestern Mit- tag von Tirlemont hierher zurücgekehrt.

Die Herzoge von Orleans und von Nemours sind gestern nach Frankreich abgereist.

Das Französische Hauptquartier wird heute in Nivelles auf- geschlagen werden.

Dur Königl. Verordnung vom 25sten d. M, ist der Ba- ron Joseph Vanderlinden von Hoogvorst zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister ernannt worden, um den Hösen von Oesterreich, Baiern, Würtemberg, Hessen-Darm- stadt und Baden die Thron-Besteigung des Königs Leopold an: zuzeigen. Herr Ch. Serruys is zum Sefretär bei dieser Ge- sandt\{cha}t ernannt worden. Der Baron von Hoogvorst ist be- reits gestern Abend nach Wien abgereist.

Herr William Cullen, Agent des Hauses Rothschild, ist zum Belgischen Konsul in Calais ernannt worden.

Die Herren Alex. Gendebien und Blargnies bewerben \i{ch um die Deputirten-Stellen für die Provinz Hennegau.

Der General Niellon, welcher sich gegenwärtig in Brüssel befindet, hat den Ober-Befehl über die 1ste Brigade der 1stcn Division erhalten, Mehrere Journale hatten die Ernennung des Generals Mellinet zu einem Posten in der Armee angezeigt. Dec Lh nx versichert, daß bis jeyt noch nicht die Rede davon gewesen seh.

In dem Generalstab der Belgischen Armee befanden sich 48 Offiziere; davon haben sich nur 4 gemeldet, um fich dem jeut verlangten Examen zu unterwerfen,

Der in Mons erscheinende Observateur theilt, mit dem

Bemerken, daß es das erste bekannt gewordene Aktenstück über |

das Betragea der Bürgeraarde im leßten Kriege sey, folgenden Bericht mit: „An den Herrn Baron Vanderlinden von Hoog- vorst, Ober-Befehlshaber der Bürgergarde. General, ih habe die Ehre, Fhnen anzuzeigen, daß das erste Bataillon des erftea Aufgebots der Bürgergarde von Dour, 2—300 Mann flark, i der Nacht vom 11ten zum {12ten d, in Löwen angekommen if. Nach einigen Stunden der Ruhe begab ih mich mit diesem Ba- taillon nach dem Diester Thore, von wo man uns den Weg zur rechten Hand anivies und einige meiner Leute als Tirailleurs voranschickte. Da eine Batterie von 2 Kanonen am Fuße eincs fleinen Hügels, ungefähr einige hundert Schritte von mir, von dem Feinde aufgestellt und auf mein Bataillon gerichtet wurde, so erhielt ich den Befehl, mich gegen das Tirlen1outer Thor zu- zückzuziehen. Bei dieser rückzängigen Bewegung wurden einem meiner Leute beide Beine weggeschossen, Die Unordnungen, welche auf der ganzen Vertheidigungs- Linie durch das Angstge- schrei furchtsamer Leute hervdrditaWi waren, verfehlten au auf mein Bataillon ihre Wirkung nicht. Einige Stunden später, als die Armee in die Stadt zurückgekehrt war, um den Weg nach Mecheln einzuschlagen, folgte ih der VFnfanterie-Kolonne. Zwi- schen Löwen „und Campenhont von einer Masse Holländischer Tirailleurs angegriffen, ions es mir erst in Brüssel, mein Ba- taillon wieder zu sammeln, Unser Verlust besteht in einem Tod- ten, 5 Verwundeten und mehreren, - die sich nicht wieder zu uus

%

gesunden haben. Den Oberst de Roher, welcher als Freiwil|, ger dieucn wollte, wurde beim Rückzuge sein Pferd unter dey Leibe getödtet. Der Major, .Commandeur des Bataillons dg ersten Uufgebots der Bürgergakde von Dour, Ritter der Ehre Legion, (gez) Debast,‘‘

Ueber die Angaben verschiedener Zeitungen in Betreff d, Ablösung der Búrger-Garden in Mons durch Französische Try, ven (S. Nr. 238 der Staats - Zeitung) äußert sh dasselh, Blatt folgendermaßen: „Diese Angaben sind unrichtig, Und yj beeilen uns, dieselben zu berichtigen, um dem Verdachte vorz beugen, welcher dadurch auf den Behörden haften fönnte, di sie cine Gewalts-Maaßregel befohleu oder zugelassen hätten. J Abtheilung des 44sten Regimentes, welche der Marschall Ger in Mons zurückgelassen hatte, sollte den Dienst «n der Stay uicht versehen. Die Bürger-Garde aber, ermüdet von dem h {hwerlihen Dienst, den sie seit einem Jahre verrichtet, Und di den Abmarsch des lsten Aufgebots und einer Compagnie Frein liger noch verringert, hat selbst den Wunsch geäußert, voa dies Dienst befreit zu werden. Und da der Oberst-Lieutenant d Bürger : Garde den Plaß-Kommandanten und den Commande der Französischen Truppen ersucht und von ihnen erlangt hatt daß der Dienst in der Feftung von der Französischen Garnisy verrichtet würde, so wurden am 14. August alle Posten abgelis mit Ausnahme der Hauptwache, welche von der Bürger- ar besezt bleiben sollte. ‘Da aber auch dieser Dienst, so leit @ auch úbrigens ist, doch einigen Bürger - Gardisten noch zu by \{werlich schien, fo erlangte ihr Befehlshaber auf dieselbe Weiß die Vergünstigung, daß die Hauptwache ebenfalls durch die Fra A Garnison besezt wúrde, welche dieselbe am 17ten d, Y ablösie.“

Brüssel, 26. Aug. Die bevorstehenden Wahly der Mitglieder beider von der Verfassung angeordneten Kan mern beschâstigen jeßt unsere Zeitungen und zum Theil auch di Publikum, Bei dem levteren macht sich jedoch eine gewisse Las heit bemerflih, die unstreitig dem unglticklichen Ausgange d leßten Feldzuges zuzuschreiben ist, der die Gemüther eben o, wh den Patriotismus, herabgestimmt hat. Die Bewerbung um dj Stimmen der Wähler is nicht sehr groß. Ein ansehnlicher Thi derer, die in den Ereignissen des vorigen Jahres aus der Du felheit anftauchten, hat seine Popularität {on wieder verloren dazu gehören namentlich die meisten Offiziere von Rang, die ih Untúüchtigkeit auf das profundeste dargethan haben und nicht bli

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vor den Kugeln der Holländer, sondern auch vor dem durch ein Dek des Königs vom 19ten d. angeordneten Examen der Stabsoffizit leihenblaß geworden sind. Es wird inFolge dieserAnordnung ein sol Mangel an tüchtigen Offizieren entstehen, daß man sich noth gedrungen sehen dürfte, im Auslande zu werben, und man gla auch, daß die ganze Maaßregel darauf berechnet sey, als Grund lage eines bei deu Kammern in Antrag zu bringenden Gese wegen Aufuahme fremder Offiziere in unserer Armee zu dien Man nennt jeut den Französishen General Roguet als denjtt gen, dem man das Ober- Kommando des Belgischen Het ubertragen will. Die Unwissenheit unserer bisherigen Stabl Offiziere hat auch wohl den größten Theil der Fehler zu vera H worten, die während des leßten Feldzuges begangen worden sin Zwar hat die Französisch gesinnte „Emancipation‘/ nicht unte sassen, dem König Leopold selbst die ganze Schuld beizumes? indem sie dessen gleih anfangs ohne Pian unternvmmenen 31 nach Antwerpen, wohin es dem Prinzen von Oranien ge die Anfmerksamkeit der Belgier zuerst zu lenken, währe er selbst mit seinem Heere sih plöglich auf den Genet Daine im Limburgischen warf, als den Grundfehler des gan! Feldzuges darstellte und nächstdem auch den vom Könige s geleiteten, wiewohl gelungenen, Angriff auf Bautersem als eil nicht bloß unnüße, sondern auch {ädliche Demonstration erst nen ließ, da dur dieselbe der Herzog von Sachsen-Weimar J gewonnen habe, Löwen zu umgehen und einzuschließen ; dessen geachtet läßt si jedo behaupten, daß, wenn der König von fh} geren Köpfen umgeben gewesen wäre, er bei der Kaltblütighi und Entschlossenheit, die er an den Tag legte, einen minder d müthigenden Ausgang des ganzen Krieges herbeigeftihrt habt würde. Viele keantnißreiche Französische Offiziere, die sich hi über den Stand der Dinge belehrten, haben dies auch zugegeb Sie lassen dem taktischen Verfahren des Prinzen von Oranil volles Lob widerfahren, rühmen jedoch auch die guten Eigenschaft des Königs der Belgier, der seine neue Laufbahn in einem U tenen Konflikte von Ereignissen und Umständen betreten hi Eine solche Anerkennung von Seiten der Franzosen kam chem unerwartet, doch noch unerwarteter scheint die Friedtl und Ordnungs - Liebe, die einen Theil der Französischen: Krit|! mehr als die Legiélatoren in der Deputirten - Kammer bes So sind z. B. einige Französische Soldaten, welche eines auf dem Schlachtfelde von Waterloo befindlichen Denfkmäl muthwillig beschädigten, von ihren Oberen recht nachdrücklich \ für bestraft worden. Haben auch die Belgischen Landleute m che lástige Naturalien - Reguisition zu stellen gehabt, so ift d im Ganzen über das Benehmen der Franzosen keine Beschwä geführt worden.

Nachschrift. So eben erfährt man, daß ein neues Pi tofoll der Londoner Konferenz (Nr, 34.) hier angekommen | Dem Vernehmen nach, wird darin dem Könige der Niederla und den Belgiern ein sechswöchentlicher Waffen fillstal vorgeschlagen, der, wie nicht zu bezweifeln ist, von unserer Si und anch wohl vom Könige von Holland angenommen wet) wird. Der sechswöchentliche Termin wird hoffentlich mit d günstigsten Erfolge dazu benußt werden, einen Definitiv-Ver zwischen Holland und Belgien zu Stande zu bringen und solch! gestalt den Europäischen Frieden zu befestigen.

P-o-l en.

Die Schlesische Zeitung meldet aus Kalisch vom k Angust: „Borgefiern rückten einige Tausend Mann Russi} Kavallerie, bestehend aus Z Regimentern mit 8 Stück Ges unter dem Brigade: General von Knorring hier ein. Bei d ‘sem Corps befinden sich die Generale Schilling und Makel Es ist Alles mit der größten Ruhe abgelaufen, die Russen zahlen alle ihre Bedürfnisse baar, sie lagerten sl ungefäht Werste vor der Stadt. Jn administrativer Sn haben außer dem Wechsel der Adler und mehreren Einrichtungen |" sichtlih der Stadtbehörde, noch keine Veränderungen vorgen®" men. Dieses Corps soll jedoch durch FJnfanterie abgelöst den und nach Czenstochau marschiren. “‘ n Sa

_¿„Seneral Dombrowsfi, welcher diesseits der Weichsel Chef der provisorischen Regierung is, wird seinen Siß hi nehmen.“

;,Warschat foll drei Tage hinter einander aufgefordert werde! sich zu übergeben; sodann soll mit allem Geschüß die Stad! bt \{o}en werden, bis sie sich ergiebt, Jn Warschau war befan! lich eine Contre - Revolution aus ebrohen, deren Zweck jed nicht erreicht wurde, Es sind abi viele Menschen umgebt\M

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rden, besovders Personen, welche zur Uebergabe der Stadt cigt gewesen sind.“

Von dex Polnischen Gränze, 27. Aug. Bei unterbrochenen Postenlauf ist seit längerer Zeit nihts Zu- (ássiges úber die Ereignisse in Warschau bekannt geworden, [gendes ist das, was man darüber bei der Russischen Armee

ren hat: Die bisherigen Mitglieder der National - Regie- g, Fürst A. Czartorhsfi, v. Niemojowsfi, Morawski, Barzhz- sti und Joachim Lelewel, haben ihr Amt in die Hände der (chstags-Deputirten niedergelegt, und fünftig woird ein einziger fident mit diftatorisher Macht an der Spiße der Negierung ven, Der General Krukowiezki ist zum Präsidenten gewählt rden, Chrzanowsfi ist Militair-Gouverneur von Warschau; Skrzy- ti ist gänzlich bei Seite geseßt und hat gar kein Kommando,

jenen und wieder abzuseßen (vorläufig kommandirt Dembinskfi Armee) ; 2) für seine eigenen Functionen einen Stellvertre- zu ernennen, wozu Niemojowsfi bestimmt ist; 3) unter Zu- ung der Reichstags- Kammern Krieg zu erklären und Frieden ließen ; so wie endlich 4) sechs Minister zu ernennen, von en Einer seine Befehle kontrasiguirt. (Bis jevt ifft noch nichr annt, wer die Minister sehn werden; unter Anderen nennt

n den Grafen Wielopolski für die auswärtigen Anuge- genheiten.) -— Das neue Oberhaupt hat die patrioti- en Klubs sofort zu schließen befohlen; fernere Theil:

hmer an denselben sollen als Rebellen betrachtet werden. in Tagesbefehl vom 17ten d, M. spricht von den Gräuelthaten, sche in der verflossenen Woche in Warschau verübt worden sind ; an hat die in allen Revolutionen vielfach abgenußte Wendung wáhlt, daß Feinde des Vaterlandes und Anhänger der Russen e Unthaten angezettelt hátten, um die Sache Polens in ge- ¡ssigem Und verdächtigem Lichte zu zeigen u. \. w. Es wird þrigens eingestanden, daß Unschuldige und dur das Geseß Frei- sprochene hingerichtet, Frauen und Kinder ermordet und, gegen alles riegs- und Völkerrecht, Kriegsgefangene umgebracht worden seyen.

uldigen ausmitteln und bestrafen. Unter den Ermordeten fanden sich auch die Wittwe und die Tochter des in der Nacht m 29. November umgekommenen General Haucke, Die bei- n Reichstags - Kammern sollen bis zur Befreiung der Haupt- (dt vereinigt deliberiren. Wer es wagt, von Capitulation zu re- n, soll als Verräther des Vaterlandes betrachtet werden. Warschau soll bereits große Theurung herrschen, so daß e Lebensmittel um das Drei- und Vierfache im Preise gestie- n sind, Aus dem Russischen Hauptquartiere selbst, das sich noch am "sten d. M. in Nadarzhn befand, wird unter diesem Tage meldet: Bei der Armee ist nichts Erhebliches geschehen, Am ien unternahm der Feldmarschall eine Nekognoscirung; es rde aber Abend, ehe die Truppen eine halbe Meile vor War- hau anlangten, und demnach fam es zu feinem Gefechte. Ge- n Abend is der größte Theil der Polnischen Armee außerhalb x Verschanzungen aufgestellt gewesen, ohne jedoch etwas zu un- nehmen. Es heißt, daß 10 12,000 Mann gegen General osen detaschirt worden sind, der indeß Befehl hat, mit seinem ros einem Gefecht auszuweichen, seine Posten aber so nahe móglic) am Feinde zu „lassen. Es is ein Versuch gemacht orden, die Schiff-Brücke von Praga zu verbrennen, er ist aber cht geglückt; man hat es bemerft und das Feuer bald gelöscht. eneral Rüdiger ist noch in der Gegend von Radom ; ein Pol- hes Detaschement steht ihm gegenüber, und man wollte ge- n Kanonendonner in jener Richtung gehört haben. General eus wird den 28sten hier anlangen. Durch sein und General idigers Corps wird die Armee um 25 30,000 Mann Fn- nterie verstärkt werden, und diese Verstärkung wird, wie man ubt, das Signal zur Beendigung des Kampfes seyn.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 26. Aug, Ihre Königl. Hoh. die ronprinzessin ist vorgestern Nachmittag um 55 Uhr im Schlosse Drottningsholm von einem Prinzen glückiich entbunden wor- n, der in der heiligen Taufe die Namen Nikolas August, it dem Titel eines Herzogs von Dalekarlien, erhalten wird. )ieses glückliche Ereigniß ist den Bewohnern der Hauptstadt so: t durch Artillerie-Saloen verkündigt worden. JJ. MM. der nig und die Königin, so wie Se. Königl, Hoh. der Kronprinz, gleitet von den Zeugen, die nah dem alten Gebrauche bei der itbindung der Frau Kronprinzessin zugegen gewesen wa- n, wohnten mit Jhren Hoffstaaten und mehreren Beam: n, die sih sofort nah Drottningsholm begeben hatten, da- b| einem von dem Groß - Almosenier gehaltenen feierli: en Te Deum bei, und dauften der Borsehung für ein reigniß, das, indem es das Glück und die Zukunft beider Kö- greihe aufs Neue dauernd verbürgt, zugleich die Wünsche 1d Hoffnungen des Königl. Hauses und aller getreuen Unter- anen Sr. Majestät erfüllt. Auch hier in dec Hauptstadt wurde demselben Tage in sämmtlichen Kirchen ein Te Peum ge- nigen, zu welchem sich gleichfalls eine zahlreiche Menge von invwohnern aller Stände, beseelt von einem s gegen den Höchsten, eingesunden hatte. Zu Pathen des neu- borenen Prinzen haben Se. Majestät eingeladen : Se. Maje- it den Kaiser von Rußland und Jhre Kaiserl. Hoheit die Frau roßfürstin Helena, Gemahlin des Großfürsten Michael Kaiserl. oheit, Die Frau Kronprinzessin befindet sich so wohl, wie es t Umstände nur immer gestatten, und der neugeborne Prinz

ÿ nießt der vollkommensten Gesundheit.

VeutsGland,

Stuttgart, 26. Aug. Se. Königl, Majestät siud gestern bend von Höchstdero Sommer-Aufenthalt in Friedricchshafen in wünshtem Wohlseyn wieder hier angelangt ; auh Jhre Maje- ât die Königin werden künftigen Montag wieder hier eintreffen. __— Frankfurt a. M., 28. August. Mit dem ersten Dörsentag der vergangenen Woche trat eine niht unbedeutende ‘enderung im Stand der Staats - Effekten ein. Sáämnatliche onds, vornehmlich aver die Oesterreichischen, erfuhren eine rüdck- ángige Bewegung, und es hatte den Anschein, daß ein noch eferes Sinken nicht ausbleiben werde. Die 5proc. Metalliques ichen auf 753 (also um 1 pCt.) 4 pCt. auf. 64# (13 pCt.), Vank: Actien auf 1118 (35 Fl.) und Partial auf 1128. Der Impuls zu dieser . Erscheinung war von Wien gekommen.- Ein filbote hatte námlih die unerwartete Nachricht gebracht, daß an

er Börse die Fonds namhaft zurtickgegangen sehen. Und doch atte man dort bereits die höheren Notirungen und günstigen po- tischen Berichte vom Ausland, die somit nicht nur ohne Wir- ng geblieben waren, sondern selbst ein weiteres Fallen nicht atten hindern können. Ju Folge dessen trat dann, bei uns Ent- üthigung der Spekulanten aufs Steigen einz einige angesehene

sident hat, außer den mit diefer i | e h Z er Prásident hat, auß dieser Würde schou früher | und es fanden mehrere Umsäge statt. Am 25. und 26. Aug,

fnüpften Vollmachten, das Recht: 1) den Chef der Armee zu ;

ine Kommission unter Vorsip des. Generals Nycielsfki soll die |

1383 Häuser brachten ftarke Posten couranter Effekten an den Markt und mehr bedurfte es nicht, um unter den kleineren Geschäfts Leuten einen panischen Schreck zu verbreiten ,* den dann die Baissiers zu benußen nicht versäumten, um die Course immer mehr zu drücken. Mau fonnte wieder die Bemerkung machen, daß eben nit überlegtes Raisonnement, sondern mehr aus\{chlie- ßendes Beachten der Operationen einzelner Haupthänser auf den \chnellen Wechsel der Notirungen influirt, so daß beim Steigen und Fallen der Eine dem Anderen wie unbewußt nacheifert. Ue- brigens erfuhr man später, daß die gesunkene Wiener Notirung auf Gründen bernhte, die mehr aus Gerüchten, als aus That- sachen hervorgingen. Am 23. und 24. August gingen zwar die Fonds nicht höher, doch toaren die Gemüther etwas beruhigter, da aus Wien kein weiteres Sinken gemeldet ward und von Paris bessere Rente-No-

Das 10. Augu

fer, Die

Portugal.

Fournal des Débats meldet aus Lissabon vom st: „Seit der Abfahrt der fünf Französischen Linien-

Schiffe nach Toulon, is das im Tajo zurücgebliebene Geshwader durh mehrere andere Kriegs-Schiffe vermehrt worden; noch vor: gestern ging eine von Brest kommende Fregatte vor dem Thurm von Belem und eine Brigg vor dem Fort St. Juliäo vor An-

Nachricht von der Erhebung des Baron Roussin zum

Vice-Admiral is von allen“ Offizieren des Geschwaders mit großer Freude aufgenommen worden.

Der Aufenthalt des Französischen

Geschwaders im Tajo verursacht Dom Miguel und seiner Regie- rung die lebhafteste Unruhe, die durch die Berichte ihrer ge- heimen Agenten in London und Paris noch ‘vermehrt wird.

tirung eintraf. Die 5 und 4 proc. Metalligues waren ziemlich begehrt,

gewann dieser stationäre Zustand einige Wendung zum Besseren; man wurde gewiß, daß jene frühere Slrftetten aba es aus Wien mit absichtliher Uebertreivung ins Publikum gebraht worden war; die Wiener Notirung selbst (vom 20. August) fam etwas höher; die Spekulauten aufs Steigen faßten wieder Muth, und die 5: und proc. Metalliques wurden in Folge dessen mit 765 und 657 bezahlt. Auch zeigten si während der ganzen Woche diese Papiere im Ganzen eben nicht überflüssig in den effektiven Stücken am Plak, ja in den 4proc. war wirklich Mangel zu beobachten, Der leßte Tag der Woche (27. August) lief ohne namhafte Variation ab; nur wurden Bank-Actien zu 1090 aus- geboten, ohne daß sich reelle Käufer zeigten. Fm Prämienge- \{áft ward Einiges gemacht; man gab auf 4proc. Metalliq., um solche ult. Dez. zu 65 beziehen zu fönnen, 2{proc. Prämie, und auf Bank-Actien pr. ult. Sept. à 1100 wurde 25 Fl. pr. Stück bezahlt. Auf fire Lieferung stehen 5- und 4proc. Metall, F pCt. niedriger, als pr. compt. Für Partialen, deren Vorrath gering am Playe ist, zeigten sich stets Kauflustige, sowohl pr. Kassa, als auf Zeit. Fn 42proc. Bethmanmuischen Obligationen fanden einige Umságe siatt. Preuß. Staats\chuldscheine, Darmstädtsche und Baiersche Obligationen waren gesucht; es fanden sih aber feine Abgeber, Die 2zproc. Holländischen Jntegralen waren be- gehrt, theils weil sle in Amsterdam höher gehen, theils wegen des ansehnlichen Zinsgenusses. Sie erfuhren eine Steigerung vou 1 yCt. Auch in Prämien auf dieses Effekt war einiges Ge- {á\t; man zahlte 2 pCt., um es Ultimo Dezember zu 35 be- ziehen zu können. Jn Neapolitanischen und Spanischen Fonds blieb es flau. Die Polnischen Loose würden ansehnlich gestiegen

sehn, wáren nicht einige Aufträge zum Verkauf am Plaß gewe-

Gefühle des Dan- |

sen; sie wurden {hon mit 435 bezahlt. Jm Wechselhandel war es lebhaft. Amsterdam, Augsburg, Hamburg, Paris und Wien k. S. waren begehrt. Auch Briese auf lange Sicht auf die ge- nannten und die übrigen fremden Pläve fanden prompten Ab- saß. Der Diskonto ist stets 27 à 25 pCt. Heute war es hier ganz lebhaft im Privatgeschäft ; au gingen die Course in Folge der besseren Notirungen , welche von Wien und Paris einliefen, fast um 1 pCt. in die Höhe. proc. Met. 77; 4proc. 66 ; Bank-Actien 1106.

Schweiz

Basel, 24. August. Die hiesige Zeitung meldet un- term 23sten d. : „Fn Liestal wurde 9m Montag eine Gemeinde- Versammlung gehalten, an welcher, auf die - dringendsten Vor- stellungen ahtbarer Bürger, eine sehr starke Mehrheit der Ein- wohner erklärte, sle sehen das Unrecht ihrer bisherigen Handlungs- weise ein und sehen bereit, zur geseßlichen Ordnunz zurückzufkeh- ren. Besondere Wirkung that die Feigheit, mit der die Mitglie- der der sogenannten provisorishen Regierung und ihre haupt\säch- lihen Helfer sie jedesmal im Augenblick der Gefahr im Stiche gelassen und ihr Heil in der Flucht gesucht hätten. Sie wären hauptsächlich an dem Unglück Schuld, welches über ihre Stadt gekommen sey, uud sie sollen sich entfernen. Bei die- ser Versammlung seyen mehrere der Tages zuvor flüchtig

gewordenen Provisoristen anweseud gewesen und hätten un- ter Thränen, Fluhen und Beschwören gebeten, sie nicht im Stiche zu lassen, sie hätten für ihre Freiheit und

Wohlfahrt Alles aufgeopfert. Jn ihrem gesunden Menschen: Berstande und der Thaten der Provisoristen eingedenk, sey die Gemeinde auf ihrer Weigerung bestanden, sie ferner bei sich

zu dulden, als der Engelwirth Buser an der Gemeinde erschien -

und anzeigte, 400 Luzeruer seyen im Anzug und stehen nur noch 3 Stunden von Liestal. Was die von den Uebrigen angewendeten Mittel nicht bewirken konnten, das bewirkte diese Drohung, und die Gemeinde Liestal war den Vorstellungen ihrer recztlichen Mitglieder nicht mehr zugänglih,. Während nun die sogenannte provisorische Regierungs: Kommission, welche dies- mal nicht einmal den Schein der Volkswah! für sich hat, sich wieder in den Besib der öffentlichen Gewalt seßte, Militair-Aufgebote ergehen, Truppenmärsche und Einquartierung anordnen ließ, während auf

der anderen Seite die benahbarten Aargauischen und Solothurx- |

nischen Behörden die fräftigsten Maaßregeln zur Vermeidung fernerer Hülfe zu Gunsten der Fnsurgenteu trafen, erschienen am 23sten früh die 4 Gesandten der Tagsaßung, deen

unserer Werhältuisse sehr fördernd ist. mal nit durch den Kanton gereist, sie hatten si zuerst an die rechtmäßige Regiermig gewendet und derselben ihr Wort gege- ben, mit den Jusurgenten: Chefs in feine Ecörterung einzutreten. Sie waren durch eine Deputation in die heutige Sißung des fleinen Raths eingeladen worden, legten dort ihr Kreditiv vor und eröffneten den Tagsazungs -Beschluß vom 22. August, der ihnen statt Fnftruction zugestellt worden war. Dieser Tagsapungs- Beschluß lautet: „Die eidgenössische Tagsayung ernennt eine zahlreiche Abordnung mit dem Auftrag, ohne den geringsten Verzug nah Basel sich zu begeben, um erstens den Jnsurgenten in jenem Kanton den Befehl zu ertheilen, die Waffen sogleich niederzulegen und zur geseßlichen Ordnung und Ruhe zurücckzu- fehren, und zweitens an die Regierung des Kantons Basel die dringende und bestimmte Forderung zu richten, jedes Blutvergie- ßen sofort einzustellen. fl i i dei ferner angewiesen, der Tagsauzung beförderliche und vollständige Berichte lber die Ereignisse im Kanton Basel zu erstatten. ‘“ Am Nachmittag begaben sie sich, um eine vollkommen unpar- teiishe Stellung beizubehalten, ohne irgend eine Begleitung hierseitiger Kommissarien, nach Liestal und wendeten si dort direft an die Gemeinde -Behörde,““ Unterm 24ften berichtet dasselbe Blatt: „Jn Liestal soll noch immer große Erbjtterung herrschen, auf der andern Seite aber der Behörde {wer werden, sih von dem überläftigen frei- willigen Zuzug, welcher Einquartierung verlangt ; frei zu halten. Fn Sissah und Itigen soll es diese Nacht aus dem gleichen Grunde zwischen den Gemeinde - Angehörigen und den zugezoge-

nen Zürchern und Luzernern blutige Scenen gegeben haben“

Wahl unse- !

rer Bürgerschaft sehr erwünscht und der richtigen Würdigung : Dieselben waren dieses: ;

iese cidgenössishe Aborduung is denn | / ) ] Diese eidg \{ g 1 | diese ohne alle Volfstheilnahme gebliebene Umtriebe zu unter-

Die energischsten Maaßregeln werden hier angewendet, um

| jede aufrührerishe Bewegung im Keime zu ersticken. Polizei bewacht Tag und Nacht diejenigen Personen, die im

Verdacht \ flnd. D

Die

von Verbindungen mit dem Französischen Geschwader ie unbestimmtesten Berichte reichen hin, um die Ver-

| haftung einer Person zu veranlassen, und selbst die Mönche sind

{ nicht von dergleichen Beunruhigungen frei; so wurde vor kur:

zem die

eine Lan

J

Die

fommen,

sidenten gegeben

glanzlose geistiges

und die

gebildete

ten im Unordn1

| gewesen

wäre üb

gewende

mehr. Hydra,

denn ih!

i ren jevt

land und die Griechen vor seiner Regierung waren, ihm Niemand abftreiten, daß er dem Volke zuerst die Mittel

Prásidenten-, i Dies half ihnen aber nichts.

Jahren wieder beginnende sehr unbestimmte Bortheile hingeben sollte. Die Griechen raisonni-

j j ; Gesete sind da, j

Mehrzahl der Mönche des Hieronymiten- Klosters ver:

haftet, welhem gegenüber das Französische Geschwader vor An: fer liegt. Zwischen dem Englishen Konsul und den hier woh- nenden Franzosen herrscht das beste Einverständniß. Dom Mi: guel läßt alle Punfte befestigen, an denen, wie er befürchtet,

dung bewerkstelligt werden könnte ; alle diese Anftalten

fann man von den Französischen Schiffen aus deutlich sehen. ““

Griechenland. Allgemeine Zeitung giebt folgendes Privat-Schreiz

| ben aus Nauplia, vom 2, Juli: „Die Gehässigkei

il ia, 2, 415 sigkeit mancher Französischen Zeitschriften über unsere Regierung- wundert mich nicht, man fönnte es vielmehr für unerhört halten, wenn es an- ders wäre, und wenn die Vielen, die aus allen Ländern hierher

um auf ihre Art ihr Glück zu machen, gut auf eine

Regierung zu sprechen wären, die ihren Projekten, Unterneh- mungen und Versuchen gar nicht gewogen ist, sie vielmehr hin- dert und láhmt, wo sle nur kann und weiß. Um unseren P

rá- ret zu beurtheilen, muß man wissen, was Griechen-

hat, zu arbeiten, sich zu unterrihten und überhaupt auf

den Punkt des Gedeihens zu gelangen, auf den ein freies flu: ges Volk Anspruch machen kann.

| Wie hätte es aber eine so , so besonnen fortschreitende Regierung Allen recht ma-

chen fönnen, denen es so wenig um Besonnenheit als um

Fortschreiten zu thun war? Yhutriganten konnten

sih unmöglich entschließen, den Weg des Rechts zu wandeln

ächte uns jest zuträgliche Civilisatiou zu befördern ; denn

dabei hätten sle nah ihren Absichten und persönlichen Intere. Nichts gewonnen. Schritte das Zutrauen des noch wenig wissenden und noch wenig

Ueberdies hatten sie bereits dur eine Menge

n, aber sehr flugen Volks verloren. Diese Jntriganten

bestanden lediglih aus Fremden oder ehemaligen Landes-Aristokrae ten. Beide unterstübten und reichten sih für einen gemeinschaft- lihen Zweck die Hand. Beiden war die Regierung des Präsiden:

Wege. Sie benußten einen Moment der Unruhe und ing, um den Grafen Capodistrias und seine Anhänger von

ihren Stellen und aus dem Lande zu verdrängen. Danh hätten sie für neue Geseye und für eine andere ihnen günstigere Regie- rimg gesorgt. Sie thaten das Aeußerste, um den Prásidenten zur Niederlegung seiner Stelle zu bringen. Da alsdann Niemand da

wáre, um sie passend einzunehmen, so hätten sie Zeit

und Gelegenheit gehabt, ihre Absicht zu erreichen. Unordnung

erall entstanden, die Regierung hätte alle Festigkeit und

Konsequenz verloren, und die Jutriganten wären in kurzem oben an getvesen.

Was wurden nun zu diesem Zwecke für Mittel an- t? Die Fremden hätten niht allein handeln können,

denn {hon seit geraumer Zeit vertraut ihnen das Volk nicht

Deshalb steckten sie sich hinter einige Primaten von \{meichelten ihrer Eitelkeit, versprachen Einigen die Underen die Gegen - Präsidenten - Stelle u. dgl.

Das Volk hörte sie nicht an, n sind die faum gewonnene Ruhe und der seit einigen Wohlstand zu lieb, als daß es sle für

folgendermaßen: Die beste Regierung und die besten wo das Volk glücklich ist; nun sind wir aber

glückli, also muß unsere Regierung gut sehn, und sie wird [ fortan auf die Erhaltung unserer Freiheit und Unabhängigkeit be-

| dacht seyn.

| Griechen { denn sie | tüchtiges | besfounen | von Mei }

¡ bewiesen

von der

nug an Klephteu ne dieser

! sich auf

s)sen und mußte,

drücten. Sebasftia

auf das

ben- si

naten ve

hörten a gen der

es auf cine andere Art. | ganzen civilisirten Europa aus, der Prásident könne sich nicht | länger in Griechenland halten, chaft sür sein künftiges Glück geben. Mächte anders über des Landes Schicksal verfügt hätten in

einer Zeit,

hatte, Unruhen im Sluslaude aber ganz falsche Nachrichten vom Lande und seiner -

Regierung zu geben.

schen Reglerung angewiesen,

Mit Sophismen und fklingenden Phrasen können die nicht mehr hintergangen und irre geführt werden, fassen ret gut, daß ihr gegenwärtiger Zustand, ihr. Fortschreiten in Bildung, Unterricht und Wohlstand in er Freiheit, mehr werth ist, als hohle Versprechungen hen, denen nur ihr persönlicher Voctheil, nicht aber

des Landes Wohl und Glü am Herzen liegt, wie sie immer

haben, Als diese Jutriganten nun sahen, daß ihr er-

fler Versuch mißlang, und daß das Volk sich nicht verleiten und

gegenwätigen Regierung abbringen ‘ieß, versuchten sie Sie sprengten in Frankreich und dem

er könne dem Volke keinerlei Bürg- Während nun die hohen

in voller Gährung war und ge- hatte reizten sle einige alte

ivo Europa zu denken

sich

von Maina zur Empörung und begründeten im Sin:

Unternehmung eine Zeitung in Hydra, die zwei Zwece Funern anzufachen und zu begünstigen, dem

Alle Hoffnungen dieser Partei gründeten chen Juli- Tage, und sle rehnèten auf

die Französi

Unterstüßung aus Franfreih, wie die aufgefstandenen Modene- .

Diese blieb aber aus, weil sle ausbleiben

Bolognefen. Griechischen Regierung leicht, alle

und es wurde dev

Daher ist das“ Volk jevt ganz ruhig. Der Minister ni hat den Französischen Geschäfsträger bei der Griechi- den Prásidenten auf jede Art und ráftigste mit militairischer Hülfe zu Lande und zur See

zu untersten, um dadurch gemeinschaftlich allen künftigen Un- ruhen in

Griechenland zuvorzukommen. Jene YJutriganten ha- nach Hydra zurückgezogen, wo sie in ihren Plänen be-

harren und an Erneuerung derselben arbeiten. Vor zwei Mo-

rfügte ih mich selbst dahin und that mein Möglichstes,

um einigen angesehenen Hydrioten - die Augen zu öffnen. Sie

x

ber nicht auf meinen Rath, ‘weil sie ganz in den Schlin- fremden Spekulanten sind, die, schlau genug, der alten

Das kfann