1831 / 246 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

| beiden Regimenter befanden si{ch bei der Tirlemonter Revtte. | Sie begeben sich an unsere südlichen Gränzen, wo sle auf dem i Kriegsfuße bleiben werden. Das eine wird in Mons, das an- dere in Maubeuge in Garnison bleiben. Es scheint, daß das ganze Armee-Corps des Marschall Gérard auf dieselbe Art theil: weise in Belgien und theilweise in Frankreich aufgestellt werden wird, und zwar auf der ganzen Gränze von Lille bis Givet. Einige Regimenter werden indeß auf einigen Punkten, mehr im Innern Belgiens , und zwar in Namur und Nivelles, fantoni- rea, wo auch, nah neuerer Bestätigung, das Hauptquartier auf- geschlagen werden wird.“ Der hiesige Courréer enthält ein Schreiben des Herrn A, Gendebien an die Einwohner des Hennegau, worin er dem Gerüchte, daß er auf die Kandidatur zum Deputirten verzichtet hâttc, widerspricht.

Deutschland.

_ 73ste öffentliche Sißung der Baiershen Depu- tirten-Kammer am 9. August, Es wurde die Diskussion Über die Anträge, die Landes-Kultuc betreffend, fortgeseßt. Fn Betceff der Theilbarkeit des Grundeigenthums wünschte der Abgeordnete Ebert, daß es bei dem Steuer - Kapital eines Komplexes zu 600 Fl. als Minimum sein Verbleiben habe, daß den Juden die Zertrennung eines Gutes verboten, dagegen ge- fiatter werde, daß ein größerer Gutsbesißer sein Anwesen unter

Gemeine-Grundoertheilung trug derseldve darauf an, daß eine sol: che Vertheilung da, wo Pferdes und Schaafzucht vorherrsche, gar

bei der Schuie oder Geistlichkeit einen Antheil zu geben. Gegen

be! Diémembrationen, da eine unbeschränfte Zertrümmerung die Ucbecvölkerung der Gemeine mit Armen zur Folge haben würde. Bs demselben Grunde schlug der Abgeordnete Muß vor, daß bei jeder Dismen;bration die Polizei - Behörde, nah dem Gut- achten von zwei Sachverständigen, bestimmen möge, ob und in wie weit die erftere zulassig seh. Ais nothwendige Bedingung eines zweckmäßigen Kultur-Geseges erkannte der Abgeordnete v. E rez: Fixirung aller auf dem Grundeigenthum liegenden unbe- standigeu Lasten, gleiches Recht zu dieser Forderung für den Ver- pfl:chteten und Berechtigten, Ablösbarkeit aller fixirten und be- standigen Lasten mit 25 Fl. zum Kapital erhobener Entschädigung, die geseylicve Prohibition gegen jede neue Verleihung eines Leib- res, Vieu- oder Freistifts, und Aufzebung der den Eigenthums- Bez: # ze:störeuden Vertcäge. YJusdesondere aber sprach er, so w e d1e Loögeocdneten Eoert, CEiojseu und Viälber, für die Firxi- ruug der Zehnten, indem dec Natural;epnt ein bedeutendes Hinderniß der Verbesserung des Ac: baues sey, die F.xirung des: selbe aber nicht nur für die Berechtigten den materiellen Vor- theil großerer Sicherheit in der Einnahme und geringerer Aus- gaden, sondern auch durch Beseitizung der bisherigen argerlichen Streitigkeiten zwischen Pfarrern und Zehentpflichtigen einen wich- tigen moralischen Vortheil gewähre. Gegen die Fx:run ; spra-

zeheut für den Pfarrer das sicherste Einfommen, so wie für die Jahren jederzeit im natürlichfien Verhältniß stehende Abgabe sey,

den zehentbaren Grund in ein persönliches Recht verwandle und eine Art von Veräußerung enthalte, durch welche der Pfarrer seien Amtsnuacfolger nit präjudiciren dürfe.

__ Leipzig, 31. Aug, Die hiesige. Zeitung meldet: „Vor einigen Tagen war von des Prinzen Johann Königl. Hoheit Ordre an die hiesige Kommunalgarde zur Beziehung des neuen, einem Theile derselben mißfälligen, Wachlokais eingegangen und vom Kommandanten jedem Kommunalgardisten zugetheilt wor- deu, Der gestrige Tag war zur Beziehung beftimmt, und sie | sand Abends um 6 Uhr statt. Eine Menge Zuschauer waren vcrjammelt, und man hatte nicht ungegründete Hoffnung, daß Alles ruhig abgehen werde. Allein anders war der Erfolg. Es ließen sih hin und wieder Pfeifen hören, wie in den Septem- | bertagen des vorigen Jahres; einzelnen Mitgliedern der Kom- munalgarde, welche von ihren Abtheilungen sich zur Befolgung eier Ordre entfernten, liefen tobende und s{reiende Haufen nach, und mit einbrechender Dämmerung wurden mehrere Kom- mumalgardisten, welche den Naschmazkt frei zu halten hatten, noch ungebührlicher behandelt, Pfeifen und Schreieu nahm im- mer mehr überhand, und die Kommunalgarde sah slch in der Nothwendigkeit, durch ihre Kavallerie die Grimmaische Gasse und den Markt abpatrouilliren zu lassen, dur einige andere ih- rer Abtheilungen aber, da jene ebenfalls gegen Stöcke, Peitschen- hiebe und Steinwürfe nicht ausreichenden Erfolg hatten, die ver- sammelten und dem mehrmaligen Zuruf, ruhig auseinander zu gehen, sich niht fügenden Haufen mit Gewalt auseinander zu treit /:1, Es wurden aber nun die Steinwurfe derselben vecmehrt und sehr viele eben so muthige als wohlgesinnte Kommunalgar- disten sehr bedeutend, zum Theil tödtlich, verleßt. Endlich war nach fast einstündiger vergeblicher Mühe, den Sturm zu beschwö- ren, um das Leben so vieler Braven solcher Mühe nicht opfern ¿zu müssen, die Herbeirusung der Militairgarnison für unerlássig nothwendig gehalten. Und dieser gelang es, nachdem auch ihr mehrmaliger Ruf der Ruhe fruchtlos geblieben war, da sle viel- mehr durch Steinwürfe verleßt wurde, durch einige Salven die Haufea, wobei einige Personen getödtet, andere verwundet wur: den, angenblicklih zu zerftreuen, so daß, bis auf einen am alten MWachlokale vorgefallenen Exceß, um 11 Uhr des Nachts dic Nuhe völlig hergestellt war. ““

Türkei, Konstantinopel, 10. Aug. Jn einem von Pera

Klassen bewohnten, Quartiere brach am 2ten d. M. *) um 9 Uhr Morgens Feuer aus. Ein sehr heftiger Nordwind, welcher bren- nende Gegensiände halbe Stunden weit fortführte, verbreitete die Flammen auf eine solche Weise, daß in kuczer Zeit vérschiedene Quartiere zugieih in Feuer standen, Wegen Mangels an Was- fer und an s{neller Hülfe konnte dem Brande nicht Einhalt ge- than werden. Gegen Mittag fing Pera an zu brennen und um 11 Uhr Abends existirte es niht mehr! Die Englischen und Französischen Gesandtschafts - Hotels mit. allen Mobilien, eben so dos Holländische und die massiven Hotels, welhe von den Ge- fandien Preußens, Sardiniens und Dänemarks bewohnt wur- den, sind ein Raub der Flammen geworden. Das bischöfliche Gebäude und zwei andere fatholishe Kirchen haben dasselbe Scictsal erlitten, ohne daß es möglih gewesen wäre, auch nur eines von den heiligen Gefäßen zu retten. Kurz, Pera bietet von

*) Nicht am 3. oder gar erst am 4. d. , wie andere Blätter ir-

seine Kinder in kleine Komplexe vertheilen dürse. Hinsichtlich der

nicht jta!tfiuden, in keinem Falle aber gestattet werden solle, da-

dieje Aussch!ießuag der Schule eiflarte sich der Abgeordnete Viäy- ler, stinimte aber gleifalls für die S eines Mmimums

chen „die bgeordneten Foliot und Weinziecl, weil der Natural- Psfarr„enossen die leichteste und mit fruchtbaren und {limmen

iveil ferner die Zehent-Fixirung das Realrecht des Geistlichen auf

A ch M. S E es D D S E.

è um nicht im entgegengeseßten Falle zu der Vorausseknng An-

ziemlih entlegenen, von Armeniern und Griechen der niederen |

1392

einem Ende zum anderen nichts als einen Haufen von Ruinen und Asche dar, aus welchem sich ungefähr 19 Häuser erheben, die von den Flammen verschont worden sind. Wer nicht Zeuge die- ses fürchterlihen Scbauspiels gewesen ist, kann sich keinen Begriff davon machen. Tausende von Familien, welche gestern noch rei oder im Wohiftande waren, befinden sich heute im größten Elende, Ueber 100 Personen von verschiedenen Klassen sind in den Flam- men und unter den Trümmern umgekommen. Am anderen Mor- en übersandte der Sultan den Griechishen und Arnzenifchen Sllven, so wie dem Armenisch - katholischen Bischof, eine Sunme Geldes zur sofortigen Vertheilung unter die Hülfbe- dürftigsten, und ein von der Pforte erlassener Firman erlaubt den Türken, ihre Häuser, in welchem Quartiere es au seh, an YFeden zu vermiechen, der es wünschen follte, Auf diese Weise haben viele Tausende der Unglücklichen sich einen Zufluchtsort verschaffen föunen, Acht Tage nach dieser \chrecklihen Kata- strophe erließ der Reis-Efendi Kondolenz-Schreiben an das diplo: matische Corps und sandte von Seiten des Sultans an alle Gesandtschaften Confituren, Blumen und Früchte. Heute ist der Kommodore Porter, Geschäftsträger der Vereinigten Staa-

E E E E E:

bringer der Ratification des Traktats ist, welcher im vorigen Fahre mit der Piorte abgeschlossen wurde. Der Gesundheits-

der, denn außer der Pest, welhe noch nicht aufgehört hat, zahlt man seit ungefähr 10 Tagen zwei bis dreitausend Erkrankungen ! an der Cholera Morbus, Man hofft indeß, daß, troy der weni- “gen Vorsichts-Maaßregela, diese Seuche feine große Verwüstun- gen anrichten wird, da sle sich nicht in ihrer ganzen Bösartig- keit zeigt. Der Aderlaß, in der erften Stunde der Krankheit

Mittel,

Aula

Berlin, 3. Sept. Se. Majestät haben zu befehlen geruht, die {on längst beabsichtigte Erweiterung des Charité - Kranken- hauses sogleich in Ausführung zu bringen, damit eben sowohl der bedürftigen Arbeiter - Klasse ein gewisser Erwerb gesichert, als dem steigenden Bedürfnisse zur Unterbringung einer größeren Anzahl von Kranken begegnet werde. Es sollen zuglei polizeiliche | Magßregeln getroffen werden, um das Herzuströmen fremder Arbei- | ter zu verhindern, damit eine Wohlthat, weiche, wie die ganze | Institution der Charité, vorzugsweise der Hauptstadt gehört, auch { nur der arteitenden Klasse ihrer Einwohner verbleibe.

E E O E E A - aa O

ten in Amerika, hier angekommen. Man glaubt, daß er Ueber- |

zustand dieser Hauptstadt wird von Tage zu Tage beunruhigen- |

vorgenommen, isst bis jeßt das einzige mit Erfolg angewendete |

Kreis Fischhausen. In Pillau! sind bis zum 91 August überhaupt 80 Personen erkrankt und 37 gestorben, Kreis Memel. Jn Memel nebst Sandwehr, F Schmelz und Vitte sind bis zum 22sten August überbay ) erfranft 832 Personen, gestorben 490. F Kreis Wehlau. Jn Wehlau sind bis zum 24ften i} haupt erfranft 94 Personen, gestorben 51. Zum Ausbrug die Cholera gekommen in Alienburg am 21sten August; { sind daselbst bis zum 24sten 12 Personen erfranft, 4 geforbey | Kreis Labiau. Jn der Stadt Labiau sind bis zum} August überhaupt 73 Personen erkrankt, davon 53 gestorhy

Allgemeinée

Preußische Staats-Zeitung.

Ausgebrochen ist die Krankheit in Groß-Steindorf, wos

bis zum 24. Angust 4 Personen erkrankt, 2 gestorben find, Kreis Neidenburg. Jn Neidenburg bd va U (f 246. bis 23. Aug. 63 Personen erkfranft, 34 gestorben, üverhaupt j , seit dem 19. Fuli 93 Personen eréranft und 57 gestorben, Kreis Eylau. Am 24. Aug. ist in Pr. Landsberg A ausgebrochen und sind bereits 4 Personen daselbs y orben. Wi | Bromberger Regierungs-Bezirk. úIn der Stadt Bromberg waren | erkr. genes. j bis zum B Aug. 38 5 23 4 davon Militair 27 5 48 D. C 11 40. E N | Im Jnowrazlawer Kreis ist die Cholera vom 18ten (f

| 24sten August zum Ausbruch gekommen in Schymbor(| ir i i i tände d d l Stett, GriMuc line: Sus dls, Pezecdt oie Da für jeßt die Zeitumstände den Besuch der Pfauen-Jnse

| / : , i A ; S i s nicht gestatten, so ist di l, bis auf ' Janowiec und Sbitowo; weitere Nachrichten fehlen no, a neien, SENAIEG I Ee A E 4 S e Mogilluo zeigte sich die Krankheit am 24, Ay F‘ Berlin, den 2. September 1831. im Dorfe Strzhzewo. F : :Amt des Köni i 5 D A Hof- Marsch all lmt es Königs Majeftät n Nieder Finow, Kreis Angermünde, ist die Choly fommen: Se. Excellenz der Geheime Staats : Mis am 25. Aug. ausgebrochen, 8 Personen sind bis zum 30sten d B l On / ä | desisfter, Freiherr von Humboldt, von Halberstadt. Ober-Barnimscher Kreis. Am 31. Aug. hat sich d} Cholera in den Dörfern Hegermühle und Steinfurth i} der Nähe von Neustadt- Eberswalde gezeigt; in Heges# î

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Der Herr Graf von Werdeunfels ist von hier uach

Bekanntmachung.

#3 r t

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

: S Deputirten-Kammer. Sipung vom 26. August.

Berl e Bro Au Anfang dieser Sizung verlas der Prásident zwei Schreiben, Den 3. September 1831. Gorin slch die mehrfach gewählten Deputirten Herren J, Laffitte

mühle sind bereits 5 Personen gestorben. j Nieder-Barnimscher Kreis. Jn Zerpen\chleu ist neuerlich am 30. Aug. eine Person an der Cholera verstorby,

—— al —t_

E

Se. Königliche Hoheit dec Prin; Wilhelm, Sohn Sr.

Majestät des Königs, haben diesen Mitta, das von der städti- - schen Behörde zura Cholera - Lazareth enge ichtete sozenaunte } ! Ordonanz- Haus in der neuen Königsstraße Höchstselbst in Au- | genschein zu nehmen und sich von allen innecen Details genau :

zu unterrichten geruht.

siger Stadt, Ritter des Nothen Adler-Ordens dritter Klasse, Herr | Johann Ludwig Tabler, nah einem kurzen Krankenlager in ei- nem Aiter von 68 Jahcen, ein Opfer der herrshenden Cholera- Seuche. Seine Angehörigen verioren an ihm den liebevollsten | Vater, seine Untergebenen einen väterlich gesinnten Freund, die

Staat endlich einen bewährten Diener. Bürgschaft genug für unvergeßliches ehcenvolles Andenken.

Zur Beruhigung des Publikums halten wir uns zu der An- | zeige verpflichtet, daß das vorschriftsmäßige Desinfections - Ver- " fahren dieser Blätter in deren Officin unter amtlicher Aufsicht bewirkt wird und solche ebenmáäßig mit dem darauf befindlichen Sanitäts-Stempel verschen werden.

R T E S A M

Mir sehen uns, wiewohl ungern, von neuem veranlaßt, den Wunsch auszusprechen, daß die Loblichen Zeitungs - Redactionen, welche Nachrichten aus unserem Blatte entlehnen, die wir spä- terhin in irgend einer Beziezung zu berichtigen genöthigt sind, bei demnächstiger Uebernahme dieser Berichtigung nicht unteria}en mögen, die Staats - Zeitung gleichmäßig als Quelle zu nennen,

laß zu geben, als werde die Staats - Zeitung erft von hnen be- richtigt.

# * *

CP ole 0

Residenzstadt Berlin. Am 3. September haben s{ch in Berlin 5 nette Erkran: j fungen an der Cholera ergeben; da es danach feststeht, daß die Krankheit in der Stadt wirklich ihren Fortgang nimmt, so werden die, anfangs nur als der Cholera verdächtigen, Er- franfungsfalle nacbträglich mit aufgenommen, und es ergiebt sich demnach, daß seit dem Ausbruch der Cholera in Berlin am 31. Aug. bis zum 3. Sept. 17 Pecsonen erkrankt, 13 gestorben | sind und 4 fich noch unter ärztliler Behandinng befinden. Negierungs-Bezirk Gumbinnen, Kreis Heidefkrug. Aus 2 Ortschaften sind bis zum 20. Ang. angemeldet 21 erfranfte Personen, wovon 20 gestorben sind. Kreis Tilsit. Außer in Tilsit, wo der Ausbruch der Eholera bereits angezeigt ist, haben neue Auébrüche dieser Kranf- heit stattgehabt in den Dörfern Wittschen, Timstern und Laußeuinken. Kreis Pillkallen. Jn der Stadt Schirwind und in den beiden außerdem angefteckten Ortschaften sind bis zum 20. Aug. tiberhaupt 70 Personen erkrankt, 40 gestorben.

Kreis Stallupönen, Ausgebrochen is die Cholera hier bis zum 920, Ugust in den Dörfern Gudweitschen, Dege- | sen und Plimballen., În der Stadt Stallupönen sind bis zum 20, Augnst überhaupt erkrankt 146 Personen, gestorben 87.

Kreis Lhck. Ueberhaupt -in 2 bereits angemeldeten Ort- schaften des Kreises sind 11 Personen erkranft, 9 davon gestorben. Regierungs-Bezirk Königsberg. In Königsherg waren

erfr, genes. gestorb, x am 24. Aug. 1072 A e 15 es famen hinzu - 25. - 26 16 20 125 E 20ck 23 16 13 119 M 19 11 18 109

v. 23. Juli bis 27. Aug. incl. i Summa 1140 371 660 109

_ Königsberger Landkreis. Bis zum 25ften Aug. sind in folgenden noch nicht angemeldeten Ortschaften Ausbrüche der

Aus Posen vom 30. Ang. wird gemeldet: Am 28sten | Pr. Engl. Anl. 22 d. M. Abends gegen 8 Uhr verstarb der Over-Bürgermeister hie- :

j

Stadt ihr ehrwürdiges Oberhaupt, einen redlichen Verwalter, | VVestpr. Pfandbr. einen treuen Beschüvßer, einen wohlwellenden Mitbürger, der |

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And Mérilhou resp. für die Bezirke Bayonne (Nieder: Pyrenäen) : Ámil. Fonds - und Geld - Cours - Zettel. Ea | Zf. förtef. Gelu

(Preufs. CouPnd Sarlat (Dordogne) entschieden. Ersterer war zugleih in Macis und leßterer noch einmal im Departement der Dordogne, . A wie in denen der Gironde und der Oberen Vienne, gewählt. ;

| f. brief. Ga “unan

St. - Schuld Sch | 4 | 90 | 594 fOstpr. Ptandbrl, | 4 | 957 | -Vgerr Vatout theilte hierauf der Versammlung eine von ihm hers ; Pr. Engl. Anl. 18| 5 | | 987 Pomm. Pfandbr! | 4 | 10) PBihrende Proposition mit, wodurch das Wahl-Geseß vom vorigen PA DESE O S 9 | | 974 jKar- u. Neum, do.| 4 | [10 Fahre vervollständigt werden soll. Nach dem 2ten Artikel dieses ! r. Engl. Obl. 39/4 | 80 | 794 [Sehlesische do. 4 | [106 Viseyes soll námlich in Bezirken, wo es keine 150 Wáhler, die | | Kurm. Öbl.m.l.C.| 4 | 87 | [Rkst.C.d.K.-u.N.|—| | S : n aiebt. die MWahllifle oute | | Neum. [nt.Sch.do.| 4 | 87 | [Z.-Sch. d.K.-u. N.|—| | “F900 Fr. an direften Steuern zah B age t, die Wahlliste durch ! Berl. Stadt-Oblig.| 4 | 90 | Fie Höchstbesteuerten ergänzt werden. Herr Vatout verlangt jebt, Königsbsg. do. 4/8 | Paß, wenn, nachdem dies Legtere bereits geschehen, dur den Aus- Elbinger do. 4x| | Holl. vollw. Duk. | 18 uch eines Königl. Gerichtshofes nachträglih noch Wähler zu- | | Danz. do. in Th.|—| 34 | Neue dito.| | 19 Welassen werden, die 200 Fr. und darüber zahlen, eben so viel } Le 4 | 944 | |Friedrichsd'or. .v| | 134 | 24er den Niedrigsibesleuerten wieder von der Liste abgesegt wer- Grosshz. Pos. do. 4 | | 964 Disconto. . ... —| 3 (4 Wen, dergestalt, daß diese nie mehr als 150 Namen enthalte.

| Preuss.Couf Machdem die Kammer es genehmigt, daß Herr Vatout diesen |————-Wlntcag am nächsten Montag näher entwicele, motivirte Herr (Brief. Gell i ; | , | ; S

rw: Boissy d’Anglas seine Proposition zu Gunsten der in den hun-

Me A EIPA

W echsel-Cours.

(11 « Na ISOR S v4 7 P S T I I E

A NN A la dle 10) §000 d 30s do 250 Él 1432 [1e Tagen promovirten Offiziere und Ehren - Legions - Ritter. L S E A T L 1521 14} Diese, gut er, hátten immer gchofft, daß die Regierung sie U O U 151 "Whider in den Genuß ihrer Rechte , deren sle durch die BVerord- od S N 1-L8il 13 Mk [6 ungen vom 28. Juli und 1. Aug. 1815 beraubt worden, ein- a 300 Fr. |2 Mt. | g(1Wsehen würde; zahlreiche Bittschriften wären dieserhalb bereits bei Wien N 150 Fl. [2 Nt. {103 Wer Kammer eingegangen und dem Ministerium überwiesen AUFSUE a , 150 Ml. (2 Mt 1031 |102;Mborden ; das Petitions-Recht aber würde völlig illusorisch seyn, B 100 Thl. (2 t. ! 99, 9 Benn die Minister auf die ihnen zugetheilten Reclamationen Leipzig «e tan 100 Thl. [8 Tage !193 | -Weine weitere Rücksicht nähmen ; wollte man in den vorliegenden p N M s S M 2 Up } E [103 V&alle vielleicht als Grund anführen, daß es an pefuniáren L D 266 Fl A „vek. | 8/4 | Mitteln fehle, um den im Jahre 1815 Promovirten nachträglich e : - | —Mihr Gehalt auszuzahlen, so lasse sih hierauf ganz einfach er-

O -—Pijviedern, daß man die pamas N e e ä 1 ÖrTSseC dine dadurch zugleich ein Recht auf eine nachträgliche Auszah-

O E Me : A Der Redner suchte indeß durch

lung des Gehaltes einzuräumen. Hamburg, 1. September. Pahlen zu beweisen, daß, wenn man auch j

Oesterr. 5proc. Metall. 774. 4proc. 654. Bank-Actien 935, RußFhren-Legions-Rittern der hundert Tage das Maximum der Engl. Anl. 864. Russ. Anl. Hamb. Cert. 80. Dün. 582, Poln. SWühren resp. Graden entsprechenden Pension bewilligen wollte, _— hieraus immer nur eine jährliche Mehrausgabe von 530,000

Kranten entspringen würde; ein so geringfügiger genann, S nei j ein Sountag, 4. Sept. Jm Opernhause: Die Dame as{eiule Er, daß es faum der Mühe werth sey, darüber

¿loß in / ; Mort zu verlieren. Er hoffe nach dieser Auseinanderseßung, A Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik va vf 4 Kammer E n Erwägung iehen nerdé. N S pie : Kei Ter General Bugeaud stimmte demselben bei; eben |o

Mita, 5 S0 V Sb Adana, \ aue Le A Lamarque. Lebterer äußerte wiederholt : Die Min in Ft E Jane, Zum erften nter Anderem, er könne es gar nicht begreifen, weshalb die Mi- en von F Mettellus Mo, AMOOUIPIeL, 10:0, E INEY ister sich so hartnäckig der Aufhebung der beiden Verordnungen R 7 i om 28. Juli und 1. August 1815 widerseßten. Daß diese Ver- rdnungen übechaupt erlassen worden, erkläre sich aus dem dama- gen politishen Zustande der Dinge, wo der Monarch noch von ch habe sagen können: l'Etat c’est moi, Jegt aber, wo der “König, wie Napoleon im Jahre 1815, unter Zustimmung der Nation herrsche, sey durhaus kein Grund mehr vorhanden, den Dffizieren der hundert Tage ihr Necht zu verweigern, Auch Na- Îpoleon sey damals vom Volke zum Souverain proflamirt wor- Den und habe sonach kraft eines Rechtes geherrscht, das man, Vohne gegen seine Ueberzeugung zu sprechen, nicht in Abrede stel- Îlen könne ; wenn dieses Recht aber auch beftritten worden, so sey Napoleons Regierung damals wenigstens eine Regierung de facto Îgewesen, und man brauche weder dieMeinung der Publizisten zu befra- 'gen,noch dieStatuten Heinrichs V1]. nachzuschlagen, um eineGewalt,

den Offizieren und

Königlihe Schauspiele.

d r Des Theater. Sonntag, 4. Sept. Auf vieles : Die heimlid} Ehe, fomishe Oper in 2 Vai: e Ca, n Montag, 5. Sept. Die Flittecrwochen , Liederspiel in 2 W ten, Hierauf : Das Fest der Handwerker, E O d A Zum Erstenmale: Große Kunstvorst au eiwe der natürlichen ‘ei Herrn Professor Döbler, aus as SAUOELO 7 ASST N Das Publikum wird hierdurch ergebenft in Kenntniß geseßh daj zur Erhaltning einer reinen und gesunden Luft imi Könip stádtischen Theater während der ganzen Dauer der Vorstellunge! mit den von den Gesundheits-:Behörden vorgeschriebenen Jngtt dienzien unter dem ganzen Schauspielhause geräuchert und de

Regierung glaubt nicht, daß

i in der Sigung vom 24sten angetragen hatte. Der Baron Mer-

Berlin, Montag den 5en September.

wohl erworbenen Rechten zu nahe treten, vernichten und dadurch die Hingebung und den Muth unserer Armee verdoppeln.‘ Der Marschall S oult, der hierauf das Wort ergriff, gab sein Be- dauern zu erkennen, daß er nicht frühzeitig genug erschienen seh, um den ersten Theil der Nede des Herrn Lamarque zu hören; der leute Theil derselben veranlasse ihn indessen zu folgenden Bemerkungen, damit die Kammer den in Rede stehenden Ge- genstand nicht aus einem einseitigen Gesichtspunkte auffasse, Es handle sich nämlich nit bloß vou den Ernennungen, die nach Napo- leons Rückkehr nach Paris erfolgt wáren, sondern zugleich von denen, die er noch im April 1814, nachdem er bereits abgedankt, ferner von solchen, die er gleich nach der Rückkehr von Elda vorgenommen A noch andere Ernennungen sehen von den in Mainz, in

elgien oder an den Pyrenäen kommandirenden Generalen aus- gegangen ; endlich habe auch noch die provisorische Regierung nach der Niederlage bei Waterloo verschiedene Promotionen vorgenom: men. Hieraus ergebe sih hinlänglich, daß nicht alle diese Be- forderungen in eine und dieselbe Kategorie gebraht werden fönnten; mehrere davon sehen nah der Rückkehr Lud- wigs XVIIIL anerfannt, andere minder begründete verworfen worden, Alles dies gelte nicht bloß von den Militairs, sondern auch von den Ehrenlegionsrittern. „Was nun die Reclamationen betrit ‘‘, äußerte der Minister am Schlusse seines Vortrages, „„ die feit dem Juli v. J. bei der Kammer eingegangen und uns überwiesen worden sind, so habe ih es mir siets zur Pflicht gemacht, ihnen vor allen anderen den Vorzug zu geben. Dem- gemáß sind die Militairs der hundert Tage bei der Besezung erledigter Stellen ganz besonders berücksichtigt worden; aber die es ihre Pflicht seh, alle Ernennun- gen aus jener Zeit in Masse anzuerkennen, indem es mehrere darunter giebt, die nicht unbedingt zu rechtfertigen sind.“ Nach einigen furzen Gegenbemerkungen des Generals Lamarque, worin dieser den guten Absichten des Ministers vollflominene Ge- rechtigkeit widerfahren ließ, beschloß die Versammlung einstim- mig, seine Proposition in Ecwáägung zu ziehen; leßtere wurde sonach den Bureau?s zur Prüfung überwiesen. Am Schlusse der Sizung fam noch der Antrag des Generals Demarçah we- gen der künftigen Zusammenstellung der Kommissionen zur Prú- fung des Budgets zur Berathung. Herr Gouin {loß sich dem Amendement an, worauf der Berichterstatter, Hr. Laffitte,

cier machte dagegen einen neuen Vorschlag; eben so der Baron Pelet. Herr Thiers erhob sich sehr nahdrüklich gegen die von dem General Demarçay in Antrag gebrachten 7 Kommis: sionen, wodurch, meinte er, das Geschäft nur fomplizirt werden würde. Nach einer Replik des Herrn Demarçah faßte Herr Laffitte die Berathung zusamnien, worauf der 63ste Ar- tifel des Reglements der Kammer nach einer unerheblichen De- batte mit einem Amendement des Herrn Teste in folgender Ab- fassung durchging: „Art. 63. Jedes Bureau der Kammier er- nennt eine Kommission von 4 Mitgliedern zur successiven Prz fung des jáhrlihen Rehnungs-Abschlusses , sowie des Ausgabe - und des Einnahme -Budgets.‘/ Die nächsten 5 Artikel lauten also: „Art. 64. Diese sonach aus 36 Mitgliedern bestehende Kon1mission theilt si{ch in eben so viel Sectionen, als es ein: zelne Ministerien giebt. Art. 65. Nach erfolgtem allgemei- nen Berichte stattet jede Section der Kanimer noch ihren speziellen Bericht über das Ausgabe - Gesez (des ihr zuge- theilten Ministeriums) ab. Art. 66. Diese speziellen Bes rihte müssen ¡zuvor der Bestätigung der Kommission unter- worfen werden. Art, 67. Zuvörderst wird über den jährli- chen Rechnungs - Abschluß und sodann einzeln über das Aus- gabe- und über das Einnahme-Budget mittelst Kugelwahl abge- stimmt. Art. 68. Die Kommission erstattet über den Rech- nungs - Abschluß, so wie über das Einnahme-Budget, nur einen einzigen Bericht.“ Nach der Annahme dieser verschiedenen Be- ftimmungen éntftand die Frage, ob solhe noch jegt, nachdem in den Bureaus die Budgets-Kommission schon nach der bisherigen Weise zusammengestellt worden, in Anwendung zu bringen seyen, Die Mehrzahl der Versammlung entschied diese Frage bejahend, so daß die in jedem Bureau bereits erfolgte Ernennung dreier Mitglieder zur Prüfung des Budgets als ungúltig zu betraten ist, Die nach den obigen Bestimmungen neu zu bildenden Sec- tionen sollen sich zugleich mit dem Budget für 1832 bescháftigen.

S ißung vom 27. Aug. (Nachtrag.) Unter den Petitionen, die in dieser Sibung, zu welcher sih wegen des erwarteten Geseß-Ent- wurfs über die Pairie eine ungewöhnliche Menge von Zuhörern eingefunden hatte, zum Vortrage famen, waren folgende die in- teressantesten: Die Inhaber der Spanischen Cortes:Bons verlang- ten, daß die Kammer und die Regierung ihnen behülflih seh, ihre Nechte geltend zu machen. Der Berichterstatter Hr. Gil- lon ließ si sehr ausführlich fiber den Ursprung dieser Forderuns gen vernehmen, Er äußerte die Meinung, es sey um so unge- rechter, daß Ferdinand VII, die von den Cortes im Fahre 1820 gemachte Anleihe nicht anerkannt habe, als mittelst derselben mehrere frühere Schulden abgetragen, Landstraßen und Kanäle

ohne welche das Staatsgebäude zusammengestürzt wäre, als legitim "nud obligatorisch anzuerkennen. „Wenn man gleichwohl“/, o {loß der Redner, „aus Sparsamkeit die in den hundert Tagen bewilligten 1500 Grade nicht anerkennen will, so wird man sich

R E E ams d ! i : [do gewiß niht minder streng hinsihtlich der von der vorigen Regierung ausgegangenen Beförderungen beweisen. Als Napo-

N wz EUESTE BŒRSEN - NACHRICEHTEN, } rung e rat, standen auf der Armee - Liste nur

Frankfurt a. M., 31. Aug. Oefterr. 5proc. Metall, 78%-F 168 Divisions - und 334 Brigade-Generale. Wollen Sie jeßt wis: 78x. Aproc. 6777. 6775. 2zproc. 40. 1proc. 162, Br. Banki M, “h ots A Ludwig XVIII. ernannte? Schla- Act. 1145. 1140. Partial - Obl. 1163. 1164. Loose zu 100 F zen Sie den Almanach von 1816 nach, hier finden Sie statt 168 1555. Br. Poln. Loose 465. 464. | Divislons-Generalen deren 489 und statt 334 Brigade-Generalen

| deren 815; in Summa 1304. (Sensation.) Nur wenig fehlte

dur, daß das Theater auch oben geöffnet ist, sters eine reint und unschädliche Luft erhalten werden wird. Í

rig meiden, welche Überdem das Feuer in Pera selbs entstehen lassen.

Cholera vorgekommen: in Schönfließ, Liskag:-S é Gut Neuendorf und Maßkahlen, Be Gs Magen,

Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel. neh, und wir wáren in das Jahr 1785 zurüverseßt wor- Maa» P | den, wo Frankreich 1326 Generale zählte. Zweimal hat

Gedruckt bei A. W. Hayn. Ff die vorige Kammer auf die Beschwerden unserer Tapfe-

cen Rücksicht genommen und ihre Petition den Miniftern

überwiesen; Sie werden indessen weiter gehen, m. H., Sie wer- den zwei Verordnungen, die dem Geseße zuwiderlaufen und

verbessert, die Marine in Stand geseßt tend sogar die persönlichen Schulden des Königs und seiner Familie zum Theil getilgt wor- den seyen. Der Redner fam sodann auf die späteren Anleihen der Spanischen Regierung zurü, über die er sich mit großer Hestigfkeit äußerte. Dae er lauter bereits bekannte Thatsachen berührte, so übergehen wir sie hier mit Stillschweigen, Die Versammlung selbst schien dem Herrn Berichterstatter keine besondere Aufmerk- samkeit zu schenken, was ihn zu der Bemerkung veranlaßte, man möge nicht vergessen, daß es sich um eine Schuld von 200 Mill. handele, und daß die Gläubiger der Spanischen Regierung den unbemitteltsten Klassen angehörten. Nachdem die Ruhe einiger- maßeu wiederhergestellt war, berührte der Redner die im März d. X. von Herrn Uriarte Namens seiner Regierung verkündigte Absicht, eiue Anleihe von 20 Mill, Realen in 3 procentigen Nen- ten zu machen und dagegen einen Theil der Cortes-Bons in

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18631.

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Berichte Anlaß gegeben hatte, wurde zulest dem Prásiden- ten des Minister: Rathes, so wie den Ministern der Finanz zen, der auswártigen Angelegenheiten und der Justiz übers wiesen. Ueber die Eingabe eines Pariser Einwohners, worin dieser verlangte, daß die Regierung die Jagd gegen Erle- gung einer Abgabe von 5 Fr. für das Recht, ein Giivédr zut sühren, und von 5 Fr. für jeden Jagdhund, völlig freigebe, ritt die Versammlung zur Tagesordnung. Herr Thouvenel gab bei dieser Gelegenheit seine Verwunderung darüber zu erkennen, daß die Regierung nit die Jagd in allen Staatsforsten ver- pachte; er versprach fich davon eine jährlihe Einnahme von 4—500,000 Fr. Herr Mauguin berichtete sodann über drei Eingaben des bekannten L Schirmer. Vei dem bloßen Na- men des Bittftellers brach die ganze Versammlung in ein Ge- láchter aus, Diesmal verlangte Hr. Schirmer unter Die daß man die Verbrechen des Hochverraths, worüber die Pairs-Kammer zu erkennen hat, gehörig definire; namentlich wollte er, daß man jeden Minister als eines solchen Berbrechens \{uldig erkläre, der 6 Monate lang eine an ihn ergangene Bittschrift unbeantwortet la}e. „„Da würde es viel Schuldige geben!“ erscholl es hier von der Mini- ster-Bank selbst. Die Eingabe wurde durch die Tages-Ordnung beseitigt; eben so eine zweite, worin Hr, Schirmer ein Gesel über die Verantwortlichkeit der Minifter verlangte. Nachdem Hr. Mauguin seinen Bericht beendigt hatte, ergriff Herr Cas. Périer das Wort, um der Kammer den Gesey- Entwurf über die Pairie vorzulegen. (Die Rede, die der Minister bei dieser Gelegenheit hielt, haben tir bereits gestern mitgetheilt.) Das Fournal des Débats bemerkt, daß die beiden Beftimmungen des Entwurfs, wonach erstens die Zahl der Pairs künftig unbe-

\chränft und zweitens es gestattet sehn soll, den betreffenden Arti- ; fel der Charte späterhin noch einmal zu modificiren, große Unzufrieden-

heit in den Reihen der Opposition erregt hätten. Eine lebhafte Bewe- gung äußerte sich in allen Theilen des Saales, als Hr. C. Périer seinen

ortrag beeudigt hatte. Die Bittschriften-Berichte wurden fodann fortgeseßt. Hr. Daunou unterhielt die Kammer mit einer Petition des Maire von St. Jean de Luz, worin dieser Namens verschiedener Gemeinden des Departements der niede- ren Pyrenäen eine Entschädigung für mehrere der Französischen Armee im Fahre 1814 gemachte Lieferungen verlangte. Die erren Laffitte und Basterrèche unterstützten den Antrag. r. Levêque de Pouilly bemerkte dagegen, daß, wenn man auf diese Reclamation einginge, die östlichen und nördlichen Dez partements bald mit ähnlichen Forderungen hervortreten würden, und Hr. Humann fügte hinza, daß alsdann s{hwerlich 500 Millionen Fr. hinreichen möchten, um Alle zu befriedigen. Die Versammlung schritt hierauf über die gedachte Petition zur Tagesordnung. Dasselbe geschah hinsichtlich einer Re- clamation, worin zwei Eheleute sich beklagten, daß ihnen durch ein dem geistlichen Seminar zu Versailles ausgeseßztes Legat ihre Erbschaft verkürzt worden seh; der Berichterstatter war der Meinung, daß diese Sache vor die Gerichte gehöre, und daß die Kammer slch erft dann damit beschäftigen könne, wenn die RNeklamanten alle Stufen der Verwaltungs - Hierarchie durchge- gangen wären, ohne Gerechtigkeit zu erlangen. Auch die Ein- gabe eines gewissen Beaupied in Paris, welcher die Quadratuüur des Zirkels erfunden haben wollte und eine öffentliche Anerken- dung dieserhalb verlangte, wurde durch die Tagesordnung beseitigt.

Paris, 28. Aug. Der Kaiserl. Russlsche Botschafter 1nd der Großherzoglih Sachsen: Weimarische Geschäftsträger hatten gestern Privat-Audienzen beim Könige. Auch dem Columbischen General Mosquera, dem leyten Adjutanten Bolivars, bewillig- ten Se, Maj. vor einigen Tagen eine Privat - Audienz.

n Erwiederung auf die Klagen einiger Blätter über das langsame Fortschreiten der Arbeiten der Wahl - Kammer bemerkt der Moniteur Folgendes: „Die Deputirten- Kammer ist etwas länger als einen Monat versammelt ; in diesem Zeitraunie sind ihr funfzehn Geseg: Entwürfe oder Propositionen vorgelegt worden; über vier dieser Entwürfe hat sle bereits entschieden, eilf werden noch in den Bureaus oder von den Kommissionen geprüft, Aber noch andere Geschäfte, die Ernennung des Prá- sidenten, der Vice - Prásidenten, Secretaire und Quástoren, und namentlich die Diskussion über die Adresse, alles vorläufige und für die Konstituirung der Kammer pnerláßlihe Arbeiten, haben einen großen Theil ihrer Zeit in Anspruch genommen ; die Erörterung der Adresse, die am 9ten Aug. begann, wurde erst am 16ten beendigt. Es liegt also nichts Auffallendes in der Art von Unterbrechung, die man in den Arbeiten der Kam- mer zu bemerken glaubt; sie ift sogar nur scheinbar : in dieseni Augenblicke beshäftigen Geseße von hoher Wichtigkeit, welche die Kenntniß vielfacher Details nöthig machen und aus vielen Actifeln bestehen, die Deputirten in den Bureaus und Kom- missionen, oder sind der Gegenstand der Arbeit der Berichterstat- ter. Man wird leicht begreifen, daß solche Materien, wie das Geseg über den Rechnungs - Abschluß, das Budget, die Geseue über die Rekrutirung und das Avancement in der Armee, so wie über den Transit und die Entrepots, eine lange vorläufige Yrüi- fung nöthig machen und umfassende Arbeiten der Berichterstat- ter erfordern. Mehrere dieser Berichte sind auf dem Punkte, vorgelegt zu werden, und die Diskussion über den ersten wird den übrigen Zeit zur Beendigung lassen, so daß die öffentlihen Siz- zungen der Kammer künftig ohne Unterbrechung werden auf ein- ander folgen können. Uebrigens ist dieser Fall nicht neu; wenn man die Vergangenheit befragt, wird man sehen, daß er in je: der Session vorgekommen ist, Jmmer wurde der auf die Erösf= nung der Kammern zunächst folgende Monat zu inneren vorbe- reitenden Arbeiten angewandt, wodur die öffentlichen Sigun- gen seltener und weniger lébhaft, ja bisweilen auf mehrere Tage hinter einander ganz unterbrochen wurden.“ /

Das Yournal des Débats äußert über die Vorlegung des die Pairie betreffenden Geseyentwurfes : „Die gestrige Siz- zung hatte einen feierlichen Charakter ; weder Ungeduld noch Neu- gierde zeigte slch bei den Zuhörern auf den Tribunen und bei

Zahlung anzunehmen, und stellte dieses Verfahren als einen den A igen ‘gelegten ‘Fallftrick dar. Die Eingabe, die zu dem

den Deputirten, sondern ein ernstes Nachdenken, das. durch die