1831 / 246 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Betrachtimng hervorgerufen wurde, daß von dem, was in dieser Sibung vorgeschlagen werden sotlte, zum Theil das Schicksal des Gaterlandes abhänge. Wir baben lebhafteren, dramatischeren Sigtuigrn, als der gestrigen, beigemehnt, aber keiner, die den Cha- rafter einer so gewissenhaften Aufmerksamkeit gehabt hätte. Je- der fühlte, daß die Worte, die von der Nednerbtihne ertonen würden, in der Geschichte unseres Landes Epoche mathen wver- den, und daß es si um eine jener fritishen Debatten handelte, die das Geschick eineé Staates besiimmen. Das Minifterium [chlägt die Abschaffung der Erblichkeit vor; es hält dieseibe 611 und für slch für gut und heilsam, erfennt aber zugleich die Macht des öffentlichen Borurtheils an, das sich gegen die Erblichkeit ausspricht, und giebt ihm nach. | zit, denn es war von Seiten der Regierung unvermeidlich ; wir aber wollen ihr Beispiel nicht nachahmen ; die Presse hat eine avdere Rolle zu spielen und besigt ein anderes Privilegium, 21s das Minifterium. Dieses muß in Betrachtung ziehen, was ausführbar ist, und was uitht; es muß die Meinung des Landes berücksichtigen, selbst wenn diese ein Borurtheil wäre. Die Presse ist nicht in demselben Falle; sie hat nicht u regieren, sondern Grundságe zu predigen ; fle lebt nicht in der Sphäre der 9Birklichkeit, soudern in der der Jdeen. Es ist ihr gleichgültig, v9 dieses oder jenes Vorurtheil sich für den Augenbli dem ent- gegenseyt, was sle fur recht und gut hält; sie spricht, wie sie denkt, Was den im leßten Paragraphen des Geseß-Entwurfes enthaltenen Fall einer nochmaligen Revision betrifft, so glauben wir, daß er allcu Anmaßenden und Halsstarrigen sehr nißfallen wird, die un:emals in ihre Einsicht den geringfien Zweifel seyen und einen blinden (Glauben zu der Vortrefflichkeit ihrer Ansichten Hegen, die sle geru durch Aufnahme in den Text der Charte unwiderruflich und dauernd machen möchten. Dagegen wird jener Paragraph alle Ver- ständigen befriedigen, die den Zustand der Gemüther, die allgemeine (nzevißheit der Ansichten und die unbefonnene Weise berüeksich- tigen, in welcher die Frage der Erblichkeit entschieden worden i, Unter diesen Umständen halten wir Alles, was Zeit läßt, was nicht unwiderruflih ist, sondern Gelegenheit zur Prüfung ¡ind Ueberlegung giebt, für gut und heilsam.“ Nicht so zu- irieden ist der Temps; dieses Blatt äußert unter Anderem dar- iber: „, Wir begreifen bis zu einem gewissen Punkte, aber ohne fie zu theilen, die Furcht, die man gehabt hat, für eine bestimmte Frage die fonstituirende Gewalt in die Hand der Kammer zu legenz aber indem man ihr dieselbe verweigerte, mußte man ge- wiß sehn, daß man nicht mehr nöthig haben würde, auf diese Angelegeuheit nochmals zurückzukommen, oder daß man si da- durch nicht noch größere Schwierigkeiten bereite. Dies hat das Minifterium nicht vorausgesehen; die Ungewißheit, von der es seit seinem Entstehen beherrscht und irre geleitet wird, erlaubte ihm nicht, im voraus zu wissen, was es thun werde, und also eben so wenig etwas vorauszusehen. Die Auseinandersekung der Motive des Gesey-Entwurfes beweist dies nur zu sehr. Man wußte, daß das Minisierium die Erblichkeit aufgegeben hatte, über die es während der Wahlen so unentschieden war, daß es seine Kandidaten dadurch in Verlegenheit brachte und eine Menge derselben durch- fallen licß, die sich weder dafür noch dagegen aussprechen wollten. Nach 4monatliher Prüfung aber mußte es zu einer festen Ueber- zeugung gekommen sehn, und da man wußte, daß der Gesez- Entwurf das Prinzip der Erblichkeit aufhebe, so schien es plau- sivel, daß das Ministerium seine Meinung geändert habe. Das ist aber keinesweges der Fall; es ift noch immer für die Erblich- feit, s{lägt aber der Kammer vor, ein Gese im entgegengeseßten Sinne zu genehmigen. Es erkeunt an, daß Theorie und Erfah: rung fur die Erblichkeit find, daß es die feftesie Stüße des Kö- uigthums, die sicherste Bürgschaft für die Freiheit ift, und der Schluß, der daraus gezogen wird, ist, daß es dieses Prinzip auf- giebt, Das Ministerium hat sich dadurch in eine sonder- bare Lage versest. Was will es thun, wenn die Pairs das Gese verwerfen oder so amendiren sollten, daß die Depu- tirten - Kammer es nicht mehr annehmen zwwill? Die Frage aussHieben kann es nicht, denn der Artikel 68 der Charte ist deut- lich ; die Pairie soll im Jahre 1831 rekonstituirt werden. Will es damn erst die foustituirende Gewalt der Deputirten-Kammer übers ¡ragen und diese auffordern, allein über die Frage zu entschei- den? Mit welchem Rechte will es \o handeln, da es diese Be- fuguiß der Wahl: Kamnier nicht von vorn herein anerfannt hat? Das wäre ein wahrhafter Staatsfireih. Diese seltsame Ver- läugnung alles Willens und aller eigenen politischen Ansicht hat die Kammer in Erstaunen gesest. Nach unserer Ueberzeugung ist die Erblichkeit der Pairie ein heiisames Prinzip und alle Ein- wendungen haben dieselbe noch nicht geschwächt. Wir begrei- fen, daß ein Ministerium, mit einer folchen Ueberzeugung gerüstet, vor die Kammer tritt und ihr den Sieg ver- chaft, wenn es die Majorität erhält ; daß man aber auf Koslen seines Gewissens um eine Majorität bettelt, daß man seine ganze gerühmte Energie vor einem Willen beugt, der sich noch gar nit ausgesprochen hat, und keinen Versuch nate, ihn eines Anderen zu überzeugen, ist uns unbegreiflich. Durch diese Taktik erhält man sich wohl am Staatsruder, aber nicht dur sein Ansehen und seinen Einfluß. Ein Staatsmann gilt nur etwas durch seine Meinungen; er verliert seinen Werth, wenn er sle aufgiebt; was bleibt aber an ihm, tvenn er gegen die Ansichten handelt, die er bekeunt, Der Gesez-Entwurf, wie

Wir tadeln diese&Zugeftändniß

[294 warum unsere Schiffe und Soldaten sich zurücfziehen, wo es sich um die Vollziehung der Verträge oder um die RBüchtigung einer Unversehämtheit handelt, weil die Neform- Bill im Hause der Gemeinen nur langsam vorschreitet. Die Times scheint uns ein für die Ruhe der Welt furchtbares Spiel zu spielen. Die Maßen in England sud leicht durch Declama- tionen gegen den Eroderungsgeist Franfreichs irre zu leiten, und es ist leiht, das Ministerium Grey, das von der Englischen Ari- stofratie wegen einer inneren Frage gedrängt und untergraben wird, dur eine die äußeren Angelegenheiten betreffende Frage zu stürzen. Das wáre aber ein trauriger und leichter Erfoig, aus dem nur zwei Dinge hervorgehen können, der Krieg und die Beibehaltung der verrotteten Burgfleen.‘‘

Herr Thiers läßt in mehreren Blättern erklären, daß er an dem gestern von Herrn Casimir Périer der Deputirten-Kammer vorgelegten Gesey-Entwurfe über die Pairie gar keinen Theil

habe, Mehrere Bläíter behaupten, der Marschall Macdonald habe, seine Entlaffung als Großkanz-

obglei der Moniteur es läugne, ler ‘der Ehrenlegion eingereiht und das Hotel, das er als solcher bewohnte, verlassen; man gehe damit um, die Ordens-Kanzlei mit dem Kriegs-Ministerium zu vereinigen.

Die Depukirten, welche zu der vor einigen Abenden bei Herrn Périer stattgefundenen Konferenz eingeladen waren und daran Theil nahmen, waren solgende: Baillot, VBérenger, Bes- ley der Vater, die Generale Delort , Demarçayh, Durosnel, La- fahette, die Herren Devaux, Dumon, Gillon, Giraud, Guizot, Hen, ars, Faubert, Fay, Keratry, Lemercier, Mahul,

artin, Mauguin, Odier, Odilon:Barrot, Pavée de Bandoeuvre, | Pelet v. d. Lozère, Rambuteau, v. Nemusat, Nenouard, Noher- | Collard , St. Aignan, St. Cricq, Salverte, Schonen, Teste, | Thiers, v. Trach, Vatimesnil und BViennet,

Einige Blätter, und namentlich der Constitutionnel, sprachen vor furzem von eizer angeblichen Korrespondenz zwischen dem Fnfanten Dom Miguel und dem Kaiser Dom Pedro. Der Moniteur erklärt heute, er wisse aus authentischer Quelle, daß der Kaiser seit seiner Rückkehr nach Europa, und sogar seit- dem Dom Miguel sich zum Könige habe proklamiren lassen, nicht an seinen Bruder geschrieben habe; der Infant fönne ihm da- her auch unmöglich geantwortet haben, und es sey zuverlässig, daß Se. Kaiserl. Majestät kein Schreiben von demselben empfan- en hätten.

G din Vollziehung des Geseßes vom 21. März d. J. sind be- reits in 17 Departements die Municipal - Wähler der ber 2500 Einwohner zählenden Städte in Sectionen getheilt worden.

Der Minisier des Handels und der öffentlichen Bauten hat fich durch den Besuch mehrerer Gefänguisse überzeugt, daß die Register ber die Gefangenen nicht überall in gleicher Meise ge- halten werden, und daß der Mangel an bestimmten Jnftructionen darúber zu einer Menge von Unregelmäßigkeiten Anlaß gebe; er hat demzufolge die Form diéser Register in Uebereinstimmung mit dem Großsiegelbewahrer festgestellt und ein ausführliches NRundschreiben über diesen Gegenstand mit Formularen an die Präfekten gerichtet.

Der Breton meldet, daß man bei einer zweimaligen Haus- suchung in dem in der Vendée gelegenen Schlosse des Marquis Coislin, Pairs von Frankrei, Laffetten, Pulverkasten, Räder, Patronen, Gewehre, Montirungen und andere Militair - Effekten gefunden habe.

Das Rournal des Débats sagt: „Ein uns vorliegendes Sthreiben eines mit einem höheren Kommando im Departement der beiden Sevres bekleideten Offiziers, enthält über die Organi- sation der dortigen Banden einige authentische Details. Diot und die übrigen Häuptlinge haben nie mehr denn 250 Mann z¡usammenbringen können. Als diese Truppe, die bedeutendste, die noch vorhanden war, von einem Detaschement von 35 Mann Soldaten augegriffen wurde, hielt ste keinen Augenblick Stich ; beim ersten Schufse flohen mehr als 60, und beim zweiten wa- ren sle Alle verschwunden. Man befürehtet , die Chouans möchthten si bei einem auswärtigen Kriege in größerer Anzahl zeigen ; hierin täuscht man sich aber über die Lage der Landleute ; die Landbevölkerung besigt großentheils Grundeigenthum und will daher Ruhe, deren sie bedarf. Uebrigens fehlt das Geld, die- ses im Vendée- Kriege mit o großer Wirksamkeit angewendete Mittel, jeßt gänzlich. Ein vor einigen Tagen verhaftetes Indi- viduum erklärte, es habe seit dem Ende des Dezembers, wo es zu seiner Bande gestoßen, nur 2 Paar Schuhe und 24 Fr. er- halten, wona ungefähr 3 Fr. auf den Monat kommen, Die fortdauernden Angriffe der Chouans haben nur den Zweck, die Regierung zu beunruhigen und die Behörden zu ernmüden, sle sind aber unfähig, einen ernstlichen Aufstand oder gar einen Bür- gerfrieg zu entztinden.“/

Der Ex- Dey von Algier war bei dem vorgestrigen Gast- mahle des Herrn Cas. Périer nur von einem Diener begleitet, der ihn während der ganzen Dauer der Tafel nicht verließ; er selbst trug orientalishe Kleidung und im Gürtel einen reich ver- zierten Dolch; seine Augen waren hinter einer grünen Brille verborgen. Vorher hatte er Herrn Périer um die Erlaubniß bit- ten lassen, seinen eigenen Koch schicken zu dürfen, damit ihm dieser sein Mahl bereite. Da ihm dieses ohne Weiteres bewil- ligt wurde, so sand slch der Koh Hufsseins mit zwei lebenden

Alles, was ohne Ueberzeugung geschieht, kann Niemand befrie- | digen, Die Anhänger der Erblihkeit finden dabei nicht ihre Rechnung, und die Anhänger des entgegengeseuten Prinzips wer- den feiue lebenslängliche Kammer wollen, welche die Minister zu | einer erblichen, von ihnen abhängigen, machen fönnen.‘“ noch viel unzufriedenerem Tone sprechen sich der Conftitutio1- nel und die entschiedenen Oppositions -Blätter, wie der Cours» rier français, das Journal du Commerce, der Natio- nal u. s. w., aus.

lebten Artikel der Times, worin die Politik Frankreichs angegrif- fea wurde: „Dieser ungestüme Angriff eines durch die Verstän- digkeit seiner Ansichten und seiner Polemik mit Recht #o acachteten Blattes erregt in uns ein tiefes Gefühl des Efels. Wir begreifen diesen Aufruf an die Leidenschaften bei cinem Blatte nicht, das dieselben bisher zu beshwichtigen suchte. Was soll dieser Zorn gegen Franfreich wegen einiger

B = U

; Z | unterzeiuet. Das YFournal des Débats äußert in Bezug auf deu | 720

als Pfand in unseren Händen gebliebenen Portugiesischen Schisse, und was soll diese Erbitterung gegen den teniporai- ren Aufenthalt eines Theiles unserer Armee in Belgien? Das ist {hon Grund genug für die Times, um die Politik der Castlereagh und Wellington zurückzuwünschen, Wenn die be- wundernswerthe Uneigennügigkeit, die Frankreich seit 13 Mona- ten gezeigt hat, unseren Verbündeten jenseits des Kanals noch nicht genúigt, so beginnen wir für die Dauer unseres Bündnis- ses zu zittein, Den Betrachtungen des Englischen Journals liegt etwas Anderes, als die auswärtige Politik, zu Grunde, und zwar die Annahme des Amendements des Marquis von Chan-

Hühnern im Hotel des Ministers ein, die er in siedendem Was- ser abbrühte und fohte, nachdem ex ihnen Kopf und Füße ab- geschnitten hatte, Diefe beiden Hühner machten mit gleichfalls in Wasser gekocztem Reis das ganze Mittagsmahl des Dey aus. Das Avenir theilt den Prospektus zu einer Subscription mit, dereu Ertrag zur Erbauung eines Palaftes für den hiesigen Erzbischof verwandt werden soll. Der Abbé v. Lamennais und die Übrigen Nedacteure dieses Blattes haben jeder mit 10 Fr. 2 Fm Ganzen deträgt dic Subscription bis jegt Le Das YJuchtpolizei- Gericht verurtheilte geftern den Heraus- geber der ¡¿Nemesis‘‘, Barthelemy, zu einmonatlichem Gefäng- niß und einer Geldbuße von 200 Fr., weil er jenes in Versen geschriebene politische Fourual herausgegeben hat, ohne die ge- sepliche Caution zu leisten.

Der berüchtigte Betrüger Berrié , der, wie man si erin- nern wird, beim Prozesse dec Ex - Minister eine Rolle zu spielen beabsichtigte, indem er den Fürsten von Polignac öffentlich als Anftifter der Feuersbrüinste in der Normandie anfklagte, ist vom Assisenhofe zu Toulouse wegen wiederholter Diebstähle zu lebens- längliher Galeerenstrafe verurtheilt worden,

Großbritanien und Frland.

Parlaments - Verhandlungen. Jn der Woche vom 22. bis zum 26. August ist der Ausschuß des Unterhauses in sei- nen Erörterungen der einzelnen Abschnitte der Neform - Bill nit sonderlich weit vorgeschritten. Am Montag und Dienstag beschäftigte man slch nämlich gar nicht damit, und der 21ste Ab-

nahm allein drei volle Sizungen in Anspruch, Derselbe en Die Emancipation beschwert si, daß man über einen die náheren Bestimmungen, wonach die Einwohner von Sti st wichtigen Umstand, der die Niederlage bei Löwen herbei- und Burgflecken, die entweder 10 Pfd. jährlich an Abgaben y ührt habe, so leicht hinweggehe, da es doch unumgänglich an Mietlze zu entrichten haben, das Wahlreeht erhalten sh thig seh, denselben aufzuklären. Die Französische Armee sey Sieben verschiedene Ameudements waren dazu in Antrag geby mlich nach der Zurücknahme der Contre - Ordre vom 5ten d. worden. Unter Anderem verlangte Hr. Hunt, daß Jeder, | 36. Stunden in ihrem Marsche durch den Komman- für sich wohne und Abgaben zahle, das Stimmrecht bekom nten von Mons aufgehalten worden. Wenn dieser Offizier soll. Eigentlich; meinte er, habe er eine allgemeine Stimmberechtizy eigener Machtvollkommenheit diese Zögerung veranlaßt im Sinne ; fúr jezt wolle cr sl jedo mit dem gegenwärtigen warum stelle man denselben nicht vor ein Kriegsge- schlage begnügen. Der Kanzler der Schaykan1mer nj at? Die Handlung sey freventlih genug, um eine exemplari- seßte slch dem Antrage mit der Bemerkung, daß derselbe d Bestrafung zu verdienen. Wenn aber jener Offizier ei- vollständige Abweichung von dem Prinzipe der Bill in fi My höheren Befehl nachgekommen sey einem WBe- greise. Hr. Hunt bestand indessen darauf, däß über sein An hi, der mit dem wiederholten Ansuchen des Königs geradezu dement abgestimmt werde, und es zeigten slch nun für dass Midersprucch gestanden hätte warum verführe man nicht Eine Stimme, dagegen aber 123 Stimmen. Ein and(;en ven Offizier, vou dem er ausgegangen sey? Wenn man es Amendement machte Oberst Davies, welcher verlangte, daj räumt habe, dem Kommandanten vou Mons anzuzeigen, daß Wähler in Burgflecken unter keiner Bedingung auch in F eine Französische Armee als Hülfstruppen in seine Festung anf- Grafschaften sollen mitstimmen dürfen. Dieses fand zwar n nehmen habe, so müsse man den damaligen Kriegs - Minister Unterstüßung, ais der Vorschlag des Hrn. Hunt, wurde jer verantwortlih machen. Dem jezigen Ministerium aber auch von 225 gegen 136 Stimmen verworfen. Capih mme es zu, diese Sache nicht länger geheimnißvoll zu verhül- Pollhill verlangte, daß in allen Städten, welche F, sondern das Volk über einen Gegenstand aufzuklären, der 300—500 Wähler zählten, der Wahl-Tensus zwar auf 10 yY n so unendlichen Schaden gethan habe.

Aus Tongern meldet man: „Die Franzosen haben auf

erhöht werden. Der Antragsteller sah sl jedoch veranlaßt, s Motion wieder zurückzunehmen. Abschnittes fand endlih am Freitag den 26. Aug. mit einj unbedeutenden Wort- Amendements ohne besondere Abftimmy statt. Am folgenden Tage wurde der 22ste Abschuitt von gegen 17 Stiminen angeuommen.

London, 28, Aug. der abgewichenen Woche dem Lord Eldon mehrere Besuche gestattet, Dem Moruing-Herald zufolge, haben die hi gen Unterredungen dieser beiden Männer das Verfahren ju weck, das die Opposition zu beobachten denkt, falls die) form-Bill ins Oberhaus gelangt.

Es heißt, daß Dom Pedro um Krönung Fhrer Majestäten hier wieder eintreffen werden, y dieser feierlichen Handlung beizuwohnen.

An der geftrigen Börse wurden besonders Portugiesische d ligationen sehr gesucht. Man bezahlte dieselben bis 515, 1 man sich mit ziemlicher Bestimmtheit dahin aussprach, das Lissabon binnen kurzem eine Veränderung zu erwarten sey, | jedenfalls günftig für den Stand der von Dom Miguel nj anerkannten Vortugiesisshen Staats - Papiere ausfallen müß Am Schlusse der Börse ließ jedoch die Frage wieder nach, u der Cours stellte sih auf 475 bis 48.

N (e diérx lan de.

Aus dem Haag, 30. August. Die Staats-Coura giebt heute einen Nachtrag zu dem Verzeichnisse der in dem ten Feldzuge Getödteten und Verwundeten. Er enthält die f men von Z Getödteten und 22 Verwundeten, die den Besaju

fällen und Streifzügen verraißt worden. Fn Herzogenbusch hat man mit Bedauern vernommen,

Zoom wußte man noch nichts Sicheres über die Ankunft 6 Majestät.

Die Artillerie - Compagnie, welche nah einem ztveitägi Aufenthalte daselbst aus Mastriht nah Herzogenbusch zurü kehrt ist, hat dem Magazine des Mineur - Corps, dessen D úach Nymwegen verlegt worden, zur Esforte gedient. F Vernehmen nah, hat diese Compagnie noch einige Unangeneh! Begegnisse mit Französishen Truppen gehabt, indem diese | haupteten, daß der Durchzug einer so ansehnlichen Trup Abtheilung mit dea aufs neue in Kraft getretenen Bestimm gen hinsichtlich der Communication mit Mastricht nicht übettl stimmend seh, welhe Schwierigkeiten jedoh durch eine Vet derung in der Marschroute und durch Beschleunigung des Zu aus dem Wege geräumt worden sind.

Vorgestern hatte der Englische Gesandte mit unserem A nister der auswärtigen Angelegenheiten eine Konferenz; meh fremde Kabinets - Couriere, die nach England bestimmt wat sind Jier durchpassirt.

Antwerpen, 29, August. Der General Belliard if W gestern Abend mit dem Lord William Russell hier angekom und um Mitternacht desselben Tages wieder abgereist, nach) einige Briefe mit dem General Chassé gewechselt worden war! Die hiesigen Zeitungen melden die Räumung des Ft St. Marie und Pyp- Taback. (S. unten Brüssel.) Mehrere Batterieen, welche sich kaum 300 Fuß von den W len der Citadelle befanden, sind abgetragen worden. Die dw befindlichen Trancheen werden ausgefüllt, und ein großer Y der Belagerungs-Geräthschaften ist hon wieder in die Maga) zurückgebracht worden. Der Belagerungs - Zustand der Sl Antwerpen ist für aufgehoben erklärt. Die Herren Albert Cogels und Dubois sind zu Senat für die Stadt Autwerpen erwählt worden. Brússel, 29. Aug. Der Commandeur des Hafens | Antwerpen hat nachstehendes Schreiben an den Minifter | auswärtigen Augelegenheiten in Brüssel gerichtet : „Herr Minister, ih beeile mich, Ihnen anzuzeigen, daß" General, Baron Chassé, uns auf offizielle Weise davon in Kei! niß gesest hat, daß die Holländischen Truppen das Fort Marie auf dem linken Schelde - Ufer, so wie den See - Dal Zwyhndreht bei Pyp-Taba, räumen werden. Wenn diese W mung einmal bewerkstelligt ift, wird es leiht seyn, sich soglt mit der Wieder: Ausfüllung des Durchsticys zu beschäftigen 1! sowohl diesen Damm als die Polder wiederherzustellen l den Ueberschwemmungen allenthalben Einhalt zu thun. Handels-Zufuhren folgen si jeßt rasch und sind sehr bedeutt! welches den Hafen-Arbeitern Beschästigung verschaffen wird. h Der Oberst - Lieutenant, (gez.) J. Ancieu? R Hauptquartier der Französishen Armee befindet seit gestern in Brüssel. Der Märschall Gérard bewohnt d vormalige Hôtel des Negenten, Die Offiziere des Generalstab! sind in der Stadt einquartiert. Der Marschall und vier Sts Offiziere haben gestern beim Könige gespeist. L Das áte Französlsche Jáger- Regiment zu Pferde wird Tournah in Garnison bleiben; es begiebt sich von Wavre, w0" bisher stand, direft nach ersterem Ort. Der General Belliard befindet s{ch in Antwerpen und h geftern einen außerordentlichen Courier nah Tilburg abgesa" wo sich das Hauptquartier des Prinzen von Orauien befind!

dos zur Reform-Bill. Wir sehen aber in der That nicht. ein,

shnitt der Bill, der am Mittwoch endlich an die Reihe kam,

General zurückgekehrt.

festgesegzt bleiben soll; in allen Orten jedoch, wo die Zahl Wähler sich auf 1000 belaufe, solle der Wahl-Census auf 15

Die Annahme des 2

Sir Charles Wetherell hat im Ly

d seine Tochter zur Zeit h

gen von Herzogenbusch und Bergen op Zoom angehörten; | Mann von diesen Besazungen sind nah den verschiedenen Af

der König diese Stadt auf feiner diesmaligen Rundreise wa / scheinlich niht berühren werde. Auch in Breda und Bew F

derselbe Courier is heute schr früh mit einer Antwort für d}

Wege von hier nach Mastricht keine Posten aufgestellt, so Holländer vollkommene Freiheit haben, unsere Gemein- n zu durchstreifen eine Freiheit, von der sie einen ansge- hnten Gebrauch machen. Es is wahr, daß sie feine Berwü- ungen mehr begehen; sle begnügen sih damit, die Offiziere un- rer Bürgergarden und die Bürgermeister mit Ausuchen um Atteste, daß sie sich ordentlich aufgeführt hätten, zu quálen. n Hasselt zittert man bei dem bloßen Gedanken au die Abreise alen, Hier, wo üuns nur die Mastrichter Garnison be- roht, siud wir ruhiger. Die Mannszucht der Franzosen ift ußerordentlich, wir sollen noch die ecste Klage hören. Wir hof: n, daß ein solcbes Beispiel für uns nicht ohne Frucht sehn N ird, Obgleich auf dem Kriegsfuße , exerzieren die Franzosen Palih, Wir dagegen zwischen Krieg und Frieden gesiellt ehen, die Arme über einander geschlagen, spazieren.‘ # Jn den heute in Brüssel degonnenen Senatoren : Wahlen Vat der Graf von Aerschot allein die Majorität erhalien. (Es ird von neuem über die Herren Surlet de Chockier, Behtits, laes de Lembeeck, Marquis von Trazegnies und von Hoogvorst allotirt werden,

Lüttich, 30. August, Der Herzog und die Herzogin von remberg sind vorgestern mit ihrer Familie von Achen hier an- efommen und begaben sich gestern Morgen nah Brüssel.

Wer Prinz von Rohan ist gleichfalls, von chen fommend, nach

m die

Brüssel hier durchgegangen. A Der Oberst Vandenbroock, welcher bei Benlo kommandirte, sn zum Brigade-General ernannt worden,

Die Herren Surlet de Chockier und E. von Méan sind zu D natoren für Lüttich erwählt worden,

Jn Verviers ist Hr. R. Biolley zum Senator, und die berren Davignon und Lardinois slud zu Deputirten erwählt orden. Fn Waremme würde Hr. Vandensteen von Fehah um Senator und Hr. Fleussu zum Deputirten erwählt.

Polen.

FKrafau, 30. Avgust. Der E hm beim Schluß seines Blattes ein Mozhzki , datirt aus Ostrowiez vom Hefommen seh, worin dieser berichte, chere Nachrichten besie , weil o viel jedoch wisse er bestimmt, daß die Flügel einen Vortheil errungen hátten. enera! abe nah, gegen Radou1 auf.

BDanemckr t.

Kopenhagen, 27. Aug. Vorgestern lief in Anwesenheit Hauses , des Hofes uud einer un: } inienshiff} „„Frederif

N, KK. MM., des Königl. ibersehlichen Volksmenge das neuerbaute L den Sjette‘/ vom Stapel.

J Der Gesundheits-Zustand der Hauptstadt und Umge

gegen herrscht in mehreren Gegenden Dangreift und nicht wenig die Herbstarbeit bei eihen Ernte hemmt.

Ein hiesiges Blatt enthält Folgendes: Strand in Nord - Jütland is eine Flasche Zettel folgenden Jnhalts enthielt: ,, „„Gescheitert, 4 der Cholera gestorben, auágenommen mich. 7. August 1831 Niels Pedersen, Unter-Steuermann. riete Dorothea Nr. 132 Sl. und Z, aus Bergen. Sache, die hicrher berichtet worden ist,

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fein Schiff dieses Namens, von i F Sund passirt, ist das hier angegebene Schiffszeichen nicht das jenige der Stadt Bergen, und ist die Anr 114. I Maaßregeln für den Fall getroffen, Effekten oder Leichen ans Land spúülen sollte, Gegend bis jept nicht der Fall gewesen.“ „Nachschrift. Nach einem Berichte Thisted, ist am 14ten d. M. ein dreimastiges ) von Slettesirand gesehen, das nach der Aussage eines Seckun digen falsch segelte und nicht gesteuert zu werden schien, das je doh bald wieder vom Lande hielt und westlih segelte. Möglichkeit, daß jenes Schiff das oben erwähnte sehn könnte

hat diese Bekanntmachung und die genommenen Vorsichts-Maaß-

regeln hervorgerufen, obgleich gewiß Vieles gegen diese Ansich

* spricht.‘

Beuth land. Dresden, am 1. September,

olgendes die der trennen Wahrheit gemäße Darstellung: Di

von der Behörde beschlossene Anweisung eines anderen geeigneten in Leipzig wurde von Nach vor- erlangte es der Com- Rittmeister von Loeben,

Wacht-Lokals für die Kommunal-Garde nruhestiftern zu Aufregung unter derselben hergegangener Belehrung und Vernehmung mandeur der Leipziger Kommunal-Garde, 1 daß eine aus. zwei Mann von jeder Compagnie zusammengeseßt

benutt.

Abtheilung am 30. August Abends das neue Wachtstuben - Lokal | bezog, Später erzwang jedoch eine ganze widerspenstige Com- ' pagnie den Eingang in das alte Wachthaus und fing von dem-

Kurier meldet, daß chreiben des Generals 25sten d. M., zu Handen daß er aus Warschau feine diese Stadt völlig blokirt wäre ; Polen auf ihrem linken Fn dem Augenblick, wo j Nozhzki dieses Schreiben abfertigte, brach er, feiner Au-

bung st fortwährend gut und erregt durchaus keine Besorgniß; da- auf den Inseln ein nerv0o- es Herbsifieber, das, obgleich selten tödtlich, sehr viele Landleute : der diesjährigen

„Am Tranunm:- angetrieben, die einen alle Leute au i ritht. Name des Schiffes: Hen- ! Die hat Aufsehen zu erregen nicht ermangelt, aber bei näherer Erwägung möchte sie auf eine j muthwillige Mystification auslaufen ; denn nicht zu gedenken, daß

bis jeut kein in Kausóe und Chriftiansfand angekommenes Schiff ¡nut einen einzigen Cholera - Kranfen am Bord ‘gehabt hat, tft der Ostsee kommend, durch den

Anzahl der dortigen Schiffe Dessenungeachtet sind ans weiser Borsicht geschärfte daß das Meer gescheiterte was in der dortigen

vom Amtmann in

Schiff auf der Höhe ( e A : | gegen erhobenen lauten Widerspruchs ungeachtet, viel Unheil |

Die

Von den am 30. August Avends in Leipzig vorgefallenen aura Auftritten ist

1395

selben aus an, das anstoßende Polizei-Lokal zu demoliren. Da die Autorität des Kommunal - Garde - Kommandanten gänzlich mißachtet wurde und es dem besser gesinnten Theile der Kom- munal- Garde nicht gelang, den eutftehenden Volfs- Auflauf zu dämpfen, sah der Magistrat sich genöthigt, die Einschreitung des im Schloß garnisonirenden Schüyen-Bataillons zu requiriren, welches sofort ausrüctte, die Aufrührer ader erst nach mehreren Salven zu zerstreuen vermochte, nachdem alle eindringliche Marnungen -_ vergeblich geblieben und das Militair sowohl als eine große Anzahl Kommunal - Gardisten durch Steinwürse verleßt worden waren. Drei der Tumultuanten sind auf der Stelle geblieben, und mehrere slnd verwundet ; zwanzig slnd zum | Arrest gebracht. Am 31. Aug. sind die in der Nähe von Leip:

zig stehenden Truppen - Abtheilungen von den Schüßen und der

Kavallerie in Leipzig zum Schuß der Bürger und Aufrechthal-

ting der Ordnung eingerückt, und eine außerordentliche mit aus-

gedehnten Vollmachten versehene Kommission ist nach Leipzig ab-

geordnet worden, um dort das Ansehen der Behörden durch alle in ihre Hand gelegte Mittel fkräftigst wiederherzusftellen,

Den 4. d. wird die Verfassungs-Urkunde von Sr. Majestät dem Könige und des Prinzen Mitregenten Königl. Hoh. den versammelten Ständen übergeben werden; eine so eben erschie: j nene Bekanntmachung enthält das Nähere über diese Feier-

lichkeit.

Luxemburg, 24. Aug. Der Präsident des General-Gou- vernements des Großherzogthums Luxemburg, General-Major von Gödecke, hat unter dem heutigen Datum folgende Bekannt- machung erlassen: „Bewohner des Großherzogthums! Eine o zwecklose als in ihrem ersten Entstehen unüberlegte Empörung, aus Belgien hereingebraht, mit ihrem ganzen Gefolge unglücklicher Berhänguisse, hat sich in Eurem Lande verbreitet, zum großen Staunen aller vernünftigen und aufrichtigen Verehrer des Gerad- sinns und der angefianunten Treue der Luxemburger, VBerge- | bens hat die ihrer Pflicht und ihrem Amte treue Obrigkeit durch

Fuhalt derselben ausmachten, bewiesen, daß Luxemburg eine eigene Souverainetät des Königs-Großherzogs ausmache, welche von Belgien unterschieden und abgesondert sey; die Bewohner | nahmen darauf feine Rücksicht. Hingerissen auf dem schlüpfri-

ihre Proclamationen und durch die Verträge, welche den Haupt:

welhe zur Erhebung des Uebels von Gräg dahin abgeordnet wurde, als von Cholera ähnlihen Symptomen begleitet erklärt worden sind. - Vier von den Erkrankten sind bereits verschieden z es ist folglih sowohl die Cernirung der Häuser, in welchen sich die Kranken befinden, als auch die Abschließung der Stadt, eingeleitet worden. anderen Orte eine Spur der Krankheit gezeigt, daher man hoffen

| anzen Bisher hat sich jedo noch an feinem

darf, das Uebel noch im Keime zu ersticken.“

Aus Ofen wird gemeldet: „Seit dem 13. Juni d. J., wo zuerst die anftecende Krankheit in Ungarn ausbrach, find, laut eingegangenen Berichten bis zum 23, d. M., in 62 Vurisdic- tionen dieses Königreichs, zusammen in 764 Ortschaften, 64,080 Personen von besagter Seuche ergriffen worden. Davon sind geuesen 10,569, gestorben 32,223 und in der Heilung verblieben 21,288 Personen.‘

Die Preßburger Zeitung enthält folgende Bekanntma- chung : „Wenn glei die in Nr. 65. dieser Zeitung angegebe- nen Diarrhöen noch immer vorkommen und bei Vernachlässi- gung lebensgefährlich werden, so is doch der Gésundheitszustand in der Stadt und sämmtlichen Vorstädten noch immer beruhi- gend, Preßburg, èen 25. August 1831.

e Die städtischen Phhsici,“

Der zum Kommandireuden in Gallizien ernannte Feldmar- \hall-Lieutenant Graf von Hardegg ist am 14ten d. M. iu Lem: berg eingetroffen.

S Mer

e asel, 27. Auguft, Die hiesige Zeitung meldet: „Nach vielfachen Berichten hat sich die sogenannte provisorische Regie- rung oder Negierungs - Kommission und ihre Hauptstüpßeu , auf das Ansuchen des Gemeinderaths von Liestal, von dort wegbegez ben; die erfolglos gebliebene Kollekte für die provisorische Regie- rung, der Plan eines gezwungeuen Anlehens, die bereits dekre- tirte Lluflage und die vorgehabte Aushebung von 3 400 Mann zum Schuhe der provisorischenUnternehmungen, soll bedeutenden Einfluß auf den plöylichen Halt mitten in dem kühnen Unter- nehmen gehabt haben, Zwar mag das Weichen von Liestal einft- weilen noch von feiner großen Bedeutung seyn, weil die Erfah- rung gezeigt hat, daß die Provisoristen überall, wo augenblick-

j gen Abhange ihrer ersten Berirrung, gaben sle dem eitlen Mortgeklingel der ehrsüchtigen und stürmischen Rädelsführer Ge- hör, die eben so thätig waren, die Unruhen zu erregen, als die- selben zu ihrem Vortheile zu benußen. Jndessen, was geschah? Die wüithenden Widerlegungen der revolutionnairen Tagesblât-

ter, die übertriebenen Ansprüche der widerrechtlichen Regierung,

\chwülftizgen Verhandlungen gresses und selbst die von ihr zur Welt gebrachte Constitution : dieses ganze Gerüft von Spikfindigkeit und Unvernunst {wand vor der unwiderstehlichen Macht der Wahrheit. Die Empörung mußte geftehen, daß Alles, was für Belgien geschehen war, das Großherzogthum Luxemburg nicht angehen konnte, und daß, um d'eses mit jenem zu vereinigen, man die WBerzichtleistung des rechtmäßigen Souverains erhalten müsse, Aber wie hat der rechtmäßige Souverain die widerrechtliche Me ae statu quo aufgenommen? Er hat sie mit seinen slegreichen affen zu- rücfgeschlagen, und wenn Frankreich mit den seinigen ins Mittel trat, so geshah es nur, nach eigenem Geständniß, im Sinne der Protokolle, welche es unterzeichnet und die es ver- bürgen will. Der General - Major, Präsident der Kom- mission des General - Gouvernements des Großherzogthums Luxemburg, in Vollziehung der ihm von Sr. Majestät dem Kö- nige der Niederlande, Großherzog von Luxemburg, ertheilten Be- fehle, beschließt demnach, wie folgt: Art. 1. Die Bewohner des Großherzogthums, die eiue vou Belgien unabhängige Na- tionalitáät besien, welche durch die Verträge von 1815 bestätigt und durch die Protokolle der Konferenz zu London annerfannt | wurde, müssen si, als solche, von aller Theilnahme au den Mahlen enthalten, welche am nächsten 29. August und den darauf folgenden Tagen stattfinden werden, um die Senatoren und Deputirten zu ernennen, welche den neuen geseugebenden Kör- per in Belgien bilden sollen, Axt. 2,

geschlossen und dürfen nicht mehr dahin zurückkehren.“ Vest err ei.

Bien, 29. Aug. Se. Kaiserl. Hoheit der Durchlauchtigste Herr Erzherzog Franz Kaxl hat, ne ÚÜnterstügungen, einen monatlichen n mit 400 Fl. C. M. während der Dauer der gegenwärtigen Be- dürfnisse zur Unterstüßung der den vidm Zu gleichem Behuf hat Jhre Kaiserl. Hoheit die Frau Erzherzogin Sophie den Betrag von 1000 Fl. E. M. dem dies- fälligen Fonds zu übergeben geruht. i :

Der Oesterreichische Beobachter enter die Mit- -theisung des Artifels aus dem Journal des Débats über die Aeußertmngen des Hrn. Cabet in der Sizung der Französischen Deputirten-Kammer vom 15. Aug. in Betreff der Jtaliänischen Insurrection *) mit Folgendem: „Wir glauben dieser Kritik noch einige Bemerkungen hinzufügen zu müssen. Allerdings hat die - | unter dem Namen des Prinzips der Nicht - Intervention ver- standene Lehre, daß kein Staat berechtigt set, in die Revolutiou eines anderen, wenn solche auch die benachbarten Staaten oder die Gesammtheit von Europa bedrohen sollten, thätig einzugre1- fen, diese in Frankreich und England aus dem Schoße des Liberalismus und der reinen Willkür emporgeftiegene, im bis- herigen Völkerrecht unerhörte, in ihrer Allgemeinheit durchaus unzulássige Lehre, des von mehreren unabhängigen Mächten da-

- | gestiftet; und es hátte noch größeres daraus entstehen fönnen, wenn die Herrschaft dieses angeblichen Grundsages nicht neuer- lich (in beiden Ländern) durch Auslegungen, Einschränkungen und Kommentarien aller Art entfräftet worden und zti einem t | leecen Gemeinplay herabgesunken wäre. Es darf jedoch nit

en werden, da Prinzip erfunden ward, fich zu allererst wider dasselbe aufgelehnt hat, und daß eine von der revolutionnairen Regierung zu Mo- dena am 12. Februar erlassene P rfwrdige! Worte enthält: „Jedes Bolk reiche dem anderen brüderlich die Hand und scheue sich nit, das Gesey der Nicht - Jutervention zu verlegen, welches die Völker Ftaliens weder gemacht noch an-

ommen haben. ““ ü ge! Die B Zeitung enthält folgende Kundmachung der

Provinmial-Sanitäts-Kommission vom 2Bsten d. M.: „Am 23sten O Qiftet d. M. haben sich in der an der Ungarischen Gränze liegenden Stadt Fürstenfeld im Gráger Kreise sechs Krankheits- fälle ergeben, die sowohl von den dortigen Aerzten, als von jenen,

x) Siehe Nummer 236 der Staats-Zeitung.

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| welche sle beshüßte, die gebieterischen Gutachten ihrer Helfer, die eines sogenannten Mational - Kon- !

Die Bewohner der ? Stadt Luxemburg, die ungeachtet gegenwärtiger Warnung den besagten Wahlen beiwohnen sollten, werdeu aus der Stadt aus- :

bst Höchstdessen gewöhnlichen | außerordentlichen Weitrag |

Nothleidenden zu widmen ge-

ß die Partei, zu deren Gunsten das ueue |

Proclamation die merfwürdigen |

| liche Gefahr war, verschwanden und dennoch ihr Unwesen fort- { seten. Es maß sich daher erst in den folgenden Tagen zeigen, | ob das Gerücht wirflihen Grund hat, was für Zwé@Œck Und Ver- aulasstuig die Verlegung ihres Aufenthaltsortes hat, id ob bie | neuerdings verbreitete unumwundene Erklärung der Herren Tag- : sagungs-Gesaudten die ruhigere Majorität des Landvolks endlich einmal ermannen wird ?““ „Die Luzeruer Fahne, welche diese Woche vor dem Haupt- quartier (dem Schlüsselwirthshaus in Liestal) wehte, is ver- \c{wunden; die Scharfschüßen und die Lerner Offiziere sind abberufen und ohue Schwerdtstreich nah Hause gekehrt, haben auch vorher noch die Freuden des Weines reich!lich genossen. Welche Unterstüßung sie den Baselerischen Landleuten gewährt haben, ist vorerst noch nicht ausgemittelt,‘“

Mo taa l

Pariser Blätter melden aus Lissabon vom 13. August: „Eine von Brest fommende Fcanzösische Korvette, die vorgestern vor dem Thurme von Belem vor Anker ging, hat Depeschen für den Vice-Admiral Noussin mitgebracht. Wahrscheinlich in Folge derselben wurde gestem Nachmittag um 3 Uhr an das Thoc der Börse folgende Bekanntmachung des hiesigeu Franzö- sischen Konsuls angeschlagen: „,,„„Da-die Abfahrt des Französi:

{en Geschwaders nahe bevorsteht, so sordere ih alle hier be- findliche Franzosen, die Lissabon zu verlassen wünschen, auf, sich | binnen 24 Stunden im Konusulats-Ha1se einzufinden, um ihre | Páfse in Ordnung zu bringen und alle Maaßregeln für ihre E n- : \{iff}ung anzuordnen.‘ ‘“/ Diese Anzeige hat unter deu Anhän- i gern Dom Mignels lebhafte Freude erregt, bis jeyt deutet aber | am Bord derx Franösischen Kriegsschiffe noch nihts auf eine | baldige Abfahrt aus deni Tajo hin.“ Tue Der Oesterreichische Beobachter berichtet den (von | uns bereits gemeldeten) Brand von Pera in folgender Weise : ! „Eine Feuersbrunst, wie fie seit Menschengedenken noch nicht in Pera gewüthet, hat am 2ten d. M. binnen 18 Stunden diese : von den Franken bewohnte Vorstadt Konftantinopels bis auf we- nige übrig gebliebene Häuser in Asche verwandelt. Das Feuer, welches in der hinter dem Königl. Großbritanischen Botschaft s- Hotel gelegenen Vertiefung bei der Griechischen Vorstadt St. imitri ausgebrochen war, machte unglaublicher Weise, gegen den starken Nordostwind, uach der Anhöhe von Pera hinauf im- mer mehr und mehr Fortschritte, zündete das Englische Palais | an, vernichtete alle Häuser bis hinter Galata Serai und verheerte von da aus, durch den Sturm mit größter Kraft fortgetrieben, in kurzer Zeit außer den hölzernen Wohnungen die meisten von Stein aufgeführten Gebäude, worunter die von den Kaiserlich Russischen, Preußischen und Sardinischen Gesandtschaften be- wohnten Hotels, die Dreifaltigkeits- und die St. Antouins- Kirche; ergciff sodann das Holländische und bald das K. Franzö- sische Botschaftgebäude und die St. Ludwigs-Kapelle und würde bei der unbeschreiblihea Krast, mit weicher die glühenden Nágel und Feuerbrände in die Weite gesh!eudert wurden, sicher | auch das vom legteren dominirte K. K. Intecnunziatur- Hotel vernichtet haben, wenu nicht durch den Beistand des Allerhöch: sten und die thätige Mitwirkung der K. K. Beamten, #0 wie der hier befindlichen Oesterreichischen Marine, der Wuth der Flam- men vor den Mauern desselben Einhalt gesehen wäre, wodurch das Kloster von Terra Santa, die Russlsche Kanzlei und der | übrige aus wenigen Häusern bestehende Nest von Pera gerettet | werden fonnte. Bou den vier katholischen Kirchen in Pera wurde | nur jene von St. Maria Draperis, welche unter Oesterreichischem | Schuyge steht, m! Mühe bewahrt, da s{chon das Dach des Klo- | flers zu brennen anfing und der hölzerne Theil desselben gänz- | lich verwüstet wurde, Außer diesen Verwüstungen, von welchen bis zum Lekke oder Bethause der Mewlewis nur wenige Häuser bei den quatre strades verschont blieben, verheerten die Flam: men, indem sie auch gege den Wind weiter um si{ch griffen, alle | Wohnungen der Griehen und Armenier auf beiden Seiten der langen Pera-Straße von Galata Seraj bis zu den auf den gro- ßen Begräbnißfeldern gelegenen Spitälern. Die Zahl der abge- brannten Häuser, die Boutiken und kleinen Wohnungen der är- meren Klassen mitgerechnet, wird auf mehr als viertausend angegeben, und der befonders durch das Abbrennen der Gesandt- hafts-Paláste und der Häuser der meisten reihen Privatleute verursachte Schaden ist unberechenbar, um fo mehr, als zahllose kostbare Effeften in die steinernen Gebäude gebracht wurden und dann in denselben unverhofft verbrannten. Nichts war herz- zerreißender, als die Tausende vou Menschen zu sehen, welche auf den freien Pläßen bei Pera gelagert waren und zum ‘Theil noch