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Der Temps erzählt: „Vorgestern Abend flihrten die Att- vergnaten dés Faubourg St. Germaiu nach ihrer Landessitte cinen Ehemann umher, der verkehrt auf cinem Esel safi und an dem cin Zettel mit den Worten angehestet war: „So geschieht ibm, weil er sich von seiner Fran \chlagen ließ.“ Der Zug wurde von einem Dudelsapfeifer eröffuet uad von einer Masse Bolfs begleitet, Jn der Sevres - Straße schritt die Polizei ein und siórte das Vergnügen dieser Kinder der Auvergne nicht ohne Midersiand von ihrer Seite. ‘‘
Die Subscription des Avenir ftir die Erbauung eines neten Palasies fur den hiesigen Erzbischof beläuft sich auf 925 Fr., die der Quotidienne auf 600 Fr. , die des Courrier de l'Europe auf 257 M, ,
Der Gazette de France zufolge, bestände die in London ür den Kaiser Dom Pedro abgeschlossene Anleihe nicht in 2 Millionen Vjd. Sterl, sondern u in 2 Millionen shweren Piafiern oder 10 Millionen Fr.
Uns Toulon vom 27, Aug. schreibt man: ,, Die Fregatte „Armide“ mnd die Brigg „,Cigogne ‘/ sind, von Anfona kom- mend, auf hiesiger Rhede eingelaufen. Der Gouverneur von Malta, General Ponsonby, ift, nebst seiner Familie, gestern hier angexommen mud hat alle Anstalten unseres Hafens besichtigt. Das hiefiae Mahl: Kollegitun extra inuros wird den 8, Septem- ber zu einer neuen Deputirten - Wahl schreiten, da die des Herrn von Portalis von der Kammer annullirt worden ist: wahrschein: lic wird er wieder gewählt werden: sein Mitbewerber ist Herr v. “amartine, Ju Brignoles treten die Herren Mignet und Raim- ad als Kaudidaten auf: der Erstere hat große Aussicht, ge: wahlt zu werden. ‘‘
Nachrichten aus Tanger vom 5. Augnst zufolge, nehmen die feit mehreren Monaten im Kaiserthum Marokko herrschen: den Unrißen taglich zu,
Im Suden bilden sich Bandeu, wel: /
che die Straßen mwisicher machen und die Karavanen plündern. | U der anf den 19., 20. umd 21. August fallenden Feier des |
Geburtsfestes Mahomets erwartete man eine Katastrophe.
einen der 54 Sözne des leuteu Kaisers Mulei - Soliman.
Straßburg, 3. Sept. Der Chef der hiesigen National- Garde macht im Miederrheinischen Courier das Schreiben befannt, worin Herr Cas. P@uier, als Minister des Junuern, im Namen des Königs für das von derselben bei Anlaß des Ein: rücfens unserer Truppen in Belgien gethane Anerbieten daulkt, den Festungs-Dicust allein zu versehen, um die Truppen der (Kar: nison füc den Feld-Dienft disponibel zu machen,
Die Landgemeinden unseres Departements werden seit län: gerer Zeit von Zigeunerbanden heimgesucht, die der Mehrzahl nach fein Gewerbe treiben und auf Kosien der Dorfbewohuer, hei denen sie sich ohne Weiteres niederlassen, Unterhalt für sich und ihre Familien fordern. Um ihren Ausschweisungen vorzttis beugen, ist es üblich, ihnen eine Art von Gastfreundschaft ange- deihen zu lassen. in cinem Rundschreiben an die Maires des Departements die geeigneten ‘Maaßregeln getroffen , um diesem Unfnge zu steter,
MWroßbritanien nund Jrland. London, 2. Sept. Maé wurde Höchfidemselben der diesseitige Gesandte m1 Stuttgard, Hr. Disbrowe, und der diesseitige Gefaudte in Kopenhagen, Hr. K. Vtynn, die sich dermalen auf Urlaub hier befinden, voni Lord Palmerston vorgestellt. Mach dem Lever hielten Se. Maj. einen geheimen Nath, bei weichem das bisherige große Siegel von England vom Könfge vernichtet mud ein neues eingefchrt wurde, auf dessen einer Seite der König dargestellt ist, sißend auf eineni Throne, der vom Neptun und der Britania gehaiten wird und von den Sinunbildern der Frömmigkeit, der Gerechtigkeit, des Friedens und des Wohlstandes umgeben ist.
Der Präfekt, Herr Man de Champiotuis, hat |
Bei dem großfieu roöcentlichen Lever, ;
Se. Maj. vorgestern im Palafie von St. James gehalten, ! unterbielt und ibnen versprac), ihre Forderungen m Ueberlegung
Es '
war vou einem neuen Sultan die Rede, und zwar nannte man | e b | Cortembach abge”eßt und der alte Gouverneur vou Ostflandern,
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hiesige ZJeitimgen ihre Unzufriedenheit aus. Der Lynx ättßert si daritber untec Anderem folgendermaßen : „Das Gese, wei: ches die "Geistlichkeit allein zu dem Wahlkörper Belgiens be- stimmt hat, trägt seine Früchte. Die Geifilihen haben die Bul- letins unserer Landleute entweder seibst geschrieben, oder ihnen doch wenigstens beun Schreiben die Hand geführt. Däs Uebel ist einmal geschehen: Vorwürfe und Karrikaturen fioßen That: fachen niht um; man muß versuchen die Resultate vorauszu)e- hen und Mittel oder wenigstens Palliative anzugeben. -— Kam- mern, wie die neu erwählten, würden alle Wünsche der Tory- Partei in England befriedigen, : auf
gien die stationairen Jdeen des Grund-:Eigenthums begünstigen, aber sich den fortschreitende Ansichten des beweglichen Eigen- thums feindlich gesinnt zeigen. — Unsere Minister dürften daher diesen Kammern gegentiber einen s{chrweren Stand haben. Wollen sie ih durch eine Majorität, welche durch Vorurtheile und durch ein grsegnäßiges Liebergewicht der Dörfer úber die Städte gebildet ist, teiten lassen? Unser Mumisterium hat zwischen zwei Nollen zu wählen : die eine crfordert nur Nachgiebigkeit und Sorgiosigkeit gegen das Laud: sie beschräufkt fch darauf, der Spielball einer lärmenden
Sie werden in Bezug auf Bel: |
und dem Lande feindtich gesinnten Majorität zu feyu, Die an- dere Rolle bedingt Stärke des Geistes und des Charafters uud jenen Ehrgeiz, dessen so wenige Leute fähig sind, und der darin besteht, jeiner eigenen Meinung, tros aller falschen und intoleiau- ten Meinungen, treu zu bleiven. Wenn das Ministerium slch auf der Höhe eimer solchen Politif besände, fo wurde es sich die cinzig dauerhaste Popularität erringen, die nämlich, auf die Unterstüßung aller ehrlichen Leute gründet — eine Po- vularitát, deren slch Kammera, die aus einem abgeschmackteu nd knechtishen Votum hervorgegangen sind, nicht zu erfrencn haben. Es würde eine pifante und nette Erscheinung sehn, eine (Seroalt zu sehen, welche eine Vo!fks-Opposition gegen. eine Voits- Reprasentation bildete. Das Ministerium wurde sich dadurch einen ungeheuren moralischen Einfluß sichern und die Stimmen des ganzen denkenden Europa's sür Nch haben.“
Den Genter Zeitungen zufolge, soll Herr Lamberts von
Herr von Rycéere, an dessen Srelle wieder ernannt worden sehn.
Zwei verschiedene Distrikte im Luxemburgischen haben den Herrn Thoru, den von der Belgischen Negierung eiugeseßten (Gouverneur der Provinz, zum Senator erwählt,
Durch eine Königliche Verordnung vom 27. Auguft werden alle Gold- und Silver- Arbeiter aufgefordert, sich binnen zwei “Mouaten in ihren respektiven Sicherheits - WVieat's einzufinden, um ibren Gold: 1nd Silber-Waaren den nenen Werth-Stempel anfdrucken zu lassen. Die alten Stempel missen sofort der Münz - Verwaltimig eingesandt werden.
Der Herzog vou Aremberg hat eine Audienz beim Könige gehabt und nachher bei demselben gespeist.
Das Urtheil des Assisenhoses, welcbes dem Mörder des Ma-
| jors Gaillard in Löwen lebenslängliche Zwangs - Arbeit und of-
Anf der Rückseite !
des Siegeis, das tibrigens mit großem Geschmack (von Hru, ;
Vypon) in Silver ausgeführt ist, erblickt man Se. Majestät zuni Pferde.
Es ift, wie die Times bemerkt, in Vorschlag gebracht wor- den, den bevorstehenden Krönungstag als einen allgemeinen
Fesitag zu begehen uad alle Geschäste an demselben einzustellen. ; Der Lord-Kanzler hat gestern die diesjährigen Sigungen des
Kamlei:-Gerichtshoses durch eine Anrede geschlossen, aus welcher )
hervorgeht, daß sast alle bei diesem Gerichte vorgekommene Fälle aur Entscheidung gekommen sind, ein Fall, der etwas Unerhortes in den Annalen des Britischen Gerichtswesens ift, Einem neten Reglement zufolge, sollen in das Parterre des hiesigen Opernhauses feine Damen mehr zugelassen werden , die große Hauben oder überhaupt einen Kopfpug tragen, welcher den hinter ihnen Siyenden dic Aussicht na der Bühne stören fonnte.
Eine ‘augeblich offizielle Lifte giebt die Anzahl der bis zum 31. Juli d. J. cingekerkerten Portitgiesen auf 26,270, der nach Afrika trausportirteu. auf 1600, der Ausgewanderten auf 13,700,
der Hingerichteten auf 37 und der im Lande s\elbf Herumirren-
den auf etwa 5000 Judividuen an.
Auch auf Otaheite find ernsilihe Unruhen ausgebrocven, und man befürchtete eine Revolution, wegen des unverständigen Benehmens der jungen Königin Pomare und ihrer Hinneigung zum Heidenthume. ;
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Brüssel, 3, Sept. Durch eine Königl. Verordnung vom {9ten v. M. habeu folgende Erneunungen in der Armec stattge- funden. Zu Divisions - Commandeurs sind ernaunt worden : die Hexren von Wauthier, Goethals, Tiefen von Terhove und Du: vivier. Zu Brigade - Commandeurs: die Herren Niellon, Mal- hecbe, von Tabor, Elump, Vandenbroek, Nypels, von Marneffe und von Brias. Der Kriegs : Minister hat bei Befkanntma- chunmng dieser Ernennungen mehrere Tages-Befehle erlassen, worin exr besonders die Einführung und Aufrechterhaltung einer stren: gen Disciplin und die sorgfältige Belehrung der Offiziere und Unteroffiziere anempfiehlt. : j
Ein Französisches Regiment is seit gestern in die Vorstadt von Anderlecht eingerückt, Die hiesigen Blätter schreiben der
“Rückkehr dieses Negiments die Verbreitung des Gerüchts zu, daß die Framösische Armee neuerdings eine Bewegung uacb vor- wárts mache. Auch die Kasse der Französischen Armee ist seit gestern hier augetommen. Mehrere Millionen sind bei der Bank deponirt worden.
Das Journal d’Anvers widerspricht der vom Brüsseler Judependaunt gegebenen Nachricht, daß in der Scheide 4 Engli- \he Dampfschiffe erwartet werden, welche 4000 Manu Britischer Truppen am Bord haben, vou denen Antwerpen besegt wer-
den soll,
Ueber die fasi durchgängig im Sinne der Geistlichkeit und des Adels ausgefallenen Wahlen drücken beinahe sämmtliche
S E E E U WEE P E 2E
| hat aber allen Excessen vorgebeugt,
| vorbereitet hatten.
rentlicbe Ausstellung an dem Pranger zuerkannte, ist in legterer Hinsicht gesiern auf dem großen Plate zu Brüssel vollzogen worden,
Man meldet aus Tournay: „Am 31. August begab fich eine große Anzahl Arbeiter nach dem Stadthause und verlangte daselbft Arbeit oder Geld, Während die Behörde sich mit thnen
zu uehmen, errichteten zwei Individuen, die leider noch unbefanmit geblieven sind, in der Straße Tôte d’Or, dicht neben dem Schlacht: bause, einen (Galgen, und man hörte von mehreren Seiten sa: aen, daß m der Nackt Gliedermänner dur die ganze Stadt ge- ribrt und dann an diesem Plage verbrannt werden sollten. Der Eifer der Polizei und die strenge Wachsamkeit der (Gendarmerie und die Stadt ist fortwäh: rend ruhig geblieben. ‘“
Lüttich, 3, Sept. Das hiesige Journal drückt sich über die stattgefundenen Wahlen folgendermaßen as: ¡Die Wahlen haben den Präliminarien entsprochen, welche uns daranf Ueberall hat, wir wollen nicht sageu die Geistlichkeit, sondern der unverschämteste Jesuitismus die Mah: len, welche frei seyn sollten, geleitet, Ju Folge der liberalen Bestimmungen eines Geseßes, welches 50 Jahre vor der Civili- sation anderer Volker gegeben worden isi, wird eine Stadt, wo (Gent, feinen Vertreter in den Kammern haben: das platte Land allein, ohne Zweifel auch um 50 Fahre civilistrter, als die Stádice, hat die Senatoren tund die Deputirten ernannt. Die Liberaicn schen ein, daß sie die (Kefoppten, die Judustriellen und das Land bemerken, daß fle die Oyfer waren, Wem zum Vortheil sind unsere burgerlihen Unruhen und die driictenden Aufopfernnge1, welche se mit sich bringen, ausgefallen? Jedermann faun jeßt, eben so gut als wir, die Antwort darauf ertheilen,“
Deuts Qlan o
Kassel, 4. Sept, Die Deputirten ‘des hiesigen Stadt- Rathes, Herreu Bürgermeister Schomburg, Arnold, Schellhas und Escherich, sind von Hanau wieder hier eingetroffen. Heute wurde Seitens derseiben Folgendes öoffentlih befannt gemacht: „Unseren Mitbürgern machen wir hierdurch beïannt, daß des Kur- étirsien Königl. Hoßeir den beiden Deputationen, welche die ehr- surtsvolle dringende Bitte um Lillerhochsidero Rückkehr nah Kassel vorgetragen haben, zu eriviedern geruhten: „,„es freie Sic, daß dieser Schritt geschehe: Sie hätten nirgends ausge- sprochen, nie na Kassel zurückkehren zu woilen, und es werde eine allseitig berubigende und die ausgedrückten Wünsche völlig befriedigende Antwort in der Kärie erfolgen.‘ // Die heute oder morgen hierher zurücffehrenden Ständischen Deputirten werden in ihren deshalbigen Mittheilungen an die Stände-Versammlung näher bestätigen, daß die Wünsche sowohl hiesiger Stadt, als des Landes, in aller Weise baldigf in Erfüllung gehen werden. Ka: sel, den 3. September 1831. (Folaen die Unterschriften. )‘'
Luremburg, 3. Sept. Herr Stifft, Geheim - Referenda: rius Sr, Majestät des Königs Großherzogs für die Augelegen- heiten des Großherzogthums Luxemburg , ist vorgestern hier au- gekommen,
Das hiesige Fournal cuthält folgenden Artikel: „Die Belgischen Zeitungen werden niht müde, im Vertrauen auf ihre Korrespondenten, zu wiederholen, daß in Luxemburg der Schrecken an der Tages-Ordnung seh; eine unbestreitbare That- sache wird zur Genüge beweisen, auf welcher Seite Unorduung und Gewaltthätigkeiten berrshen. Zu keiner Yeit waren die Lurxeim- burger Gefängnisse weniger augeftillt, als während der lezten 6 Monate; gegeuwärtig befinden sich in denseiben nur 9 Personen, worunter nur 5 Kriminal -Verbrecher. Jun Arlon dagegen sind die Gefängnisse nicht groß genug; die Gefangenen slud in engen und shmußigen Löchern zusammengedrängt. — Der Jndependant fordèrt in seiner Nummer vom 1. Sept. die Einwohner der Stadt Luxemburg auf, der Anzeige zu troßen, welche unterm 24. Aug. bekannt gemacht, und wodurch sle aufgefordert wurden, den Wah: len zu den Belgischen Kammern uicht beizuwohnen, Sonderba:
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welche s |
——
| wollte man zu Anfang der Börse aus
rer Unbedacht! Es ist za spät, den Ungehorsam gegen eine
sezmaßize Maaßregel anzuemyfehlen: die Wahlen haben berg kein cinziger Einwohuer der St,
stattgefunden, und
ist dabei gegenwärtig gewesen; sie fanden am 29, Y
in Mamer fiatt, und am 1. Sept. wiegelt jene Zeitung j Brüssel aus die Bewohner Luxemburgs durch einen Wieder guß alter Phrasen auf, mit welchen die hon bis zum Ueberdruß gesättigt haben. Schriftsteller des Aufruhrs zum hundertstenmale fragen, oh
lesen können? Ihre fire Jdee besteht darin, mit aller Gewalt y
gegen alle Vernunft zu behaupten, daß die 18 Art. den statuz im Großherzogihum Luxemburg garantiren. der Práliminarien, welche den gegenwartigen Zustand Belzj herbeigeführt haben, uicht ausdrüclich und wörtlich , daß „ Konferenz ihre guten Dienfte anbieten wird, unt den Stz
quo in Luxemdvutg aufrecchzt zu erhalten?‘ Nun ift aber
I
Demagogen ihre G Muß man denn \
Sagt der Att,
wohl sicherlich zwischen einer förmlichen Bestimmung und y
bloßen Versprechen der guten Dienste ein wesentticher Uy c{ied. Der allergewöhnlichste Menschenverstand genügt , un dieser Beziehung feinen Zweifel aufkommen zu ‘lassen, — über das Schicksal des Großherzogthums uoch nit entscchi# ist, so sind die Rechte des Königs Großherzogs, als Souoery des Landes, unangetastet und unbestreitbar. Mit welcher Es wagt also ein ungeschickter Nehthaber, zu behaupten, daj einzige geseßlihe Behörde nicht das Recht habe, zu den Einy uern der ganzen Provmz zu reden? Hört daher auf, Anstifter) Unriihen, auf die E‘fnwohner von Luxemburg zu rechnen und sl zusordern: „,„die Sache ihrex Brüder zu theilen! ‘“/‘“ wissen zu gut, welch unheilvolles Regiment ihre Brüder erdri Sie schen es vor Augen, welches Schicksal ihrer harren wü wem ihr Land nicht sireng von Belgien getrennt bliebe ; es darf feiner Drohung, um ihnen begreiflich zu machen und darauf hinzuweisen, wie sehr es ihr Juteresse erheischt, das ( ses der Ordnung wid der Pflicht zu achten. Die Einwoh vou Luxemburg, die Folgen des Beispiels würdigend, wel zu geveu der Jndependant ihnen anräth, haben gezeigt, daß Sacbe der Belgier nicht ihre Sache 1si; feine Seele hat Kompliment der Vúnktlichkeit verdienen rwoöilen, und wir datiern die hartnäcigen Brüsseler Diplomaten, daß ihre M umsoust gewesen ist. Sie haben Zeit und Oel verschwendet,'
“ Frankfurt a. M, 4. Sept. Die Ergebnisse des dels in Staats - Effekten waren in der leßten Woche bedeutend nug. Sämmtliche Fonds, vornehmlich aber die Oesterreichische als worin die Speculation am thätigsten — erfuhren einen tian ten Aufschwung.
Es gingen nämlich 5proc. Metalliques von] auf 791, 4proc. von 657 auf 684, Bank-Actien von 1097 auf [ Partialen von 1147 auf 1165 und 25proc. Integralen von 353 auf] in die Hdhe. — Anlaß zu dieser Erscheinung fand man in der e heller gewordenen politischen Konjunktur, dem sichtlichen Sti aller Kabinette, den Frieden zu erhalten, und den günstigen Ves tci von den Börsen zu Wien, Amsterdam und Paris. ereits 309. Aug., dem Tage vor der Monats-Abrechnung, zcigten dic 6 fulanten aufs Steigen Muth und Kauflusi. Mehrere unserer a sehensten Wechselhäuser acquirirten starke Posten der Oesterr schen Haupt - Effecten und mußten dafür pr. comptaut fleigt Course bewilligen. Gleichzeitig fanden viele Kündigungen i 5 und 4vroc. Metalliques statt, wodurch die Notirungen noch 1 Festigkeit bekamen, so daß sch zuleßt die Spekulanten aufs F genöthigt sahen, in der Besorgniß, es möge diese Konjunktur at ten, ihre auf Ultimo gemachten Versprechungen mit Nachtheil i zu decken. Unter diesen Umständen, und da auch am leßten ? des Monats von Wien und Berlin beruhigende Nachrichten gingen, ia selbsi das Gerücht, als seyen Uuterhandlu zur Uebergabe von Warschau im Werk, Glauben fand, mußten v die Nesultate der Liquidation am 31. Aug. günstig ausfallen. den Operationen der kli ren Baissiers abnehmen, daß lich wohl ein Ueberfluß an efckh comptanten Stücken ergeben könne, und es trat darauf hin i lich eine momentane Flauheit in den Coursen ciniger Effekte tungen cin. Doch der disponible Geldvorrath war zu bedeutend, daß Verlegenheit hätte entstehen können. Von mehreren 6 wurden Anerbietungen gemacht, zu 4 à 44 vCt. Zinseffekten inf pot zu nehmen, so wie man auch für 5 und 4proc. Metalliques lig Prolongation erlangen mochte. Und da gegen Ende der Y cinige bedeutende Häuser noch als Käufer auftraten - \o stellt die Notirung zuleyt wieder steigend. Die Differenz vom 1. bis Aug. war nicht bei allen Effekten in gleichem Verhältniß : es g nämlich während dieser Zeit 5proc. Metall. von 795 auf 787e/ ( von 651 auf 677, Actien von 1229 auf 1149 herunter, dagegel Partialen von 115 auf 1164/ 2zproc. Fntegralen von 355 auf 3; Polnische Loose von 425 auf 464 hinauf. — Der neue Monat s ich gunstig anzulassen: alle Effekten sind in steigender B und wenn fein politisches Ercigniß dazwischen kommt, datfl wohl erwarten, daß die reellen Ankäufe, welche man die leßte über beobachten konnte, cine weitere und anhaltende Besserut), sonders in den verhältnißmäßig noch zu niedrig stehenden M ques, herbeiführen werden. Nach Prämicn auf Oeiterreichis{h Holländische Effekten war viel Begehr. So gab man auf ( Metalliques, um solche ult. Seytember zu 65 empfangen zu fb ¡1 pCt. Prâämic, und auf 24¿yroc. Jntegralen, pr. ult. Dezembt 37 zu bezichen, wurde selbst ? vCt. Prämie bewilligt. Prei Staats-Schuldscheine waren anhaltend gesucht. Dieses bei Ges leuten und Kapitalisten gleich beliebte Papier ist immer nur 0 nen Posten zu haben und selten ausgeboten. — Baiersche und 0 (tädtsche Fonds sind gesucht und halten sih steigend im C Polnische Loose blieben, in Folge mehrerer von Berlin ber 4
l
| mener Aufträge zum Kaufen, und da die effektiven Stúde
machen, zu merklich hdheren Notirungen in willigem Begehr. Wechselhandel war Lebhaftigkeit zu bemerken. Amsterdam, ® burg, Paris, Leipzig und Wten waren gesucht : die Vorräthe il sen sämmtlichen Devisen snd nur gering am Plat. Berlin London weniger gesucht, doch fest im Cours. Gutes Diskonto) ist zu 24, ia zu 2 pCt. pr. Jahr willig zu placiren. Schweiz
Schaffhausen, 2. Sept. Nachcichten aus Bast! folac, war die Anzahl der auf den 27sten nah Liestal zusam berufenen Ausschüsse aus den Zünften der Landschaft so zahlrei ausgefallen, daß die sogenannte provisorische Ko sion erachtet hat, es sey kein Beschiuß zu fassen und feint visorishe Regierung zu ernennen. Dagegen hatte sie au 90sten cine abermalige Zusammenkunst ausgeschrieben. Versammlung war abermals sehr sparsam besucht ; mehrett | berhin der Sache der JFusurrection sehr günstige große D' sind jekt entschieden dagegen, und immer mehr verschwind!! Verblendung, welche die Landleute von diesen Menschen hoffen ließ. Es wirde daher auch diesmal feine provis® Regierung ernaunt, sondern eine Art Behörde, welche si Stt rath neunt. Was dieser Staatsrath für einen Regierung) übernimmt, is vor der Hand noch nicht einleuchtend. auch wieder eine Deputation an die Tagsaßung abgegangen ( Anf Befehl der provisorischen Kommission werden viel nen gemacht und viel Kollekten gesammelt, die aber nih!' Wimnsh außtfallen. Ein der Sache getreues Dorf liefet!! Summe von 11 Baten in den provisorischen Staats-Sch| Am 29sten sind die Herren Heer und Sidler, nachdem die )
Gesandtschaft noch einer
(
Lagern zurüigereisi, um der hohen Tagsazung über die Vor- ¡lle und die Stimmung im Kanton Basel mündlichen uud ändlichen Bericht zu erstatten. Die beiden übrigen Herren sind am 30sten nach Arlesheim gegaugen, um sich auc von der Stimmung des Bezirks Birsek Kenntniß zu ver- afen. Am 30sten sollen (wie der Schweizerische Kor- respondent meldet) die Herren Heer und Sidler der Tagsaz- jung folgende Ausgleichspunkte vorgeschlagen haben: 1) Die Re- ierung von Basel wird allen denjenigen von Lande, welche an den revolutionnairen Ereignissen Theil genommen haben, voll: fommene Amnestie ertheilen. 2) Die provisorische Regierung oder Kommission vom Lande wird ihre Verrichtungen aufgeben. Die von der Tagsagung zum Marsch in den Kanton Basel beschlossenen Truppen werden fich nur im Fall einer unmöglichen qlusgleichung der Sachen in Bewegung segen. So meldet die Baseler Reitung nach einem Privat-Schreiben aus Luzern.
Das vorgenannte Biatt meldet auch: „Es geht die Sage, in Liestal sey zahlreicher Zuzug ané anderen Kantonen erwartet worden; ‘mit diesem wäre man aber zuerst, statt gegen Basel, gegen Luzeru gezogen, hátte die Tagsazung heimgeschickt imd die schou in Bereitschaft gehaltene Einheits-Verfassung pro-
tlamirt.“
umft Gesandten
La en.
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Rathssikung beigewohnt hatte,
Turin, 27. Aug. Um die großen und außerordentlichen glusgabeu, die der Königl, Schaß unter den gegenwärtigen Um- siánden zu leisten hat, zu decken, hat der König, m andere für die Unterthanen dríende Mittel zu vermeideu, den Weg eines freiwilligen Anlehus im Julande eingeschlagen, auf welchem von deu dur ein Königl. Defret v. 30. Mai d. J. creirxten 1,250,000 Lire Zproc. Renten 500,000 Lire verkanft werden sollen.
— Fn einem, von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten, Schreiben aus Rom vom 23. Aug. heißt es: E
„Die trübe Stille, welche nun schon so lange in Rom herrscht, dauert noch immer fort. Die gefdhrlichen Zeitpunkte, oder die, welche man dafür gehalten: der Auszug der Oefterreicher/ die Erdf- nung der Kammern in Parts - die Fahresfeter der Juli - Dage da- selbsi, gingen vorüber ohne Geräusch und ohne Gefahr: denn die Ordnung und Ruhe, welche in Paris in tenen Tagen vorgewaltet- wirkten auf Jtalien wie ctwa ctn niederschlagendes Pulver bei gro ßer Aufregung — die Krisis ward allerdings vermieden: aber eben weil sie noch nicht eingetreten, if die Gefahr noch nicht vorüber. Es mbchte schwer seyn, ein ähnliches Verhältniß in der Geschichte nachzuweisen, als das ist, worin fich gegenwärttg dic Legattonen zu Rom befinden. Auf der einen Seite etne wirkliche Anarchie, ver- stedt unter ciner affeftirten Ordnung und Gesezlichkeit : guf der anderen cin klares Einsehen in dicsen Zustand und cin anscheinendes yrudentes Ueberschen desselben Beide Theile suchen nun vor ein- ander ihr Spiel zu verstecken, um sch gegen cinander — zu rústett. Die Legationen brauchen Waffen. Was geschieht 7 Ein gewisser Piz- zarri, ein Mann, der hier bedeutende Verbindungen hat, wird hter her gesandt (und zwar, wie es heißt, ndthigte man den sich Sträuben deniti den Wagen binein und beschwor thn bet seiner zurüdbehaltenen Fa- milie, an cinem bestimmten Tage zurückzukehren , um Erlaubniß zu erlangen zur Einführung von Gewehren; denn da so viel Raubge- sindel in der Romagna umherschleicht- so muß man fich natürlich dagegen wahren können. Der hiestge Hof sah denn das auch etn und gab voll Huld die erwünschte Erlaubniß. Der heilige Vater hat einen neuen Orden gestiftet. Die Bulle über diesen Orden „des heiligen Gregors““ ist zwar noch nicht erschienen , allein der Oberst Zamboni, welcher bei der leßten Frühlings-Campagne thätig im La- ex von Civita Casiellaza stand, ward zur Audtenz beim Papst ge- isen, selbsi mit dem Großkreuz des Christordens bekleidet und #0o- dann nach Mailand geschick|t, um das Commandeurkreuz des neuen Hrdens an den General Frimont zu überbringen. Ffi es nun zu verwundern, wenn Rom muthmaaßte, uttter dieser Sendung sey mehr verborgen, — ctwa einc Einleitung zu etnem zweiten Besuche Kaiserlicher Truppen , oder, da dies zu sehr bezweifelt ward, eine weitere Reise nach der Schweiz- um diejenigen als Jndividuen zu einer Wallfahrt nah Roni einzuladen welche als Massc von der Regierung versorgt werden müßten. Sey dem, wte ihm wolle, ge- wiß ist wenigstens, daß 60090 Gewehre aus Neapel angekommen sind. König Múrat hatte in früheren Zeiten Kanonen aus Rom nacl Nea- vel abführen lassen: das hiesige Gouvernement hat deshalb dftere, aber vergebliche Reclamationen gemacht: endlich jedoch hat der jeßige König 4000 Gewehre als Entschädigung und 200 als ein Geschenk eingesandt. Wer Gewehre hat und braucht, muß auch Arme haben, um sie zu gedrauchen. Man verlangt daher eine ormce. Wie es mit der Conscription geht - bleibt, wie Alles hier , mysterids. Diesmal aber is das Geheimniß natürlich : denn von den neuen Soldaten desertiren fast eben fo viele, als angenommen werden, wic also könnte \îch dic Armee offenbaren ? Nichts ifi natürlicher, als daß kcin Unecingewcihter wissen sollte/ daß man gegen die Legationen agiren will, wenn es aber jeder Müßiggänger auf wenn man es weiß. Am Endc hdrt man doch wieder, wie früher
sehr häufig: werden die Oesterreicher kommen 7 Wer aber mdchte diese Frage beantworten? Eines macht cinem Deutschen Freude dabei, nämlich, daß aller Schrecken vor einer Einrückung der Oesterreicher als Individuen, das Politische der Sache bei Seite geseßt, verschwun- den Vi; so vorzüglich war dic Mannszucht unter den Soldaten, o vortrefflich das Betragen der Offiziere, und mit so lebhafter Dankbarkeit erinnert man sich, mit welchermenschenfreundlichen Weisheit die hiesige Oesterreichische Ambassade in eine frühere Räumung der Legati9- nen willigte, um jeden Stein des Ansioßes aus dem Wege ge- râumt zu schen. Unter all diesen so verworrenen Umsiänden ist es leicht erklärlich, wie bei steigendem Geldmangel das Elend hier im- mer hôher steigt. Vor einigen Tagen sind mehrerc Raubvanfälle auf der Straße am hellen Tage vorgefallen. Dabei wdhrt das heiß feuchte, entnervende , hdchst ungesunde Wetter fort und erzeugt eine unglaubliche Menge von Fiebern und anderen Krankheiten =- und den trüben Horizont {ließt fern und düster ein noch trüberes Ge- wblf — die Cholera. Auch der Kardinal Beruetti, welcher nun niht mehr Pro -Segretario di Stato, sondern wirklicher Staatösecre- ] tair ist, leidet seit einiger Zeit sehr bedeutend an der Gicht.“
— Nach einem Schreiben aus Neapel vom 12. Aug. (gleich- falls in der Allgem. Zeitung), haben sch neben der nenen vul-: kanischen Ansel, die vor kurzem \üdlich von Sicilien entstanden ist, an beiden Seiten derselben noch zwei kleinere Vulkane gebil- det, Die größere Jusel hatte, den lebten Nachrichten zufolge, eine Ftaliänische Meile im Durchmesser und also uber drei Mei- len, d, h, beinahe eine Deutsche Meile, im Umfange. Die Höhe über dem Wasserspiegel wird nur zu 30 Palmen (245 Fuß) an- egeben und die kleinste Entfernung vom Lande zu 35 Miglien.
an sleht übrigens den Vulkan, der sch {on mebr als 200 Fuß atis dem Grunde des Meeres erhoben hat, sebr gut an vielen Orten der Küste. „„Wir sehen hier (heißt es in jenem Schreiben) mit Ungeduld den Nachrichten entgegen, die der Professor Hoff- mann, der diese Erscheinung in der Nähe gründlicher beobachtet haben wird, ungesäumt mitzutheilen versprochen hat,“
Man
Berlin, 9. Sept. In der am Zten d, M. gehaltenen Sizung der Gesellschaft für Erdkunde las Herr Professor Zeune über die beiden Flüsse Warta und Weichsel, als alte Gränzfliisse zwischen
der Straße erzählt, #0 bleibt man unschuldig, |
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Germanen und Sarmaten.
mung, dieses Erdtheiles wichtigen Resultate, Rechnung, mit. \che Darstellung der
stabe 52557 Größe sicher befannt.
weit Potsdam belegen. s Werke und Karten als Eigenthum übergeben.
sandten, um sich vou dem Stande zu überzeugen
Wohlgefallen an den löblichen, die
ting der Ruhe und bürgerlichen bimgen zu erfennen ¡u geven :
ner, namentlich der Lastad1ie, auf welcher de
vor uns liegt. — sammlung die Liebe und
unserer Stadt zu finden ist.
geln, als Krankenpflege, Unfnahme
wesenen augenblicklichen Steigerung de ein Ziel geseßt und auch von dieser Seite
zu legen.
des Feldmarschalls Grafen Paskewitsch 19teu, dessen wesentlicher Juhalt seiner direktem Wege zur öffentlichen Kenntniß
feit. zum 29sten Abends.
gaben.
An deu Herrn Nedacteur
diese abwarten woilte.
¡maun zu begeguen, | dies mit Näthstem thun werde, Belenchtung erschienen seyn, oder nicht. Fcch glaube von hoffeu zit dürfen, daß nehmen, werden. Empfangen Sie 2c,
München, den 2. Sept. 1331,
C h.0 bit: r:4: Fn der Residenzstadt
bis zum §. September . ; ¿448 hinzugek. bis z. 9. Sept. Mittags 11
Bís zum 9, Sept. Mittags Summa 124
Herr Pi, v. Chamisso berichtete über Leisings Reisen nach Norwegen und Lappland, Pischon sprach über die Verheerungen des schwarzen Todes oder das große Sterben in der Wiitte des lten Yahrhunderts. Herr Dr. Erman erläuterte die von ihm bei seiner Reise durch Sibirien angewandte Methode zur Zeit- und Breiten : Bestim- theilte anch einige der für die mathematische Geographie sowohl graphisch als in der Herr Major von Oesfeld erläuterte éine graphi- Preußischen Meile na Rheinländischen Ru-: then und Schritten in den Maaßstäben dex vorziglichsten Euro: páischen Landkarten, so wie einx graphische Darftellttng im Maasß- aller Europäischen Meilen (64), Herr D». Julius Curtins sprach über die ! Römer - Schanze, am Jungfern : See bei der Nedlizer Fähre un: Der Gesellschaft wurden auck statistische
zusriedenheit gehoben worden, — Schon am | gens verließen Se. Königl, Hoh. der Kronprinz, nachdem Höchst- dieselben dem Militair, der Bürgerschast, dem Magistrat, und dem Chef und den Capitains der 13 bürgerlicven Compagnieen úJhre Zufriedenheit in den lentseligsten Ausdrücken zu erfennen gegeben hatten, völlig beruhigt tiber den Zusiand der Stadt, dice- selbe, um nach Berlin zurücfzukehren nnd Sr, Maj. dem Könige die erneuerten Gelübde unserer unwandelbaren Treue zu Füßen
Berlin roaren erkr. genes, gestorb. Bestand
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Herr Professor
so teit deren
_— Aus Stettin wird unterm 8ten d. gemeldet: Wenn uu- ser Ange kürzlih auf Scenen ruhte , die einen jeden rechtlih ge: sinnten Bürger und Einwohner mit dem gerehteften Unwillen und dem höchsten Schmerz erfüllen mußten; so gereicht es uns jest zur wahren Freude, nicht nir die allgemeine Rückkehr zur Ordnung, sondern auc die erfolgreiche Belehrung und Beseiti:
ung des Wahnglaubens über die Behandlung der Kranken inm holera-Lazareth und somit anch die gänzliche Miederherfiellung der Ruhe in hiesiger Stadt anzeigen zu können. unerwarteten als erfreulichen Ankunft Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, welchen Se. Majestät der König eigens hierher- der Dinge an Ort und Stelle und der Bürgerschaft Allerhöchstihre Betrüdmß über die Vorfälle vom lsten d., zugleich aber auch Allerhöchftihr Wiederherstellung und Erhal: Ordnung bezweckenden, Befire- der allgemeinen Rührung- üver diesen Beweis der Liede Sr. Majestät selbst gegen den verirrten Theil der hiesigen Einwohner; außerdem einer eben fo váter- lichen als kräftigen Belehrung unseres zweiten Bürgermeisters an die in der Kirche zu solchem Zwecke zusammengerufeuen Bewoh- ee
verbunden mit dem fortgeseßten edlen Eifer der Sicherheitsgar- den, haben wir es zu verdauten, daß der 1. noch wie ein Pommern unerhörtes Zeuguiß ans frühefter Zeit Allgemein spra sich in der genannten Ber: Treue für Se. Maj, den König und die Bereitwilligkeit zum strengsten Gehorsam gegeu Allerhöchs- dessen allein zum Wohle der Unterthanen gere1chende Anord- nungen so lebendig und in so rúhrender Meise aus, daß darin die sicherste Burgschaft für die fernere Erhaltung der Ruhe in Namentlich erfannten die versam melten Bürger der Lastadie die Zweckmäßigkeit der in Beziehung anf die Cholera 1d deren Vertilgung anzttordnenden Maaßre- in das städtische Lazareth, Art des Transports, Sperre, Beerdigung c. danfbar an und erklärten si bereit, solche durch Mitglieder aus der Kommune auf die angemessenste Weise zu unterstüßen. mit dem áten d. M. die völlize Entsperrung der Stadt stattge- funden hat, so ist auch der mit der engen Sperre eingetreten ge- der Preise der Lebensmittel jeder Anlaß zux Un-
Der eben so
umult stattsand,
Sept. d. J. nur
Da nun auch
7ten d. fruh Mor-
- Beim Schlusse dieses Blattes gehen noch die St. Pe- tersburgischen Zeitimgen vom 28sten bis Zsten Augnst eun, Jn der Nummer vom Z30slen befindet si{ eine ausführliche Beschrei: bung der Befiattung der Leiche des Hochseligen Cesarewitscb Konu- stantin Kaiserl. Hoheit: in der vom Zlften ein Armee - Bericht ans
Nadarzyn vom Zeit bereité auf
gebracvt worden ift. Jm Uebrigen enthalten diese Zeitungen nichts von besonderer Wichtig- Die Notizen über den Fortgang der Cholera reichen bis An diesem Taze hatten si nur 9 neuc Fáile ereignet, so daß scit dem Beginn der Krankheit 8849 Per: foueu erfranft umd vou dieseu 4542 gestorben waren; es verblie- ben im Beslande 102 Kranke, wovon 49 Hoffnung zur Genesung
der Vreußischen Staats: Zeitung. Eine frühere Nunimer der: Preußischen Staats-Zeitung ent- hält einige Bemerkungen des Herrn Prof. Neumaun mein „Sendschreiben an Herrn Prof. Ewald in Gottiugen (Paris 1830). Wenn ich auf dieselben bis jeut noch nicht geant- wortet habe, so geschah cs deswegen, weil Herr Nenmanun atn: gekündigt hatte, daß er eine umständlichere Belenchtimg des er- wähnten Sendschreibens würde erscheinen lassen, und ih auch Da sie aber länger ausbleibt, als ih | glauben fonnte, und Herr Klaproth mich im Journal asiatiqlie offentlih aufgefordert hat, den Angriffen des Herrn Prof. Neu - sehe 1ch mich genöthigt, zu erflären, daß ich es möôge dann die versprochene
uder
Fhrer bekannten Unpacteilichkeit Sie diese Zeilen in Jhre Zeitung güuf-
Ihr
ergebenfter Heinrich Kitirz,
T 3á 10 3 84 35
Dorf Stolpe am 6. September.
Regierungs-Bezirk Potsdam, Kreis Angermünde. Die Cholera ist ansgebrocen im
Regierungs-Bezirk Königsberg. Fn Konfgsberg waren
“erkr. gen. gefi, Westand. ois zum §1. August 1215 415 705 95 Es kamen hinzu am 1. September 6 2 7 102 2. : 5 D Ad M08 U V I I 5 Ns Summia. - . 1246 419 724 103 Davon Militair 91 28 51 11
Ausbrüche der Cholera slnd vorgekomnien : Königsberger Landkreis, in Lanth am 29. Anguft. Kreis Neidenburg, inSoldau, Heinrihsdorf nund Napierfen am 30. August. Kreis Preußisch-Holland, in Mühlhausen. Kreis Labiau, in Uszballen, Groß-Friedrichsgr a: ben nud Papfien am 28, August. Kreis Ortelsburg, in Fürstenwalde anm 30. August, Danziger Regierungs-Bezirk, Jm Danziger Stadt-Bezirk waren
: erfcr, genes. gest. Bestand. bis. zum 34. Aug. 1387 00/4010 10 es kamen hinzu am 1. Septemb, : - - 10 D f 2 2 2 8 S: - 6 - 3 \ 1 e S 4 - 3 12 L ARO C VEORAI D R D R ASASER A” T MRA DRI E mp7 nr Summa 1399 369 1018 12
Danziger Landkreis, Ausgebrochen if die Cholera bis zum 31, August in Mühlbanz, Ofterwiek, Krieffkohl und Kl. Suckezyn. Jn 65 Ortschaften überhaupt erfranft 782 Personen, genesen 239, gestorben 463, noc krank 80.
Elbinger Kreis. Jn Elbing bis zum 2. Sept. er: franft 350 Personen, genesen 113, gestorben 225, noci krank 12, Neusi ädter Kreis. Ausgebrochen isi die Cholera am ZO. Aug. in Oslanie und Kolkau. Jn 50 Ortschaften erkrankten überhaupt 529 Personen, genasen 172, starben 236, noch franf 21, i
Karthauser Kreis. Jn 7 Ortschaften itberhaupt erkrankt 120 Personen, gestorben 67, genesen 42, noch krank 11. Be- sonders heftig ist die Krankheit bier in Gawidlino, wohin al: lein S2 Eckrankte zu rechnen sind.
Stargardter Kre1s, Jn der Stadt Dirschau bis zum 2, September erkrankt 119 Personen, genesen 12, gestorben 69, noch frank 38. Jn sünf Ortschaften überhaupt erkrankt 262 Per: sonen, genesen 52, gestorben 169, nochch frank 41.
Marienburger Kreis. Ausgebrochen ist die Cholera am 30. August in Alt-Weich sel, Jn acht Ortschaften tiderhaupt erfrankt 197 Personen, genesen 17, gestorben 68, noc frank 22. Jm ganzen Regierungs-Bezirk überhaupt erkrankt 358? Per: sonen, genesen 1007, geftorben 2376, noch franf 199. Regierungs-Bezirk Marienwerder, Ausbrüche der Cholera sind angemeldet: Kreis Kulm, aus Dubielno am 28. Aug. : Kreis Grandenz, aus Tarpen und Engelsburg am 1. September: Kreis Löbau, ans Neumark, wo vom 28. August bis 3, September bereits 16 Personen erfrankt und 10 gesiorben waren, Regierungs-Bezirk Posen, fn der Stadt Posen waren
ertr. genes! gu West.
biszum 24 Sépt. - 740 5283 447 19
es famen hinzu am 3. B 4 5 15 d : 6 4 2 13
5-8 11 4 J 19
G, 15 1 9 24
Summa 786 2966 466 24
davon Militair 111 50 55 6
Cn. 0) O 411 18
Neue Ansbriche dex Cholera sind erfolgt: Kreis Adelnau, in Zacharzewo am 31. Aug., in Oßrowo am 2. Sepvt. Kreis Schrimm, in der Stadt Kurnif am 28, Aug. Kreis Meserig, in Georgsdorf am 5. Sept, |
An milden Beiträgen zur Erleichterung des Nothstandes in den von der Cholera betroffenen Gegenden, fînd vom 29. August bis inc! 5. September eingegangen : t
341) Die Sammlung des Königl. Banko-Comtoirs zu Magde- burg mit 12 Rthlr. 15 Sgr. Gold und 151 Rthlr. 24 Sgr. 6 Pf. Cour, wozu beigetragen haben: 2) Hr. Kaufm. J. G. Mirhach 2 Rtblr ; h) Hr. O. L. G. Rath Gôße, theils gesammelt, theils cigener Bei- trag 7 Rthlr. 10 Sgr. e) der Magistrat zu Quedlinburg die daselb gesammelten 7 Rtbhlr. 15 Sgr. Gold und 141 Rthlr. 14 Sgr. 6 Pf Cour.: ck) Ungenanttter { Rthlr.: e) Hr. Kriegsrath v. Vangerow 5 Rthlr. Gold. 342) Die Sammlung des Kdnigl. Banko-Comtotrs zu Stettin mit »9 Rthlr. 19 Sgr., wozu beigetragett haben: a) die Mitglieder der Königl. Regierung und des Kontistoriums daselb#|- (3) Rthlr.: b) A F. P. W. 1 Rthlr.: c Ungenannter 15 Sgr: d) desgl. 15 Sgr.: e) Hr. A. Lemonius, die gesammelten 22 Nthlr. 13 Sgr.- deren Geber bereits in der St-rtiner Zeitung genannt End l’) Hr. B. D. Bauer 5 Rthlr. 343 Die Freimaurer - Loge zu den Z Degen in Halle 20 Rthlr. 344, Dic Garnison - Verwaltung zit Potsdam 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. 345) Die Beamten der htestgen Garnison - Verwaltung und die flir dieselbe beschäftigten ODuvriers und Licferanten 89 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. 346, Hr Rittmeister von Blücher in Pasewalk [l Rthlr. 347) F. E. v. K. 10 Rthlr. 348) K
in Schm. 15 Rthlr. 349) M. 3 Rthle. 350) Mit dem Motto „„fiancailles”' 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Sgr. 351) Von Fräulein Karol
Lesser gesammelt 7 Rthlr. 352) Hr. Makler Kdnig 5 Rthlr. 353) F. & M. 10 Rthir. 354) Hr. Lotterie-Einnehmer Kiri in Achen 2 Rthîr. 355 Hr. Rechnungs-Rath Bierstedt aus Franffurt a. M. 5 Rthlr 256 Die Sammlung des Hrn. Pred. Thiele zu Dransee bei Witt siock mit 11 Rthlr., wozu beigetragen haben : dic Gemeinden Dransec 4 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.- Berlinchen 2 Rthlr. -17 Sgr. 6 Pf., Sewikow 4 Réhlr. 2 Sgr. 6 Pf. und Schweinrich 5 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. 357) Hr. Pred. Kober 2 Rthlr. 355) Hr. Benecke v. Grddihberg 25 Rthlr 359) Fúr cin von einem Ungenannten geschenktes Genrebild in Oel gemalt 27 Rthlr. 15 Sgr. — Vorstehende Posten betragett :
12 Rthlr. 15 Sgr. Gold und 483 Rthlr. 16 Sgr. Cour. oder, das Gold zu 1127 pCt. verwechselt, mit 14 - A s s
in Courant . 497 Rthlr. 19 Sgr.
Hierzu der nach der Bekanntmachung vom
31. August verbliebene Bestand . 1 2/20 4 Pf zusammen . . 505 Rthlr. 9 Sgr. 4 Pf.
Davon haben erhalten: a) Se. Excellenz der Wirkl. Geh. Rath 2c. v. Schön, mit Einschluß der für die Stadt Königsberg besonders bestimm-
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