1831 / 252 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

viel schneller und vortheilhafter erreichen können, wo man nicht jedes Baustäck einzeln aushauen darf, sondern aus einer und der- selben Form die Stücke so oft ziehen kann, als fic sich wie- derholen._ Nun hat abex auch unser Gebäude jene vorwaltende Höhen-Dimension, welche vornehmlich zu leichtem und reichem Or- nament auffordern konnte; das Material begünstigte dies aufs Beste, warum hat man es also nicht gethan? Der Grund wird innerlicher seyn, er wird die Bedingungen der Kunst und threr Wirkung, er wird das Genie des Künsilers tiefer angehen. Wirklich fehlt es an solchen Gründen nicht.

Zunächii können Gebäude von ungemeinem Maaßstabe mehr Zierlichkeit vertragen, ohne daß diese der Großartigkeit im Wege tände; bei geringeren Dimensionen dagegen wird Behutsamkeit er- fordert, damit die Nettigkeit nicht den Ernst verdränge und ins Kleinliche falle. Roch ein anderes Verhältniß führt der. bloße Un- terschied der Dimensionen herbei. Die Reinheit des Styls und die Konsequenz jedes architektonischen Organismus scheint an Werken geringeren Umfangs sogar einer strengeren Prüfung ausgeseßt zu seyn ; es scheint, als ob sich hier trgend eine Eigenthümlichkeit weniger so- gleich dem Blick einleuchtend mache, dahingegen schon die bloß viel- fachere Wiederholung, der häufige Anklang derselben Formen selbst mit irgend einer weniger motivirten Einheit durchdringt und Überzeugt. :

Doch dies ist das Geringere. Es fragt sh, wird das, was in dem cinen Material angemessen und schön is, es auch in jedem an- deren seyn? Gewiß haben nur noch wenige Übelunterrichtete Theo- retiker, welche folgern, aber nicht sehen gelernt haben, einen so ab-= straften Begriff von Schönheit der Form, daß sie dies glauben kôn- nen. Aber das Gegentheil, das uns andere Aesthetiker und selbst Bauküäustler lehren, ist nicht besser: nämlich, daß die architektonische Schduheit überall lediglih aus der Construction herflicßen müsse, und daß fle in dem Grade erreicht seyn werde, als die Formen sich leicht und unmittelbar aus jener ergeben. Jm Angesicht der im- posantesten Bauwerke aller Zeiten wage ih es nicht, diesen Saß, so ausgesprochen, zu vertheidigen. Wenn wir der oft wiederholten Aeußerung eines berühmten Gelehrten, daß stich die Griechische Architektur Stück für Stúck aus der früheren Holzconsiruction motivire, gewiß nur mit einigem Bedenken dbeistim- men fönnen,- #0 is doch das sicher und augenscheinlich, daß man Säule und horizontalen Architrav um vieles leichter in Holz als in Stein bauen werde, ja daß, was eben zu solcher Ansicht verführt haben mocbte, diese Bauart in Stein keinesweges die zunächstliegende und natürliche is. Ferner von der anderen Seite: man denke sich das hohe kühne Gewölbe eines gothischen Doms einmal aus leich- tem Holz aufgeführt , statt des s{hlankfen Pfeilers aus Granit- üen also cinen einzigen Tannenstamm, eben so die Joche und Rippen aus dünnen, gebogenen und gespannten Hölzern; ohne Zweifel ist dies Alles leichter, natürlicher, dem Material angemesse- ner, als eben dies Gewölbe von shweren Quaderstücken. Wer nun sich seibst um den Eindru befragen will, dem wird das große Ge- heimniß bald gelöst seyn. Das kühne, gewagte Spiel mit der Schwere, die ungeheure Wette mit so gewaltiger Last, diese, welche die gebie- terische kühne Kraft des menschlichen Geistes laut verkündet und doch das eintretende menschliche Herz nicht bloß erweitert und er- hebt, sondern auch befangen macht und beflemmt, diese wird auch außer dem Spiel der Formen noch einen Antheil haben an dem Ein- druck, welchen der Künstler und der Theoretiker wohl kennen sollte, den aber beide nicht kennen, falls es gerecht wäre, sie bloß nach dem zu rihten, was sie aussagen. i Schon dies Wentge get at um die Anwendung zu ma-

Ersiens: man denke sich das Straßburger Münster, den Dom : die Abtei St. Ouen u. \. w. in dem 5ten oder 10ten Theil ihres Maaßstabes, und jene Zierlichkeit und Feinheit wird uns nicht nur klein, sondern fleinlich vorkommen. Zweitens: man denke sich das Straßburger Münster, den Mailänder Dom, die Abtei St. OQuen nicht aus Sandstein und Marmor, sondern aus Thon: #9 werden diese Denkmäler großartiger Kunst uns in doppeltem Sinn thdnern erscheinen, zerbrehlih wie Thonscherben, bei aller ihrer wirklichen Festigkeit.

Also ist es nur

chen. ( zu Mailand,

: gut, daß weder jene fonstruktiven Theoretiker, noch. auch die geschickten Tdpfer und Former gebaut haben, sondern ein Architeft von tiefsinnigem Genie für seine Kunst. Dieser traf das Rechte, sey es aus Ueberlegung oder unmittelbar. Fn der That, bei einem Material, daß aus den kleinsten Stücken einzeln zusam- menbaut , wird sich das Großartige nicht durch eine gleiche Ünend- lichfeit chdner Schndrkel , sondern zunächst durch eine feste, glatt zusanimengewachsene Fläche gewinnen lassen; sie muß das vorwal=- tende seyn. Und wie bet gemeißelter Arbeit aus der festen Masse

1420 eittes zusammenhängenden Steins jene netté nicht durch die Schwierigkeit, sondern durch / halbbewußte Fdeen-Verbindung imponirt, so gebot das hier ange- wendete Material die reichste Sparsamkeit alles Zierraths. Ver- zcihe man diesen lehrhaften Abschweif , welchem wir nur dem Anerkenntniß des Baumeisters schuldig zu seyn gten Denn gerade sehen wir hier die glatte Fläche vorwaltend, wo sich das gleichmäßige Gefüge des Mauerwerks erst recht geltend macht, und die feinen architektonischen Gliederungen sind. nur sparsam ver- theilt, daß sie aber auch an ihrer Stelle die wohlüberlegte Wirkung um #o sicherer erreichen. s i A

Schon die vorwaltende Höhe des Gebäudes, ein Verhältniß, das einerseits durch die lokal beschränkte Breitenausdehnung gegeben war, machte, für die hohen Fenster sowohl als für das Gewölbe selbs, den Spihbogen fast unumgänglich; gleichwohl wollte der Ar- chiteft den spiberen Winkel des Dachs vermeiden, der bet unjerer neuen Art der Zink- Beoeckung allerdings ein Uebriges ware. Aber, hat man geäußert, ein beinahe flaches Dach, und der hohe Spihbogen: wie räumt sich beides zusammen? Abge- sehen nun davon, daß cine ähnliche Bauart gar nicht ohne Beispiel ist , so muß auf jenen Gesichtspunkt der Beurthet- lung allgemeiner erwidert werden: niemals seyen zwei Formen #0 verschieden, um nicht auf funstmäßige Weise noch verbunden werden zu können; nur auf die Art dieser Verbindung fommt es an. Fa ich vermuthe sogar, daß Heterogenetät der Formen den Künstler vielmehr zu geistreiher und gewiß origineller Lösung seiner Aufgabe führen werde. Dem Genie des Architekten is darum kaum etwas Vortheilhafteres zu wünschen, als Bestimmtheit und Eigenthümlich- feit der äußeren Beschränkungen.

Der berühmte Urheber unseres Werkes nun hat, um das zu- nächst sich Widersirebende in Einklang zu bringen, sogleich horizon- tale Gliederungen in seinem Gebäude vorwalten lassen und dîe Gesimse durch ihre Stellung zu den Flächen und durch Verzterung hervorzuheben gewußt gegen die vertikal emporsteigenden Strebepfei- ler. So gab er denn auch dem Kranzgesims einen reicheren Blât- terschmuck, wodurch nun das Ganze für das Auge im Sinne der Horizontale recht zusammengeschlossen wird. Dem gemäß blieben die beiden Thürme stumpf, und der Architekt enthielt sich Überall der spißen Giebel, welche, dem Winkel des Dachs entsprechend und dadurch motivirt, ohnehin aber leicht vereinbar mit dem Sypißbogen, sons so reichlich úber Thüren, Fenstern und auf allen vortretenden Theilen gothischer Bauwerke angebracht werden. Um doch aber auch den Pfeilern ihr Recht werden zu lassen/ um sie gehdrig zu schließen und die Verwandtschaft ihres Aufstrebens mit den Thürmen dem

lese Durchbrochenheit eine viel tiefer liegende

Auge deutlich zu machen, wurde jedem derselben Über dem Krô- |

-

nungs - Gesims ein Thürmchen gegeben, welche sich in den verschie- denen perspektivischen Ansichten zierlich und freundlich ausnehmen. Die Thürme nun erhielten ehenmäßig auf ihren vier Ecken densel- hen Schmuck. j (Schluß folgt.)

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 11. Sept. Jm Opernhause: Was doch die Vor- tellung thut! Lustspiel in 1 Aft, von St. Schüße. Hierauf: Fe toller, je besser! komisches Singspiel in 2 Abtheilungen ; Musik von Mehul.

Montag, 12. Sept. Im Schauspielhause: Der Stiefvater, Lustspiel in 3 Abtheilungen, nach Kolberg, von E, Raupach. Hierauf, zum Erstenmale: Demoiselle Bo, Lustspiel in 1 Aft, von J, E. Mand.

Königstädtisches Theater.

Sountag, 11. Sept. Der Pirat, Oper in 2 Akten, Musik von Bellini.

Montag, 12. Sept. Dritte große Kunstvorstellung aus dem Reiche der natürlichen Zauberei, gegeben von Herrn Professor Döbler, aus Wien. Hierauf, zum Erstenmale: Das Anekdoten- büchlein, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Französischen, von Castelli.

Dienstag, 13. Sept. Fra Diavolo, oder: Das Wirths- haus zu Terracina, komishe Oper in 3 Aften. C Do: Zerlina.)

j

Berliner- B 0 r/8 e,

Den 10. September 1831.

——_—

Amtil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cou

| Zf.\ Brief. Geld | 907

Ostpr. Pfandbrf. Pomm. Pfandbrf. Kur- u. Neum, do. Schlesische do. Rkst.C. d. K.-u. N. Z.-Sch. d.K.- u. N.

St. - Schuld - Sch. 981 Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Obl. m. 1. C. Neum. Int.Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. VVestpr. Pfandbr.

Grosshz. Pos. do.

W echsel-Conurs.

E N E S O T6 2 U S E R A B BS A TDET I T E, E T D 4. Ams!erdani 250 Fl. dito 250 Fl. E E 309 Hk. dito 300 Mk. London 1 LStl. Pa B00 Wien in 20 Xr 150 Fl. Augsburg 150 Fl. Breslau 100 "lhl. Leipzig 1090 ‘Thl. Frankfurta. M. WZ 150 Fl. Petersburg BN. 100 Rbl. V arschau 600 Fl.

807 87 87 90 89 Holl, vollw. Dak. Neue dito. Friedrichsd’or . . Disconto. ¿e

34 947

Aar RRRROORX

Kurz 2 T Kurz 2E 3 Ut. 2 Mt. 12 Nt. 2 Mt. 2 h 8 Tage 2 ne 3 Woch. Kurz

Auswärtige Börsen.

Anmsterdam, 5. September.

Niederl, wirkl. Schuld 374. Kanz- Bill. 134. Oegterr. N

Metall. 771. Russ. (bei Hope) 57%.

Hamburg,

Oesterr. 5proc. Metall. 784. 4proc. 674.

Eng]. Anl. 86. Russ. Anl. Hamb. Cert. 80%, Neue 79. Dän. 585.

81 September.

London, 3 September.

3proc. Cons. 82. Bras. 492, Dän. 613. Russ. (ex Div.) 90! F

St. Petersburg, 30. August. Hamburg 3 Mon. 94#- Silber-Kubel 372 Kop.

E A

NEUESTE BŒLSEN - NACGHRIGETEN,

Tranfkfurt a. M,., 7. Sept. Oesterr. 5proc. Metall. 1d 5

782, * 4proc. 68s. 68. 2zproc, 40x, 1proc. 162, Br. Bu

Ne | 1562, G. Poln. Loose 465. Br.

Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel.

nr en R S Nar

Gedruckt bei A. W. Hayn.

É dee terre ememe Den S ermd E etnes

Allgemein Bekanntmachungen.

An: unserm Depositorio befinden sih 7 Thl. 27 sgr. baar, und die Banco - Obligation Littr. N. No. 10611 über 80 Thl, dem ver- schollenen Weber Johann Friedrich Krause von hier gehörig.

Diejenigen , welche auf diese Masse Ansprüche haben, werden aufgefordert, sich binnen 4 Wochen bei uns damit zu melden, und sie zu erweisan, widrigenfalls diese Bestande einstweilen zur Justiz- Offizianten-Wittwen-Kasse werden abgesandt werden, die wohl das Kapital aber keine Zinsen zurück zahlt.

Mewe, den 31. August 1831.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Befanntmachunsg.

uf Antrag mehrerer Real-Gläubiger is die Subhastation des an der Chaussee zwischen Frankfurt a. d. O. und Ziebingen beleae- nen Gasthofes „zum Grünen Tisch“/, nebst den dazu gehörigen Län- dereien eingeleitet, und sind die Bietungs-Termine auf

den 6 Juli,

den 1 Seprembet, Und

Den 9 Novem er o, von denen der leute peremtorish ist, in hiesiger Gerichtêstube an- geset worden, wozu besitz- und zahlungsfähige Kauflustige hiermit eingciaden werden.

Die im März v. I. aufgenommene Tare beträgt 6469 Thl. 46 sar. 8 pf, und fann täglich in unserer Registratur eingesehen werden. Nevpen, den 16. April 1831.

Kodtiial Preuy, Stadtderict,

M030 S T R A

Í o z , Literarische Änzeigen.

Bei Eduard Brandenburg in Berlin, Oher- Wallstraße Nr. 6, sind folgende Werke zu haben :

R Oecconomia forensìs. 8 Bde. áto., gang Frzbd. 6 Q)L

Grávells Commentar zu den Kredit-GBesczen, 4 Thle. gut ge- bunden, (fehlt fm Buchhandel). 10 Sl.

Savigny, Geschichte des Römischen Rechts im Mittelalter. 5 Bde. gut gebunden. (Ladenpreis und Band 17 und 18 Thl.) für 11 und 12 Thl.

Corpus juris eivilis ed. Gebaner et Spangenberg. II Tom. áÁto., {dn gebunden, (Ladenpr. und Bd. 22 Thl.) u L 0E

Coerpus juris civilis ed. Gothofredìi. VI Tom Folio. Cöln, 1612. (Eine sehr gure Auégabe und shòn gehalten). 10 Thl.

C A N rg und Stengels Beiträge, 18 Bde. (Ldnpr. 30 Thl.)

; Thl.

Fieins Annalen, 26 Bde. (Ladenpr. 33 Thl.) 14 Thl.

M A U Monatéschrife, 11 Bde. und Reg. (Ladenpr. 232 Thl.) “bl.

R M L Sammlung Preuß. Gejeze, 19 Bde. (Ladenpr. 50 Thl.) 24 Thl.

Milius Edictensammlung, compl. bis 1810. 20 Thl.

Dieselben von Anfang bis 1750 (welché fehlen). 10 Thl.

Paalzow?s Handbuch für Rechrögelehrre, 5 Bde. (Ladenpreis 11 Thl.) 55 Dol.

Desselben Magazin der Rechte, 7 Bde. (neu). 3# Thl.

Bielit, Commentar zum Landrecht, 8 Halbfrzbde. 16 Thl.

i A Ergänzungen zu den Preuß. Geseubüchern "lig.

Ueber dais C00 &

m Verlage von Duncker und Humblot, Französische A E 20 a., i fo eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Ueber die Natur, die Ursachen und die Behandlung der Cholera. Ron Karl Searle, Medico - Chirurg in Diensten der Groß- brit.-Ostind. Compagnie. Aus dem Englischen. Herausgegeben und mit einer Vorrede begleitet von Dr. L. F. von Graefe, K. Pr. Geheimenrathe, Generalsiabéarzte der Armee u. st. w. gr. 8. geh. 25 sgr.

Die Vorrede des Herrn Geheimenraths von Graefe enthält dessen Ansichten über dic Contagiosität der Cholera, über die ur sächlichen Beziehungen dieser Krankheir und über dite gegen diCserbe zu PETENDEN Schußzmaaßregeln.

Än dem Buche selbst giebt Herr Searle, der bekanntlich mehreremale von der Cholera befallen worden is und sich stets glücklich geheilt hat, in mehreren Kapiteln: eine Beschreibung dieser Krankheit in thren verschiedenen , Formen und Stadien ; Leichen - Befunde; die Geschichte seiner eigenen Krankheit; eine Abhandlung über Malaria, welche er fur die Erzeugerin der Cholera hált: einen Bericht ber das Erscheinen der Cholera zu Clapham bei London; eine Theorie der Cholera, nebs Erklà- rung der Symptome derselben ;, die Art der Behandlung der Krank heit nach ihren einzelnen Stadien, nebst Beobachtungen über die vorzüglichsten gegen dieselbe angewendeten Heilmittel; Vorschriften, welche bei Cholera-Kranfen besonders von den Assistenten zu beob- achten sind; und endlich Krankheitégeschichten mit Bemerkungen darüber. Der Herr Herausgeber hat diesem noch ein amtliches Gutachten über die gegen die Cholera zu ergreifenden Landes- Maaßregeln hinzugefügr.

Vor kurzem is in demselben Verlage erschienen:

Anweisung uber die Bereitung und Anwendung des Chlor’s als Schußmittels gegen Ansteckung durch Cer di t de 2E ar.

Bei I. A. Mayer in Aachen is so eben erschienen und an 4 O VOPAIEN Deutschlands, der Schweiz, Niederlande ?c. randt:

er Anzeiger für die Preußischen

e fa r u 4

SOLTAaareNn. Geschichte des Hauses Nassau - Oranien. V

M und,

Dr Ernst

Prof. und Bibliothekar Sr. Maj. des Königs der Niederlande im Haa

2 Erster Band gr. 8vo. Subscriptionspreis : auf weißem Druckpapier 1 Thl. 20 sgr; auf Velinpapier 2 Thl. 15 sgr.

Zu einem schdônen und erhabenen Denkmale, welches der s F

shäßre Verfasser scinem literarischen Ruhme sich in dieser große! und höchst bedeutungsvollen Arbeit zu seßen denft, erscheint hit

der Grundstein in dem ersten, so eben fertig gewordenen Bandt. f Die Geschichre der Nassauer ist bis jeßt nur unvollkommen und F [ [ Dem Verfasser haben sich alle Quel: F len aedffnet, ihn mit ihrem lang verschlossenen Reichthum zu ur F

mangelhaft bearbeiter worden.

tersiißen. Seine besten Kräfce hat er an ein Werk gesekzt, glei) wichtig für den Forscher, wie anziehend für den Freund der 6 sbichte, Unpartheilichkeit, Freimüthigkcit, echt deutscher Sinn, gründ licher Fleiß leiten, dichrertsche Phantasie und Sprache beleben diest an großen Thaten und Charakteren sv reiche Geschichte, deren wür digen Beschreibung man schon so lange mit Verlangen entgegen gesehen hat, Zu haben in der : Nicolaischen Buchhandlung in Berlin, (Brüder Straße Nr. 13), Srettin und Elbin(.

Es sind bei mir so eben folgende neue Verlags-Bücher erschit nen, und durch alle solide Buchhandlungen, zunächst durch dit Stuhrsche in Berlin, Schloßplaß Nr. 2, zu bekommen:

Pecz, Dr, A. H., Wiesbaden und seine Heilquellen, 2te v

Ee Aufl. Mic Kupfern in farbigem Umschlage, brochürt

5 l. Schlez, I. F. , Handbuch für Volkéschuklehrer, 2te verb. Aufl 3r Bd., enthält Naturlehre und Technologie. 14 Thl. : Jch hoffe den 4ten Band, Geographie enthaltend, der übt: gens bogenreicher werden wird, noch im Laufe dieses Jah res liefern zu fönnen.

_— Der Denkfreund, 10te mit einem Abriß der allge. Weltgeschichte versehene Aufl. 15 sgr. uetto,

Abriß der Weltgeschichte, v. L C. Diefenbach (au? dem Denffreunde besonders abgedruckt). 5 sgr.

Schmitthonner, Dr. Karl, Ueber Verträge, insbesondert das Neuerecht nach rómischen und deutschen Gesezen, auch il Bezua auf das Preuß. Landrecht. Nebst einem Anhange geg! Dr. E. Ganz. gr. 8vo. 1} Thl.

Von Dr. Linde?’s Handbuch des deutschen gemeinen Civil-Pr0- ze}ses, wird der 1e Band, die Lehre von den Rechtsmittel! und Appellations - Gründen enthaltend, circa 36 Bogen stat, binnen 14 Tagen erscheinen.

Gießen, September 1831.

G. F. Heyer, Vater

1138. 1135. Partial - Obl. 1165. 1163. Loose zut 100

T, m | Zf.\Bruef. T Î

10; F 10; F 106

Bank-Actien 952, Bw b

do in Inscript, (f

Allgemeine

Preußische Staats-

ODDLDeDL®DL®s] 0 Sanitäts- ? Stempel. ? eee 0

Außcerordentliches Supplement

Allgemeinen Preußischen

Staats-Zeitung 6 252,

De, 1 Ch

Hie 7 d v 4 4 A, ler eingegangenen zuverlässigen Nachrichten zufolge hat Warschau am

E 7ten d. M. Abends capiculirt, n | C aal L pifulirt, nachdem die Kaiserl. Nussische Armee in zweitägigen mörderischen Gefechten

Ich in den Besiß aller Ver ; C P H ) 6 aller Verschanzungen auf der linken Seite der Weichsel geseßt hatte. Die Polen sind A / ° PD nno

n der Richtung von Modlin abgezogen, um sich bei Plock zu sammeln, Die Capictulations B

. P, (it 93 d 1d noch unbekannt. Am S8ten d. M. um 10 Uhr Vormittags sind ber E serl, Russischen Garde und zahlreiche Artillerie durh Warschau über die Weichsel -

marschirt.

Eg va „„ELCTPES

reir DieiT ev Jul sui, VILILO I wr gew i Beweis seiner Selbsterkenntniß und aufrichtigen Reue, so wie

der daraus hervorgegangenen Pflichttreue, zur hohen Kunde des Monarchen zu bringen, und Se. Majeftät haben geruht, den Soroczynsfki von der Verbannung freizusprechen, ihm ein Geschenk von 250 Rubel zu verleihen und die öffentliche Bekanntmachung dieses Vorfalls anzuordnen.

_Jhre Kaiserl. Hoheit die Frau Großherzogin von Sachsen- Weimar hat dem Asyl der durch die Cholera Verwaisten 2000 Rubel zustellen lassen. :

Vom 30. Aug. bis inkl. 1sten d. M. sind hier 34 Personen an der Cholera erfranft, 25 genesen und nur 12 gestorben.

Am 19, August d. J. hat (wie bereits gemeldet) das Haus Hope und Comp. in Amsterdam eine nene Anleihe für Rußland eröffnet, Die Bedingungen dieses Anleihens erhellen aus fol- gendem Allerhöchsten Reskript an den Finanz - Minister ;

ingungen eifs einige Regimenter der Kai-

Brücke nach Praga

j vie R vie sovirIs p su g ILELYMIIDELTI, Que waffensa- hige Männer nah den Wällen sandten, so wurde das Feter mit großer Heftigkeit erneuert, und viele Gebäude jener Gegend, so wie sämmtliche Windmühlen, gingen in Flammen auf. Ge- en 5 Boráui endlich, nah einer nochmals wiederholten Aufforderung, eine Capitulation zu Staude kam, deren näherer Juhalt jedo noch nicht bekannt geworden ist, Das Artilleriefeter wurde nichtsdestoweniger noch bis nah 8 Uhr und das fleine Gewehr- feuer die ganze Nacht über gehört. Einige Polnische Divisionen wollten Warschau noch vertheidigen, allein da es ihnen darum zu thun ist, ihre Munitionsvorräthe möglichst zu s{chonen, so sind auch sie abgezogen, Die Kaiserl. Truppen haben Wunder der

«) Die Jsaaksbrücke, die beim Sommergarten und die Woskres- sensche,

Uhr waren die Russen im Besiße aller Verschanzungen, |

| j

|

E und Tapferkeit bei Erstürmung der Schanzen achs\chrift. Vormittags 10 Uhr. So eben marschirt ein er Kaiserl. Garden mit starker Artillerie über die Brücke nach den Polen nach ; Letztere sieht man deutlich in der Richtung todlin abmarschiren. Der General Krukowiezki ist noch 1d scheint es demnach, daß er der Armee nicht folgen werde,

Warschau, 8. Sept. Die Russischen Garden sind in Ordnung E und in der Stadt herrscht vollkom: Kuhe. Die éinwohner haben an der Vertheidigung der wenigstens feinen freiwilligen Antheil genommen. Ohne viezfi?s Eigensinn wäre sehr viel Blut gespart worden. anonade hat in der Nacht vom Montage zum Dienstage en und ohne Unterbrehung bis zur Nacht fortgewährt. ¡usen haben einen uïershütterlihen Muth an den Tag und sind úbec die mit Russischen Leichen gefüllten Grä- die Schanzen gedrungen. Am Mittwoch früh haben [lnterhandlungen begonnen, die gleichfalls ohne Resultat 1 sind, worauf Sturm und Kanonade wieder ihren An- enommen und am Abende mit der Besißznahme aller Ver- ngen geendet haben. Die Polnishen Gouvernements- eder und viele Senatoren und Landboten haben si der hen Armee angeschlossen, die sich in die Plozker Woje- aft zurüczieht. /

Frankreich.

airs-Kammer. n der Siuung vom 3. Sep tenm- velche nur eine Stunde dauerte, trug zunächst der Präsi- rehrere Schreiben vor, worin verschiedene Pairs sich ent- gten, daß sle Kränklichkeits halber vorläufig noch an den igen der Kammer feinen Theil nehmen könnten. Hier- urde eine aus 7 Me bestehende Kommission zur ug des transitorischen Gesez - Entwurfes wegen der diesjäh- Revision der Wähler- und Geschwornen-Listen ernannt. zerzog von Choiseul und der Graf Lemercier berich: odann na einander über verschiedene bei der Kammer ein- zene Bittschriften, von denen jedoch keine einzige irgend ein eres Juteresse darbot. Am Schlusse der Sißung erfolgte ie Erneuerung der Bureaus, wocauf die Herren Pairs sich nach ihren resp. Sectionen begaben, um zur Wahl ihrer enten, Vice-Präsidenten, Secretaire und Vice-Secretaire ‘eiten. deputirten- Kammer. Sibßung vom 3, Sept. eser Sizung, welcher der Kaiser Dom Pedro in Begleitung Adjutanten beiwohnte, und in der Hr. Dupont v, d. Eure orsiy führte, entwickelte Hr. Roger einen Geseßes : Bor- úber die persönliche Freiheit. Es soll danach hinführo and, der eines zuchtpolizeilihen Vergehens angeklagt wird, lich eingezogen werden dürfen, wenn der Fall nicht felbst er höchsten Wichtigkeit ist; und die Caution zur vorläufigen ung eines Angeschuldigten aus dem Gefängnisse soll nach gabe der Umstände, worüber die Richter selbst zu erkennen , bis auf 50 Fr. herabgesezt werden dürfen. (Auf den nä- Fuhalt dieser aus 7 Artikeln bestehenden Proposition wer- wir zurückkommen, wenn dieselbe in Erwägung gezo- verden sollte.) Herr Blondeau entwicelte hierauf in der lezten Sipung gemachten Vorschlag, von jedem táts- Gehalte von mehr als 3000 Fr., das ein außerhalb auptstadt augefstellter Beamter, der zuglei Deputirter ist, t, für die Dauer der Session die Hälfte des Mehrbetrages chalten. Zur Begründung dieses Antrages äußerte Hr. eau unter Anderem: er finde eine s{hlazende Aehnlichkeit en der Stellung eines auf Urlanb und der eines als De- en von seinem Posten abwesenden Beamten; jeder Staats- ite, der einen mehrmonatlichen Urlaub nehme, músse sich Gehalts - Abzug gefallen lassen; er (der Redner). frage ob ein von einem Wahl - Bezirke zur Kammer ab- eter Beamter nicht ebenfalls einen Urlaub nehme, und einen völlig freiwilligen, da nichts ihn zwinge, die Depu- - Stelle anzunehmen, diese vielmehr in der Regel seinen ‘chen gemäß sey; ein solcher Beamter sige nun, gleich den n Deputirten, in der Kammer und beschäftige sich mit rnissen, während er selbst nah wie vor sein volles Gehalr e und nicht einmal die Geschäste versehe, für die der Staat ezahle; man werde ihm vielleicht eatgegnen, daß die An- e seines Vorschlages manchem Manne von Kopf die Kanm- ershließen würde ; hierauf erwiedere er aber, daß, wer von allgemeinen Beften wahrhaft beseelt sey, ein folches un- tendes Opfer gern bringen werde; eben so werde man ihm cht bemerklich machen, daß die bewirkte Ersparniß nur ganz eutend seyn würde; allein auch dieser Grund könne ihn umstimmen; es sey endlich Zeit, mit den Staatsgeldern \álterisher als bisher umzugehen, und wie flein- auch eine rniß sehn möchte, so dürfe man sle nicht von der Hand 1, Nach einigen Bemerkungen der Herren Petit, Gi- , Naubert und Bavoux, beschloß die Bersammlung fast nmig, den Antrag des Hrn. Blondeau iu Erwägung zit ziehen, Es begannen hierauf die Berathungen über die Pro- position des Hrn. Glais-Bizoin in Betreff der Ermäßigung der (Gehalte des Präsidenten und der Quíástoren der Kammer. Hr. Beauséjour verlangte, daß man diese Gehalte ganz und gar einziehe, und berief sih auf die fonstituirende und auf die gese6- gebende Versammlung, so wie auf den Konvent, wo der Präss- dent und die damaligen sogenannten Saal:Juspektoren ebenfalls nie ein Gehalt bezogen hätten, Hr. Perin trat diesem Antrage bei, wäh- rend Hr. v. Podenas für den Vorschlag der Kommission stimmte. (S. weiter unten.) Hr. Caminade wollte vom 1. Jan. k. Y. ab dem Prásidenten eine Entshädigung von 5000 Fr. monatlich, jedem Quástor aber eine solhe von 10,000 Fr. jährlich bewilligen. Nachdem der Berichterstatter die Berathung zusammengefaßt, Herr Glais-Bizoin aber erklärt hatte, daß er bei seiner ur- \prünglichen Proposition beharre, wurde das obige Amendement des Herrn Beauséjour, so wie auch das des Herrn Caminade,