1831 / 253 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

viel schneller und vortheilhafter erreichen kdnnen, wo man nicht jedes Bausiúk einzeln aushauen darf, sondern aus einer, und der- selben Form die Stücke so oft ziehen kann, als sie sich wie- derholen. Nun hat aber auch unser Gebäude fene vorwaltende Höhen-Dimension, welche vornehmlich zu leichtem und reichem Or- nament auffordern konnte; das Material begünstigte dies aufs Beste, warum hat man es also nicht gethan? Der Grund wird innerlicher seyn, er wird die Bedingungen der Kunst und ihrer Wir

wird das Genie des Künsilers tiefer angehen. Wirklich fel

solchen Gründen nicht. ,

Zunäch| können Gebäude von ungemeinem Maafßstc Zierlichkeit vertragen, ohne daß diese der Großartigkcit i tände; bei geringeren Dimenstonen dagegen wird Behutsa fordert, damit die Nettigkeit nicht den, Ernst verdränge Kleinliche falle, Noch cin anderes Verhältniß führt der l terschied der Dimensionen herbei. Die Reinheit des Styls Konsequenz jedes architektonischen Organismus scheint anl geringeren Umfangs sogar einer strengeren Prüfung ausgeseßt es scheint, als ob sich hier irgend eine Eigenthümlichkeit we gleich dem Blick einleuchtend mache, dahingegen schon die | fachere Wiederholung, der häufige Anklang derselben Forn mit irgend einer weniger. motivirten Einheit durchdri Überzeugt. ; i

Doch dies is das Geringere. Es fragt sich, wird das dem cinen Material angemessen und schön is, es auch în j deren seyn? Gewiß haben nur noch wenige Übelunterricht retiker, welche folgern, aber nicht schen gelernt haben, eine îtraften Begriff von Schönheit der Form, daß sie dies glau nen. Aber das Gegentheil, das uns andere Aesthetiker u Bauküinstler lehren, ist nicht besser: nämlich, daß die architi Schduheit Überall lediglich aus der Construction herfließe und daß fe in dem Grade erreicht seyn werde, als die For leicht und unmittelbar aus jener ergeben. Jm Angesicht

pofantesten Bauwerke aller Zeiten wage ich es nicht Saß, so ausgesprochen, zu vertheidigen. Wenn wir - wiederholten Aeußerung eines berühmten Gelehrten ,

die Griechische Architektur Stück für Stk aus der Holzconstruction motivire, gewiß nur mit einigem Bedenken men können, - so is doch das sicher und augenscheinlich, | Säule und horizontalen Architrav um vieles leichter in . in Stein bauen werde, ja daß, was eben zu solcher Ansicht haben mocbte, diese Bauart in Stein keinesweges die zunäch| und natürliche ist. Ferner von der anderen Seite: man d das hohe kühne Gewölbe eines gothischen Doms einmal au tem Holz aufgeführt , statt des {chlanken Pfeilers aus cten also einen einzigen Tannenstamm, eben so die F Rippen aus dünnen, gebogenen und gespannten Hölzer! Zwcifel ist dies Alles leichter, natürlicher, dem Material ar ner, als eben dies Gewdlbe von shweren Quaderstücken. 3 sich seibst um den Eindruck befragen will, dem wird das gr heimniß bald gelb seyn. Das kühne, gewagte Spiel mit der ( die ungeheure Wette mit so gewaltiger Last, diese/ welche d terische kühne Kraft des menschlichen Geistes laut verkündè doch das eintretende menschliche Herz nicht bloß erweitert hebt, sondern auch befangen macht und beklemmt, diese w! außer dem Spiel der Formen noch einen Antheil haben an è_ druck, welchen der Künstler und der Theoretiker wohl kenne den aber beide nicht kennen, falls es gerecht wäre, ste bloß t zu richten, was sie aussagen. ;

Schon dies Wentîtge genügt, um die Anwendung chen. Ecstens: man denke fh das Straßburger Münster, d zu Mailand, die Abtei St. Ouen u. # w. in dem 5ten od Theil ihres Maaßsiabes, und jene Zierlichkeit und Feinheit 1 nicht nur klein, sondern kleinlich vorkommen. Zweitens: mi sich das Straßburger Münster, den Mailänder Dom, die A Ouen nicht aus Sandstein und Marmor, sondern aus v werden diese Denkmäler großartiger Kunst uns in doppelte! thönern Rd zerbrehlich wie Thonscherben , bei all

irklichen Festigkeit. ; i 2 allo ift s nur qut, daß weder jene konstruktiven The noch auch die geschickten Töpfer und Former gebaut haben, ein Architeft von tiefsinnigem Genie für seine Kunst. Di das Rechte, sey es aus Ueberlegung oder unmittelbar. Jn d bei einem Material, daß aus den kleinsten Stücken einzeln menbaut , wird sich das Großartige nicht durch cine gleiche lichkeit {dner Schndrkel , sondern zunächst durch eine fest zusammengewachsene Fläche gewinnen lassen; ste muß das tende eyn. Und wie bet gemeißelter Arbeit aus der feste

Da - e 4 pt os enem n tre emer er met ren d ett! E E S E A A E

A ilgemein

Bekanntmachungen.

An: unserm Depositorio befinden sich 7 Thl. 27 gr. haa die Banco - Obligation Littr. N. No. 10611 über 80 Thl di schollenen Weber Johann Friedrich Krause von hier gehorig Diejenigen, welche auf diese Masse Anspruche haben, aufgefordert, sich binnen 4 Wochen bei uns damit zu meld sie zu erweisan, widrigenfalls diese Bestande einstweilen zur Offizianten-Wittwen-Kasse werden abgesandt werden, die w Kapital aber keine Zinsen zurück zahlt. Mewe, den 31. August 1831. i Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Bekanntmachung.

Auf Antrag mehrerer Real-Gläubiger is die Subhastat an der Chaussee zwischen Frankfurt a. d. O. und Ziebingen nen Gasthofes „zum Grünen Tisch‘/, nebst den dazu gehörig dereien eingeleitet, und find U Bietungs-Termine auf

j den. 6 Ui,

den 1 Sevtember, Und den 9 Novemver er, von denen der leute peremtorish ist, in hiesiger Gerichtést gesetzt worden, wozu besi - und zahlungsfähige Kauflustige eingciaden werden. /

Die im März v. J. aufgenommene Taxe beträgt 64 46 sar. 8 vf, und kann täglich in unserer Registratur ei werdëtn. Nevopen, den 16. April 1831.

Soial Preis Staodtoeri dl

WDIM 87 22423 * O6NCA e f RACT E P NRIGGNEE V

, L v ; Literarische LÜnzeigen. Bei Eduard Brandenburg in Berlin, Ober -Wuupenp« Nv. 6, sind folgende Werke zu haben :

Benekendorff, Oecconomia forensìs. 6 Ll, i

Grávells Commentar zu den Kredit-Gesecßen, 4 Thle. gut ge- bunden, (fehlt îm Buchhandel). 10 Thl. j

Savigny, Geschichte des Römischen Rechts im Mittelalter. 5 Bde. gut gebunden. (Ladenpreis und Band 17 und 18 Thl.) für 11 und 12 Thl.

Corpus juris eivilis ed. Gebaner et Spaugenberg, Il Tom. áto., shdn gebunden, (Ladenpr. und Bd. 22 Thl.) für 11 Thl.

Cerpus juris eivilis ed. Gothofredì. V1 Tom Folio. Cöln, 1612. (Eine sehr gure Auégabe und schön gehalten). 10 Thl.

E, und Stengels Beiträge, 18 Bde. (Ldupr. 30 Thl.) 16 Thl.

Lies Annalen, 26 Bde. (Ladenpr. 33 Thl.) 14 Thl.

5M athis en Monatéschrift, 11 Bde. und Neg. (Ladenpr. 232 Thl.) § Tbl.

8 Bde. 4to., ganz Frzbd.

1420 eines zusammenhängenden Steins jene nette feine Durchbrochenheit nicht durch die Schwierigkeit, sondern durch eine viel tiefer liegende halbbewußte Jdeen-Verbindung imponirt, so gebot das hier ange- wendete Material die reichste Sparsamkeit alles Zierraths. Ver- zeihe man diesen lehrhaften Abschweif / welchem wir nur dem Anerkenntniß des Baumeisters schuldig zu seyn S Denn gerade sehen wir hier die glatte Fläche vorwaltend, wo ih

had alolchm/fias (Rotiias Nod Manormorks ov vockt aoltond macht.

U Qlapyalli vori Zonen, ee par n —- b ; rung der Symptome derselben ; die Art der Behandlung der Kranf- hcit nach ihren einzelnen Stadien, nebst Beobachtungen über die vortüglich{ten gegen dieselbe angewendeten Heilmittel; Vorschriften, welche bei Cheolera-Kranken besonders von den Assistenten zu beob- achten sind; und endlich Krankheirsgeschichten mit Bemerkungen darüber. Der Herr Herausgeber hat diesem noch ein amrliches Gutachten über die gegen die Cholera zu ergreifenden Landes- Maaßregeln hinzugefügr. Vor kurzem ist in demselben Verlage erschienen : Anweisung über die Bereitung und Anwendung des Chlor’s als Shußmittels gegen Ansteckung durch Choleragift. geh. 21 sgr.

Vei I. A. Mayer in Aachen is so eben erschienen und an e. MUNVSNN de Deutschlands, der Schweiz, Niederlande ?c. versandt:

Berliner B 9.FP:6-6

Den 10. September 1831.

Amtl. Fonds- und Geld -Cours- Zettel. (Preufss. Cou,

U uer ur J / I Lutyutitiv/ Wt uv

gens bogenreicer werden wird, noch im Laufe dieses J

res liefern zu fönnen.

Der Denkfreund,

Weltgeschichte versehene Aufl. 15 sgr. uetto,

Abriß der Weltgeschichte, v. L. C. .Diefenbadch (aus dem Denfkfreunde besonders abgedruckt). 5 sgr.

Schmitthenner, Dr. Karl, Ueber Verträge, insbesondett das Neuerecht nah rômishen und deutschen Gesezen, auch Bezug auf das Preuß. Landrecht. Nebst einem Anhange gegen Dr. E. Ganz. gr. 8vo. 13 Thl. C

Von Dr. Linde’s Handbuch des deutschen gemeinen Civil:Prs zesses, wird der 1e Band, die Lehre von den Rechtómitté und Appellations - Gründen enthaltend, circa 36 Bogen start binnen 14 Tagen erscheinen.

Gießen, September 1831.

G. F. Heyer, Vatél

tischen und Privat-Cholera:Heil-Anstalten, welche, nach dem bei- " ubringenden ärztlichen Zeugnisse, zur ‘eines Cholera - Kranken der armeren Klasse " Sorgfalt ,

"Die Verwaltungs-Behörde des Allerhöchst verordueten Gesund-

Reichs-Kollegium, von Tschebekine, als Courier von London.

nen:Ordens mit der Kaiserl. Krone allergnädigst verliehen. | der aftiven Armee, Feldmarschall Grafen Pasfewitsch von Eri- " erhalten, welcher einige Details über die (\{chon befannten) Er-

Tagen, nebft Meldungen über die (ebenmáßig {on bekannten)

" tung meldet) von dem Kriminal-Departement des Höchsten Ge- rihtshofes in Podolien,

und befand sch nach empfangener Strafe mit anderen Zúüchtlin-

Haufe Empörer ihnen begegnete, sle ihren Mächtern entriß und * mitnahm.

* haft entzog und slch freiwillig in Balta vor dasselbe Gericht stellte, welches sein früheres Urtheil gefällt hatte. Die Obrig- ' feit hielt es für Pflicht, dieses Betragen Soroczynsfi?s, als einen

T 4 der daraus hervorgegangenen ihttreue, zur hohen Kunde des 10te mit einem Abriß der allgel)- aus hervorgegang Pl ¿0e Do

| von 250 Rubel zu verleihen und die öffentliche Bekanntmachung dieses Vorfalls anzuordnen.

| Rubel zustellen lasen.

| an der Cholera erfranft, 25 genesen und nur 12 gestorben.

| Hope und Comp. in Amsterdam eine nene Anleihe für Rußland

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung. *

7 S V

A %

i Co. ® A ch6 S S D d

d

R. NAPMr Pte.

4 S004. 000. 2ags

: Seine Königliche Majestät haben dem Regierungsrath von duerswald auf Plauth die Landraths - Stelle des Rosenberger Kreises, Marienwerdershen Regierungsbezirks, zu übertragen geruht.

h Bekanntmachung, | Einige Klassen der hiesigen Einwohner stehen, wie uns qngezeigt worden, in der Meinung, daß es vorgeschrieben seh, Sie an der Cholera erfranften Personen, ohne Weiteres und ge- yissermaßen gezwungen, nach den Cholera-Heil-Anstaltenzu \{a|en. Î Fine solche Vorschrift ist aber nicht gegeben; vielmehr hat die Verordnung des Allerhöchst verordneten Gesundheits-Comité vom 23sten v. M. ausdrücklih festgeseßt, daß jeder Cholera- s ranke in seiner Wohnung gelassen, dort behandelt und gepflegt verden könne, sobald es sein augenblicklicher Zustand erfordere, rine Angehörigen die Belassung in der Wohnung wünschen und berhaupt diese Leßtere von der Art ift, daß dem Erkrankten darin die nöthige Hülfe gewährt werden fann und seine Ange- hörigen nicht darunter leiden. : Die Cholera: Heil : Anstalten der städtischen Kommune und der Shuß- Kommissionen treten also nur aushelfend oder in den Fllen hinzu, wo andere geeignete Hülfe fehlt. Uebrigens halten wir uns verpflichtet, anzuzeigen, daß nach ‘den bisherigen tiberall bestätigten Erfahrungen in den Heil-:An- ‘stalten, bei gehöriger Behandlung, mehr Erkfranfkte geneseu sind, als in Privat-Wohnungen. P Berlin, den 11. September 1331. "Die Verwaltungs-Behörde des Allerhöchst verordneten Gesund- ! heits- Comité für Berlin.

v. Arnim.

eon nil:

Betanntma O0 ung. Wir sichern denjenigen Schutzdienern und Wärtern der säd-

Rettung und Genesung durch vorzügliche Anstrengung und Ausdauer besonders beigetragen F haben, eine Belohnung von Einem bis Fünf Thaler hiermit wu, und behalten uns vor, die ausgezeichneten Handlungen eines solhen hülsreichen Wärters und SchußdienW@öffentlicy bekannt Fu machen.

? Berlin, den 14. September 1831.

heits-Comité für Berlin. v. Arnim.

Angekommen: Der Kaiserl. Nussische Secretair beim

Acituugs- Nachrichten. M L Uno.

Nußgland.

St. Petersburg, 3. Sept. Se. Maj. der Kaiser haben dem Civil-Gouverneur Podoliens, Geheimen Rath Lubjanowski, ¡jur Belohnung seiner Anstrengungen bei Verwaltung des dem- ‘selben anvertrauten Gouvernements, die Insignien des St. An-

Se. Kaiserl. Majeftät haben von dem Ober - Befehlshaber wan, einen Rapport aus Nadarzhn vom 11ten (23sten) d. M.

eignisse in Warschau am 17. August und den nächstfolgenden weiteren Operationen der Russischen Armee bis zum erstgedachten Tage, enthält. : Der General-Lieutenant Weliaminoff 111. ist an die Stelle Ï des Generals von der Kavallerie, Emanuel, zum Befehlshaber der Truppen der Kaukasischen Linie und im Bezirk der Kosaken am Schwarzen Meere, so wie zum Chef der Kaukasishen Pro- vinz, ernannt worden. E i Ein gewisser Fedor Soroczhnsfi war (wie die hiesige Zei-

wegen Diebstahls, zu 25 Hieben und Verbannung in die Sibirischen Ansiedelungen verurtheilt worden * gen auf dem Wege ins Exil, als unweit der Stadt Litin ein

Kaum erfuhr Soroczhnsfki, daß seine Befreier Hoch-

| verräther waren, als er sobald wie möglich sich ihrer Gemein-

Beweis seiner Selbsterkenntniß und aufrichtigen Reue, so wie

Monarchen zu bringen, und Se. Majeftát haben geruht, den

Soroczynsfi von der Verbannung freizuisprehen, ihm ein Geschenk hre Kaiserl. Hoheit die Frau Großherzogin von Sachsen- Weimar hat dem Ashl der durch die Cholera Verwaisten 2000 Vom 30. Aug. bis inkl. 1sten d. M. sind hier 34 Personen Am 19, August d. J. hat (wie bereits gemeldet) das Haus

eröffnet, Die Bedingungen dieses Anleihens erhellen aus fol:

P E Mz A R R R

Berlin, Montag den 12ten September.

Mf

———————————————————————————————————— —-

„Um mehrfache außerordentliche Ausgaben zu decken und dem Reichs\chab die Reserve-Kapitalien zu erstatten, welche bis- her zu diesem Zweck verwendet worden, haben Wir es für nöthig erachtet, eine 5proc. Anleihe in Belauf bis zu zwanzig Millio: nen Rubel Silber eröffnen zu lassen. In Folge dieses geben Wir ihnen auf, für dieses Aaleihen folgende Verfügungen zu treffen: L. Diese Anleihe wird in das Hauptbuch der Russischen Reichs\huld, unter der Benennung, dritte Serie der 5proc. An- leihen in Silber, eingeschrieben. Es werdea für diese Anleihe Fuscriptionen auf fünfhundert Silberrnbel verabfolgt. Sie tra- gen eine jährliche Rente von 5 pCt. vom 1. Juni des laufenden Fahres an. Die Auszahlung dieser Rente geschieht in St. Peters- burg durch die Schuldtilgungs- Konmission halbjährig, jedesmal vom 1. bis zum 15. Juni und vom 1. bis 15. Dezember je- des YFahres. Il, Zum Rückkauf dieser Obligationen wird ein spezieller Tilgungsfonds von einem Prozent bestimmt, welcher mit dem Tilgungsfonds anderer Anleihen nicht vermischt wird, Dieser Fonds wird durch die, vermöge des Rückkaufes der JIn- \scriptionen, frei gewordenen Zinsen ftufenweise vermehrt. Er ist bestimmt, die Jnscriptionen nah dem Cours anzukaufen, so lange sle sich nicht über den Nominaltwerth, das heißt über das Pari, erheben. Jn diesem leuteren Fall wirkt der Tilgungsfonds, für die alsdann noch úübrige Summe, durch eiue Rückzahlung zum Pari vermittelst jährliher Verlosung, \o daß jede ge- zogene Juscription mit 500 Silderrubeln bezahlt wird. Ul. Wir übertragen unseren Banquiers Hope und Compagnie, welche bei mehreren Gelegenheiten Uns Dienfte derselben Art geleistet haben, die Sorge, dieses Anleihen nach den näheren Fnstructionen, welche sle ihnen geben werden, und nach Maaß-

1831.

Unerschrockenheit und Tapferkeit bei Erstürmung der Schanzen verrichtet.

e Nachschrift. Vormittags 10 Uhr. So eben marschirt ein heil der Kaiserl. Garden mit starker Artillerie über die Brücke nah Praga den Polen nach ; Leztere sicht man deutlich in der Richtung nach Modlin abmarschiren. Der General Krukowiezki ist noch hier, und scheint es demnach, daß er der Armee nicht folgen werde,

S Warschau, 8. Sept. Die Russischen Garden sind in größter Ordnung L und in der Stadt herrsht vollkom: mene Ruhe. Die Einwohner haben an der Vertheidigung der Stadt wenigstens keinen freiwilligen Antheil genommen. Ohne Krukowiezki?s Eigensinn wäre sehr viel Blut gespart worden. Die Kanonade hat in der Nacht vom Montage zum Dienstage begonnen und ohne Unterbrehung bis zur Nacht fortgewährt. Die Nussen haben einen unerschütterlihen Muth an den Tag gelegt und sind übec die mit Russischen Leichen gefüllten Grä- ben in die Schanzen gedrungen. Am Mittwoch früh haben neue Unterhandlungen begonnen, die gleichfalls ohne Resultat gewesen sind, worauf Sturm und Kanonade wieder ihren An- fang genommen und am Abende mit der Besißnahme aller Ver- \schanzungen geendet haben. Die Polnishen Gouvernements- O d viele Son, und Landboten haben sich der

olnischen Armee angeschlossen, die in die Plozker Woje- wodschaft zurückzieht. 5 E E A e

Frankreich,

Pairs-Kammer. n der Sigung vom 3. Septen- ber, welche nur eine Stunde dauerte, trug zunächst der Präsi-

gabe des Bedarfs und der Gelegenheit zu realisiren. Die Bau- quiers Hope und Comp. úberliéfern an die Perfonen, welche an der Anleihe Theil nehmen wollen , die Juscriptionen, in welche die Namen der Erwerber durch Unseren General-Konsul in Am- sterdam einzuschreiben slud. (gez.) Nifkfolan s,‘

St. Petersburg, den 14. (26.) Mai 1831.

Éin frischer Seewind tried {on in der Nacht vom 30sten auf den Z31sten das Wasser im Galeerenhafen und in der Newa zu einer merklichen Höhe. Es fiel am Tage wieder, da der Wind nachgelassen hatte, stieg aber, ‘als derselbe in der Nacht vom 31. auf den 1. Sept. zu einem wüthenden Sturme heranwuchs, bis auf 7 Fuß 4 Zoll über seine gewöhnliche Höhe, so daß die Newa in den niedrigeren Gegenden aus ihrem Bette trat, viele Ge- wölbe und Keller unter Wasser seßte und die drei Brücken *) hob und abbrah, Die Schiffe, welche unterhalb der Jsaaks- drücke lagen, wurden durch di Sturmfluth von den Aukern ge- rissen, stromaufwárts an die Brücken und, nachdem diese aus einander gegangen waren, bis nah dem Stückhofe getrieben. An manchen Stellen hatte der Sturm die Bäume entwurzelt. Der Regen ergoß sich von Zeit zu Zeit in Strömen. Beson- ders haben die im Galeerenhafen wohnenden Leute viel gelitten und nächstdem mehrere Schiffer der sogenannten Finnischen Holz- flotte, deren treibende Vorräthe die Newa weithin bedeckten. Um Z Uhr nach Mitternacht begann das Wasser zu fallen; noch am 1sten wehete ein starker Westwind bei fühler Witterung, und es ließen sich einige Donnerschläge- in der Ferne hören, Die Newa stand 27 Fuß über der gewöhnlichen Höhe. Gestern aber hat sie ihren gewöhnlichen Wasserstand erreicht, der Wind sich gelegt und der Himmel aufgeklärt,

inz Folge einer abgeschlossenen Capitulation hier cin, während die Polnische Armee bereits seit gestern Abend die Stadt und Um- gegend verlassen hat und' über Praga gegen Modlin marschirt, um sich, wie man glaubt, bei Plozk noch einmal wieder aufzu- ‘stellen. Folgendes sind die näheren Umstände dieses wichtigen

Polnischen Gouvernement 14 Tage Bedenkzeit zur Unter- werfung gelassen. Als diese abgelaufen war, nachdem no c) am áten eine desfallsige Zusammenkunft, jedoch ohne Erfolg, stattgefunden, begann am 6ten ein Angriff auf die ganze Linie von Mokatow bis Partzow; die Hauptmassen waren aber gegen die erste Schanze vor dem Dorfe Wola gerichtet, und das Feuer wáhrte bis gegen 6 Uhr Nacbmittags. Die ge- dachte Schanze, so wie eine zweite bei dem Dorfe Czhfte, wurden genommen, 20 Kanonen von schwerem Kaliber erobert und 4 Re- gimenter Jnfanterie theils zusammengehauen, theils zu Gefange- nen gemacht ; schwer verwundet geriethen in Russische Gefangen- haft: der General Sowinéfi, ingleichen einer der Hauptanstifter der Revolution und Anführer beim Ueberfalle des Schlosses Bel- vedère am 29. Nov. v. J., Peter Whsozki, welcher sih jedoch im Augenblicke der Gefangennehmung erschossen haben soll. Ge- stern früh nach 6 Uhr traf der Russische General von Dannen- berg als Parlamentair hier ein,

zu verwandeln und diese mit \{chwerem Geschüß * zu verse- hen. Da die Polen, statt zu unterhandeln, alle waffenfä- hige Männer nah den Wällen sandten, so wurde das Feuer mit großer Heftigkeit erneuert, und viele Gebäude jener Gegend, fo wie sämmtliche Windniühlen, gingen in Flammen auf. Ge-

worauf endlich, nah einer nochmals wiederholten Aufforderung, eine Capitulation zu Stande kam, deren näherer Fuhalt jedoch noch nicht bekannt geworden ist, Das Artilleriefeuer wurde nichtsdestoweniger noch bis nah 8 Uhr und das kleine Gewehr: feuer die ganze Nacht über gehört. Einige Polnische Divisionen wollten Warschau noch vertheidigen, allein da es ihnen darum zu thun ist, ihre Munitionsvorräthe möglichst zu s{chonen, so sind auch sle abgezogen. Die Kaiserl. Truppen haben Wunder der

«) Die Jsaaksbrüke, die beim Sommergarten und die Wosfres-

gendem Allerhöchsten Reskript an den Finanz - Minister;

sensche,

e V olen Warschau, 8. September, früh 8 Uhr. Fn ei-- nigen Stunden rücken die Kaiserlich Russischen Truppen

Ereignisses: Der Feldmarschall Graf Pasfewitsh hatte dem

dent mehrere Schreiben vor, worin verschiedene Pairs sich ent- \chuldigten, daß sle Kränklichkeits halber vorläufig noch den Sizungen der Kammer feinen Theil nehmen könnten. Hier- auf wurde eine aus 7 N bestehende Kommission zuc Prüfung des transitorischen Geseß - Entwurfes wegen der diesjäh- rigen Revision der Wähler- und Geschwornen: Listen ernannt. Der Herzog von Choiseul und der Graf Lemercier berich: teten sodann nach einander über verschiedene bei der Kammer ein- gegangene Bittschriften, von denen jedoch keine einzige irgend ein besonderes Juteresse darbot. Am S{hlusse der Sißung erfolgte noch die Erneuerung der Bureaus, wocauf die Herren Pairs sich sofort nah ihren resp. Sectionen begaben, um zur Wahl ihrer Präsidenten, Vice-Präsidenten, Secretaire und Vice-Secretaire zu schreiten.

Deputirten - Kammer. Sibßung vom 3. Sept. Nu dieser Sizung, welcher der Kaiser Dom Pedro in Begleitung eines Adjutanten beiwohnte, und in der Hr. Dupont v. d. Eure den Vorsis führte, entwickelte Hr. Roger einen Geseßes - Bor- chlag über die persönliche Freiheit. Es soll dauach hinführo Niemand, der eines zuchtpolizeilichen Vergehens angeklagt wird, gefänglich eingezogen werden dürfen, wenn der Fall nicht felbst von der höchsten Wichtigkeit ist; und die Caution zur vorläufigen Entlassung eines Angeschuldigten aus dem Gefängnisse soll nach Maaßgabe der Umstände, worüber die Richter selbst zu erfennen haben, bis auf 50 Fr. herabgesezt werden dürfen. (Auf den nä- heren Juhalt dieser aus 7 Artikeln bestehenden Proposition wer: den wir zurükfommen, wenn dieselbe in Erwägung gezo- gen werden sollte. ) Herr Blondeau entwickelte hierauf seinen in der lezten Sipung gemachten Vorschlag, von jedem Aktivitäts- Gehalte von mehr als 3000 Fr. , das ein außerhalb der Hauptftadt augestellter Beamter , der zugleih Deputirter ist, bezieht, für die Dauer der Session die Hälfte des Mehrbetrages einzubehalten. Zur Begründung dieses Antrages äußerte Hr. Blondeau unter Anderem: er finde eine \hlagende Aehnlichkeit zwischen der Stellung eines auf Urlanb und der eines als De- putirten von seinem Posten abwesenden Beamten; jeder Staats- Beamte, der einen mehrmonatlihen Urlaub nehme, músse si einen Gehalts - Abzug gefallen lassen; er (der Redner) frage nun, ob ein von einem Wahl - Bezirke zur Kamnier ab- geordneter Beamter nicht ebenfalls einen Urlaub nehme, und zwar einen völlig freiwilligen, da nichts ihn zwinge, die Depu- tirten - Stelle anzunehmen, diese vielmehr in der Regel seinen

um der Regierung nochmals ; Bedenkzeit bis 1 Uhr Mittags zu geben, während die Russen ! diese Frist benußten, um die Schanze vor Wola in eine Redoute !

gen 5 Uhr waren die Russen im Besive aller Verschanzungen, |

Wünschen gemäß sey; ein solcher Beamter sive nun, gleich den übrigen Deputirten, in der Kammer und beschäftige sich mit Ersparnissen, während er selbst nach wie vor sein volles Gehalr beziehe und nicht einmal die Geschäfte versehe, für die der Staat ihn bezahle; man werde ihm vielleich! entgegnen, daß die An= nahme seines Vorschlages manchem Manne von Kopf die Kam- mer verschließen würde ; hierauf erwiedere er aber, daß, wer von dem allgemeinen Beften wahrhaft beseelt seh, ein solches un- bedeutendes Opfer gern bringen werde; eben so werde man ihn vielleicht bemerklich machen, daß die bewirkte Ersparniß nur ganz unbedeutend sehn würde; allein auch dieser Grund fonne ihn nicht umstimmen; es sey endlich Zeit, mit den Staatsgel!dern haushálterischer als bisher umzugehen, und wie flein- auch eine ! Ersparniß sehn möchte, so dürfe man sie niht von der Hand weisen. Nach einigen Bemerkungen der Herren Petit, Gil- raud, Faubert und Bavoux, beschloß die Versammlung fast | einstimmig, den Antrag des Hrn. Blondeau iu Erwägung zuu ziehen. Es begannen hierauf die Berathungen über die Pro- position des Hrn, Glais-Bizoin in Betreff der Ermäßigung der Gehalte des Prásidenten und der Quástoren der Kammer. Hr.

einziehe, und berief sich auf die fonstituirende und auf die geseß- gebende Versammlung, so wie auf den Konvent, wo der Präsi- dent und die damaligen sogenannten Saal-Jnspektoren ebenfalls nie ein Gehalt bezogen hätten, Hr. Perin trat diesem Antrage bei, wäh- rend Hr. v. Podenas für den Vorschlag der Komnmnuission stimmte. (S. weiter unten.) Hr. Caminade wollte vom 1. Fan. k. N, ab dem Prásidenten eine Entschädigung von 5000 Fr. monatlich, jedem Quástor aber eine solche von 10,000 Fr. jährlich bewilligen. Nachdem der Berichterstatter die Berathung zusammengefaßt, Herr Glais-Bizoin aber erklärt hatte, daß er bei seiner ur- sprünglichen Proposition beharre, wurde das obige Amendement

des Herrn Beauséjour, so wie auch das des Herrn Caminade,

Beauséjour verlangte, daß man diese Gehalte ganz und gar

d u ÉA é Fk;

Fo

Lt R E. S e M I ï E A S

Fs E

E E Et A E E E pes

S 6:

S

mt i R, i B 4 ¿f

f