1831 / 253 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

verworfen und dere Antrag der Kommission angenommen. Derselbe lautet als: „Art. 1. Von 1. Oft. d. J. an soll dem Prásidenten der Deputirten-Kammer während der ganzen Dauer der Seïision eine monatlithe Entschädigungs-Summe von 5000 Fr. be- willigt werden, Art. 2, Von: demselben Zeitpunkte erhält ein jeder der Hercen Quästoren eine jährliche Entschädigungs-Sumnmie von 6000 Fr.“ Jegt bestieg der Handels-Minister die Red- nerblhne, um der Kanimer zwei neue Geseß-Entwiirfe vorzule: gen. Durch den ersteren . soll der. dem Handels - Ministecium auf das diesjährige Budget bewilligte außerordentliche Kredit von 2,000,000 Fr., als ein Nacbschuß zu den bereits früher bewil: ligte: 6,000,000 Fr. für deu Kanalbau, schon jest zur Disposi: tion des Ministers gestellt werden, um den Bau verschiedener bereits angelegter Kauále beschlennigen zu können. Ju dem zweiten Geseß-Entwurfe verlangt der Handels-Minister einen Kredit von 1 Million Fr. zur Besireitung der Ausgaben, welche die zur Abwehrung der Cholera angeordueten Sanitäts - Maagß- regeln veranlasscn werden. Der Vämijster änßerte sich, über die- fen Gegenstand folgendeimaßen: „Die Cholera hat in 14 Jah- ren den Rain durchschritten, der Hindostau von Europa treunt. Rußland, Polen, Ungarn, die Ballachei und einige Küsten- Gegenden der Osisee stud von ihr heimgesucht worden, Schou ist die Kranfzeit in verschiedene Gebietstheile der Preußischen und Oestecreichischen Staaten vorgedrungen, und der Mittelpunkt von Deutschland sczeiat vou ihr bedroht zu seyn. Fast alle Eu- ropaische Mächte haveu nach Maaßgabe dec drohenden Gefahr mehr oder minder streuge BVoïrsichts- Maaßregeln“ ergriffen.

Krankheit in Polen begünstigt. Der Widerwille der Ungarn,

ih den augeordueten Einschränkungen zu unterwerfen, scheint das Uebel vergzößert ¿u haben, und in der Wallachei, wo alle | Borkehrungeu verschmaht wurden, hat dasselbe sürchterliche Ver- | Preußen dagegen hat bei çuter Zeit die strengsten Maaßregeln verftigt und sie mit Beharrlichkeit | Die Negierung ist dabei wesentlich durch den Eifer | Man i

heerungen angerichtet.

durchgefseut, i und die Wachsamkeit der Einwohner unterstüßt worden. hat fein Opfer gescheut, feine Vorsicht unterlassen; das Gebiet

ift Schritt vor Schritt, und bisher mit ziemlichem Erfolge, ver- ;

theidigt worden, Schweden, Dänemark, die Hansee-Städte,

Hanover, Sachsen haben dasselbe System angenommen ; ähnliche j i em Jug j und 4529 Mann vom Militair - Fuhrwesen.

Maaßregeln hat auch Oesterreich angeordnet, doch slnd fie nicht

immer púunuftlich vollzogen worden ; einige Uebertretungen haben ? flatigefrtnden, so daß die Cholera an den Thoren von Wien er- schienen ist, Ju Steyermark, Kärnthen und Tirol, zu Venedig tind Mailand, in Piemont und im Königreiche Neapel werden Vorsichts- j

Maaßregeln getroffen ; am weitesten aber sind diese in Eugland | Seine- Departements auf den 924sten d. M. (der erste Pariser

getrieben worden, Jn der That konnten die dortigen großen Küstenstrecken, so wie die weitläuftigen Handels: Operationen der

Bewohner dieses Landes, dasselbe den größten Gefahreu aus- | Sir haben oben |!

segen, wovor es sich bis jeut bewahrt hat.

gesagt, daß der Mittelpunkt von Deutschland bedroht zu seyn

scheine; mindestens fürchtet man dies; vielleicht sind die Besorg: |

nisse übertrieben; nichts desto weniger treffen die Großherzogthuü- mer Baden und Hessen schon jeßt Vorkehrungen, um si vor dem Uebel zu bewahren, und diesem Beispiele werden wahrschein- lih die brigen Staaten des rechten Rheinufers folgen. Ein folher Zustand der Dinge mußte nothwendig die Sorge unserer Regiertung weten, Nachdem bereits um Monat Mai zwei ärzt- lihe Kommisslonen uach Rußland und Polen gesandt worden, find im Juni unscre Sanitäts-Behörden an den Küsten ange- wiesen worden, auf die aus der Osisce kommenden Schisse ein wachsames Auge zu haben, Gesundheits-Atteste von ihnen zu ver- langen und sle einer Quarantaine zu unterwerfen. Ueberdies verbietet eine Königl, BVerorduung vom 16. August die Einfuhr

(sowoh! zu Land als zur See) aller Waaren und Gegeustäude, die zu der Klasse der besouders giftfangenden gehören. Eine au- ; dere Verordnung von demselben Tage verfügt die Organifation | von. Gesundheits - Kommissionen in 20 nördlichen und östlichen | Durcj eine dritte Verordutitng vom 26. August |

Departements. wird die Verbindung mit der freien Stadt Frankfurt, dem Für- stenthume Nassan, den Großherzogthümern Hessen und Baden u, \. w, einer temporairen Einschränkung unterworfen. Endlich

hat, ‘obgleich für den Gesundheits - Qustaud unserer Hauptstadt |

neh nicht die leiseste Gefahr vorhanden ist, der Polizei - Präfeft doch bereits unterm 31. August für Paris, Sceaux und St. Denis die Bildung einer Central - Gesundheits - Kommission au- geordnet. Ale diese Maaßregeln, meine Herren, schienen uus von der Vorsicht geboten. Die Regierung erklärt sich übrigens durchaus für feine bestimmte Theorie über den Charakter der Cho- lera, und obgleich der Gang, den diese Kranftheit bisher geuoni- men, indem sie in der Regel dem Marsche der Armeen oder großen Land- und Wasserstraßen folgte, sehr dafüc spricht, daß sle fontagiós seh, so wollen wir doch diese Ansicht weder verwer- fen, noch unbedingt annehmen, Dürfen wir dagegen wohl ver- absäumen, dasjenige zu thun, was alle übrige civilifirte Staaten gethan haben, um sich vor der Gefahr der Ansteckcung zu berogh- ren? Dürfen wir uns einer Sorglosigkeit überlassen, die auf ei- nec vielleiht falshen Theorie beruht? Die Antwort kann nicht zweifelhaft sehn. Wir wollen hoffen, daß Preußen und Oejier-

reich die Krankheit aufhalten werden; geschieht dies uicht, so bleiben noch die Mittel: Deutschen Staaten, und wird auch hier nsere Hoffaung getäuscht, so fann Frankreich noch auf die Vorsichtémaaß- ‘egeln bauen, die es selbst treffen wird, Auch ist die Annäherung des |

Winters, der oft die Krankheit einschläfert oder ganz erstickt, ein neuer Grund zur Beruhigung. entgehen, daß wir uns unvorbereitet hätten überraschen lassen, müssen wir dafür Sorge tragen, daß einige unserer Lazarethe \chou jeßt gehörig in Stand - gefeßt werben.

sten verursacht, zu deren Bestreitung wir die benöthigten Mittel von JFhuen verlangen. i diese Kosten sich belaufen werden, ist uns unmöglich; wir wer- den es uns aber zur Pflicht machen, die Ausgaben möglichst eiu- zuschränken, ohue inzwischen eine einzige von den Maaßregela zu verabsänumen, wodurch jene furchtbare Krankheit vou unseren Gränzen abgehalten werden fönnte. Der Geseß-Entwunf, den wir hiermit Jhrer Berathitng vorlegen, hat den Zweck, für diese Art von Ausgaben von Jhnuen einen Kredit von 1 Mill. Fr. zu verlangen.“ Am Sch!usse der Sikung kamen noch ver-

schiedene bei der Kammer eingelaufene Bittschristen zum Vor- |

trage. Ueber die Eingabe des bekanuten Herrn Schirmer, wel-

cher eine Entschädigung dafür verlangte, daß er in der Zeit von |

1819 bis 1821 ohne Penfion aus dem Dienst entlassen wor- den seh, wurde zur Tagesordntmg geschritten, wobei jedoch der Berichterstatter zugleich die Hoffnung aussprach, daß der Finauz- Minister diesen aiten Staatsdiener nicht ganz hülflos lassen werde. Die Eingaben mehrerer seit der Restauration wegen politischer Vergehen zu Gefängniß: oder Geldstrafen ver:

In | Rußland sino die Sitten und Gewohnheiten des Volks diesen Maaß- ; regeln hinderlich gewesen, und der Krieg hat die Entwickelung der :

Um indessen dem Vorwurfe zu einbegriffen würden, und daß diese Vertheilung selbst in inmier- | | fich im Lande fein anderes Zeichen von Unzufriedenheit waht Hierdurch, so wie ! | nehmen lasse, als dasjenige über die Langsamkeit, mit welt! durch die Errichtung von Anstalten zur Räucerung der Waaren, | deren Einfuhr erlaubt ist, werden aber niht nnbedeutende Ko- ! ! zuerkannten Sumnie zu schreiten.

Borher zu bestimmen, auf wie viel | machung spricht der PBräfekt die Hoffnung aus, daß dieser Be- !

2 M s jh D) 1 r i L

urtheilten Bürger, welche jeßt eine Entschädigung für die angeb- lichen Verfolgungen verlangen, die sie damals erlitten hätten, wurde dem gesammten Minister - Rathe überwiesen. Hr, Lau- rence gab bei. dieser Gelegenheit eie Uebersicht aller in den Jahren 1814 bis 1830 wegen politischer Vergehen verurtheilten Jndividuen; die Gesammtzahl derselben beläuft sih dana auf 1032, nämli 314 fúr aufrührerisches Geschrei, öffentliche Heraus: forderungen u. st. w., 135 für Preßvergehen und 583 sür geheime Ber: shwörungen; in Summa 1032; Unier diesen wurden 522 zur einfa- cen Gefängnißstcafe, 107 zur Berbanuung, 15 zur Rekiujion und zun Pranger, 60 zur Deportation, 30 zu lebenslänzliher Zwan zs-Lirbeit und 209 zum Tode verurtheilt.

Bon diesen Leuteren wurden aber nur 101 wirkli hingerichtet, indem 76 sich {ou vorher ihrer Strafe durch die Flucht entzogen hatten, 32 aber eine Miil- derung derselbeu erlangten. Hr. Clerc-:L asalle gab deu Wunsch zit ecfennen, daß man eine Kommission ernenne, die die An: spricze aller der Bürger prüfe, welche in der Zeit von 1814— 1330 wegen politisher Vergehen fondemuirt worden wären und fi gegenwärtig in einer mehx oder minder hülflofen Lage besäuden. Der Geueral Lamarque nahn sich befonders der damais vezrurx- theilten Militairs an. Einige andere Bittschristen, die uo zum Vortrage famen, betrafen größtentheils Privat - Reclamatio- nen umd gaben zu feiner erheblichen Debatte Anlaß. Auf den Vorschlag des Prásidenten entschied die Versammlung, daß am nächsten Montage keine öffentliche Sipung stattfinden solle.

Paris, 4. Sept. Der Moniteur enthält Folgendes: „Die |

Nord-Armee, welche iu Belgien eingerückt war, um die son den gro- ßen Mächten anerkaunte uud garautirte Unabhängigkeit und Neu- tralitár dieses Landes zu vertheidigen, kehrt nunmehr nach Frauk: reich zurúck. : 1s b i h) 12,009 Maun starke, Division bleivt anf das Ansuchen des Kö- nigs Leopold einstweilen noch zu dessen Berfäguug auf dem Vel gischen Gebiete. Das Hauptquartier des Marschalls Gérard, \o vie das des Herzogs vou Orleans, werden nach Maubeuge ver- legt werden, wo hinter und bei dieser Stadt ein Lager gebildet werden soll, / j

Die Stärke der Französischen Armee, so wie sie in den BVer- anshlagungen des Budgets zum Grunde gelegt ist, ‘besteht in 275,000 Mann Jyfanterie, 54,046 Mann Kavallerie, 34,020 Mann Artillerie, nebst einem Ingeuieur-Corps von 8151 Mann,

Mittelst Königl. Verordnung vom Zen d. M. find das zweite Bezirfs- Kollegium des Departements des Allier, das vierte des Departements der Fsère, das sechste des Departe- ments des Morbihan, und das erste, achte und zwölfte des

Bezirk auf deu 28fsten) zusammenberufen worden, um, statt dec

doppelt und mehrfach gewählten Herren von Trach, Felix Real, |

Gaillard-Kerbertin, Casimir Périer, Daunou und Arago, andere

Deputirte zu eruennueu.

Aus dem Marne - Departement wird dem Messager des |

Chambres gemeldet, daß die constitutionnellen Wähler des Bezirks von Epernay, die zu einer neuen Deputirtenwahl {rei- ten mússen, ebenfalls dem Finauz- Minister, Baron Louis, ihre Stimmen geben wollen.

Der in Boulogne (wie gestern gemeldet). zum Deputirten -

ernannte See- Minister, Graf von Nigny, hat die bedeutende

| Majorität von 204 unter 289 Stimmen über seinen Mitbewer- | ber, den Advokaten Roty aus Douai, davongetragen.

Eines der hiesigen liberalen Blätter äußert über die bevor: stehenden Debatten über die Pairie: „Die Herren Thiers und Guizot werden die Erblichkeit aufs Aeußerste vertheidigen. Die reine linke Seiie wird sür die im Programm des Stadthauses enthaltenen Fdeen sprechen und auf die Pairs - Kammer das Prinzip der Volfkswahl angewandt wissen wollen; diese Partei

wird aber, wenn sle sieht, daß sie dieses System uicht durchz | führen faun, wenigstens auf eine Vorstellung von Kandidaten

bestehen, wodurch das Wahlrecht der Krone beschränkt würde. Außerdem hat sich eine dritte aus 60 Deputirten besteheude Partei gebildet, an deren Spiye Herr Teste steht, und nah de- ren Anficht die Krone zwar aus{ließlich das Recht, Pairs ¿u ernennen, aber doch unter gewissen Bedingungen, erhalten soll. Dem Könige soll nämlich, diesem Plane zufolge, die Befugniß ertheilt werden, eine für die Daner jeder Regierting bestimmte Lnzahl von Pairs zu ernennen und dieselben unter den mehr als 50 Fr. an direften S!eneru zahlenden Grundbesibern, unter den Offizieren der Land- und Seemacht, den Präsldenten und General-:Prokuratoren der Königl. Gerichtshöfe, den Mitgliedern des Fnstituts, den wieder- gewählten oder dreifah gewählten Deputirten und den großen Fabrif-Besißern zu erneuneu. Für den Fall, daß die Majorität sih weigern sollte, hierauf einzugehen, hat die Partei Teste ge- droht, auf die Seite der Anhänger der Erblichkeit zu treten, ein Abfall, welcher dieser eine unerwartete Aussicht auf Sieg

. geben wiirde.‘

Der Präfekt des Seine - Departements, Graf von Bondy, hat als Prásident der mit der Verwaltung des Ertrags der Na:

tional -Subscription für die Juli-Opfer beauftragten Kommission eine Bekanntmachung erlassen, worin er die von den hiesigen

Juli - Rittern und Fnhabern der Fuli- Medaille auf die Verthei- |

löng jenes Fonds unlängst erhobenen Ansprüche zurückweift, da es in der Absicht der Geber gelegen habe, daß diese Su- \criptions - Gelder nur den Wittwen und Waisen der gefallenen Zuli - Kämpfer, so wie den Verwundeten, zu Gute fommen. Die Kommission habe daher entschieden, - daß nur die Wittwen und Waisen und die Verwundeten in die Vertheilung des Fonds

währenden Nenteu stattfinde. Zur Beschleunigung dieser Opera- tion follen fünf Comité’s gebildet werden, um in den 12 Ve- zirken der Hauptstadt, so wie in den beiden Unter-Präfekturen, zue Prüfung der Ansprüche Am Schlusse seiner Bekanmit-

\{luß, bei dem die Juli-Kämpfer beseeleudeu guten Geiste, keinen Anlaß zu Störungen der öffentlihen Ruhe und Ordnung geben werde,

Dem Messagec des Chambres zufolge, hätte der Mar- schall Herzog von Tarent nunmehr entschieden seine Entlassung |

als Groß - Kanzler der Ehrenlegion genommen, und würde die | endlich

Beaufsichtigung über die Gehälter der Ritter der Ehrenlegion der Kommission für die Unterstüßung der Opfer des Juli, deren PBráfident der Herzog von Choiseul ist, übergeben werden.

Einem Tagesbefehle des Marschalls Lobau zufolge, wünscht der König vor dem Eintritt der s{lechten Jahreszeit noch ein- mal die hiesige National - Garde zu mustern, um ihr seine Zu- \sriedenheit mit ‘den Diensten zu bezeugen, die sle der Haupt- fladt und dem ganzen Lande geleistet hat. Demgemäß sollen im Laufe dieses und des künftigen Monats vier Revuen über einzelne Theile der National-Garde auf dem Caroussel:Plaße und in dem Hofe der Tuilerieen stattfinden,

Eine vom General Barrois befehligte, ungefähr |

und zur Auszahlung der einem Jedca } ' | eine Abstimmung tiber das Amendement des Hrn. Edm. Pet

Der Hauptprozeß, mit dem der Assisenhof sich in diese, Monate bescháftigen wird, ist der des Hecrn Casimir Périer y des Marschalls Soult gegen die Redacteure der Tribune und Revolution wegen Disfamation. Die beiden Minister werd, von den Advokaten Philipp Dupin und Lavaux vertheidi werden. i

Der Maire von Bordeaux, Marquis v. Bryhas, hat d, Nedacteur der Quotidienne, Baron v. Brian, wegen Diffamy tion durch einen Zeitungs-Artikfel über Verwüstungen in den dy tigen Kirchen gerichtlih belangt. Leßterer ist daher auf y 10ten d. M. vor die Assisen von Bordeaux geladen worden y wird sich, obgleich er kcänfk ist und die von dem Pairshofe | wie von den hiesigen Assisen, ber ihn verhängten Gefängnj strafen noch. nicht ganz abgesessen hat, dennoch nah Borde begeben, um bei dem Prozesse selbst zugegen zu sehn.

Die Gazette de France meidet: „Seit einigen Taz versammeln sich um 10 Uhr Abends etwa hundert unbeschäftiz Personen auf dem Chatelet-Plaße und stören die öffentli Ruhe, iaudem sle die Parisienne und die Marseillaise sing Gestern begaben sich die Stadt-Sergeanten dahin und verb teten zivei Judividuen, die slch widerseblich zeigten.‘

Nachrichten aus Fougères (Dep. der Jlle und Vilaine) jy folge, haben am 27sten v. M. vierzig mit Stöcken bewaffnj Einwohner des Dorfes Parigné eine Gendarmerie-Brigade, hj einen Deserteur gesangen mit sich führte, angegrisfen und Ly teren befreit; einer der Gendarmen wurde dabei {wer verw det, Zivei Fndividuen siud in Folge diescs Vorfalls verhast worden. Aus Angers wird vom 1sten d. M. gemeldet, d der gefangene Banden- Chef Charbonneau nebft seiner Sh ster von einem Detaschement Linientruppen dort eingebracht wy den fet,

Fn Montferrand (Departement des Puy de Dôme) haby bei der Erhebung der indirekten Steuern Unruhen ftattgefuy den, in deren Folge 4 Judividuen verhaftet uud den Gerichty überliefert wurden,

Nachrichten aus Met vom 31sten v. M. zufolge, wird dh Aufftellung eines Sanitäts -Cordons mit dem 6ten d. M. bem digt seyn und derselbe aus 4 Bataillonen leichter Jnfanterie u ans 4 Linien - Negimentern bestehen.

Der Correspondant, ein den Juteressen der katholishy Kirche gewidmetes Blatt, das bisher zweimal wöchentlih schien, hat si jevt in eine Monatsschrift mit dem Titel: „Ba vue Européenne” verwandelt.

Der Kaiser Dom Pedro läßt hier nach einem Hotel feine Familie suchen , da er selbst, wie es heißt, bald nach Ep laud zurückfehren wird.

Die hier eingegangenen Briefe aus Madrid vom Bs und aus Lissabon voin 20. August sind ohne besonderes Jr teresse; in deu crstecen ist, aber in ziemlich unbestimmten Au drlicken, von einer Sendung von Truppen nach der Portugies

| schen Gränze die Nede.

Der Temps meldet von der Spanischen Gränze b 29. Aug. : „Es unteriiegt keinem Zweisel mehr, daß in Spanin ein Karlistishes Corps organisirt wird. Seit einiger Zeit ist di Desertion unter den beiden in Bayonne stehenden Regimente stark, und Falschwerber haven, troß der Wachsamkeit der Offizier, eine guie Anzahl von Soldaten bewogen, mit Waffen und pack nach Spanien überzugehen. Bor einigen Tagen verhaftet die Gendarmerie Vi Urruzne einen Kanonier, der eben im Be griff war, mit Waffen und Effekten die Granze zu übers{Wwg Ein Posamentier un Bayonne hat bedeutende Aufträge zu fertigunz weißer Kokarden erhalten, und alle in den Läden ditt Stadt vorräthige, mit Lilien versehene, Knöpfe sind nach Ey men geschicét und neue Lieferungen bestellt worden. Eini Franzosen, die den Markt von Pampluna besuchen wollten, wu den unterweges so úbel aufgenommen, daß sle umkehrten.“

Großbritanien und Frland.

Parlaments - Verhandlungen. Unterhaus, F Arbeiteu des Auss{chu}es über die Reform-Bill, welche in d

dem angegebenen Zwecke zu ernennenden Kommissarien. Das zeichniß und die darauf Bezug habenden beiden Abschnitte Bill wurden sodann ohne Abstimmung genehmigt. Die an heiden folgenden Tagen angenommenen Abschnitte (von 25 32) enthalten nur Nebenbestimmungen und gewährten feine ebatte von irgend einem úInteresse.

London, 4. Sept. Das bekannte Jrländische Parlaments-

itglied, Herr Alexander Dawson, der noch vor einigen Tagen den Debatten im Unterhause einen thätigen Antheil nahm, heute früh mit Tode abgegangen.

Die Wegnahme der Portugiesischen Flotte durch die nah abon gesandte Französische Expedition giebt tmseren Zeitungen ner noch Stoff zu Bemerkungen der Unzufriedenheit. Die unday-Times äußert m dieser Hinsicht: „Französische Four- iten sind über die Bemerkungen, die kürzlich in Englischen tungen über Handlungen der Französlshen Regierung erschie-

sind, sehr erbittert. Es ist lange der Fluch dieser beiden Na- hen gewesen, daß ihre gegenseitigen Eiferstichteleien einer herz-

1 Eintracht, welche beide bereichert und gekräftigt haben

ide, stets im Wege gewesen slnd und dagegen jeue traurigen myfe erzeugt haben, welche mit immer ernenerter Wuth das e Blut und die Schätze beider aufzehrten. Wie if uun aber Wiederkehr so düsterer Zeiten zu verhüten? Dadurch, daß de sich fest vornehmen, si gegenseitig keinen Grund zur Un- je zu geben, eine gerade ehrliche Politik stets zu befolgen d sofort Aufschluß zu verlangen und zu ertheilen, sobald ir- divo eine Frage entsteht. J aber nicht Grund genug da, \{chluß zu verlangen, wenn wir wahrnehmen, daß ein Neben- hler, den wir immer unseren Freund zu nennen wünschen, vor- lich einen Zwcck im Auge hat, in der That aber sich be- ht, einen anderen zu erreichen? Hätte si{ch Engiand, als es hwendig erschien, eine Genugthuung von Dom Mignel zu langen, der Portugiesischen Flotte bemächtigt, würde wohl de- Ankunft in Plymouth von Frankreich mit Wohlgefallen be- tet worden seyn? Wir würden in dee That geglaubt haben, è der Minister, der so etwas angeordnet, es sich zur Aufgabe naht habe, dem guten Vernehmen zwischen beiden Ländern Ende zu machen. Wenn Frankreih die Absicht hatte,

Portugal Krieg zu führen, warum hat es keinen jeg erklärt? Wahrlich, es verträgt sih \{chlecht mit der ürde einer großen und tapferen Nation, in den Tajo zu \{lüpfen, nugthuung für ein Unrecht zu fordern, * das angeblich ein nzösischer Unterthan erlitten hat, alsdann aber einer Flotte ju bemächtigen, die kaum gewußt hatte, daß ein Krieg wahr- inlih seh, und diese dann nach Frankreich abzuführen. Hätte Englisches Geschwader den Französischen Ldmiral angehalten d ihm seine Prise wieder abgenommen, so glauben wir nicht, Frankreich große Ursache gehabt haben würde, sich darüber beschweren. Französische Zeitungen äußern, daß ein Ver- deter, wie England, für Frankreich vom Fahre 1830 nicht ge- cht seh. Zeitungs:Unsinn ist auf der anderen Seite des Kanals n so wenig etwas werth, als auf dieser, und verdient also kaum nd eine Beachtung. Wäre die Gesinnung der Französischen Na- 1 wirflich der Art, wie jene Zeitungen sle aussprechen, fo verdiente nfreich, glei) vicl von welchem Fahre, niemals einen Verbtiudeten besisgen. Denn wenn Festhaltung an Traktaten, wenn Red- keit und Alles, was die National - Ehre ausmacht, durch die iguise irgend eines Zeitpunktes gefährdet werden könnten

A4 L E E R R

1423

lenghien selbst in die Wohnungen seiner Pfarrkinder, welche das |

Wahlrecht besiven, Stimmzettel umhergetragen, auf denen si die Namen Secus Sohn und Dugniolle befanden. Der Geist- liche von Meslin l’Evêque hatte slch auf den Weg postict, der von seinem Dorfe nach Ath führt, und theilte unter die Vor- übergehenden Bulletins aus, welche dieselben Namen trugen. Man nennt noch einen Vikar von Chievres, welcher \lch in sei- nem Kirchspiel von Haus zu Haus begab, um den Wählern die- selben Kandidaten zu empfehlen, welchze dann auch wirklich vou dem Athec Distrikt zu Repräsentanten erwählt worden sind, wäh- rend Herr Defacqz, Rath am Brüsseler Gerichtshofe und Kon- greß-Deputtirter für deuselben Distrikt, durchgefallen ist. Fudem wir diese neuen Details bekannt machen, is es nicht unsere Absicht, den Geistlichen ein Necht zu bestreiten, welches sie so gut wie alle andere Belgische Bürger dur die Constitution besiz- zen. Wir begnügen uns damit, dem Publikum die Beweise des úbertriebenen Eifers einiger Landgeistlichen vorzulegen und die Bemerkung zu machen, daß sie in Ath sowohl als in Löwen und Mecheln sich bemüht haben, an die Stelle vou Mänuern, welche von ihrem Patriotiéómus uad ihren Kenntnissen Probeúù abgelegt hatten, unfähige Repräsentanten erwählen zu lasen. Wir halten es für nothwendig, noch einmal auf die Gefahren hinzu-

Mitglieder der Belgischen Geistlichkeit einzuschlagen geneigt \chei- uen. Diese Gefahren sind zweierlei Art. Erstlich bedrohen sie ganz Belgien in der Art, als die Uneinigkeit der Belgier unter sih den zahlreichen auswärtigen Feinden derselben von Nuten sehn fann: und zweitens bedrohen sie noch weit mehr die fatho- lische Geistlichkeit selbst. Es ifi uns in der That unmöglich, zu begreifen, welchen Vortheil sie daraus ziehen könnte, wenn in un- seren Zeiten aufs neue die liberale Pre}e allenthalben gegen die fatholishe Presse aufträte und fl{ch die imtellektuellen Kräfte der Mehrheit der Europäischen Bevölkerungen vou neuem in einen Streit mit dem Katholiciömus einließen.‘“

Das Journal d’Anvers sagt úber denselben Gegenstand : „Die Revolution ist im Namen der Freiheit und für das Volk gemacht, wenigstens hat man uns das hundertmal wiederholt ; aber man muß blind seyn, wenn man nicht einsieht, daß weder die Freiheit noch das Volk viel dadei gewonnen haben. Die Freiheit, wie wir dieselbe verstehen , ift weise und zerftört nicht die Institutionen und die Wohlfahrt eines Landes, heit, weiche unsere „„Faiseurs‘“ uns verfertigt haben, ist von ganz anderer Natur. Diese Freibeit gehört nicht uns dem Volke, den Liberalen; sie ist das Eigenthum einer Kaste, die einen aus- gedehnten Gebrauch davon macht. Unsere Wahlen beweisen dies zur Genüge.“

Man schreibt aus Calloo vom 31. August: „Die Holländer |

Die Garnison von Hulst i f | gent gefunden, sowohl die zur Abwehrung der Cholera aufgestellte

horen nit auf, sich zu verschanzeu. soll um 709 Mann verstärkt seyn.“

| Zwei Bataillone des 19ten Französischen Linien : Regiments | find vor einigen Tageu in Tournay angetommen, wo fie wahr- ; des

scheinlich in Garnifon bleiben werden. Drei Bataillone Z38sten Regiments, welche zu gleicher Zeit eintrafen, slud in den

: Dörfern einquartirt, und zwei andere Bataillone haben Touruah

he Sicherheit hätten wir dann dafür, daß nicht jeder mit ei- 1 solchen Staate abgeschloßene Vertrag im ersien besten Au- |

bliée als ein Ding, das seine Zeit überlebt hat, als ein al- Kalender, bei Seite geschafft würde ? ‘/

Einige hiesige Blätter versichern, der Franzvsische Ad- |

al Roussin habe bei der Portugiesischen Regierung auf Frei: ! ing aller Staatsgefangenen gedrungen, und als Dom Miguel |

s verweigert, habe sich der Admiral erboten, drei oder vier |

Prisen gemachte Kriegsschiffe herauszugeben, falls au nur

400 Staatsgefangene erlost wü:den; aber auch dieses sey |

eschlagen worden,

Woche vom 29. August bis zum 3. Septbr. am Dienstage den (s

99

i ai

Augnst begannen, betrafen zunächst immer noch den welcher von den Wählern in den Städten handelt. Herr Ed mund Peel verlangte, daß den sogenannten „Freemen“' dl Stimmrecht für immer und ewig (nicht bloß so weit sie jeßt in

| Besive desseiben slnd) bleiben sollte. Lord John Rusfsell el

gegnete: „Wenn wir schon zu Gunsten irgend einer Wählt Klasse eine Ausnahme gestatten sollen, warum nicht lieber gleiß allen Abgabenzahlenden das Wahlrecht bewilligen ?// Sir M, V R idleh und Oberst Beresford unterstützten das von Herrn Edn Peel vorgeschlagene Amendement. Auch SicRob. Peel sprach sil Gunsten dec erblichen Privilegia der Freemen aus, die er bei einer eib:

| lichen Pairie und in einer erblichen Monarchie geachtet wissen wollt,

Sir Charles Wetherell berief sich auf die Worte der Magi Charta, welche die Rechte der Burgflecken für unverleßlich flärt habe, und gebrauchte jene als ein Argument gegen dl ganze Bill, vou der er behauptete, daß sie in der Ems des Publikums immer mehr und mehr sinke, Er woll, fügte er hinzu, feine Parallele zwishen dem Gange d Neformbill und dem der Französischen Revolution ziehen aber das müsse er sagen, daß es in der Englischen E chichte niemals eine revoliitionnairere Handlung als die Vill #

geben habe, selbst die Usurpation Cromwells nicht ausgenomm"

“Geht die Bill,“ sagte er {ließlich, „durch, so gebe Gott, di die Leute außerhalb des Parlaments klüger verfahren mögel

" als die in demselben, und daß die Uebel, vor denen ich besotÿ!

bin, uiemals eintreffen mögen!“ Hr. Stanley bemerkte, d

die Bill vorschreite. Nach einer noch von mehreren andert! Mitgliedern der Opposition unterh=-ltenen Debatte fand endli

statt, und wurde dasselbe von 210 gegen 131 Stimmen verw! fen. Hr. Wilks machte darauf das Amendement, daß Fratutll welche jeßt durch Erbschaft im Besiße des Rechtes eines kret

! man sehe, dasselbe auch auf ihre Mánuer sollten úbertragt!!

föonnen. hatten, \o die

einzuwendel

Da die Minister hiergegen nichts Klausel, dit

witrde das Amendement in die Genehmigung des Ausschusses erhielt, aufg“ nommen, Am Mittwoch fand keine Berathung übt die Reform-Bill ftatt, Der 23ste Abschnitt der Bill, welcher die Ernennung von Kommissarien zur Theilung der Graf schaften betrifft, und der 24ste Abschnitt, welcher die Begränzu gen von Städten und Burgflecken feststellt, famen am Do nerstage zur Erörterung. Lord Althorp erklärte, daß mal fich, nachdem so viele Meinungen gegen die vom Geheimen Rath anzuordnende Eintheilung der Grafschaften sich erhoben, ent {lossen habe, eigene Kommissarien vom Parlamente bestellen ju lassen, denen auch die Abgránzungen der Städte zur Last falle würden, Der Lord verlas daranf ein Namen-Verzeichniß von

Abschnit,

Niederlande,

der Prinz von Oranien und Prinz Friedrich erwartet wor- |! Die städtische Behörde hatte drei Triumphbogen erricten |

n, und viele Häuser waren mit Laubwerk geshmückt. Der joz von Sachsen - Weimar war bereits vor den beiden Prin- eingetroffen. Man hofft, daß alle drei einen Ball, den die idt ihnen zu Ehren veranstaltet hat, mit ihrer Gegenwart er- en werden.

Antwerpen, 5. Sept. Ju den hiesigen Zeitungen

verlassen und den Weg nah der Französishen Granze einge-

schlagen.

Mehrere hiesige Zeitungen beklagen sich tiber die ge- ringe Punktlichkeit, mit der die Staats-Pensionen bezahlt wür- den; der leßte, am 1. Juli fällig gewescäe, Termin sey bis dke: sen Augenbli no% nicht ausgezahit worden, wodurch viele Leute in große Notÿ verscßt würden. i

Dan emar E

Kopenhagen, 3. September.

Armen folgendermaßen zugenommen: 3149, 3263, 3:45, 4295 und 4382, Es waren also 1233 eingeschriebene Arme nichr im

Jahre 1828, als fünf Jahre früher. Die sämmtliche Anzabl der | i am Schlusse jedes Jahres Versorgten, wozu die in den Hospi- | | tälern und Arbeitszäusern aufgeno:nmenen, so wie die inteci- j é: | miftisch Unterstübten, zu rechnen sind, war ebenfalls bedeutend | Aus dem Haag, 6. Sept. YJu Herzogenbush sind ge- |

gestiegen, nämlich von 5646‘ in 1824 bis‘ 7372 in 1828. Daß im Laufe jedes Xahres eine weit größere Menge Hüilfsbedürfti- ger untersitißt worden ist, geht gleichfalls aus dem Bericht her- vor; und so ist allein in 1828 die Anzahl derjenigen, die frei ärztliche Hulfe und Medizin erhalten haben, 9321 gewesen, so wie nebenbei im Ganzen in diesem Jahre 3232 mit Geld interi- mistish unterstüßt worden slnd, während die Anzahl dieser Klasse

sich in 1824 nur auf 1129 belief. So wie der Umfana der Hüifs-

| bedürftigkeit gestiegen ist, haben ch die Ansgaben natürlich ver- | im !

man: „Die dringendeu Neclamationen bei der Kegierung |

dem General von Chassé, von Seiten des General von Ta- um die Ansfüllung der durchstochenen Dämme zu erlangen, von Erfolg gekrönt worden. er vergangenen Nacht folgendes Schreiben von dem Gene-

mehrt, und während die eigentliche Armen - Versorgung Fahre 1824: 222,009 Rbthlr. kostete und

| 218,395 Nbthlr., hat sie im Fahre 1826: 253,394 Rbthlr.,“ 1827 :

Der General von Tabor hat j

ieutenant Grafen Belliard erhalten: „Fch beeile mi, Zhnen | lin meinem a!s im Namen des Sir Nobert Adair anzitzeigen, !

indlich die Durchstiche der Schelde-Dämnrie ausgebessert wer- llen. Der General Chassé wird dieserhalb Befehle von t Regierung erhalten, und Sie werden zu gleicher Zeit vou

hrigen angewiesen werden, die Batterie zu entwaffnen und |

ttstören , welche während des Waoffenstillstandes ztioischen der dt und der Citadelle errichtet worden is. Mein Freund

r und ich \{ägen uns glücklich, FJhnen eine so gute Nach- |

mittheilen zu können, Wir bitten Sie aber dringend, mein ! General, die bereits von Jhrer Regierung uud Jhnuen ge- nen strengen Befehle zu erneuern, damit die Schelde-Schiff-

her sey und die Citadelle fein Hinderniß in ihrer Verbin- | Brussel, don 4, Sept, 82 Ubr |

R Holland erleide.

Der General-Lieutenant, Graf und Pair von Frank-

Aßerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister |

(gez.) Aug. Belliar d.“ Waffen - Diebstahl geben die

Ueber den gestern erwähnten igen Blätter folgende Details: „Jn der Nacht vom 1 auf den 31sten August sind ungefähr 1000 Feuer-Gewehre ‘iner Kasematte links vom Mechelner Thore gestohlen wor-

an vermuthet, daß die Diebe mittelst einer Leiter durch

U auhfang eingebrochen sind. Ale Nachforschungen, um „thebern des Diebstahls und den gestohlenen Sachen auf die Bi fommen, sind bis jeßt ohne Erfolg gewesen.

h rüssel, 5. Sept, Durch eine Königl. Verordnung vom

dt v. M, ift der Oberst Rodenbach zum Kommandanten der Brüssel ernannt worden.

f er hiesige Courrier äußert sl{ch über die flattgehabten 1 unter Anderem folgendermaßen : „Es scheint, daß die un- tsamen Schritte einiger Mitglieder der Landgeistlichkeit in eiden Flandern, der Provinz Antwerpen und dem Distrikte h rabant, auch sogar im Hennegau, Nachahmer gefunden

7 In dem Distrikt von ÄÂth hat der Geistliche von Ghies-

282,963 Rbthlr. uad 1828: 269,363 Rbthlr. gefostet. Die Ein: | nahmen dieser Jahre waren folgende: 122,855 Rbthlr., 110,524 | | Der Verstorbene, geboren zu Arneburg in d. Altmark, ward am | 9. August 1778 zum Postdienste vereidet. Nachdem er im Jahre

Nbthlr., 122,912 Rbthlr, 117,157 Rbthlr. und 115,079 Röthlr. ; der Ausfall dieser fünf Jahre war also 652,248 Rbthlr. , die

durch die jährliche, der Kommune auferlegte, gezwungene Abgabe |

gedeckt werden sollten. Diese Abgabe hat in den erwähnten Jahren 584,331 Rbthlr. eingebracht, so daß ein bedeutendes De- ficit auf das Jahr 1829 überging.

einbrachte,

Die früher {on bewilligte Herabseßung der Abgaben vom Grundbesißke um 600,000 Rthlr. ist auf drei Jahre verlängert worden,

Die Krankheit, die auf Seeland und den umliegenden Jn- seln ausgebrochen, ist ein gallartiges, rheumatisches Fieber, das weder austeckend, noch besonders tödtlich , aber so allgemein ver: breitet ist, daß eine große Anzahl Aerzte, theils auf Veranstal- tung der Regierung, theils auf Einladung der Gutsbesiger, de- ren mehrere 3 bis 4 in Dienst genommen haben, von hier nach verschiedenen Orten abgegangen ist.

Der Englishe Minister, Sir W. Wynn, if von hier nah | : 4 | trauern i Trauer.

Loudon abgegangen.

Deuts chlan:d.

Rosto, 5. Sept. Jhre Majestät die Königin von Bai- ern, so wie J. KK. HH. der Erbgroßherzog und die Erbgroß- herzogin, trafen am verflossenen A Vormittags, hier ein und stiegen im Hotel de Russte ab. Von den Höchsten Herr- schaften ward die hiesige St. Marienkirche, das akademische Ge- báude, die Eisengießerei, der Strand, die Wälle, so wie die Stadt selbst, in Augenschein genommen, worauf Sie am Abend des gedachten Tages nah Doberan zurückkehrten. 5

Leipzig, 8. Sept. Gestern ward das zweihundertjährige Gedächtniß der Schlacht bei Breitenfeld (7. Sept. 1631) auf eine eben so einfache und rührende, als würdige Art gefeiert,

f ( le nzu: j Anwesenden angefüimmt, weisen, welche aus dem Wege entspringen dürften, den einige |

Die Frei- |

O U 72

0 Nach der über die Verwal: , timgs- Jahre von 1824 bis 18.8 erschienenen Rechnungs - Ablage des hiesigen Armenweseus, hat die Anzahl der eingeschriebenen |

N ate 1825 11

| ernannt. : j 3 Befkauntlich ist die für 1829 | und 1830 ausgeschriebene Abgabe auch 169,000 Röthlr. jährlich |

gewesen, während sie für das Jahr 1824 nur 96,593 Nöthlr. i s DLOIIeLIgen | durch eine Höchstgnädige Belobung anerkannt.

7 erhielt der 2c. Goldbeck die Ober-Vostdirektor-Stelle in Warschau.

er beharrlich zurü.

! in Pr. beim d s si erhielt im April 1809 die Stelle des Gränz:Poftmeisters in Len-

Vn der großen Ebene, die der Petersberg beherrs{cht, inmitten ei- ner reichen Dóörfer- und Ackerflur, zwischen Breitenfeld mit Lin- denthal, Groß und Klein Wiederibsch, Hayna, Podelwiß, Göb- \chelwiß, Seehausen und Seegeriß, erheben sich einige Hügel über den Grábern der Gefallenen. Hier, wo ‘Pappenheims Schaaren flohen und Tilly?s Siegerstolz gebrochen wurde, erin- nert jeßt ein Denfkstein in Würfelform, von jungen Fichten um- geben, an den von Guftav Adolph erkämpften Sieg der evangeli- hen Kirche. Der Beslper des Rittergutes Breitenfeld, Herr Ferdinand Gruner, Kaufmann in Leipzig, hatte das Denkmal errichtet und zu der Feier dieses welthistorischen Tages die Stadt Leipzig und die Vorsteher der dasigen Behörden eingeladen, Bon 7 benachbarten Dorfgemeinden zog die Schuljugend, mit Kränzen von Eichenlaub feftlich geschmückt, von ihren Lehrern geführt, von ihren Vätern, Müttern und Verwandten begleitet, zudem Hügel, auf welchem das verhüllte Denkmal stand, und umgab dasselbe mit wehenden Fahnen ; cin siebenfacher Kranz des künftigen Geschlechts! Die Festmusik begann. Der Gesang: „Gott mit uns!‘ die von Gustav Adolph am Tage der Schlacht gegebcne Losung des Schwedish-Sächsischen Heeres —- ward von dem Chore der Landgemeinden und den zahlreichen Der Geistliche von Wahren hielt die Festrede, der vou Großwiederißsch aber das Gebet. Dann wech- selten die Lieder: Eine feste Burg is unser Gott, und: Der Herr 111 nah, mit frommen Gedächtnißreden, Der Superin- tendent, By, Großmann, sprach die Weihe des jeßt enthülltea Denkfteins aus. Der vollstimmige Gesang: Nun danket alle Gott, beschloß die Erneuerung der Weihe eines Tages, toel- cher bis zum Jahre 1738 im ganzen Lande dur ein Lob- und Dankfest gefeiert worden war,

i Dresden, 6..Sept, (Leipziger Ztg.) Da die dur die Berfassungs - Urkunde bedingten organishen Einrichtungen, insbesondere die Bildung der Ministerial-Departements und des Gesammt - Ministeriums, \o wie die davon als Folge abhängige Umformung der oberen Staats-Behörden, wozu unverzüglich die nöthigen Vorbereitungen getroffen werden sollen, nicht sofort ins Leben treten können, so wird bis dahin, wo die Ministerial-Ein- richtung zur Ausführung kommt, die in der neuen Verfassung begründete ministerielle Verantwortlichkeit den, nah dem inmit- telst fortbestehenden Geschäftsgange, die Königl. Befehle fontra- signirenden Kabinets-Pinistern zufallen. Sobald die Wahlen der neuen Stände und die sonst erforderlichen zahlreichen und wichtigen Vorarbeiten vollendet sind, wird die Einberufung der Ersteren zu einem neuen Landtag veranstaltet werden.

E De e e i M. _ Wien, 95. Sept, Laut in der heutigen Wiener Zeitung er- lassenen Bekfauntmachung haben des Kaisers Majestät sich bewo-

Central: Sauitäts - Hof - Kommission, als vor der Hand auch die Nieder-Desterreichische Provinzial-Sanitäts-Kommission, aufzulösen und deren Geschäfte an die vereinigte Hof - Kanzlei und die Nie- der - Oesterreichische Regierung, als die dazu in der Negel berufe- uen Behörden, zu libertragen. j In der hiesigen Hauptstadt kommen fortdanernd häufige be- denfliche Fälle vor, in denen man jedoch bis jest, unerachtet des ZRunehniens der Erkrankungen und der Sterbe-Fälle, nur Syzm- ptome der sporadiichen Cholera erfenuen will. Die hiesigen horden ertheilen daher fortroährend noch Gestndheits-Atteste, hat die Absperrung des Kaiserlichen Hofes in Schönbrunn nicht stattgefunden. Fu Ungarn sind vom 13. Juni. bis zum 72 Vurisdictionen und zusammen in 1328 Ort- schaften dieses Königreiches, 111,960 Personen von der Cholera griffen worden uud unter diesen 26,306 genesen, 56,008 gestor: ben und 29,646 in ärztlicher Pflege verblieben.

e- Ch.

auch noch

Frey Þcka:4 D:

Berlin, 11. Sept. Fm verflossenen Monate sind in Swine- münde beieincm Wasserstande von 197 204 Fuß 79 beladene See- schiffe und unter diesen 64 Preußische eingegangen und 59 beladene Schiffe, einschließli 35 Preußische, ausgegangen. Unter Quaran-

| taiue waren und slad 41 Seeschiffe. Der Cholera verdächtige Kranke

haben sich auf den Schiffen nicht gefunden. Am Packhofe zu Stettin legten m genaniten Monate 58 beladene Seeschiffe an, mid 33 beladene Schiffe gingen aus. Die Hauptarkifkel der Einfubr waren Pottasche, rohe Baumwolle, Farbeholz, Reis, Syrup, Talg und roher Zucker; die vorzüglichsten Ausfuhrartifkel beftanden in 42,982 Kubikfuß eihenen Schiffsholzes und in 750 Ring Stäben, An Getreide wurden nur 4214 Scheffel Nog- gen verschifft, N er L N

Am Zten d. M. Nachmittags 2 Uhr verschied am Nerven- \chlage der Ober-Posidirektor, Geheime Hofrath Johann Hein- rih Gottfried Goldbecck, zu Memel, im 72sstten Fahre seines Lebens und im 54sten Fahre seines Wirkens als Staatsdiener.

1787 als Feld - Postbeamter in Holland fungirt hatte, wurde er 1790 zum Feld-Pofimeister beim 2ten Schlesischen Armee - Corps Als solcher diente er 1793 bei dew Preußischen Heere in Frankreih und im Jahre 1794 bei der Armee in Polen. Seine in dieser Stellung geleisteten wichtigen Dienste wurden vou des Höchstseligen Königs Friedrich Wilhelm 11, Majestät Im Fahre 1796

F351 diesem Wirkungskreise bewährte er sich als ein äußerst ge- wandter und zuverlässiger Beamter. Für seine treuen und wich-' tigen Dienste wurde ihm von des Königs Majestät ein Kron- gut, in der Nähe von Warschau belegen, huldreichst verliehen. Zehn Jahre hatte er das Amt in Warschau verwaltet, als die Jnsurrec- tion in Südpreußien ausbrach, Das unter den vortheilhaftesten Bedin- gungen ihm gemachte Anerbieten, in Polnische Dienste zu treten, wies i Die Polen entseßten ihn seines Amtes und hielten ihn ein Fahr lang gefangen. Viel mußte er in dieser Zeit erdulden und den Verluft seines gesammten Vermögens be- f Ansgangs des Jahres 1807 gelang es ihm, seine Frei- heit zu erhalten. Ex wurde hiernächst einige Zeit in Königsberg Präsidium des General -Poft- Amts beschäftigt und

zen, bis im Jahre 1812 das wichtige Post - Amt zu Memel va- fant und ihm verliehen wurde. Diesem Amte, welches als Gránz- Post: Amt gegen Rußland, in Folge der Zeit: Ereignisse, an Bedeutung noch gewann, und welches daher auch späier in ein Ober-Post-Amt verwandelt wurde, hat er mit lobenswerther Umsicht und ausgezeichneter Geschäfts - Gewandtheit stets vorge- ftanden. Diese Eigenschaften entwikelte er auch bei dem wih- tigen Geschäft der Abschließung eines Post - Vertrages zwischen Rußland und Preußen, zu welchem er 1820 nah St. Peters- burg gesandt wurde, Als Belohnung für- seine Leistungen er-