1831 / 259 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

reicher und unterrichteter Nechtsgelehrter aus St. Paul, früher Präsident der Deputirten: Kammer , mit 75 Stimmen; 3) der Deputirte Joao Braulio Muniz, ein sehr reicher junger Manu aus Maranhao, der viel in Europa gereist ist und die Rethte studi:t hat, mit 65 Stimmen. Die Gesammt - Zahl der Stim: imeuden betrug 124, worunter 30 Senatocen und 94 Deputicte.

; Ran h

Berlin, 16. Sept. “Das Kolberger Wochenblatt enthält ein an den dasigen Magistrat gerichtetes Sreiben des Königl. Pre- mier-Lieutenants und Adjutanten Grafen v. Gneisenau aus Posen v. 24. Aua., worin derselbe das Ableben seines Vaters, des verewigten Feldmarschalls, meldet. „Das Andenken an eine Zeit‘, heißt es darin, „wo er mitten im allgememen Unglück in Jhren Mauern fich die ersten Lorbeeren sammelte, ist gewiß noh zu neu in Ihrer Stadt, und dieseibe enthält ohne Zweifel noch zu viele Bür: ger, welche den BVerewigten persönlich gefannt haben, als daß dies sc{hmerzlicze Ereigniß nicht eine allgemeinere Theilnahme bei hnen, als irgend wo anders, finden sollte. Außerdem ist unsere Familie, so lange sie besteht, durch Verleihung des Namens Jh- rer Stadt in unser Wappcu, an leytere geknüpft, und ih habe es mir daher nicht nehmen lassen können, so \chmerzlich mir diese Verpflichtung auch wird, Einen Wohllöblichen Magistrat von diesem für König und Vaterland glei großen Verlust er- gebenst in Kenntniß zu segen.“ Bei Bekanntmathung dieses Scyreibens fügt der Magistrat hinzu: „, Die Einwohner Kol- beras finden bei der allgemeinen Trauer über den tödtlichen Hin- tritt ihres mit Sieg und Ruhm gekrönten Vertheidigers nur in dem Vewußktseyn Linderung für ihren Schmerz, daß seine un- sterblichen Thaten uo die spätesten Enkel begeistern werden, und daß der Name Gneisenau als s{hüpender Hort für alle Zei- ten Koiberg aus jedem Kampfe, der ihm noch bevorsteht, sieg- reich hervorgehen lassen wird,“

_— Aus Tilsit vom 9ten d. schreibt man: Die seither im Lager bei Packamohnen befindlich gewesenen Polnischen Tcuppen von dem úibergetreteneu Gielgudschen Corps, ungefähr 4000 Mann staëf, brechen jeßt nah dem hinter Königsberg belegenen Same- laud auf, wo sle bis auf weiteren Beschluß Sr. Majestät des Königs in den verschiedenen Dörfern untergebracht werdeu sollen. Sie werden unweit von hier bei dem Dorfe Schaaken einge- {iff}t und zut Wasser in die Gegend ihres künftigen Aufenthalts- orts gebracht; ihre Kantonnirungs-Quartiere sollen, dem Verneh: men nach, von einem Cordon der Königl. Truppen un1stellt werden. Den zu- jenen Corps gehörigen Offizieren, deren Zahl sich unge- fähr anf 409 beläuft, ist gestattet, in 20 ihnen zu dem Ende an- gewiesenen fleinen Städten Ost - Preußens ihren Aufenthalt zu nehmen; jedoch haben dieselben ihr Ehrenwort darauf abgeben müssen, daß sie den Bezirk ihres Aufenthaltsortes nicht verlas: fen wollen; etwa 60 Subaltern Offiziere, welche die Abgabe ih- res Ezrentivorts beharrlich verweigerten, werden in die Festungen Piliau u1d Graudenz gebracht.

%

* Cholera. n der Residenzstadt Berlin waren erkr. genes. geftorb. Beftand

bis zum 15. September Mittags 328 832 191 4105 hinzugef. bis z. 16, Sept. Mittags 45 3 2120 Bis zum 16. Sept, Mittags Summa 373 35 218 120

Hierunter sind vom Militair 6 - 9 1

#

Negierung8-Bezirk Potsdam. / Ober-Barnimscher Kreis. In Wolfswinkel bei Neusitadt-Eberswalde sind bis zum 13. Sept. in kurzer Zeit hinter einander 8 Personen verstorben; an demselben Tage in Shulzendorf bei Wriegen ein Füsilier. Negierungs-Bezirk Franffurt. i Kreis Krossen. Am 14. Sept. ist eine Person in der Stadt Krossen an der Cholera verstorben. Regierungs-Bezirk Gumbinnen. ; Kreis Johannisburg. Ausgebrochen ist die Cholera in Fegodnen am 4. Sept. ; E H Bei Stallupbnen, in Jodszen, Willpischen und Dupoenen, am 6. Sept. i Regiernngs-Bezirk E er. Ausbrüche der Cholera sind vorgetommen: : Kreis R in Groß-Wessel am 5. Sept., in Münsterwalde am 8, Sept. L Kreis Graudenz, in Marusch und Neumühl am 8. September. Regierungs-Bezirk Posen. Fn der Stadt Posen waren erkr. gest. Bestand, bis zum 10. Sept. 805 481 10 es kamen hinzu am 11. D 2 12. s) 2 13. 3 3 488 61 427

genes. 314

Summa 813 davon Militair 117 Civil 696 sind vorgekommen : der Stadt Betsche, am 9. Sept. ; Murowanna Goslina, am 5.

Ausbrüche der Cholera Kreis Meseris, in Kreis Obornik, in

September : * Kreis Schroda, in Zdzhchowice, am 8. September. Bromberger Regierungs-Bezirk.

Ausbrüche der Cholera sind vorgekommen: ;

Kreis Wirsiß, vom 4. bis 7. Sept. in Birkenbruch, Samostrzel, Maloczyhn, Broniewo, Witoslaw, Frie- drichshorst und Mroczen. Bis dahin sind uberhaupt in die- sem Kreise erkrankt 641 Personen, genesen 293, gestorben 299, noch franf 49. ; A

Kreis Fnowrazlaw, in Chlewisko, Cieslin und Wonorze, am 10. September ;

Kreis Gnesen, in Dalki, am

Kreis Mogillno, in der Stadt Pakosì,

8. September ; am 3. Sept.

An milden Beiträgen zur Erleichterung des Nothsiandes in den von der Cholera betroffenen Gegenden in den Provinzen sind vom 6ten bis 1lten September eingegangen: : :

360) Herr Kaufmann P. Hellborn 50 Rthlr. 361) Die fortge- seßte Sammlung des Herrn Obersten v. Hülsen mit 117 Rthlr., w0- zu beigetragen haben: Herr Kaufmann Hollmann 20) Rthlr., Herr Färber Reiche 10 Rthlr., Herr Wachstuchfabrikant Claudius 10 Rthlr. Die Herren Riemermeister: Richter 10 Rthlr , Kühl 10 Rthlre. und Kerkow 2 Rthlr. Die Herren Sattlermeister: Leonhardt 5 Rthlr., Krühmel 5 Rthlr., Rocttcher 3 Rrhlr. und Ran 3 Rthle. Die Herren Hutfabrikanten: Titel 29 Nthlr. und Stibs 5 Rthlr. Herr Kaufmann Riemann 5 Rthlr., Herr Kürschner Filiß 2 Rthlr., Herr Gürtler Wanner 2 Rthlr., Herr Knopffabrikant Bader 3 Rthlr., Herr Posamentier Schneider 2 Rthlr. 362) Von zwei Schwestern aus Kdnigsberg in Pr. 24 Rthlr. Gold und 7 Rthlx. 5 Sgr. Cour.

ada atr eve: an ————_—_— E

ten Herrn v. Vincke Excellettz zu Münster fernerweit gesamm 92 Rthlr. 23 Sgr. L

Vorsichende Posien betragen 2 Rthlr. 15 Sgr. G- und 266 Rhl. 28Sy, oder das Gold à 113 pCt. verwechselt mit .…... 2 - 25 - zusammen in Courant 269 Rhl. 23S;

Berlin, den 14. September 1851. i: Fm Namen des Vereins:

v. Auerswald. v. Boyen. Fränkel.

Muhr. Poselger.

Berliner Bree Den 16. September 1831. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cy [Z/-.1Brief d

| Zf. Brief. Geld. À

St. - Schuld - Sch. 91 | 901 gOstpr. Ptandbrf.

Pomm. Pfandbrf. lh

Pr. Engl. Anl. 18 994 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Encl. Obi. 30 Kurm. Obl. m. L C. Neum. Int.Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.

Grosshz. PÞos. do.

973 JKur- u. Neum. do. M | 821 ISchlesische do. l | PRkst.C. d. K.-u. N. f VZ.-Sch. d.K.- u. N. 901 89 Hlloll. vollw. Duk. Neve dito.|- Friedrichsd’or . .

Disconto... ..«

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9775

Auswärtige Börsen, Hamburg, 14. September. / Oesterr. 5proc. Metall. 81. 4proc. 64 Bank-Actien 965. ß Engl. Anl. 883. Neue proc. Inscwpt. 807. Russ. Ánl. Hamb, ( 824, do. in inseript. 63. Dän. 604 Poln. 97, do. Pfandb

weilse 68.

Köéniglihe Schauspiele,

Sonnabend, 17. Sept. Jm Schauspielhause: Das Ky leon, Lustspiel in 5 Abtheilungen, von Bek.

Sonutaa, 18. Sept. Im Schauspielhause: Der arme Lustspiel in 1 Auszug, vou Koyebue. Hierauf : Arlequin in) lin, fomishes Zauber-Ballet in 2 Abtheilungen, von Hoy Musik vou E. Blum.

Königstädt Sonnabend, 17. Sept. 4 Akten , von Grammerstatter. Hilburg, als Gast.) U E ERODAE H I RBCE B EAZR E REWEE ORAL C S TREIDES A G RIIS

NEUESTE BŒRSEÑ - N ACHRICGHTEN,

Paris, 10. Sept. Z5proc. Rente lin cour. 88. 40. I pr. compt. 61. 50. fin cour. 60. 55. proc. Neapol. liu cour. 1h,

Frankfurta, M,., 13. Sept. Oefterr. 5proc. Metall. 781, Apioc. 673 6775. 2zproc. 40%. Iproc. 162. Br. Y Act. 1128. 1124, Pactial- Obl. 116i. 116. Loose zu 10 1565. G, Poln, Loose 46. Br.

Se t t L B H R E R E

{hes Theater Der verkehrte Roman, Lustspil (Herc Laddey: Baron Et

Redacteur John. Mitredacteur Cottel.

363) Die von des Wirklichen Geheimen Raths und Ober-Prästden- | Erdruet bei A. W. Hayn

S S E EE E E E E r rOE T E S E R E rep apa

wu S Aw MIIE

Bekanntmachungen.

Avertissemexnt.

Die auf dem Rittergure Doelzig nebs Vorwerken Neuscheune und Linde im Königéberoschen Kreise der Neumark, Rubr. 1, No. 12. hypochefarisch eingetragene, von dem Besizer dieses Gutes, jeßigen Obristlieutenant Karl August von Treskow - seiner damali- zen Ehegenossn, Henrietre Alwine aebornen Klamann ausgestellte Obligation vom 2. April 1813 úber 9200 Rihlr., zinsbar zu 5 pCt., nebst dem dieser Gläubigerin darüber ertheilten Hypotheken -Re- fognitionéscheine vom 1. September 1813, sind angeblich verloren gegangen. Es werden daher alle diejenigen , welche als Eigenthu- mer oder dessen Erben, oder als Cessionarien, Pfand- oder sonstige Briefs - Inhaber, Ansprüche an dieses verloren gegangene Dokument und das darin verschriebene Capital und Zinsen zu haben vermet- nen, hiermit öffentlich vorgeladen, diese ihre Ansprüche bei uns, und spätesiens in dem vor dem Referendarius 9. Manteuffel auf

den 17. October d. I., Vormittags 10 Uhr,

an hiesiger - Gerichtsstelle anberaumten Termine, entweder per- fdnlich oder durch einen zulässigen Bevollmächrigten, anzumelden, und den Rechrsgrund, worauf dieselben beruhen , anzuzeigen; 1m Fall der unterlassenen früheren Anmeldung, so wie im Fall ihres gänzlichen Ausbleibens in diesem Termia aber zu gewärtigen, daß sie mit diesen ihren etwanigen Ansprüchen an das vorbeschriebene verloren gegangene Dokument und die darin verschriebene Forde- rung werden präkludirt, und ihnen deshalb ein ewiges Stillschwei- gen auferlegt, auch das aufgebotene Dokument wird amortisirt werden. Frankfurt a. d. O., den 17. Juni 1831.

Kdnigl. Preuß. Ober-Landesgericht. Zarnack.

Bekanntmachung.

Das adelige Gut Januschaw, im Rosenbergschen Kreise, len von Riesenburg und 7 Meilen von Elbing belegen, aus 3 Vorwerken und einem Fischerei-Etablissement

zusainmen 44 Hufen 11 Morgen 43 CIRuthen Vocwerksland und Wald 7 - 7 - 182 -

71 Hufen 18 Morgen 225 C3Ruthen, oder 162 Hufen 4 Morgen 2 [Ruthen Preuß. enthaltend, soll in termino

den 17. October c., Nachmittags um 3Uhr, in unserm Geschäfts-Locale zum freiwilligen Verkauf licitirt werden. Taxe und die erleichterten Verkaufs - Bedingungen können täglich in unserer Négistratur eingesehen werden ; Licitanten müssen aber im Termin ein Zwölftheil des Gebots in Ostpreußischen Pfand- briefen deponiren. E

Mohrungen, den 19. Juli 1831.

Königl. Oftpreuß. Landschafts-D irektion.

12 Mei- bejiehend

Verpachtung eiaes Gasthofes in Lübeck.

Der vor einigen Jahren im neueften Geschmack erbaute, an einer der schönsten Straßen belegene, und mit einem vollständigen Mobilíar versehene, aroße Gasthof:

Hötel 4u erd genannt, worin sich alle zu einem ausgedehnten Wirthschafts -Be-

triebe erforderlihen Einrichtungen befinden, soll vom 1. Januar 1832 angerechnet, unter Bedingungen verpachtet werden, welche

“Allgemeiner Anzeig

am 15. August und später beim Unterzeichneten unentgelilih abge-

r Ne A E 4

‘ubeck, den 22. Juli :

E C. Stecke, Dr., Tohannisftraße Nr. 8.

Der Unterzeichnete hält es für seine Pflicht, das geehrte Publi- fum auf ein von ihm erfundenes Krankenbett mit Dampf- Apparat aufmerksam zu machen, dessen Zweckmäßigkeit durch beigefügtes Zeugniß des Herrn Präsidenten Rust bestätigt wird. Das Bett ist so eingerichret, daß der Dampf von uncen her, was ein Haupt- Erforderniß if, zu dem Kranfen gelangt, ohne daß dieser einer Er- fáltung ausgesezr wird. Auch kann man den Dampf an jede andere beliebige Stelle hinleiten, und dem Kranken jener Anwendung un- geachtet, eine ruhige und bequeme, nach den Umständen leicht ab- uändernde Lage gewähren- E | | Der Baniofe Apparat hat die wünschenswerthe Vorrichtung, daß in einigen Minuren eine Wärme von 40° —50® Reaum. er- zeugt wird, und wenn es nöthig ist, bis 70® und mehrere Grade gesteigert ; aber auch eben so schnell bis auf jede beliebige niedrigere Temperatur vermindert werden kann. Bett und Dampf - Apparat sind nichr nothwendig mit einander verbunden, und lassen sich leicht trennen , so daß das erstere auch fünftig als ein gewöhnliches Betr gebraucht werden kann. Der Preis eines Bettes mit Dampf - Ap- parat if 10 oder 15 Thaler, ein Dampf - Apparat allein 4 oder 5 Thaler. Betten und Apparate sind fets bei mir vorrächig. „Zur ardßeren Bequemlichkeit des geehrten Publikums, werde ich später- hin auch noch in der Stadt eine Niederlage errichten, deren nähere Anzeiae ich mir noch vorbehalte.

Der so máßige Preis der erwähnten Betten und Dampf-Ap- parate macht es nicht allein Privatpersonen möalich, fich dieselben zu verschaffen, sondern es könnten auch die allgemeinen Cholera- Krankenhduser damit versehen werden, worauf ich besonders respef- tive Behördea und die Herren Aerzte aufmerksam machen zu müs sen glaube.

Hammer, / Direktor des orthopädischen Instituts. Potédammer Straße Nr. 40. Ich finde

das von Herrn Hammer mir vorgezeigte Dampf- bett allen mödglichen Anforderungen entsprehend, und halte es, unter den mir bisher bekannt’ gewordenen Apparaten der Art, für die zweckmäßigste Vorrichtung zu diesem Behuf. Dies Herrn Ham- mer zu bezeugen, habe ih keinen Anstand nehmen können. Berlin, den 13. September 1831.

Der Präsident R u st. (R NDE E C: ÄD E R SES R E R

Literarische Anzeigen.

Im Verlage der Arnold ischen Buchhandlung in Dresden und Leipzig, sind nachstehende neue landwirthschaftliche Schrif- ten erschiene, und bei Bechtold und Hartje in Berlin, Jd-

gerstraße Nr. 27 a., zu haben: R s Schweizer, Dr. A. G., furzer Abriß eines Unterrichts in der Landwirthschaft, zum Gebrauch bei Vorlesungen über dieselbe. Erste Abtheilung: Ackerbau. agr. 8vyo. 1 Thl. Falke, I. E. L., das Auflaufen oder die Trommelsucht der Rinder und der anderen Pflanzen fressenden Hausthiere: Mit

41 Kupfer: Broch. 7% gr

er fúr die Preußis

hen Staaten.

Blume, I A., die artesischen Brunnen. Broch. 5 sar. Einige Worte über die. Königl. Sächsischen Staatsforste ul deren Administration. Broch. 5 sgr. Müller, Fr., Kryptegamen Sachsens Gegenden. Zweites Hundert. 3 Thl.

und derx angrenzend

Binnen kurzer Zeit wird bei mir erscheinen, worauf ich hit mit vorläufia aufmerksam mache: Reich, G. A., (Doctor und Professor), Andeutungen sihern Abwendung und Heilung der Cholera, (il 10 bis 12 sgr. ¿ : Ferd. Dúmmler, Linden Nr. 19

So eben is erschienen und in allen Buchhandlungen, (in W lin bei C. F. Kechr, Brüderstraße Nr. 24), zu haben : | Scoutetten, die Oyalair - Methode, oder neues Verfahren i den Gelcnken zu amputiren. Aus dem Französischen vou Fest. Mit einer Vorrede vou C. v. Gräfe. Mit 11 lithograpk Talteln. gr. 8vo. Broch. 2 C'hl. ; : Brauns, Vr., das liberale Sy\tem, oder das freie Büúrgerthul in seiner höchsten Entfaltung, u! einem Gemälde des Bund staats von Nordamerika praktisch dargestellt. 2 Bde. gr. 9 Broch. 24 Thl. P, Porcius, poëta, Broch. 4 Thl. : S i Mylius, Predigt bei Einweihung der neuerbauten Kirche |! Verchesar. gr. 1 3 E ats e ist zum Besten d othleidenden in Danzig bestimmt). : R H. Vogler sche Buchhandlung in Potidil

So ebeu if erschienen: j Warnung O nachtheiligen Folgen bei Benugull mangelhafter Wasserdampf-Apparate und ande!!! dergleichen Vorrichtungen Behufs der Schweil Erzeugung. Von Eduard Noack. Nebst Abbildui| sämmtlicher verbesserter und neu erfundener Apparate. P T5 0Vv a haben in allen biesigen und auswärtigen Buchhandlung! so wie beim Verfasser und Inhaber des Magazins sämmtlicher i besserter Apparate und Schuzmittel gegen die Cholera. | N icolai sche Buchhandlung in Berlit/ (Brüderstraße Nr. 13), Stettin und Elb\h

Pugna porcorum. C. 2 tab. lithogr. 9

Bei G. Reimer, Wilhelmsstraße Nr. 73, ist erschienen: j Rust's Magazin für die gesammte Heilkunde. 35n Bds. 1s Hel Hierin ist nnter andern enthalten: Wirkung der Bucca-Blätter gegen Cholera.

Br ese des Doctor von Magnus an deu Herausgeber. den 11. Juli 1831. Bericht des Dr. Walker über die Cholera, aus St, Petersb den 29. April 1831. Ferner wurde s0 eben fertig: N Hufeland, C. W,, und E. Osann, Journal der praktischen He! kunde. Supplement - Heft des Jahrgangs 1830. 1 Thl. 5 sg" Hierin ist unter andern enthalten : «d Dreizehnter Jahres - Bericht des Königl. Poliklinischen Instit der Universìität Berlin, umfassend die Jahre 1826, 1827, 18

Auszug aus einen

Righ

4829, Yon Dr, E, Osann

Friese. Kbh1ll

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Sonntag den 18ten September.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

| Die bisherigen Advokaten Nikolaus Zimmermann und

anz Forst zu Köln sind zu Advokat: Anwalten bei dem dor-

en Königlichen Landgerichte bestellt worden.

Der Ober-Landesgerichts-Referendarius Weiße zu Naum-

¡s zum Justiz - Kommissarius bei der Landgerichts - Deputa-

zu Schleusingen und den Unter- Gerichten in deren Bezirk ellt worde.

: Bekanntmachuug,

Die Vorschriften der Instruction vom 5. April und 1. Juni y, über das Desinfections - Verfahren bei den aus den Ge- iden, wo die Cholera herrs{cht, fommenden Reisenden, Waaren d Thieren, sind besonders hinsichtlich der Waaren von dem plifum mehrfach mißverstanden worden. E

Außerdem hat auch die Erfahrung gelehrt, daß die Verschlep- g der Kraukheit durch Waaren nur ausnahmsweise stattfinden d das ihrer Oberfläche etwa anhängende Contagium leicht ent- nt werden fann.

Um demnach einerseits dem Verkehr jede zulässige Erleich- ng zu gewähren und andererseits den erwähnten Mißver- ndnissen vorzubeugen, wird Folgendes hierdurch festgeseßt :

1) Zu denjenigen Waaren und Sachen, welche nach den ehenden Vorschriften einer Desinfection zu unterwerfen sind, n sle aus einem Orte oder einer Gegend fommen, wo die olera wirflih herrscht, sollen fünftig nur gerechnet werden : Kleidungsstücke, Betten und andere Gegenstände, welche zum

unmittelbaren Gebrauch der Menschen gedient haben ;

Lumpen (Hadern) ;

Baumwollene, wollene, leinene und andere ähnliche Manufak- tur- Waaren, wenn sie im Umherziehen zum Vers faufe ausgeboten oder umhergetragen werden;

Bett- und Schreibfedern ;

Thierishe Haare ;

Flahs, Hanf und Werg, rohe Häute und Felle, so wie Pelz- werk jeder Art.

Hinsichtlich dieser Gegenstände verbleibt es bei dem angeord- en Reinigungs - Verfahren während der zur Kontumaz all- nein bestimmten Zeit von fünf Tagen, nur müssen die ntumaz - Beamten auf die Natur der Waaren Nückficht mun und nur eine solche Verfahrungs - Weise wählen, he die Waare nicht verdirbt. So darf z. B. die Uebergie- g mit Wasser bei Pelzwerk, Flachs und Hanf niemals statt- den, sondern diese Gegenstände, so wie alle rohe Felle, dürfen glich den vorgeschriebenen Chlor: Räucherungen unterworfen den.

2) Alle übrigen Waaren, namentlich alle Manufakturwaaren d neue Fabrikate oder Halbfabrikate jeder Art, so lange sle ht im Umherziehen zum Verkaufe ausgeboten oder umherge- gen werden; ferner Schaafwolle, gegerbte Häute, Leder und chten, Segeltuch und Tauwerk, welches als Handelsartifel ge- it und noch ungebrancht is unterliegen, wie die an sich ht gistfangenden Waaren, so lange hierüber nicht etwas An- es bestimmt wird, in keinem Falle, selbst dann nicht, wenn sle h aus wirkli angefteckten Gegenden kommen, einer innern dinfection , sondern es genügt an der vorschriftlichen äußern inigung der Emballage, durch Abspülen der Fässer und Kisten Wasser, Abreibung mit Wasser und Sand, Ueberstreichung

einer Auflösung von Chlorkalk, fkcäftiger Durchräucherung

r Vertaushung der abgenußten und leiht giftfangenden, altem Tauwerk, Striken, Packleinen und dergleichen

lehenden Emballage mit neuer Verpackung. Den Kon-

1az : Beamten ift es überlassen, unter diesen Mitteln

h der Größe der Gefahr und nah der Beschaffenheit der

aaren das zweckmáßigste zu wählen. Auch unterliegen, nach

olgter Reinigung der Emballage, diese Waaren, bei dem Ueber- ge über die Sperrlinien, feiner fernern Kontumazirung. Die aarenführer sind dagegen den für Reisende gegebenen Bor- riften unterworfen und es muß den Absendern, wenn sle die taus entstehende Verzögerung des Transports vermeiden wol-

, überlassen bleiben, für den Wechsel der Waarenführer auf

1 Sperrlinien zu sorgen.

3) Hinsichtlich der Versendung von Briefen verbleibt es

den gegebenen Bestimmungen, so wie auch hinsichtlich jur Post kommenden Pakete, welhe Akten, Dokumente und nlihe Papiere enthalten und von Privaten aufgegeben werden,

n verschiedenen Königl. Behörden wird es dagegen überlas-

, die von ihuen zu versendenden Briefe, Akten, Charten, An-

läge und dergleichen vor ihrer Verschließung und Verpackung,

glih ohne Durchstehung, selbst zu desinficiren. Diese Des- éction kann dadurch geschehen, daß die Papiere, Charten, Af-

U, \, w, möglichst lose der Einwirkung der Desinfections-

ampfe ausgesezt werden. Auf dem Umschlage hat die

sendende Behörde alsdann bemerten zu lassen, daß

Desinfection erfolgt seh. Solche bezeihnete Amtsbriefe und ifete werden auch von den Post-Aemtern angesteckter Orte zur teren Beförderung angenommen und es bleibt den Empfän- n überlassen, ob sie die ihnen zuzehenden Briefe und Pakete etr nochmaligen äußern Reinigung unterwerfen wollen, die in en Falle von Aintswegen an den Ssperrlinien geschehen muß, n dieselben nach jenseits versendet werden.

Amtliche Akten - Pakete, weihe von den Behörden ohne (sheinigung der erfolgten Desinfection abgesendet werden, un- liegen dem allgemein angeordneten Neinigungs-Verfahren.

4) Die Anweisung vom 1. August c. für die Verpackung

Desinfection der zu versendenden Gelder aus von der Cho- a angesteckten Orten wird dahin abgeändert:

a) zu §, 5, daß die Verpflichtung zur Desinfection der Gel- der bei der Ankunft am Bestimmungsorte Seitens der Orts-Reinigungs-Anstalt nur für diejenigen Orte in Kraft bleibt, welche von der Cholera noch nit angesteckt, oder welhe davon wieder befreit sind.

E R

——— n —————————. Le r gea g E T4 erie wee al R C} Lia my

E —————————-

An angesteckten Orten bleibt es den Empfängern über- lassen, die Reinigung, wenn sle solchze nöthig finden, selbst zu besorgen. zu §. 6. , daß Kassen-Anweisungen und andere geldwerthe Papiere auch in Briefen versandt werden können, wenn die Quantität so gering is, daß das Gewicht des Briefes, in welchem sle verschlossen sind, nicht 4 Loth übersteigt. Sie unterliegen in diesem Falle in den Briefen dem für leßtere allgemein vorgeschriebenen Desinfections-BVerfahren, also anch der Durchstechung.

Hiernach modificiren slch die den Post-Anstalten nah §. 1 und Z der Bekanntmachung vom 27. August c. obliegenden Verpflich: tungen. Berlin, den 17. September 1831. Der Chef der zur Abwehrung der Cholera niedergeseßten Immediat - Kommission, v. Thile.

Bei der am 15ten und 16ten d. M. geschehenen Ziehung der Zten Klasse 64ster Königl. Klassen - Lotterie fiel der Haupt- Gewinn von 8000 Rthlr. auf Nr. 89,327; 2 Gewinne zu 2500 Rthlr. fielen auf Nr. 12,806 und 18,213; 3 Gewinne zu 1200 Rthlr. auf Nr. 343. 10,656 und 68,976; 4 Gewinne zu 800 Rthlr. auf Nr. 2276. 35,082. 80,166 und 92,872; 5 Ge- winne zu 500 Rthlr. auf Nr. 15,786. 27,638. 72,875. 83,121 und 88,450; 10 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 9004. 12,962. 22,456. 26,887. 28,020. 29,118. 63,855. 67,413. 85,247 und 93,304; 25 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 5697, 5873. 8489. 8886. 9762. 9896. 10,900. 12,659. 14,424. 19,415. 20,486. 21,182. 22,592. 26,997. 39,760. 40,444. 42,412. 45,067. 47,627. 68,094. 68,718. 77,296. 82,425. 87,756 und 93,859.

Der Anfang der Ziehung áter Klasse dieser Lotterie ist auf den 14. Oktober d. J. festgeseßt.

Berlin, den 17. September 1831.

Königl. Preußische General-Lotterie-Direction.

Angekommen: Der Kaiserl, Russische Feldjäger Alexan- drow, als Courier von Pr. Friedland.

Abgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Belajeff, als Courier über den Haag nah London.

Duréthgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Kon- dratjeff, als Courier von Pr. Friedland fommend , über den Haag nach London.

Zeitungs-Nachrichten. A u 8:4 61: d. Frantreé Q

; Pairs-Kammer. Am 9. Sept. fand in dieser Kammer wieder eine öffentliche Sißung ftatt, die indessen, wie die leßtere vom 3. Sept., nur etwa 1 Stunde dauerte. Die Zahl der ans wesenden Pairs belief sich höchstens auf 50. Von den Mini- stern waren bloß Herr Cas. Périer und der Graf von Argout zugegen. Lebterer legte der Versammlung die von der Depu- tirten:-Kammer in ihrer Sizung vom 31sten v. M. angenomme- nen 5 Geses-Entwürfe vor, wodurch verschiedene Städte zur Er- öffnung einer Anleihe ermächtigt und in zwei Departements Gränzberihtigungen vorgenommen werden sollen. Der Herzog Decazes berichtete sodann über den Gese : Entwurf wegen der diesjährigen Revision und Publication der Wähler- und Ge- \{wornen- Listen, und trug, zur Erläuterung des Zten Arti- fels, auf eine andere Abfassung als diejenige an, die Herr C. Périer in der Sizung vom 31. August in Vorschlag gebracht hatte. Die Berathungen über diesen Geseßz-Entwurf sollten in der Sigung vom 12. September stattfinden. An der Tages- Ordnung war jet der Bericht des Grafen Siméon über die bei der Kammer eingelaufenen Gesuche zur Vollziehung der ges gen den Vicomte Dubouchage erlangten richterlichen Erkenut- nisse. Der Berichterstatter erklärte inzwischen, daß Hr. Dubou- chage um einen Aufschub von einigen Tagen gebeten habe, um eine Denkschrift in seiner Angelegenheit einreichen zu können; die Kommission habe diesem Wunsche um fo mehr genügen zu müssen geglaubt, als Hr. Dubouchage sich ohnehin im Gefäng- nisse befinde und daher seinen Gläubigern nicht entrinnen fönne. Statt des Grafen Siméon bestieg also der Marquis von Dreux-Brézé die Rednerbühne, um eine Gedächtniß - Rede auf den verftorbenen Grafen von Montalembert zu halten.- Die Sitzung wurde um 35 Uhr aufgehoben.

Paris, 10. Sept. Geftern Vormittag fuhr der König, begleitet von dem Herzoge v. Nemours, dem Marschall Soult und dem General Pajol, nach Vincennes, um die dort im Bau begriffenen Feftungêwerke zu besichtigen,

Das Journal du Commerce widerspricht dem unlängst verbreiteten Gerüchte, daß der Kaiserl. Russische Botschafter sich nach Dieppe ‘begeben habe; Se. Excellenz wären bloß zu dem Herzoge v. Crillon in der Gegend von Senlis gereist, um da- selbst einer Vagdpartie beizuwohzen, und würden stündlich in Pa- ris zurück erwartet.

Der Kaiserl. Oesterreichische Botschafter und der Königlich Niederländische Gesandte, die sich seit einigen Tagen auf dem Schlosse des Herzogs v. Noailles zu Maintenou aufhielten, sind hierher zurückgekehrt.

Der Moniteur enthält Folgendes: „Der Regierung ift \o eben zu ihrem lebhaften Vergnügen die amtliche Anzeige gemacht worden, daß Se. Majesiät der König von Spanien die Freilas- sung der 71 Franzosen anbefohlen hat, die in den Gefängnissen von Pampelona und San Sebastian dafür verhastet waren, daß sle zu den Detaschements der Spanischen Ausgewanderten ge- hört, die im vorigen Jahre den Versuch machten, mit bewaffne- ter Hand in die Halbinsel einzudringen, Dieser so neue und

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bestimmte Beweis der freunds{a\tlichen Geslsnnungen Sr, Katho- lischen Majestät gegen Fraukreich wird ohne Zweifel in unseren Lande nah Gebühr gewürdigt werden und das Band der Ein- tracht und der guten Nachbarschaft, das beide Mächte umschlin- gen muß, um so enger knüpfen. ““

L Fn der heutigen Sißung der Deputirten - Kammer wurde die Proposition des Hrn, v. Tracy wegen Verbesserung des bür: gerlichen und politischen Zustandes der Bewohner der Kolonieen, nachdem der See-Minister angekündigt, daß nächstens die Regie- rung selbst einen Geseg : Entwurf über diesen Gegenftand vorie- gen werde, auf unbestimmte Zeit ausgesezt. Den Rest der Sij- zung füllten verschiedene Bittischriften:Berichte.

derr Berenger wird jeßt, dem Vernehmen nah, am näch- sten Mittwoch seinen Bericht über den Gesez-Entwurf in Betreff der Pairie abstatten und darin, wie er dies bereits bei einer au- dern Gelegenheit gethan, die beiden entgegengeseßten Ansichte1 entwickeln, in welche die Kommission getheilt ist.

Bei der Deputirten- Kammer is eine Bittschrift eingereicht worden, worin eine große Menge von Pariser Kaufleuten die Abschaffung des Privilegiums der Waaren- Mäkler verlangen. Dieses Privilegium besteht 1) in der Beschränkung der Zahl der Bürger, die sih jenem Gewerbe widmen dürfen; 2) in dem ih- nen eingeräumten Rechte, si{ch nah Gefallen einen Nachfo!ger in ihrem Amte zu wählen. Die Bittsteller werfen die beiden Fragen auf: ob es überhaupt nothwendig sey, jenes Privilegium aufrecht zu erhalten und, im verneinenden Falle, welche Entschä- digung den Inhabern desselben zu bewilligen sehn möchte?

em Courrier français zufolge, verlangt der Fürst Tal- leyrand dringend seine Zurückberufung.

Die Aan zwishen dem Madrider Kabinet und fei- nen diplomatischen Agenten in London und hier sind fortwährend sehr lebhaft; erst gestern kamen zwei Couriere fast gleichzeitig, der eine von Madrid mit Depeschen für Paris und London, der andere von London bei dem S Spanischen Botschafter an.

Das Gesey-Bülletin enthält eine Königl. Verorduung, wo- durch die Universität zur Bestreitung ihrer Ausgaben für die Monate September und Oktober ermächtigt wird, nah wie vor bis zum 1, Nov. d. J. die ihr zustehenden Abgaben von den öffentlichen und Privat-Unterrichts-Anstalten zu erheben; zugleich wird derselben ein Kredit von 530,000 Fr. eröffnet.

Schon gestern früh um 6 Uhr begannen sich Gruppen Neu- gieriger in den Straßen Montorgueil und du Cadran zu bilden, wurden ader von der Municipal-Garde und den Stadt-Sergean=z ten sofort zerstreut, so daß die Läden in diesem Stadttheile den anzen Tag über geöffnet waren und die CEircutatiou frei blieb ; (bends herrschte dort die volllommenste Ruhe, wozu ein die Neu- gierigen versheuchender Regen das Seinige beitrug.

Der Ussisenhof verurtheilte geftern einen Nadler- und einen Schuhmacher- Gesellen, welche beide angeflagt waren, bei den im Juni d. F. ftattgefundenen Unruhen einen gewaltsamen Ein- bruch in einen Waffen - Laden versucht zu haben, zu Z5jähriger Reclusion und zum Pranger.

Das in Lyon erscheinende Blatt „le Cri du peuple‘/ mel: det unterm 6ten d. M.: „Ein von Clermont kommender Reisen- der sagt aus, daß in dieser Stadt, so wie auf mehreren anderen Punkten der Auvergne ernsthafte Unruhen ausgebrochen sind, die durch den Versuch der Behörde veranlaßt wurden, die Erhebung der indirekten Steuern, die seit der Juli-Revolution ganz aufge- hört hatte, wieder zu beginnen. Die Bureaus der Steuer-Be- amten wurden erstürmt und die Büchcr und Listen zerrissen. Das in Clermont in Garnison ftehende Regiment hatte die Haupträ- delsführer verhaftet, wurde aber bald genöthigt, sle wieder loszu- lassen. Die National - Garde soll sch mit dem Volke vereiuigt und dadurch alle Bemühungen zur Wiederherstellung der Ruhe vereitelt haben. Die Behörde hatte Couriere nah Moulins und Lyon geschickt und um Hülfe gedeten. Ein Bataillon Jnfanlerie und ein Dragoner- Regiment siand vor einigen Tagen von hier dahin abmarschirt. Es ijt gewiß, daß diese Unordnungen feinen politischen Charakter haben.“ :

Die Herren v. Bricqueville, Aulneau tund Mandar sind ei- nes Komplotts gegen die Sicherheit des Staats angeklagt und vor die Assisen von Poitiers verwiesen worden.

Dem Messager des Chambres zufolge, werden in die- sem Augenblicke aus verschiedenen Provinzen Gendarmerie - De- taschements nah den westlichen Departements abgeschickt.

Die vorgestrigen Nummern der T-ibume und des Echo fran- çais sind auf der Post in Beschlag genommen worden, Das erstere Blatt sagt in dieser Beziehung: „Der Vorwand zu dieser strengen Maaßregel if uns unbekannt ; den eigentlichen Grund aber fennen wir, Herr Persil wird nicht müde, uus zu verfol: gen: wir aber werden, er fann dessen gewiß sehn es eben so wenig müde werden, dem Lande die Wahrheit zu fagen.“‘

Briefen aus Ham vom 7ten d. M. zufolge, war der dort gefangen sizende Éx - Minifter Chantelauze seit mehreren Tagen frank, so df ein Arzt herbeigerufen werden mußte.

Die Gazette des Tribunaux enthält folgenden Artikel: „Das Journa! du Havre meldet, daß von mehreren Kolonisten von Guagzacoalco bei dem hiesigen Königl, Prokurator eine Klaze gegen Herrn Laisné de Villevêque, ehemaligen Deputirten, fo wie aegen Herrn Giordan anhángig gemacht worden setz. Die Kläger behaupten, man habe dur trügerische Versprechungen sechs Expeditionen unglücklicher Menschen, von denen eine große Anzahl an den Ufern der angeblichen Kolonie umgekemmen set, in einen tödtlihen Himmelsstrich gelockt. Jhrer Aussage uach sind sle durch eine falsche Auslegung der Worte der vou der Mexikanishen Regierung ertheilten Koncession getäus%t wor: den, und sle wälzen die ganze furchtbare Verantwoctlich: feit für die von ihnen erduldeten Leiden auf Herrn Gior- dan, der sie ihrem unglücklichen Schiefsal überiassen habe. Wir wissen nicht, welchen Erfolg diese Klage haben wird, be: trachten es aber als gewiß, daß sie weder die Plänemacher, noch die Unternehmer von Kolonieen, noch die Thoren, welche dea Elende und dem Tode entgegen gehen, indem sie dem Glücke nachjagen, eines Besseren belehren werde, Mit s{merzlichem