1831 / 260 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

fion seh bereits wenige WoHen nach dec lekten Revolution mit (6eneh- migung des damaligen See- Ministers (Grafen Leben getreten : der Nacbfolger dieses Lepteren, der Kollegen iu derselben, erkannt, daß es zunächst darauf anfomine, den personlichen Zustand der Kolonial - Bewohner auf eine de- stimmte und unwiderrufliche Weise festzustellen ; eine Folge dieser sey nun der Gesetz-Entwurf, den er (der Redner) hiermit der Beurtheilung der Kammer übergebe. Heir v. Tracy ging hierauf in eine ausführlicde Untersuchung des Geses-BVorschlages

Ce Ansicht

ein 1d s{loß, udem er die Hossnung aussprach, daß die Ver- |

fammlung denselben in Erwägung ziehen werde. Diesem wider- segte si Hr. André (vom Oberrhein): ein so wichtiger Geseh- Eutwucf, wie der in Rede stehende, meinte. er, fönne, wenn Nie- mnandes Rechte dadurch verictt werden sollten, nur von dec Negie- rig seib\i vorgeleat werden, da diese liber den Zustand der Kolonieen nothwendig Noti,en haben müsse, aen. Nach einer Erwiederung des Hrn. v, Trach sprach Hr. Estagaucelin die Meinung aus, daß man den Kolonieen die ih- nen uno fehlenden Geseße nur unter ihrer eigeuen Mitwirkung ertheilen dürfe, und daß emen Plag in der Kammer einräumen müsse. laborde unterftilzte dagegen die ‘Proposition des Hru. v. Tracy. Nach idm eraris der See-Minister das Wort, 1m einige Aufschlüsse über das Eutstehen dec von Hrn. v. Trach vorgeleg- tei Arocit zur geben: diese Arbeit sey bereits im Fanuar d. F. einem Vorgänger übergeben tund vou ivorden: man habe es damals für unumgäaglich nöthig gehalicu, vor dec Abfassung eines organischen Gejeyes noch : digungen in deu Kolonieen selbsi einziehen zu lassen; um indessen die Megierunzg vorlaufig einen Geset-Entrourf abgefaßt, der in diesem Augeublicke noci von einer besonderen Kommission geprüft werde, binnen furzenm aber merfe {on jest, daß durch diesen Entwurf die früheren Bestim- mungen der Verordnungen vom ahre 1825 bestätigt und den Freigeiafsenea die politischen Rechte zugestanden wecden follten: inter diesen Umständen glaube er, daß die Kammer wohl thun werde, die Proposition des Herccu v. Krach mindestens zu verta- gén. Herr Salverte meinte, der Geses-Entwurf, der im Na- men der Regierung versprochen werde, föunme möglicher Weise noch eine Zeit lang auf sib warten lassen, während der von Herrn vou Tracy vorgelegte gut sey und den beabsichiigten Zwec vollfom:- men erreihe. Der General Lafayette äußerte si in demsel- ven Sinne. Der Großsiegelbewahrer forderte dagegen die Bersamminung auf, ¿ie von der Regierung vorbereilete Arbeit ab: znwvartea: finde man sie nicht gut, \ zutodificiren. Hr. v. Lracyh bestieg hierauf 1erSroposition zum drittenmale die Redierblihite: Nach ihmi ließ sich Hr. Duvin d. A. über die Sache vernehmen. „Jch verlange““, außerte cr, „die Vertagung, Dingen zu befassen haben. völlig konstituirt; unserer wartet noch die Poirie, ein zweiter über das Municipal - ver die Refrittirung der Armee: überdies stehen wir im Be- arif, in finanzieller Hinficht aufs nee ins agen; das Budget von nicht votirt, und das von 1832 muß unverzliglich \11, wenn die Steuer-Rollen noch zur gehörigen Zeit sollen an- gelegt werden können. un mit einem Eifer, den ich in philanthropischer Hinsicht be- ivunidere, in politischer Hinsicht “aber uicht in gleihem Maße oben fam, jenseits des Oceans verjsegen und tuns veranlafseu, “6 wir uns mit dem schwarzen Geseybuche und den farbigen Nännern beschäftigen sollen. Allerdings

Ille missen einige grausame die Peitschenhiebe und das Abvhanen des Fußes bei der Eutivei- dung eines Sklaven : gewiß werde ich daher auch, sobald uusere gesetzgebenden Arbeiten es uns irgend gefiatten, der Erste seyn, der eme Verbesserung des Zustandes der Kolonial-Bewohner ver- inge, Aber ich wiederhole es: es láfit ch nit Alles auf ein- mal thun, Der Geaf Delaborde suchte die Schlußfolgerung des vorigen Redners ins Lächerliche zu ziehen. „„Herr Dupin““, bemerkte er, „„findet die Kolonial - Geseygebung abscheulich: er spricht uns von abgehauenen Füßen und schließt daraus, daß ran fsch vorzugsweise mit den Pairs beschäftigen müsse : freilich wird man mit diesen auch einige Verkürzungen vornehmen, bis zum Fußabnehmen aber wird man es doch nicht treiben.‘ Diese Aeußerung erregte großes Gelächter. Die WBersammlung ent- schied sich sodann nah einer zweimaligen Abstimmung, mittelst schwacher Majorität, für die Vertagung der Proposition des Hercu v. Tracy. Herr Marchal stattete hierauf einen Bitt- Hriften-Bericht ab. Unter den Eingaben, die er zum Bortrage vrachte; befand sich an die des Herrn Cochrane (Bruders des Lords dieses Namens), der wiederholt von der Französischen Re- gierung die Auszahlung einer Summe von 322,424 Fc. an Ka- pital und Zinsen sür die von ihm im Fahre 1801 den Franzo- sischen Koloniften auf Guadeloupe bei dem damaligen Aufstande auf dieser Jusel verabreichten Unterstügnngen verlaugt.

nar G.

Dér- Berichterstatter stimmte dafür, daß man die Bittschrift dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten zustelle, ven Versu mache, ob man nicht auf diplomatischem Wege Hcn,

Cochrane gerecht werden fkonne, indem seine Forderung zit der

Rah! derer gehöre, die durch die Convention vom 23. April 1518 der Britischen Regierung zur Last gelegt worden seyen. Fünf Redner ließen si über diesen Gegenstand vernehmen und alle zun Gunsten des Herrn Cochrane, worauf dessen Eingabe einfstim- mig, nit bloß dem Grafen Sebastiani, foudern den gesamm- ten Minister-Rathe überwiesen wurde. -- Eine andere Petition, worüber Herr Marchal herichtete, rührte von den Mitgliedern der in Paris bestehenden General-Agentschaft zur Vertheidigung dec religiösen Freiheit her; die Bittsteller begehrten darin, daß man den Unterricht frei gebe. Nach einigen Bemerkungen des (rafen Mon tralivet wurde dieselbe dur die Tagesorduung be- seitigr. Eine sehr interessante Debatte wurde durch einen anderen Bericht herbeigeführt, den Herr Malet über 4 bei der Kammer eingelaufene Bittschriften zu Gunsten der Volen ab- fattete. Die eine dieser Bittschriften war von mehr als 300 Mitgliedern des in Paris bestehenden Polnischen Comités, die ¿weite von 6090 Mitgliedern des Polnischen Comités in Mes, die dritre von 300 Einwohnern von le Mans, die vierte endlich von einér großen Menge von Einwohnern von Paris, Dreux, Sales, Alby, Menilhubert, Domfront „und Lohuec unterzeichnet. Alle verlangten, daß die Kammer den König ersuche, in den Polni- chen Angelegenheiten vermittelnd aufzutreten und {on jeßt die Nationalitát Polens durch eine amtliche Erklärung anzuerkennen. Herr Malet \chloß seinen Bericht mit folgenden Worten :” „Auch wir verlangen die Selbsftständigkeit Polens; auch wir

Sebastiani) ins | damals gleich- falls cin Mitglied dex Kommission gewesen, habe, wie alle seme |

die dein Perivatmanne abgin-

mau sona ihren Repräsentauten zuvor | Der Graf De- |

14

d 159) wieder seinen Nang tüurter den daher auch überzeugt, daß bie einzig uud allein auf die Er: senn werden. Schon vor bei unsere Wünsche in dieser Bes müsen daher glauben, geschehen. sch, - Die bange Sorge, in der wir seitdem leben, If indessen ein hinláäng- licher Grund für die Kammer, die erwahnten Bittschriften dem PYräfldeuten des Minister - Rathes zu iiverweisen, damit er die- selben in ernstliche Erwägung ziehe.‘ Mer Baron Bignon unterstüßte diesen Antrag und svrach slch etwa in folzender Weise aus:

| wünschen, daß dieses Volk MNationén eiunehme, und ror sud Bemthnnigen unserer Diplomatie reibung dieses Aieles gerichtet nahe einem Monate ‘haden wir ziehung zu erfeunen gegeben, id wir daß zur Erfülling derfelven das Mögliche

Regierung zu Gunsten der Polen in Ansoruch genommen haben, isf

Rarschau der Schauplaß blutiger Auftritte gewesen. Sîte werden aber fühlen, i. H.- daß das Verbrechen etncs von blintder Rachsucht bescelten Theiles der niederen Volksklassen einer große Hauptiiadt nicht das Verbrechen einer heldenmüthigen, Nation is. Dem Pol- nischen Krieger selbsi is die strafvare Verirrung- die in einer un- heilvollen Nacht tene bis dahin so reine Revolution befleckt hat, ctn (Gräuel. Wehe uns, wenn wir selb uns des verzweifelten Zustan- des, in dem wir die Polen getasjen, als einer Waffe gegen ste vedie- nen und unsere Unthätigkeit iegt durch den Vorwurf der verübten Unthaten rechtfertigen wollten. Die ileberweisung der betreffenden Bittschriften an den Minister-Rath wird, ich bin dejen gewiß, Urs

gewisse Erfun- |

den billigenFo: derungen der Farbigen möglichst schnell zu zenüigen, habe | benußen wollte.

der Kannmier vorgelegt werden solle: ec be-

| für die Polnische Sache zu

o fönne man sie ja immer zur Vertheidigitng sei- | s0aten | nisterium i | der Londoner Konferenz/ da wir uns noch mit wichtigeren so Das Mutterland selbst is noc uicht ein Geseg - Entwurf über | esen, ein dritter |

Provisorium zu ge: | 1831 if {on ausgegeben und noch geprüft wer: |

Unter solcheu Umständen will man tius |

stimmt die Gesepgebung | der Kolonieen nicht mehr zu unserem aufgeklärten Zeitalter: vor | Strafen abgeschaft werden, als

Herr | Cochrane war auf einer der vorbehaltenen Tribunen selbst zugegen. |

damit dieser |

gends in dieser Kammer RVidersyruch finden : es scheiut mir aber 11 othwen-

L, “D I | dig, daraufhin udeuten, weshalb gerade jeßt eine jolche Ueberweisung von diesem gründlich gepruft | 9 s E

hoher Wichtigkeit seyt möchte. Wir wollen glauben, daß dic Ne- aierung, wie wir, mit Ungeduld den Zeltvunkr erwarkel, w0, sie die Unabhängigkeit Polens werde anerkennen können. Jch deufc aber, daß dieser Zeitpunkt schon da wäre, weit dgs Minisierèum ihn uur Zwei außerordentliche Begebenheiten habe ihn her-

beigeführt: der Marsch unserer

à

| Fortschritte der Seuche, die Oefferreich und Preußen verheert und

irgend einen Krieg zu

es ihnen für lange Zeit unmöglich macht, | y | in Belgien eingerückt

führen. (Zeichen des Zweifels. ) Daß wir

" find, ift rein zufällig gewesen. Únvorhergeschene Ercignisse stnd aber

Materialien, die sich in der Politif schr wohl benuyea lassen. Es

: giebt nicht cine Macht, und England noch weniger als irgend eine

andere, die nicht das, was der Zufall ihr bietet, zur Erreichung th- rer Zwecke benußen würde. An dem Tage, wos unsere Truvpen in Belgien einrücken , war daher auch mein erster Gedanke, die Bor- theile, die wir daraus fúr uns felbst ziehen könnten, und mein zweiter, diejenigen, die sffch zu Gunsten der Polen davon er- warten ließen. Leider scheiut das Ministerium diesc Ansicht nicht ge- habt zu haben. Alles deutet vielmehr darguf hin, daß man nicht nur nicht daran gedacht habe, in der Beseßung Belgiens eine HUlfe suchen, sondern, daß man sogar mt cinmal für Frankreich selbft aus diesem Eceignuisse alle die ) ¡u ziehen wissen werde, die das unfehlvare Resultat desselven seyn sollten. Anstatt cine entschiedene Stimme zu führen, ijt das Mt- immer nur das folgsame Werkzeug der Beschlüsse und dies wird immer der Fall seyn, Frankreich , anstatt mit den Europätschen Mâädh- ten cinzeln zu unterhandeln , sich in einer Konferenz ve"tre- ten läßt, wo vier Mächte beständig gegen das Französtsche Fnteressc aukämpfen. i j

Politif eutsagten. Mittlerweile seheu unsere Trupyen in Belgien : die Konferenz giebt sich alle Mühe, um uns daraus wieder zit ente

lange

fernen; wir müssen aber bleiben: in diesem Punkte wenigstens darf | | | fien Moutag (l2ten),

das Ministerium nicht nachgevben. Will mgn uns wieder mit der Frage des Krieges oder Friedens beschwichtigen, so antworten wtr, daß keine Macht heutiges Tages Krieg führen fann, außer Frank- La. Der Redner führte hter den Gedanken weiter âuüs/, daß bei der immer mehr um sich greifenden Seuche der Cholera Preu- gen und Oesterreich eben so wenig sclv Krieg führen, als die Staaten des Deutschen Bundes zu cinem solchen veranlassen kön ten. „Bemerken Sie übrigens, meine Herren/‘, fuhr cL sodann fort, „daß es nicht unsere Absicht ist, aus diejer seltsamen Lage des Kontinents all” den Nußen zu ¡ichen, den cine gewagtke Po litik sich davon versprechen dürfte: wir wollen uns bloß auf Bel gien sten, um den Polen hülfreiche Hand zu reichen. Man wird mir vielleicht erwiedern, daß es- uncdel für Frankreich scyn würde, einen unter solchen Umständen gebotenen Vortheil zu benußen. Dies wäre aber eine úbel angewandte (Zrofimuth, und die

G ah

Kabtnieite haben kein Recht , eine solche, gleichsam auf Kosten der Völker, zu üben. Was zum Verderben Navoleons der Wintec von [812 war, das is zu unserem Vortheile die Cholera. Will man vic leicht behaupten, daß die Frage wegen Belgien vornehmlich etne Englische sey, und daß wir daher, injofern wic dem icßigen Briti hen Minisierium keine Zugeständnisse machten, Gefahr laufen wür den, die Existenz dessclben und mit ihr den Fricden von Europa aufs Spiel zu scßen, so antworte ich, daß, so sepr ich als Phtianthrop auch wünsche, daß Lord Grey ich in seinem Posten behaupte, ich ti politi scher Beziehung doch weit entfernt bin, in einer Veränderung des Englit- schen Ministeriums irgend eine (Hefahr für uns zu erblicken. Fch glaube vielmehr, daß unser Kabinet sich gegen ein Tory - Ministerium un- leich kräftiger gezeigt haben würde, als gegen eine mehr oder min- er liberale Verwaltung. Jede Besorgniß einer Coalition gegen Frankreich i| heutiges Tages ein Hirtntgespinns|. Von Rußland, Öesterreih und Preußen i unter den obivaltenden Umständen niches zu befürchten: auch England scheut den Krieg, und vielleicht noch mehr, als wir, obgleich Sir Rob. Vyvyan unläng\ im Parlamente sagte: // Alles, roas ich von der Englischen Regierung verlange, ist, daß sie sich nicht vor der gegenwärtig in Frankreich bestehenden Regierung fürchte.//// Dasselbe verlange ich von der Franzdsischen in Bezug auf England. Unsere Regierung braucht keine at- dere in der Welt zu scheuen, macht ste Zugeständnisse, #9 kann ïe deren auch verlangen, und diejenigen, dic wir begehren, nd heilig, denn sie betreffen Polen. Wir schen binnen furzem großen Ereignissen an den Ufern der Weichsel entgegen. Wäre es nicht \chdn, chrenvoll, vorzüglich aber politisch , eben icht, wo die große Katastrophe naht, die linabhängigkeit Polens anzuer- kennen” Wie herrlich, wenn dic Polen stegten! aber unterläge P9- len auch, so würde es uns noch Vortheil bringen, cs vor seinem Falle anerkannt zu haben, denn Frankreich würde um fo lauter zu cinen (Kunsten sprechen kdnnen. Was auch geschehen mag, fiele Warschau auch in die Hände der Russen, o wäre die Polnische Frage darum noch nicht beendigt: sie wúrde noch lange fortleben und alle Kabinette beschäftigen, und Frankreich würde alödann be- rechtigt seyn, sciner Vermittelung eine mächtigere Stimme als icht zu leihen.“

Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, der gleich nach Herrn Bignon das Wort ergriff, erklärte, daß es nit sein Absicht sey, sich der Ueberweisung der betreffenden Bittschriften an den Präsidenten des Ministerraths zu widerseßen; uur wolle er der Kammer eiùige Bemerkungen mittheilen. „Jh mnß ge- stehen,‘ fuhr er dann fort, „daß ih nicht wohl begreife, was der vorige Redner eigentlih verlangt. Wir sollen uns, sagt er, die Ereignisse in Beigien zu Nuße machen, 1m die Unabhängigkeit Poiens zu sichern ; wir hätten zahlreiche Zugeständnisse gemacht, und fönnten daher deren auch verlangen: Europa seh) in diesem Augenblicke dergestalt gelähmt, daß es sich anßer Stande sche, einen Krieg zu führen, und Frankreich könne ibm daher Bedin: gungen vorschreiben. Wir wolleu einmal die Sache untersuchen, Man will, daß wir die Begebenheiten in Belgien zu Gunsten Polens benugen sollen; ich erblicke hier durchaus keine Gedanken: Verbindung, und der vorige Redner selbst scheint hierüber nit recht mit sich im Klaren gewesen zu seyn, (Gelächter in

| blicken | als beendigt; | für uns

„Seitdem wir von dieser Rednerbühne herab den Beistand dev | den Angelegenheiten des Nordens aufzuwerfen, muß sie 1118 vielm

| her. | ropa hat gefühlt, daß diese Bewegung im Interesse des all

Fruppen nah Belgien und die |

| fen

Boutheile |

Es wäre endlich einmal Zeit , daß wir dieser | S S : 4s | batte, das Sienec : System einer allgemeinen Reform zu unt

| werfen, wurde jene Bittschrift ebenfalls an den Minister : Ku

den Centris.) Die Belgischen Angelegenheiten slnd, wie h Karnmer vollkommen weiß, vou ernster Art. Herr Bignon si darin eine Englische Frage; beser wáre es gewesen, venn er j eine Europäische Frage genannt hätte, denn alle Fragen dies Art betressen ganz Europa und in ihnen liegen die Elen) des Friedens oder des Krieges. Wir sollen Zugeständnisse U macht habén. Warum nemt der vorige Redner sie uns nid Wix hieiten Belgiens Unabhängigkeit für bedroht und eili dahin zu sener Vertheidigung. Jch glaube nicht, daß in diesy Betragen des Ministeriums irgend Jemand cin Zugeständniß fann. Die Belgische Frage ist übrigens nichts wenj (hört! horr!) und weit entfernt daher, daß j einen Grund abgeben fönnte, uns zu Schiedsrichtery

an die Angelegenheiten des eigenen Baterxlandes mahnen und unz,

" Allem veranlassen, wohl zu bedenken, daß Frankreichs Hauptstadt n

50) Lieues vou der Belgischen Gränze entfernt ift. Ich sehe hin na in der Belgischen Frage weder ein *Nittel, die Unabhän feit MYolens zu-sichern, uoch irgeud ein Zugeständniß. Sind 3j geständnisse gemacht worden, so rühren fie gewiß nicht von uy Mir sind aus eigenem Antriebe in Belgien eiugerückt, |

meinen Friedens geschehe, und es hat ihr daher feine Zustimmy gegeben, Wir sud hiertiber höchlich erfreut gewesen, da h ¿riede, wie wir frei gestehen, cin Bedürfniß alter Volker ist; Seuche, deren der vorige Redner erwähnt, muß uoch ein Gry mehr für uus senn, diesen Frieden ausrecht zu erhalten, dey wurde er gebrochen, rückien wir nach dem Rheine vor, #0 wi den unsere Heere dort auf andere Hecre stoßen, die ‘aus an ïreckten Ländein kämen, und wir gingen gerade der Kranfhy entaegen, vou der Hr, Bignon das gauze iubrige Europa betyj währ Unsere Theiinahme für Polen ift immer wahr wesen und verläugnet sich auch jeßt noch nicht, Franfrei hy nichts gespart, um die Natioualität dieses Landes zu fichern, uy die Regierung wird bei thren bisherigen Systeme in dieser Y ziehung beharren, ohne jedoch dabei die wahren Juteressen d eigenen Vaterlandes aufs Spiel zu scyen, ohue den Frieden stören, ohne der Cholera Thúür und Thor zu öffnen. J hes daß die Kammer unserem Betragen ihren Beifall schenken wind! liuter Zeichen der Zufriedenheit von Seiten der beiden Cent verließ der Graf Sebastiani die Neduerbühne, die hierauf h General Lafayette bestieg. Im Laufe seines Vortrages nj derselbe mehrmais von dem eigentlichen Gegenstande der Bit thung ab; er fam auf die Ftaliänischen und Belgischen Anz legenheiten zurücf und war in Bezug auf Polen der Meinuy daß man diesem Lande um so mehr zu Hülfe eilen müsse,

Oesterreich der MVolnisheu Jnsurreciion uicht günstig, Pres aber ihr offenbar feindlich sey, Die 4 Bittschriften, die zu di Debatte Anlaß gaben, wurden hierauf ohne Widerspruch iu Min :ster:-:Rathe u1berwiesen. Am Schlusse der Sigung li noch eine Petition verschiedener SBähler von Weifsenburg, |y eine Herabsezung der Salzsteuer verlangten, zum Vortra Nachdem Herr von Ludre auf die Mothwendisakeit hingewil

No

mahnt.

gewiesen, Die Wersamnilung vertagte Nch hierauf bis zum nit

Yaris, 11. Sept. Vorgestern Abend fiattete der Kail Dom Pedro dem Konige emen Besuch ab. Gefiern hatien d O ofterreichische Botschafter, die Gesandten von Preußen # Sazzíen uid die Geschäftstrager der Hanse- Städte und lt

chaiveizeriscven Eidgenofsfensckzaft MNrivat-Audienzen bei Sr, V estät, Hente musterte der König die l2 exsten WBatailloue \ iefigen National - Garde zu Fuß, die erste Schwadron der N tional-Garde zu Pferde, die erste Batterie, das l fie Linien:Ny ment und 2 Schwadronen des Husaren-Regiments Orleans,

Der Schiffs - Capitain Brou, ehemaliger Gouverneur |

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Kolonie am Senegal, ist zum Commandeur der Fregatte M

mione‘ und der Nfcifanischen Statiou ernaunt worden.

Der Temps sagt: „Man hat in der gestrigen Sißunz | Deputirten-Kammer die Aeußerung des Herrn v. Sebaßiani | merkt, daß die Belgische Angelegenheit in diesem Augentiß über Krieg und Fcied.n entscheide. Mau wußte bereits, daß d

| Ministerium mit seinen Unterhandlungen hinsichtlich dieses U

des si in großer Verlegenheit befindet, die durch das Misli genu der Mission des Genera! Baudrand wegen der 12,000 Mail die man in Belgien lassen wollte, noch vermehrt word] Der diesseitige Botschafter in London, der tiber die heinilidt und im Widerspruch mit einander ftehenden Unterhandlun des Französischen Kabinets höchst unzufrieden ist, scheint um si Jur uckverufung nachgesucht zu haben. Die Worte des Eri Sebaßtigui beweisen, daß sich unsere äußere Lage noch nit bessert hat, und daß Fraufreich vielleiht in Gefahr ist, Fruchte des Mangels an Geschicklichkeit , Kraft und Offenbll zu ernten, der seit so langer Zeit in unseren diplomatischen ziehungen geherrscht hat. ““ j Dem Courrier français zufolge, will ein Deputill der linken Seite eine Proposition wegen der Oeffentlichkeit b Abstimmens. und der Aufhebung des geheimen Votirens in V Kammec bringen.

n die Stelle des gleichzeitig in Beauvais (Oise) und Ü îtres (Tarn) gewählten Herrin von Mornay hat dieser leblt VWahi-Bezirk, nachdem Herr von Mornay für jeuen optirt, H

| Albis zum Deputirten ernannt.

Da die doppeit gewählten Deputirten Herren Humann Amilhau sich resp. für die Bezirke Schlestadt und Saint : Gd

| dens entschieden haben, die Wahl des Herrn Foufrède annu®

worden ift, Herr Borh de Saint - Vincent aber abgedaukt ho! so sind der 5te Wahl-WBezirk des Depts. des Aveyron zu Bil franche, | der 6te des Devyts. der oberen Garonne zit Bi france, der áte des Gironde - Depts. zu Bordeaux und der : des Depts. des Lot und der Garoune zu Marmande auf d 1. Oktober zusammenberufen worden, um statt jener andert putirte zu wählen. T Jn der Gedächtniß-Rede, die der Marquis v. Dreux:BW} in der vorgesirigeu Sißung der Pairs-Kammer dem Grafeu b Montalembert hielt, sagte er unter Anderem: „Stets unterstiß der Verstorbene durch sein Wort die Sache des Unterdriickte! vornehmlich aber war er bemüht, bei den Berathungen über V Wahl: und Municipal-Geseche seine politischen Grundsäße dat? legen, Ec wollte, daß diese Geseße der Größe unseres Land angepaßt würden, und war überzeugt, daß aus der freien L ßerung aller Interessen , Ansichten uud Forderungen ein gt Gedanke für die Erhaltung der öffeutlichen Ordnung hervorge)! würde. Er glaubte, daß, nachdem fast der ganze politische I fluß in die Hände der parlamentarischen Gewalt übergegan diese eine möglichst allgemeine Sauction erhalten müsse. * glaubte, die Gemeinde sey die wahrhafte Grundlage, atif der d

Mational:Repräsentation beruhen müsse; nur in ihr. fónne j

nd,

‘elloser Ehrgeiz.“ Die Gazette de France bemerkt hierzu:

ieses Schweigen herrschte während dieser Rede in der Kani: |

7; jeder Pair fonnte sich im Stillen sagen, daß, weun die meinde organifirt worden waren und, wie der Marquis v. ceux:BréÉze e. Vor ah!:-Recht erhalten hatteu, die Existenz der Pairie heute nicht eifelhaft feu nd /

Das Journal du Finiftère meldet ans Bre:

Bice - Admiral! Roussin befteùt aus dem Linicuschiffe „„Suf- n“, deu Fregatten lg Guerrière An ¡1a Ine Die egattet Ras : und r aon Und Die Brigg ¡¡Dragon“‘, mit dem Admtral zugleich am 14. Attg. den Tajo verließen, tten sich ned) an demselben Lage von ih11 getrenut, um nach nlon zit segeln. Den Admiral Noussin begleitete gußerden

m ihn am 11. Juli genommene Portugiesische Geschwa- s von [iti h I 4 Mili 8 f L gten e (Nei cIvaz

das aus 8 Kriegsschisfen, gus den Z Fregatten |

(tajoua‘, Diana‘ und „„Perla ‘‘, den beiden Korvetten ealdade‘“ id ¡„Jusant Sebasitan‘/ und den 3 Briggs dro 1‘, „Dom Joao 1.‘ uud „Remoria‘/ besieht. . hrzeugen defindeu sich etwa

hrere Frauzojen, die Lissabon verlassen habn.

Megnabimne ter Portugiessscven Schiffe sind noch nit betanut.

Luf diesen

an glaub, die Französisce Negierung hade deren QZurückgabe | | Dauer seyn: denn wir werden mit aller mdglichen Eile zu Fh-

und erivartete; daß hochstens zwei derselben mitgeöom-

) um das Andenken an die Portugiesische 1gelegenheit in Frankrei zu erhaiteu. Wir wissen aus siche- Quelle, daß Admiral Rouffíu, den bei dem Andlicf der mit glücklichen aug: hes ergriff, Unterhandlunsen angefuupft hatte, un die Frei- ing des g:oßften Theils der S iaatsgefangenen zu bewirfen, Id daß er 1m diesen Preis die Zurtikgabde des genonimenuen ortugiesl\ch ci Geschwaders anbvot, 1 miral auch große Hoffnung auf das Geliuzen seiner Bemü- ngen: bald aber über;eugte er sich durch die netten Ge: [tthätigfeiten mnd Gefangensrzungen der Portugiesischen egierung daß er diescn menschensreundlichen *Plan n müsse, und die Verhandlungen wurden adgebrochen. ach einer anderen Verfiou hätte der Vice - Admiral Roussin Unioillen über die Beriezunig eines der Artikel des Bertrazes

ohlen, l n werden wurden,

m 14. Juni, wonach die Dortrmgiejen während des Aufenthalts | Wünsche Frankreichs in einem Augenblick an den wo tenes thdrichte Unternehmen den Fricden und die Neutralität |

Torts sollten, diese durch die Wegnuah- der Portngiesischen Schifse strafen zu müssen geglaubt. an wundert sich, dgß der Admiral nach semer Aufunst rselbsi sich nicht na Paris begedeu hat, wo seine Ge- wart vielleicht nothwendig sehn diirfte, Nach Ansfulzriig er Missiou, wie die seinize, muß er utliche Aufschliisre ge: 1 konnen, die sit auch in der außgedehnuiesten Korrespoudenz ht so entwickeln tasen, wie m Gesorah. Admiral Roussin t aber seine Functionen als hiesiger Marine: Prafekt wieder an- treten, ““

Das General: Conseil der Bauk v

trag des Handels: Vinisters nud des hiesigen PDrafeften, das kt fallig gewordene Darlehn von 4 Millionen Fr., das die bout nach der Juli-Revolution VBehujs der Errichtung eines sfontir-Compioirs machte, auf unbestimmte Zeit gestundet.

Der Minister des Handels und der öffentlichen Bauten hat 1 von Wettecschäden, Fewersbruünsten und Biehseuchen heimge- hten Departements er:Pyreugen und der Somme, terftizung bewilligt,

den vornehnei

on Frankreich hat, auf den es

Großdritanien und Laon, 11. Sept. ug publicirt die nachsiehenden, bei Gelegenheit der Krönung chebeuen, Beförderungen aud Ernennungen: Der Graf vou ssilho zun Marquis v. Ailsa: der Graf v. Vreadalbane rafen 1 und V Breadalbane: der Graf

E R L ( d, L lan d.

v, Ormeite Marquis rosvenor zinn Marquis v, Westminster : h zum WVaron Caveudisy und Grafen v. Buxrlington: Vis- ut Duncan zum Grafen v. Campyerdowu ; id zum (Grafen v. Ransuriz: Marquis v

1 Renlis: Graf v, Meath zum Baron Chiawortd; (Graf von inmore zum Baron Dunniore: General Graf Ludlow zum aron Ludlow; Lord Beihaven zum WBarou Hamilton; General

V,

ird Howden zum Baron Howden: Herr William Maule zum } aron Paumure: Herr George Cadogan zum Baron Oafkleyhz |

r G, W, Bampfylde zum Vaxon Poltimore : Sir Rob. ley zuin Baron Weniock: Sir Edw, Lloyd zum Baron Lio- n; Herc F. W, Berkeley zum Barou Segrave: Oberst - Lieu- ant Arthur Chichester zum Baron Tempelimore uud Herr W. Hughes zum Baron Dinorben, E

Hr, von Gersdorf, Königl, Sächsischer Minister-Nesident am |

tigen Hofe, hatte am 7ten d. M. seine erste Audienz bei Jh- t Maj, der Keuigin, der er dur den Lord: Kammerherrn Sra-

Howe vorgestellt wurde.

Der Bischof vou Worcester, Dr. Cornewall, is mit Tode egangen: man glaubt, daß Vyr. Grey, ein Bruder des Pre: tr: Minifiers und Dechant von Hereford, sein Nacbsolger wer- l wird; Andere neonen den Bischof von Chichester, Þ)r. Carr,

g , / ) Aus unzähligen Orteu des Konigreiches gehen Nachrichten | tr die herzliche Feier ein, mit der fast überall das Kronungöfest |

gangen worden ist.

Die Morniug- Post läßt sich gegen die neuen Pairs- iemunagen nut großer Hestigkeit aus uno sagt unter Ande: M: „Die ansehnliche Pairs - Lieferung, mit der dem Lande jon so lange gedroht worden, ist nun, der Hofzeitung zu- ge, wirflih zu Stande gekommen. Dl l lbe geben zu wollen, einen ins Einzelne gehenden Angriff zu ternehmen, erlauben wir uns nur die Bemerkung, daß ein jo detttender Zuwachs . der Britischen Pairie e Würde, die Weisheit, 3 l l “hat. Wir fordern Jeden

auf das Berzeichniß zu werfen und,

N ki dieser Rekruten der Englischen Aristokratie gelesen, di R Ou er hinfichtlich eines Einzigen auzugebei r orin jein begründbeter, ey es verfon!icher oder erdlicher, gau nur Territorial-Anspruc auf die Ehre besieht, die ihm erd Theil geworden ist, “Gegen einige der stattgehabten A 1 Pair gen durfte vielleicht nichts einzuwenden sein; die u airs jedoch scheint man in der That mitder Trom- L A lden zu haden, Viel ist vozu Zeit zu Zeit Le A Beschlusse des Greyschen Kabinets, das Oberhaus mit E airs zu überschwemmeu, um deu Erfolg seiner revoltu- airen Maaßregel zu sichern, die Rede gewesen. Mir ge-

fals stattgefunden auf,

nachdem erx die

' ?n, daß wir davor uiemals die geringste Wesorgniß heg:

Talent und -wohlverwendetes Bermogen einen rechimáßigen | fluß ausüben, umd foufi üdergll herrschze Partei-Futcresse und | im vorigen Jahre verlangte, alle Franzosen das |

H T Le Jh é ry Was \ 4. Sept. auf der hiesigen Rhede angekommene Geschwader |

„Lom |

90 Poritgiesische Fiuichtlinge und | Die Grunde |

| Kühnheit bereuen.

angefüllten Gefaugnisse Lissabons ein Gefühl des |

Eiue Zeit lang hatte der | | tralità

aufge: |

| Jhren

1 TCOEI.

des A dex „Jsère, dexr Huiden, der | die Sunime von 36,500 Fe. als |

Das neuecsie Blatt der Hof-Zei: |

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Viscount MNorth- | Headfort zum Ba: |

Ohne uns die undanfïhbare |

i ohne daß dadur G Es eit, Der Patriotismus oder die Macht | Dberhanses im mindesten gewovuen hätte, früher noch |

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ten: nit, daß unser Vertrauen aus einem Zweifel ent- sprang, daß das Ministerium zu gewissenhaft gegen ir- gend eiue Maaßregel seyn möchte wir hatten einen viel so- | lideren Grund, Wir glaubten nämlich nicht, daß sih irgend eine ansehnliche Anzahl von Engländern aus den vornehmeren | lassen der Gesclisczaft finden würde, die im Stande sey, die | Pairie unter der einzigen Bedingung anzunehnren, welche die gt: geuwärtigen Minister des Königs ihr stellen fonaten. Die

daß fie durch ihreu Mangel an Vaterlandsliebe und Ehrlichkeit ihr Ministerium auf. den verkehrten Weg gebracht haben, und daß fie durch all ihr Gezánfe unter einander das Uebel nit gut machen werden, eben so wenig, als sie duxch ihre Entschul= digungen des Systemes, das sle vorhin gegen Holland angenoni- men hatten, die Achtung und das Vertrauen der Holländer wiez der gewinnen werden, Eines der elendesten diéser Tagesbiätter, das Age, verspottet jeyt den Fürsten Leopold, will ihn als

a A î ly o q d O : 1 s k At J Hofzcitung beweist, daß wir uns niht getäuscht haben: die | Feigliug denen, die shändlich die Flucht ergriffen haben, glei{ch-

Auswahl muß in der That sehr klein gewesen sehn, wenn dies das Resultat ist, Die neuen Pairs sollten wirklich als eine uene

| Art von Adel angesehen werden, und cs wäre ganz zwectmäßig,

ihnen zur VBorbeugung von Berwechselungen einen ganz besonde- ren Plaß ium Oberhause anzuweisen und sie Neform- oder Revo- lutions-:Pa'irs zu nennen. ‘‘

| Die hiesigen Blätter enthalten nachstehendes Schre*- | ben, ohne jedoch die Quelle anzugeben, welche die Authenticität

desselbeu verbürgen fömte : „Schreiben Ludwig Philipps an Leopold, als Antwort auf das Ansuchen um Hülfe, um den Angriff der Holländer zurückzuweisen. 4 Paris , 4. August 1831. Mein lieber Bruder! Herr Lehon hat mir heute Morgen das Schreiben überreicht, welches Ew. Majestät vorgestern von Lüttich aus an Mich gerichtet haben. Der unwürdige Ueberfall der Hol- länder hat Mich, gleich Jhnen, in Erfsgunen geseßt : wenn fie auch cinige Vortheile erringen sollten, so werden diese nicht von langer

rem Beistande heranrücken, und sie werden vinnen kurzem ihre f Erlauben Sie Mir, als Jhrem Freunde, Jhnen den Rath zu geben, öFhre tapferen Belgischen Truvy- pen nicht in Gefechten bloßzustellen , welche durch die Zahl Jhrer Feinde ungleich seyn dúrften. Ziehen Sie \ich vor (h- nen zurück, wenn Sie zu schwach sind, und ovfern Sie lieber Ter- rain, um uns zu erwarten : denu Sie werden nicht lange warte durfen, und das, was Sic aufgeben sollten, wird bald für Belgien, für den König seiner Wahl und für seine Unabhängigkeit und Reu- t, die Frankreich achten und im Verein mit den vier Mäch- ten, welche zur Errichtung derselben beigetragen , aufrecht zu erhal- ten wissen wird, wieder erobert werden. Jch bin der Meinung ge- wesen, daß, unter den Umsiänden, unter welchen Frankreich Ewr. Maiestät die Hülfe, welche Sie verlangen, bewilligt, es ndthig wird, die Rücksicht bei Seite zu seßen, welche Mich verhindert hatte, bevollmächtigten Minister sogleich zu empfangen. Fch habe ihn zu Mir rufen lasen, um ihm auf der Stelle eine dffentliche Audienz zu ertheilen und dadur Fhnen sowohl, als der Belgischen Nation Meine persönliche Freundschaft und die Tag zu legen, unterbrochen hat, welche wir Jhnen garantirt haben. Der Mar- schall Gérard wird die Armee kommandiren, die ich den Belgiern zu Hilfe sende. Jch konnte den Ober - Befehl nicht in bessere Hände un. Meine betden ältesten Sbhne werden ihn begleiten und an der Spitze threr Regimenter für Belgien kämpfen. Fch freue Mich, daß le ihre ersten Wasfenthaten für eine so schdne Sache verrichten können, und daß derjenige, für den Fch die Krone ausgeschlagen habe, welche Sie tragen, sich unter den Vertheidigern Belgiens befindet. Jch hoffe- daß England cine Flotte nach der Schelde senden und durch diese Mitwirkung unsere Uebereinstimmung, Jhnen Beistand zu leisten, be- thätigen wird, und daß diese heilsame Eintracht den allgemeinen Frieden, der auf cine so thdrichte Weise durch den König von Hol- land gestört worden iß, wiederherstellen und sichern wird. Die Kdnigin und Meine Schwesier tragen Mir auf, Jhnen ihre Freund- {aft auszudrücken, und Fch erneuere Jhnen von ganzem Herzen

die Versicherung der Meinigen , welche schr lebhaft und sehr auf-

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gez.) Ludwig Philipp.“ : „Was iverden die Lords thm 2‘‘ dies ift der Titel einer so even hier erschienenen Flugschrift, als deren Verfasser Herr Ridawah genannt wird. Es wird darin dargethan, daß die Lords feine andere Alternative haben, als die Reform-Bill anzunehmen, in-

dent bei der Verwerfimg derselben das Greyzsche Minisierium | ausscheiden und kein Anderer es wagen würde, als Britischer

B)

Polignac ‘im Kampfe mit der öffentlichen Meinung das Staats- ruder zu übernehmen, ZJnzwischen werden die Minister gewarnt,

-

n L : | fich von der Taktik der Opposition, die nicht eiue förmliche Ber- Lord George Caven- ; i i:

werfung der Maaßregel, sondern eine Verschiebung oder eine Modification derselben beantragen würde, nicht täuschen zu las: sen: auch wird das Laud aufgefordert, seinen noch nicht vermin: derten Eifer sür die Bill dur Petitionen an das Oberhaus an den Tag zu! legen.

Wer Courler ertheilt der Englischen Regierung den uach: | drüklichen Kath, dem Kaiser Dom Pedro zur Bewirkung elner | llinwálzung in Portugal gemeinschastlich mit Franfreich behúülf- |

lich zu sehn. Dom Pedro, meiut das genannte Blatt, wtirde eine folhe Umwälzung mit einigen 1000 Manz leicht zu Stande

| bringen fönuen. Die heutige Sunday-Times erzählt mit vollen! Ernste |

und mit vieler Wichtigkeit: „Jn Lissabon und Porto hatte man die Nachricht, daß eine Flotte, im Juteresse der Donna Maria, von Frankfurt abgesegeit sey, um von der Jnsel Madeira im Namen der jungen Königin Besiß zu nehmen.“

„Ri e der laude

Aus dem Haag, 13. September. Se. Königl. Hoßeit der Prinz von Orauieu befindet s\h jeyt wieder in der hiesigen Nefidenz.

Herr E, Laurence, Französischer Konsul in Rotterdam, der |

bei seinem kürzliczeu Aufenthaite in Brüssel mehrere Konferenzen mit dem Frauzösiswen Gesandten General Belliacd hatte, befin: det fich seit emigeu Tagen hier und hat, wie man veruimmt,

| sehr wichtige Depeschen für unsere Regierung mitgebracht. Ein

Courier aus London is ebenfalls mit Depeschen hier eingetrof- fen. Unsere Zeitungen erwähnen ebenfalls einiger ueierer Lon- doner Kouferenz: Protokolle und sogar schon eines 40ften, dessen Juhalt von großem Juteresse seyn foll,

Mau \chreibt aus Herzogenbusch: „Fortan sollen feine Belgische Deserteurs mehr zugelassen werden, aufer solchen, die

wirkli Belgier von Geburt sind uud hinreicheude Betwvcise ihrer |

Jn diesem Falle sollen sle bei } Ea s P _vE | mebreren Städten Belgiens gleichzeitig ausgebrochenen Unruhen

guten Gesinnung geben konnen, unserer Jufanterie einrangirt werden. Die in der Provinz Nord-:-Brabant zum Vorschein gekommene ansteckende Krankheit hat \sich jeut auch an ciugen niedriger gelegenen Pläßen, na- mentlich von Empel bis Megen an der Maas entlaug, gezeigt; auf höher liegenden Punkten sängt sie an, nachzulassen.““

Unser Adverteutieblad sagt: „Die Englischen Zeitun- gen find tüchtig beschäftigt, mit einander uber die Besettng oder Räumung Belgiens von den Französischen Truppen zu streiten, vor Allem ader úber die Zahlen derer, die eingerückt, abgezogen oder geblieben sind. Die Franzosen sragen nichts danach; sle wol- len sich wohl fremder Tageblätter zur Erreichung ihrer Zwecke bedienen, sih selbst aber lassen sie dadurch nicht leiten. Die Englischen Zeitungen mögen trogen auf den unwiderstehlichen Einfluß, den sle auf die Angelegenheiten ihres Vaterlandes aus: ben, Niemand wird denselben verkennen; gewiß ift es aber,

l

| Partei unbillig zu verfahren. j mal auf die Weise geirrt? Was hingegen soll man von dem

| fie und wider besseres Wissen gehandelt. | nach dem Lobe, das fie uns oder unseren Tapferen auf Kosten

| math zurückzukehren,

| ganz

| frieden gestellt,

stellen und wünscht, daß er nie wieder. einen Schilling von? Englischen Gelde ziehen möge. Gleichwohl, wenn diesen Fürsten Jemand zur Annahme der Belgischen Krone verleitet hat, so waren es, nächst den Englischen Ministera, gerade die Englischen Zeitungs- Schreiber, die, als die Rede von seiner Ernennung ivar, darin auc den Vortheil Englauds sahen, unter Anderen deu jammerlichen Vortheil, die Zahlung einer Peusion loszuwerden, und deshalb unbedeuklich Holland zuwiderbandelten, Die Mini-

| ster haben mit wenig minder als offeuer Feindseligkeit wider uns

versahren, und Blätter, wie der Courier und die Times, haben im Hasse gegen Holland uns als die Feiglinge dargestellt, woftir ste ¡ebt die Belgier und ihren König erklären, nun das Rriegs- Be)@ick ihnen ungünstig gewesen. Eme solhe Unredlichkeit mochte im Stande seyn, die Holländer noch mit den Belgiern außzusöbnen, wenn diese je von ihren Berirrungen und verkehr- ten Ansichten zurückkommen könnten. Sicher ist es, daß wir unsererseits die Engli¡chen Tageblatt - Schreiber weit mehr verachten, als die Belgischen, denn es ift mensch{lich, in feiner eiznen Sache zu irren, sich der Leidenschast hinzugeben, Alles im eignen Vortheil auszulegen und so wider seine Gegen- Wer in der Welt hätte nicht ein:

halten, der sih zwischen zwei Parteien gestellt findend, nun der cinen, dam der auderen Necht giebt und sie wecselswcise nit Schimpf überhäuft,“ je nachdem Eigennuß oder die Ereignisse dieses zu erfordern oder mit sich zu bringen \{einen? So habeu Was fragen wir jet

Leopolds und der Belgier spenden? ‘‘ M 1 D -— , r f Brüssel, 12, Sept. Zu der gestrigen Sihung des

| Senats hatten sich nur 22 Mitglieder eingefunden, und es konn-

ten deshalb keine Berathungen vorgenommen werden. Der Konig besuchte gestern Abend das Theater und wurde

| von dem zahtreich versammelten Publikum mit lebhaften Accia- | mafttioneu enpfangen. | fich der Herzog von Orleans, der an demselben Abend mit dem

Ju der Begleitung des Königs befand

Marschall Gérard in Brüfßel angekommen war.

Z . t R y A d.

Herr von Latour - Maubourg hat seit zwei Tagen Briissel verlassen. , À Der Genèral Negre, welcher die Franzesiscbe Artillerie in Belgien koinmaudirt, hat gestern eine Konferenz mit dem Kriegs:

| minister gehabt,

__ Durch eine Königl. Versügung wird allen Vürger-Gardi- sten, welche verwundet in ihre Heimath ¡urücégekehrt find, ihr Sold bis zu ihrer völligen Genesung zugesichert, wenn sle es nicht vorziehen follten, sh in einem Militair: Hospital verpflege zu lassen, E _ Die hiesigen Blätter machen die Bemerkung, daß mau seit Wiecereröffnung . der Kammern eine s{auderhafte Leere auf den offemiichen Tribunen wahrnehme. i Der General Daine, den die Regierung zun Ausenthalt angewiesen

die Stadt Hun hatte, befindet sich gegenwärtig 11

| Brüssel.

i Der Belgische Mouiteur enthält einen Artikel, um die Nothwendigkeit der Verftigung darzuthun, durch "welche die 9 Bataillone - Freiwilliger aufgelöst worden slnd. Es seh uuum- gänglich nöthig gewesen, eine strenge Mannszut m der Armee einzuftihren und den Excessen Einhalt zu thun, denen sich die Freiwilligen an verschiedenen Orten überlassen hätten. Man habe es ihnen, fügt der Moniteur als Antwort auf die Angriffe verschiedener Jouruale hinzu, übrigeus freigestellt, in ihre Hei- oder sich m die regulairen Regimen: ter aufnehmen zu lassen. Die Mastirichter und Luxem- burger Freiwilligen seyen die einzigen gewesen, bei denen diese Alternative zum Theil möchte illutforish geschienen haben, weil es ihneu mmoglich gewesen wäre, in ihre Heimath zurückzukehren; indeß habe man doch nicht wissen fonuen, ob sle sle c nicht vielleiht aus anderen Gründen auf fein festes zwei- jáhriges Engagement hätten einlassen wollen. Jn Betracht ihrer besonderen Lage habe aber das Ministerium 1chon unterm 3. September angeordnet, daß sie den Dienst in Friedenszeiten nicht mitzumachen brauchten ind also tros ihrer Enrollirung in den Verhältnissen der Freiwilligen verbleiben fönnte1. Daß man ihnen bei ihrer Auftösung Marsch- Routen ein- gehändigt habe, worauf Mastricht als ihr Bestimmungsort vemerkt gewesen sey, schreibt der Moniteur dem Versehen oder der Unachtsamkeit der Lokal - Behörden zu. Das Mini- fiecium habe übrigens dur Auszahlung eines 14 tägigen außerordentlichen Soldes und durch den Aufruf, den es an die Offiziere erlassen habe , welche sich durch ihr Betragen und ihre Fähigkeiten ausgezeihnet hätten, hinlänglich bewiesen, daß es, weit davon entfernt, tüchtige Männer zu entmuthigen, sl{ viel:

| mehr damit beschäftige, das Verdienst zu belohnen und zu glei-

her Zeit eine regulaire und wohl disciplinirte Armee zu bilden, Der Politique erklärt sh zwar durch diese Bemerfungen zu- bedaitert aber, daß der Moniteur sich auch bei dieser Gelegenheit noch uit veranlaßt gefunden habe, den tapfe-

| ren Freiwilligen für die Dieuste, welche ste geleistet hätten, einige | Aeußerungen des Dankes zukommen zu lassen,

Der Independant gebraucht alle möglihe Wendungen, um die Abschaffung der Blusen bei der Bürgergarde als wim- fchenswerth darzustellen. Das Journal d’Anvers “bemerkt dazu, daß es besser wäre, attfrichtig und offen zu sagen, wie läczerlic, unbequem und unpassend eine solche Bekleidung seh.

Das Fonrnal d’Anvers erwiedert auf die Frage des Vo- litique, ob tiber die vom Kongreß befohlene Untersuchung der in

und Plünderungen ein Bericht abgefiattet werden würde, mit „Nein“ und fügt hinzu: „Als man, um die ehrlichen Leute zufrieden zit stellen 1nd der Berachtuuig Europa?s auszuweichen, eme Untersuchungs8-Kommissión ernannte, welche aus den Heriecn v. Nobaulx, Jottrand, n. \. w. bestand, wurde es auch selbft de- nen, welche nicht mit großem Scharfsium begabt waren, gleich flar, daß diese Untersuchung feine Resultate liefern würde. ‘Da- mals hatten unsere Meister und Herren, zu deren Beuefiz die Revolution aufgeführt wurde, es für zweckmäßig erachtet, die Massen anfzubieten und zu erhißen, um ihren Patriotis- mus in Thatigfeit zu erhalten. Fn jener unheilvollen Reit hatte man die unumschränkte Gewalt in die Hände der Klubs gelegt, und, wie dies immer der Fall ifi, überbot die neue Ty: rannei durch ihre Bewaltthätigkeiten Alles, was man früher vom