ten ditrftenz die Unabhäugigkeit Belgiens ift wiederherge- stellt, cin nothwendiger Waffenstillstand ist abgeschlossen, gün- stize Unterhandlungen sind eröffnet worden, und Frankreich befindet sh n einer Stelluug, von wo aus es siets tber Aufrechthaltung dieser Resultate wachen kanu. Die Verlängerung des Aufenthalts unserer Truppen in Beigien bewei, Indem sle dazu beiträgt, die Bande, welche die Franzo- sen und Belgier an einander fnúpfen, noch fester zu schliagen, vor Allem auf die glänzendste Weise das Vertrauen aller Kabinette in d!e Lohalität Frankreichs, — cine Loyalität, die sih durch die noch vor dem Ablauf des Waffenstillsstandes erfolgende Buücktehr unserer Truppen abermals bethätigen und den Leiden- {{asten, weiche die Hoffnung, den allgemeinen Europäischen Frie- den gefiört zu sehen, gern auf vorgebliche Verwickelungen grün- den möchten, jeden Vorwand nehmen wird,“
Marschall Gérard ist mit seinem Generalstabe in Lille an:
gefenmmen. Unf den Borschlag des Kriegs-Ministers hat der König die General-Lieutenants Graf Gründtler, Baron Billard, Baron Pi- quet, Desprez, Baron Evain, den General: Major Nempde und außerdem mehrere Obersten und Majöre destgnirt, welhe nach Welgicn gchen und dort die Belgische Armee vrganisicen sollen. Diese Offiziere werden von Belgien besoldet werden, aber die Französische Kokaide und Uniform, so wie ihren bereits iu Frauf- reich ecwvrbenen Rang, behalten.
n die Stelle des doppelt gewählten Barons Pelet, hat der ¿weite Wahlbezirk des Departements der Lozère zu Florac den Geueral Mehnadier zum Deputirten ernannt.
Die öffentliche Borlesung der Proposition des Hrn. Comte, die darin bestand, das gegenwärtige geheime Abstimmen in der Kammer abzuschaffez und die Anordnung zu treffen, daß künftig jeder Deputirte sein Votum offen abgebe (\. das gestr. Bl. der Dl, Z.), ift von dem 9ten Bureau verworfen worden, \o daß sle jeut, da nur 2 Bureau?s dafür, 7 aber dawider gewesen sind, nicht stattfinden darf.
Einen Vmmediat- Berichte des Präsidenten des Minuister- Nathes gemäß, bestinunt eine Königl. Verordnung, daß die Kom- mijslou fir die Vertheilung der National- Belohnungen fünftig nur noch aus den zwölf Maires von Paris und den beiden Maires vou Sceaux und St, Denis bestehen und daß die Ar- beiten derjelben mit dem 31. Oktober d, Y. definitiv geschlo}en werden follen, da nur noch eine kleine Anzahl von Gesuchen zur Bercsugung vorliege. Mithin scheiden aus derselben jeßt aus: Der General Fabvier, ais Präsideut, Herr Audry de Puyraveau, ais Vice: Präsident, die Herren Georg Lafayette und Foubert, "als Komuussarien, so wie drei Studirende der hiesigcu Universi- tat und vier hiesize Bürger, welche bisher zu dieser Kommission g: horéen.
Der Messager meldet, daß der Ertrag der Einnahmen des diesjährigen August den desselben Monates im vorigen Jahre um mebr deni fünf Millionen Fr. übersteige.
Bon dem hieslgmn berühmten Wundarzte, Doktor Larreyh, chemaligem Generalstabsarite der Napoleonischen Armee, der in Arghpien die ‘Pest und das gelbe Fieber deobachtet und die Cho- lera selbst úübersianden hat, if hier eine viel gelescne Abhandlung über die legtere Krankheit erschienen.
Dex Regierung gestern zugegangene telegraphische Depeschen melden, daß die Ruhe in Narbonne seit dem 6ten d. M. nicht wetter gestôrt worden ist, und daß sle am Iten auch in Perpignan roiéderhergestellt war, wo ebenfalls Unruhen stattgefunden hat- ten, deren Ursache oder Vorwand die Erhebung der Weinsteuer gewesen war.
MNarbrichten ans Marseille vom 7ten d. M: zufolge, hatte dort cin Theaterzettel, auf welhem für den Abend die Vorstel- iung von Heinrichs V. Jugendjahren angekündigt war, unter der niederen Klase der Einwohner, welche von dem König von Eng- lad nichts wußte und in jenem Titel vielmehr eine Anspielung auf den Herzog von Bordeaux finden wollte, zu einigen Schlä- gereien Aulaß gegeben, die indessen nicht zu ernsthafteren Unru- hen ausarteten, sondern von der Polizei bald unterdrückt wurden.
Jn Toulon find am 7ten d. M. noch einige zu der Ex- pedition nach dem Tajo gehörende Schiffe und unter ihnen die beiden Fregatten „Pallas‘/ und „Didon‘/ angekommen. Vor Lissabon sind nuc die Fregatte „Melpomene““ und die Korvette ¡(„SEglé‘“ zurückgeblieben.
Großbritanien und Yrland.
. Parlaments-Verhandlungen, Unterhaus. Siz- zung, v. 13. Sept. (Nachirag.) Hr. Nobinson machte den vorlängft angekündigten Antrag, den Einwohnern von Newfound- land eine Kolonial - Legislatur zu verleihen, Diese selbst, meinte der Antragsteller, hätten sich bereits mit der Bitte einer solchen Verleihung au den König gewandt, und er (Hr. R.) habe kürz- lich bei einer Audienz, die ihm gewährt worden, sich mit Sr. Ma- jestät daröber unterhalten. Der König habe bei dieser Gelegen- heit die lebhafteste Sympathie für die É iatóobrier von Newfound- ¡and zu erkennen gegeben. Es sey auch gär nicht erklärlich, war- um Newfoundland nicht dieselben Rechte sollte genießen können, wie andere Kolonieen, namentlich Prinz Eduards-Znsel und die Bermudas, Die Jnsel enthalte jegt eine Bevölkerung von 80 dis 90,000 Einwohnern und fönne unmöglich länger unter densel: den unzweckmäßigen Verhältnissen, wie bisher, regiert werden. Demnach trage ec daranf an; Se. Maj. in einer Adresse zu bit- ten, der Kolonie von Newfoundland eine ähnliche Verfassung zu gewähren, wie sie bereits m anderen Britisch- Nord - Amerikani- schen Kolonieen, analog mit der Britischen Constitution, bestehe. Lord Howick (Unter-Staats-Secretair für die Kolonieen) fand den Antrag um so unzeitiger, als in dieser Sitzung über die Be- richt: Erstattung der Reform-Bill *) debattirt werden follte; att: ßerdem, sagte er, gehe auch im nächsten Fahre die Zeit, für welche das Parlament zuleßt die Gesezgebunzg über Mewfound- land festgefiellt, zu Ende; der Gegenstand würde mithin in der nächstèn Session ohnedies zur Sprache gebracht werden. Jn Newfoundland befänden sich nicht mehr als 36,000 eigentlich ansässige Einwohner ; davon lebten 11,900 in St. Johns: die übrigen sehen in 60 bis 70 Ansiedelungen zerstreut, ständen in jedem Jahre 6 Monate lang außer aller Verbindung mit St, Yohns und würden eben so, wie die nicht eigentlih ansässigen Einwohner, an der Geseßzgebung gar feinen Theil nehmen können. Der Gou- verueur von Newfoundland werde übrigens- binnen kurzem in England erwartet, und seine Lokal-Kenntnifse würden die Regie- rung in den Stand segen, si hinsihtlich der angeregten Frage genauere Belehrungen zu verschaffen. — Hr. Hume fand es unbegreiflich, daß eine liberale Verwaltung, wie die jeßige sehn wolle, einen so einfachen Vorschlag, wie den von Hrn. Robin- son gemachten, von der Hand weisen könne. Die Lokal: Legis-
die
_) Frrthümlich is gestern bemerkt worden, daß Lord Fohn Russell auch shon auf die dritte Lesung der Bill angetragen ; diese sollte ersi am Montag den 19. Sept. zur Sprache kommen.
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laturen hätten sl{ch überall in den Kolonicen als zweck- mäßige Einurichtungeu erwiesen, und es ließe sch demnach die Ber- weigerting einer solchen an Newsoundland gar nicht rechtfertigen, Da hierauf Lord Althorp die Versicherung ertheilte, daß si die Minister mit der Erwágung des Gegenstandes beschäftigt hielten, und daß. in der nächsten Session geiviß etwas in dieser Hinsicht geschehen werde, so verlangte Hr. Robinson eine be: stimmte Ecklärung hierüber, Der Minister wollte zwar kein positives Versprechen ertheilen und beschränkte slch auf die Zu- sage, daß die Regierung eine Maaßregel vorschlagen wiirde, wo- durch der geuanuten Kolonie so viele Freiheiten zugetheiit werden sollten, als sch mit den Umftänden vereinigen ließen ; hierdurch fah si jedoch Hr. Robinson bewogen, seinen Autrag für jet zurückzunehmen. |
- Oberhaus. Siußung vom 14, Sept. Vier neue Pairs leisteten neuerdings den Eid und nahmen ihre Siye ein. Graf Grey erklarte, darauf, daß nun die auf die Portugiesischen Angelegenheiten Bezug habenden Papiere zur Vorlegung bereit schen und demnächst dem Hause mitgetheilt werden foliten. Es befände sich anch das Gutachten des Königl. Advokaten hinsict- lih der Berechtigung der Franzosen, die Portugiesischen Schisfe wegzunehmen, unter diesen Papieren; doch bitte er, sich zu erin: nern, daß die vorige Verwaltung die Vorlegung eines ähnlichen Gutachtens verweigert habe, wenn er sie demnach betwillige, so geschehe es als eine Sache der Gunst, nicht aber solle dadurch ein Prácedent súr künftige Fálle aufgestellt werden. Graf von Eldon erklärte sich übereinstimmend mit dem Minister dahin, daß es nicht ublich seh, die Gutachten der juridiscen Nathgeber der Kroue zur Oeffeutlichkeit zu bringen. Marquis v. London- derrh dankte für die Bereitwilligkeit der Minister, erklärte ich jedoch nicht zufcieden gestellt, so lange nicht auch die ganze Streitsache, die dem Gutachten zum Grunde liege, dem Hause zur flaren Einsicht vorgelegt werde, Das Verfahren der Writi- schen Regierung gegen Dom Miguel würde ihm ohne diese Einsicht immer als eben so s{cháändlich #sich darstellen, wie ihm die Weguahme der Portugiesiscen Schiffe dur die Franzosen erscheine. Unbezweifelt werde man ‘diese Schiffe bald in Brest mit Französischen Seeleuten bemannen und zu eier Expedition gebrauchen, mit der man die Regierung Dom Migteis stürzen wolle, Dom Miguel aber habe begründete Ansprüche anf Eng- lauds Beisiand; mit Hülfe der Miguelisten könnte die Britische Macht die Franzosen, die etwa von der liberalen Partei in Portugal unterslußgt werden, leiht wieder vertreiben, Er (der Marquis) habe selbs cinmal Portugal gegen die Französische Juvaslon vertheidigen helfen und wisse= ans ei- geuer Erfahrung, welche gute Dienste die Portugiesischen Truppen dabei geleistet hätten. Die Miguelisten bildeten jest in Portugal die loyale Partei und sehen mithin auf den Bei- stand Englands bercchtigt. „Jch wünsche ‘/, führ der Lord fort, „ferner zu wissen, zu welchem Zwecke wir neuerdings zwei Li- nien-Schiffe nach dem Tajo abgesaudt habea. J wünsche zu wi}en, ob uns neue Kränkungen widerfahren siud, welche -diese Expedition etwa rechtfertigen, und nah den Berichten, die mir zugegangen sind, scheint es in dec That der Fall zu seyn. (Lat- ter Brifall,) Möchten die edlen Lords mich doch erst ausreden lasseu, ehe sie mich mit ihrem Beifalle beehren. Ich habe aus guter Quelle vernommen, daß man sich über den Britischen Konsul in Lissabon sehr beschwere; daß der Unteroffizier, welcher dem Obersien des ausrührerishen Regiments die Fahnen entrissen, und ein Anderer, Namens Pinto, auf dem Englischen Patket- boôt aufgenommen worden und nah England gekommen sehen. Fsstt dies der Fall, so kann es nicht ohne Erlaubniß des Konsuls und ohne dessen Pásse geschehen sehn. Das, was i {on frü: her auf die Autorität des Sir John Campbell tiber den Zustand von Portugal mitgetheilt, fann ih jeßt durch Zeugen erhär- ten lassen, und ich behaupte demnach, daß dieser Zustand die Sendung zweier Kriegsschiffe nach dem Tajo in keinem Falle nothwendig macht. — Der Redner erwähnte nun auch noch des Umstandes, daß Sir John Campbell, bevor er ihm die bespro- cheue Mittheilung gemacht, dieselbe auch an die Regierung ge- sandt habe, und richtete in diefer Beziehung einige Fragen au den Grafen Grey. Der Leßtere versicherte, eine Mittheilung in Bezug auf Herru Hoppner früher nicht gekannt zu haben, wiewohl ihm einige Lobyreisungen Dom Miguels von Seiten des Sir Fohn Campbell zugegangen wären, Auf die Frage, weshalb die Regierung jevt Linienschiffe nah dem Tajo gesandt, glaube er die Antwort sür jeßt s{uldig bleiben zu können ; doch wolle er dem edeln Marquis sagen, daß netterdings große Ve- s{chwerden über das Benehmen der Portugiesischen Regierung eingelaufen seyen, und zwar sowohl vom Britischen Konsul, als von dem Offizier, der die Englische Flotte im Tajo befehlige, und von Britischen in Lissabon wohnenden Kaufleuten. Jede Frage, die der edle Marquis sich noch veranlaßt sehen möchte in Bezug auf die künftige Politik Englands zu stellen, iverde unbeantwortet bleiben. Auf eins nux wolle ex noch hinweisen: das Haus werde sich erinnern, mit welcher Bestimmt- heit hier behauptet worden sey, daß die Französishen Schiffe im Tajo die Poriugieslsche Regierung zwingen wollten, an Frankreich große Handels - Vortheile zu bewilligen; als man sich jedoch die- serha!lb an den Französishen Minister der auswärtigen Angele- genheiten gewandt, habe dieser das größte Erstaunen darüber zu erfennen gegeben, daß man seiner Regierung eine solche Absicht unterlege. Der Marquis v. Londonderry bat, bei allen solchen Fragen, zu deuen er sich veranlaßt fühle, doch seine eigene Persönlichkeit ganz aus dem Spiele zu lasen; er thue dabei nichts, als seine Pfüicht. „„Hat‘', fügte der Marquis
| hinzu, „die Regierung sich nicht durch die Fragén, die ich ge-
macht, und durch die Stellung, die ich und meine Freunde ge- nommen , veranlaßt gesehen, ihren Ton zu ändern? Hat der edle Graf nicht die hohe Meinung, die er früher von der Fran- zöfischen Ehre gehegt, etwas herabgeftimmt? Nun, ich denke, daß er in gleihem Maße sein Benehmen in Bezug auf Por- tugal ändern und unsere Verhältnisse mit diesem Lande wieder- herstellen werde.“ Graf Greh lehnte es ab, irgend eine un- verdiente Persönlichkeit gegen den Marquis geltend gemacht zu haben, und bemerkte außerdem: „Der edle Marquis glaubt, die Regierung habe sich seine früheren Bemerkungen zu Nuge ge- macht und werde eben so, wie in Bezug auf Frankreich, anch in Bezug auf Portugal ihre Politik ändern. Der edle Lord mag immerhin ein sehr weiser und disfreter Rathgeber schn, was sich leicht aus seinen allgemeinen Bemerkungen abnehmen läßt. Worin jedoch die Weisheit liegt, wenn er das and durch seine Ausdríicke
in einen Krieg zu verwiceln sucht, weiß ih nit, (Hört, hört !)
Jch versichere dem edeln Lord, daß nihts von dem, was in Be- zug auf Belgien geschehen, seinen Rathschlägen oder Aettßerungen zu verdanken ist. Die Regierung hat ihre Politik nicht geán- dert; sie ist so zu Werke gegangen, als ob der edle Lord niemals ein Urtheil darüber abgegeben hätte. Er \{chmeichelt sich, Rath für die auswärtigen Angelegenheiten von der Oppositionsbank zu seyn; hierauf bemerke ih, daß, wenn ich zufällig einmal überein-
stimmend mit dem Rathe des edeln Lords handelte, dies tj guten Grund für mich abgeben würde, mir die Sathe neuem zu überlegen.“ Der Marquis von Londonderry in diesen Aeußerungen wieder cine Persönlichkeit, die er sich ty lich verbat, da er niemals mit Persönlichkeiten gegen den Mj ster aufgetreten seh. Die Bemerkungen des edeln Grafen s der hohen Stellung, welche er befieide, ganz unwürdig; was selbe auch sagen möge, es sey doch gewiß, daß er sich dy die Bemerkungen der Opposition veranlaßt gesehen, ents dener gegen Frankrei aufzutreten und sich der Qua pel- Allianz gegen dieses Land enger anzuschließen, und , sey nur zut bedauern, daß Prenßen und Oesterreich nil au eben so in der Portugiesischen Angelegenheit aufträten, sie es in der Niederländischen gethan. er Lord=- Kahn nahm nun das Wort und äußerte slch, nachdem er in {a Ansdrlicken auf das Unzeitige und Unnüße dieser Erörte aufmerksam gemacht hatte, folgendermaßen:
„Es is cin durch das Gefühl der Billigkeit und Gerechtig eingeführter Gebrauch in beiden Häusern des Parlaments, sich q Angriffe auf Leute zu enthalten, welche ihr offtzielles - Benehn nicht vertheidigen kdnnen, weil ihre Pflicht sie in der Ferne jur] hâlt. Diese Maaßregel der Gerechtigkeit ist bisher von Freund, Feind beobachtet worden. Von einer solchen billigen und gere Regel aber gänzlich abweichend, kömmt der edle Marquis inm und immer wieder darauf zurück, den Britischen Konsul in Lis zum Gegenstand seiner Schmähungen zu wählen. Er hat weder y Ehre, diesen Herrn zu kennen, noch hat Herr Hoppner | jemals gesehen, oder mit ihm fkorrespondirt. Eim versi ner Verwandter des edlen Marquis selbs (Lord Castlereg hat ihn zu jener Stelle befördert, und der edle Marquis sollte d der Lebte seyn, ihn anzugreifen. Aber der edle Marquis hat ey Korrespondenten (Sir F. Campbell), in Portugiesischen Diet und durch Heirath an jencs Land geknüpft , der zur Miguelistish Partei gehdrt; aller Partei - Eifer desselben gegen Herrn Hopp der dur dessen Entschluß / seine Schuldigkeit zu thun und j Land gegen die Tyrannei und Gewaltthätigkeiten der Miguclis zu {Üßen, entflammt worden, ist auf den edlen Marquis übe gangen und macht einen Theil seines Systems aus. Jch kenne fy Hoppner nicht persdnlich; aber die Briefe Úber ihn, welche uny teiischer lauten, als die dem edlen Marquis juge angenen Mittheily gen, geben ehrenwerthes Zeugniß für seine Fäh gelten und seinen(| rakter. Der edle Marquîs gros zu, daß sich 6000 Gefangene in Dom guels Kerkern befinden; aber was, behauptet er, wolle das sagen? Y it anders daran Schuld, als sie selb? Warum hatten sie sich Y Miguels Mißfallen zugezogen? Und der Fall. den er so kÉluger Vi zur Rechtfertigung dieser ungeheuren Gewaltthätigkeit — denn n fann die cigentliche Zahl der Gefangenen wohl auf 30/009 anm men — als Vergleich aufstellt, ist die Einkerkerung des Füri Polignac in Frankreich! Des Fürsten Polignac, der sich in Fi eines geschlichen Urtheils im Gefängnisse befindet, welches noch t ein schr gnädiges war, nachdem er der schändlichsten Verräther geflagt und dfentlich und feierlich durch seine Pairs des Vet chens Úberwtesen und durch das Geseh verurtheilt worden war! ( úberstcigt meine Begriffe, wenn ich sehe, mit welcher außerord lichen Empfindlichkeit und mit welcher Heftigkeit die Anhänger Da Miguels jede Beschuldigung zurückzuweisen suchen, die man z41 denselben vorbringt. Fch kann nicht begreifen, wie die Neigu cin Minifterium anzugreifen, gewisse Leute so weit führen fu Fch weiß, was man aus Parteigeist thun kann — ich weiß eiu eigener Erfahrung; aber ich weiß nicht, was ich eher thun wün als das Lob Dom Miguels verkünden, von dem ih, da ih ih nichts Bôses nachsagen will, natürlich gar nichts sagen kann. V edle Marquis beklagt sich, daß der edle Graf (Grey) fich zu 40 sènlichkeiten habe verleiten lassen, indem er sich solche nie habe Schulden kommen lassen. Js es denn etwa keine PersdnlicW wenn man die Minister fortwährend beschuldigt, daß (e | Land von Frankreich mit Füßen treten lassen? Der edle Y quis und eintge sciner Kollegen suchen immerfort Gegens aufs Tapet zu bringen, welche eine Ee D Frankreich hervorbringen könnten, und thun Alles, was in lh Kräften steht, um uns in einen Krieg zu verwickeln: dies cheint einziger Zweck und ihr vorherrschender Wunsch. Hier in dil Lande hat dies nun zwar wenig zu bedeuten; denn die Gesinnun des Parlamentes und des Volkes, so wie das Gewicht der Ansidl des edlen Lords, sind hier zu gut bekannt; da aber der Prophtl Auslande gilt, so glaubt man auch in Frankreich, daß seinen Ri hier eine größere Wichtigkeit beigelegt wird.// — Nachdem der N ner seine Ansicht ausgeführt hatte, daß er eben so wenig get sey, England eine unterthänige Stellung gegen Frankreich anneh zu lassen, als er immer Alles aufbieten wúrdc, um die beiden 8 der in einem freundschaftlichen Verhältnisse zu erhalten, {lf mit folgenden Worten: „Mit gänzlicher Ruhe und einer u \chreiblichen Freude drücke ich eine Ueberzeugung aus, welche das Land, dem ih angehdre, und für die Krone, der ich diene, | gleichem Vortheil ist, daß der Minister, der das Land in einen verwielt, mit lauten, allgemeinen und heftigen Verrounschut des ganzen Englischen, Schottischen und Frländischen Volkes ui \chüttet werden würde. Die Verwünschung , welche ich meiner hinzufügen könnte, würde nicht weniger laut und heftig seyn, ! diejenige wohlverdiente des ganzen Volkes, für eine solche TM und Gottlostgkeit.// : d
Die Rede des Lord- Kanzlers, der ein lauter Beifall folth veranlaßte den Marquis von Londonderry -abermals aj! treten, „Fch werde mih“/, sagte er, „durch alle Beredsantlt und Dialektik des edlen und gelehrten Lords do nicht de abschrecken lassen, nieine Pflicht zu thun. Mit aller Macht der it zu Gebote stehenden Sprache wird es ihm doch nicht gelingen, M Fürsten, der jeyt über Portugal regiert, durch Beschimpfrmngen ju drücken. Noch ist nicht erwiesen worden, daß dieser Fürft schuldig h und bis dahin muß er als unschuldig angesehen werden. Auch ble Dom Miguel König von Portugal, wie sehr man hier au 1 seinen Rechtstitel disputiren möge. Er (der Marquis) seh f lich fein solcher Gelehrter, fein solcher ungeheurer Redner, ? der edle Lord auf dem Wollsa, der, wie Cäsar, glei einem F loß über die Welt hinwegschreite und die anderen kleinen tel alle unter sich sehe; dessenungeachtet lasse er sich do dad nicht zurükschrecken, Der edle und gelehrte Lord scheine in That nach dem Oberhause gesandt worden zu seyn, um den? gen beizustehen , die, wenn sle befragt werden, ftill zu {wel}! wünschten. (Nuf zur Ordnung.) Kaum erhebe sich eine Ft}! fo erhebe sch auch der edle und gelehrte Lord von dem Wollso und ftelle sch zwischen die Frage und die Oppositions-Seite %
Hauses, um — Hier rief Lord Holland den Redner zur 2
nung, indem er bemerkte, es sey höchft ordnungswidrig, zu sagt
der edle und gelehrte Lord wáre zu einem besonderen Zwee n g Der Marquis entsuldi
dem Oberhause gesandt worden. sich zwar, glaubte sich jedoch dur die in der Rede des Lo Kanzlers enthaltenen Persönlichkeiten vollkommen gerectfettiß Hiermit endigte die Debatte,
London, 14. Sept. *) Se. Majestät geruhten vorgefteri, d
einer dem Preußischen Gesandten, Herrn von Bülow, bn bewilligten Audienz aus den Händen desselben ein Shre! Sr, Majestät des Königs von Preußen entgegen zu nehmen.
Der Cercle, welchen die Königin vorgestern im St, Jamé
*) Ein Privat-Schreiben aus London vom 13. Sept. s in V Beilage.
m Tajo zurückkehren.
jalaft hielt, war außerordentlich zahlreich besticht; allePairinnen, die
x Krönung beigewohnt hatten, waren {on früh in den Staats- immern versammelt; sie trugen sämmtlich ihre Baretts und önungs-Anzüge. Um 1 Uhr langten der Herzog und die Her-
gin von Gloucester, der Herzog und die Herzogin von Cumber- nd, der Herzog von Sussex und die Prinzessin jegen 2 Uhr traten Fhre Majestäten ins Zinmer. jgin trug ihre Krönungs- Kleider, der König die Admirals:Uni-
prnn. ï u : : atte, wurden Ihren Majestäten die Baronin Zuylen van Nye-
Auguste an, Die Kö-
Nachdem der König neben dem Thron Pla genommen
(t durch den Niederländischen Gesandten, der General Bau- and durch den Fürsten Talleyrand, der Graf Löwenhjelm,
j chwedisher Gesandter am Französischen Hofe, durch den Schwe- schen Gesandten am Englischen Hose vorgestellt. Sämmtliche Ninifter, Großwürdenträger und das ganze diplomatische Corps
aren zugegen. Die folgenden neu erwählten Pairs: Marquis n Headfort, Graf von Meath, Lord Belhaven, Lord Howden,
jraf von Burlington, Graf von Eamperdown, Lord Panmure, erd Oakley, Lord Poltimore, Lord Segrave, Lord Dinorben, sarquis von Westminster unnd Graf von Lichfield wurden zum andkuß zugelassen.
Eden so wurden die neuen Pairinnen Fh- 1 Majestäten vorgestellt. Bis nach 4 Uhr dauerten die zahl- ihen Präfentationen, Nach Beendigung des Cercle ertheilte 1 König dem Lord Hill eine Privat - Audiem.
Die gestrige Hof-Zeitung meldet noch folgende zwei airs-Ernennungen : Locd Eloncurrh zum Baron Eloncurrh und dmiral Sir James Sauniarez zun Baron de Saumarez.
Der Bischof von Chichester, Dr. Carr, ist zum Bischof von dorcester ernannt worden.
Der Courier behauptet, es wären Jntriguen im Gange, 1 das Durcbgehcn der Reform-Bill im Oberhause durch Mo- ficationen, welche das Prinzip derselben entstellen würden, zu reiteln. Eine erlauchte Person, die dem Throne sehr nahe he, gebe si alle mögliche Mühe bei den anti- reformistischen rds und stehe besonders in häufiger Verbindung mit Perso- n, die im Falle eines Thronwechsels von hoher Bedentung im inde seyn würden. Alle. diese Versuche würden indessen an m Entschlusse des Königs scheitern. Dos Durchfallen der Bill würde übrigens keinesweges eine Ministerial - Veränderung it sch führen, sondern nur eine Prorogation des Parlaments d eine Ernennung von Pairs.
Das bekannte Parlaments - Mitglied, Herr John Calcraft, r eine lange Zeit zwischen den Whigs uno Tories s{waukte, llest aber sich den Reformers anschloß, hat sich vorgestern in inem Hause die Kehle mit einem Dasirmcsser abgeschuitten. jestern Abend fand die Untersucung durch den Corouer statt, nd der Selbstmord wurde für eine Handlung des Wahusinns flärt,
Aus Edinburg wird gemeldet, daß seit einigen Tagen in jemäßheit einer vom Ober-Bejechlshaber der Truppe: in Schott- nd ergangenen Vorschrift, eine Unter - Offizier - Wache von 9 tann bei dem Hoihrood-: Palaste, in welchem Karl X, wohnt, ifgezogen sey, Statt einer einzeluen Schi: dwache, wie bisher, ehen jeßt deren zwei vor dem großen Portale und eine auf der büdseite des Palastes.
Der Herzog v. Bordeaux befindet sich noch immer in Edin: tg und besuchte neulich die öffentlichen Anstalten daselbst.
Jn den Eisen - Bergwerken zu Merthyr Tydvil in Wales
ht noch fortwährend große Gährung. Sowohl die dortigen beiter, als die in Monnmouthshire und Glamorganshire, haben ubs gebildet, in denen geheime Eide abgenommen werden.
Ueber die Maaßregeln gegen Portugal liest man im Cou- er: „Es ift nit wahrscheinli, daß Dom Miguel diesesmal leiht davonfommen wird, wie vorigesmal, und Admiral dussin wird, auf die Nachricht von der Mißhandlung des Be- hlshabers der Französischen Korvette, vermuthlich ebenfalls nach Dom Miguel muß sich wieder in Wien inschen, denn in furzem wird Lissabon ihm zu heiß sehn. Fett es Zeit fr Dom Pedro, zuzuschlagen. Vernachlässigt er die legenheit, so ist er der Untecstüßung unwürdig. ‘“
Zwei Linienschiffe, „„Wellesley‘/ und ,„Talavera““, sollen das ste und 66ste Linien - Negiment nah Weslindien führen, um
Kolonisten und Sklaven im Zaume zu halten uud die ange- ohte Unabhángigkeits- Erklärung zu vereiteln,
London, 16. Sept. Jn der gestrigen Sißung des Unter- uses ift endlich der Bericht über die Englische Reform - Bill gestattet worden; sle wurde in ihrer amendirten Form zun u verordnet, um am nächsten Montage zur dritten Lesung gelangen.
Es soll eine Liste von Pairs, die gegen und für die Re- n sind, im Umlauf seyn, wonach sl{ch eine Majorität von 40 timmen gegen die Bill ergäbe; die Morning-Chronicle jeifelt jedoch an der Korrektheit dieser Liste.
Vorgestern fand wieder im auéwärtigen Amte eine Konfe- } der Bevollmächtigten der fünf großen Mächte ftatt, die über t Stunde währte; nächstdem faud ein Kabinets-Rath statt, 15 Stunde versammelt war.
Die Gráfín von Morunington, Mutter des Herzogs von Wel- L und mehrerer anderen geachteten Pairs, if mit Tode
angen.
An der heutigen Börse sind Portugiesische Obligationen um hr als 2 pCt. gestiegen, weil es hieß, daß es Dom Pedro ge- nen seh, eine Anleihe zu negociiren, mit deren Hülse er das tht seiner Tochter in Portugal würde geltend machen können.
Niederlande,
Amsterdam, 16, Sept. Morgen Nachmittag gegen 2 t wird der feierlihe Einzug NY. KK. HH. des Prinzen von (anien und des Prinzen Friedrich in hiesige Hauptstadt statt- ul Se. Majestät der König werden nächsten Sonntag hier thi e L -
Der Redaction des Algemeen Handelsblad ist von einem tt Abonnenten ein Schreiben zugegangen, worin der Vorschlag Mat wird, dem Harlemer Thore, durch welches der Held von \selt und Löwen morgen seinen Einzug haltea wird, zur Er- “tung an dieses Fest den Namen Wilhelmsthor zu geben und trdem zum Gedächtniß an die erfochtenen Siege ein Monu- ut zu errichten. j
Es heißt, der jüngste Sohn des Prinzen von Oranien werde ) auf einige Zeit nah der auf der Schelde liegenden Flotte geben, um dort in dem praktischen Theile der Seefahrts-Kunde terwiesen zu werden.
as Ordenskreuz, welches die Regierung zum Andenken an 1 leßten Feldzug zu stiften beabsichtigt, soll aus dem im Ge- 3 dei Hasselt am 8. Aug. eroberten Geschüß verfertigt wer- "1 Auf der Vorderseite desselben wird ein gekröntes W. in itte eines mit Eichenlaub durchflochtenen Lorbeerkranzes, Ii Kehrseite dagegen sollen die Worte, „Treue dem Könige dem Vaterlande‘, angebraht werden. Dieses Kreuz
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wird von den Freiwilligen an einem aus s\echs orange- grünen vertifalen Streifen bestehenden, von den übrigen Truppen an einem blau und orangefarbenen Bande getragen werden. Keines der beiden Bänder darf aber ohne das Kreuz angelegt werden. Dieser Orden wird allen Truppen ertheilt, die seit dem Ausbruche der Belgischen Revolution bei der Land- und Seemacht aktiven Antheil an den Kriegsoperationen ge- nommen haben.
Die Beamten der Niederländischen Handels-Faftorei zu Ba- tavia und deren Agenten in Samarang und Sourabaya haben an den Finanz-Minister die Summe von 1662 Fl. als patrioti- {en Beitrag sr die allgemeine Bewaffnung eingesandt.
Brüssel, 15. Sept. Eine Deputation von 12 Mitglie- dern des Senats überreichte heute dem Könige die nacste- hende, in der gestcigen geheimen Sibung aenehmigte, Adresse :
Sire, der Senat ägt sich glücklih, Ewr. Majestät die Hul-
digung seiner Treue, seiner Liebe und seiner Achtung darbringen zu können. — Diese Gesinnungen sind die der ganzen Nation; und wie sollte sie auch nicht von den großmüthigen Aufopferungen gerührt seyn, welche Sie nicht aufhdren ihrem Glück zu bringen! Glauben Ste, Sire, daß dieselben beständig der Gegenstand einer unbegränz- ten Dankbarkeit seyn werden. — Sie haben ganz die Wichtigkeit empfunden, den in der Constitution aufgestellten Grundsäßen die nöthigen Entwickelungen- zu geven, um unser gesellschaftliches Ge- bäude dauerhaft und reo At zu begründen. Ew. Majestät ge- nießen schon die Freude, zu schen, wie sich der Belgier im Befiß eines größeren Umfanges von Freiheit befindet, als irgend ein an- deres Volk Europas. Diese Fretheit wird um so dauerhafter seyn, als ste bet uns unzertrennlich von der Liebe zur Ordnung is, und als thre Jnteressen immex mit den Jnteressen eines Thrones in Verbindung stehen werden, welcher uns so zahlreiche Garantieen darbietet. — Die Bedürfnisse des Ackerbaues, der Fndustrie und des Handels sind Jhnen bekannt, und Jhre Sorgfalt wird dieselben niht aus den Augen verlieren. Handels - Traktate sind weniger schwer abzuschließen, als man glaubt; vorausgeseßt, daß Aufcich- tigkeit und Vertrauen dabei vorwalten; es giebt wenig Schwierig- keiten, die durch gegenseitiges Wohlwollen nicht hinweggeräumt werden fönnten. — Das FJnteresse aller Völker und die Weis- heit der Kabinette sind uns sichere Bürgen , daß der allge- meine Friede nicht gestört werden wird, und geben uns die Hoffnung, daß die Verbindungen, welche {hon mit England und Frankreich angeknüpft worden sind, sih auch bald auf die anderen Mächte ausdehnen werden; alle müssen wünschen, daß Belgien stark und seine Neutralität keine Täuschung sey. — Das Belgische Volk theilt lebhaft die Dankbarkeit, welche Ew. Ma- jestät der großmüthige Beisiand einflößt, welcher Fhnen von be- freundeten Mächten in einer dringenden Lage zu Theil geworden ist. Der Heldenmuth Fhrer Seele, der in diesen schwierigen Au- genblicken in einem so reinen Glanze strahlte, hat die Bande be- festigt, welche uns an Sie knüpfen , und der Belgier, Sire, seinem Könige folgend, wird sich immer auf dem Wege der Ehre befinden. Die Tapferkeit und die Energie, besser geleitet, können nicht verfeh- len, die glücklichsten Resultate hervorzubringen. Der Senat is nicht weniger, als Ew. Maj., von der dringenden Nothwendigkeit úber- zeugt, die Reformen, welche die Reorganisation der Armee bedingt, mit Ausdauer zu verfolgen und die nöthigen Vorbereitungen zu be- \chleuntgen, damit wir im Nothfall im Stande sind, einen neuen Kampf zu bestehen. — Wir werden mit aller erforderlichen Sorgfalt die Gesez-Entwürfe untersuchen, welche Sie uns ankündigen; wir werden nichts vernachlässigen, um in alle Zweige der Verwaltung eine Sparsamkeit einzuführen, die mehr als jemals unerläßlich ge- worden ist; aber wir würden alle unsere Pflichten zu verrathen glau- ben, wenn wir Ansiand nähmen, das Land nichr soaleich auf einen Achtung gebictenden Vertheidigungsfuß zu seßen. Wir befürchten nicht, widersprochen zu werden, rocnn wir versichern, daß kein Opfer uns zu {wer fallen wird, um unsere Unabhängigkeit aufrecht zu erhalten und den constitutionnellen Thron zu verthetdigen, den Ste, Sire, mit einem so edlen und großbetzigen Vertrauen bestiegen ha- ben. — Ew. Maj. können auf den Eifer rechnen, mit dem wir im- mer zu allen Maaßregeln mitwirken werden, die den Ruhm und das Glúck des Vaterlandes zu sichern bestimmt snd — des Vater- U welches schon so viele Zeichen Fhrer väterlichen Liebe crhal- en hat.
Der König erwiederte darauf:
¿Meine Herren! Fch empfange mit Vergnügen den Ausdruck der Gesinnungen, welche den Senat beseelen. Die Versammlung hat meine Gedanken vollkommen begriffen; durchdrungen von den Bedùürfnissen des Landes und von seinen wahren Fnteressen, wird sie mir beistehen, den cinen wie den anderen zu genügen. — Fch habe mich in meinen Vorausseßungen nicht getäuscht; die Adresse, welche ih so eben empfangen habe, beweist mir, daß etne innige Ein- tracht zwischen der Krone und den Repräsentanten der Nation be- stehen wird. Diese Eintracht, ganz zu Gunsten der dentlichen Frei- heiten, ist zu gleicher Zeit der sicherste Bürge für die dfentliche Ord- nung. Freiheit und Ordnang sind unzertrennlih; indem ih mich auf diese beiden Grundsäße jeder guten Verwaltung stüße, werde ich mich bemühen, den Wohlstand im Fnnern wieder zu erwecken und Belgien nach außen hin die Achtung und das Ansehen zu ver- schaffen, wodurch so mächtig auf die Lösung der großen Fragen, die sich auf seine politische Existenz beziehen, eingewirkt werden kann.
În der gestrigen Sißung der Repräsentanten-Kammer stattete Herr Rogier im Namen der Central- Section Berichi liber den Adreß-Entwurf ab; da dieselbe einige wesentliche Ver- änderungen in Vorschlag gebracht hatte, so wurde der Druck der Adresse zur Vertheilung unter die Mitglieder angeordnet und die Berathung darüber anf die nächste Sißung verschoben. Der Justiz-Minister legte einen Geseß-Entwurf über die Promul- girung der Geseße vor. Bei dieser Gelegenheit kam es zur Sprache, ob man den Moniteur, wenn der Kontrakt mit dem Redacteur abgelaufen seh, noch ferner beibehalten wolle. Herr Gendebien sagte, daß er die Zusendung eines Fournals im- mer zurücfweisen werde, welches dem Staate 25,000 Gulden foste, Die Herren Devaux und Rodenbach billigten es zwar, daß das Ministerium ein Blatt zur Vertheidigung seiner Hand- lungen habe, verlangten aber, daß man Belgier und Leute von Talent bei dem Justitut anstellen solle, welches jest keinesweges der Fall sey. — Hr. Ch, v. Brouckère, Kriegs- Minister , legte der Kammer drei Geseyß- Entwürfe vor. Durch den ersten wird cine Verfügung des Regenten von 16. Juni 1831 aufgehoben und die nicht verheiratheten Milizen vom Jahre 1826 zu den Waffen gerufen, Der zweite ermächtigt den König, jeden Offizier ohne Gehalt oder Pension zu entlassen, der sih grobe Excesse zu Schulden kommen lasse, Schulden mache, die sein einjähriges Gehalt übersteigen, oder in einem binuen 6 Mo- naten anzustellenden Examen nicht bestehe. Durch den dritten wird dem Könige die Ermächtigung ertheilt, so viel fremde Offiziere in den Staatsdienst aufzunehmen, als er es zumWohl des Landes für nöthig und nüßlich hält. — Sámmtliche Entwürfe wurden den Sectionen zugewiesen. Endlich legte der Finanz-Minister, Herr Coghen, einen Gesebß- Entwurf vor, um eine Summe von 10 Millionen Gulden zur Verfügung des Kriegs-Ministers stellen zu können. Hr. A. Ro- denbach beklagte sch über die geringe Sorgfalt, welhe man der Organisation der Bürger-Garden widme, und verlangte meh- rere Aufklärungen in dieser Beziehung. Hr. Ch. v. Broufk- kère bemerkte, daß die Búrger- Garden sih sehr saumselig zeig- ten, und daß, wenn man nach der Strenge der Geseve verfah- ren wollte, man ganze Bataillone bestrafen müsse; übrigens sehen
Offiziere abgesandt worden, um den Zufiand der Bürger-Garden in den Provinzen genau zu untersuchen,
Bet der in geheimer Sigzung stattgefundenen Berathung des Senats über den Adreß - Entwurf, foll der Graf von Robiano einen Paragraphen vorgeschlagen haben, der zum Zweck hatte, die leßten Ereignisse lediglih der Verwaltung zur Last zu legen und die Nation von aller Schuld freizusprehen, Dieser Vor- schlag soll zu einer lebhaften Diskussion Anlaß gegeben haben ats n mit großer Anstrengung aus der Adresse entfernt wor- en sehn,
Der hiesige Courrier giebt nachstehenden Auszug aus dem 40sten Protokoll der Londoner Konferenz: „Die fünf Höfe ha- ben hierauf ihre Aufmerksamkeit auf die Schwierigkeiten gerich- tet, welche slch in Bezug auf die Ueberschwemmungen in der Gegend von Antwerpen und auf die an der Schelde errichteten Batterieen erhoben haben, und slnd übereingekommen, beiden Parteien vorzuschlaaen, daß sie sogleich Offiziere oder Kommissa- rien an Ort und Stelle \{ifken möchten, welche sh, unter Ver- mittelung des Sir Robert Adair und des General Belliard, über die Mittel verständigen sollen, um gleichzeitig den Uebershwem- mungen ein Ziel zu seßen und die Arbeiten, welche an- der Schelde errichtet worden slnd, zu zerstören.‘ — Außerdem soll baus e Protokoll noch von der Auswechselung der Gefangenen
eln,
Dasselbe Blatt sagt, in Antwort auf den Artikel im
ouiteur, worin den Angaben der Journale in Bezug auf das 39ste Protokoll widersprochen wird (\. unser gestriges Blatt ): Es fann wahr seyn, daß das 39ste Protokoll nicht von der Ränmung unseres Gebietes durch die Franzosen spricht; aber diese Räumung scheint nichtsdestoweniger gewiß. Der General Belliard hat gestern Morgen eine Depesche erhalten, welche er eilig| an den König nach Laeken gesandt hat, und man ver- sichert uns, daß diese Depesche von dem Befehl Kenntniß giebt, den die Französischen Truppen erhalten haben, das Belgische Ge- biet gänzlich zu räumen,“ ( :
Deutschland,
__ Dresden, 17, Sept. Heute Vormittag haben F. K, Hie die Prinzessin Augusta eine Reise von hier über Leipzig und Altenburg nah München angetreten, und den 19ten und 20sten d. M. werden auch Se. K. H. der Prinz Fohann von hier nah Camenz, Buoissin und Zittau reisen, um über die dortigen Kom- munal: Garden Revue zu halten.
Leipzig, 18. Sept. Die hiesige Zeitung enthält Folgen- des aus Dresden vom 15ten: „Jn Gemaßheit der im Landtags- Abschiede ausgesprochenen Absicht, die Geseye über Ablösung der Frohnen, Theilung der Gemeinheiten und Ablösung der Servi- tiiten baldthunlichst zur Publication zu bringen , is der Geheime Nath angewiesen worden, die bezüglihen Geseß-: Entwürfe mit Rückücht auf die von den Ständen dazu gemachten Erinnerun- gen umzuarbeiten und deren definitive Redaction vorzubereiten. — Die Entwerfung des von den Ständen beantragten Geseyes über Zusammenlegung der Grundstücke is einer aus dem Geh. Finanzrathe v. Flotow, dem Hof- und Justizrathe v. Langenn und dem Appellationsrathe v. Hartmann bestehenden Kommission Übertragen worden, — Die von den Standen gleichfalls ge- wünschte Bearbeitung geseblicher Bestimmungen über die Ablö- sung der Bannrechte, insbesondere des städtischen Bierzwangs, soll, ‘wegen ihres Zusammenhangs mit den beabsichtigten Verände- rungen im Abgabenwesen, bis zur Reorganisation des leßteren aus- geseßt bleiden. — Da der große Umfang und die geographische Lage des Kreisamts Schwarzenberg auf den Gang der Rechtspflege und der Verwaltung störend einwirkte und für die Bewohner, nament- lich der entlegueren Theile, große Beschwerden nah sich zog, o wurde im verwichnen Jahre eine Kommission niedergesest, um einen Plan zur besseren Organisation des Kreisamis Schwar- zenberg auszuarbeiten. Dieser Plan is nunmehr eingereicht worden und hat die Königliche Genehmigung erhalten. — Die Revision aller innerhalb des Sächsischen Gebiets auf der Elbe befindlichen Schiffe von der Böhmischen Gränze an bis Strehla hat ein befriedigendes Resultat gewährt. Die Mannschaften sind alle gesund befunden worden. Auch das Gerücht, daß auf zwei Elbkähnen aus Schandau bei ihrem Eintreffen in Maägde- burg verdächtige Kranke gewesen wären, hat sih nur in so weit bestatigt, daß einige Schiffsfknehte an fkatarrhalischen Fiebern franf gewesen waren. Aber auch dicse sind völlig genesen an der Sáächsishen Gränze eingetroffen.“ /
Baden, 13. Sept. Jhre Könial. Hoheiten der Großher- zog und die Großherzogin, so wie die Prinzessin Alexandrine und die Vrinzen Ludwig, Friedrih und Wilhelm Hoheiten, sind mit Gefolge hier im Großherzoglihheu Schlosse eingetroffen, *
Oesterreich.
Mien, 16. Sept, Se. Kaiserl. Majestät haben folgendes Handschreiben an den wirklichen geheimen Rath und, Präfekten der Hof-Bibliothek, Grafen Moriß von Dietrichstein, zu erlassen eruht: i; „Lieber Graf Dietrichstein! Die Sorge, welche Sie mit dem entsprechendsten Erfolge für die Erziehung Meines Enfels, des Herzogs von Reichstadt, verwendet haben, erkenne Jch in vollem Maße. Um Jhnen hiervon einen erneuerte? Beweis zu geben, verleihe Jch Jhnen das Großkreuz Meines Kaiserlichen Leopold- Ordens, als einen öffentlichen Beweis Meinec Zufriedenheit.
Wien, den 5. September 1831. i Franz m. p.“
Der kommandirende General in der vereinten Banat Wa- rasdiner Carlftädter Gränze, Feldmarschall : Lieutenant Graf von Lilienberg, ift zum Civil- und Militair - Gouverneur von Dalmatien, und der Feldmarschall - Lieutenant und wirkliche Hof- frieasgrath, Freiherr Radossevich von Rados, zum interims-kom- mandirenden Generale in der vereinten. Banal Warasdiner Carl- städter Gränze ernannt worden.
Eine in den Gemeinnübßigen Blättern zur Ofener und Pesther Zeitung befindliche Mittheilung des zweiten dasigen Stadt-Physikus enthält Folgendes: „Bekanntlich. hat die Wuth der Cholera bei uns dergestalt {on abgenommen, daß seit eini- ger Zeit nur zwei, drei Fälle derselben täglich silch ergaben , bis vom 31. Auglist auf den 1. Sept. plöslich wieder 13 Fälle er-
schienen, — Die heiße Luft- Temperatur dieser Tage mag wohl die Geneigtheit zur Krankheit etwas wieder gefördert haben; al- lein es scheint, der gebesserte Gesundheits-Zustand verführe Viele zur Sorglosigkeit, zu Nichtachtung der so nöthigen und so oft
eingeshärften Vorsichts-Maaßregeln, da si in allen jenen neuen Fallen theils diätetische Fehler, theils Vernachlassizung vorange- hender, das mörderische Uebel leiht nah si ziehender, frankhaf- ter Zufälle, z. B, Durchfall u. a., offenbar nachweisen lassen. ““
Schweiz,
Schaffhausen, 13. Sept. Unter dem 9ten hat die Tag- saßung in einer Proclamation an das Schweizerische Volk ihre