1831 / 266 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Wirksamkeit dur

1) es ist ein so feines Agens, da

und unsichtbar if, so muß

Grund, dasselbe zu läugnen.

suchung gewiß noch daß die Möglichkeit -

vanismus, der an

fann nun entwe seinen Ursprung nehmen, d. h. Verhältnisse. deren Wechselwirkun tis, oder als Krankheits-P hei der Cholera im menschli und kontagivs seyn.

aus atmosphärisch-telluri

auch trat hin und wieder nact eh \. w.; aber Aehnliches i

gangen. Frage / i Z irfli rgegangen i iebt sich durch die Erscheinungen

L O Zus ee Dce Monate lang vor dem die sporadische Brechruhr unge- ärtig noch in mehreren Deutschen Fall ist, die bis jeßt von der Seuche noch verschont find. Als die Cholera eintrat, bemerkte man häufig ungewöhnliche Erscheinungen E E H Pa e e erden, die cine entfernte Achnlichkeit m - T . ollern in den Dârmen bei gesunden Menschen

im Gesundheits - Ausbruch der Epidemie bei uns kam wöhnlich häufig vor, wie dies gegenw Landen der

E F AEN E L E S

ten ; so war ¿. B. K

om ————————_———_—_——— e

Allgemeiner A

muß auc die Cholera, als elne ganz deni Krankheit, die nur zu gewissen Zeiten und an gewissen

von E Spam achen, 7 ey an eine a aseyn n oder bloß eine eigene Combination abhängen, l besondere zeitliche und drtliche Bedingungen per

geben ist. Von den Eigenschaften dieses Etwas wissen wir zweter

den geringsten Grad von galvanischer Kraft vor Augen bringt.

as Aaens der Atmosphäre, welches die Cholera erzeugt 2 ntweder aus der Atmosphäre, oder aus der Cholera entweder durch Witterungs- der Atmosphäre in mit dem Erdboden entstanden und miasma- rodukt durch die Entmischungen, welche chen Körper vor sich gehen, entwickelt

fe 1) Da die Cholera nicht mit dem ersten Menschen in die Welt Ln sondern nur zu gewissen Zeiten erschienen it, so muß fie Men Verhältnissen ihren Ursprung genom-

men haben. F| aber dkes zugegeben, so muß man auch zugestehen, daß sie eben n immer wms “n neuem entstehen kann, wo die

n dazu gegeben sind.

Bed d Diese lasten ‘sté t p E naaeie ur aben zwar seit einigen Fahren shlechte Sommer gehadt, und 1m S aa ungewdhnlich häufige, starke, zuweilen bis fîe- ben Uhr Morgens anhaltende Nebel in der ganzen Provinz bemerkt, starken Regengüssen pldhliche Hiße au font A e A e d olera darauf folgte, und in anderen Gegenden, wo diese Sette herrschte, sind andere Witterungs - Verhältnisse thr vorange- Die Meteorologie bleibt uns also die Antwort auf unsere chuldig; daß aber eine eigene Veränderung in der Atmo-

durch Mischungs - Prozesse

2) Diese lassen sih ni

ande kund.

orackommen ift, cten vorg nte ey

ß es von unseren Sinnen nicht un-

niittelbar wahrgenommen wird, denn, wiewohl es nothwendig daseyn ma so a V Die Hn E was wir dafur erklären könnten ; 2) es ist da, wo die Cholera herrscht, allgeme daselbft idr nene Menschen, die in ihren besonderen Lebens- verhältnissen nichts mit einander E cid Je Me Armotpdgre i i ießlich besißt, diese Eigenschaften aus chtel p tas algens der Cho lera ju suchen seyn. Freilich hat es sich dur unsere phystkatischen und chemischen nicht nachweisen lassen, doch dies ist kein Untersuchungen hier noch nich Denn theils bessbt der menschliche er für acwisse Agentien eine leisere Empfänglichkeit , als da e R der Experimentalphysk/ oder als die leblosen Stoffe der analytischen Chemie, so. daß man das Daseyn jener Agen- tien nicht durch das Experiment entdecken , sondern bloß aus den Wirkungen auf die Lebendigkeit des Organismus zu erkennen ver- mag ; theils sind die Hülfsmittel der physikalisch - chemischen Unter- ifi noch einer bedeutenden Vervollkommnung fähig , #6 solche Agentien künftig einmal nachzuwci- sen, nicht im voraus geläugnet werden kann. So ift es, um ein Beispiel anzuführen, bekannt, daß ein niedriger Grad von Gal- lebenden Menschen durch die ihm eigenen Wir- kungen auf Emp tung und Bewegung sich offenbart , noch vor 10 Fahren durch kein Elektrometer 'zu ‘entdecken war, \0 daß man thn Hur aus seiner Wirkung auf das Leben zu erkennen vermochte; seit- dem aber ift man durch Entdeckung des Elektromagnetiömus zur Er- findung des sogenannten Mutiplikators geleitet worden, der auch

in verbreitet, denn diese betrifft entwicéelt hat,

durch die We

pun e Handelswege, der Heerstraßen und

verbreitet. ist, da e in s B nshen zusammengedraängt - ) j j fahrt siark betrieben wird, leben die, welche davon ihren Erwerb ziehen, meist in feuchten und übervölferten Wohnungen; da sind ferner cinerscits große Anstrengungen, andererseits Ero Ma M s\chweifungen, Trunkenheit, Uedertadung de s Mae D Lom Alle diese Umstände sind es aber, lera bet der dazu geeigneten Luft- ünstigen, und es is daher ganz narürlich/ daß die ch längs dex Handelswege sich entwickelt und ver- Wo nun diese gar, wie in einem großen Theile Rußlands der Fall is, durch sparsam bevödlkerte Provinzen gehen, von deren Fnnerem man überdies noch wenig Kenntniß nimmt, so ist es um so begreiflicher, daß man die Krankheit nur det. E fin 4) Die allermeisten Menschen, E in e0 Mate Lai Le a befallen wurden , waren durchaus mit keinem en zu- Cholera bef / ist auch in streng gesperrten and A äusern, Frrenhäusern und Kriminal- Gefängnissen ausgebrochen. A abren Seite sind die Personen, welche mit der Pflege,/ Wartung und Heilung der Cholera-§ selten und nur unter solchen Umständen erkrankt - vbllig isolirten Menschen die E

u. \. w. an der Tages-Ordnung. welche die Entstchung der Cho Constitution be Seuche vorzügl hreitet.

\sammengekommen ; die Seuche

1474

iel bduftger und lauter als sonst; es kamett Fâlie vor, wo junge ted e rue von Wadenkrämpfen s wurden, die sie zuvor nicht e aerid A une Me Jae ate iellte Ke

n; auf die geringfügigften Veranlassung bri leiden Uebelbefinden seßte bisweilen dié Harnabsonderung geraume Zeit hindurch aus ; bei Nervenfiebern trat Eisfälte und Puls]1osigkeît der Gliedmaßen ungewöhnlich früh einu. st. w.; kurz die Cholera erschten, wo . sie nicht vollständig sich entwickelte, in ihren etnzelnen Elementen, Doe wie an verschiedne Fndividuen_ vertheilt - und gab anderen Krank= heiten ihre Nuance. : w Rati

i iedenen Städten Preußens si wirk ich

A Me R L ier dem Volke verbreiteten Gerüchte von ihrer Einschleppung bei genauerer Untersuchung als grundlos

sich erwiesen haben, if

den, und ‘es j e oie die Unmbaglichkeit der Ansteckung nachgewiesen werden

das Gerede von ciner unter den Bewohnern etner U Se breitet Ansteckung immer noch Ausflüchte ee, Man hat gegen die miasmatische Natur der Cholera einen M wurf zu machen geglaubt durch die Bemerkung daß sie oft gese den Wind vorrücke; allein dies beweist eben, daß sle nicht als ein cigenes Wesen fortschreîtet nicht in corpore von cinem Orte ln anderen wandert, sondern überall sich von neuem erzeugt,/ ne V Agenus in den verschiedenen Gegenden in einer gewissen Zettfo!ge chselwirkung der Atmosphäre mit dem Erdboden sich entwickelt. Eben so ungültig war der Bewets für die N der schiffbaren Ströme sich überhaupt lebhafter Handels - Ber iele die Schiff-

in unseren Blättern

wir legen darauf ein besonderes

den man davon hernahm,- daß die Cholera

enn wo pandels F Wohnungen und Wirthshäusern

und wo insbesondere

altende Schmerzen hinterlie- iarrhoe ein;

gen Speise- und Cholera-Heil: Anstalten bestimmt. Wohlthätigkeit Schraufen zu seßen.

Kurdiftan, romantisches Schauspiel in 5 Aften, nah W. Sch!

auseinander ge- | Falisman bearbeitet von Joseph Freiherrn von Auffenberg,

Gewicht, máählung an der Ofisee, Zauber - Oper in 3 Akten.

des ersten Ranges 1 Rthlr. 1c.

orte, von Ir, L, Witt, gesungen von Hrn, Holzmiller , beglehy e A E 2) Komisches Duett aus der Oper: „F heimliche Ehe‘‘, vorgetragen von den Herren Spigeder : und née (im Kostüm). 3) Potpourri aus dem Reiche der nat hen Zauberei, gegeben vom Prof. Döbler aus Wien. 4) Zy Beschluß: Dec Pirat, Oper in 2 Akten; Musik von. Belliy

Die Einnahme ‘dieser Vorstellung is zum Besten der hi,

Die Preise der Pláge sind wie gewöhnlich, ohne jedoch y

Sonntag, 25. Sept. Zum Erstenmale: Der Löwe y

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Montag, 26. Sept. Der Bernsteinring , oder: Die y,F {0

P E I S Sa L F E BORAS E HE a. NPURTSET 7A T S PLE C C

E T C T E T 7

Preise der Pläge: Ein Plaß in den Lozen und im Bala r

“T R B I T A U

rver,

Anil. Fonds- und Geld- Jours- Zettel. (Preufss. Coy

Amtlihe Nachrichten. M rod Lag es

Bertineér BOrse. Den 23. September 1831.

77 Brie] Geld Ï [2/\Brie M Des Königs Majestät haben die Beförderung des bis{öf-

St. - Schuld - Sch.

auf den Handelsstraßen

Engl. Aul. 88.

Kranken sich beschäftigten, äußerst welche auch bet

e C; MEOENERA S I IEZI D ntstehung der Cholera begünsitgten./ (ENEN N E CIO G L SEI S DENSIRSIT S E C IE E

historisches Trauerspiel in 5 Aufzügen, von E, Raupach. ( Crelinger: Lucia.)

Singspiel in 3 Abtheilungen, frei nah deux journées, vom Dr, Schmieder; Musik von (Neu einstudirt.)

gen Armen. 1) Zwei Nomanzen, mit WBegleitru

Königlihe Schauspiele.

Sonnabend, 24. Sept.

Sonntag, 25. Sept.

Königstädtisches Theater. Sonnabend, 24. Sept.

d anau A. 88 E "P SUPRTTT E AMERED S

Ê_--

“Befanntmachungen.

: Edictal-Citation. : Hon dem unterzeichneten Königl. Land- und Stadtgericht wer- den nachbenanute verschollene Personen, nehmlich:

1) der Strumpfwirtergesell Franz Chriftian Beutel, welcher sich im Jahre 1804 von hier auf die Wanderschaft begeben;

2) der Riemergesell Johann Jacob Eve, welcher vor etwa 15 Aahren von hier in die Fremde geganaen; i

3) der Stuhlmachergesell Philipp Heinrich Wilhelm Eisentraut von hier, welcher seir 1817 verschollen ist; :

4) der Musikus Andreas Fricke von hier, welcher im Jahre 1715 hierselb| ein Hans beseßen, und längst verichollen if ;

5) der Ockonom Friedrich Christoph August Glänzer, ein Sohn des täugst verstorbenen Kriminal- Raths Glänzer, welcher wahr- \{einlich im Jahre 1818 in der Elbe ertrunken. is ;

6) der ehemalige Westphälische Husar Christian Andreas Holz- hausen aus Groß- Ottersleben, welcher einen Paß zum Eta- blissement im Russischen Reiche bekommen haben soll, und verschollen ist ; E i: i s

7) der Drechslergesell Friedrih Kruger von hier, welcher im ahre 1810 oder 1811 auf die Wanderschaft gegangen und verschollen it; / : i |

8) der Johann Christian Gottlieb Wilhelm Lübcke, ein Sohn des hiersclbst versiorbenen Weinhändlers Lübke, welcher seit 1319 in unbekannter Abwesenheit lebt ;

9) der Johann Jacob Lemme, ein Sohn des verstorbenen Satt- S Lèêmme aus der Sudenburg, welcher seit 1764 ab- wesend ift ; i :

10) a Tuchmachergesell Martin Friedrich Müller von hier, wel cher vor etwa 50 Jahren in die Fremde gegangen, und unter fremden Namen in Berlin verstorben seyn oll;

11) der Johann Gottfried Schuckert von hier, welcher im Jahre 1812 als Westphälischer Soldat mit nach Rußland marschirt seyn soll und verschollen is; E j

12) der Handlungsdiener Eustachius Ludwig Schulze, angeblich zu Hohen-Lübbichow geboren und verschollen ; e

13) der vormalige Westphälische Soldat, Carl Friedrich Steg-

““ mann, ein Sohn des hierselb| verstorbenen Nadier Stesg- mann, welcher im Jahre 1816 aus Naarden zuleyt Nachricht von sich gegeben hat : :

14) der Böttchergesell Andreas Heinri Sack von hier, seit 1819 in unbekannter Abwesenheit sich befinder ;

15) der Steuermann Peter Andreas Jäger aus Buckau, welcher ch seit 1813 in unbekannter Abwesenheit befindet; und

16) die Johanne Charlotte Wilhelmine Lüders von hier, welche mit ihrem angeblichen Ehemanne, dem Hautbvisten Thomas, vom 12. Französischen Infanterie-Regimente, im Jahre 1812

- mit nach Rußland gegangen seyn soll, uud verschollen ist, so- wie aedachter Hautboist Thomas eventuell als Erben seiner Ehefrau ;

sowie Gas etwanige unbekannte Erben und Erbnehmer, auf den Antrag ihrer Verwandten und Curatoren, hierdurch vorgeladen, ch binnen 9 Monaten, und späteftens in dem vor dem ernannten Abgeordneten, Herrn Justiz-Rath Westphal, auf

den 22. Junius 1832, Vormittags 9 Uhr, i anzesczten peremtorischen Termine, bei uns oder in unserer Regi- firatur, scrifclih oder persènlih zu melden und weitere Anwei- sung zu erwarten. : i

Am Fall dieselben sh weder vor noch in dem Termin melden

oder gesellen, so werden sie, die Verschollenen, für todt erklärt

welcher

| iger für die und ihr Vermögen ihren zurückgelassenen bekannten Erben, oder in deren Ermangelung der fisfalischen Behörde ausgeliefert werden. Magdeburg, den 3. August 1831.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Die im hiesigen Amte belegenen, dem hier wohnhaft gewese- nen Herrn Hauptmann Schmidt zugehdrigen Realitäten, als: 1) das adlíá freie, vormals von Donops:he Gurt allhier, 2) das Gellhausische Colonat Nr. 1 allhier, 3) das Kniesche Colonat Nr. 34 allhier, 4) das Taschemeiersche Colonat Nr. 36 allhier, : 5 das Lohmeiersche Colonat Nr. 29 der Bauerschaft Ehrsen und Breden, | S - 6) die im hiesigen Amts-Bezirke belegenen, an die Stadt Salz- ufflen fontribuabeln, Grundstücke, und _

7) die im Jurisdictions-Bezirke der Sradt Salzuflen belegenen Grundstücke, : e sollen nochmals ¡u dem von Gerichtêwegen erkannten meistbieten- den Verkaufe sowohl im Ganzen als Einzeluci ausgesezr werden,

und ¡war in termino ; Donnerstags den 13. (dreizehnten) k. M. Dover, Vormittags 10 Uhr, wozu Kaufliebhaber hiermir eingeladen werden, und nachritlih bemerét wird, daß jezt überall fein weirerer Verkaurs-TDermin mehr Statt finden, auch kein Na-hgebot weiter angeuommen werden wird Schötmar, den 10 September 1831. : Vermöge Auftrags Hochfürfil. Lippescher Justiz - Kanzlei. Fürftlih Lippesches Amt. Helwing.

Um Anfragen zu begegnen, finden wir uns veranlaßt, unsere auêwärcigen geehrten Geschäfts- Freunde auf die Bekanntmachung Eines Kouigl. Hochlöbl. Gesundheits - Comité vom 14. Sept. a. c. hinzuweisen, wonach die Versendungen unserer Artikel, welche als Seiden - Waaren ?c., zu den nichtgiftfangenden Gegenständen gehö- ren, nah hier geschehener äußern Reinigung, durchaus keinem Hin- derniß unterworfen sind, und die Packete ohne den gerinasten Nach- theil für die Waare oder den Empfänger, und ohne irgendwo auf- gehalten zu werden, an deu Ort ihrer Bestimmung gelangen Da nun außerdem ín unsern Geschäfts-Localen auch fir dir ¡weck- máäßigste Waaren - Verpackung gesorgt worden is, so können unsere Herren Committenten unz fernerhin Jhre Aufcrage ohne Besorg- niß hierher ertheilen.

Berlin, den 16. September 1831.

Grabenstein & Greiff. Kramer & Tallacker. Ert Koch & Comp.

Fm Schauspielhause: König Enzio,

Mad cour. 85. 40. 3proc. tin cour. 56. 20. 5proc. Neap. -tin cour, h agd,

65. 5proc. Spau. perp. 46.

Jm Opernhause: Der Wasserträger, dem Französischen der Cherubini,

782. Act. 1139. 1136, - Partial- Obl. 1165. 1162. 1592, G, Poln. Loose 51. 504.

Vorstellung zum Besten der hiesi- 1g des Piano-

S A T O E Var E B O N M R I T Ann 5M A A A

Preußi1 chen Staaten.

Literarische Anzeigen.

So eben is erschienen: y Bèrliner Chélera (Zettung, unter Benußung amtlicher Nachrichten. Herausgegeben von einem Vereine von Medizinäl - Beamten. Redigirt von dem Medizinal-Rathe P». Casper.

Diese Zeitschrift wird, mit Unterftüzung Seitens der hohen vorgesezten Behörden, von cinem Vereine namhafter Aerzte, unter der verantwortlichen Nedaction des Herrn Medizinal - Raths Dr.

¡hen Kommissarius und Pfarrers Delker in Magdeburg zum

Ostpr. Pfandbrt. 100

4 ú(AL “d "i ; ; ; 1 E S M A Pf; h A ehren: Domherrn in Paderborn zu genehmigen und die darüber Hh e P B M A T E Ge i 8 hgesertigte Confirmations - Urkunde Allerhöchsteigenhändig zu Pr. Engl. Obl. 30| 4 | 822 | 822 JSchlesische do. 4 | 16 ollziehen geruht. E | ; l Kur, Obl. m. L C. 4 | a2 | IRkst.C.d.K.-u.N.| —| 52 (F Des Königs Majestät haben den bisherigen außerordentlichen Neun. Int.Sch. do.| 4-| 882 | [Z.-Sch. d.K.-u. N.|— | 53 | „Wsessor in der fatholisch- theologischen Fakultät der Universität Berl. S, i 91 S | Lowe A Balzer, zum ordentlichen Professor in der Königsbg. do. d E edachten Fakultät zu ernennen und die für ihn ausgefertigte lbinger do. 45] | Holl. vollw. Duk.|— | 18 Ing Allerhöchstselbst zu vollziehen geruht. \ 5 / Danz. do. in Th.|— | 35 Neue dilo.|—| - 9 WWestpr. Psandbr.| 4 | | 964 Friedrichsd’or. . |—| 134 t Grosshz. Pos. do.l 4 | | 975 [Disconto . ... _—i 3d

Zeitungs-Nachrichten.

A us l-a n d.

Frantrei s.

Deputirten-Kammer. Sipung vom 16. Sept. Vor Eröffnung der Sigung herrschte in dem Saale eine gewal- ige Bewegung; man unterhielt sich viel über den Fall von Parschau und fragte sich, ob die Negierung nicht umständlichere Nachrichten lber dieses wichtige Ereigniß erhalten hätte. Nach der Annahme des Protokolls legte der Handels-Minister en dritten und leßten Gesez-Entwurf über das Kommunalwesen, Iamentlih über die Befugnisse der General- und der Bezirks- Conseils, vor. Derselbe besteht aus Ul Titeln und 37 Artikeln. œ Inhalt derselben wird bei den Berathungen darüber aus- ührlih zur Sprache fommen. Der Präsident kündigte demnächst der Versammlung an, daß der Bericht tiber den Ge- e: Entwurf wegen der Pairie erst am nächsten Montage, an diesem Tage aber auch ganz bestimmt, abgestattet werden würde.

Es sollten jeßt die Berathungen über die Propofition des m. Boissy d’Anglas wegen der in den hundert Tagen vorge- mmenen Beförderungen in der Armee und in der Ehrenlegion nigesezt werden. Zuvor verlangte aber Hr. Mauguin das Wort. Porüber?‘/ fragte ihn der Prásident. „Das werde ih der Kammer zen 7 erwiedecte Herr Maugitin. „„ Ganz unfehlbar über die Volnishen Angelegenheiten““, erscholl es in den Centris. Mitt- lerweile wollte auch Hr. Lamarque die Rednerbühne besteigen, ÿr. Mauguin hielt ihn aber zurück und machte ihm bemerklich, daß er zu sprechen wünsche. „Man lasse sle Beide auf einmal reden!‘ rief hier eine Stimme. FJnzwischen hatte Hr. Mauguin lúdcklih die Rednerbühne erstiegen. Der Präsident blieb aber dabei, daß ex ihm das Wort nicht bewilligen könne, um über Fegenstäánde zu sprechen, die gar nicht an der Tagesordnung wä- ren. Die Centra stimmten dieser Ansicht bei, während die Op- positions-Partei darauf bestand, daß man Hrn. Mauguin höre. Nach einem langen Wortwechsel erklärte der Präsident, er wolle ¡uvor die Versammlung befragen, ob ste Hrn. Mauguin das Vort bewilligen wolle, oder nicht. „Wie kann sie dies‘/, be- merkte Leßterer, „wenn sle nicht weiß, worüber ih reden will.‘ Zugleich wollte Hr. Mauguin sich deutlicher erklären ; der Prä- sident ließ ihn aber niht zu Worte fommen, so daß Jener mit lau- ter Stimme rief, dies sey eine Thrannei, gegen die er im Angesichte der ganzen Kammer protestire. Endlich gelang es ihm, sich un- ter dem Vorwande, daß er eine Aenderung in der Tages - Ord- nung der nächsten Sißung verlangen wolle, Gehör zu verschaf- fn, „Der vorgestrige Moniteur‘/, äußerte er jeßt mit heiserer Etimme, „hat dem Lande eine Nachricht mitgetheilt, die es mit Erftaunen erfüllt hat (die Räumung Belgiens); heute ent- hâlt er eine andere, die uns mit Schmerz durchdringt (die Ein- nahme von Warschau). Unsere diplomatische Lage ift dadurch ganz und gar verändert worden. Meine Absicht ist daher, mir don den Ministern einige Aufschllsse über dasjenige, was sich in dm unglücklichen Polen zugetragen hat, zu erbitten , auch ver- shiedene Fragen: an dasselbe über sein Benehmen in der Velgi-

Auswärtige Börsen.

llamburg, 21. September. ; Ocsterr. 5proc, Metall. 79. 4proc. 6%. Bank-Actien 950. Ruf Hol. v. 1831 795. Poln. 1013. Dän. 595.

St. Petersburg, 13. September. Hamburg 3 Mon. 933. Silber-Rubel 371 Kop.

NEUESTE BŒRSEN - NACHRICHTEN, Paris, 17. Sept. proc. Rente pr. compt. 85. 45, #

Frankfurt a. M., 20. Sept. Oesterr. Z5proc. Metall, 7 Aproc. 682, 68/5. 2proc. 405. 1proc. 165. Br. Bu Loose zu 100 #

Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel.

—— e E T iam: Gedruckt bei A. W. Hayn.

Casper erscheinen, und einem allgemein gefühlten Bedürfaist abhelfen, indem sie die genauesten amtlichen Verzeichnisse der Er éranfungen, Genesungen und Sterbefälle, nah Namen, Stand, Alter und Wohnung georduer in fortlaufenden Listen, und außerdem Llles liefern wird, was sich an wichtigen und aligemeit interessanten Thatsachen in Bezug auf die Cholera aurhenti tr giebt. Da die Zeitung für das größere Publikum berechnet if, ( bleiben rein medizinische Discussionen auégeschlossen ; dagegen wid. sie durch die Berichte aus den Heil-Anstalten, durch Angabe ke genommenen und ferner zu nehmenden Schußmaaßregeln, durd Pergleichungen des Ganges der Seuche u. st w., der Wissenschaft mittelbar nügen, woruber s{ch der auëführliche Plan im erft Blatre näher auzsprechen wird E :

Oben aenaunte Zeitung ersheint in meinem Verlage, ur {war vorläufig drei Mal wöchentlich, am Dienstag, Donnerstag un? Sonnabend, an welchen Tagen sie fruh von 8 Uhr an in meinen Lofale, Linden Nr. 19, zu erhalten is. Der Preis derselben || für 12 Nummern, oder eine Lieferung, auf 20 sgr. bestimmt, trofur man je der Bequemlichkeit wegen in jeder Buchhandlung, #0 nit im Königl Zeitungs-Comtoir ebenfalls beziehen kann. Der 1.W gen wird heute, Sonnabend, als am 24. September, ausgegeben.

Ferd. Dummler, Linden Nr. 19.

Bei Unterzeichnetem is (o eben erschienen : Rationelle Behandlung der Cholera

und Widerlegung der herrschend gewordenen falschen Ansicht Uber die Natur und Heilung derselben, nebst einem Anhange

uber hen Angel i i Um i je Mini a ; i A 1 iti O gelegenheit zu richten. Um indessen die Minister nicht den Charakter, mit Ne E sie in Berlin auftr invorbereitet zu überraschen, wünsche ich, daß sle sih näher dar- Moritz Brué(ck, lber äußern, ob ihnen der folgende Tag oder der nächste Mon-

tag dazu gelegen seh?‘ DerGraf Sebastiani sowohl, als Herr C. 'érier erwiederten, sle seyen jeden Augenblick bereit, alle Aufschlü}se, die man von ihnen verlangen möchte, zu geben. Hr. Mauguin bemerfte hierauf, daß, da das Juprovisiren ihm nicht \{chwer falle, er die Debatie füglich sogleich eröffnen fönntez; indessen seh er sehr heiser und wücde es daher lieber schen, wenn man die Disfussiou auf einen andern Tag, etwa auf den nächsien

ontag, verlegen wollte. Herr Laurence fügte hinzu, daß er an diesem Tage dann auch an das Ministerium verschiedene Fra- fen über die inneren Angelegenheiten des Landes richtcu werde, Nachdem die Versammlung si{ch bereit erklärt hatte, beide De- utirte am náchsten Montage zu hören, bestieg der Minister der auswärtigen Angelegenheiten die Rednerbühne und erflärte, daß die Negierung {on Alles mitgetheilt habe, was ihr bisher über die Ereignisse in Polen bekannt geworden sey, daß 1mlich Warschau von den Russen mittelst Capitulation eingenommen vorden sey und daß die Polnische Armee sich gegen Modlin zurückgezo- fen habe; daß bei dem Angriff auf Warschau sich nur 24,000 Wiahn n der Stadt und 36,000 Mann in Podlachien befunden hätten, tndlih, daß bei dem Abgange der Depesche die Stadt vollkom- nen ruhig gewesen seh. Nach einigen Bemerkungen des Ge- Wrals Lafayette, die für den nächsten Montag eine interessante 1§uUng versprechen, beschäftigte man slch endlich mit der Pro- dosition des Hrn. Boissh d’Auglas, Es erhob slch zunächst eine setlänstige Debatte über die Frage, ob man zuvörderst über den J Artifel, wie Herr Boissy d’Anglas ihn redigirt, oder über gy veränderte Abfassung der Kommission, oder über die Unter- “Mendements abstimmen lassen solle, Man kam endlich dahin

Dr. der Medizin und Chirurgie, prakcischem Arzte in Berlin. Brochirt 10 sor. Da in dieser bedrängten Zeir die Augen Aller s{eu auf d bbgartiae Seuche hinblicken, und jeder mit Bangigkeit eine tral rige Zukunft ahnt, so ist es wohl Pflicht, daß der Sachfenni nach seinen Kräften dahin strebe, dem schleichend verheerend Feinde in scinem aanzen Umfange auf die Spur zu fommen ; den! nur dann fanu es glücken, ihn s{uell und sicher zu befrie Bisher haben die widersprechendsen Ansichten die Verlegenht! eher gesteigert als eermindert, und das Labyrinth hat mehr “Ärrgängen gewonneu, als verloren. í Daher wagt es der Herr Verfasser seine Ansichten dffentlid mitzutheilen, indem derselbe von dem Grundsaße ausgeht, * selbt ein unvolllommenes Aufdecken der Irrthümer viel fruher Wahrheit führt, als ein zaghaftes Schweigen. / E. S. Mittler in Berlin, Stechbahn Nr. 3.

In der Allgemeinen Niederländischent Buchhandlung * 80 eben erschienen und bei Aug, Hirschwald in Berlin, U lolttenstr, No. 25,, zu haben: : Rapport sur le choléra morbus pestilentiel; par Al Moreau de Jonnds Suivi Dun mémoire sur le L léra morbus de lTude, par P, F, Keron dyen; et d’une G géographique des progrès de cette maladie en Asie et en Eurof* 8yo, Preis 1 Thl. 3 sgr.

a E amt nas ar pa ESESEE S % S IRE A ETT R E L C S TAT OTMEETTCWER. «S R D M T A I R T U T ULASNE N" G D S L MLMS S A p CA R S T T I ee L E L E E Et E E S E R E I E Lp E Emem S r Em E Ap M E E 7 mi Me Le S M ORAO A Ma Wr WT MOR E O Aen" E O R 5 n T "Ae R OB-T H R L S euTT, u m A Se E L T O A M m I P E L É E E E E La Ee E —————- a Spa E S ELE

Berlin, Sonntag den 25fien September.

E E L S E S SIE S E G ESKZ E TUPS T ih 6 AB IMA€ A8I A ES A As nl L AEA

wage r T D,

überein, den Artikel 1 des Hra. Boissy d’Anglas zu theilen, der- gestalt, daß die militairishen Grade von den Ordens-Deforatio- nen getrennt würden und man sich vorher mit jenen beschäftige. Der 1ste Theil des gedachten Artikels lautete danach also: „Die Verordnungen vom 28. Juli und 1, Augnst 1815, wodurch die während der hundert Tage vorgenommenen Beförderungen in der Land- und Seemacht annullirt wrourden, werden hiermit aufge: hoben. ‘“/ Hr. Lemerciex- machte bemerklic, daß es sich hier um zwei verschiedene Dinge handle, nämlich um die Anerkennung des Grades und um die Ancieunnetat; ex verlangte daher, daß man über jeden Punkt einzeln entscheide, und brachte zu diesem Bes hufe eine neue Abfassung in Vorschlag. Hierdurch entstand in- deß zuleyt eine solche Verwirrung, daß der Präsident selbst nicht mehr wußte, worüber er zuerst abstimmen lassen sollte, Endlich gelang es Hrn. Mauguin, alle Parteien zufrieden zu stellen, indem er darauf hinwies, daß außer jenen beiden Punkten anch noch ein dritter, nämlich die Bewilligung des rückständigen Ge- haltes, entschieden werden müsse. Ec brachte daher eine Redac- tion in Vorschlag, worin alle drei Punfte von einander getrennt wurden , se daß die Versammlung über jeden einzeln abstimmen fonnte. Diese Redaction wurde endlih mit einem Zu- sabe des Generaiís Lamarque und mit einem Amendement des Hrn. Marchal angenonimen, so daß der 1 ste Artikel nun- mehr also lautet: „Die im Jahre 1815 von der Kaiserlichen Regierung in dem Zeitraume vom 20. März bis 7. Juli 1815 bewilligten Grade in der Armee werdên hiermit anerkannt. Doch sollen die Fnhaber durchaus kein Recht auf die Auszahlung des riückständigen Gehalts haven. Was das Anciennetäts - Recht be- trifft, so sollen diejenigen, die {on jeßt in ihren Grad wieder eingeseßt sind, nach dem Datum ihrer Wiedereinseßung rangi- ren; die anderen jedoch von dem Tage der Bekanntmachung des egenwärtigen Geseßes an; bei der künftigen Berechnung ihrer Nba soll indeß der Tag ihrer ersien Ernennung als terminns a quo angenommen werden.““ Am folgenden Tage wollte die Kanmer sich mit dem zweiten Theile der Proposition, die Be- förderungen in der Ehreu-Legion betreffend, beschäftigen.

Paris, 17. Sept. Der See- Minister und der Schiffs- Capitain v. Latreyte, Kommandant der Fregatte „„Artemisia“‘, auf welcher der Prinz v. Joinville seine erste Seereise gemacht hat, speisten vorgestern mit dem Könige und der Königl. Fami- lie. Der Kaiserl. Russische Gesandte am Madrider Hofe, Herr v. Oubril, hatte die Ehre, vom Könige in einer Privat-Audienz empfangen zu werden. Gestern gegen Mittag kamen Se. Maj, nah der Stadt, arbeiteten mit dem Kriegs-Minister und enr pfingen den hiesigen Plaß-Kommandauten.

Herr Boixo, Ex-Deputirter des Departements der Ost:Pyh- renáen, der vor einiger Zeit freiwillig aus der Kammer ausschied, weil bei der Verificätion der Vollmachten einige Deputirte die Gültigkeit seiner Wahl in Zweifel gezogen hatten, ift jegt von dem dritten Wahlbezirke des gedachten Departements zu Prades mit 66 unter 96 Stimmen wiedergewählt worden.

Der Messager des Chambres erklärt die von der Tri- bune verbreitete Nachricht, daß die mit der Reorganisirung der Belgischen Armee beauftragten Generale und Stabs - Offiziere Gegenbefehl erhalten hätten, für ungegrindet.

Sämmtliche hiesige Journale sprechen heute ihren Schmerz úber den Fall von Warschau aus und die Oppositionsblätter ver- binden damit, wie sich voraussehen ließ, heftige Angriffe gegen das Ministerium. Das Journal du Commerce und die Tribune sind heute mit einem \{chwarzen Rande erschienen, um ihre Trauer über jenes Ereigniß auszudrücken, und zeigen an, daß alle Theater heute geschlossen seyn würden,

Der Temps meldet :- „Die traurige Nachricht von der Ein- nahme Warschaus soll der Regierung nicht am Donnerstag Abend, wie der Moniteur sagt, sondern hon im Laufe des Ta- ges zugekommen seyn. Der erste Gedanke des Ministeriums war dieser, die Sache so lange wie möglich, d. h. zwölf Stunden, geheim zu halten; nur zwei Journale erhieiten davon eine kurze vertrauliche Mittheilung. Das Minifterium wurde beim Em- pfange dieser unheilvollen Depesche von der ganz natürlichen Be- forgniß ergriffen, daß dieselbe Unruhen in Paris veranlassen möchte, Schon am Morgen hatte der Stab der National-Garde Befehl zur Aufstellung von Reserve - Piquets ertheilt und der Präsident des Minister-Raths hatte eine lange Unterredung mit dem Ober-Befehlshaber der National-Garde, ““

Gestern Abend fanden in Folge der Nachricht von der Ca- pitulation von Warschau in einigen Stadttheilen Volks-Aufläufe statt. Das Journal des Débats meldet darüber: „Meh- rere hundert junge Leute , die im Palais: Rohal versammelt wa- ren, wendeten slch nach den Boulevards, indem sie die Mar- seillaise und Parisienne sangen. Der Ruf: Krieg den Russen! Es lebe Poleu! ließ sih aus der Mitte der Gruppen vernehmen und das aufrührerishe und thörichte Geschrei: Es lebe die Re- publif !

Unordnung. Die wenig zahlreichen Volkshanfen benußten die

Dunkelheit der Nacht, um nach dem Hotel des Ministers der | auswärtigen Angelegenheiten zu ziehen, wo sie einen Theil derx |

National: |

Fenster des mnteren Stockwerkes \ einwarfen. Die Garde und die Linien-Truppen säumten nicht, sh auf deu Punkten, wo die Nuhe gestört worden war, zu versammeln und Abends um {1 Uhr war die Ruhe wiederhergestellt.“ Der Constitutionnel berichtet: „Die schreckliche Nachricht von dem Falle Warschaus hat hier tiefen Eiudruck gemacht: an der Börse, auf den Kaffeehäusern, an allen Versammlüungs- Orten, so wie auf den öffentlicben Plätzen und Straßen unter: hielt man sih nur von dieser Katastrophe, Während der ersten Hälfte des Tages war der öffentliche Schmerz ruhig und äußerte ch bloß in mehr oder weniger lebhasten Worten; Abends aber nahm er bei einem Theile der Bevölkerung einen tumultiuarischen Charakter an.

Es leve der Kaiser! mischten sich in diese Scenen der |

| veranlaßt faden ,

| ter, deren Vorstellungen von dena Die Gruppen, welche Ach in einigen Straßen | und anf den Boulevards gedildet hatten, wurden lärmend und | feindselig: gegen nam Uhr wurde das Hotel der auswärtigen | Angelegenheiten von einem zahlreiche Haufen mit Steinen an: |

gegriffen und der Gartenzaun umgeworsen,. gen andern Punkten fanden Unruhen statt; mehrere Later-

Auch auf eini

nen sind eingeworfen worden. Ein Trupp griff den Lade eines Waffenschmieds auf dem Boulevard Poissonnière und verlangte Waffen. Der Laden war im Begriff, erbro- chen zu werden, als ein junger Mann, Namens Dufour, Inhaber des Julikreuzes, sich in die Thür stellte und die Anstür- menden bis zur Ankunft der bewaffneten Macht abwehrte.““ -

Dem Courrier français zufo!ge, wáre es zwishen den Uüu- ruhestiftern und den Stadt-Sergeanten vor dem Waffenladen zu cinem Kampfe gekommen, wobei die leyteren von ihren Seiten- waffen Gebrauch gemacht und mehrere Personen verwundet hi- ten. Der Eourrier de l’Europe fügt himu; „Gegen 10 Uhr wurde ein Haufe von ungefähr dreißig junge Leuten, an deren Spiße eine dreifarbige Fahne getragen wurde, in der Um- gegend des Palastes Luxembourg von einem Piquet der Natio- nal-Garde angehalten; die Fahne wurde ihnen. abgenommen, die Träger derselben wurden verhaftet und nah dem Wachtpoften der Mairie des 11ten Bezirks gebracht.‘/ Die Tribune mel-

L AÂIIT

‘det, daß in der Straße Saint- Martin und in anderen Stadt-

theilen schwarze Fahnen ausgehangen worden wären.

Aus Bordeaux wird unterm 14ten d. M. geschrieben : ¿Gestern Abend verbraunte die National : Garde , welche gerade in den Alleen von Tournh versammelt war, um die Posten at- zulösen, die gestrige Nummer des Yournal de la Guyenne, eines seit etwa vierzehn Tagen hier erscheinenden rohalistishen Blat- tes. Dasselbe enthielt eine Liste von Subffribenten , welche zur Aufbringung der Geldstrafe, wozu der Redacteur der Quoti- dienne, Hr. v. Brian, von den hiefigen Assisen verurtheilt worden ist, mehr oder minder bedeutende Beiträge unterzeichnet hatten z auf dieser Liste waren auch mehrere Mitglieder der National- Garde, und zwar unter veriezenden Bezeichnungen, aufgeführt, und dieser Umstand veranlaßte das Verbrennen des Blattes. Aukfer- dem wußte man, daß eine große Anzahl von: Anhängern der vorigen Dynastie und Freunde oder Korrespondenten des Herrn von Brian ihm zu Ehren eine Kavalkade veranstaltet- und ihnr auf der Straße nach Paris eine Strecke weit das Geleit gegeben hat- ten ; die meisten waren dabei mit weißen Blumenfträußen ges{chmÜüdckt gewesen. Dies Alles hatte die Gemüther aufgereizt. Gegen 9 Uhr Abends versammelten sich auf dem Plaße vor dem Schauspielhause zahlreiche Volkshaufen, zogen nah der Druckerei des Journal de la Guyenne, drangen in dieselbe ein und vernichteten die Vref- sen; auch wurde hier die Tages-Nummer des genannten Blat- tes abermals verbrannt und dieselbe Operation vor der Woßnung des als Anhánger der vorigen Negierung bekannten Herrn von Saint-Marc wiederholt. Das Volk auch war aufgebracht darüber, daß ein wegen ähnlicher Gefinnungen befannter Parfrtmerie- Händler in seinem Laden weiße Blumen hatte, die den Lilien áhnlich sahen. Um 11 Uhr war die Ruhe wieder hergestellt. ‘“

Paris, 17. Sept. (5 Uhr Nachmittags.) Schon von dem frühen Morgen an bildeten sich heute in mehreren Stadtvierteln neue Gruppen, welche ihre feindseligen Gefinnun- gen gegen das Ministerium überhanpt und gegen den Graseir Sebastiani insbesondere durch Ausrufungen zu erkennen gaben. Die National : Garde zeigte si{ch diesmal lässiger im Zerstreiten der Volfks-Aufläufe, weil sie das Mitgefühl des Volkes für Bo- len s{weigend zu theilen {heint, Gegen Mittag hielt ein Haufen von Ruhefstörern anf dem Vendome-Plabe den Wagen eines Mi- nisters auf, den man für den des Ministers der answärtigen Angelegen- heiten ansah, und schrie : Fort mit Sebastiani! Die im Wagen fz- zende Person zeiate si am Fenster des Kutschenschlages und gab si als den Präsidenten des Ministec - Rathes zu erfennen. Das Volk murrte, der Kutscher trieb die Pferde mit der Peitscve an und der Wagen rollte ungehindert davon. Herr Périer ftieg im Hotel des Generalftabes der Nationalgarde ab. Gegen dre! Uhr hatte sich bein Palais - Royal ein Volksauflauf gebildet, dessen Stellung immer drohender wurde: einige dreißig Stadt- Sergeanten, welche die Degen ziehen wollten, um das Voik zt: zerstreuen, wurden von der Menge mit den Stücken zerdrochener Stühle aus dem Garten des Palais: Ronal vertrieben, bis die Linientruppen ankamen und die gänzliche Räumung des Garters bewirkten, dessen Gitter geschlossen würden. An mehreren Stra- ßenecken sind geschriedene Rettel angebeftet, in denen man das Voik zu neuen Ausshweifungen aufzureizen snht. Es hat alle Anschein, daß der Abend ftürmis{ seyn wird. Der des 9ten Bezirks, Herr Bouvattier, hat Herrn Perier d: nachrichtigt, daß die Einwohner des Faubourg St. Antoine eine Petition an die Deputirten: Kammer fenden wollen, welche bereits mehrere tansend Unterschriften zählt. Je näber der Abend tommt, desto zahlreicher turd unrubiger werden die Pp sich auf den Straßen und Pláägen bilden. Jm Palais und in der Rue Vivienne sind alle Läden gès{hloFn. An dre Thüren sämmtlicher Minifterien find Piquets der Mtniciya Garde aufgeftellt. Die in Versailles ftehecnden Karadinters k

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Paris, 18. Sept. Der heutige Monitenr enthält ein ausführlichen Bericht über die vorgestern uud geftern dier fc achadten tummultnariswen Auftritte. Es erdelit daraus felden am grstrigen T (

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aze einen ernfteren È herigen : cs wurde abermals eim Waffentaden ae j man den Versuch, am Eingaug der Vorstadt Montmartre Varrikade zu errichten. Ein Wagen, in welhem fi{h der Präfident det Minister:Raths und der Minifter d tei befandeu, *) wurde unter Menge angéedalten, wodurch die g i auszusteigen tmd

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